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Debatte Klimaschutz und MobilitätWeder Benzin noch Diesel

Kommentar von Martin Unfried

Zeit für ein Bekenntnis: Die Umweltbewegung muss den Kampf gegen den Verbrennungsmotor genauso ernst betreiben wie den gegen den Diesel.

Ein Ende der Verbrennungsmotoren müsste jetzt festgelegt werden Foto: Nabeel Syed/Unsplash

J a, der Dieselskandal ist wichtig und es ist gut, dass Manager verhaftet und deutsche Städte verurteilt werden, weil sie Gesetze brechen und die Gesundheit ihrer eigenen Bürgerinnen nicht schützen. Leider bedeutet dies allerdings nicht, dass wir in Sachen Klimaschutz und Verkehrswende im Moment weiterkommen.

Im Gegenteil, der Dieselskandal lenkt im Grunde ab von den glänzenden Aussichten des Verbrennungsmotors im Pkw. Eine kraftvolle Anti-Verbrenner-Bewegung ist in Deutschland leider nicht in Sicht.

Ich habe an dieser Stelle bereits vor mehr als einem Jahr für eine kräftige Lobby geworben in Sachen Ende der Zulassung von Benziner und Diesel in der Europäischen Union bis spätestens 2030.

Die vorliegenden Szenarien von Umweltbundesamt und anderen sprechen dafür, dass wir die deutschen und europäischen Klimaschutzziele von Paris niemals erreichen können, wenn im Jahr 2030 noch massiv Verbrenner zugelassen werden und dann bis in die 40er und 50er Jahre auf der Straße sind.

Deshalb ist es auch so absurd, wenn die Autoindustrie jetzt behauptet, der wirklich saubere Diesel (Ehrenwort!) habe seine Zukunft noch vor sich. Selbst wenn Stickoxid- und Feinstaub-Probleme gelöst wären, bleiben der fehlende Wirkungsgrad und die fossilen Brennstoffe wesentliche Ausschlusskriterien des Verbrennungsmotors. Daimler-Chef Dieter Zetsche sollte vor allem auch wegen der klimapolitisch katastrophalen Modellpolitik seinen Hut nehmen.

Werbeversprechen und Realität

Ein Beispiel: Auto-Bild hat dieser Tage die neue C-Klasse von Mercedes getestet. Mercedes gibt demnach den C-200-Benziner mit 6,0 bis 6,3 Litern auf 100 Kilometer an. Allerdings zeige nach 100 Kilometern Landstraße, Autobahn und Stadt der Bordcomputer ernüchternde 10,7 Liter an. Dieser Wert verbessere sich auf 8,9 Liter Durchschnittsverbrauch nach rund 150 Kilometern, sei aber dennoch zu hoch.

Zu hoch? Der Verbrauch wäre wie gehabt Verbrauchertäuschung, nämlich 30 Prozent über der Angabe und eine klimapolitische Katastrophe. Mehr noch: Der ordnungspolitische Skandal ist, dass ein solcher Personenkraftwagen überhaupt noch zugelassen wird.

Martin Unfried

Jahrgang 1966, ist Politologe. Er arbeitet in den Niederlanden am European Institute of Public Administration (Eipa) und seit 2016 auch an der Universität Maastricht. Seine Kolumne „ökosex“ erschien in der taz. Er plant, seinen Hybrid-Pkw durch ein Elektroauto zu ersetzen.

42 Prozent weniger CO2 im Verkehr bis 2030, so steht es im eigenen Klimaschutzplan der Bundesregierung und das ist laut Wissenschaftlern noch recht bescheiden mit Blick auf die Herausforderungen des Pariser Klimaabkommens. Leider wird die heute zugelassene C-Klasse locker bis 2035 mit fossilen Treibstoffen rumfahren, wie all die Verbrenner – 99 Prozent aller Fahrzeuge –, die dieses Jahr in Deutschland verkauft werden.

