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Hauptmann Julian Ströbl vor den SchülerInnen in der IGS Mainz-Hechtsheim Foto: Thomas Pirot

Bundeswehr an SchulenDer Druck auf die Jugend wächst

Seit der „Zeitenwende“ nehmen Schulbesuche der Bundeswehr zu. Beim Besuch in einer Gesamtschule in Mainz ist vor allem die Wehrpflicht ein Reizthema.

Moritz Huhn
Von Moritz Huhn aus Mainz

D ienstagmorgen. Dritte Stunde an der Auguste-Cornelius-Gesamtschule in Mainz. Die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse kommen gerade aus der großen Pause. Doch vorne an der Tafel erwartet sie nicht ihre Sozialkundelehrerin Raperin Botan-Urun. Die sitzt hinten im Klassenzimmer und wird heute nur zuhören. Den Unterricht heute hält ein Offizier der Bundeswehr.

In grauer Ausgehuniform, mit Hemd und Krawatte steht er vor der Klasse. Drei Sterne auf seinen Schultern und zwei Streifen am Kragen seiner Uniform zeigen seinen Dienstrang: Hauptmann. An seiner rechten Brusttasche prangt ein goldener Bundesadler. Seine schwarzen Haare sind seitlich nach hinten gekämmt, die Hände vor dem Bauch zusammengelegt. Freundlich, aber bestimmt steht er vor der Klasse und wartet, bis Ruhe einkehrt.

„Guten Morgen“, begrüßt der Bundeswehroffizier die Schülerinnen und Schüler. „Guuteen Moorgeen“, schallt es im Chor zurück. Keiner tuschelt jetzt mehr mit seinem Sitznachbarn, keiner kramt mehr im Rucksack, nur vom Schulhof hört man noch ein paar Kinder schreien. „Mein Name ist Julian Ströbl, ich bin der Jugendoffizier hier in Mainz“, stellt er sich der Klasse vor.

Erst Grundausbildung bei der Bundeswehr, zwei Auslandseinsätze in Afghanistan, jetzt Jugendoffizier: Julian Ströbl Foto: Thomas Pirot

„Vor 15 Jahren habe ich auch da gesessen, wo ihr jetzt sitzt“, versucht Offizier Ströbl, die Distanz zwischen ihm und der Klasse abzubauen. Nach seinem Abitur habe er eine Grundausbildung bei der Bundeswehr gemacht, an der Universität der Bundeswehr in München Journalismus studiert, zwei Auslandseinsätze in Afghanistan absolviert und seit vier Jahren sei er schließlich Jugendoffizier.

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steigt das Interesse

Etwa 100 solcher Vorträge halte er jedes Jahr, sagt Ströbl. Deutschlandweit hielten Jugendoffiziere 2023 rund 3.600 Vorträge dieser Art an Schulen. Hinzu kommen von der Bundeswehr organisierte Ausflüge, Besuche bei den Truppen oder sogenannte Konfliktplanspiele, bei denen die teilnehmenden Klassen aktuelle Kriege nachspielen sollen. Rund 122.000 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende nahmen 2023 an diesen Veranstaltungen teil. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine 2022 steigt das Interesse. Auch Hauptmann Ströbl berichtet, dass er für 2025 bereits vollständig mit Vorträgen und Ausflügen ausgebucht sei.

Spannend wird es, wenn die Schülerinnen und Schüler den eigentlichen Vortrag unterbrechen und ihre eigenen Themen einbringen Foto: Thomas Pirot

Dass die Bundeswehr einen solch privilegierten Zugang zu Schulen erhält, ist umstritten. „Kein Werben fürs Sterben – Bundeswehr raus aus Schulen“ heißt beispielsweise eine Kampagne der Lan­desschüler*innenver­tre­tung Nordrhein-Westfalen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt vor verdeckten Rekrutierungsversuchen bei solchen Vorträgen und kritisiert, dass. Friedensinitiativen und Konfliktforscher oder -forscherinnen im Unterricht im Gegensatz zur Bundeswehr weitaus weniger präsent seien. Thüringen und Brandenburg, wo das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an der Regierung beteiligt ist, wollen den Zugang der Bundeswehr zu Schulen begrenzen.

Deutschlandweit halten Jugendoffiziere pro Jahr rund 3.600 Vorträge an Schulen. 100 davon hält Julian Ströbl

Zwar steht es jeder Schule frei, ob sie Soldaten oder Soldatinnen in den Unterricht einlädt oder nicht. Doch seit Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz die „Zeitenwende“ ausgerufen hat und Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) fordert, Deutschland müsse „kriegstüchtig“ werden, steigt der Druck auf die Schulen, sich der Bundeswehr zu öffnen. Auch das neue Regierungsbündnis zwischen Union und SPD möchte laut Koalitionsvertrag eine Stärkung der Rolle der Jugendoffiziere. In Bayern beschloss die Landesregierung per Gesetz, den „Zutritt der Bundeswehr zu Schulen zu erleichtern“.

