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Blogger der „Welt“ Don AlphonsoDer Troll vom Tegernsee

Don Alphonso twittert über Linke, die dann von seinen rechtsextremen Followern bedroht werden. Sein Arbeitgeber Springer verteidigt ihn.

Wo hört Rainer Meyer auf und wo beginnt Don Alphonso? Foto: Erwin Elsner/picture alliance

Allzu viel weiß man nicht über Rainer Meyer. Er ist ein Mann, der Fahrräder liebt. Er hat ein Faible für feines Porzellan und lässt sich in pittoresken Wohnzimmern ablichten. Meyer trägt gerne traditionelle Janker, ist 52 Jahre alt, sitzt in der Jury des Medienpreises des Deutschen Bundestags und ist Autor bei der Welt. Er könnte einer von denen sein, die sich, würde er denn nicht am Tegernsee wohnen, im Edelrestaurant Borchardt treffen und ab und zu rüberwinken an die Tische, wo sich die Nikolaus Blomes und Ulf Poschardts dieser Welt zuprosten.

Er könnte eine dieser Figuren sein, die sehr erfolgreich im Strom der konservativen Edelfedern mitschwimmen, trotz ihrer immer wieder zutage tretenden reaktionären Ansichten. Rainer Meyer könnte einer von vielen sein, an die man sich längst gewöhnt hat. Aber Rainer Meyer führt ein problematisches Doppelleben: ein Doppelleben als Don Alphonso.

Don Alphonso reicht es nicht, in Überschriften zu fragen, ob man Seenotrettung vielleicht einfach lassen sollte, so wie es die Zeit 2018 tat. Don Alphonso möchte und muss ständig einen Schritt weitergehen. Auf welt.de betreibt er zwei Blogs, sie tragen die Namen „Die Stützen der Gesellschaft“ und „Deus Ex Machina“. So hießen sie schon bei der FAZ, und Don Alphonso wählte dort Titel wie „Der rote N**** auf dem Dach“ oder „Der ostafrikanische Kulturkreis als Erklärung für sexuelle Nötigung“.

In den Texten werden solche Überschriften dann äußerst blumig relativiert, bis man so eingelullt von dieser nervtötenden Sprache ist, dass man kaum noch wahrnimmt, was einem da eigentlich ins Gehirn gepflanzt werden soll. Don Alphonso ist der barocke Landschaftsgärtner der rechten Ideologien. Er verabscheut Greta Thunberg, kritisiert den „Ärger über den weißen Mann“, spricht von „Gaudimigration“ und „prekären Frauen mit Vorlieben für dressierte Eunuchen“.

Der Autor Stephan Anpalagan hat solche Beispiele erst kürzlich in den sozialen Medien zusammengetragen. Liest man sie, wird deutlich: Don Alphonso könnte ein anonymer rechter Vorzeigetroll erster Güte sein, denn er erfüllt sämtliche Voraussetzungen. Nur: Don Alphonso ist eben auch Rainer Meyer. Und Don Alphonso ist Autor beim Springer-Konzern.

Erst Shitstorm, dann echte Bedrohung

„Die Methode Don Alphonso ist die der rechten Trollmethodik, aber mit der Legitimation eines anerkannten Journalisten“, schrieb auch Natascha Strobl, Analystin von rechten Netzwerken und Rechtsradikalismus auf Twitter. Das macht ihn so gefährlich. Als Don Alphonso greift Meyer nicht nur rhetorisch und moralisch immer wieder in die unterste Schublade, er setzt auch mehrheitlich links angesiedelte JournalistInnen einer massiven Gefahr aus. Wer auf seinem Twitter-Account erwähnt wird, ist gezwungen, sich eine neue Telefonnummer oder sogar Wohnadresse zuzulegen.

Die Journalistin Sibel Schick hat das erlebt. Seit Jahren wird sie die Geister nicht mehr los, die Don Alphonso rief. „Am Anfang war es ein Shitstorm“, sagt Schick. Alphonso hatte im Jahr 2018, bevor sein damaliger Arbeitgeber, die FAZ, ihn entließ und er vom Springer-Konzern mit offenen Armen empfangen wurde, in seinem Blog über sie geschrieben und den Namen ihres damaligen Arbeitgebers veröffentlicht. Schick erschien plötzlich auf dem Radar der rechtsradikalen Szene und landete auf dem YouTube-Kanal des Identitären-Chefs Martin Sellner. Aus dem anfänglichen Shitstorm wurde eine ernste Bedrohung.

Kurz darauf wurden ihre Adresse und ihre Telefonnummern geleakt, sagt sie. Kommentare wie „Hitler hätte dich vergasen sollen“ waren von da an Alltag für sie. Mit Schicks Adresse wurden unzählige Bestellungen getätigt, sie wurde angerufen, zu Hause und auf der Arbeit. Schick zog schlussendlich in eine andere Stadt. Noch bevor sie sich umgemeldet hatte, wurde auch ihre neue Adresse veröffentlicht. Es gehe darum, „die betreffende Person zu isolieren, ihr privat und beruflich zu schaden“, sagt Schick.

Bis es eskaliert

Schick ist eine von vielen Betroffenen, die der Hetze von Don Alphonso und seiner Anhänger ausgesetzt ist. Als der Rechtsextremismusexperte Robert Wagner von Alphonso auf Twitter als „Befürworter politischer Gewalt“ bezeichnet wird, findet er sich wenig später auf einer Feindesliste von Neonazis wieder. Der Journalist Sebastian Pertsch berichtet von ähnlichen Erfahrungen, er sei „angegriffen, beleidigt, mit Hass und Häme überzogen“ und bedroht worden, erklärt er öffentlich auf Twitter.

Als Ssaman Mardi, Mitarbeiter für die Grünen im Bundestag, ein Foto von sich auf Twitter mit einem Sticker teilt, auf dem das Zeichen der Antifa abgebildet ist, antwortet ihm Don Alphonso ebenfalls auf Twitter: „Eure Steuergelder bei der Arbeit im Bundestag. Ich dachte eigentlich, dass man sich nach 1945 das Anlegen von Armbinden überlegen würde. Ssaman Mardi arbeitet einer Grünen-Abgeordneten zu.“ Später erhält Mardi Dutzende Morddrohungen, erzählt er. Er sagt über Don Alphonso: „Seine Gefolgschaft zögert nicht lange, schwärmt aus und radikalisiert sich in Kommentaren und Beleidigungen sowie auf anderen Plattformen zunehmend, bis es vollends eskaliert.“

Meyers Anhängerschaft besteht unter anderem aus bekannten und einflussreichen Rechtsextremen. Von den 133 aktivsten Accounts, die beispielsweise Inhalte der Identitären Bewegung auf Twitter teilen, folgen 62 Prozent Don Alphonso, analysierte der linke „Volksverpetzer“-Blog kürzlich. Inhalte, die normalerweise „nur“ von den unzähligen Accounts der rechten Trollarmeen verbreitet werden, werden durch Alphonso und seine Position als Welt-Autor legitimiert und bekommen einen bürgerlichen Anstrich.