Das deutet auf zwei Szenarien hin: Die deutschen Klimaschutz-Verpflichtungen im Verkehr werden 2030 nicht eingehalten, Paris scheitert in Deutschland bereits kläglich am Autoverkehr, wie heute bereits die 2020-Ziele.

Oder Szenario 2: Werden die Paris-Ziele auch in ein Klimagesetz münden und erhalten weiteren rechtlichen Status, dann könnte eine Bun­desregierung nach 2030 von Gerichten gezwungen werden, für Verbrennungsmotoren mit exorbitanten Verbräuchen Fahrverbote auszusprechen.

Eingriff in das Eigentum

Das allerdings wäre dann ein anderer Eingriff in das Eigentum als die heutige Sperrung einiger Straßen im Stadtzentrum für Diesel. Wer also heute keine Elektroquoten und niedrige CO2-Normen für Pkws einführt, gefährdet massiv die Investitionen von Verbrauchern.

Wie es im Moment aussieht, wird es dank massiver Lobbyarbeit der deutschen Regierung in der Europäischen Union weder einen Zielkorridor für das Zulassungsende von Verbrennungsmotoren geben noch jährliche Quoten für die Zulassung von Elektroautos (wie in China) noch eine Gesetzgebung für CO2-Standards ab 2030, die auf die Pariser Klimaziele der EU zugeschnitten sind.

Wer heute keine Elektroquoten und niedrige CO2-Normen für Pkws einführt, gefährdet massiv die Investitionen von Verbrauchern

Genau darauf wiesen viele Experten bei einer Anhörung des Europäischen Parlaments im letzten Jahr hin. Der Kommissionsvorschlag würde bei der EU-Flotte zu einer Reduktion der CO2-Emissionen von 30 Prozent zwischen 2020 und 2030 führen, wobei das Paris-Ziel eher eine Minderung um 60 Prozent erfordert.

Die Denkfabrik Agora Verkehrswende hat für Deutschland errechnet, dass der Kommissionsvorschlag lediglich bescheidene Reduktionen bringen wird, die dann durch andere Maßnahmen im Verkehrsbereich kompensiert werden müssten, um das Verkehrs-Ziel im nationalen Klimaschutzplan zu erreichen.

Malus-System für zu wenig E-Autos

Jetzt hat zumindest der Umweltausschuss des Europaparlaments in seinem Bericht in erster Lesung eine Reduktion um 50 Prozent bis 2030 gefordert. Für Unternehmen, die zu wenig Elektro­autos verkaufen, schlagen die Abgeordneten zudem ein Malus-System vor. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass diese Bausteine die weiteren Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten überleben. Im Moment ist es wohl illusorisch, dass sich die Bundesregierung den etwas anspruchsvolleren Zielen des Umweltausschusses anschließt.

Was das heißt? Die deutsche Umweltbewegung sollte den Kampf gegen den Verbrennungsmotor endlich genauso ernsthaft als Priorität betreiben wie den Kampf gegen den Diesel. Doch dazu gehört ein echtes Bekenntnis zum radikalen Übergang in die Elektromobilität.

Genau das ist das Problem. Damit tun sich selbst viele UmweltfreundInnen, taz-LeserInnen und die Funktionärinnen der Umweltbewegung schwer. Die einen finden Autos an sich blöd, also auch Elektroautos, und träumen vom Paradies des öffentlichen Personennahverkehrs. Die anderen denken an ihren Bulli: Benzin und Diesel – nein danke! Wäre hintendrauf doch ein merkwürdiger Aufkleber.

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34 Kommentare

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  • Lt. Bauordnung müssen aber Parkplätze geschaffen werden, sonst parken ja alle auf öffentliche Kosten in den Strassen und verstopfen alles.



    Die Frage ist: wo wohnen SIE dass das nicht gemacht wird??

  • Inder ganzen Debatte werden Fossile Fahrzeuge als "sauber" tituliert, nur weil sie ein paar willkürliche Grenzwerte einhalten - das ist Sebstbetrug und Beschiss von oben.



