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Bundestagsabstimmung gegen MigrationDie Ja-Sager und die Nein-Sager

Der schwarz-braun-gelbe Erfolg kam zustande, weil 11 Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken fehlten, das BSW enthielt sich. Eine CDU-Frau sagte Nein.

CDU-lerin mit einem Rest Haltung: Antje Tillmann (CDU) Foto: Gregor Fischer/dpa

Berlin taz | Die Bundestagsabgeordneten haben am Mittwoch in der Regel wie von ihren Fraktionen vorgegeben abgestimmt. Das führt zum letztlich knappen Vorsprung von drei Stimmen für den 5-Punkte-Plan von CDU/CSU für eine weitere Abschottung der Republik. Aber wer hat sich wie bei der ersten offenen schwarz-braun-gelben Zusammenarbeit wie verhalten?

Wirkliche Ab­weich­le­r:in­nen gibt es kaum, das zeigt die Liste der namentlichen Abstimmungen, die mittlerweile auf bundestag.de veröffentlicht wurde.

Die einzige Nein-Sagerin der CDU

Von der CDU/CSU stimmten zum Beispiel 187 der 196 Mitglieder mit Ja. Nur eine einzige Abgeordnete stimmte mit Nein: Antje Tillmann, finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion. Sie war 2021 über die Landesliste Thüringen in den Bundestag eingezogen. Bei der Wahl im Februar kandidiert sie nicht mehr.

In einem von der Thüringen Landeszeitung verröffentlichten Gastbeitrag hatte sie Anfang Januar „Vorsicht bei pauschaler Rückführungsforderung“ gefordert. 2015, also das Jahr der vielen Einwanderer aus Syrien, schrieb sie weiter, sei trotz allem „eine Erfolgsgeschichte: Aktuelle Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit zeigen, dass von den nach Deutschland geflüchteten Syrern über 60 Prozent erwerbstätig sind, bei den Männern sogar 85 Prozent. Bedenkt man, dass ein Großteil der Geflüchteten Kinder waren, ist das ein guter Schnitt.“

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Tillmanns inzwischen 25-jähriger syrischer „Ziehsohn“, der als 15-Jähriger allein in Erfurt angekommen sei und für den sie die Vormundschaft übernommen habe, „beginnt gerade seine Meisterausbildung zum dringend gebrauchten Industriemechaniker.“

Weitere acht Unionsabgeordnete haben am Mittwoch keine Stimme abgegeben. Darunter die Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas und Marco Wanderwitz aus Sachsen, der sich für den AfD-Verbotsantrag starkmacht und ebenfalls nicht mehr für den Bundestag antritt.

Für die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters war die Stimmverweigerung eine Form des Widerstands. „Ich ertrage diese Nähe zur AfD nicht. Für mich ist eine rote Linie überschritten“, sagte Grütters dem Tagesspiegel. Auch sie kandidiert nicht erneut für den Bundestag.

Die taz-Titelseite vom 30. Januar 2025

Der rechte Block bei AfD und FDP

Die AfD stimmte nahezu geschlossen für den Merz-Antrag. Zwar wurde der Partei in dem CDU/CSU-Antrag explizit vorgeworfen, sie nutze „Probleme, Sorgen und Ängste, die durch die massenhafte illegale Migration entstanden sind, um Fremdenfeindlichkeit zu schüren und Verschwörungstheorien in Umlauf zu bringen“. Dennoch stimmten 75 Rechtsextreme dafür. Nur einer ihrer 76 Abgeordneten gab keine Stimme ab.

Entscheidend für den schwarz-braun-gelben Abstimmungserfolg war aber auch die weitgehende Geschlossenheit der FDP-Fraktion. 80 der 90 Mitglieder stimmten mit Ja, acht gaben keine Stimme ab, zwei enthielten sich. Darunter der Außenpolitiker Ulrich Lechte. „Eine Zustimmung zum Antrag der CDU/CSU-Fraktion würde faktisch die Einführung dauerhafter Grenzkontrollen bedeuten und damit das völkerrechtlich bindende Schengener Übereinkommen verletzen“, sagte Lechte dem Tagesspiegel.

