Austausch klimafeindlicher Heizungen: Wärmewende peu à peu
Das Wirtschafts- und Bauministerium halten am Stopp für neue Öl- und Gasheizungen fest. Für bestehende Anlagen gibt es lange Übergangszeiten.

Der von den beiden Ministerien erarbeitete Gesetzentwurf schreibt für neue Heizungen keine Technik vor. So ist es zum Beispiel möglich, Wärmepumpen, mit grünem Gas betriebene Heizungen oder Fernwärme zu nutzen. Dabei sind auch Hybridlösungen erlaubt, beispielsweise eine Kombination aus Wärmepumpe plus Gas. In Härtefällen sollen Eigentümer von der Pflicht befreit werden können.
Für bestehende Heizungen ändert sich zunächst nichts. Die geltende Rechtslage sieht allerdings bereits vor, dass Heizungen ausgetauscht werden müssen, die älter als 30 Jahre sind. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums werden im Schnitt jährlich 750.000 neue Heizungen erneuert, davon 250.000, weil sie defekt sind. Bei den übrigen handelt es sich um einen geplanten Austausch.
Geht eine Heizung kaputt, darf sie aber auch künftig repariert werden. Bei einem Totalschaden muss sie innerhalb von drei Jahren umgestellt werden, bei Gasetagenheizungen sind es sechs Jahre. Übergangsweise kann eine konventionelle Heizung eingebaut werden. Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass ein Markt für gebrauchte Heizungen entstehen wird.
Lindner ist dagegen
Wärmepumpen sollen der neue Standard werden. Sie sind sehr viel teurer als klassische Gas- und Ölheizungen. Die Bundesregierung fördert ihre Installation deshalb mit bis zu 40 Prozent. Ab 2024 soll eine nach Einkommen gestaffelte Förderung hinzukommen.
Der Gesetzentwurf ist noch in der Frühkoordinierung und bislang nicht mit anderen Ressorts abgestimmt. Änderungen sind wahrscheinlich. FDP-Chef Christian Lindner hat bereits Widerstand angekündigt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt