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Bosch baut Arbeitsplätze abEnde des Diesels naht

Die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen sinkt, die Branche steuert um Richtung E-Autos. Für viele Zulieferer hat das negative Folgen.

Das anstehende Ende des Diesels trifft auch Bosch: 1.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen Foto: Arnulf Hettrich/imago

Berlin/Schwäbisch Gmünd taz/dpa | Die deutschen Autokonzerne schwächeln. Und das hat nun auch Auswirkungen auf deren Zulieferer. Bosch, einer der größten Zulieferer, hat angekündigt, in seinem Werk in Schwäbisch Gmünd rund 1.000 Arbeitsplätze abzubauen. Betroffen ist der Geschäftsbereich Automotive Steering, zu deutsch: Lenksysteme.

„Wir müssen jetzt handeln, um uns mit einer tiefgreifenden Restrukturierung wieder wettbewerbs- und damit zukunftsfähig zu machen“, teilte der Vorsitzende des Bereichsvorstands, Christian Sobottka, am Donnerstag mit. Die Stuttgarter Zeitung berichtete zuvor darüber.

Der Bosch-Standort in Schwäbisch Gmünd beschäftigt derzeit rund 5.000 Mitarbeiter; jeder fünfte Arbeitsplatz ist damit vom Abbau betroffen. Dabei hatte eine Standortvereinbarung aus dem Jahr 2017 bereits einen Abbau von Hunderten Arbeitsplätzen bis Ende 2022 vorgesehen. Dieser Abbau soll nun um weitere 1.000 Stellen ausgeweitet werden.

Und dieser Standort ist keineswegs der einzige: Erst am vergangenen Dienstag hatte Bosch bekanntgebeben, dass angesichts der sinkenden Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos in den kommenden zwei Jahren gut 1.600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Betroffen sind Jobs in der Antriebssparte an den Standorten in Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd ist entsetzt: „Das ist eine Herausforderung für uns“, sagte ein Sprecher der Stadt. Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) habe mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat gesprochen. Er setze darauf, dass der Standort nicht grundsätzlich infrage gestellt, sondern lediglich neu ausgerichtet werde. „Wir stehen zu Schwäbisch Gmünd als Leitwerk. Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit sind weiter unsere Kernziele“, betonte Sobottka. Auch die IG Metall in Baden Württemberg reagierte bestürzt.

Bosch beschäftigt weltweit momentan rund 410.000 Menschen, davon rund 140.000 in Deutschland. Der bislang angekündigte Abbau klingt im Verhältnis zu der hohen Zahl der Beschäftigten des Stuttgarter Unternehmens daher nicht dramatisch.

Doch angesichts des anstehenden Strukturwandels in der gesamten deutschen Automobilbranche, die nun erst auf Druck der Politik den Schritt wagt, sich zunehmend vom Verbrennungsmotor zu lösen und verstärkt auf Elektromotoren zu setzen, könnte dieser Stellenabbau erst der Anfang sein.

Bei Bosch hängen nach eigenen Angaben vom Mai weltweit etwa 50.000 Arbeitsplätze allein vom Diesel ab.

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65 Kommentare

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  • 0G
    07954 (Profil gelöscht)

    Überschrift passt nicht zum Inhalt. Komplettes technisches Unverständnis des Autors.

  • Theoretisch ist ein Arbeitsplatzabbau im Autobreich ein gutes Zeichen, wenn die wegfallenden Arbeitsplätze durch andere in sozial-ökologischen Bereichen (erneuerbare Energie, Bahn, ÖPNV, ersetzt würden. Inwiefern gibt es denn z.B. Umschulungen für Gekündigte in diesen Bereichen? Autos/Auto-industrie/-Infrastruktur/-verkehr wird wohl schwerlich mit Klimazielen vereinbar sein wie auch kaum ressourcen- und energiesparsam sein. Wenn der Mensch sich nicht seiner eigenen Lebensgrundlage berauben will, müsste dieser also grundlegende Änderungen vornehmen ...



