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Weltpolitik in Zeiten von Donald TrumpSchlechte Deals zu machen will gelernt sein

Cem-Odos Gueler
Kommentar von Cem-Odos Gueler

Die Gespräche zwischen den USA und Russland erinnern an einen Vorgang vor fünf Jahren. Damals ebnete das Doha-Abkommen den Weg für die Taliban in Afghanistan – Deutschland schaute nur zu.

Taliban-Kämpfer feiern den dritten Jahrestag des Abzugs der US-Truppen aus Afghanistan im Dezember 2024 Foto: Siddiqullah Alizai/ap/dpa

E s gilt als das schlechteste internationale Abkommen, das die USA je ausgehandelt haben. Es ist fünf Jahre her und für viele vergessen. Ende Februar 2020 unterzeichnete die US-Regierung in Doha einen Vertrag mit den Taliban und besiegelte den Truppenabzug der Nato aus Afghanistan.

Die Parallelen zu den nun in Riad stattfinden Gesprächen zwischen den USA und Russland sind frappierend: Donald Trump, damals wie heute US-Präsident, stellte keine Bedingungen für das Ende des Einsatzes in Afghanistan. Damals wie heute hatten andere Nato-Staaten bei den Verhandlungen nichts zu melden.

Der blutigste, teuerste und längste Einsatz in der Geschichte des westlichen Bündnisses endete damit, dass der US-Präsident einen Deal über die Köpfe der Beteiligten hinweg machte. Der Rest ist bekannt: Kurz nach dem Abzug der USA und ihrer Alliierten übernahmen die Taliban wieder die Herrschaft in Kabul. Die Bilder des chaotischen Truppenabzugs gingen um die Welt. Das wenige, was in den 20 Jahren in Afghanistan erreicht wurde, wurde innerhalb weniger Tage zurückgedreht.

Es gibt eine weitere Parallele: Zur Zeit des Truppenabzugs war Deutschland mit sich selbst beschäftigt, 2021 stand eine Bundestagswahl an. Das zeigte sich nicht nur am Schicksal der deutschen Ortskräfte, die schon damals der Stimmungsmache gegen eine „unkontrollierte Migration“ geopfert wurden.

Wen würde es wundern?

Heute scheint es undenkbar, dass sich noch irgendjemand um das Schicksal dieser ehemaligen deutschen Mit­ar­bei­te­r*in­nen schert. Es scheint, als ob im Wahlkampf Afghanistan nur noch mit einem Wort in Zusammenhang gebracht wird: Abschiebungen. Die Verantwortung für ein Land, das man über 20 Jahre entscheidend mit geprägt hat, nur um es danach wieder seinen brutalen Herrschern zu überlassen, hat dagegen kaum Gewicht.

Nach dem Abkommen in Doha vor fünf Jahren hofften Teile der Bundesregierung, die USA doch noch dazu zu bringen, den Abzug aus Afghanistan an Bedingungen zu knüpfen. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zeigte nun, wie schlecht sich Berlin dabei abgestimmt hatte. Wen würde es wundern, wenn es mit Blick auf die Verhandlungen zwischen Russland und den USA in Riad genauso wäre?

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Cem-Odos Gueler
Parlamentsbüro
Berichtet seit 2023 als Korrespondent im Parlamentsbüro der taz unter anderem über die FDP, die Union und Verteidigungsthemen. Studium der Sozialwissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Köln, Moskau und London.
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39 Kommentare

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  • Ja gut, das allerdümmste ist aber hausgemacht, sowohl in DE als auch EU.



    Maximale Versprechen wie "unterstützen solange es nötig ist", "Russland darf den Krieg nicht gewinnen".... und letztlich nix für diese Ankündigungen zu tun. Wir rennen eben stets im Windschatten, erst in Bidens, nun in Trumps. Also was solls(?), wir machen das was wir immer machen, nämlich null (Eigeninitiative) und und beschweren uns dann über alles was kommt.

  • Trump gibt alle Trümpfe aus der Hand und macht dann einen DEAL, bei dem er nur PR bekommt. Ausbaden sollen es ja die Europäer. Und wieder ein schnelles Ziel erreicht. Seine Wähler im Hinterland werden ihn dafür feiern. Die sind weit weg.