    Kein einziger Verbrennungsmotor kann jemals SAUBER sein.

  • Statt dummer individueller Mobilität per paar Tonnen in der Garage gibts auch noch schlaue individuelle Mobilität per ÖPNV, Rad, Füße, Cambio & Co.

    Das System ist bereits heute vorhanden. Muss also nicht einmal ersetzt werden. Der Mehrwert könnte z.B. sein: Erhöhte Lebenserwartung durch weniger Lärm, Schadstoffe und mehr Bewegung.

    Schon klar für Sesselpupser 1. Ordnung, die ihren Coffe to go Becher in nachbars garten deponieren nicht unbedingt eine Alternative ;-)

    • @Rudolf Fissner:

      Das System müsste vielleicht nicht ersetzt, aber extrem ausgebaut werden.

      Wenn Sie auf dem Dorf wohnen, sind alle vier Alternativen nicht realistisch.

      Und in einer Großstadt wie Berlin zittert der ÖPNV, dass er noch mehr Kunden bekommt.

      • @rero:

        Tja, wer wohl (die Parteien) gewählt hat und an den (ÖPNV-)Zuständen nichts ändert? ;)

  • "Die deutschen Klimaschutz-Verpflichtungen im Verkehr werden 2030 nicht eingehalten, Paris scheitert in Deutschland bereits kläglich am Autoverkehr, wie heute bereits die 2020-Ziele."



    Die CO2-Emissionserzeugung aufgrund Tierpoduktion ist auf vergleichbar hohem Niveau wie die des Verkehrssektors. Veganismus wäre demnach ebenso hilfreich bei der Reduzierung des Klimagasanstieges wie bspw. die vermehrte Nutzung von ÖPNV und Fahrrad. Siehe auch:



    www.foodwatch.org/.../foodwatch-report/

    • @Uranus:

      Vegetarismus täts auch schon tun.



      Selbst das gelegentliche Fleischlöopserl wäre schon ein 99% Fortschritt.

      Das würde aber wenig gegen den Klimakiller Verkehr ausrichten.

      • @Rudolf Fissner:

        Sicherlich ist jede Reduzierung besser als keine. Allerdings - um welche Dimension reden wir da? Insgesamt muss Tierkonsum bzw. -produktion massiv gesenkt werden. Mir geht es dabei aber auch um eine Veränderung der Sichtweise auf die ausgebeuteten Tiere - eben weg von jener Betrachtung, dass sie als Ressourcen benutzt werden dürfen.

  • Besser noch: Weder Auto noch Auto noch Elektro-Auto.

    • @Rudolf Fissner:

      Quasi eine Anti-Autobewegung ;)

    • @Rudolf Fissner:

      Dito! Die Umweltbewegung sollte keine Anti-Verbrenner-Bewegung werden, sondern erkennen, dass mindestens 1,5 Tonnen (insbesondere in Form eines Privatautos) zu bewegen, damit ein Mensch sich fortbewegen kann, ökologischer Irrsinn ist, wie auch die für die Autoherstellung benötigten Rohstoffe, Energie für Fortbewegung und Produktion und Akkuaustausch.



      Etwas anderes wäre es, eine körperliche Beeinträchtigung zu haben oder fernab auf dem Land und zu wohnen.

  • Verkehrsplaner wissen längst, wie man die Nachfrage nach Autos steuert.

    Wenn die Bushaltestelle 500m von der Wohnung weg ist, und der Bus fährt alle halbe Stunde, und gleichzeitig parkt der Wagen kostenlos vor dem Haus - die Wahl des Verkehrsmittels ist einfach.

    Das dreht sich um, wenn die Bushaltestelle vor dem Haus ist, der Bus alle 10min fährt und die Garage 500m entfernt.