    Eine Frage wäre dann noch, wie mit Arbeitsplatzabbau in verschiedenen Branchen umgegangen wird bspw. in Kohle-, Auto- und erneuerbaren Energie-Branche. Gibt es da Unterschiede in Politik, Medienthematisierung, Protest ...?

  • Gibt es akutell eine Alternative zu "sauberen" Dieselmotoren? Außer für Aktivisten und Hispster in Berlin mit dem Stadtbahnanschluss vor der Haustür? Wer jetzt Elektroautos sagt, hat offenbar keine Ahnung von Umweltbilanzen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Zven:

      Äh ja. Nennt sich Fahrrad. Damit darf man auch in kleineren Städten rumfahren .

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Jupp, beim Dreischichtbetrieb radel ich natürlich eben mal jeden Tag 39 km hin und 39 km zurück - bei jedem Wetter. Oder ich nehme den öffentlich Nahverkehr mit Bus und Bahn 90 min hin und 90 min zurück. Oder ich miete mir für mich und meine Familie eine Wohnung in der Stadt - kann ich mir zwar nicht leisten, genau so wenig wie ein Elektroauto mit grauslicher Umweltbilanz - aber ich lasse mich immer gerne belehren.

  • „Ende des Diesels naht“ - klar, das Zeitalter der Flugtaxis hat ja begonnen und nicht zuletzt auch die Epoche der hohlen Headlines.

  • Wow wie cool ist das denn? 1000 Glückliche, die endlich aus dem IGM Tarifvertrag mit Era Struktur Hamsterrad ausbrechen können und es sich der Post-Wachstums Welt anvertrauen dürfen. Morgens Bauern, mittags Philosophen, abends Dozenten. Die werden jetzt Veganer, stellen ihren Konsum um und schwups, reichen 15h Lastenfahrrad die Woche von der Ökolandbau Genossenschaft zum Biohofladen im nächsten Bolo, um ordentlich zu leben und Kind auf die Uni zu schicken.

  • "Ende des Diesels naht"

    Mal so'ne ganz blöde Frage aus dem Off, ohne die Wonneschauer des Autors angesichts dieser gravitätischen Ansage stören zu wollen: Das betroffene Werk stellt LENKstränge her. Was haben die mit dem Dieselantrieb zu tun?

    • @Normalo:

      "Doch angesichts des anstehenden Strukturwandels in der gesamten deutschen Automobilbranche, die nun erst auf Druck der Politik den Schritt wagt, sich zunehmend vom Verbrennungsmotor zu lösen und verstärkt auf Elektromotoren zu setzen, könnte dieser Stellenabbau erst der Anfang sein."

      Viel "schöner" ist doch, sieht man von ggf geplanten Abfindungen ab, dass wohl niemand dieser Nieten in Nadelstreifen gegenüber den Beschäftigten schadensersatzpflichtig ist bzw für die Verletzung seiner hier leider nicht verantwortungsgegenständlichen Pflichten nicht zur Kasse gebeten wird.

      • @Gerhard Krause:

        Sie meinen also, diese "Nieten" hätten schon vor Jahren viel mehr Elektroautos produzieren sollen, die niemand kauft? Idealistisch wäre das gewesen, aber sicher nicht besser für die Arbeitsplätze. Es ist ja nicht so, dass die sinkende Nachfrage 1:1 zu Tesla wandert. Wenn jemand Mist gebaut hat, dann die Pfuscher mit der Schummelsoftware, die die deutschen Autos international einen Gutteil ihres Perfektionsnimbus gekostet haben.

        • @Normalo:

          Die Sicht der Nachfrage führt insbesondere hier zu falschen Sach(folge)argumenten.



          Der Markt bringt eben nicht das Beste hervor, soweit damit nicht die Befriedigung von Dummheit meint. Namenhafte Nieten, die rechtzeitig vor Umweltschäden gewarnt und für eine Änderung von Produkten und Produktionsweisen eingetreten wären, sind mir unbekannt - aber wohl deshalb, weil es diese nie gab.