  • Ja, die Parallele ist schon krass.

    Auf einige Unterschiede möchte ich hinweisen: Die Ukrainer wehren sich, mit allem, was sie haben gegen die Russen, obwohl diese zahlenmäßig und materiell haushoch überlegen sind. Die Männer bleiben im Land und kämpfen - allenfalls die Frauen und Kinder fliehen ins Ausland.

    Die Afghanen hingegen haben ihr Land praktisch ohne Gegenwehr an die Taliban übergeben, obwohl sie 20 Jahre lang dafür ausgerüstet, vorbereitet und unterstützt wurden und den Taliban zahlenmäßig überlegen gewesen wären. Junge Männer kämpfen nicht gegen die Taliban, sondern fliehen ins Ausland. Frauen und Kinder bleiben zurück.

    • @Winnetaz:

      Das stimmt so nicht ganz, die Afghanische Armee (ANA) und Polizei hatten massive Verluste, Spezialeinheiten haben bis zum Schluss Operationen im Land durchgeführt. Aber das Problem war das Politiker erwarteten das die Armee das ganze Land verteidigt, so waren die afghanischen Streitkräfte extrem ausgedünnt und wurden einzeln geschlagen. Dazu kommt noch die massive Korruption, die die Armee untergraben hat.

  • Ich weiß jetzt nicht, ob ich dieses erste Treffen zw den USA und Russland korrekt einordnen kann. Es erinnert mich irgendwie an September 1938 als man in München die Sudetenfrage ohne das Beisein der betroffenen Tschechoslowakei "gelöst" hatte. Hmm, folgt nun nach Abtretung der eroberten/besetzten Gebiete an Russland eine Restukraine, die dann nach kurzer Existenz zum Protektorat Kiev-Lviv-Odessa unter russischer Kontrolle wird???



    Gut, die Gemeinsamkeiten und Hintergründe der Treffen sind nicht kompatibel, ähneln sich jedoch in gewisser Weise. Ich befürchte wohl zuviel aber schwarzsehen ist derzeit angesagt.

  • Dann fangen wir mal mit dem schlechtesten und dümmsten Deal der jüngsten Zeit an: die Ankündigung die Ukraine in die Nato aufzunehmen. Wohl wissend um die Konsequenzen. Aber wir stellen ja genug Steuermittel zur Verfügung, um sich diesen Kriegsluxus im globalen Schach leisten zu können.

  • Das Foto, ein erobertes oder zurückgelassen gekapertes dänisches Einsatzfahrzeug erinnert daran, dass mehrere Natomitglieder beteiligt waren und von Trump "für dumm verkauft" wurden. 43 Dänen wurden Opfer des Engamements in der Operation Enduring Freedom.

  • Beim Trump-Taliban Doha Deal blieben Nato-Partner außen vor, weil sie sich Rep. US Präsident G. W. Bush nach Nine Eleven 2001 in uneingeschränkter Solidarität so damaliger SPD Bundeskanzler Gerhard Schröder rotgrüner Koalition ungefragt als Interventionspartner innerhalb Nato Koalition Williger angedient hatte, darin vom russischem Präsidenten W. Putin in Bundestagsrede 25.9.2001 nach Nine Eleven bestärkt, weil Putin mit Okay zur Nato Ausrufung Ernstfalls Krieges gegen sog internationalen Terrorismus seinen imperial asymmetrischen Krieg gegen ehemals autonome Republik Tschetschenien seit 1999 und den 1994-1996 vom Amtsvorgänger Boris Jelzin geführten 1. Tschetschenienkrieg als Krieg gegen internationalen Terrorismus legitimieren wollte, indem er der Welt in seiner Rede versicherte, nun brauche es ja wohl keines weiteren Beweises, dass es internationalen Terrorismus gibt. Beim Trump-Putin Deal über Ukraine in Riad sieht Hintergrund anders aus. Nach Putins Überfall auf Ukraine 2022 bot Berlin zunächst 5000 Schutzhelme an als Signal an Biden, dass Ball im US Quadrat liege Ukraine zu verteidigen, hatten doch A-Mächte Russland, USA, UK 1994 in Budapest Ukraine Sicherheit garantiert

    • @Joachim Petrick:

      das mag richtig oder falsch sein, aber ohne Punkt und Komma kaum verständlich lesbar. Da ist ein Satz!

