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Robert Habeck wirbt für WärmepumpenAuf Pumpentour

Weil der Absatz von Wärmepumpen sinkt, sind Jobs und Energiewende in Gefahr. Wirtschaftsminister Robert Habeck will mit Vorurteilen aufräumen.

Bundeswirtschaftsminister Habeck informiert sich bei Bürgern, wie es so läuft mit der neuen Wärmepumpe Foto: Swen Pförtner/dpa

Grimmig schaut Klaus Scholz den vielen Leuten hinterher, die im Haus seiner Nachbarin Roswitha Mende verschwinden. „Sie sind bei den Falschen“, ruft der 84-Jährige. „Hier sind noch neun Nachbarn, die machen das nicht mit.“ Die Presseleute und örtlichen Politiker hören ihn nicht.

Sie eilen dem grünen Bundeswirtschaftsminister Robert ­Habeck nach, der sich in der beschaulichen Wohnsiedlung im niedersächsischen Laatzen über Roswitha Mendes neue Wärmepumpe und Solaranlage informiert. Für Klaus Scholz wäre der Einbau dieser Geräte nichts. „Ich sehe gar nicht ein, dass ich das mit 84 Jahren mache“, sagt er trotzig. „Und die anderen hier auch nicht.“

Mit den Nachbarn von Roswitha Mende spricht Habeck an diesem Tag Mitte August nicht. Dabei ist er nach Laatzen gekommen, um die Vorurteile gegen Wärmepumpen auszuräumen. „Es sind viele falsche Informationen im Umlauf“, sagt er immer wieder. Drei Tage nimmt sich der Minister Zeit für die Werbetour.

Gas- und Ölheizungen beschleunigen die Erderhitzung. Sollen die Klimaziele erreicht werden, müssen sie ersetzt werden. Das soll vor allem durch mehr Fernwärme und – wo das nicht möglich ist – mithilfe von mit Strom betriebenen Wärmepumpen geschehen. In vielen anderen Ländern hat dieser Prozess namens Wärmewende längst begonnen.

Die Wärmepumpe schlechtgeredet

In Norwegen etwa heizen schon 60 Prozent der Haushalte mit einer Wärmepumpe, in Schweden 40 Prozent. Doch in Deutschland sind es sehr wenige. Vorherige Bundesregierungen haben versäumt, das Umsatteln einzuleiten. Die Ampel hatte sich vorgenommen, es nachzuholen.

Doch das dafür gedachte Heizungsgesetz von Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz löste einen Sturm der Empörung aus. Der Kampagne der Springer-Medien gegen „Habecks Heizungshammer“ schlossen sich CDU und AfD an, flankiert ausgerechnet von der mitregierenden FDP. Habeck wolle funktionierende Heizungen aus Kellern reißen lassen, wurde fälschlicherweise behauptet.

Und die Wärmepumpe schlechtgeredet: Sie funktioniere nur in voll sanierten und gedämmten Häusern, nur mit Fußbodenheizung, sei laut und viel zu teuer. Das sind die gängigen Vorurteile, die Habeck auf seiner Tour ausräumen will. Ob in Laatzen bei Ros­witha Mende, in einem Einfamilienhaus in Bremen oder in einem Mehrfamilienhaus in Hannover – überall trifft Habeck Leute, die glücklich und zufrieden sind mit ihrer neuen klimafreundlichen Heizung. Schaut her, es funktioniert, ist die Botschaft.

Klaus Scholz in Laatzen erreicht Habeck mit seiner Mission nicht. Am Geld liegt es nicht, sagt Scholz. Wenn er wollte, könnte er sich das auch leisten, sagt er. Aber er will nicht.

Roswitha Mende kennt die Skepsis ihrer Nachbarn. Doch das schmälert ihre Begeisterung für die Wärmepumpe und Solaranlage nicht. Auf der Terrasse ihres Hauses stehend, zeigt die Mittsiebzigerin Habeck, wie einfach ihre Anlage über ein Tablet zu bedienen ist.

„Ich bin sehr stolz, wenn ich meinen Enkeln zeige, wie viel CO2 ich sparen kann“, sagt sie. Weil in ihrem Haus eine zweite Wohnung ist, hat sie für die Wärmepumpe einen Zuschuss von fast 25.000 Euro bekommen. Insgesamt hat die Heizung 41.500 Euro gekostet. Auch wenn eine Gasheizung billiger gewesen wäre – im langfristigen Betrieb wäre sie es nicht. „Ich habe ja auch Verantwortung dafür, dass meine Mieter die Nebenkosten zahlen können“, sagt die Seniorin. Denn Gas wird immer teurer werden.