          Ob vor 30 Jahren bereits E-Autos gekauft worden wären, einmal unterstellt, dass diese Fahrzeuge nun unbestritten umweltschonender als "Benziner" pp sind, wäre ein schönes Rückwärtsexperiment (Zeit zurückdrehen), aber leider nicht möglich. "Rein akademisch" möchte ich nicht sagen, mich würde das tatsächlich interessieren, wie es gelaufen wären.

          Aus heutiger Sicht, mir erscheint dies hinreichend schlüssig, hätte es bei hinreichend hohen Löhnen auch Käufer gegeben. In der Folge wären Grenzkostenvorteile entstanden. Die Löhne sinken und stagnieren aber nun schon seit den 70er und 80er Jahren.

      • 8G
        80198 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Man kann mit Radnabenmotoren lenken. Ein Lenkrad ist in Zukunft nicht notwendig, aus ABS und ESP kann durch Software die die Radnabenmotoren steuert ersetzt werden. Bosch ist am A....

        • @80198 (Profil gelöscht):

          Wüsste nicht, dass sowas schon so nah am Markt ist, dass Bosch deshalb jetzt schon die Produktion drosseln müsste.

  • taz: "Bosch, einer der größten Zulieferer, hat angekündigt, in seinem Werk in Schwäbisch Gmünd rund 1.000 Arbeitsplätze abzubauen."

    Schon merkwürdig. Jeden Tag werden in Deutschland Menschen entlassen, aber die Arbeitslosenzahl steigt nicht an. Wie kommt das nur?

    **Arbeitslose - It's magic (Illusion Arbeitslosenzahlen)** www.youtube.com/watch?v=eZ2ugKtCDkI

    • @Ricky-13:

      6 Wochen Maßnahmen wie Bewerbungsschreiben üben, hirnloser Computerkurs oder sogar eine Art Kunsttherapie und schon ist man für ein Jahr aus der Statistik draußen. So kommt es anscheinend zu den schönen Zahlen.

    • @Ricky-13:

      Geht auch ohne Magie: Es werden wohl aktuell immer noch mehr Menschen neu eingestellt als entlassen.

      Außerdem heißt "Abbau" ja nicht notwendigerweise "Entlassung". Einige gehen - gerade nach so einer Ansage - von allein woanders hin (Schwäbisch GMünd ist Alles andere als ein sozialer Brennpunkt, was die Beschäftigungszahlen betrifft), andere in Rente. Freiwerdende Stellen werden nicht neu besetzt, dann bietet man noch Frührenten an und versetzt Leute an andere Standorte, wenn da etwas für sie frei wird. Erst wenn dann noch Kürzungsbedarf ist, gibt es arbeitsmarktrelevante Entlassungen.

      • @Normalo:

        "Es werden wohl aktuell immer noch mehr Menschen neu eingestellt als entlassen."

        Dann haben wir wohl bald wieder Vollbeschäftigung in Deutschland. - Glauben Sie eigentlich selbst an das Märchen was Sie hier erzählen?

        • @Ricky-13:

          Die aktuelle Situation ist nicht notwendigerweise ein stabiler Trend. Ich schätze mal, der Abschwung erwischt uns schon noch (sowas wie Stellenabbau bei Bosch ist da ein Indiz), also ist Essig mit Vollbeschäftigung. Aber aktuell gehen die Beschäftigungszahlen noch ganz leicht nach oben.

          • @Normalo:

            Ich schaue es jetzt mal nicht selbst nach: Für welche Art von Beschäftigungsverhältnissen gehen die "Beschäftigungszahlen" (Beschäftigtenzahlen) ganz leicht nach oben? ..

            • @Gerhard Krause:

              Meine Erfahrung nach Jahrzehnten der Selbständigkeit: Vollbeschäftigung gibt es bei Fachleuten und Fleißigen aller Art. Handwerker, Monteure, Informatiker und Ingenieure. Auch als fleißiger Handlanger hat man auf dem Arbeitsmarkt freie Wahl.

              Anders sieht es bei den Menschen aus, die einen marktfernen Beruf wählten, oder die einfach fachlich schlecht sind. [...]

              Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Diffamierungen. Danke, die Moderation

              • @Der Erwin:

                Aus (rein) wissenschaftlicher Sicht kann ich nicht ausschließen, dass, wie Sie zB schreiben, Menschen - stets dieselben oder wechselnd, als Gruppe - aus einzelnen oder mehreren in Ihnen liegenden Gründen nicht oder nur unzureichend beschäftigt werden können, obwohl dies grundsätzlich möglich wäre.

                Hier würde sich aber wohl das Lernen oder Anlernen lohnen.

                Maschinen lasse ich dabei unberücksichtigt, weil ich die Idee einer Arbeitswelt ohne Menschen zumindest bislang für Unsinn halte.

                Womöglich gibt es ferner Menschen, die unter keiner erfüllten Bedingung arbeiten wollen. Zumindest ich kenne dafür jedoch keine konkreten Beispiele von Bürgern.

                Im Ergebnis kann ich Ihre Meinung in der von Ihnen verabsolutiert erscheinenden Enge nicht teilen. Ich gehe davon aus, dass die Kolleginnen und Kollegen etwa von der 'Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik' recht haben, soweit sie meinen, dass die Unternehmen einen Kern von Menschen ganz einfach verantwortungslos abgeschrieben haben.

                Man kann eine, den Begriff Vollbeschäftigung empfinde ich nicht gerade als ideal, wenigstens nahezu vollständige Beschäftigung erzeugen. Dazu fehlt nur politischer, unternehmerischer (der muss nicht ausschließlich privat sein) und organisatorischer Wille = verklausuliert für: die entsprechenden (superreichen) sozialdarwinistischen Psychos wollen (eigenen ungenutzten) Wohlstand nur nicht aufteilen.

                • @Gerhard Krause:

                  Ihr Beitrag strotzt ja von theoretischem Wissen!



                  Ihnen wünsche ich mal ein paar Tage im wirklichen Arbeitsleben eines mittelständischen Betriebes! Dann wissen Sie, wie sich das "Anlernen" lohnt...

                  • @Der Erwin:

                    Danke, so viel Lob auf einmal :-).

                    Es gilt die gesamtwirtschaftliche Sicht. Im Übrigen fällt "Ihr" Einzelbetrieb ja nun nicht als objektives Bild und Urteil aus dem Himmel. Womöglich kann "ich" nicht zwei Mal leben, aber sehr wohl einen einzel- als auch gesamtwirtschaftlichen Produktionsprozess gestalten. Oder?

            • @Gerhard Krause:

              Die B.Republik ist seit Jahren im Boom, das wirkt sich auch positiv auf die Beschäftigtenzahlen aus (auch wenn momentan Stagnation angesagt ist). Das Märchen von der Vollbeschäftigung erzählen trotzdem nur Politiker. Volkswirte sehen die vielen prekären Jobs als brachliegendes Arbeitspotenzial und fordern seit Jahren eine erhebliche Ausweitung der Infrastuktur-Investitionen, weil sich das in ihren Augen auf Dauer besser rechnet als die Leute in Minijobs abzuschieben.

              • @Nikodemus:

                Also ich entstamme selbst dem langen dunklen Darm dieser Kräfte, die Sie da wohl beschreiben - und ich meine nicht das Jobcenter :-).

                Natürlich muss u.a. in die öffentliche Infrastruktur umfangreich investiert werden. Gegenwärtig könnte dies, siehe im Übrigen auch unbedingt unten, zu weiteren Beschäftigten mit gute = hohen Löhnen führen. Darauf kommt es mir an: hohe Löhne, und keine Ausbeutungsverhältnisse.

                Seit den 70ern sinkt die Lohnquote, wo soll denn da bis heute die aufstrebende Beschäftigung herkommen?!

                In D scheint die Lage nur deshalb besser, weil "wir" die Nachbarn per zu niedrigen Löhnen aussaugen. Bricht das weg, wird wohl öff investiert, um die Beschäftigtenzahlen zu halten zu suchen. Womöglich ist man sich aber auch nur unsicher, in welcher Währung man sich verschuldet, oder verschulden wird. ;-)

        • 0G
          06137 (Profil gelöscht)
          @Ricky-13:

          Glauben Sie, es gehe hier um Glaubensfragen? Das sind doch überprüfbare Tatsachenbehauptungen.