Kritik nicht erwünscht

Auf eine Anfrage der taz, wie die Welt zu den Vorwürfen gegen ihren Autor stehe, verweist man auf einen kürzlich erschienenen Kommentar von Peter Praschl. Der allgemeine Tenor im Springer-Haus lautet: Wer die Hasskampagnen ihres Autors kritisiert, stellt sich gegen die Meinungsfreiheit und betreibt sogenannte linke Hetze.

Im Fall des von Recep Tayyip Erdoğan und Neofaschisten attackierten Welt-Autors Deniz Yücel habe Poschardt Ähnliches erlebt, sagte Letzterer vergangene Woche im Deutschlandfunk. „Da war es die AKP und die AfD, Alice Weidel, Herr Meuthen und Frau von Storch. Und jetzt sind es eben Mario Sixtus, Frau Stokowski und andere, die auf der anderen Seite des politischen Spektrums jemanden öffentlich vor sich hertreiben.“ Margarete Stokowski ist unter anderem Spiegel-Kolumnistin, Sixtus Filmemacher. Beide positionieren sich on- wie offline vehement gegen rechte Positionen und Misogynie. Wer sich also gegen organisierte Hasskampagnen stellt oder darauf aufmerksam macht, ist für Poschardt gleichzusetzen mit Despoten und faschistoiden Hetzern.

Deutschland und Springer 2019 bedeutet eben immer noch: Wer Hetzer kritisiert, wird selbst zu einem gemacht. Wer rechte Menschenfeinde bekämpfen möchte, dem werden die angeblich gleichen Methoden vorgeworfen. Und wer sich in seinem Blatt einen Rainer Meyer leistet, um vermeintlich die Meinungsfreiheit zu schützen, der ist mitverantwortlich für die für viele offenbar immer noch unvorstellbaren Auswüchse dieser Politik.

Don Alphonso hielt übrigens lange Zeit wenig von dem Arbeitgeber, der ihn nun so vehement verteidigt. Wie viele Rechte nutzt er etablierte Plattformen, um sich in den bürgerlichen Diskurs zu drängen. Das machte er vor Jahren deutlich. „Ich lege keinerlei Wert auf eine Verlinkung durch einen Konzern, der der Inbegriff der Gosse und eine Schande für den Journalismus ist.“ Meyer sprach damals von Springer.

Links lesen, Rechts bekämpfen

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72 Kommentare

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  • Unterstützt die Kampange #demonetizespringer

    Analog zu den Forderungen großer mulitnationaler Konzerne an Facebook endlich den Hass auf dem Plattform zu beenden und analog zu den mittlerweile sehr scharfe Hatespeche Regeln von Youtube fordern wir eine Demonetarisierung des Axel Springer Konzerns durch die Multi. Kein seriöser Weltkonzern kann heute Werbung bei der Springerpresse schalten ohne das ihm bald ein Image von Rechtsextremismus anhaftet. Deswegen: Springerpresse demonetarisieren jetzt!

  • Nun, mittlerweile liegt die inhaltliche Auswertung der Twitter-Kommunikationen von D. Alphonsos Account zu Fr. Schicks Account vor.

    twitter.com/_donal...4165435252736?s=20

    Lediglich 16 Followers von seinen damals



    25 Tausend Followers haben bei F. Schick kommentiert und es heißt, in einem durchaus zivilisierten Ton.

    Frau Schick hat es mittlerweile selber zugegeben, dass das Twitterstürmchen damit anfing, dass sie Ali Utlu am 13.03. unflätig angriff.



    twitter.com/_donal...4936717455364?s=20

    Die Auswertung kann die taz sicher in Detail bei D. Alphonso abfragen, sofern sie auf journalistischen Mindeststandards Wert legt. Der Artikel von H. Sternburg hätte geprüft werden müssen.

    Es sieht so aus, dass Frau Schick Don Alphonso FREI ERFUNDENE Vorwürfe anhängen will.

    Was mir dabei als Bürger und Zeitungsleser nicht gefällt, ist folgendes:

    Heute ist es Don Alphonso, der mit FREI ERFUNDENEN Vorwürfen belästigt wird, morgen ist es ein anderer Journalist, übermorgen könnte ich dran sein.

    Ich bin daher der Ansicht, dass das Hausieren mit frei erfundenen "Drohungen" und damit das Hetzen gegen andere Mitbürger ein Strafbestand werden sollte.

    Im Übrigen kann sich jeder gerne davon überzeugen, dass unter Don Alphonsos Artikeln im Kommentarbereich kein "brauner Mob" tobt. Ich kommentiere dort häufig und das verbitte ich mir.

    • @BritishIslands:

      Satire?

      • @Uranus:

        Natürlich nicht. Da hat nur einer die rechte Propaganda verinnerlicht und folgt wie befohlen.

  • Don Alfonsos Texte liegen bei Welt.de hinter der Bezahlschranke und sind damit für die meisten hier nicht erreichbar. Wer diese Texte liest, würde sich diesen Hasstiraden hier kaum anschließen können. Der Mann ist nicht unbedingt sympathisch, aber deutlich facettenreicher als offensichtlich angenommen wird.

    • @TazTiz:

      Text gelesen?



      „Die Methode Don Alphonso ist die der rechten Trollmethodik, aber mit der Legitimation eines anerkannten Journalisten“

      "Wer auf seinem Twitter-Account erwähnt wird, ist gezwungen, sich eine neue Telefonnummer oder sogar Wohnadresse zuzulegen."

    • @TazTiz:

      Das Problem ist, dass er seine Bildung nicht versteckt. Das ist nicht populär.

  • Wieder einmal wird man vor die Wahl gestellt zwischen unauthentischen Menschen, welche nach gruppenbezogenen Eigenschaften definieren, wählen zu müssen.



    Ich entscheide mich weder für die Sexistin Schick, noch für den Rechten Alphonso.

  • Das Tillyhaus in Ingolstadt hat Besseres verdient.

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Nun ja, Sibel Schick hat bei Twitter Ahmad Mansour als "Nazihelfer" bezeichnet. Kann man machen, auch wenn's völlig abwegig ist. Ist eben Meinungsfreiheit. Aber wer so austeilt, sollte auch einstecken können. Wenn also Schick sich über Anfeindungen durch Don Alphonso beklagt, hält sich mein Mitgefühl sehr in Grenzen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @75026 (Profil gelöscht):

      Ihre Logik hat Plattfüße - und Ihr Thema scheint mir mehr Frau Schick als Herr Meyer zu sein.