Der Druck auf die Jugend wächst

Vor allem aber wächst der Druck auf die Jugend, sich mit der Bundeswehr und der Verteidigung Deutschlands auseinanderzusetzen. Denn woran es der Bundeswehr insbesondere fehlt, sind junge Soldatinnen und Soldaten. Ob die Jugendoffiziere bei ihren Besuchen im Klassenzimmer explizit auch um Rekrutinnen und Rekruten werben dürfen, regelt ebenfalls jedes Bundesland selbst. In den meisten Ländern ist dies verboten. In Bayern dürfen Jugendoffiziere seit 2024 „im Rahmen schulischer Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung über Berufs- und Einsatzmöglichkeiten in ihrem Bereich informieren.“

Und auch in der Bundespolitik scheint bei einigen Akteuren der Wunsch zu bestehen, dass die Länder ihre Kooperationsverträge mit der Bundeswehr intensivieren. Florian Hahn (CSU), Staatsminister im Auswärtigen Amt und ehemaliger verteidigungspolitischer Sprecher der Union, fordert: Referenten der Bundeswehr sollen nicht nur über die Streitkräfte informieren, sondern auch „aktiv um Freiwillige werben, die unser Land gegen äußere Feinde verteidigen“.

Ist das Werbung?

Dass hier um sie geworben wird, den Eindruck haben auch einige Schülerinnen und Schüler der Mainzer Gesamtschule. „Klar ist das Werbung, deshalb kommen die ja“, meint die 18-jährige Nora Haug. Auch ihre Klassenkameradin Raja Christ fühlt sich nach dem Vortrag von der Bundeswehr umworben. Sie kritisiert, dass nur positive Seiten des Soldatenberufs dargestellt würden. Dass ein Einsatz gefährlich, traumatisierend und im Zweifelsfall sogar tödlich ausgehen kann, wird nicht thematisiert.

Ströbls Besuch bei den Zwölft­kläss­le­rin­nen und Zwölftklässlern der Auguste-Cornelius-Gesamtschule fällt zusammen mit dem Tag der Kanzlerwahl von Friedrich Merz, dem 6. Mai. „Was hat das mit der Bundeswehr zu tun?“, fragt ein Schüler. Ströbl gibt die Frage an die Klasse weiter. Schweigen. „Kommt schon, das wisst ihr. Wer hat im Kriegsfall die Befehlsgewalt über die Bundeswehr“, schaltet sich Oberstufenleiter Christian Rosenthal ein, der den Vortrag an einem der Schülertische verfolgt hat. „Der Bundeskanzler“, rufen einige Schülerinnen und Schüler die nun offensichtliche Antwort.

Eine Schülerin meldet sich: „Merz ist im ersten Wahlgang gescheitert.“ Sie hat die Push-Benachrichtigung gerade auf ihrem Handy gelesen. „Wie kann das sein?“ – „Wer regiert Deutschland jetzt?“ – „Gibt es Neuwahlen?“ Die Schülerinnen und Schüler haben viele Fragen. Ströbl nimmt sich Zeit, auf alle Fragen einzugehen, bevor er mit dem eigentlichen Vortrag fortfährt.

Da geht es wenig um den Alltag als Soldat. Stattdessen stellt Ströbl Fragen in den Mittelpunkt wie: Wann wurde die Bundeswehr gegründet, was sind ihre Aufgaben und wie ist sie integriert in Nato- und EU-Missionen? Der Hauptmann soll die Klasse vorbereiten auf einen gemeinsamen, von der Bundeswehr finanzierten Ausflug zum EU-Parlament nach Straßburg am nächsten Tag.

Kauft sich die Bundeswehr ein?

Wenn in der 12. Jahrgangsstufe das Thema Europa behandelt wird, passe der Vortrag des Jugendoffiziers perfekt in den Lehrplan, meint Lehrer Rosenthal. Und die Fahrt nach Straßburg sei „für die meisten Schülerinnen und Schüler der einzige Moment, in dem sie das Europa-Parlament sehen“. Würden die Kosten für die Busfahrt nicht von der Bundeswehr übernommen, müsste die Schule jedes Jahr abwägen, ob sie sich den Ausflug leisten könne und gegebenenfalls einen anderen Ausflug streichen.

Dass die Bundeswehr sich auf diese Weise in den Unterricht der Schule einkauft, findet Rosenthal nicht. Jugendoffizier Ströbl vermittle ein Bild der Bundeswehr als Parlamentsarmee, in der keine Kriegstreiber dienen, sondern Soldaten wie er, eloquent, gebildet und freundlich, beschreibt Rosenthal. Aber für ihn ist klar, der Besuch müsse im Unterricht eingeordnet und nachbesprochen werden. „Nur so kann ein ausgeglichenes Bild für die Schülerinnen und Schüler entstehen“, sagt Rosenthal.