    • @Joachim Petrick:

      👍👍

  • Damals wie heute sind wir den USA blindlings gefolgt. Deutsche Soldaten am Hindukusch-was für ein Wahnsinn.(angeblich wurde dort unsere Freiheit verteidigt). Und die NATO-Osterweiterung unter Führung der USA war und ist genauso ein Schlamassel. Selbständig denkende und handelnde deutsche Politiker-Fehlanzeige. Die Folgen werden wir noch lange auszubaden haben Wer sich politisch und ökonomisch auf die USA verlässt, der ist verlassen.

    • @Fred Feuerstein:

      ".... Und die NATO-Osterweiterung unter Führung der USA war und ist genauso ein Schlamassel. ..." Ein Schlamassel wäre die Westerweiterung Russlands (aka Russisches Reich) die ja nach Angabe der Strategen dort, bis Portugal reichen würde. Während man dort ja auch schon von Wahnvorstellungen getrieben die Geschichte umschreibt und Jahrhunderte rauskürzt machen sich hier Mitbürger aus Langeweile oder Angst Gedanken, wie man dem Aggressor den Weg bereitet.



      Ich möchte nicht unter russischer Herrschaft leben.

    • @Fred Feuerstein:

      Es gibt auch heute keine eigenständige deutsche oder europäische Aussenpolitik.



      Das Gewürge um die paar Panzer ist mir noch zu gut in Erinnerung.



      Deutschlands und Europas führende Rolle soll sich nach Trumps Meinung mal wieder aufs Ausbaden und Bezahlen beschränken, und so wird es kommen. Es ist in dieser Situation auch kein Trost, dass der Preis, den die Ukraine bezahlt, noch viel höher ist.



      Wir brauchen ein starkes Europa mit einem intakten Immunsystem, um Stinkstiefel und Quertreiber wie Orban auszuschliessen oder wenigstens kaltzustellen, eine solide militärische Basis einschliesslich nuklearer Komponente und klare gemeinsame europäische Vorstellungen und Ziele. Sonst wird das nichts. Selbermachen statt (amerikanischer) Rockzipfel ist angesagt.

  • Wann erkennt Europa, dass die USA mit den europäischen Staaten befreundet ist, wie Europa mit China, Südafrika, oder Argentinien?

  • Langsam müsste Trump doch zum Helden der hiesigen "Friedens"Bewegung aufsteigen. Er beendet den Krieg! Stoppt die Lieferung von Waffen. Die doch töten! Und gibt jetzt auch noch Selenski die Schuld, dass der Krieg so lange dauert! Diese Sicht der Dinge muss ich mir doch jeden SA von den weißhaarigen Pazifists am Wochenmarkt bieten lassen.

    • @dites-mois:

      Trump will ja nur Frieden in der Ukraine, um Ressourcen für andere Abenteuer frei zu haben.

      Grundsätzlich ist die Beendigung eines Krieges aber schon eine gute Nachricht. Oder?

    • @dites-mois:

      Warum verleumden Sie eigentlich immer die Friedensbewegung? Woher kommt der Hass? Gerade Sie als überzeugter Militarist müssten doch eigentlich sogar Sympathien für Trump haben, oder?

      • @Alexander Schulz:

        Na, da bringen Sie aber mal wieder einiges durcheinander, diesmal auch noch garniert mit Kraftausdrücken. Ich hasse die "Friedens"Bewegung sicherlich nicht, aber lehne sie als bestenfalls naiv, eher aber dogmatisch verbohrt entschieden ab. Sie ignoriert die Realität da draußen und befördert den (im Moment v.a. russischen) Krieg. Aber Ihnen das zu erklären, haben hier ja schon so viele versucht . .

  • Hat nicht Biden den Deal aufgekündigt und ist dann ohne abgezogen? Oder trügt mich meine Erinnerung?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Trump hat den Rückzug der Amerikaner "ausgehandelt" und beschlossen, unter Biden ist er ausgeführt worden. Es war Trumps sogenannter "Deal".

