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Ausschluss israelischer GruppenDie Falken sind keine Freunde mehr

Die internationale Jugendverband der Falken hat zwei israelische Organisationen ausgeschlossen. Als ob ein Ausschluss die Kritik ersetzen kann.

Das Logo der israelischen Jugendorganisation Hashomer Hatzair, die wie No’al von der internationalen Falken-Bewegung ausgeschlossen Foto: Depositphotos/imago

E s ist ja nicht ungewöhnlich, dass im Leben alte Freundschaften zerbrechen. Weil man sich auseinandergelebt hat, sich nichts mehr zu sagen weiß, weil die Erinnerungen an ein gemeinsames Früher nicht mehr ausreichen. Oder weil die Differenzen zu groß geworden sind, man mit Erstaunen – manchmal mit Entsetzen – feststellt, was aus dem anderen geworden ist. Selten passiert das mit einem Knall. Meist bröckelt es, Risse dehnen sich aus, irgendwann kippt etwas oder schleicht sich ein.

In der Linken sind viele Freundschaften nach dem 7. Oktober 2023 zerbrochen: Bündnisse wurden aufgekündigt, Kontakte abgebrochen – zwischen jenen, die entsetzt waren über die Taten der Hamas, und jenen, die sie relativierten oder gar bejubelten. Der jüngste Bruch in der internationalen Falken-Bewegung, einem Zusammenschluss sozialistischer Jugendverbände, ist also nicht überraschend – und doch so brisant, dass man davon erzählen muss.

Die israelischen Organisationen Hashomer Hatzair und No’al wurden diesen Sommer ausgeschlossen. Der Antrag dazu kam von der palästinensischen Independence Youth Union. Offizielle Begründung: „Militarismus“. Die Israelis beteiligten sich, so hieß es, aktiv am Krieg in Gaza und brächen damit mit den friedenspolitischen Werten. Doch diese Begründung blendet die Realität aus: In Israel ist Militärdienst verpflichtend.

Wer dort lebt, gilt auf der linken Weltbühne daher schnell als Verbrecher – egal, ob man sich für Frieden und eine Zweistaatenlösung einsetzt, wie es die betreffenden Organisationen tun. Für den einzigen jüdischen Staat ist Wehrhaftigkeit ein Überlebensversprechen. Von Juden zu verlangen, diese Wehrhaftigkeit aufzugeben, sie pauschal als böse Militaristen zu diskreditieren, hieße, sie in die Rolle des schwachen Opfers zurückzudrängen. Das ist blinder Pazifismus, den man sich leisten können muss.

Der Rauswurf trifft ausgerechnet ­Hashomer, eine Bewegung, die historisch für Antifaschismus und Widerstand steht. Viele ihrer Mitglieder kämpften im Untergrund gegen die Na­tio­nalsozialisten. Erst 2012 wurde Hashomer in Deutschland wiedergegründet, als Zeichen, dass jüdisches linkes Leben hier wieder Platz hat.

Über Israels Politik wird innerhalb israelischer Organisationen leidenschaftlich gestritten. Mitglieder fordern ein Ende des Ga­za­kriegs, andere schweigen aus Angst vor Stigmatisierung. Doch diese Vielstimmigkeit interessiert im internationalen Verband offenbar nicht. Statt die inneren Widersprüche wahrzunehmen, wählt man den einfachen Weg. Das ist plumper antiisraelischer Aktivismus.

Jüdische Gruppen sollen offenbar nur dazugehören, wenn sie sich brav antizionistisch verhalten. Mit internationaler Solidarität hat das nichts zu tun. Auch die deutschen Falken benennen das, nachdem sie aus den eigenen Reihen dafür kritisiert worden waren, den Ausschluss nicht verhindert zu haben: Von einem „Bruch jahrzehntelanger Friedensarbeit“ ist die Rede. Louise Fischer, eine ehemalige Funktionärin, spricht in einem Interview mit der Jungle World gar von einer Internationalen, die nun von jüdischen Organisationen gesäubert worden sei.

Ausschluss ist keine Kritik, jedenfalls keine, die irgendwohin führt. Wer Debatte durch Li­nien­treue ersetzt, produziert Schwarz-Weiß-Denken und zerstört Vielfalt. Was bleibt von einem Internationalismus, wenn er jüdische Jugendbewegungen hinauswirft, die seit Jahrzehnten für eine gerechtere Welt kämpfen?

Vielleicht ist es wie bei zerbrochenen Freundschaften: Man merkt erst spät, was man verloren hat. Nur dass hier nicht alte Bekannte auseinandergehen, sondern eine Bewegung ihre eigene Geschichte verrät. Und mit ihr die Möglichkeit, trotz Unterschieden gemeinsam zu arbeiten.