Zahl der Soldatinnen und Soldaten sinkt

Spannend wird es während Ströbls Vortrag immer dann, wenn die Schüllerinnen und Schüler ihn von seinem eigentlichen Programm ablenken. „Warum geben wir eigentlich so viel Geld für die Bundeswehr aus, wenn wir niemanden haben, der die Waffen nutzen kann?“, fragt Vicky Wenderoth. Ströbl weicht aus und präsentiert der Klasse stattdessen Zahlen, die die Bedeutung der Frage der Schülerin untermauern: Ziel der Bundeswehr ist es, bis 2031 eine Truppenstärke von 203.300 Soldatinnen und Soldaten aufzubauen. Doch im vergangenen Jahr sank die Zahl der Soldatinnen und Soldaten auf 181.150. Zwei Jahre zuvor lag sie noch bei 183.050.

Laut Bundesverteidigungsministerium ist der Rückgang darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahren besonders viele sogenannte Zeitsoldatinnen und -soldaten, die sich nur für eine bestimmte Zeit verpflichten, aus der Bundeswehr ausgeschieden sind. Die Zahl der Berufssoldatinnen und -soldaten und Wehrdienstleistenden sei dagegen leicht gestiegen.

„Zwang ist nicht cool“

Die Schülerinnen und Schüler fangen an, über die Wehrpflicht zu diskutieren: „Das ist aber nicht cool, wenn man dazu gezwungen wird“, wirft ein Schüler ein. Ströbl beschwichtigt: „Niemand wird zum Dienst an der Waffe gezwungen.“ Eine Wehrpflicht sei seiner Meinung nach nicht die beste Lösung für das Problem. Aber irgendeine Lösung brauche es.

Bis 2031 will die Bundeswehr eine Truppenstärke von 203.300 Soldatinnen und Soldaten aufbauen

Das Thema Wehrpflicht polarisiert. In neun von zehn Vorträgen werde es zum Thema, sagt Ströbl. In den meisten Fällen nehme er eine Stimmung pro Wehrpflicht wahr. Bei seinem Vortrag an der Mainzer Gesamtschule ist aber eher eine entgegengesetzte Tendenz zu erkennen.

Die Union hatte im Wahlkampf wiederholt eine Rückkehr zur Wehrpflicht gefordert. Und auch Verteidigungsminister Pistorius schließt eine Rückkehr zur Wehrpflicht nicht aus. Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD haben sich die Regierungsparteien auf die Einführung eines „neuen attraktiven Wehrdienstes“ geeinigt, der jedoch „zunächst auf Freiwilligkeit“ basieren soll. Ein erster Gesetzentwurf von Pistorius, der sich am Wehrdienstmodell in Schweden orientierte, wurde bereits im November letzten Jahres vom Kabinett der damaligen Ampelkoalition beschlossen. Wegen der Neuwahl konnte er aber nicht mehr umgesetzt werden.

Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass auch das Wehrdienstmodell der schwarz-roten Koalition sich an dem Schwedens orientieren wird. Dabei sollen Männer und Frauen eines Jahrgangs im Alter von 18 Jahren angeschrieben werden und in einem Fragebogen ihre Motivation, Fähigkeiten und Interessen angeben. Anschließend spricht die Bundeswehr die für sie geeigneten Personen an, ob sie einen sechsmonatigen Grundwehrdienst ableisten wollen. Die Anschreiben müssen allerdings nur von Männern beantwortet werden. Frauen sind per Grundgesetz von der Wehrpflicht ausgenommen.

Den Großteil der Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse, in der Ströbl seinen Vortrag hält, würde ein solcher Fragebogen betreffen. Über das Thema Bundeswehr werde auf dem Pausenhof viel gesprochen, sagt Vicky Wenderoth im Anschluss an den Vortrag. „Man macht sich schon seine Gedanken, wie man selbst reagieren würde, wenn man diesen Brief bekommt“, erzählt die 17-Jährige. Ihre Mitschülerin Raja Christ fühlt sich von der aktuellen Debatte und auch von Ströbls Vortrag unter Druck gesetzt. Sie hat das Gefühl, pro Wehrpflicht beeinflusst zu werden. Für beide Schülerinnen sei jedoch klar, einen solchen Brief, den würden sie ignorieren.

„Ich möchte mein Land verteidigen können“

Die Jungs in Vickys und Rajas Klasse müssten den Brief beantworten und zurückschicken. Maximilian Kums findet das gut und ist für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Der 19-jährige Schüler möchte vorbereitet sein, falls es zum Krieg kommt. „Als Vertreter meines Landes möchte ich es auch verteidigen können“, meint Maximilian. Dass Deutschland in näherer Zukunft in einen Krieg gerät, glaubt er nicht.