      Werden die Anfeindungen von Herrn Meyer etwa durch die despektierliche Äußerung von Frau Schick an Herrn Mansours Adresse besser? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

      Das wäre in etwa so, als würde ich aus dem Umstand, dass Meyer eine Villa am Tegernsee hat (in der Nähe von Ulrich Hoeneß) auf die Inhalte seines Blogs schließen. Mache ich nicht. Aber amüsieren tut es mich köstlich. :-)

      • 7G
        75026 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        "Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?" Tut mir leid, ich weiß nicht, was Sie an meinem Kommentar nicht verstehen. Jemanden als Nazihelfer zu bezeichnen, ist schon eine ziemlich drastische Beleidigung. Was mich ankotzt, ist die grenzenlose Selbstgerechtigkeit von Leuten wie Schick, die für sich in Anspruch nehmen, derartige Verleumdungen zu äußern, aber andererseits jede Kritik an den eigenen Positionen als Hassrede denunzieren.

  • Wer gern auch mal über sich selbst und seinen Dunstkreis lacht, ist allwöchentlich mit Don Alphonsos Betrachtungen gut bedient. Aber lachen wollen die wenigsten.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @C.O.Zwei:

      Ich lache gerne. Die Frage: worüber - und mit wem.

      Dass ich über einen Menschen lachen würde, der Einschüchterungen und Abmahnungen zu seinem Repertoire zählt, ist eher unwahrscheinlich. Soll das witzig sein? Humor 2019?

      Nur in den seltensten Fällen trenne ich die Inhalte von Personen. Und Rainer Meyers alias D. A.s Elaborate interessieren mich etwa genausoviel wie die meisten Krankheiten.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Man muss natürlich sagen, dass bei D. Alphonso nur solche aus den Medien und Politik aufs Korn genommen werden, die sich ZUVOR massiv danebenbenommen haben - auf Kosten von Anderen und nicht selten auf Kosten der Steuerzahler.

        Sie können gerne seine Texte prüfen, Sie werden keine Ausnahme von dieser Regel finden.

        DAS IST RICHTIG SO.



        Bin Nettosteuerzahler.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Darf ich raten? Sie haben noch keine der Kolumnen ( die sind ja gemeint) auf Welt.de gelesen, oder?

  • Vielen Leuten passt es einfach nicht dass in einer freien Gesellschaft ein Meinungs- und Weltanschauungsspektrum von weit links bis weit rechts zulässig ist.

    In einer freiheitlichen Demokratie die diesen Namen zurecht verdient, ist das obligatorisch.

    Und das ist gut so.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Poseidon:

      Rosa Luxemburg wird der Satz nachgesagt: "Freiheit ist stets die Freiheit der Andersdenkenden."

      Auch Herrn Alphonso Meyer steht diese Freiheit zu. Dazu gehört aber auch, mit Kritik an seinen Äußerungen zu leben. Und leben heißt nicht: abmahnen, einschüchtern und anklagen.

      Wenn die im Raum stehenden Vorwürfe zutreffen, ist er nichts weiter als einer der Vielen, die austeilen können - aber nicht einstecken.

      Nicht sonderlich originell.

  • Eine Frage an die Redaktion:



    Rainer Meyers Bild hier ist stark verpixelt dargestellt. Neulich bei der Titanic ist das ebenfalls der Fall gewesen. Was steckt dahinter? Haben die Redaktionen Angst, verklagt zu werden?

    • @AdB:

      Ja, von Papis Erbe bezahlt der Don Anwälte, die sofort abmahnen und wegen Verleumdung und Rufschädigung anklagen. Dass ist aufgrund der Faktenlage nur teure Einschüchterungsversuche sind, kann man leicht ableiten, aber nicht jeder will sich auf einen Gerichtsprozess einlassen, weshalb über den Don viel zu lange geschwiegen wurde. Er gehört medial an den Pranger, dauerhaft.

  • Wenn ein Don Alfonso geächtet und verbannt werden soll, dann ist es mit der Meinungsfreiheit nicht mehr so doll. Auch die Kanzlerin hat ja gestern gesagt, dass es Grenzen der Sagbaren gäbe, um diese Grenzen dann anhand sehr weicher Formulierungen zu illustrieren. Wohin soll das noch führen? Merken die derzeit meinungsstarken Linken gar nicht, dass auch sie von einer unbeschränkten Meinungs- und Haltungsfreiheit profitieren?

    • @TazTiz:

      Nur sterben wegen der "Meinung" Rechter ständig Menschen. Halle, Cottbus, Münster, München usw. usw.

      Auf diese Art von "Meinung" kann verzichtet werden und Hetze, Volksverhetzung und Drohungen ist keine Meinungsfreiheitund werden es auch nie.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Ich weiß nicht, wie Sie auf dieses schmale Brett kommen, um von den "meinungsstarken Linken" reden zu können. Gibt es auch Belege dafür, oder ist das einfach nur Ihr so genanntes "Bauchgefühl" (und als solches nicht überprüfbar)?

      Mir ist Ihr Koordinatensystem zur Bestimmung von Meinungsstärke nicht bekannt. Vielleicht benennen Sie es erst einmal, um Butter bei die Fische zu machen.

      Als Vorlage meine subjektive Wahrnehmung: es gibt keine umfassende Meinungsstärke. Allenfalls eine nach Themen und nach Regionen differenzierte. Chemnitz, Dresden und ostdeutsche Provinz unterscheiden sich da deutlich von Berlin und westdeutschen Unistädten wie Freiburg, Tübingen, Marburg et. al.

      Mal überprüfen. ;-)

    • @TazTiz:

      "Wohin soll das noch führen? "

      Zu weniger Don Alphonsos.

      "Merken die derzeit meinungsstarken Linken gar nicht, dass auch sie von einer unbeschränkten Meinungs- und Haltungsfreiheit profitieren?"

      Gerade beim Blick in Kommentarspalten spüre ich keinen Gewinn.

      • @pitpit pat:

        Dito, von rechts kommt hauptsächlich faktenfreie Einbildung, die dazu hetzt, spaltet, Geschichtsrevision betreibt und Angst wie Hass erzeugt. Ja, man muss es zwar ertragen, aber man darf diesen Schmarn sehr wohl vehement ablehnen, entspringt er doch nur einer Funktionslust chronisch ohnmächtiger Pseudo-Besserwisser.

  • Wo wohnt Rainer Meyer eigentlich? Oder Herr Poschardt?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Springer - ein Name mit Klang und Tradition. Leichen pflastern seinen Weg. Seit nunmehr siebzig Jahren.

    Mir wird es ein ewiges Rätsel bleiben, wie ein Mensch wie Denis Yücel seine Brötchen bei solchen Dreckschleudern verdienen kann. Wie da wohl die Immunisierung aussieht und welchen Preis sie kostet?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Mir wird es ein ewiges Rätsel bleiben, wie ein Mensch wie Denis Yücel seine Brötchen bei solchen Dreckschleudern verdienen kann."

      Pecunia non olet („Geld stinkt nicht“)

      Axel Springer hatte 1952 doch eine geniale Idee mit der "Bild"-Zeitung. Er hat eine Zeitung ins Leben gerufen, die im "Gewand" einer Arbeiterzeitung erscheint. Auf den ersten Seiten gibt es Klatsch und Tratsch und im hinteren Bereich reichlich Sport. Und zwischen diesen Seiten werden die "Wahrheiten" gebracht, an die der kleine Mann und die kleine Frau glauben soll. Dieses Konzept hat sich seit 67 Jahren bewährt, denn seit dem Erscheinen der Bildzeitung hat eine große Masse der einfachen Bürger aufgehört selbstständig zu denken. Das 'Denken' übernehmen seitdem die Oberen Zehntausend für die kleinen Bürger. Die WELT in der Denis Yücel seine Brötchen verdient ist die 'Bildzeitung' für den etwas schlaueren Springerblatt-Leser, aber die Botschaft in der WELT ist die gleiche wie in der Bild.

      • @Ricky-13:

        Springer hat die "Idee" für die "Bild" aus GB mitgebracht. Er selbst war zuerst Erbe und dann beleidigt, weil man ihn im Kreml nicht empfangen wollte.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ricky-13:

        Lieben Dank.

        Als Mensch ohne Latrinum bin ich stets erfreut, lateinische Begriffe oder Zitate mit Übersetzung vorzufinden. Selbst wenn Sie im vorliegenden Fall Eulen nach Athen getragen haben. ;-)

        Danke auch für die Korrektur der Zeitangabe. Ich versuche seit langem (nur mäßig erfolgreich) zu verdrängen, dass mein Geburtsjahr und die erste BILD zusammenfallen. In meiner (ersten) Pubertät war dies der erste Anlass für einen veritablen Familienkrach. Schlechtes Timing meiner Erzeuger.

        In Ihrem Gedankenbäude (sorry, dass auch Kritik nicht ausbleibt) fehlt mir der Aspekt Verantwortung. Und zwar von seiten der BILD, WELT et. al. Konsumenten. Sie mögen von den "Oberen Zehntausend" verführt werden: gezwungen werden sie nicht.

        Diese Diskussionen habe ich bereits Anfang der 1970er geführt, als ich bei Ferienjobs in Frankfurter Fabriken mein Unwesen trieb. :-)

        • @76530 (Profil gelöscht):

          "... fehlt mir der Aspekt Verantwortung. Und zwar von seiten der BILD, WELT et. al. Konsumenten. Sie mögen von den "Oberen Zehntausend" verführt werden: gezwungen werden sie nicht."

          Gezwungen werden sie natürlich nicht, aber eine jahrzehntelange Gehirnwäsche reicht vollkommen aus, damit der naive Bürger am Ende alles glaubt und brav den "Oberen Zehntausend" und ihren Mainstreammedien folgt. Die Springerpresse und die Bertelsmann-Group haben alles in diesem Land in der Hand und bestimmen was "wahr" ist. Sie wiederholen ihre "Wahrheiten" so oft, dass am Ende die breite naive Masse an diesen "Wahrheiten" der wirklichen Machthaber glaubt. Dazu sagte schon Peter Scholl-Latour (1924 – 2014), Journalist und Publizist, vor Jahren: „Die Freiheit der Presse im Westen ist letztlich die Freiheit von 200 reichen Leuten ihre Meinung zu veröffentlichen.“ Die "Wahrheit" ist heute ein Produkt der Mainstreammedien und die Mainstreammedien sind zu über 90% in der Hand der Reichen und Mächtigen, und die wollen weder soziale Gerechtigkeit, noch das irrsinnige Wirtschaftswachstum eindämmen und einen mündigen Bürger wollen sie schon gar nicht. Solange die Mächtigen mit ihren Medien alles in der 'Hand haben', wird sich in Deutschland auch nichts ändern. Da kommt die kleine taz - mit ihren sozialkritischen Artikeln - auch nicht gegen an. Und ob wir beide jetzt hier schreiben und uns über die Ungerechtigkeiten aufregen, ist den Leuten in den "Chefetagen" dieses Planeten vollkommen egal. Trotzdem werden Sie und ich hier weiter die Ungerechtigkeiten anprangern und dabei hoffen, dass sich der Mensch vielleicht doch einmal zum echten Homo sapiens (sapiens = vernünftig, klug, weise) entwickelt und nicht weiterhin ein Sklave der Oberen Zehntausend bleibt. Also bleiben wir weiterhin dran!!!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Müsst man nicht eigentlich konstatieren, dass seit Yücels Eintritt in den Verlag bei der "Welt" ein Platz weniger von Jenen besetzt ist, die Ihre Abscheu verursachen?

      Das ist sicher ein ganz furchtbarer Gedanke: Stellen Sie sich vor, das machen ihm noch ein paar andere Nichtreaktionäre nach, und dann werden es immer mehr. Irgendwann taugt Springer am Ende nicht mehr so richtig zum Feindbild, dem man jede Tatsachendarstellung , die nicht ins linke Weltbild passt, bequem als offensichtliche "Alternative Facts" ankreiden kann. Unsere ganzen Rotsocken müssten sich dann ungefiltert mit dem Teil der Welt auseinandersetzen, über den die Springerpresse NICHT gelogen hat. Traumatisch...

      Nix für ungut.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Das klingt aber stark nach "Marsch durch die Institutionen". Sie werden doch nicht ein verkappter Alt 68er sein, der hier andere durch den Kakao zieht? (Falls ja, bitte ich als großer Kakaofreund um Geschmackszusätze.)

        WER und WAS Rotsocken sind, ist mir bekannt. Doch wer bitte sind hier: "Unsere"?

        In Zeiten, in denen sich Ausrichtung und Inhalte der Presseerzeugnisse stark annähern, sind die Verläufe der alten Gräben eh obsolet geworden. So wie sich DIE WELT ihren Yücel hält, hält sich die taz eine Reihe 'unpassender' Autoren fremder Gesinnungen. Namen sind hier Schall und Rauch.

        Oft weiß manN nicht mehr, was das Fremde und was das Heimische ist. Das finde ich traumatischer ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Lieber Herr Leiberg,

          sie überschätzen mich - an Lenzen. 1968 war ich noch ein lüsterner Hintergedanke im im vorderen Hirnlappen meiner Eltern. Ich gehöre eher zu der Generation, die von 68ern großgezogen wurde. Sie durch den Kakao zu ziehen, ist daher eher eine Fortführung der von ihnen selbst begründeten Tradition. Getreu dieser nehme ich mir heraus, selbst die Zusammensetzung des Kakaos zu zu bestimmen.