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Erica Zingher
Autorin und Kolumnistin
Beschäftigt sich mit Antisemitismus, jüdischem Leben, postsowjetischer Migration sowie Osteuropa und Israel. Kolumnistin der "Grauzone" bei tazzwei. Freie Podcasterin und Moderatorin. Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus 2021, Kategorie Silber.
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49 Kommentare

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  • Wer und was und wo sind eigentlich "die"- internationalen und solidarischen - Linken?



    Selbst wenn ich nur meinen würde, es seien halt Leute, die sich Genoss*innen nennen, habe ich den süßsauren Tonfall Walter Ulbrichts im Ohr - und dahinter das Geröhre der Volksgenossen...



    Und wenn ich übern Zaun nach O und W schaue: Solidarnozscs in Polen oder La France insoumise [F. niemand untertan!] - ja nun, soll ich etwa wie Mélenchon glauben, "die" Deutschen hätten sich in mehr als tausend Jahren immer nur auf Frankreichs Kosten des Landraubs schuldig gemacht?



    Es geht mir mit "den" Linken ungefähr so wie mit "den" Christen: Als ich schon im Begriff war, mich ihnen anzuschließen, schaute ich etwas genauer hin - und wendete mich mit Schaudern ab. Und wenn ich jetzt diesen taz-Kommentar zum Ausschluss der israelischen Falken lese, ganz ehrlich - dann macht es mich wütend und traurig zugleich, dass ich einmal glaubte, ja fest glaubte, diese vom Menschen selbst so ge-schaffene (nicht er-schaffene!) miserable Welt könnte einst durch linke (und christliche) internationale Solidarität ["...auf zum letzten Gefecht!" natürlich metaphorisch verstanden!] irgendwie "gerettet" werden...

  • Richtig so! Bei den linken Bewegungen ist kein Platz für Leute, die menschliches Leben entlang religiöser oder ethnischer Linien einteilen.

    Gemeinsam stark für die Schwachen, Entrechtlichten und Unterdrückten!

    • @Thomas Müller:

      Dann verstehe ich Ihr "Richtig so!" nicht.

      Mit Ihrer Meinung müssten Sie doch den Ausschluss gerade ungerecht finden.

      Es ist ja gerade die religiöse und ethnische Linie, die zu diesem Ausschluss geführt hat.

    • @Thomas Müller:

      ...Und deshalb werden linke Israelische Gruppierungen ausgeschlossen, die das nicht tun?

      Ein absurder Kommentar

  • Manchmal wird im Kontext des aktuellen Geschehens und des Zeitgeistes vergessen, das in der Linken schon immer ganz viel politische Irrwege gab- sage ich als Linker.



    Viele der K-Gruppen der 1960/70er Jahre fanden Mao beispielsweise ganz toll. Wobei hier immernoch erwähnt werden kann, das es damals kein Internet und wenig Informationen gab, die sich unabhängig hätten eingeholt werden können.

    Heute ist die Sachlage eine Andere: Niemand muss die rechte israelische Regierung verteidigen, aber die Informationen wer und was zB die die Hamas ist; diese Informationen stehen heute jeder Person offen. Sich politisch zu bilden und sich mit beiden Seiten kritisch und sachlich zu befassen, sehe ich heute als moralisch verpflichtend an, denn die Möglichkeiten sind vorhanden.

    Zum Beispiel kann kritisch die Frage gestellt werden, warum die israelische Regierung kaum Möglichkeiten sucht und findet, um Hilfslieferungen an die Bevölkerung in Gaza zu verteilen und Hunger zu vermeiden, ohne das diese der Hamas in die Hände fallen?- und andersrum eben anerkannt werden, das diese Hilfslieferungen faktisch bei der Hamas gelandet sind und damit neue Kämpfer rekrutiert und Menschen erpresst wurden.

  • „Antisemiten aller Länder, vereinigt euch!“

    Sie haben vieles gemein, die ganz Linken und die ganz Rechten. Sie sind gegen die Globalisierung und gegen den Kapitalismus, gegen Amerika und die Nato, Putin mögen sie. Und oft sind sie robuste Antisemiten. Eine Differenz gibt es: Die Linken möchten keine Antisemiten sein. Nie. Wie könnten sie auch? Das Ding der Linken ist die Klasse, nicht die Rasse.

    War einmal.

    Seit den siebziger Jahren dominiert im linken Spektrum der Postkolonialismus. Der Marxismus ist verblasst. Klassengegensätze interessieren kaum noch.

    Die Antikolonialisten machten sich zum Komplizen von Despoten. «Ho-Ho-Ho Chi Minh». Mordende afrikanische Kleptokraten mit Leopardenfellmützchen waren plötzlich gute Leute, bessere jedenfalls als Nixon. Yasir Arafat ein Held. Juden oder «die amerikanische Ostküste» beherrschten die Weltwirtschaft, oder nicht? Dass exakt dasselbe schon die Nazis gesagt hatten – egal.