      • @moonwatcher:

        Aber nach meiner Erinnerung hat Biden den "Deal" aufgekündigt und es damit noch chaotischer gemacht. Auch Trump lässt sich toppen, wenn man sich Mühe gibt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sie sind, wie so oft, viel zu differenziert! Sie haben Recht, aber es passt halt nicht zum Narrativ .

      • @Alexander Schulz:

        Schönes Beispiel dafür, wo vier Ihrer fünf Finger hinzeigen. Trump hat den Deal gemacht, Biden musste ihn ausführen. Er hätte allerdings möglicherweise noch was dran ändern können, das war damals die Frage.

  • "Und wieder schaut Deutschland nur zu." Was auch sonst. Alles andere würde unsere Machtlosigkeit unterstreichen. Und dann kämen andere nur auf verwegene Gedanken.

  • Ja, so sieht's aus. Trump ist ein Idiot, ein Irrer, inkompetent, selbstverliebt und bösartig. Aber die Welt, Europa, Deutschland oder wenigstens deren Industrien, wollen mit den Amis im Geschäft bleiben. So geht eben Kapitalismus bzw Raubtierkapitalismus. Was sollen wir tun? Das russische Raubtier lauert auf die nächste Gelegenheit. Also müssen die Europäer extrem aufrüsten und das kostet eine Unmenge Geld. Woher nehmen, wenn die Wirtschaft nicht brummt. Habe wir seltene Erden zu verdealen? Nein! Uns bescheiden? Wenn wir wehrlos bleiben wollen ... Eigene Atomwaffenstreitkräfte aufbauen? Wäre eine Abschreckungsmöglichkeit. In alle Richtungen. Politisch aber nicht durchsetzbar. Ja, man kann es nicht anders sagen. Wir stehen mit dem Rücken an der Wand.

    • @shitstormcowboy:

      Eine Aufrüstungsspirale in Gang zu setzten sollten wir vermeiden. Mit der Kohle lieber unser Land wieder etwas flott machen 😉



      Genug Drohnen zur Luft- und Landüberwachung einsetzen - klar.



      Dazu, für 3.800 km Außengrenze und für 357,600 Quadratkilometer Luftraum über Deutschland - ordentlich Iron-Dome-Abwehreinheiten anschaffen und freundlich zu den Mitstaaten auf dieser Welt bleiben / werden....



      Und bis wir endlich aus der NATO austreten, noch ein bißchen Munition lagern, falls wir den Verbündeten Staaten " unter die Arme greifen " wollen.

  • Die derzeitigen Politiker in D sind nun mal nicht die größten Koniferen auf dem Gebiet, aber bei dem Verhalten Trumps und seines Umfelds bleibt erst mal der Mund offen stehen, das muss man erst mal sacken lassen.



    Dass er unberechenbar ist, war klar, aber meiner Meinung nach nicht in diesem Umfang.

  • Als Mitglied der NATO , ist Deutschland damals dem Ruf zum unterstützenden Einsatz in Afghanistan, der USA solidarisch gefolgt.



    Die Folgen des überstürzten Abzugs ( unter einer CDU-Regierung ) aus Afghanistan, nach einem 20 jährigen Einsatz in Afghanistan unser BW, tragen wir jetzt fast wöchentlich auf unseren Straßen. Unsere Regierung verhält sich nicht nur unfähig den Flüchtlingen aus Afghanistan gegenüber, sonder auch uns gegenüber. Unsere Regierung muss für ihre Entscheidungen einstehen und nicht die ganze Schuld auf die Flüchtlinge schieben. Unsere Regierung muss für sichere, menschliche Lebensverhältnisse, aller hier lebenden Menschen Sorge tragen. Unsere Regierung darf sich nicht duch Hetze und Spaltung, an unser Gesellschaft vergehen.

  • Das, was Trump einen Deal nennt, ist eben keine Verhandlung im diplomatischen Sinne. Es ist eben nur eine PR Nummer. Fühlt sich gut für ihn an, das reicht schon. Dass es Konsequenzen geben wird, die nicht einmal angedacht waren, ist so gut wie sicher.