Fragt man die Deutschen, ist aktuell eine Mehrheit für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Laut einer Yougov-Umfrage von Anfang März sprechen sich rund 58 Prozent der Befragten dafür aus. Allerdings: Die 18- bis 29-Jährigen, die eine Wehrpflicht direkt betreffen würde, lehnen diese aber zu 61 Prozent ab.

Kritikerinnen und Kritiker bemängeln, dass in der aktuellen Debatte der gesamte Druck auf der jungen Generation laste. Dabei sei diese durch Corona und den Klimawandel bereits eine „geräderte“, sagt etwa Joris Kaping von der Grünen Jugend in Mainz. Der 21-Jährige betont: „Die Leute müssen aus Attraktivität zum Bund gehen, nicht aus Zwang.“

Dazu brauche es eine zeitgemäße Bundeswehr, fordert sein Parteikollege Finn Klein. Klein meint damit modernisierte Kasernen, weniger autoritäre Strukturen, genügend Ausrüstung. Auch die bekannten Probleme mit rechtsextremen Strukturen und sexuellen Übergriffen, wie sie in den Berichten der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) jährlich aufgelistet werden, sieht Klein kritisch. Das halte viele junge Menschen davon ab, zum Bund zu gehen.

Wehrdienst nach schwedischem Modell

Für die jungen Grünen ist aber auch klar: Es brauche eine funktionierende Bundeswehr und dafür viele neue, junge Soldatinnen und Soldaten. Einen Wehrdienst nach schwedischem Modell unterstützen die beiden. Natürlich sähen sie ihre Partei immer noch als eine Friedenspartei, sagen sie. Doch die Zeiten, in der sich die Grünen strikt gegen Krieg und Waffen aussprechen, seien vorbei, meinen beide.

„Mir ist egal, ob einer von denen zum Bund geht“, sagt Offizier Ströbl nach seinem Einsatz im Klassenraum. Für ihn ginge es in seinen Vorträgen nicht um Personalwerbung für die Bundeswehr. Er wolle den Schülerinnen und Schülern sicherheitspolitische Themen vermitteln, „aus erster Hand“ und „mit direkten Erlebnissen aus Auslandseinsätzen.“

Dass er durch sein Auftreten und den privilegierten Zugang zum Klassenzimmer einen Einfluss auf die Klasse hat, gibt Ströbl zu. Diesen zu nutzen, um Nachwuchs für die Truppe anzuwerben, wie teilweise in der Politik gefordert, möchte er nicht. „Das sind zwei unterschiedliche Jobs, die lassen sich nicht vereinen“, sagt Ströbl.

Die Schülerinnen und Schüler sind gespaltener Meinung als der Besuch des Bundeswehr-Hauptmanns zu Ende ist. „Als er reingekommen ist, sein ganzer Auftritt mit der Uniform, das hat schon eine einschüchternde Wirkung“, beschreibt es Raja. Eine offene Gesprächsatmosphäre sei für sie nicht entstanden, meint auch Vicky.

Ganz anders sieht das bei den Jungs in der Klasse aus. Der 19-jährige Saleh Miber findet es „cool“, dass ein Soldat bei ihnen im Klassenzimmer war. Besonders gefallen habe ihm, wie offen und ehrlich Ströbl ihnen gegenüber gewesen sei. So habe er sich viel ernster mit den Themen des Vortrags auseinandergesetzt, als wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin die Stunde gehalten hätte. Auch Maximilian beschreibt den Vortrag als „authentisch und interessant“. Für ihn steht fest, nach seinem Abitur möchte er eine dreimonatige Grundausbildung bei der Bundeswehr absolvieren. Den Plan habe er aber auch schon vor dem Besuch des Jugendoffiziers gehabt.

Eines finden alle jedenfalls ziemlich okay an der Bundeswehr: Dass es dank ihr am nächsten Tag nach Straßburg zum Stufenausflug geht, das kommt schon mal ziemlich gut an.

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32 Kommentare

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  • Die Bundeswehr ist seit Jahren auf Ausbildungsmessen unterwegs. Genau wie auch die Polizei, Versicherungen, Banken, Airlines, Flughäfen, DFS, Handwerksbetriebe etc.



    Warum auf einmal diese Aufregung? Ich kenne einige ehemalige Zeitsoldaten, die ein Studium bei der Bundeswehr gemacht haben, und nach ihrer Dienstzeit tolle Jobs in der privaten Wirtschaft bekommen haben.

  • Tja, unser großes Kind wird mit der Schule im Herbst, frisch in der 10. Klasse (16 Jahre) am "Tag der Uniformberufe" eine Veranstaltung auf einem Fliegerhorst besuchen dürfen. Da werden dann Feuerwehr, Polizei, Teile der Verwaltung und die BW in einen oliv-bunten Topf geworfen und als ganz normale Karrierewege dargestellt.