    Terroristen sind nicht mehr Terroristen, sondern «Verzweiflungstäter». Juden kriegen rote Augen und Vampirzähne (documenta).

    Und die Falken schwimmen auf der internationalen Antisemitismuswelle. Brave Falken. Sinwar hätte gelächelt.

    • @shantivanille:

      "Der Marxismus ist verblasst. Klassengegensätze interessieren kaum noch.

      Die Antikolonialisten machten sich zum Komplizen von Despoten. «Ho-Ho-Ho Chi Minh». "

      Eine interessante Sicht auf den Vietnamkrieg.

    • @shantivanille:

      Ähm... Rechte Ideologien sind immer pro-kapitalistisch. Die NSDAP war nie anti-kapitalistisch, trotz des sozialistischen Anstrichs. Hitler wurde z.T. nur Kanzler etc. weil er durch die vermögenden gepusht und unterstützt wurde. Die Angst vor wirklicher Umverteilung ist gleichbedeutend mit der Angst vor Linken. Deswegen hat man die SPD ja auch solange geduldet in der heutigen Zeit. Weil sie als erstes ihre antikapitalistischen Ideen über Bord wirft...

      • @curiouscat:

        Was ist die Hamas anders als pro- und ultra-kapitalistisch?

        Frankfurter Rundschau, 03.11.2023: "Das Portfolio von Abu Marzuk, stellvertretender Vorsitzender des Politbüros der Hamas, habe einen Wert von drei Milliarden US-Dollar, während die hochrangigen Führer Khaled Mashal und Ismail Haniyeh jeweils etwa vier Milliarden US-Dollar schwer seien. Die Website i24news geht sogar noch weiter und schätzt Mashals aktuellen Wert auf fünf Milliarden US-Dollar. Sein Anlageportfolio umfasst demnach Banken in Ägypten und Immobilienprojekte in den Golfstaaten. (da waren Himmler, Heydrich, Goebbels & Co. doch vergleichsweise arme Schlucker dagegen.) . . . . Hunderte von Hamas-Führern mittlerer bis hoher Ebene sollen durch den Schmuggel an Gütern durch das Tunnelnetzwerk Millionäre geworden sein.

        Der gute Putin wird auf 30 bis 200 Milliarden Dollar geschätzt. Die Superreichen in Venezuela unterstützen Maduro. China bringt alle paar Tage einen neuen Milliardär aufs Parkett.

        Und die alte SPD, die ich früher sehr schätzte, hat heute einen ganz anderen Kundenstamm.

        www.fr.de/politik/...k-zr-92653289.html

    • @shantivanille:

      Jo, ein wieder ein pauschaler Abriss über "die Linken" und ihren -in bestimmten Strömungen durchaus vorhandenen- Mangel an Distanz zu Despoten und Terroristen.



      Und gleichzeitig wieder null Reflektion darüber, dass die radikalen Verteidiger der aktuellen Regierung Israels und ihrer Gaz-Politik eben genau aus dem gleichen Holz sind. Ideologisch einäugige Steigbügelhalter von Extremisten, denen jeder Blick über den eigenen Tellerand fremd ist.

    • @shantivanille:

      Wieder das Hufeisen aus der Grabbelkiste geholt, wie? Nur gut dass in der Mitte alles perfetto ist und nie jemand mit Nazis paktieren würde.

      • @TV:

        War das jetzt eine sachliche Antwort? Zahlen, Daten und Fakten für uns alle? Personifizierte Hilflosigkeit aus der Grabbelkiste. Ein bisschen Mühe kann man sich schon geben, wir sind hier nicht im Kindergarten.

        Die taz bemüht sich ein Forum zur Verfügung zu stellen, das dem gegenseitigen Verstehen gewidmet ist. So etwas nennt man Kommunikation. Da sollte schon ein gewisser Level gewahrt bleiben.

  • Dave hat gesagt "Wer nach Besatzung, Landnahme, Unterdrückungsregime, ethnischer Säuberung, Hunger als Waffe, systematischer Vergewaltigung, Völkermord, etc. meint, Israel verteidigen zu müssen, der hat mehr mit Nazis gemeinsam als er vorgibt und muss sich nicht wundern wie ein Nazi behandelt zu werden." und Shurjoka sagt das gleiche. Ihr solltet echt aufhören Israel zu verteidigen.

    • @Ticless:

      Ich bin einigermaßen fassungslos über diesen Kommentar....

    • @Ticless:

      Wer meint ein ganzes Volk für die Verbrechen der Regierung verantwortlich zu machen, besonders einer derart gewaltbereiten, der hat tatsächlich einiges mit Nazis gemein. Genau wie Jeder der einen Genozid befürwortet. Dabei ist egal ob es ein Genozid an Israelis oder Palästinensern ist.



      Auch wenn ich nicht verstehen kann und will was Nazis antreibt: es sind Menschen und dürfen daher nur im Rahmen des Grundgesetzes anders behandelt werden.