    Nicht umsonst haben wir die Reichsgaragenordnung von 1939. Sie sollte dafür sorgen, dass der Volkswagen zum Allgemeingut wird - zum Wohle der sich enwickelnden Autoindustrie. Mit jeder Wohnung wird ein Parkplatz gebaut. Oder mehr. Daran hat sich nichts geändert.

    • @Professor Wagstaff:

      Ich weiß ja nicht, wo Sie wohnen.



      Bei mir baut jedenfalls kein Mensch Parkplätze für Wohnungen, wenn es sich nicht gerade um höchstpreisige Eigentumswohnungen handelt.

      Garagen gibt es schon drei mal nicht.

  • Könnte der Mensch das Klima änder, hätten die Kapitalisten es schon längst in Angriff genommen.

  • Für die Strom-Autos bleibt nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera, CO2-freie Atomenergie oder Verdursten.

  • Liebe Leute,

    all Eure radikalen Forderungen lassen sich nur mit Zwang erreichen. Und sie bedeuten eine Abkehr vom bestehenden wirschaftlichen System, weltweit. Interessanter Gedanke, aber wer wählt sowas? Oder müssen wir uns dann von der Demokratie verabschieden?

    • @Fawlty:

      Das Aufheizen der globalen Atmosphäre auf das Niveau der Venus ist der Abkehr vom bestehenden wirtschaftlichen System definitiv vorzuziehen, da dieses Aufheizen lediglich dem Zwang der physikalischen Gesetze unterliegt und somit weder als verfassungsfeindlich eingestuft werden kann, noch gegen geltende internationale Abkommen verstößt.

      • @Volker Maerz:

        Der Witz ist, dass diese Leute immer davon ausgehen, es würde die anderen (die armen Leute in Afrika & Co.) treffen. Jetzt dämmert es einigen, dass sie sich möglicherweise verspekuliert haben. :-)

  • " Die deutsche Umweltbewegung sollte den Kampf gegen den Verbrennungsmotor endlich genauso ernsthaft als Priorität betreiben wie den Kampf gegen den Diesel."

    Damit ist dies auch der Kampf gegen die Bürger. Nämlich jener Millionen, die einen Verbrenner fahren, eventuell für viel Geld erst kürzlich gekauft haben und gut zu pflegen gedenken. Gegen die, die wenig fahren und ihr Auto noch 20 Jahre verwenden könnten. Gegen die, die im ländlichen Raum wohnen, ob nun Münsterland, Niederrhein, Pfalz, Franken, Mecklenburg oder sonstwo.

    Selbstherrliche Ökopolitik auf dem Rücken normaler Leute.



    Nein, so nicht.



    Der Markt muss praktikable Alternativen bieten, die bezahlbar sind, dann schwenken die Leute von selbst um. Alles andere ist Ökodiktatur und wird ins Verderben führen.

  • Der Abschied von der individuellen Mobilität wird nur kommen, wenn sie diese durch ein System ersetzen, welches dem Konsumenten einen erheblich individuellen Mehrwert gegenüber dem jetzigen Zustand liefert. Einen Rückschritt in Komfort und Luxus bekommen sie nicht durch. Lieber betreibt der Käufer einen moralischen Ablasshandel, a la Ökoprodukte.

    Als Beispiel versuchen Sie mal der Gesellschaft Kaffee oder Gewürze wieder ab zu gewöhnen.

    Das Antriebskonzept spielt hierbei für die individuellen Betrachtung allenfalls am Rande eine Rolle, relevant ist was in den Geldbeutel passt.

    Ich würde meine Hoffnungen da vor allem auf die autonomen Fahrzeuge setzen. Wenn man mal schaut wie viele Stunden die Fahrzeuge ungenutzt herum stehen, könnte gerade das zu einer deutlich besseren Ressourcennutzung führen. Außerdem würden die Kosten des Antriebs dann deutlich geringer ins Gewicht fallen, was ein großes Problem der Batteriekosten abdeckt. Durch die höhere Kilometerzahl pro Fahrzeug würde auch der CO2 Vorteil eher eintreten. Wenn ich mir per Smartphone jederzeit ein Fahrzeug entsprechend meinen aktuellen Bedürfnissen (Kleinwagen, Kastenwagen, Kleinbus) vor die Haustür kommen lassen kann, dann braucht ich kein eigenes Auto mehr!