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Zu einem Nein konnte sich dennoch nur ein einziger Liberaler durchringen. Der Verkehrsminister Volker Wissing, der nach dem Bruch seiner Partei mit der Ampelkoalition wiederum mit seiner Partei gebrochen hatte und nur als fraktionsloser Abgeordneter geführt wird. „Unerwartet, trotzdem da: Volker Wissing, Antifa“, schrieb dazu die Fridays-For-Future-Aktivistin Luisa Neubauer auf Bluesky. An anderer Stelle hieß es „Volker hört die Signale“.

Von den anderen 8 Fraktionslosen votierte aber nur noch Stefan Seidler vom Südschleswigschen Wählerverband gegen den Antrag der Union. Die restlichen sieben Fraktionslosen waren alle einst in der AfD – und stimmten zusammen mit ihren alten rechten Freunden mit Ja. Nur die Stimme des ehemaligen AfD-Abgeordneten Uwe Witt fehlte. Er hatte sich krankgemeldet – wegen Corona.

Die fehlenden Nein-Stimmen bei SPD, Grünen und Linken

Dass der Merz-Antrag am Ende einen knappen Vorsprung hatte, lag aber auch an SPD, Grünen und der Linkspartei. Zwar gab es ebenfalls keine totalen Abweichler:innen. Niemand aus diesen drei Fraktionen votierte für das CDU/CSU-Papier, niemand enthielt sich. Aber insgesamt 11 Abgeordnete gaben keine Stimme ab, zwei von den Grünen, zwei der Linken und sieben der SPD. Hätten alle mit Nein gestimmt, wäre der rechtsoffene Antrag gescheitert.

Bei den Grünen fehlten die Stimmen von Anne Monika Spallek und Tessa Ganserer, die aus unterschiedlichen Gründen auch nicht mehr für den nächsten Bundestag kandidieren.

Bei der Linken fehlten die Stimmen von Gökay Akbulut, die am Wochenende in einem Zug von rechten Fußballfans attackiert worden war, und von Parteivize Ates Gürpinar.

Das haltungslose BSW

Den Umschwung hätten auch die 10 Abgeordneten des BSW bringen können. Immerhin wurde in dem Unions-Antrag dem „russischen Diktator Wladimir Putin“ explizit vorgeworfen, die vom syrischen Bürgerkrieg ausgehende Migrationskrise „angefacht und verlängert“ zu haben. Und weiter hieß es: „Aufgrund des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges sind mehr als eine Million Ukrainer nach Deutschland geflohen.“

Diese Passagen waren eindeutig auf die sonst für Verhandlungen mit Putin plädierenden BSW gemünzt. Dennoch konnten sie sie nicht zu einem Nein bewegen. Acht von ihnen enthielten sich, die beiden anderen gaben keine Stimme ab. So verhalf auch das BSW dem rechten Block zum Abstimmungssieg.

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27 Kommentare

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  • Grüne und Linke 'no shows' werden genannt, aber die spd-ler nicht?

    Welche Gründe haben DIE vorgebracht?

    €DU/fdp Minderheitsregierung mit Duldung durch Stalinisten und Neonazis am Horizont.

    Das Versagen der spd ist und bleibt aber die Hauptursache. Grade ihre Wählerclientel ist rechts abgedriftet oder zu enttäuscht von einer Steuerhinterziehung duldenden spd und wählt gar nicht mehr.

  • Ich sehe braun für Deutschland

  • Das Ergebnis dieser Abstimmung, ob die Anträge angenommen werden oder nicht, war fast egal, denn darum geht es der CDU nicht und der SPD auch nicht. Man will sich gegenseitig vorführen. Die einen wollen zeigen, dass es der anderen Partei in Punkto öffentliche Sicherheit sonstwo vorbei geht, die anderen wollen zeigen, dass es der einen egal ist, wer mit ihnen abstimmt. Es ist beiden gelungen.



    Nach der Wahl wird die CDU eine große Mehrheit haben und die SPD und Grüne täten gut daran, sich der CDU nicht zu verschließen, sonst bleiben nur zwei Möglichkeiten: Neuwahlen oder AgD. Bei wiederholten Neuwahlen wird die SPD untergehen - weiter als bislang - und mit ihnen die Grünen. Die AgD wird von der CDU als Horrorszenario instrumentalisiert, das ist Merz` Kalkül. Ein sehr gewagtes allerdings. Die AgD hat seit der letzten BT-Wahl ihre Wählerschaft verdoppelt(!) - das ist erschreckend. Wer oder was mag dafür verantwortlich sein? Diese Frage sollte man sich bei SPD und Grüne mal ernsthaft stellen und sich fragen, was man vielleicht hätte anders machen können.