      Sie sollten wirklich aufhören eine Bevölkerung (Israel) und eine Regierung (israelische Regierung) gleich zu setzen.



      Oder fänden sie es gerecht als Fremdenhasser zu gelten weil die Union wieder hetzt und rechtswidrig abschiebt?

      • @Das B:

        Ihr Beitrag gefällt mir doppelt. Weil nämlich dieses "die ganze Bevölkerung für die Regierung in Haftung nehmen" genau das ist, was Israel zur Zeit in Gaza macht - aber spannend ist, dass man die Israelis und Juden dafür verurteilt und die Gaza-Bevölkerung als Opfer sieht (die bis vor kurzem mehrheitlich hinter der Hamas stand)



        - während man jüdische Organsiationen - selbst wenn sie sehr kritisch zur aktuelle Regierung stehen - natürlich ausschließt, boykottiert usw.....

    • @Ticless:

      ???



      Der Artikel verteidigt Israel nicht.

      Auch keiner der Kommentare tut das.

      Weil Israel nicht Thema des Artikels ist.

      Von wem reden Sie?

    • @Ticless:

      Ich hoffe das ist eine sehr tiefe Satire, auf den verflachten Diskurs durch soziale Medien und dass sich jede*r mit ein bisschen Reichweite berufen fühlt zu irgendwas aufzurufen oder unqualifizierte Meinungen abzugeben. Anonsten... Gute Nacht.

    • @Ticless:

      Wer ist Dave? Und wer ist Shurjoka? Muss man die kennen?

      Und haben die nicht den 07.10.2023 vergessen?

      Und waren es nicht die Nazis, die den ganzen Palästina-Irrsinn seit 1933 angezettelt haben?

      7. Juli 1942. Der deutsche Auslandsrundfunk (Radio Zeesen bei Berlin, Teil der internationalen Göbbels-Hetzmaschine) ruft zum Dschihad auf:



      „Tötet die Juden, die Euer Vermögen an sich gerissen haben und einen Anschlag auf Eure Sicherheit planen. Araber Syriens, des Irak und Palästinas, worauf wartet Ihr? Die Juden haben vor, Eure Frauen zu schänden, Eure Kinder umzubringen und Euch zu vernichten. Nach der muslimischen Religion ist die Verteidigung Eures Lebens eine Pflicht. Tötet die Juden, steckt ihren Besitz in Brand, zerstört ihre Geschäfte. Eure einzige Hoffnung auf Rettung ist die Vernichtung der Juden, ehe sie Euch vernichten.“



      Hier wurde über sechs Jahre lang (bzw. eigentlich schon seit 1935), Tag und Nacht der Palästina-Konflikt vorbereitet wie wir ihn heute kennen.



      Der 07. Oktober 2023 ist nur die Konsequenz davon.

      Bildung für die Falken!

  • Was ist das denn für eine Entscheidung? Es werden Genoss:innen ausgeschlossen, weil sie das Pech haben in einem Staat zu leben, der einen verpflichtenden Wehrdienst für Alle hat und anscheinend die Frechheit besitzen Zionist:innen zu sein. Ergo nicht der Meinung sind der Staat in dem sie leben sei grundsätzlich illegitim. Wenn das kein Beweis dafür ist, dass es schon lange nicht mehr darum geht eine konstruktive Lösung für den Konflikt zu finden und dass die „Schuld-Frage“ im holistischen Sinne nach und nach einfach durch Akte als geklärt gesetzt wird… was soll sonst noch kommen? Ich hab wirklich zunehmend Angst um Jüd:innen weltweit. Und das diese Angst durch „linkes“ Handeln so entsteht hätte ich mir niemals träumen lassen. Jedes Mal wenn so etwas passiert werden ähnliche vergangene und zukünftige Aktionen ins Recht gesetzt. Jedes Mal wird der Entzug von Solidarität und damit auch potenziellem Schutz untergraben. Soll ich den internationalen Falken jetzt noch glauben, dass sie sich im Ernstfall vor Jüd:innen stellen, wenn sie bedroht sind? Insbesondere, wenn diese Jüd:innen auch Israelis sind? Es wird dunkel und der Welt…

    • @Maxime Musterfrau:

      Ich muss noch ergänzen, dass ich jede:m empfehle mal das Statemant der Falken und den dort beschriebenen Ablauf zu lesen. Letztens gab es hier einen Kommentar in der Taz, der auf autoritäre Linke im Kontext der Palästina-Israel-Debatte verwies... Einige liefen Sturm! Das ist ein Paradebeispiel dafür, was damit gemeint war. Solche Taktiken sind generell unwürdig und unter vermeintlichen Genoss:innen um so mehr!

      • @Maxime Musterfrau:

        Danke....