    • @Ijon Tichy:

      "Da werden dann Feuerwehr, Polizei, Teile der Verwaltung und die BW in einen oliv-bunten Topf geworfen"

      Das wird im Verteidigungsfall (also wenn "der Russe an der Oder steht") genauso passieren. Traut sich nur hierzulande keiner zu sagen, auch wenn wir "altbrauchbare" Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge an die Ukraine aks Ersatz für kriegsbedingte Verluste spenden...

  • Zuerst einmal sollte der Herr Hauptmann lernen, dass man nicht mit der Hand in der Hosentasche (siehe Foto) öffentlich auftritt. Für sowas gab es Ende der 70er eine EM.

    Für meine Begriffe gehören Vertreter der BW genauso wenig in Klassenräume wie Vertreter von Religionsgemeinschaften oder anderen ideologisch geprägten Organisationen.



    Meinetwegen sollen sie ihr werben vor der Schule betreiben und auch da gilt es eine Bannmeile einzuhalten.

    Wie wäre es, wenn wir erst einmal dafür sorgen, dass wir genug Lehrer in die Schulen bekommen? Die Damen und Herren Offiziere könnten ja in den Schulen, selbstverständlich in Zivil, aushelfen. 3.600h weniger Ausfall von Unterricht. Super!

    • @Bernhard Dresbach:

      Tja, so ändern sich die Zeiten.

      Hände in der Hosentasche, wie auf dem Foto, gilt heute als cool.

      Die Bundeswehr ist aber keine ideologisch geprägte Organisation, sondern die, die diese Gesellschaft im Bedarfsfall verteidigen soll.

      Ist es aus Ihrer Sicht falsch, diese Gesellschaft zu verteidigen?

      Ist dann aus Ihrer Dicht eine staatliche Schule selbst eine ideologische Organisation?

      Ich möchte, dass mein Kinder von Pädagogen unterrichtet werden, und nicht von Bundeswehroffizieren.

      Und ich möchte, dass sich auch jemand kümmert, wenn die russische Armee an der Oder steht.

      Um genau zu sein, sogar schon, wenn sie an der Narva oder dem Wysiter See steht.

      Soviel Solidarität sollte drin sein.

      • @rero:

        Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich war Soldat auf Zeit und fand das auch richtig.



        Zu ihrem 2. Satz: Soldat zu sein ist keine Frage von Coolness, sondern von Disziplin!

        ABER: Schüler sind Kinder! Kinder sollten zu friedlichem, konsensfähigem und unbeschwertem Umgang miteinander erzogen werden. Die harte Schule des Lebens kommt früh genug. Kinder mit Uniform, Lametta und verlockenden Spielsachen wie Pistolen, Gewehren, Raketen und Panzern, vielleicht sogar mit superschnellen Jagdfliegern zu locken ist nicht nur wahnsinnig brisant sondern kann bei noch nicht vollständig ausgeprägter Kognition unsägliche Schäden verursachen.

        Wen das interessiert wird in der Berufsberatung sicherlich erschöpfend Antworten bekommen. Einer ungefilterten Anzahl von Kindern, nichts anderes ist ein Klassenverbund, mit dem Thema Krieg zu konfrontieren ist jedoch unpassend und unverantwortlich.

    • @Bernhard Dresbach:

      'Danke' für Ihren Kommentar, denn Sie haben es - besonders mit dem zweiten Absatz - gut auf den Punkt gebracht.

      Es wird auch immer von einer reinen Verteidigungsarmee gesprochen, aber das ist die Bundeswehr schon lange nicht mehr, sonst würde es keine deutschen Soldaten im Ausland geben. Der Satz, "Wir verteidigen unser Land und die Demokratie auch im Ausland", ist übrigens in den USA erfunden worden, aber verteidigt werden von den amerikanischen Soldaten - die in fremden Ländern stationiert sind - nur die Handelswege der USA.

      In deutschen Klassenräumen haben nur Lehrer etwas zu suchen, aber keine sogenannten Jugendoffiziere, die jugendlichen Hirnen das Kriegsspiel wieder schmackhaft machen möchten und dann auch noch erzählen, dass 'der Russe mal wieder vor der Tür steht'. Der Russe stand aber noch nie vor der deutschen Tür, denn bei uns gibt es nichts.

    • @Bernhard Dresbach:

      Im Gegensatz zu Religionsgemeinschaften oder anderen ideologisch geprägten Organisationen handelt es sich bei der Bundeswehr um eine staatliche Institution mit Verfassungsrang, unter direkter Kontrolle des Souveräns in Gestalt des Bundestags.

  • Man könnte fast lachen ... wenn ich bedenke, wie wir damals gegen den Wehrkundeunterricht im Osten angegangen sind. Jetzt ist es attraktiv.

    • @Niemals:

      Kommt alles wieder...