  • Die Liste der "Blockfreien" ist tatsächlich informativer als der Blick auf die Parteipositionen. Denn es scheint eine wichtige Rolle für die Freiheit zu eigenen Entscheidungen zu spielen, wenn man im Bundestag nichts mehr werden muss und nicht mehr auf Unterstützung der Parteioberen für eine Position auf der Landesliste angewiesen ist. Das wirft ein Licht auf die Zunahme der Macht der Parteidisziplin durch das neue Wahlrecht, bei dem nur noch die Position auf der Liste den Einzug ins Parlament sichert, keine Wahlerfolge als Person im eigenen Wahlkreis.



    Wissing mausert sich. Blöd, daß der nächste Verkehrsminister wieder eine(r) sein wird, der die Autoindustrie retten soll.



    Das BSW hatte wohl die Vorgabe in der Deckung zu bleiben, damit man es sich mit niemandem verscherzt. Denn man will ja auch mit der AFD koalieren können.



    Die Liberalen brauchen einen neuen Namen. Der alte passt nicht mehr. Die Lindneralen, die Laberolen, whatever. Das sind Kosten für Abgeordnete, um die man den Staat wirklich entlasten kann.

  • Wäre interessant gewesen warum die genannten Grünen und Linken nicht abgestimmt haben. Waren sie nicht anwesend und wenn ja entschuldigt und wenn ja womit?



    Oder waren sie da und haben nur nicht abgestimmt?



    "Das haltungslose BSW" finde eine entlarvende Zwischenüberschrift - wie verzweifelt muss man sein, wenn man schon um die Stimmen von Putins deutschem Arm 'trauert'.



    Allein WEIL das BSW Putins verlängerter Arm in Deutschland ist und ihr das auch wisst, war es doch logisch das die nicht gegen den Antrag stimmen...🤷‍♂️



    Unruhe in ukrainefreundlichen Parlamenten und Schwächung dieser Staaten ist übliche russische Einflußnahme.

  • Ich finde es ein bisschen gewagt, jetzt schon wieder SPD, Grünen und Linken, die geschlossen dagegen stimmten, subtil zu unterstellen, die wenigen nicht Anwesenden (Wir wissen nicht, warum, aber es dürften auch viele Krankheitsfälle dabei sein.) wären ausschlaggebend gewesen. Oder zeugten von insgeheimer Zustimmung.



    Das ist genauso absurd wie das Gerede. der CDU, die Parteien der Mitte hätten ja nur zustimmen müssen, damit die AfD Stimmen nicht ausschlaggebend wären.



    Ich bin für die Klarheit von SPD und Grüne wirklich dankbar. Ich hätte mir mehr Rückgrat von CDU Abgeordneten erwartet, sich wenigstens der Stimme zu enthalten.

  • "Der schwarz-braun-gelbe Erfolg kam zustande, weil 11 Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken fehlten, das BSW enthielt sich."



    Den Satz finde ich gelinde gesagt sehr merkwürdig. Soll das eine Schuldzuweisung sein?

  • Noch ein Skandal:



    "Der schwarz-braun-gelbe Erfolg kam zustande, weil 11 Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken fehlten."

    Wer in einer solch wichtigen Abstimmung nicht erscheint, ist mitschuldig am Ergebnis. SPD und Grüne hätten dies also leicht verhindern können. Einzig gültige Entschuldigung wäre eine schwere Erkrankung, was aber sicher nicht 11 mal vorkam.



    Also muss ich leider feststellen, dass SPD und Grüne nicht verhindert haben., was zu verhindern gewesen wäre -Pfui!

    • @Hans Dampf:

      Die Blöd-Zeitung wird später titeln: die Linken sind schuld, dass sie unsere Armee des aktionistischen Hasses damals nicht rechtzeitig gestoppt haben. Oder was?

    • @Hans Dampf:

      Gibt es in BRD nicht die Möglichkeit der Online-Abstimmung? Andere Länder sind da wirklich weiter...