  • "In der Linken sind viele Freundschaften nach dem 7. Oktober 2023 zerbrochen: Bündnisse wurden aufgekündigt, Kontakte abgebrochen – zwischen jenen, die entsetzt waren über die Taten der Hamas, und jenen, die sie relativierten oder gar bejubelten."



    Wer die Palästinensische Perspekte auf einen seit 70 jahren schwelenden Konflikt so beschreibt, sollte vielleicht "schwarz-weiß denken" nicht allzu laut kritisieren.

    • @Arnarny:

      ???



      Die zitierte Passage enthält keine Beschreibung der palästinensischen Perspektive.

      Da ist eigentlich überhaupt keine Perspektive drin.

      • @rero:

        Aber es ist doch interessant zu erfahren, dass es Leute gibt, die den 7. Oktober für "die palästinensische Perspektive" halten. Angeblich gibt es solche Hamas Versteher ja nur in homöopathischen Dosen und wer so etwas kritisiert, wird stante pede als "antimuslimischer Rassist" diskreditiert.

        • @BrendanB:

          Ok, aus der Perspektive haben Sie natürlich recht.

    • @Arnarny:

      Der 7. Oktober 2023 war ein brutaler Terroranschlag der Hamas: Über 1.200 Israelis wurden ermordet, vergewaltigt, geköpft, verbrannt. Das Verharmlosen oder Relativieren dieses Massakers hat nichts mit „palästinensischer Perspektive“ zu tun, sondern ist eine geschmacklose Vernebelung von purem Terror. Wer die Opfer dieser Gräueltat ignoriert oder in Frage stellt, betreibt keine differenzierte Debatte, sondern moralische Bankrotterklärung und sollte nicht anderen Vorhaltungen vom hohen Ross machen.

      • @BrendanB:

        Sie verharmlosen die tägliche Gewalt, die von der IDF ausgeübt wird. Nicht erst seit dem 7. Oktober.

  • Hmn. Toller Beitrag, der sehr geschickt den Kern des Problem umschifft.

    Nennen wir das Kind doch beim Namen:



    Die Linke ist durchsetzt vom Antisemitismus. Das ganze Gerede über humanistische Werte ist pure Heuchelei.

    Wie ich das all die Jahre übersehen konnte, macht mich fassungslos.

    Man muss schon eine Hirnakrobatik auf olympischen Niveau hinlegen, wenn man Israelis Militarismus vorwirft, gleichzeitig aber palästinensische Bewegungen bedingungslos unterstützt.

    • @Daniel Wiesbaum:

      Es geht mir wie Ihnen.

      Bin seit einer Reihe von Jahren ebenfalls fassungslos. Doch so langsam, langsam durchschaue ich den echt perfiden linken Antisemitismus. Wohlgemerkt, nur eines gewissen Teils der Linken. Andere nehmen weiten, weiten Abstand.

      Man fühlt sich an Frankreich erinnert, die uns da ein paar Jahre voraus sind. Jean-Luc Mélenchon und seine Partei La France insoumise. Die haben ein riesiges Potential an Wählerstimmen entdeckt, was bei der letzten Wahl auch bestens funktioniert hat.

      Wer wird die deutsche Rima Hassan?

    • @Daniel Wiesbaum:

      Bullshit. Vielleicht verbergen sich hinter Pseudonymen im Internet auch einfach nur echte Nazis, die die Situation schamlos für ihre Zwecke instrumentalisieren? Das man gerade auf den ehemaligen Thüringer (!!!!) Ministerpräsidenten Bodo Ramelow losgeht, ist dafür schon ein Indiz.

      Die Linke beruft sich auf die Theorien von Karl Marx, Walter Benjamin, Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und andere. Auf das intellektuelle Erbe unserer jüdischen Geschichte.

      Die Linke sieht sich ferner in den Traditionen von Rosa Luxemburg und Paul Levi. Gregor Gysi und Lothar Bisky haben eben keine "Hans-Modrow-SED-Reformpartei" aufgezogen, als sie die PDS etabliert haben.

      Jedes Jahr pilgert die Linke zu den Gräbern ihrer durch Rechtsextremisten ermordeten Parteigründer Rosa Luxemburg und Leo Jogiches.

      Haben sie sich schon mal mit ermordeten Kommunisten oder dem Inhalt von NS-Propaganda beschäftigt? Machen Sie das doch bitte mal!

      • @Schatten:

        Weder waren Marxisten in der Vergangenheit frei von Antisemitismus, noch ist es die Linkspartei heute.

        Mehrere Austritte hochrangiger Politiker der Linke wurden mit Antisemitismus begründet.

        Umgekehrt lässt sich die antisemitische Strömung teilweise zu Namen zuordnen.

        Wozu ich mich da mit ermordeten Kommunisten und NS-Propaganda beschäftigen muss, erschließt sich mir nicht.

        "Alles nur Naziverschwörung." ist mir zu billig.