  • Solange unsere Städte weiterhin systematisch entgrünt und damit der wichtigsten Feinstaubfilter und Mikroklimabewahrer in Form von Bäumen, Büschen und anderen Grünflächen (inkl. brachliegender "Unkrautgrundstücke") beraubt werden, bringt auch der Umstieg von Diesel auf Elektromobilität nur wenig bis gar nichts.



    Sicherlich ist eine Konversion begrüßenswert und möglich, aber bei uns werden gewöhnlich in erster Linie nur die Nachteile des Technologieumstiegs vereint, damit der Charakter der Konjunkturmaßnahme bestehen bleibt.



    Nach den Bauern, die unlängst für weiterhin mehr Gift und Gülle demonstriert haben und ihre Zugeständnisse bekommen werden, gibt es morgen die LKW-Fahrer, die Taxi-Innungen, die Handwerksfirmen die ganzen Paketdienste und nicht zuletzt die Kreuzfahrtschiffe und die Binnenschifffahrt, die alles beim Alten belassen wollen (inkl. Dauerstandgas am Taxistand usw.) und die alle ihre Ausnahmeregelungen wollen und bekommen werden oder sich den Umstieg sehr teuer bezahlen lassen wollen.



    Die deutsche Industrie hat zwar schon seit Jahren mit Hilfe der Medien Tesla als quasi pleite und ohne Zukunft beschrieben, wird aber noch rechtzeitig die Kurve kriegen. Der Bremser wird aber die Lobby- und Kungelpolitik zusammen mit dem neoliberalen Diktum der immer weiter wachsenden Städte sein.

  • Reine Bruttozahlen - was durch die Elektrifizierung oder noch besser: eine wirkliche Verkehrswende - gewonnen wird, findet sich in Bälde hier: m-five.de/nationales_projekt05.html

    • @@Verkehrswender:

      die Beschäftigungsgewinne im Bereich Elektromobilität zumindest bei Bosch gleich mit zu recherchieren hätte ich übrigens als fairen Beitrag zur Diskussion um die Antriebswende empfunden.

  • Diese Entwicklung wird sehr teuer für uns Deutsche. Jeder 8. Arbeitsplatz hängt am (Verbrenner-) Auto, von der Wertschöpfung her gesehen wird es noch mehr sein. Die technologisch einfacheren Elektrofahrzeuge werden aus China kommen - Akkutechnik können die Chinesen, Dieseltechnik nicht. Von der Gesamtenergiebilanz steht ein Diesel besser als ein Elektromobil dar, ebenso unter Reichweitenaspekten. Letztendlich opferte man -politisch gewollt und befeuert durch gute Lobbyarbeit aus USA, Japan und China- eine deutsche Schlüsselindustrie auf dem Altar der technischen Unwissenheit. Ich finde das sehr schade.

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Der Erwin:

      Es gibt kein Reicchweitenproblem mit Tauschbatterie. Weshalb immer fette Batterie, anstelle von fetter Urlaubsbatterie und leichter Altagsbatterie ?

    • @Der Erwin:

      sie vergassen die für 40 mio elektroautos benötigten 10 akw . obwohl unsere 30000 windräder dato immerhin 0,5 % des permanenten strombedarfs liefern . das konzept stammt von kinderbuchautoren , 4 semester politologie , 3 semester theologie sowie das akademisch vollgültige bewältigen südamerikanischer pflanzen . was erwarten sie ?

      • @oliver pasch:

        Bei 40 Mio sind wir ja nun noch nicht. :-)

    • 0G
      06137 (Profil gelöscht)
      @Der Erwin:

      Gerade Bosch ist ein schlechtes Beispiel. Traditioneller Elektrokonzern.

    • @Der Erwin:

      Mythos 1: jeder 9. Arbeitsplatz.



      Mythos 2: vom Verbrennungsmotor



      Mythos 3: Akkutechnik kann nur aus China kommen



      Mythos 4: Energiebilanz



      Alles schon längst von Fraunhofer-Instituten (ISI) und Co widerlegt.