    • @Hans Dampf:

      Natürlich ist es peinlich, wenn einige Mitglieder der Parteien SPD / Grüne u.a. ihren Aufgaben nicht nachkommen. Das ist aber nicht der Mehrheit der Parteimitglieder vorzuhalten und schon gar nicht der Partei als Ganzes. Wie sollen denn die Parteien "verhindern" dass einige Abgeordnete nicht ihren Aufgaben nachkommen. Sollen sie die vielleicht vorher abfragen und dann wegsperren? Peinlicher ist es allerdings, wie die Mehrheit der Parteimitglieder ihrer Führung hinterherlaufen und jeden Unsinn nachplappern, den die Parteispitzen vorgeben. Denen scheint es völlig egal zu sein, wenn diese sich gestern für die Brandmauer und heute dagegen entscheiden. Hauptsache der Korpsgeist stimmt.

    • @Hans Dampf:

      Warum stellen Sie nicht fest, dass auch die Linke nicht verhindert hat, was zu verhindern gewesen wäre?

      Von den Grünen fehlten zwei Stimmen, von der Linken fehlten zwei Stimmen.

      Weshalb nicht "pfui" für die Linke?

      Womit begründen Sie den unterschiedlichen Maßstab?

    • @Hans Dampf:

      Ich möchte auch diesen Ihren Post mit den Worten Rudi Carrells zusammenfassen "Und schuld daran ist nur die SPD".



      Ist es aber wirklich so simpel? Wer stellte noch mal gegen sein ausdrückliches Versprechen den Antrag? Wer stimmte aktiv für Dinger, die u.a. gegen die Schengen-Rechtslage höchstwahrscheinlich verstoßen?

    • @Hans Dampf:

      ... was aber nichts daran ändert, dass Herr Merz, wohl wissend und wohl kalkuliert, die Zustimmung der AfD in kauf genommen, wenn nicht sogar provoziert hat.



      OT: Das m.M. nach geilste Transparent auf einer Antifa-Demo "Das 'B' in der AfD steht für Bildung".



      Gilt für jetzt jetzt auch für die CxU.

    • @Hans Dampf:

      Das können sie ja morgen, bei der eigentlichen Abstimmung, korrigieren. Vor allem hat es gezeigt wozu die Union bereit ist.

  • Das namentliche Nennen der Parlamentarier halte ich für bedenklich. Ganz besonders bei denen die der Abstimmung ferngeblieben sind. Niemand kennt die Gründe dafür und die Abstimmung wäre nicht minder problematisch gewesen, wenn diese Parlamentarier an der Abstimmung teilgenommen hätten.



    Die Brandmauer wurde willentlich von der cdu eingerissen und NICHT von fehlenden Gegenstimmen!



    Im Gegenteil, wäre die Abstimmung anders verlaufen, weil spd, grüne und linke vollzählig gewesen wären, hätten wir uns alle in medialer Sicherheit gewogen, (die Brandmauer hält und so). Das desaströse Verhalten der cdu wäre nicht so offensichtlich zu Tage getreten.



    Die Verursacher sind die Verantwortlichen in der cdu und die die dafür gestimmt haben und jetzt ist es eben für alle sichtbar und wird medial auch jedem mitgeteilt. Das ist der einzige Trost.



    Es wird sich zeigen, was die Abstimmung für Auswirkungen auf die Wahlumfragen haben wird...



    Roß und Reiter müssen benannt werden und genau das ist gestern geschehen.

    • @nutzer:

      Sie haben sicherlich Recht damit, dass man den nicht-abstimmenden Abgeordneten keine wirkliche Mitverantwortung für dieses Merz-Desaster zuschieben sollte. Aber ansonsten widerspreche ich Ihnen ganz eindeutig: namentliche Nennung von Abstimmungsverhalten sollte viel normaler werden! Ein Hauptgrund der aktuellen Politikverdrossenheit ist doch, dass die Bürger das Gefühl haben, dass kein Politiker Verantwortung für irgendwas übernähme und Wahlversprechen doch letztlich nur Manövriermasse für Koalitionsverhandlungen und PR-Stunts sind. Wir haben zwar den Grundsatz des freien Mandats - aber irgendein Maß an Verantwortlichmachung ggü. den Wählern - jenseits der Drohung der Nicht-Wiederwahl - brauchen wir. Und da kann man sich auch nicht von der Gefahr der Anfeindungen/tatsächlichen Gewalt ggü. Politikern abhalten lassen, das ist zu wichtig für die bundesrepublikanische Demokratie.