          Mit "unseren" Rotsocken habe ich mir darüber hinaus dreist (und ohne Vertretungsmacht) erlaubt, selbige für die Gemeinschaft der Bewohner des springerverseuchten Teils der Erde zu vereinnahmen. Ich hoffe, Sie verzeihen mir.

          Was die Analyse der Traumatik betrifft, sind wir gar nicht so weit auseinander, glaube ich. Wenn er nicht so viel realen Schaden anrichten würde, müsste ich Ihnen fast raten, dankbar für so Typen wie diesen Meier zu sein, die noch an der richtigen Stelle sitzen, um die Grenzen messerscharf zu ziehen und die Feindbilder der politischen Gegenseite wieder auf Hochglanz zu bringen...

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Jetzt bin ich aber baff.

            Bei Ihrer altklugen Art des Schreibens wähnte ich Sie als einen Vertreter meines Alters. Wobei ich derzeit die Metamorphose zum Peter Pan vollziehe.

            R. F. hat mich dankenswerterweise auf diese 'Meta'ebene hingewiesen.

            Was Herrn Meyer und Andere angeht: Zustimmung. Was wäre der Sonnenstrahl ohne das Staubkorn, in dem er sich spiegelt?

            Ich wünsche mir viele Staubkörner, um weiterhin glänzen zu können ...

      • @Normalo:

        so sehe ich das auch, die WELT war früher ein "rechtsaußen" Kampfblatt (rechter Flügel CDU/CSU), rechts von der FAZ, das keiner lesen wollte.



        Inzwischen hat man sich mehr ins liberale Milieu bewegt und in vielstimmiger geworden - wie man in der taz ja gelegentlich auch sehr liberale Texte lesen kann (die bei den Stammlesern zT auf wenig Wohlwollen stoßen, etwa das eine oder andere Lob für die FDP oder Kretzschmann).....und die WELT wird dadurch auch von viel mehr Leuten gelesen als früher.

        • @Dr. McSchreck:

          "... die WELT wird dadurch auch von viel mehr Leuten gelesen als früher."

          Nein, die WELT wird heute von vielen Leuten 'online' gelesen, weil man dort ohne jegliche Netiquette seine Meinung als "Kommentar" abgeben darf. Man kann das seit einiger Zeit sehr gut an den Leserkommentaren in der Springerpresse WELT sehen, denn da wird schon der Sieg der AfD gefeiert und das es den Linken bald an den Kragen geht. Sozialkritische Kommentare werden in der WELT übrigens nach kurzer Zeit wieder gelöscht bzw. gar nicht erst freigeschaltet.

      • @Normalo:

        Naja, wenn der nicht gelogene oder nicht feindselige bis nicht psychopathische Teil bei Springer mal größer würde und der Verlag auf seine Kampagnen pro AfD und Sozialabbau verzichten könnte, wäre er sozusagen satisfaktionsfähig. Die Besetzungspolitik und Programmatik der letzten Jahre macht da wenig Hoffnung.

  • "Wer rechte Menschenfeinde bekämpfen möchte, dem werden die angeblich gleichen Methoden vorgeworfen."

    Falls Sie mit "gleichen Methoden" die (selbstredend rückhaltlos negative) Kommentierung der politischen Gegenseite an einem gezielt herausgesuchten, persönlich ins Scheinwerferlicht gezogenen Beispiel meinen, dem man dabei gemeinschädliches und personengefährdendes Verhalten vorwirft und von dem man dann gleich auch noch Klarnamen und Wohnort mit veröffentlicht - dann KÖNNTE an dem Vorwurf was dransein, wenn ich mir diesen Artikel so ansehe...

    Merke: Eiferer, für die so ziemlich jedes Mittel erst einmal im Lichte des heiligenden Zwecks sehen, gibt es auf ALLEN Seiten des politischen Spektrums. Nur die Ansichten, WELCHER Zweck die Mittel heiligt, gehen auseinander.

    Gemein ahben Sie , dass sie generell zur Eskaltation beitragen und damit indirekt auch Gleichgesinnten, die sich für ihre Sache exponieren, das Leben schwermachen. Denn Eiferer aller Seiten lieben nichts mehr, als eine Ausrede zur Eskalation.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Wenn in unserer Gesellschaft demokratischer Inhalt auch nur halb so vehement verteidigt werden würde wie demokratischer Stil (hat ja durchaus auch seine Berechtigung) wäre jegliche Form von Hass und Menschenfeindlichkeit schon verschwunden.



      Aber Sie werden mir sicherlich erklären dass es gar keinen demokratisch zu definierenden Inhalt gibt und Demokratie sich über den Stil definiert. Und das wird dann wohl der Punkt sein an dem wir uns nicht einigen.

      • @06227 (Profil gelöscht):

        Es gibt sicher "demokratische Inhalte", und sie sind ebenso unentbehlich wie das, was Sie - mit Verlaub: oberflächlich - als "Stil" bezeichnen. Ein ganz wesentlicher demokratischer Inhalt ist, dass Demokratie (und der Respekt vor dem Menschen als Mitglied des demokratischen Souveräns) nicht vor Jenen haltmacht, die selbst keine demokratischen Inhalte vertreten.

        Der "Stil" als Ausdruck dieses Inhalts ist aber eben nicht weniger wichtig, denn ultimativ lebt Demokratie davon, dass Demokraten ihre Inhalte leben. Das gilt genauso dafür, seine demokratischen Rechte zu nutzen, wie, Anderen die ihren zuzugestehen - auch wenn man nicht gutheißt, wie sie damit umgehen.

        Aber bei meinem Posting ging es gar nicht so sehr um Demokratie wie um Konfliktbewältigung. Wer sich selbst anmaßt, zu Mitteln greifen zu dürfen, die er Anderen nicht zugesteht, weil die das Falsche damit erreichen wollen, ist bigot und liefert darüber hinaus denen edei nächste subjektive Rechtfertigung, dieselbe Anmaßung zu begehen - nur halt gegen die Ziele, die SIE für falsch halten.

        Insofern: Anprangern gerne, mit gleicher Münze heimzahlen eher nicht.

        • @Normalo:

          Wenn dich jemand widerlegt, schreibst du einfach einen doppelt so langen Beitrag. Auch eine Methode.

  • oh man die Selbstverblödung dieser Debatte ist wirklich gaga.

    Also Don Alphonso hat reaktionäre bis rechte Ansichten.