Ihr Haus ist aus den 70er Jahren, die Fenster sind erneuert, eine Zwischendecke ist gedämmt, sonst ist es nicht saniert. Eine Fußbodenheizung gibt es auch nicht. „Das ist typisch für 90 Prozent der Fälle, die wir vorfinden“, sagt Marcell Stahl von der Firma ­1KOMMA5°, die die Heizung eingebaut hat, bei dem Termin mit Habeck. Auch in dieser Ausgangslage sei der Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll, sagt er.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Solche Imagepflege ist offenbar nötig. Das Heizungsgesetz ist in Kraft, doch der Absatz der Wärmepumpen ist eingebrochen. 500.000 neue Wärmepumpen sollten in Deutschland ab 2024 jährlich eingebaut werden, das war Habecks Ziel. 2023 wurden noch mehr als 350.000 verkauft, doch dieses Jahr werden es wohl nur 200.000 sein.

Ein Grund für die Flaute ist die Krise am Bau. In vier von fünf Neubauten wird mittlerweile eine Wärmepumpe eingebaut – zieht die Baukonjunktur an, wird der Absatz steigen. Doch auch die Modernisierung von Gebäuden stockt. Beides zusammen ist schlecht für große Hersteller wie Vaillant, Viessmann, Bosch oder Stiebel Eltron. Anders als Windräder und Solaranlagen werden Wärmepumpen im großen Stil hierzulande gefertigt.

Vor dem Werk von Stiebel Eltron in Holzminden warten zwei Dutzend Demonstrierende mit IG-Metall-Fahnen auf den Minister. Viele Beschäftigte sind wegen der Absatzflaute seit Monaten in Kurzarbeit. Die Protestierenden sind schlecht auf Habeck zu sprechen. „Die Politik lässt das Werk und die Beschäftigten im Stich“, sagt Karoline Kleinschmidt von der örtlichen IG Metall. Ausgerechnet kurz vor dem Besuch des Ministers hat eine Zeitung gemeldet, dass bei Stiebel Eltron in Deutschland wegen der Wärmepumpenflaute bis zu 1.000 von rund 5.000 Stellen gestrichen werden sollen.

Die Politik lässt das Werk und die Beschäftigten im Stich

Karoline Kleinschmidt, IG Metall

Das Unternehmen will die Zahlen nicht bestätigen, aber dass „personelle Maßnahmen“ anstehen, schon. Die Beschäftigten wünschen sich die Unterstützung der Regierung. Aber vor Kurzem erst hat Habeck die Förderung der Energieberatung von 80 auf 50 Prozent gesenkt. Eine Energieberatung ist der Einstieg in die Anschaffung einer Wärmepumpe.

Auf der Fahrt nach Holzminden hat Habeck die Gewerkschaftssekretärin Kleinschmidt angerufen. Sie empfindet das als Wertschätzung. „Üblich ist das ja nicht“, sagt sie. Kurz nach seiner Ankunft in Holzminden geht der Minister zu den Demonstrant:innen. „Was Sie fordern, dazu müssen Sie mich nicht überreden, das nehme ich als Auftrag mit“, sagt er. Warum er die Förderung für die Energieberatung gesenkt habe, wollen die Leute wissen.

„Um die Förderung für die Wärmepumpen weiter durchhalten zu können“, erwidert Habeck. Das überzeugt die Beschäftigten nicht. Betriebsratsvorsitzende Elke Grimme ist verstimmt. Dass Habeck sich als Verbündeter der Beschäftigten sieht, kommt bei ihr nicht an. „Danke für gar nichts“, ruft sie, als Habeck im Werksgebäude verschwindet.

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37 Kommentare

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  • Ich komme zu folgenden Schlussfolgerungen:

    Hier in unserem Land sind die Branchen "Heizungsbau" und "Klimatechnik" strikt getrennt. Genau da liegt der Fehler: Eine oder mehrere Klimaanlagen für 2000€+ können eine Heizungswärmpumpe für 20000€+ in vielen Fällen ersetzen. Denn eine Klimanlage ist immer (!) eine Wärmepumpe. Es braucht nur ein kleines Umschaltventil um eben diese WP vom Kühl- in den Heizmodus zu versetzen. Alle etwas besseren Klimageräte haben so ein Ventil.

    In den meisten mir bekannten europäischen Ländern wird dieses Wissen längst genutzt. In Deutschland? Fehlanzeige.

    Nicht mal die deutsche Autoindustrie bekommt das hin. Ein Tesla hat nur ein einziges Klimagerät. Es kühlt und heizt Motoren, Batterie und Innenraum - je nach Bedarf. Was macht VW? Klima ist serienmäßig und eine WP zum Heizen wird gegen Aufpreis extra eingebaut.

    Ich denke, hier werden technik-feindlichen Attitüden des deutschen Bildungsbürgertums versilbert. Man weiß, was des Pudels Kern ist und was er zu sagen hat. Aber zu wissen, wie die physische Welt funktioniert, ist verpönt.



    Für diese Überheblichkeit müssen wir halt draufzahlen.

    • @Jörg Schubert:

      Zur Erklärung: Die Meisten erkennen nicht, dass eine zusätzliche Wärmepumpe im Auto eher Bastelkram anstatt sauberes energetisches Konzapt bedeutet.