    • @nutzer:

      Ich muss ja gestehen, ich glaube nicht mal, dass die CDU gerade dieses Ergebnis wollte.

      Dazu applaudierten die CDUler zu wenig.

      Ich befürchte, Merz wollte sich als Anti-Rot-Grün-Kämpfer inszenieren und rechnete damit, die Abstimmung zu verlieren.

      Macht es natürlich nur bedingt besser, weil das bedeutet, dass unser zukünftige Kanzler keinen politischen Spürsinn hat und deshalb eine komplette Fehlbesetzung sein wird.

    • @nutzer:

      Dass einigen linken Abgeordneten das Thema offenbar nicht wichtig genug für ein Erscheinen ist, soll weniger skandalös sein, als das die CDU entsprechend ihrer hinlänglich bekannten Grundhaltung votiert?

    • @nutzer:

      Die Mitglieder des Parlaments sind die gewählten VertreterInnen der Wähler. Es handelt sich hier nicht um eine Privatsache sondern um die Repräsentanz in einem öffentlichen Amt. Deshalb ist es grundsätzlich völlig richtig, dass diese Abgeordneten ihre Tätigkeit transparent und vom Wähler öffentlich kontrollierbar ausüben. Die Rechtfertigung für ihr Verhalten können diese jederzeit ihrem Wahlvolk bekanntgeben. Alles andere nutzt nur der Verschleierung und dem Lobbyismus.

    • @nutzer:

      Danke für den Kommentar. Sie sprechen mir aus der Seele.

  • Auch die, die sich enthalten haben, haben dafür gesorgt. Und das war nicht nur geschlossen das BFW. Auch in den anderen Parteien gab es Enthaltungen.



    Immerhin kann man jetzt sehen, wofür das C in CDU steht: für diese eine Frau.



    Die schlechte Nachricht: ich fürchte, dieses absurde Pamphlet, um das es geht, wird der CDU in den Umfragen nicht geschadet haben. Ich bitte darum, dass ich mich hier irre!



    Dieser Antrag widerspricht der Menschlichkeit, dem Menschenrecht der UN und der EU, und es widerspricht dem europäischen Gedanken und der Rechtsstaatlichkeit. Zumindest hielt ich es bisher immer für Rechtsstaatlichkeit wenn man in Haft nur kommen kann, wenn einem in einem Prozess ein Verbrechen nachgewiesen wurde. In Bayern sieht man das schon lange anders, aber das gehört für mich nicht zu Deutschland.

  • Merz wollte die anderen Parteien erpressen, mit ihm zu stimmen und hat in Kauf genommen, daß er die Abstimmung durch die AfD trotzdem gewinnt. Genau das ist passiert. Jetzt den anderen Parteien vorzuwerfen, daß jemand nicht da war ändert an dem ursprünglichen Spiel von Merz gar nichts. Dies hat für den Moment für Sektkorkenknallen in de AfD - Büros geführt.

    Ob am 23.2. die CDU profitiert oder on die Wähler dann doch eher das Original (AfD) wählen werden wir sehen. Es ist in bleibt ein Spiel mit dem Feuer.

  • Jaaaa, die CDU ist eine Partei rechts der Mitte.



    Genau wie die AfD.

    Dabei sollte man nicht unterstellen, die CDU wäre eine rechtsextreme Partei, das ist so nicht richtig. Sie ist nur deren Steigbügelhalter.



    Genau wie damals.

  • Man fühlt sich immer mehr wie in einem "Weimarer Republik Reenactment": Konservative, Nazis und Kommunisten (BSW) zusammen gegen die Demokratie, Merz als Ersatz-Papen, Springer und Musk als Hugenberg -Surogat...fehlt nur noch ein "Reichstagsbrand 2.0". Die viel gerühmte "Vergangenheitsbewältigung" ist an ihrem logischen Ende angelangt: Die NS-Vergangenheit ist abgewickelt -das Revival kann kommen.

  • Das wird also der Rechtsblock der Vertreibungsparteien. Brüning lässt grüßen.