    Check

    Don Alphonso hat irgendetwas getan, dass strafbar wäre oder die Meinungs- und Pressefreiheit sprengen würde? Äh, nein. Komisch

    Don Alphonso hat Leser auf Twitter die ihm folgen, seinen 'Kanal' also abboniert haben



    Check

    Davon sind manche Nazis und begehen Hassverbrechen



    Check

    Nazis haben kein Informationsfreiheitsrecht



    Äh nein. Komisch

    Journalisten sind für Taten ihre Leser in unserem Rechtsstaat verantwortlich.



    Äh, nein, komisch

    Leser der taz begehen Straftaten. Bestraft die Zeitung.



    Willkommen im Gesinnungsstaat 2019

    • @relation:

      Rainer Meyer hetzt und ist ein Brandstifter und Brandbeschleuniger. Er hat nicht einfach rechte Ansichten und äußert sie als Ansichten, sondern er zerrt mithilfe seiner Reichweite einzelne Menschen bewusst in den Fokus seiner rechtsextremen Freunde.



      Die hat er ganz freiwillig: Leute, die ihm nicht passen, blockiert er seiner eigenen Aussage nach. Über diese Leute lügt er dann auch gerne mal.



      Hier wird nicht gefordert, dass man den Mann anzeigt. Aber hier wird einfach mal erläutert, was für ein Charakter für eine renommierte (seufz) Zeitung schreibt und wie jemand die Macht, die ihm zugewachsen ist, zur Brandstiftung nutzt. Und zwar, wie gesagt, ganz bewusst. Sie können ja mal die Analysen und Artikel lesen, die aktuell veröffentlicht wurden. Da stehen jedem die Haare zu Berge, der noch einen moralischen Kompass hat.

      • @Karl Kraus:

        Herr Kraus,



        Sie haben D. Alphonso nie in O-Ton gelesen, richtig?



        Proberien Sie mal das:

        blogs.faz.net/deus...netz-beendet-3370/

        Na, sind Sie überrascht?

        Bei all diesen "Analysen" wird ausgeblendet, dass Don Alphonso nur solche Politiker und Medienleute aufs Korn nimmt, die sich ZUVOR öffentlich danebenbenommen haben und das häufig auf Kosten von Anderen, z. B. auf Kosten von uns Steuerzahlern.

        Sie finden keine Ausnahme von dieser Regel, selbst wenn Sie seine Publikationen Jahre zurück verfolgen.



        .



        Einwandfreier und stabiler Kompass. Keine Ausnahme von dieser Regel.



        .



        Ich bin Nettosteuerzahler und das gefällt mir.

        Die jeweiligen Betroffenen sollten lieber in sich gehen und nicht ihre Followers gegen D. Alphonso aufhetzen.



        .



        Ausser D. Alphonso kann ja im Moment KEINER Drohungen und wüste Beschimpfungen vorzeigen. Prüfen Sie doch selbst die Social Media Accounts der im Artikel erwähnten. Da finden Sie nur Drohungen gg. D. Alphonso und sonst niemanden. Wo ist denn dieser "rechtsradikaler Mob"?



        .



        Es ist unfassbar:



        die Herrschaften gehen mit frei erfundenen "Drohungen" hausieren und hetzen damit gegen einem Mitbürger.



        Morgen könnten Sie es sein, Herr Kraus, dem etwas frei Erfundenes angehängt werden soll.

      • @Karl Kraus:

        ja moralische Kompasse, sind halt so ne Sache. Ich find ihn moralisch auch nicht geil, aber Meinungs- und Pressefreiheit ist nicht durch moralisches Empfinden definiert.und wenn wir schon bei der Moral bleiben kann man ja nochmal diesen Leitsatz zitieren: "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden".

    • @relation:

      man kann DA scheiße finden (wie ich)



      man kann DA fragen warum er sich von Shitstorms oder Hassverbrechen die zeitlich auf seine Texte folgen und nachweislich von Lesern seines Kanals begangen wurden nicht distanziert. Moralisch ist er für mich zweifelhaft. Aber das hier ist ein Rechtsstaat und nicht die Inquisition.



      Butter bei die Fische: Hat DA Volksverhetzung betrieben oder zu Hassverbrechen aufgefordert? Zeigt ihn an. Dann kann man daraus einen Skandal stricken. Alles andere ist leider nichts besseres als Kampagnenjournalismus gegen falsche Meinungen, und da wären wir wieder bei Springer, liebe taz

      • @relation:

        Relation,



        Es liegt ein winzig kleines Problemchen in Ihrer Argumentation vor: Es könnte bislang KEINER "Drohungen" und "Hasskommentare" vorlegen - ausser D. Alphonso selbst.

        Eine Menge Damen und Herren waren in den letzten Tagen mit frei erfundenen Behauptungen unterwegs und ich will hoffen, dass das juristische Konsequenzen haben wird, insbesondere für S. Schick.

        Ich verbitte das mir mit den "Hasskommentaren" übrigens. Ich kommentiere immer wieder unter seinen Artikeln und in seinem Twitter-Account. Da tobt doch kein "rechter Mob", das kann man doch wirklich selber prüfen. Sonst würde ich dort nicht lesen.



        D. Alphonso ermahnt die Leser übrigens regelmäßig zur Höflichkeit und dass man nicht Hetzern hinterherlaufen soll.

      • @relation:

        Ok nochmal von vorn:



        Wo wird hier ein Skandal gestrickt? Wo wird hier behauptet, dass DA Verbrechen begeht?



        Hier wird darauf hingewiesen, dass DA reaktionäres Geschwätz von sich gibt, und das das ganze in rechten Kreisen offenbar gut ankommt und dazu führt, dass Menschen mit "falschen Meinungen" mit dem Tod bedroht werden. Was ist daran "Kampagnenjournalismus gegen falsche Meinungen" ?

        • @zzzap:

          Wie Don Alphonso bürgerlich heißt und wo er wohnt, wird vielleicht auch nicht ganz zufällig thematisiert, oder?

          Zugegeben ist das noch nicht so präzise wie Adresse und Telefonnummer, aber die hatten z. B. die Verfolger von Sibel Schick auch nicht aus der Zeitung sondern von anderen Quellen,die von Don Alphonbso inspiriert wurden.

          "Keine Toleranz der Intoleranz!" klingt erstmal griffig und einigermaßen logisch. Aber Viele scheinen darunter eher "Auge um Auge" oder "Der Zweck heiligt die Mittel." zu verstehen. Das wirkt dann wieder als willkommene Steilvorlage für die Gegenseite, ihrerseits Eskalation zu rechtfertigen. Leuten, die sich mit ihrer Meinung exponieren - EGAL für welche poltiische Seite - und damit die Demokratie mit am Leben erhalten, erweist man damit einen Bärendienst.

    • @relation:

      Ihrem komischen Geblubber zufolge sollte linksunten.indymedia.org noch online sein.

      Isses aber nicht.

      Äh, nein, komisch.

