Boxerin Imane Khelif klagt: Eine kräftige Gerade
Die Boxerin Imane Khelif hat Klage eingereicht gegen Elon Musks Plattform X – und gegen User:innen, die dort gehetzt und gelogen haben. Gut so!
D ie Klage der algerischen Boxerin Imane Khelif ist ein notwendiger Schritt gegen die Hetz-Plattform X und ihre User*innen. Denn seit knapp zwei Wochen überschattet eine Hasskampagne in den sozialen Netzwerken den größten Erfolg ihrer Karriere.
Für die Boxerin hätten die Olympischen Spiele in Paris eine der schönsten Erinnerungen ihres Sportlerinnenlebens sein können: Als zweite Boxerin überhaupt holte sie eine Goldmedaille für ihre Heimat und zeigt sich ihren Gegnerinnen weitestgehend überlegen.
Fälschlicherweise behaupteten viele User*innen, dass Khelif eine trans Frau sei. Bereits bei der Weltmeisterschaft 2023 war die 25-Jährige kurz vor dem Finalkampf vom umstrittenen Boxverband International Boxing Association disqualifiziert worden. Von einem Y-Chromosom wurde gemunkelt und von erhöhten Testosteronwerten. Aber so oder so: Khelif ist als Frau geboren.
Gegen die Falschinformationen gehen die 25-Jährige und ihr Anwalt nun vor und reichen bei der Pariser Staatsanwaltschaft Klage gegen die Plattform X ein. Nach französischem Recht läuft die Klage aufgrund von Cybermobbing gegen „Unbekannt“. So soll herausgefunden werden, wer für die Hetzjagd zur Verantwortung gezogen werden kann.
X-User*innen im Fokus
Gut so! Denn soziale Medien bieten zu oft einen anonymen Raum für Hass und Hetze. Besonders die Plattform X ist durch den Umbau des Tesla-Milliardärs Elon Musk zu einem Spielplatz für Rechte und Verschwörungsmytholog*innen geworden. Die Klage richtet die Aufmerksamkeit auf jene X-Accounts, die eine zentrale Rolle bei der Hetzjagd gegen Khelif spielten.
Laut dem US-Magazin Variety sollen in der Klage unter anderem der X-Besitzer Musk und die Autorin J.K Rowling namentlich genannt werden. Beide hetzten auf X gegen Khelif. Rowling postete ein Bild der Boxerin und ihrer italienischen Gegnerin. Darunter stand, dass Khelif ein Mann sei, der „den Schmerz einer Frau, der er gerade in den Kopf geschlagen hat, genießt“.
Sowohl Rowling als auch Musk äußerten sich in der Vergangenheit zudem transfeindlich. Zuletzt sorgten Posts auf X von Musk, in denen er seine trans Tochter misgendert, für Schlagzeilen. Seine Tochter meldete sich bei der Konkurrenz-Plattform Threads selbst zu Wort und distanziert sich von seinen Kommentaren.
Dass Rowling wie Musk nun explizit in der Klage genannt werden, sollte eine Erinnerung an alle User*innen sein, dass man für Hasskommentare im Netz zur Rechenschaft gezogen werden kann und der Kampf gegen Cybermobbing ernst genommen werden muss.
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