piwik no script img

Foto: Recherche Nord

Treffen von AfD-Politikern mit NeonazisRatschlag über rechte Revolution

AfD-Politiker und Neonazis diskutieren auf einem Seminar des Thinktanks „Metapol“ einen „Regime-Change“. Dabei: ein AfD-Kandidat aus Brandenburg.

T im Krause muss sich in der AfD nicht zurückhalten. Schon gar nicht in Brandenburg. Er war Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, als er im November in der Villa Adlon in Potsdam am Lehnitzsee bei dem Treffen dabei war, auf dem massenhafte Abschiebungen diskutiert wurden. Doch die Fraktion hielt zu ihm. Krause ist heute Beisitzer im Landesvorstand, Vize in seinem Kreisverband, wurde im Juni in die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung gewählt und kandidiert nun für die anstehende Landtagswahl am nächsten Sonntag. Einer seiner Programmpunkte: „Remigration“.

In Brandenburg gilt die AfD dem Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall. Alle Umfragen der letzten Monate sehen die AfD am Sonntag dort als stärkste Kraft. Die Correctiv-Berichterstattung hat weder der Partei noch Krauses persönlicher Karriere geschadet noch hat sie anscheinend bei ihm zu einem Umdenken geführt. Im Gegenteil.

Erst am vergangenen Wochenende war Krause erneut auf einem klandestin organisierten Treffen. Auch dies eine brisante Zusammenkunft: Krause und weitere AfD-Politiker*innen diskutierten nichts Geringeres als eine Revolution von rechts.

„Diese Revolution, im Sinne einer Umwälzung, einer Umkehr der bestehenden Wertesysteme, wird kommen“, heißt es in der Ankündigung für das Treffen am Samstag, den 14. September. Und weiter: „Die Geschichte zeigt, dass ein nachhaltiger Regime-Change nur stattfinden kann, wenn es neben einer ‚anschlussfähigen‘ Massenorganisation auch eine geistig fundierte Avantgarde gibt, die die brennenden Fragen anspricht und ernsthaft beantwortet. Gehen wir es an!“

Thinktank Metapol will rechtsextreme Elite schulen

Organisiert wurde die Zusammenkunft von dem rechten Thinktank Metapol. In Kooperation mit dem Medienkollektiv Recherche-Nord hat die taz zu Metapol und dem aktuellen Seminar recherchiert. Recherche-Nord dokumentiert seit Jahren, wer hinter der Organisation steckt und zu deren Veranstaltungen anreist.

Tim Krause war vergangenen Samstag nicht einfach nur ein Teilnehmer, sondern er hat die ganze Veranstaltung moderiert. Ebenfalls angekündigt: Doris von Sayn-Wittgenstein, ehemalige Landesvorsitzende der AfD in Schleswig-Holstein, die wegen rechtsextremer Kontakte aus der AfD fliegen sollte und mittlerweile im Kreisverband Rhein-Neckar organisiert ist.

Ein weiterer Referent: Erik Ahrens, Social-Media-Stratege und verantwortlich für den Erfolg des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah auf Tiktok. Ahrens machte zuletzt Schlagzeilen, weil er dafür warb, sich mit „Rasseforschung“ zu beschäftigen.

Doris von Sayn-Wittgenstein war für die taz nicht zu erreichen. Erik Ahrens ließ eine Anfrage der taz unbeantwortet und reagierte stattdessen mit einem Post auf der Plattform X, in dem er in diffamierender Absicht ein Foto des Autors dieses Textes veröffentlichte und seine Follower fragte: „Wie bewerten wir sein Aussehen, und was sagt das über seinen Charakter?“

Letztendlich ist Metapol ein Zusammenschluss organisierter Neonazis, denen es nur um eines geht: die völkische Revolution.

Lotta Kampmann, Recherche-Nord

Tim Krause erklärte auf Anfrage der taz: „Von angeblichen Plänen eines politischen Umsturzes war während der Veranstaltung zu keinem Zeitpunkt die Rede.“ Es ging um eine „geistig-moralische Wende, mitnichten eine gewaltsame Veränderung des bestehenden politischen Systems“. Zu Beginn seiner Moderation habe er explizit darauf hingewiesen, „dass ich mir etwaige, dort dargebotene Positionen nicht zu eigen mache“, schrieb Krause. „Dass unter den Gästen ‚Neonazis‘ oder ‚Rassisten‘ anwesend gewesen sein sollen, halte ich für abwegig.“

Geheime Seminare mit bis zu 70 Teilnehmenden

Das Metapol-Seminar war exklusiv und jenseits der Öffentlichkeit organisiert. Inhalt und Referenten wurden zwar vorher beworben, über den Ort aber hieß es, er würde nur „auf Anfrage und nach Prüfung herausgegeben“. Wer teilnehmen wollte, musste sich zudem „durch einen Bürgen verifizieren lassen“.