    • @Niemals:

      Der "Wehrkundeunterricht im Osten", dessen Zeuge ich unfreiwilligerweise ebenfalls wurde, diente in Zusammenhang mit der "Vormilitärischen Ausbildung" von Minderjährigen an Berufsschulen und Oberschulen in der DDR der ideologischen Zurichtung und Militarisierung der Jugend. Zweck war, im Ernstfall die SED-Diktatur verteidigen zu müssen.



      Im Gegensatz dazu halte ich es für völlig legitim, dass sich in einer Demokratie eine (Parlaments-)Armee an öffentlichen Schulen ebenso vorstellen darf wie andere verfassungsgemäße Organisationen (Polizei, Zoll, Gericht, Verwaltungen etc.) auch.

  • Wer würde denn im Fall des Falles unser Land, Europa verteidigen müssen? Vermutlich - wie aktuell in der Ukraine - Männer, die sich keine Flucht leisten können. Während die anderen im sicheren Ausland abwarten und im besten Fall diese Zeit nutzen können um Sprachen zu lernen, eine Ausbildung zu machen, Berufserfahrung zu sammeln, vielleicht Geld zu sparen. So gut das für das jeweilige Individuum ist-es ist ungerecht und eine bittere soziale Auslese. Jeder halbwegs junge Mensch muss sich mit dem Gedanken auseinander setzen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist.

  • Zum Thema "Werbung" , die in dem Artikel kritisiert wird, fällt auf, dass die SPD mal wieder kritisiert wird.



    Warum eigentlich?



    Die Zeitenwende wurde von Kanzler Scholz erläutert und Konsequenzen zum Schutz unserer Demokratie beschlossen.



    Das ist zeitgemäß, genauso wie eine Neuausrichtung der Bundeswehr, die nun in erster Linie Verteidigungsarmee sein soll.



    Es hilft wenig, den Ukrainekrieg als ein entferntes Problem zu betrachten.



    Die Grünen haben sich in den vergangenen Jahren vom Pazifismus verabschiedet.



    Das ist bedauerlich. Die kleine Werbesequenz im obigen Artikel ist so fraglich, wir die gesamte Haltung der Grünen Partei.



    Die Ablehnung eines Wehrdienstes ist dort genauso hoch, wie der Plan mit Waffenlieferungen Probleme zu lösen.



    Auch wenn ich eine Unterstützung der Ukraine gutheiße, ist erkennbar, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen wird.



    Realistisches Ziel kann nur sein, dass sie ihn nicht verlieren wird.



    Die Illusion mit Waffensystemen wie Taurus den Krieg gewinnen zu können ist unehrlich.



    Die ewige Forderung an Kanzler Scholz den "Sieg der Ukraine" zu propagieren, als realitätsfern.



    Während die SPD um Friedenspositionen ringt, haben die Grünen die Debatte beendet.

  • Wer ein freiwilliges Modell möchte, muss auch Informationsveranstaltungen tolerieren.



    Naturgemäß geht es um junge Menschen, die irgendeinen Beruf wählen können oder erstmal zur Bundeswehr gehen.



    Ich befürworte eine Wehrpflicht nach altem Modell, mit der Alternative Zivildienst, bzw. Klimadienst. Dies ist eine gute Orientierungsphase für junge Menschen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.



    Es gibt hierzulande übrigens auch die Verpflichtung zur Schule zu gehen, wAs eher selten kritisiert wird, wenn Menschen in jungen Jahren diese Pflicht auch nicht immer herbeisehnen.



    Ja, der Ukrainekrieg hat Europa verändert und stellt eine Zeitenwende dar.



    Es war richtig, die Bundeswehr mithilfe des Sondervermögens besser auszurüsten.



    VerteidigungsministerInnen der Union haben in der Vergangenheit nichts als den Mangel verwaltet.



    Die Neuorientierung der Bundeswehr und deren Umbau trägt Pistorius Handschrift .



    Die Vokabel "kriegstüchtig" sollte die Realität ins Blickfeld rücken.



    Eine Realität, die angesichts von Trumps Verunsicherung immer greifbarer wird.



    Wir müssen selbst lernen uns zu verteidigen.



    Die Umstrukturierung der Bundeswehr läuft.



    Ein Aufbau bedingt den Bau von Kasernen etc.

  • "Für die jungen Grünen ist aber auch klar: Es brauche eine funktionierende Bundeswehr und dafür viele neue, junge Soldatinnen und Soldaten. ... Doch die Zeiten, in der sich die Grünen strikt gegen Krieg und Waffen aussprechen, seien vorbei, meinen beide."



    Leider wird nicht berichtet, ob die beiden jungen Grünen beim Bund waren, sind oder sich dort noch verpflichten werden (aber nicht in der Etappe, sondern für die Front). Erst dann wird so eine Position glaubwürdig und überhaupt diskutabel.