      • @Schatten:

        Ihre Argumentation ist ähnlich stichhaltig wie : "Also ich bin ja kein Antisemit, ich hab ja jüdische Freunde, ABER.." Und, dass Ihnen ausgerechnet nur tote Jüd:innen einfallen um belegen zu wollen, warum die Partei kein Antisemitismus Problem haben kann, entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie...

  • Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht. Statt die Falken anzuprangern, sollte man sich fragen, warum es dieses Recht in Israel nicht gibt.

    • @ZTUC:

      Ausdrücklich anerkannt ist Kriegsdienstverweigerung nicht. Es wird in der Praxis abgeleitet von der Gewissensfreiheit, in der EU verankert im Artikel 18 des IPbpR und Artikel 9 der EMRK.

      Ein Rechtsanspruch läßt sich daraus aber nicht ableiten, andernfalls wäre es auch ein Asylgrund für Verweigerer aus dem Ausland. Das ist weder in Deutschland der Fall, wie einige Urteile deutscher Gerichte gegen ukrainische Kriegsdienstverweigerer gezeigt haben und auch in der gesamten EU nicht Rechtspraxis.

    • @ZTUC:

      Sehr interessante Logik: Israelis werden Menschenrechte verweigert, weil sie deswegen einer Praxis ausgesetzt sind, die wir illegitim finden müssen wir Israelis,



      grundsätzlich aus Verbänden ausschließen. Also eine doppelte Bestrafung und am Ende doch auch selber Schuld, weil Israeli und Israel ja der Staat ist, der diese Politik hat, könnte man ja ändern. Ist ja leicht als sozialistische Gruppe. Wenden Sie diese Logik auch nur bei den Bürger:innen eines anderen Staates an?



      Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht. In einigen Staaten der muslimischen Welt steht die Todesstrafe darauf den Glauben (Islam) zu verlassen. Daher sollte man alle Akteur:innen und Gruppen aus diesen Staaten von Bündnissen ausschließen, unabhängig der Position, weil sie als Bürger:innen dieses Staates für Religionszwang stehen. Sobald sie sich genug dafür eingesetzt haben die Politik zu ändern bzw. sie geändert ist, sind sie wieder dabei. Bis dahin ist ein Entzug der Solidarität auch betreffend anderer Anliegen legitim. Nicht überzeugend? Genau. Und jetzt Wissen Sie und ich, dass es um das „Verbrechen“ geht zionistisch zu sein.

  • Die Diskussion innerhalb Hashomer Hatzair und NOAL über die Positionierung zum und den Umgang ihrer Organisationen mit dem Gazakrieg scheint durchaus vielstimmig und ist keineswegs beendet. Sie reicht von klarer Befürwortung des Vorgehens der IdF und der Notwendigkeit des Krieges bis zur Empfehlung, den Kriegsdienst zu verweigern. Allerdings scheint die Diskussion bewusst unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung geführt zu werden. Wer mehr dazu lesen möchte, dem empfehle ich diesen ausführlichen Artikel in Haaretz vom 12. Juli 25:



    archive.is/2025071...-a1df-eefdfdb40000

    Auch die Falken tun sich nicht so leicht mit ihrer Entscheidung, wie es nach Lektüre dieser Kolumne erscheinen mag. Dazu dieses Statement vom 07.08.25:



    www.wir-falken.de/...luss-Hashomer-NOAL

    Wenn man auf die Seite Hashomer-Hatzair Deutschland geht, findet sich seltsamerweise rein gar nichts dazu. Zu ergründen, warum das so ist, wäre eine Aufgabe für Frau Zingher beziehungsweise die taz.

    • @Klabauta:

      Danke für den interessanten Link zu den Falken!

      Aber doch, die deutsche Sektion hat sich einen schlanken Fuß gemacht. Ein paar Hintergrundgespräche zu führen, der Abstimmung fernzubleiben, ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus durch eine "Nein" Stimme als "nur symbolisch" zu bezeichnen, ist feige.

      Das ganze Statement trieft nur so vor Heuchelei, fehlendem Rückgrat und politischer Naivität und ist nichts anderes als ein erbärmlicher Versuch, das eigene Handeln und Versagen zu rechtfertigen.

      Sage noch einer, es gäbe keinen Antisemitismus unter Linken.