Auf vergangenen Treffen, die Recherche-Nord dokumentierte, trugen Anreisende teilweise schwarze Sturmhauben, verschwanden hinter Sichtschutzwänden und klebten ihre Nummernschilder ab: Anhänger der ehemaligen NPD, der Jungen Nationalisten (JN), vom Dritten Weg, den Freien Sachsen, der AfD und deren Jugendorganisation Junge Alternative. Die Seminare hatten bis zu 70 Teilnehmende.

Metapol will weniger in die Breite wirken, als eine Elite schulen, die das tut. Dass die gesellschaftliche Stimmung sich mit der AfD und ihren Kadern in den letzten Jahren immer weiter radikalisiert hat, liegt auch an einem gezielten Wirken von Organisationen wie Metapol. Nur ein Beispiel: 2023 bot Metapol auf der Strategiekonferenz der Jungen Alternative strategische Beratung, ein Mitarbeiter hielt einen Vortrag.

In Publikationen, Schulungen, Seminaren arbeiten die Aktivisten im Hintergrund daran, ihre Ideologie auch im „vorpolitischen Raum“ zu verbreiten. Dieses Ansinnen heißt in der Sprache der Neuen Rechten „Metapolitik“. Metapol trägt die Strategie im Namen. Der Thinktank ist zwar nicht so bekannt, aber vergleichbar mit dem ehemaligen Institut für Staatspolitik des rechten Netzwerkers Götz Kubitschek in Schnellroda.

Umtriebiger Rechter: Brandenburger AfD-Politiker Tim Krause im Juli 2014 auf dem Weg zu einem rechten Sommerfest in Schnellroda Foto: Recherche Nord

Wer sich Publikationen von Metapol anschaut, ahnt, wie eine „Revolution“ aussehen würde, über die am 14. September diskutiert wurde. Mehrere Veröffentlichungen auf der Webseite bereiteten inhaltlich das Treffen vor. So referiert der Autor Ernst Rahn, der als „militärisch versierter Stratege“ vorgestellt wird, was von dem preußischen Generalmajor von Clausewitz an militärischer Strategie für den heutigen politischen Kampf zu lernen sei.

In einem eigenen Beitrag befasst sich die Metapol-Redaktion mit Ausführungen von einem der Anführer der Identitären Bewegung, Martin Sellner, und dem von ihm formulierten Hauptziel der Rechten: dem „Erhalt der ethnokulturellen Identität“.

Auch Erik Ahrens konkretisierte seine Ideen. Unter dem Titel „Rechte Weltanschauung und der Weg zur Macht“ spricht er unter anderem von einem „Kampf um das Überleben der eigenen Rasse“ und einer „Rasse als Fortpflanzungsgemeinschaft“. Ahrens, so geht es aus seinen Ausführungen hervor, lehnt „Projekte wie eine millionenfache Remigration“ nicht ab, hält nur die Zeit dafür noch nicht gekommen.

Auf eine Anfrage der taz kam von Metapol eine Antwort ohne Verfasser. Auf Verbindungen in die neonazistische Szene ging man darin nicht ein, ebenso wenig darauf, ob die massenhafte Ausweisung deutscher Staatsbürger Teil des Plans einer Revolution sei.

Bezüglich des Seminars letzten Samstag wies Metapol die Vorwürfe zurück, es habe sich um ein konspiratives Treffen gehandelt, auf dem ein Systemsturz geplant worden sei: Das Seminar sei öffentlich beworben worden und daher keinesfalls konspirativ. „Zudem ist ihre offenbar bewusste Umdeutung des Begriffes ‚Umwälzung‘ in ‚Umsturz‘ eine infame Unterstellung“, heißt es in der E-Mail. „MetaPol strebt keinerlei Umsturz an, sondern weist in analytischer Absicht lediglich darauf hin, dass die bestehenden Verhältnisse revolutionären bzw. vorrevolutionären Charakter erhalten und der Verlag daher eine Revolution erwartet.“

Beiträge von Rassisten und russischen Neofaschisten

Seit 2017 organisieren die Aktivisten Veranstaltungen und füllen ein eigenes Blog. Die Zeitschrift Agora Europa, die Metapol herausgibt, publiziert unter anderem Beiträge des russischen Neofaschisten Alexander Dugin, der den Putin’schen Imperialismus philosophisch unterfüttert, sowie des Rassisten Alain de Benoist, der den Begriff des „Ethnopluralismus“ geprägt hat – einen Euphemismus für eine rassistisch aufgeteilte Welt.