  • Ja nun, ich kann mich noch an den Wehrkundeunterricht im Osten erinnern. Der Unterschied war, dass man es sich damals nicht aussuchen konnte, sondern, sofern männlich und Abiturient, ohne Unterschied mit 18 oder 19 zum Kommiss gepresst wurde. Die Frage war nur, für wie lange.



    .



    Obgleich von jeher Antimilitarist, würde ich es der Bundeswehr nicht verbieten wollen, als staatliche Einrichtung auch an Schulen ihre Berufsmöglichkeiten vorzustellen. Warum aber soll die Bundeswehr irgendwas Besonderes sein? Warum nicht THW, Polizei, Feuerwehr, Zoll? Da kann man auch eine einschlägige Ausbildung machen, ohne dass das Töten von Ausländern zum Berufsbild gehört.

  • Nachdem die Bundeswehr von der Politik lange Zeit stiefmütterlich behandelt und von Linken und Grünen massiv angefeindet wurde, ist nach dem brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine ein Umdenken erfolgt. Es ist gut, dass sich die Bundeswehr in den Schulen präsentieren darf auch um Imteresse zu wecken. Wir benötigen eine schlagkräftige Armee. Wollen wir unsere Freiheit und Demokratie verteidigen können, muss massiv in die Schlagkraft der Armee investiert werden. Der Soldatenberuf ist höchst gefährlich, aber von jungen Menschen in der 12. Klasse wird das auch jedem klar sein.

  • Natürlich kann man darüber diskutieren, ob die Bundeswehr in Schulen agieren darf.



    Worüber man aber nicht außerhalb von Somalia oder Nordkorea diskutieren darf ist, ob minderjährige vom Militär angeworben werden dürfen.



    War beim lesen des Textes ziemlich entsetzt als eine 17jährige zitiert wurde.



    Ohne Einordnung des Redakteurs.



    Wieso durfte die bei der Veranstaltung überhaupt dabei sein?

    • @Christian Lackner:

      Das ist doch lachhaft. Dann müssten sie genauso fordern,



      das Kinder unter 1,40m nicht auf den Jahrmarkt dürfen, weil dort eine Achterbahn eben diese Mindestgröße vorschreibt.



      Zudem wird in der Schule nicht angeworben sondern informiert. Und Minderjährige machen keinen Wehrdienst, genausowenig wie Grundwehrdienstleistende nicht in Kampfeinsätze geschickt werden, es sei denn, es geschieht freiwillig.

  • Einige meiner jüngeren Verwandten haben die seltsame Überzeugung, dass sie im Falle eines Krieges einfach ein paar Wochen Urlaub machen können, zB. in Portugal, bis sich alles wieder beruhigt hat. Nun, ähnliches haben wir auch gedacht, als wir verweigert haben vor 40 Jahren.



    Ich fürchte aber, dass dies Unsinn ist. Ein Krieg verschlingt alle Ressourcen und gut ausgebildet, wie finnische Bürger, steigt die Überlebenschance und ich denke inzwischen, dass jeder Mann und jede Frau und alle anderen eine Kampfausbildung machen sollten; egal ob mit oder ohne Waffe.



    Wir verteidigen nicht unser Vaterland, wir verteidigen den Rechtsstaat, die Demokratie, letztlich unsere persönlichen Freiheiten und deshalb müssen wir verteidigungsfähig sein.

    • @Sandro Heitz:

      Es ist Aufgabe der Politiker, einen Krieg zu verhindern. Dass sie dafür auch Soldaten brauchen, zur Abschreckung etc., geschenkt. Es gibt immer genug Leute, die das gerne machen und kein Problem damit haben, im Ernstfall andere zu töten.



      Aber wenn die Abschreckung versagt und tatsächlich ein Krieg ausbricht, ist es zu spät. "Ein Krieg verschlingt alle Ressourcen", sagen Sie selbst.



      Dann gibt es nichts zu verteidigen, weder das Vaterland noch den Rechtsstaat - den noch viel weniger (denn im Krieg ist das Recht bekanntlich ausgesetzt und praktisch nicht mehr gültig, weder an der Front noch in der Heimat).



      Deshalb ist es widersinnig zu glauben, wenn ein Krieg ausbricht, müsse man sich daran beteiligen, um besser dazustehen oder zu überleben. Genau das sollte man besser vermeiden, wenn man überleben will, und das Kämpfen anderen überlassen, die das aus irgendwelchen Gründen richtig oder für sich lohnend finden.



      Wer das nicht findet, sollte sich so weit wie möglich davon fernhalten, es kann nur in die Katastrophe führen, und dazu darf niemand gezwungen werden. Die Geschichte zeigt, dass man in den leider unvermeidlichen Kriegen am besten fährt, wenn man sich weit davon entfernt aufhält.

  • Tja, die Bundeswehr hat wie die Polizei völlig zurecht ein Imageproblem.