    • @insLot:

      „Der Abschied von der individuellen Mobilität wird nur kommen, wenn sie diese durch ein System ersetzen, welches dem Konsumenten einen erheblich individuellen Mehrwert gegenüber dem jetzigen Zustand liefert.“



      Überleben?



      Stellt sich nur noch die Frage, wer beurteilen darf, ob es sicher hierbei um einen „Vorteil“ handelt. ;-)

      • @Galavant:

        Machen sie sich nicht lächerlich. Das ist viel zu Abstrakt.

  • Punkte, wie die angebliche Verbrauchertäuschung (höherer Verbrauch als unter Testbedingungen) lenken nur von dem eigentlichen Problem ab.

    Es wird in D schlicht zuviel CO2 produziert.

    Und nicht nur im Verkehr, wo man sich mit dem 3l Auto oder dem eAuto Sand in die Augen streut. Der gesamte Energieverbauch muss sofort heruntergefahren werden, wenn den Kindern und Kindskindern ein Leben ohne Wüste ermöglicht werden soll. Selbst wenn man nur auf die prognostizierten Lebensbedingungen in D schaut. (Ja, vielleicht wird es heir nicht so schlimm wie anderswo, aber problematisch genug).

    Also, kein Standby mehr, keine sinnlosen Produkte durch die Gegend fahren, Wohnungstemperatur herunter, weniger Mobilität-

    • @fly:

      Das ist der übliche Versuch, den Leuten Angst zu machen. „Sie müssten auf dieses und jenes verzichten“ …



      Nein, verzichten müssen sie nicht. Umstellen müssen sie sich, was oftmals eine Bereicherung ist (wie etwa beim derzeitigen Individualverkehr, der viele einfach nur krank macht; der Nahrung, die viele einfach nur krank macht, etc.).

    • @fly:

      Ökonomische und gesellschaftliche Revolution. Und das möglichst weltweit, weil es sonst nichts bringt. Abschaffung des Kapitalismus, der Globalisierung, der Gewinnorientierung. Verstehe ich Sie richtig? Wenn ja: Ambitioniert!

  • Erst wenn der letzte Baum gerodet



    der letzte Fluss vergiftet



    ...



    werdet ihr begreifen, dass Autos wichtiger als Menschen sind. ;-)

  • Wunderbarer Artikel. Ich bin grundsätzlich dafür, dass Autofahren bzw. ein Auto zu besitzen eine sauteure Angelegenheit werden muss, die sich nur noch Reiche leisten können. Wozu benötigen Normalverbraucher Individualmobilität, der Wocheneinkauf kann problemlos mit Bus, U-Bahn, Fahrrad oder zu Fuß bewältigt werden, ebenso der Weg zur Arbeit, auch im Winter, die werden sowieso wärmer. Autofahren jenseits irgendeines zwingenden rationalen Nutzens ist ohnehin Schwachsinn, auf derartige abwegige Diskussionen sollte man sich gar nicht erst einlassen. Sollen sich mal alle gefälligst nicht so anstellen, im 19. Jahrhundert hatte schließlich auch nicht jeder ne Kutsche.

    • @max:

      ... ja in die Ferne kommt man sowieso besser mit dem Flugzeug.

  • Fossile contra E-mobile.



    Eine sehr fantasielose Sicht der Dinge, wenn man bedenkt, dass der Energiebedarf von E-Autos incl. Batterie Herstellung angeblich auch sehr hoch ist. Ja, mit etwas hin und herrechnen mag das eine dem Anderen ein bisschen überlegen sein, in Energieverbrauch, CO2 und Feinstaub Emissionen.



