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einmal nüchtern betrachtet hätte ein BSW, dass sich erst einmal durch die anfänglichen internen Querelen zwängen muß, kurzfristig niemals diesen Erfolg haben können (zumindest nur im optimalen Fall, dass alle an einem Strick ziehen und keine Querschüße aufgetreten wären) insofern ist es nachvollziehbar, die Kehrseite und genauso wahr ist, daß alles an Sahra Wagenknecht und alles an ihrer persönlichen Meinung hängt, welche Gefahren daran hängen, kann man sich leicht ausmalen. Im Idealfall geht es ihr um eine wirkliche Alternative und die Partei wird breiter aufgestellt, sehr wahrscheinlich schießt ihr Ego aber dazwischen.
Dass es grundsätzlich auch Orte geben muss, wo man knalloffen und ohne Blick auf die Galerie diskutiert, das gehört dazu und zu guten inhaltlichen Ergebnissen. Siehe die frühen Grünen.
Aber: diskutiert, nicht zentralistisch von oben durchgegeben.
Und solche Orte sind nicht die Delegiertenversammlungen, sondern Arbeitskreise etc.
Ich bin so gar kein Fan von Sarah W., aber die Darstellung in diesem Artikel ist einfach hetzerisch. Das ist völlig unnötig. Geht anfänglich darum, dass die Partei, wie andere auch, versucht die Öffentlichkeit rauszuhalten, lässt sich Autor zu einseitigen und völlig unneutralern Statesments hinreißen. Einen ganzen Absatz verwendet er darauf zu sagen, dass es Merchandise von Sarah W. gibt. Lässt dabei aber aus, dass es Frau W. in dem Interview unangenehm war darüber zu sprechen und sie es als Notwendigkeit angesehen hat diesen Schritt zu gehen. Immerhin ist es das Abbild von ihr. Der Autor würde sicherlich auch kein schlecht gemachtes Abbild von sich selbst ertragen können, präsentierten seine Fans im so etwas. Im letzten Absatz sagt er, dass sie die Partei sei. Auch darauf ging Sarah W. in dem Interview ein und sagte, dass es eine Namensänderung geben wird, da sie das alles nicht alleine macht.
Ich bin kein Fan der BSW und von Frau W., aber dieser Artikel verfelt erst das eigene Thema und zergeht dann in Dingen, die so nicht ganz stimmen. Schade, es macht die TAZ unglaubwürdig.
Wahrscheinlich würde die Genossin Wagenknecht, ebenso wir ihr großes Vorbild Putin, am liebsten eine Zensur verhängen und das Internet sperren.
Die Carolabrücke ist ein Symbol für ein marodes Deutschland. Statt sich um zentrale Probleme zu kümmern, diskutiert die Politik nur über Migration.
Einschränkungen für Presse beim BSW: Kontrolle ist besser
Die Landesverbände in Bremen und Niedersachsen möchten lieber im Geheimen debattieren. Der Umgang ist symptomatisch für den Kontrollwahn der Partei.
Fanartikel bei der Gründung des NRW-Landesverband Bündnis Sahra Wagenknecht Foto: Markus Matzel/imago
In Bremen und Niedersachsen gründet das Bündnis Sahra Wagenknecht an diesem Wochenende zwei weitere Landesverbände. Die Bundesvorsitzende Sahra Wagenknecht ist nicht dabei, ebenso wenig wie die Öffentlichkeit.
Genau wie bei der Verbandsgründung am vergangenen Wochenende in Sachsen-Anhalt ist die Presse nur zu den Statements am Anfang und am Ende zugelassen. Wie die Wahlen ablaufen und welche Diskussionen es gibt, das verbirgt die Parteiführung lieber. Es zeigt einmal mehr, der inoffizielle Leitspruch beim BSW lautet: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Die Öffentlichkeit bei solchen Veranstaltungen auszuschließen, ist mehr als unüblich. Viele andere Parteien streamen sie sogar ungeschnitten. Das BSW Sachsen-Anhalt begründete den Schritt mit der Unerfahrenheit seiner Mitglieder: Kameras könnten sie ablenken. Ein willkommener Nebeneffekt ist, dass das Bündnis arrangieren kann, welche Bilder bei der Gründung entstehen.
Das passt gut zum bislang bekannten Stil. Sahra Wagenknecht hat ihre Partei im Griff. Wer Mitglied wird, entscheidet sie. Unter welchen Bedingungen die Landesverbände in Thüringen und Sachsen über Koalitionen sondieren, entscheidet sie.
Selbst über die Fan-Artikel möchte sie die Kontrolle behalten, wie sie in der ARD erklärte. Taschen, Tassen, T-Shirts und Pullover mit einem Aufdruck ihres Gesichtes. Die habe es schon vorher gegeben, sie seien aber auch ein bisschen peinlich gewesen, rechtfertigt sich Wagenknecht in der Talkshow von Caren Miosga: „Wir wollten diesen Wildwuchs stoppen.“ Darum gibt es im „Unterstützer Shop“ nun eine eigene Kollektion mit ihrem ganz offiziellen Konterfei.
Bislang kontrolliert Sahra Wagenknecht auch sehr penibel die grundlegende Ausrichtung. Die Partei ist sie und sie ist die Partei. Spannend wird, ob auf zukünftigen Parteitagen auch andere Mitglieder Ideen einbringen können. Zumindest in den kommenden 25 Jahren könne sie alterstechnisch noch vorne mitmischen, sagt Wagenknecht. Spätestens danach braucht das BSW aber einen neuen Namen.
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Schwerpunkt Pressefreiheit
Kommentar von
David Muschenich
Korrespondent
Ist in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als Korrespondent für die taz unterwegs. War Volontär bei der taz, nachdem er Journalismus an der Universität Leipzig sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erfurt studiert hat.
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