In ihrer Verlagsreihe „Areopag“ veröffentlicht Metapol ein Buch des Autors Johannes Scharf, ein Pseudonym von Jonathan Stumpf. Dieser vertritt die rassistische Ansicht, dass die „weiße Rasse“ durch den Aufbau eines „weißen Ethnostaats“ gerettet werden müsse.

Heute Metapol, früher JN: Pierre Dornbrach im Oktober 2012 auf dem Weg zu einem Bundeskongress der „Jungen Nationalisten“ (JN) Foto: Recherche Nord

Akteure von Metapol haben oder hatten Verbindungen zur neonazistischen Szene, zur JN und der NPD (heute: Die Heimat). Dazu zählt unter anderem Pierre Dornbrach. Dornbrach war Bundesschulungsleiter der NPD-Nachwuchsorganisation JN, war deren stellvertretender Bundesvorsitzender und trat unter anderem auf Naziaufmärschen wie dem „Tag der deutschen Zukunft“ als Redner auf. Dornbrach ist Mitarbeiter bei Metapol und veröffentlicht dort als Autor unter dem Pseudonym „Peter Steinborn“.

Auf Anfrage der taz erklärte Dornbrach, er sei kein Mitglied irgendeiner Partei- oder Jugendorganisation oder irgendeiner anderen politischen Organisation. Aus der JN/NPD sei er vor vielen Jahren ausgetreten und pflege keine Aktivitäten in selbigen oder in angegliederten Strukturen. „Zudem weise ich Unterstellungen, ich würde Umsturzpläne befürworten oder gar selber Veranstaltungen durchführen, auf denen solche Bestrebungen – die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet sind –, geplant werden, aufs Schärfste zurück.“

Bis 2019 zeichnete Roy Grassmann für die Webseite von Metapol verantwortlich. Grassmann war ehemals für die NPD aktiv, trat später als „Survival-Experte“ für Compact-TV auf und ist heute Reporter des rechtsextremen Senders AUF1 in Berlin. Wie die taz im August berichtete, wurde er in Berlin beim Kampfsporttraining zusammen mit Kadern der neonazistischen Partei Dritter Weg beobachtet. Grassmann war für eine Anfrage der taz nicht zu erreichen.

Laut einer Einschätzung des Verfassungsschutzes in Brandenburg von 2018 handelt es sich bei den Metapol-Aktivisten um „zumeist in ihren Parteien gescheiterte Neonationalsozialisten“ und ehemalige Mitglieder der Identitären Bewegung Deutschlands, die teilweise völkische Ansichten diskutierten.

Lotta Kampmann, Rechtsextremismus-Expertin von Recherche-Nord, erklärt: Metapol versuche, verschiedene extrem rechte Strömungen – von der AfD bis hin zu offen nationalsozialistischen Gruppen – an einen Tisch zu bringen. Bei ihren klandestin durchgeführten Schulungsveranstaltungen und Seminaren propagierten sie Strategien und Taktiken für den von ihnen ersehnten Regime-Change. „Sie sehen sich dabei als selbsternannte radikale Elite“, sagt Kampmann. Letztendlich aber sei es „ein Zusammenschluss organisierter Neonazis“, denen es nur um eines gehe: „die völkische Revolution“.

Anm. d. Red.: Wir haben den Text an einer Stelle korrigiert. Das Treffen in der Villa Adlon in Potsdam, auf dem der AfD-Politiker Tim Krause anwesend war, fand im November 2023 statt (und nicht im Januar). Das Rechercheportal Correctiv hatte im Januar berichtet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

22 Kommentare

 / 
  • Das Projekt heißt Umsturz und dazu benötigt man langfristig nicht mehr viel Anleitung. Über Wahlen und Parteistrukturen baut die AfD ihre Macht aus, die harte Neonaziszenne hält sich bereit, kooperiert und hält sich eben auch zurück, damit das Ganze irgendwann klappt. Und so schlecht sieht das gar nicht aus, die 'Massenbasis' der AfD legitimiert einen stringenten rechtsexremen Diskurs. Wenn die kritische Maße erreicht ist, macht man den Machtwechsel, das kann auch ohne Wahlen sein, aber das Projekt ist klar: Neonazis und AfD betrachten die Regierung nicht mehr als legitim und fühlen sich das durch das Grundgesetz behindert und eingeschränkt. Einbürgerungen, Zuwanderung, Gastarbeiter und illegale Migranten, da müssen radikale Lösungen her, und viele andere muss man vernichten oder ausschalten, damit man das umsetzen kann. Ein AfD-Verbot sollte ernsthaft erwogen werden, auch wenn es nicht alle Probleme löst.