    Doch dann kommt's, gibt es überhaupt genügend Lithium? Sind die Primaerergiequellen wirklich alle sauber? Wird nicht ein Teil der Energie schon vom Transport der enorm schweren Batterien verbraucht? Da gibt es sicherlich noch weitere solcher Fragen die von den selbsternannten E-Päpsten oft ausgeblendet werden.



    Diese technische Diskussion muss eine Gesellschaftliche werden. Wenn wir unsere Umwelt auch für unsere Kinder erhalten wollen, dann sollten wir wohl mal einige Dinge in Frage stellen, z.B. den Anspruch auf nahezu unbegrenzte Mobilität. Wieso muss jeder Dackel ein Auto haben? Mit einem besseren öffentlichen Verkehrsnetz würde man auch klar kommen. Die Anzahl der privaten Fahrzeuge zu reduzieren und die damit verbundenen Energiesünden, wäre ein wirkungsvoller Ansatz für Umweltschutz, sofern sich die Politik an dieses Thema herantrauen würde.



    Ich sehe jedenfalls viel mehr Energiesparpotenzial im Verhalten der Menschen, denn in technischen Lösungen.

    • @chinamen:

      "Ich sehe jedenfalls viel mehr Energiesparpotenzial im Verhalten der Menschen, denn in technischen Lösungen."

      Das Potenzial ist sicher viel höher, allerdings bringt ungenutztes Potenzial auch niemanden weiter.



      Und das der Verbraucher vernünftig handelt ist sehr sehr unwahrscheinlich, wenn dem so wäre, wäre es nie zu einer solchen Situation gekommen...



      Meiner Meinung nach ist es deswegen wichtig, das Verhalten zu beeinflussen z.b indem Auto fahren mehr Steuern kostet. Wer ohne Rücksicht auf andere deren Luft verpestet, meist nur aus eigener Bequemlichkeit heraus, der sollte verpflichtet sein der Gesellschaft deisen Schaden aufzuwiegen.



      Zudem müssen solche Steuern auch endlich zweckgebunden sein und zur Verbesserung des Verkehrssystem beitragen. Also mehr Buslinien, Bahnen und dem Ausbau von Radwegen zugutekommen.

      Stattdessen werden faule und nachweislich hinsichtlich einer Verkehrberuhigung unnütze Maßnahmen ergriffen, die die Autmobilindustrie der Regierung "vorschlägt". Bspw. das gepriesene Carsharing, dass nachweislich zu höherem Verkerhaufkommen und starken Umsatzeinbußen für regionale öffentliche Verkerhbetriebe führt.

  • „Die Umweltbewegung muss den Kampf gegen den VERBRENNUNGSMOTOR genauso ernst betreiben wie den gegen den DIESEL“

    Ein Einwand, der, zugegeben, zunächst formal klingt: Soweit ich aus dem Schulunterricht noch weiß, ist „Verbrennungsmotor“ der Oberbegriff, dem der „Diesel-Motor“ und der, früher ebenfalls nach seinem Erfinder benannte „Otto-Motor“ (oder heute volkstümlich: „Benziner“) zugeordnet sind. Denn beide verbrennen Treibstoff, der eine Dieselkraftstoff, der andere Benzin!

  • Vor allem muss man gegen den Reisewahn kämpfen. Menschen müssen ermutigt werden, die Ferien am Stausee zu verbringen und nicht ständig irgendwohin zu reisen.

  • Immer wieder diese E-Autos. Der heute produzierte Strommix wird von den heute bereits bestehenden Stromabnehmern vollständig verzehrt. Jeder weitere Stromabnehmer verbraucht damit zu 100 Prozent Strom aus Brückentechnologien; ergo Kohlestrom und diese Klimabilanz ist wohl um einiges schädlicher.

    Es ist halt wie früher im Leistungskurs Physik: Der Strom kommt aus der Steckdose.