    Angeblich sollen sie die Verfassung und Demokratie verteidigen, sind aber durchsetzt von rechtsextremistischen Strukturen.



    So viele Einzelfälle kann es gar nicht geben.

    Eine "linke" Armee, die offensiv für Vielfalt, Homosexuellen- und trans* Personen-Rechte eintritt, wäre vermutlich für viele Menschen attraktiv, und würde auch die Demokratie stärken.



    Anastasia Biefang, eine trans* Kommandeurin mit Auslandseinsätzen, wäre tatsächlich eine echte Werbung für die Bundeswehr.



    Sie kam von einem Auslandseinsatz heim, freute sich auf das "schöne Deutschland" (ihre Worte); das Land, dessen Freiheitswerte sie verteidigte; lebte diese Freiheit und wurde deswegen mit Disziplinarverweis bestraft. Völlig absurd!



    Juristisch ist sie am Ende auch gescheitert.

    Das sendet das Signal: "Freiheit", "Bürgerrechte" gibt es nur solange man sie nicht in Anspruch nimmt.

    Warum sollte unter diesen Umständen ein junger Mensch sein Leben, seine Seele riskieren?

  • Als Jugendlicher würde ich mich fragen, was der Staat denn für mich tut und ob es sich dafür lohnt zu sterben. Die CDU spricht sich immer noch gegen ein Wahlrecht ab 16 ein, also demokratische Mitbestimmung hat man keine, aber man soll bitte das Land verteidigen. Als Student lebt man mit mit vollem Bafög-Satz unter dem Existenzminimum. Eine Kindergrundsicherung gibt es nicht. Also kann man hierzulande schon als Minderjähriger unter dem Existenzminimum leben. Und jetzt wird man noch unter Druck gesetzt um auch im Zweifel die wirtschaftlichen Interessen der oberen 1% zu verteidigen.

    • @Harmo-Nie:

      Das ist immerhin mal eine erfrischend andere Meinung angesichts der Gebetsmühlen der ganzen Sofa-Generäle und -Generalinnen hier…

    • @Harmo-Nie:

      Wo sollte man denn im Ernstfall hin und ist man da wo man hin möchte willkommen.



      Nein keiner möchte sterben aber was wäre die alternative.



      Mal an Butcha gedacht.

    • @Harmo-Nie:

      Ich bin ganz bei Ihnen: Die Heuchelei der geforderten Zwangsdienste von Steinmeierjahr bis Pistoriusdienst zeigt sich darin, dass sie auf Menschen abziehlen, die in der Mehrheit noch keine Möglichkeit zur demokratischen Teilhabe hatten. Ich selbst durfte erst Jahre nach meinem "Dienst am Vaterland" zum ersten Mal wählen.

  • Leider wird Deutschland von aussen unter Druck gesetzt. Unsere Gesellschaft hat sich das nicht so ausgesucht. Man kann die junge Generation davon nicht abschirmen, ohne sie zu entmündigen.

    • @Carsten S.:

      Aber… wo wird denn was gegen den Druck getan? Ich sehe keine "Demokratie vor Acht" Sendereihe, kein AfD- oder TikTok-Verbot.



      Nur sinnentleertes Festhalten an dem was man kennt: Symbole und Phrasen aus dem Kalten Krieg.

      • @B. Iotox:

        An die letztere fühle ich mich auch erinnert.

  • Das Wehrtüchtigkeitstheater der Pistoriusse, Masalas, Ströbls usw. könnte ja lustig sein. Aber leider stehen die Herren mit Mindset und Waffen des Kalten Kriegs in einem Hybriden Krieg, der Wahl für Wahl verloren geht. Der "Bund europäischer Nationen" naht, und keine Wehrpflicht und kein Reisesponsoring wird das verhindern,

  • Mir graut vor dem mangelnden Bewusstsein der Schulen und Lehrkräften für das Überwältigungsverbot, dem sie verpflichtet sind.



    Außerhalb der Schule eine Info- oder Werbeveranstaltung - bitte sehr. Aber im geschützten Raum von Schule und Teilnahmeverpflichtung eine parteiliche Veranstaltung dieser Art geht absolut nicht. Und die Unterfinanzierung von Schulen zu nutzen, um eine Bildungsfahrt mit den hochgejazzten Mitteln der Bundewehr zu finanzieren, ist erbärmlich. Ich hoffe, diese Übergrifflichkeit führt langfristig zu einer kritischen Haltung der jungen Menschen.

    • @HanM:

      Guter Punkt! Hey Leute, der Staat zieht sich aus vielen sozialen Bereichen im Inneren zurück, ist aber international (weil er es muss) auf Expansionskurs. Und nun findet das gefälligst gut, young people, identifiziert euch mit den Befindlichkeiten der Regierenden, Menschen, die wesentlich (einfluss-)reicher sind als ihr, schön etabliert und euch jetzt irgendwie ‚moralisch‘ kommen wollen…!