  • Es ist beängstigend wie der demokratische Rechtsstaat zeitgleich von rechten und linken Populisten in die Zange genommen wird - und die demokratische Mitte sich schwertut eine mehrheitsfähige Antwort zu finden.

  • Das Verbotsverfahren kann hoffentlich noch beantragt werden, bevor Herr Wanderwitz von der AfD-SA wegen Landesverrats verhaftet wurde.

  • AFD verbieten!

  • Es geht um - es geht um eine böse Mär / Vom Krebs im Mohriner See... / Ihn ketten zwei Jahrtausende schwer - / und wär er frei, / ging alles rückwärts und verquer / Läutet die Glocken, / bim, bam, bom / Hosiannah! / Gott geb's / Dass nimmermehr loskomm der Große Krebs!

    Denn kröche der Krebs aus dem Morast / Marschierte ein ganzes Heer / das würgt und mordet, hetzt und hasst / Ihm hinterher. / Im Krebsgang rückwärts und verquer / marschierte das ganze Rückwärtser-Heer.

    Dann kreiste zurück die Jahrhundertuhr / zur ewigen Mitternacht - / und wenn die berauschte Kreatur / vom Traum erwacht / geht alles rückwärts und verquer, rückwärts und verquer / zu Hexenbränden und Judenpogrom/ Hosiannah! Gott geb’s, / dass nimmermehr loskomm / der Große Krebs!“

    Walter Mehring

  • Das erschreckend Traurige ist nur, dass es die Wähler der Blaunen entweder nicht interessiert, oder sie der Meinung sind, dass es sie nie „erwischen“ wird.



    Die Geschichte zeigt zwar, dass dieses Denken ein fataler Irrtum ist, der aber, auf Grund der inherenten Naivität und Bildungsarmut Vieler, gerne und immer wiederholt wird.



    Noch dazu kann auch die Linke selten aus ihrer Haut und versteht nicht, dass ihre Ideen nicht nicht verstanden werden, sondern tatsächlich so nicht gewollt werden!

    • @Heideblüte:

      "Das erschreckend Traurige ist nur, dass es die Wähler der Blaunen entweder nicht interessiert, oder sie der Meinung sind, dass es sie nie „erwischen“ wird."

      Diese Leute bekommt man weder mit Fakten noch mit Logik zu fassen.

      "Alle anderen sind links, aber wir sind Mitte" ist nur einer der diversen geistigen Flachköpper, die bei der AfD-Sekte zum "common sense" :-) gehören.



      Die alte SA-Losung "Deutschland erwache" gehört bei diesen Leuten heute ebenfalls zum Weltbild.



      Und nicht zuletzt meine persönliche Erfahrung: Leute, die (sinnbildlich) mit 18 die Grundschule verlassen haben, weil sie die Lehrerin geheiratet haben, glauben heute, die gehörten zur intellektuellen Elite des Landes.

      Der äußerste rechte Rand hat erkannt, dass jede Annahme über die Dummheit der Wähler untertrieben ist. Daraus saugen die seit Jahren ihren Honig. Weltweit

  • "Bisher hat der Staat in Summe exakt nichts getan"

    Stimmt, so als ob etablierte Parteien menen, AfD einhegen zu können

    Demokratie, Rechtsstaat AfD festz machen geht anders:

    Dazu gehört, Regierungen in Bund Ländern weg von Schlafwandler Posen sich selber hin zu entschiedenen Positionen zu bringen, unsere Demokratie in Bund, Ländern, Kommunen gegenüber AfD, Rechtsaußen rechtsstaatlich fest zu zurren, Gewaltenteilung in Deutschland erst einmal wirklich herzustellen durch Abschaffung politischen Weisungsrechts von Ministern in Bund, Ländern gegenüber Staatsanwaltschaften, BKA, Generalbundesanwalt, Finanz-, Steuerbehörden, Bafin, MAD, BND, Verfassungsschutzämtern, gemäß Gerichtsverfassungsgesetz § 147 von 1895, wie es Europol, Interpol zuletzt 2018, Deutcher Richterbund Vorsitzender 2019 bisher vergeblich forderten . Im Ampelkoalitionsvertrag 2021 ist zumindest davon der Rede. Politisches Weisungsrecht in Deutschland an EU Standards anzupassen, was immer das heißt, Abschaffung klingt anders. Trotzdem ist selbst das bis heute ausgeblieben, so dass sind AfDler ersteinmal in Bund, Ländern Minister können sie legal staatsanwaltliche Ermttlungen, Klage gegen eigene Leute ausbremsen.

  • Was muss eigentlich noch passieren?



    So lange die CDU/CSU ihren größten Feind in den Grünen sieht wird sich da wohl nicht viel ändern.

    • @Garum:

      Eben, die CDU trägt an dieser Entwicklung eine gehörige Mitverantwortung. (Vermutlich wird hier aber auch seitens der CDU gezielt und bewusst gearbeitet und die sogenannte "Brandmauer" für 2029 weichgekloppt - dass CDU und AFD inhaltlich eigentlich gar nicht so viel trennt außer den Positionen zu Russland und dem bei weitem ekligeren Personal der AFD, ist ja in diesem Spätsommer mehr als deutlich geworden).

      Ich hoffe, dass die Grünen nach der nächsten BTW die entsprechenden Konsequenzen ziehen und sich der Merz-Söder-Linnemann-Union nicht vor die Füße werfen.

      Für den deutschen Wähler gilt: Es muss erst noch schlimmer werden, bevor es wieder besser werden kann. Das letzte Mal hat weltweit ca. 50 Millionen Menschen das Leben gekostet...

  • SPD Bundekanzler Scholz meint vor Monaten, AfD Wähler seien schlecht gelaunte Leute. Das trifft es nicht ganz, es sind Leute, denen das Lachen im öffentlichen Raum vergangen ist aus ganz unterschiedlich gesellschaftlichen Anlässen, Wendezeiten, persönlichen Kränkungen, Misserfolgen in Beruf, Medien, Parteien, Vereinen, die seitdem zum Lachen klandestin verschworen in Katakomben, Kellern abtauchen, sich gemeinsam mit anderen ein völkisches Lagerfeuer Süppchen zu kochen. Das Angebot von Thinktank wie Metapol an diese Kreise sind Anwerbung, Rekrutierung von Gesinnungsgenossen nach Eigendynamik, Hierarchie Strukturbetrieb von Bürgen Schneeballsystem, wo jeder neue Bürger seinem Bürgen mehr Ehre einbringt für Aufstieg auf der Partei Karriereleiter Marketing und Bewerbung wie bei Tupperware, komplexen Finanzprodukten, deren Erfolg und Verbreitung vom Nimbus der Propaganda der Pose aus historisch Dritter Hand tausendjähriger NS Heldenepoche wie ein Soufflè verzwergt zusammengeschnurrt auf 12 Jahr; bis hin zum raunenden Wiederwachens schlafenden Kaiser Barbarossa in den Kyffhäuser Katakomben, gekettet an seinen roten Bart, der mit dem Eichenholz der König Arthur Tafel verwachsen ist.

  • www.bpb.de/kurz-kn...14/parteienverbot/



    Auszug:



    "Es muss nachgewiesen sein, dass die Partei gegen unsere Verfassung verstößt. Außerdem muss es auch wahrscheinlich sein, dass die Partei mit ihren Aktionen Erfolg hat und die Demokratie tatsächlich bedroht ist."



    Ja, sie hat Erfolg, und nicht nur im Osten. Ein Verbot müsste dringend kommen, - denn wie kann eine solche Partei gleichberechtigt zur Wahl stehen? Wie kann man in diesem Fall Menschen sagen, sie dürften die AfD nicht wählen? Viele wählen sie vermutlich noch immer, weil sie "denen oben" eins auswischen wollen. Ganz viele aber sind den einfachen Antworten längst auf den Leim gegangen. Und das Geschwür wächst weiter.

  • Es ist doch bemerkenswert, statt wie früher die Eliten zu verunglimpfen will man sie nun schulen.

  • Und der Verfassungsschutz guckte dumm,



    auf dem ganzen Tisch herum.