      • @tomás zerolo:

        netzpolitik.org/20...rfassungsschutzes/

        "Der juristische Kniff dabei war, „linksunten“ als „Vereinigung“ zu deklarieren, um das Instrument des Vereinsrechts anwenden zu können. So konnte das BMI die deutlich höheren Anforderungen für ein Verbot nach dem Telemediengesetz umgehen."

        genau das wird von vielen auf Twitter versucht zu konstruieren, dass ein Account und seine Follower so etwas wie eine Vereinigung sind. Danke für den Hinweis!

        Ich finde das ätzend

  • Jedem der sich angegriffen fühlt steht es frei dies zu Anzeige zu bringen. Solange Rainer Mayer als Don Alfonso nicht selbst strafbare Äußerungen von sich gibt ist alles was er schreibt von der Meinungsfreiheit gedeckt. Dies sehe ich als Maßstab und nicht was ein paar Leute egal welcher politischen Richtung auf Twitter wünschen.

  • Von diesen menschenfeindlichen rechtsradikalen Gruppen, sind nicht nur Journalisten wie Frau Schick bedroht, sondern auch ganz einfache Bürger. Ich selbst bin berufsbedingt im Haus- und Grund Verein Dresden organisiert. Dort lernte ich eine Aufrichtige ca. 75 jährige Bürgerin kennen, die sich in der Zeit 2015/2016 der Flüchtlingshilfe in Dresden und Umgebung bemühte.



    Diese ehrenwerte Bürgerin aus Meißen, erzählte mir, Ihre Villa sei mehrere Male mit Nazi-Parolen, Hakenkreuz-Schmierereien „Du bist bald dran“ vollgeschmiert worden. Nachts traten Gruppen zwischen fünf und zehn Mann mit brennenden Fackeln vor ihre Villa auf.



    Anzeige bei der Polizei, auch über Anwälte wurden ergebnislos eingestellt.



    Das sind Zustände wie in den 30iger Jahren, als SS-Schlägertrupps der NSDAP Andersdenkende zum Schweigen brachten.

    Die Spur des Geldes.



    Auch Lutz Bachmann PEGIDA Gründer erhielt Geld vom Springer-Konzern. Wenn Don Alphonso auch Rainer Meyer ist und Don Alphonso Autor beim Springer-Konzern ist, die mehrheitlich einer Frau die Israel liebt gehört, von wem bekommt diese Frau ihr Geld? Vor kurzem wurde der New Yorker Geldspezialist KKR im Handelsblatt genannt. Es ist dieselbe Spur des Geldes, die die Rassisten aus dem Kreis der hardcore Evangelikalen in den USA aufweisen, Homebasis der Macht von Donald Trump.

    • @Nico Frank:

      Frau Schick wurde von niemanden bedroht und schon gar nicht von D. Alphonsos Followerschaft.



      Hier die Auswertung von D. A.-s Account zu Fr. Schicks Account:

      twitter.com/_donal...4165435252736?s=20

      16 seiner Followers haben bei F. Schick kommentiert, in einem durchaus zivilisierten Ton.

      Frau Schick hat es übrigens mittlerweile selber zugegeben, dass sie das Twitterstürmchen auslöste, in dem sie Ali Utlu unflätig Angriff. Utlus Followers konterten gleich und so ging es los.

      twitter.com/_donal...4936717455364?s=20

      So geht es natürlich nicht. Heute ist es D. Alphonso, dem man etwas frei Erfundenes anhängen will, morgen sind SIE es eventuell oder ich.

  • Danke für solche Artikel.

    Als einer, der die sog. "sozialen" Medien meidet (ich kann einfach nicht zuschauen, dass sich ein paar Konzerne das Internet zum Schaden aller untereinander aufteilen) gilt allen, die diesen stinkigen Job für mich übernehmen grosse Dankbarkeit. Und Bewunderung.

  • Mit anderen Worten: Man darf Linke nicht kritisieren. Dass das Nennen von Adresse und Wohnort ein NoGo ist, sollte klar sein.

    • @Gambitus:

      Ach Gottchen. Mimimi? Können Sie a) nicht lesen? Oder b) nicht unterscheiden zwischen Kritik und Hetze? Oder haben Sie c) den Sachverhalt und das tatsächliche Wirken Rainer Meyers gar nicht richtig verstanden?

    • @Gambitus:

      "Man darf Linke nicht kritisieren."



      Wie bitte?!



      Es geht um Hasskampagnen, um Hetze um Rechtsextremisum, um Vergiftung des gesellschaftölichen Zusammenhalts, um Zerstörung von Demokratie.



      Das ist keine Meinungsfreiheit, das sind Straftaten - um nicht zu sagen Verbrechen.



      Sie dürfen auch nicht beleidigen, wen Sie wollen un ddan sagen, dass das Meinungsfreiheit ist.



      Den im Artikel genannten großen Medienkonzernen geht es um Auflage, um Klicks. Und so ein Troll wie der Genannte äußert keine "Meinung", sondern hetzt rechts. Wieso glauben Sie seine die rechten mehr im Recht als die Linken? Haben Sie etwas eggen Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Vielfalt?



      Sie sollten sich m. E. viel eher dafür einsetzen, dass Debattenkultur erhalten bleibt, eine Spaltung der Gesellschaft durch Rechte verhindert wird.



      Gruselig, Ihr Kommentar.



      Remlativierung von Hass und Rechtsextremismus geht genauso wenig wie eine Relativierung von Gewalt (gegen Frauen).

      • @Frau Kirschgrün:

        Diesen einen Satz muss ich korrigieren, die anderen Druckfehler stören nur marginal:



        "Wieso glauben Sie SEIEN die Rechten mehr im Recht als die Linken?"

      • @Frau Kirschgrün:

        "Es geht um Hasskampagnen, um Hetze um Rechtsextremisum, um Vergiftung des gesellschaftölichen Zusammenhalts, um Zerstörung von Demokratie.

        Das ist keine Meinungsfreiheit, das sind Straftaten"

        Nein, genau um solche geht es eben eigentlich nicht, Frau Kirschgrün, sondern um Leute, die öffentlich unter dem Mantel der "berechigten Kritik" politischen Gegnern ganz legal verbal nachstellen, was dann allerdings in der Folge zu deutlich heftigeren Angriffen führt.

        Es liegt ein wenig im Auge des Betrachters, ob ein heftiger verbaler Angriff schon Hetze ist oder nicht. Meistens sehen die, die politisch im Lager des Angriffenen stehen, den Begriff etwas weiter als die auf der Seite des Angreifers, weil letztere eher der Ansicht sind, der Angegriffene habe es "verdient", öffentlich angefeindet zu werden. Insofern: Wer ohne Sünde ist...