    • @Klabauta:

      Vielleicht noch eine Ergänzung dazu, warum man (noch) nichts von den Organisationen hört. Trotz der Dämonisierung, die sich als zionistisch verstehende Jüd:innen aktuell erfahren, haben junge idealistische Leute, die sich versuchen für eine bessere Welt einzusetzen und seit Jahren Mitglied in einem Dachverband sind, der sich für interntionalen Austausch und friedliche Lösungen einsetzt, vielleicht einfach nicht damit gerechnet, dass Ihnen so ad hoc die (kritische) Solidarität von Genoss:innen komplett aufgekündigt wird. Das Signal ist klar und so undiffernziert wie irgend möglich. Für Menschen, deren kollektives Trauma sich nicht nur aus der Shoa selbst speist, sondern auch daraus, dass die allermeisten Staaten ihnen keine Zuflucht gewähren wollten, es keine Solidarität gab, hat sowas ggf. weniger den Charakter eines reinen "Richtungsstreits". Ich kenne keine Mitglieder, aber ich kann mir vorstellen, dass es sich schon unfassbar scheiße und schmerzhaft anfühlt und man von den Genoss:innen mehr erwartet hat. Die Gruppen erstmal intern stabilisieren müssen... Aber wer hat heute schon Emphatie für Zionist:innen...

    • @Klabauta:

      Danke für den Link.

      So ganz schwer tut man sich aber auch nicht.

      Statt einer Gegenstimme verlässt man lieber den Ort.

      Klingt irgendwie nach Schönreden eines Nicht-positionieren-wollens.

      • @rero:

        Ich glaube schon, dass man sich schwertut. Dazu, sorry, einen weiteren Link:



        www.wir-falken.de/...-solidaritaet-2024



        Warum sie nicht dagegen gestimmt haben wird in dem Statement begründet. Dass es in Zeiten der Polarisierung fast unmöglich ist und man von allen Seiten angegriffen wird, wenn man sich nicht eindeutig auf einer Seite positioniert, wird an den Kommentaren hier deutlich. Die Falken versuch(t)en es mit dem Prinzip der doppelten Solidarität. Vielleicht möchten Sie hier noch weiterlesen: www.wir-falken.de/...-solidaritaet-2024

        • @Klabauta:

          Ihren Link habe ich gelesen.

          Doch warum werden die israelischen Organisationen Hashomer Hatzair und No’al ausgeschlossen? Und nicht die palästinensische Independence Youth Union? Offizielle Begründung: „Militarismus“.

          Militarismus. Echt jetzt? Was hat Palästina die letzten 80 Jahre anders gemacht als Militarismus? Mit besonderer Hilfestellung durch al-Husseini, SS-Gruppenführer und Mufti von Jerusalem. Heinrich Himmlers persönlichem Freund, gelehriger Schüler von Goebbels. Nur Hitler blieb auf Distanz, Husseini war kein Arier.

          Goebbels hat seit 1933 ganze Arbeit geleistet, eine riesige Nahost-Propandamaschine installiert um die Nazi-Hetze im Nahen Osten zu verbreiten. Noch 1945 bekam Husseini Geldsummen von den Nazis um gegen die Juden zu kämpfen. Dabei hatten die Nazis schon sehr effizient dabei geholfen die Muslimbrüderschaft zu finanzieren. Diese hatte 1945 eine Million Mann unter Waffen. Die Hamas ist ein Ableger der Muslimbrüderschaft.

          Haben die Falken mal in die 1988er-Charta der Hamas geschaut? Geht es militaristischer? Die Hamas ist seit 2006 die gewählte Vertretung der Palästinenser. Militarismus pur.

          Warum dann nicht die palästinensische Youth Union ausgeschlossen?

      • @rero:

        Ich finde man sollte nicht vergessen wen man hier so streng bewertet. Die Falken sind a.) ein Jugendverband und b.) keine Kaderschmiede, oft eher der Vibe politischer Pfadfinder. Wenn Sie das Statement gelesen haben, dann sind die gegen die dt. Delegation in Stellung gebrachten Taktiken schon heftig. Ich weiß nicht ob sowas eine Präzedenz in den letzten Jahren hat. Gleichzeitig waren die israelischen Gruppen nicht da und wohl auch keine andere Gruppe hat die Position der dt. Delegation unterstützt. Das muss massiv überfordernt gewesen sein und wer keine Übung mit solchem Vorgehen auf der politischen Bühne hat, lässt sich eben auch emotional überrumpelt. Dafür ist die Reaktion sehr gut. Ich hätte mir auch mehr gewünscht, aber man muss auch fair sein. Skandalisieren und eine Debatte führen würde ich lieber über ad hoc Gremien, emotionale Erpressungen, mangelnde Vorbereitungszeit, kompletter Auschluss bei Abwesenheit ohne Vorankündigung, dass ein Beschluss über das Thema ansteht etc. vorangetrieben durch anderen Gruppen u.a. Norwegen. Auch der Verdacht der Vorabsprache bestimmten Akteure liegt sehr nahe. Miese Nummer insgesamt.