    Ich denke nicht, dass irgendwann mal jemand etwas gegen die rechtsextremem "Verdachtsfälle" unternehmen wird.

    Oder wie seht ihr das? Bisher hat der Staat in Summe exakt nichts getan. Durch ihre Politik födert die Regierung diese Tendenzen noch, Politologen und Soziologen warnen längst. Nichts. Wahlkampfgebrüll, das der AfD noch Stimmen einbringt. Sonst nichts.

    Wem es jetzt noch nicht angst und bange wird, der hat wirklich ein sonniges Gemüt. Oder ein sehr rechtes.

    • @Jalella:

      Ich unke nur ungern, aber auf den Staat kann man sich nicht verlassen, ganz im Gegenteil. Von Anfang an haben Nazis nach dem Fall des Dritten Reiches ihren Einfluss in Politik, Justiz und Gesellschaft der neugegründeten BRD (und später auch in der DDR) problemlos wieder ausbauen können. Ob Bundeswehr, Polizeiapparat oder Spitzenpolitik. An echten Lösungen der Probleme unserer Zeit ist niemand interessiert. Die Pandemie hätte ein echter Augenöffner sein können, aber das ist leider nicht passiert. Mit (pseudo) patriotischem Hurra geht es erneut in den Untergang.

  • Alles für einen AfD-Verbotsantrag sammeln.

  • Witzig, ausgerechnet diese "Herren" äußern sich über das Aussehen und den Charakter des Autors. Wenn ich mir die Bilder in diesem Artikel so ansehe: erstaunlich wie sich die innere Hässlichkeit im Äußeren zeigt.



    Verlogene Bande, keine Nazis oder Rassisten??? Nur zur Info: es gibt keine "Rassen" beim Menschen. Das ist ein völlig idiotischer Begriff in diesem Zusammenhang. Die genetischen Unterschiede zwischen 2 Bewohnern eines Brandenburgisches Dorfes dürften größer sein als die zwischen einem afrikanischen Geflüchtetem und einem dieser Dorfbewohner. In einer Demokratie muss man zwar auch absurde Ansichten aushalten. Aber dank unserer Verfassung keine, die unsere Demokratie gefährden. Es wird Zeit, dass diese Partei verboten wird. Ihre Verfassungsfeindlichkeit ist inzwischen ja offensichtlich.

    • @Squirrel:

      'Nur zur Info: es gibt keine "Rassen" beim Menschen.'

      Das wurde (AFAIR) "erst" 2010 beim Human Genome Projekt bewiesen. Sie können nicht erwarten, dass das nach so "kurzer" Zeit schon am rechten Rand angekommen ist.

      • @Kaboom:

        Hogben, L. (1931) "Genetic principles in medicine and social science"126ff. zeigte schon das fundamentale Problem, Rassisten verstiegen sich daraufhin darauf, das FSTs es beheben könnten. Erste Messungen von FSTs bei Menschen basierten auf Eiweißen und auch da kam raus, dass es keine Rassen gibt (das war dann in den 60ern und 70ern). Daraufhin einigte man sich bei den Rassisten darauf, dass wohl im nicht-kodierenden Teil des Genoms noch irgendwas sein könnte. Da gab es aber auch weit vor dem HGP schon etliche Studien, die zeigten, dass dem nicht so war. Die neuste Veriante ist die Synonymisierung von Rasse mit Y-Haplotypen, die es ja zumindest gibt. Aber man siehts halt niemandem an, ein ordentlicher Anteil der Menschheit hat keinen und man fragt sich, ob die Fans dieser Version zumindest mal ihren eigenen haben bestimmen lassen, nicht dass am Ende rauskommt, dass Björn Höcke vom Y-Haplotyp her ein Aborigine ist und sich in den australischen Busch remigrieren muss.

        • @Simon Gunkel:

          Es gibt nur einen FST in Fort Stockton und der behebt gar nichts.

    • @Squirrel:

      Die Haupteinpeitscher der Nazis damals sahen auch nicht "arisch" aus, erst recht nicht Hitler selbst, ihre Ideologie hatte leider trotzdem Erfolg. Offenbar nehmen viele Menschen auch die abstrusesten Lügen gerne hin, so lange sie sich damit als "Auserwählte" fühlen können. Trump und seine MAGAs sind da das schlagendste Beispiel für.

    • @Squirrel:

      Der "Deutsche Herrenmensch" hat keinen Sinn für Argumente. Er ist ausschließlich hassgesteuert und mit sadistischen Vernichtungswillen ausgestattet.