      • @@Verkehrswender:

        Danke für Ihren fundierten, aussagekräftigen und mit nachvollziebaren Quellen belegten, informativen Beitrag.

        So viele Fakten - ich habe dazu gelernt.

        • @Der Erwin:

          Polemik hin oder her, er hat aber recht. Man kann sich auch mal selbst anstrengen und suchen. :-)

          • @Gerhard Krause:

            Äh nein. In der Energiebilanz steht ein E-Auto bisher mies da: Kohlestrom, Akkugewicht, Produktion der Akkus. Dass die Akkus in China produziert werden ist bisher nur eine Vermutung, aber eine begründete. D. hat sich in allen Nachkriegstechnol. den Rang ablaufen lassen, s. Speicherchips etc. Da ist China wesentlich entschlossener. Und in Punkto Energie: wir schaffen es nicht einmal den Haushaltsstrom aus erneuerbaren herzustellen, ob sich das in diesem Jahrhundert noch ändert ist unklar.

            • 8G
              80198 (Profil gelöscht)
              @Nikodemus:

              Es geht auch mit weniger und kleineren Autos. Bei Urlauben halt mieten

          • @Gerhard Krause:

            E-Autos sind erst nach 1000.000 km Laufleistung weniger belastend für die Umwelt. Die meisten PKW in Deutschland erreichen in ihrem Leben keine 100.000 km und wenn, dann erst in der 2. und 3. Welt. Gerade die Wenigfahrer sind die Zielgruppe für E-Autos. Die Masse der E-Autos wird also keine positive Bilanz haben. Und dafür soll sich Deutschland auf dem Altar der Deindustrialisierung opfern?

            • @TazTiz:

              Ich meine, dass dies falsch ist, Sie schrieben 1 Mio Kilometer. Bislang, so meine ich, kommt reines Elektrofahren schon unter 50.000 km in den "grünen" Bereich. Hybride wohl erst ab 80.000 oder 90.000 km.



              Abweichungen von Modell zu Modell sind möglich.



              Womöglich muss man aber damit rechnen, dass die der Gesamtrechnung zugrunde gelegten Einzelzahlen von der Realität abweichen könnten. Hier muss ich Ihnen natürlich zustimmen, insbesondere scheint die Rohstoffgewinnung für Zerstörungen zu sorgen, die möglicherweise nicht, oder nicht mit dem erforderlichen Gewicht, eingerechnet wurden.

            • @TazTiz:

              Diese Berechnungen ab wann ein E-PKW klimaschonender ist sind nicht für alle Zeit aussagekräftig: Wenn auch die Produktion der Akkuzellen zukünftig mit immer mehr regenerativen Energien vonstatten geht und alte Akkus recycelt werden (nach ihrer Zweitnutzung als stationärer Energiespeicher) redet niemensch mehr von „100.000km“. Zu Henry Fords Model T Zeiten konnte von einer nachhaltigen Autoschrottverwertung auch noch keine Rede sein, sowas sind neue Infrastrukturen die sich erst langsam entwickeln.

              • @Saile:

                Es wird niemand mehr davon sprechen, weil es sich vielleicht niemand mehr leisten kann ...

      • 0G
        07301 (Profil gelöscht)
        @@Verkehrswender:

        Die Tendenz geht aber in diese Richtung.

  • Schon das Firmenlogo ist ein stilisierter Elektromotor oder Generator und keine Einspritzpumpe. Somit steht zwar ein Umbruch an, der aber eigentlich nur eine Rückkehr zu den Wurzeln ist. Sorgen müssen sich nur die klassischen Autobauer mit ihren Shoppingpanzern und vierrädrigen Persönlichkeitsprothesen machen. Deren Zeit geht zu Ende.

    • @Gregor Tobias:

      Ja, das Problem sind die hohen Gewichte und hohen Geschwindikeiten und die Größe.



      Ein Diesel-Auto mit nur 600 kg Gewicht und weniger Leistung würde einen Elektromotor - SUV beim aktuellen Strommix deutlich schlagen bei der CO2 Bilanz.



      Will aber niemand hören, machen oder entwickeln.... daher ist auf dieser Leistungs- und Gewichtsbasis auch Elektro ein Irrweg.

      • @Tom Farmer:

        Bitte aber keine Äpfel mit Birnen vergleichen: Ein 900kg-E-PKW wäre Ihrem 600kg-Dieselwagen wiederum haushoch überlegen...

      • @Tom Farmer:

        Jetzt, wo die deutsche Automobilindustrie in Vorfreude auf die neuen fetten Gewinne mit E-Mobilität schon die ersten E-SUVs mit ca. 2,5 t Gesamtgewicht und 700kg schweren Batterien plant, unterstützt von marktradikalen Öko - "Spezialisten", werden alle Argumente über den Unsinn mit der E-Mobilität ignoriert.

      • @Tom Farmer:

        Stimme voll und ganz zu.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        Das ist Quark.

  • Was haben denn Lenksysteme mit Dieseln zu tun?? Im Gegenteil: während fossile Motoren meist noch mit angeflanschten Hydraulikpumpen für die Lenkung arbeiten, muss man bei E-Fahrzeugen eine völlig autarke Lösung mit Elektrolenkung nehmen.

    Es drängt sich die Vermutung auf, dass viele Firmen diverse Bereiche sanieren wollen und nun die MoE-Wende als Vorwand nutzen.

    Ausserdem bleibt unerwähnt, dass gerade Bosch im Bereich elektrische Antriebe eigentlich vorne mitmischen könnte, wenn das richtig gemanaged worden wäre - auch seitens der Politik.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Der Diesel hat die Dampfmaschine abgelöst - in der Dampfmaschinenindustrie mussten auch viele entlassen werden.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Ja, nur vom Diesel lebt ein Großteil unserer Volkswirtschaft, von Dampfmaschinen lebten seinerzeit nur ein paar Betriebe.

      Entweder kann man auch hierzulande E-Auto - dann aber zu chinesischen (Lohn-) Standards, oder man ist raus. Mit hochbezahlter 37-Stunden-Woche ein Mee-Too-Produkt - das wird nicht funktionieren.

      • 8G
        80198 (Profil gelöscht)
        @Der Erwin:

        Klar, Altenpfleger kann man ausbeuten, aber Dieselarbeitnehmer müssen wir schützen. Die haben mehr gespart als die Altenpfleger und müssen nie mehr arbeiten

      • @Der Erwin:

        Ich nehme das inhaltlich mal 1:1 ..: Dann ist das eine Frage hoher Löhne, damit das teure Zeug aus nicht-China auch gekauft werden kann. So entstehen im Übrigen auch Grenzkostenvorteile.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Der Erwin:

        Die Volkswirtschaft lebt davon? Traurig.

        Wie heißt es so schön - den Fortschritt in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

      • @Der Erwin:

        von der Dieselproduktion lebt weit entfernt von einem Grossteil unserer Gesellschaft - von Dienstleistungen im Mobilitätswesen hingegen könnten deutlich mehr Menschen leben, wenn wir die ernsthaft angehen würden.



        Sich an der Textilindustrie festzuklammern wäre seinerseits genauso sinnvoll gewesen, wie über Jahrzehnte zig Millarden in den Kohleabbau zu pumpen, statt Weltmarktführer in den Erneuerbaren zu bleiben.

        • 7G
          75064 (Profil gelöscht)
          @@Verkehrswender:

          Ich stimme Ihnen zu und finde es grauenvoll, wie wir mit dem Festhalten an veralteten Industrien unsere Zukunft verspielen.

          • @75064 (Profil gelöscht):

            So wie die Gesundheit und Zukunftsfähigkeit (auch biologisch). Und dies alles wohl ausschließlich von Menschen verantwortet, die der Gesellschaft einreden oder einredeten, sie haben oder hatten Ahnung von "Wirtschaft" und bewahren oder bewahrten die Freiheit, ein besonderer Teil der "Leistungsträger". Ja, womöglich die Leistung, strunzdoof sein zu dürfen.

          • 8G
            80576 (Profil gelöscht)
            @75064 (Profil gelöscht):

            Wenn das mal kein böser Irrtum ist.