    • @Klabauta:

      Sehr viel Kontext. Ich erweitere Mal zur IYU (Independence Youth Union). Ist zwar die Jugendorganisation der FIDA, aber u.a. besuchten Mitglieder der IYU 2016 ein Camp der DFLP und bezeichneten diese als Partner. Die DFLP ist Mitglied in der „Achse des Widerstands“ und quasi mit der Hezbollah, der Hamas, dem Iran und weiteren verbündet. Laut Jüdischer Allgemeiner haben Mitglieder den 07.Oktober gefeiert. Ich hab versucht zu recherchieren und es ist ziemlich auffällig, dass man quasi nichts von der Gruppe findet. So ca. ab 2016. Ich kann keine offiziellen Sprecher:innen finden. Die Kanäle sind verweist, keine HP, kaum Infos. Nur über die FIDA Seite und das spärlich. Die einzigen Namen, die ich aktuell (2025) finden konnte, über die Teilnahme eines Camps auf Utøya der SU/SV. Dabei war auch ein FIDA Funktionär. Die Struktur der Gruppe bleibt unklar. Satzung, Wahlen wann/wie/wo (scheinbar 2017 das letzte Mal), Gremienstruktur? Ein Rätsel. Demokratische Legitimation? Weiß man nicht. So viel zum Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Wer dort nicht stattfindet, kann ja auch nicht kritisiert werden. Vllt wäre das mal eine Aufgabe?

      • @Maxime Musterfrau:

        Aus dem Wikipedia-Artikel zur DFLP:



        "Die DFLP war die erste Gruppe, die vorschlug, einen palästinensischen Staat in jedem eroberten Territorium, d. h. im Gazastreifen und dem Westjordanland, zu errichten, was schließlich auch von der PLO übernommen wurde. Außerdem war sie die erste bewaffnete Gruppe, die Kontakt zu israelischen Organisationen aufnahm. Ihre Position „Zwei Nationen – zwei Staaten“ war ein prinzipieller Bruch mit dem kompromisslosen Antizionismus der übrigen PLO-Organisationen. Aufgrund der Frage des Rückkehrrechts palästinensischer Flüchtlinge gehört sie heute trotzdem zu den Hardlinern, weil die Organisation ihre Mitgliederbasis im Exil hat."

        • @Francesco:

          Wer mit dem Iran strategische Bündnisse eingeht ist sicher nicht gemäßigt. Aber wir wissen ja schon, dass für Sie gegen Israel am Ende alles geht und sowas wie ein moralischer und politischer Maßstab für jene die gegen das Existenzrechts Israels agieren obsolet ist. Zum Rückkehrrecht hatten wir ja an anderer Stelle schon die Ehre. Ja, dass ist eine völkerrechtlich kaum zu argumentierende Extremposition, die in keinem anderen Setting diskutiert wird. Geschweige denn zur Anwendung kommt/kam.

      • @Maxime Musterfrau:

        Ich gebe Ihnen recht, dass die Informationen zur IYU spärlich sind.

        Ein Statement der Gruppe vom 28.04.24 finden Sie hier:

        ifm-sei.org/wp-con...rganization_EN.pdf

        In einem zugegebenermaßen nicht aktuellen Interview vom Feb. 2017 finde ich diese Selbstbeschreibung eines Aktivisten:



        "wir wollen linke Ideen wieder relevant machen. Als FIDA [Die Palästinensische Demokratische Union wird auf Arabisch FIDA genannt und ist eine Abspaltung der DFLP. Die IYU versteht sich als Jugendorganisation von FIDA., Anm. d. Verfassenden] sind wir Teil der PLO und nehmen auch an Wahlen teil. Die Forderungen in unserem Wahlkampf sind soziale Reformen, Demokratisierung und die Trennung von Religion und Politik. Natürlich sind wir für Religionsfreiheit, aber die zunehmende Vermischung von Islam und Politik sehen wir als ein großes Problem."



        onesolutionrevolut...eltweit-palastina/

        • @Klabauta:

          Danke für die Links, auf die bin ich erstmal nicht gestoßen. Es bleibt aber dennoch auffällig, dass die Gruppe quasi nur im Kontext der internationalen Falken auftritt und nichts über Positionen, Aktionen und Organisation öffentlich ist. Zumindest seit 2016/2017 außerhalb der IFM-SEI und ein paar FIDA News. Ich finds shady und das verdammt zum Schattenboxen. Und es untergräbt Ansprüche auf Repräsentativität. Die IYU bewegt sich nach Schätzungen bei 500-1000 Mitgliedern (was sich nicht wirklich prüfen lässt) und die internen Entscheidungsprozesse sind 0 transparent. Zum Vergleich: dt. Falken: ca. 100.000, Hashomer Hatzair Israel: ca. 14000, No‘al: ca. 120.000. Bei diesen dreien sind demokratische Strukturen in Stellung und natürlich bedeuten mehr Menschen auch eine größere Abbildung der Gesellschaft in der eben um Meinungen gestritten werden muss. Die IYU hat u.a. mit Hilfe Norwegens über 130.000 junge friedensorientierte Israelis aus dem internationalen Austausch gekickt. Wem das am Ende helfen soll, bleibt fraglich.