        Würde man objektive Kriterien aufstellen wollen, was Hetze ist, dann müsste man wohl auch objektiv eingestehen, dass dieser Artikel sie ebenfalls erfüllt - aber eben unterschiedliche Maßstäbe an Rechte und deren Gegner ansetzt, welches Verhalten ihnen zusteht.

        • @Normalo:

          Sie haben tatsächlich nicht verstanden, worin der Unterschied zwischen Kritik/Polemik/schlechten Texten und Lügen/Aufhetzen/Rechtsextremisten füttern besteht, oder? Unterschätzen Sie eventuell die Gewaltbereitschaft und den aktiven, tätigen Hass von Rechtsextremisten? Klar, solche Leute gibt es auch links, aber hier geht es um die ungleich aktivere Spezies des Halb-, Aber- und Vollnazis. Um die also, die Rainer Meyer wohl noch zur Mitte zählt. Sei's drum: Sie sagen letztlich nichts anderes als dass ein Mensch, der wegen einer von Rainer Meyer inspirierten Trollarmee (er hat sich meines Wissens noch nirgendwo klar dazu geäußert in dem Sinne, dass er vielleicht mal etwas vorsichtiger sein möchte oder dass er das echt nicht geschnallt hat oder so), die, wie wir alle wissen, eine reale Gefahr für die Opfer ist, umziehen muss - dass dieser Mensch vielleicht lieber die Klappe gehalten hätte und deshalb selbst schuld ist. Sollte Ihnen jemand wegen dieser Äußerung nachstellen und Sie bedrohen, sind Sie auch selbst schuld, denn das ist krasser Aggrosprech und eine Täter-Opfer-Umkehr. (Ich würde Sie verteidigen und gegen jeden in den Ring steigen, der Sie deswegen verfolgen würde, und nicht noch meine aggressiven Follower auf Sie hinweisen.) Noch mal: Rainer Meyer nutzt aus welchen Gründen auch immer seine Macht aus, um wirkmächtige Tweets und Texte rauszuhauen, die keinerlei inhaltlichen Wert haben, teilweise einfach gelogen sind und vor allem immer wieder gezielt einzelne Personen angreifen, wissend, wer ihm folgt. Er informiert sich über viele seiner Follower. Er hasst.

          • @Karl Kraus:

            Völlig überzogen extrapoliert. Mir ging es nicht darum, Meyer zu rechtfertigen oder gar seine Ziele an den Pranger zu stellen. Der Hinweis galt dem praktischen Problem, auf legitime Art solchen Leuten wie Meyer beizukommen. Er bewegt sich eben gerade noch so innerhalb dessen, was eine demokratische Gesellschaft eigentlich abkönnen muss, ohne in der Gegenwehr ihre eigenen Prinzipien zu verraten. Hass ist individuell ein Fehler und auf gesellschaftlicher Ebene sicher schädlich - aber richtigerweise nicht verboten.

          • @Karl Kraus:

            Der Artikel behauptet an keiner Stelle, dass Meyer selbst jemanden bedroht oder dazu auffordert - sondern das tun einige seiner Anhänger. Seine Texte habe ich früher öfter gelesen, als er noch bei der FAZ war - er war da ein rechtsliberaler Verteidiger der Meinungsfreiheit, alles andere als ein Faschist, die AfD lehnt er klar ab.

            Trotzdem wird er bekämpft, nicht die Leute, die tatsächlich drohen und hetzen.

      • @Frau Kirschgrün:

        Ganz meinerseits. Herr/Frau/d Gambitus scheint unter einem schweren Wahrnehmungsproblem zu leiden.

        Wenn jemand wie Don Alphonso/Rainer Mayer derartig auf der tiefbraunen Flut virtuos surft, dann muss er eben (auch deftige) Kritik einstecken können.

        Wie @GAMBITUS es schafft, die Sache umzudrehen und daraus "man darf Linke nicht kritisieren" macht -- tja.

        Diese dunkle Windung in @GAMBITUS' Hirn entzieht sich völlig meinem Verständnis.

        • @tomás zerolo:

          Ihenn ist schon klar, dass es nur eine Frage der politischen Einstellung ist, WELCHEN aktiv losgetretenen Shitstorm man mit "Wenn jemand wie ... derartig ..., dann muss er eben (auch deftige) Kritik einstecken können." zu rechtfertigen sucht, oder?

          Und politische Einstellung heiligt eben nicht die Mittel. Es bleibt also umgekehrt dabei, dass wer mit solch kernigen Sprüchen die eigene Defitgkeit verteidigt, nur in den Spiegel zu schauen braucht, um zu begreifen, wie die Deftigkeit der Gegenseite funktioniert.

          • @Normalo:

            Nunja, wenn man sicher sein könnte, dass es bei einem Shitstorm bleibt, würde ich Ihnen zustimmen. Klar, es geht halt manchmal einfach krass zur Sache. Aber abgesehen davon, dass Rainer Meyer seine Reichweite nutzt, um umfassend menschenverachtenden Rotz zu schreiben, und zwar immer wieder, befindet er sich mit seiner Gesinnung, Sprache und Anhängerschaft bei den Rechten, und die haben es gerne mit tatsächlicher Gewalt, und massenhaft mit Vergewaltigungs- und Vergasungsfantasien. Das ist eine ganz andere Hausnummer als bei anderen Gruppen in den gesellschaftlichen Debatten, die gerade so laufen.

            • @Karl Kraus:

              Trotzdem ist Reichweite kein Grund, die Meinungsfreiheit individuell zu beschränken. Es gehört zum Preis der Demokratie, dass sie geistige Brandstiftung bis zu einem gewissen Punkt (der Bereich HINTER diesem Punkt nennt sich technisch "Volksverhetztung", "Anstiftung" oder "Öffentliche Aufforderung zur Begehung von Straftaten") ertragen muss und erst eingreifen darf, wenn und wo es tatsächlich brennt.

              Außerdem ging es hier um die subjektive Sicht des jeweiligen Brandstifters. Die wenigsten von denen sehen sich selsbt als solche, sondern finden, dass wer sie so nennt, bloß anderer Leute Unrecht auf sie projezieren will, um ihnen den Mund zu verbieten. Und diese Einstellung ändert sich auch nicht, wenn dann die Gegenseite zu gleichen Mitteln greift wie sie.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @tomás zerolo:

          Da bin ich ganz bei Ihnen.

          Es gibt eine Reihe einfach strukturierter Kleingeister, die sind bereits mit dem Erkennen der Ursache-Wirkungs-Relation an ihre Grenzen kommen.

          @Gambitus scheint zu dieser Spezis zu gehören.

          Überfordern wir ihn hier nicht.

          Und zum obigen Thema Ursache-Wirkung: ein kurzer Blick auf Robert Koch ist stets lohnenswert. Und auch amüsant.

          ManN gönnt sich ja sonst nichts.