    • @nutzer:

      Der kommende "Ukraine-Deal" unterscheidet sich insofern vom Afghanistan-Deal, als dass dieses Mal Trump die Konsequenzen tragen, d.h. PR-mäßig verkaufen muß.



      Und die Konsequenzen werden kommen und die USA zum Handeln zwingen.

      • @nutzer:

        Da auch ein Trump wahrscheinlich ein paar schlaue Unterhändler ins Feld schickt, würde ich davon ausgehen, dass Teil des Deals sein wird, dass Moskau erst nach dieser Amtszeit wieder zum Großangriff übergehen wird. Das wären genau die vier Jahre, die die russische Armee sowieso gut gebrauchen könnte zu vollständigen Revitalisierung.

      • @nutzer:

        Wenn der Karren richtig im Dreck steckt, könnte es passieren, dass Trumps Narzissmus ihn endlich dazu bringt, doch noch das vernünftige zu tun. Wenn es dann nicht zu spät ist.

      • @nutzer:

        Das ist offensichtlich so. Das Tragische ist, dass man das vorher wissen konnte. Gleich zu Kriegbeginn, noch bevor die Ukrainer die Schlacht um Kiew gewannen (als man noch dachte, die Russen gewinnen schnell), hat Trump Putin gelobt und gesagt, er sei ein richtig schlauer Mann, der mit minimaler Anstrengung ein ganzes Land "gewonnen" habe.



        Und seit zwei Jahren wird gesagt, dass der Krieg unbedingt beendet werden muss, BEVOR Trump wiedergewählt wird. Aber die Ukraineunterstützer haben immer nur geantwortet, geht nicht, Putin will nicht ja verhandeln. Jetzt haben sie den Salat. Natürlich wollte Putin nicht verhandeln, sondern abwarten, bis Trump ans Ruder kommt. Man hätte ihn halt zu Verhandlungen zwingen müssen, dazu hätte man aber eben auch die Ukraine zu Kompromissen zwingen müssen. Das wäre in jedem Fall besser ausgegangen als jetzt.



        Das Tragische ist, dass Trump in diesem einen Punkt (dass man schon früher auf Deeskalation hätte setzen müssen statt auf Sieg oder Tod) gar nicht unrecht hat und jetzt buchstäblich auftrumpft und sich als Messias feiern lässt (Rubio und Waltz tönen, "nur Trump könne Frieden bringen"). Putin spielt dieses Spiel natürlich mit und grinst.

        • @Günter Picart:

          was genau wäre für Sie ein Kompromiss zu dem man die Ukraine zwingen hätte müssen?

      • @nutzer:

        Die Konsequenzen werden erstmal für die Ukraine und Europa kommen, das ist einem Trump völlig wurscht. Langfristig wird die Putinisierung Europas auch sehr nachteilig für die USA sein, aber bis Trump dies merkt wird er längst sabbernd und brabbelnd in geriartrischer Versorgung liegen.

    • @nutzer:

      In seiner direkten Umgebung waren die Konsequenzen hundertprozentig angedacht, bei den Zielpersonen ebenfalls.

  • Wir schauen zu weil alles andere sehr viel Geld und im Zweifelsfall Blut kostet. Wir sind bequem geworden in einer Welt die es nicht mehr gibt wo die USA Sicherheit liefern - ohne Kosten, Russland günstige Energie - ohne Konsequenzen und China ein toller Absatzmarkt ist - ohne Probleme. Diese Welt gibt es nicht mehr und jetzt propagieren alle Parteien außer den Grünen ihre Reaktionären Wunschvorstellungen die nicht umsetzbar sind.

    • @Machiavelli:

      Perfekt auf den Punkt gebracht, danke.

    • @Machiavelli:

      Ganz so billig war es für den Normalbürger ja nicht, niedrige Löhne, Jahrzehnte Reallohnverluste, Minirenten und eine Vernachlässigung von Gerechtigkeit in Bildung, Sozial- und Steuersystem, sowie der Infrastruktur, alles immer begründet mit Krisenzuständen, bei gleichzeitig sprudelnden Gewinnen und exponetieller Steigerung der Vermögen der Superreichen waren der Preis. Statt "trickle down" eher "flood upwards".



      Man sollte für jede neue Politik dort oben mal die Rechnung präsentieren.