  • "In Norwegen etwa heizen schon 60 Prozent der Haushalte mit einer Wärmepumpe"



    Es liegt leider auch am Journalismus, der unkritisch solle Aussagen verbreitet. Und dann den Deutschen einredet, sie wollten einfach nicht.



    In Norwegen sind es meist billige Luft/Luft-Wärmepumpen, also im Grunde einfache Klimaanlagen. Und im Winter kommt dann noch ein Holzofen zum Einsatz. Der billige Strom tut dann noch sein übriges.



    Hier dagegen wird es richtig teuer.

    • @Quantensprung:

      Genau das ist der Trick. Wählt man nicht die allerbilligste Klimaanlage, kommt man heute auf Jahresarbeitszahlen von bis zu 5. Besser sind die teuren WP in der Zentralheizung auch nicht.

      Der zweite Trick ist, nicht für extreme Aussentemperaturen überzudimensionieren. An den wenigen Tagen im Jahr, an denen die Klima es nicht schafft, brennt halt zusätzlich Holz.

      Da Gleiche sehe ich oft in Dänemark. Da hängt quasi an jeder Fischerhütte ein Klimamodul - wohl meist zum Heizen.

  • Anstatt alles zu fördern mit hohem Verwaltungsaufwand, neue gasheizungen richtig hoch besteuern und auf Gas/Öl eine langsam steigende steuer einführen. Ob ich die Sachen die ich nicht will teurer mache oder jene die ich haben will fördere unterscheidet sich durch den Verwaltungsaufwand.

    Das Geld für die Förderung fehlt woanders. Die zusätzlichen Steuereinnahmen kann man dann verwenden die Energiewende generell voranzutreiben.

    • @Machiavelli:

      Ich kenne in unserer Gemeinde nur wenige, die 50.000 – 100.000€ Euro für eine Wärmepumpe plus minimaler energetischer Sanierung übrig hätten. Schon gar keine älteren Hausbesitzer mit EFH aus den 60/70er Jahren.



      Diese Leute können WP weder bezahlen noch betreiben.



      Diese Häuser machen leider einen grossen Teil der Bestandsgebäude aus.

      Wenn Hr Habeck die Wärmewende also wirklich will müsste er diese sozialverträglich ausgestalten und Konzepte wie in Frankreich oder Dänemark vorlegen.



      Dafür hat der Mann weder Geld noch politischen Willen.

      • @hsqmyp:

        Man braucht keine 100.000€ sondern einen schlauen Energieberater. Fragt man den durchschnittlichen Heizungsbauer, hat man schon verloren.

      • @hsqmyp:

        Von Ihrer Idee wird es keinen Pfennig billiger. Es bezahlen nur die anderen. Wenn die Empfänger keine Minderheit bleiben, dann zahlen sie am Ende doch wieder alles selbst -- vermehrt um den Verwaltungswasserkopf oben drauf. Paragraphen allein schaffen keinen Reichtum, nur zu oft vernichten sie ihn aber.

  • Deutschland hat, im Gegensatz zum Nachbarn Dänemark, kein schlüssiges Konzept für die existentiell wichtige Wärmewende.



    Wärmepumpen, allemal in unsanierten Häusern, sollten nur dort eingesetzt werden, wo es keine Nah- oder Fernwärmenetze gibt.



    Wärmenetze sind sozial, da die Investitions- und Betriebskosten monatlich auf den Wärmepreis umgelegt werden.



    Wenn der Betreiber dann obendrein eine lokale Energiegenossenschaft ist, gibt es auch keine Gewinnabsichten (so wie es in Dänemark vorgeschrieben ist)

    Energetische Sanierungen im Bestand von mehr als 20.000 € zzgl zur WP sind für viele, gerade auch ältere Hausbesitzer, nicht finanzbar.

    Man kann den Grünen allerdings kaum unterstellen, das ihnen die Sozialverträglichkeit ein besonderes Anliegen war.



    Nur deshalb konnte die Springer-Presse und die Union mit ihrer Diffamierungskampagne auch erfolgreich sein.

    • @hsqmyp:

      Dänemark ist schon ein Phänomen. Die sogenannte Wärmewende ging schon vor 10 Jahren quasi reibungslos über die Bühne. Ich selbst bin dort oft in abgelegenen Gebieten unterwegs. Da hängt an fast jedem Haus eine Luftwärmepumpe oder ein heizfähiges Klimamodul.

      "Grünen-Bashing" ist aber wirklich nicht angesagt. Es sollte doch klar sein, dass jegliche sozialverträgliche Idee an der FDP scheitert.

    • @hsqmyp:

      > Wärmenetze sind sozial, da die Investitions- und Betriebskosten monatlich auf den Wärmepreis umgelegt werden.



      Genau das ist grob falsch. Nebenkosten sind im Gesetz klar geregelt. Brennstoff- oder Stromkosten dürfen umgelegt werden sowie routinemäßige Turnuswartungen. Sonst nichts! Der Bau, die Abschreibung und alle Reparaturen an der Heizung sind nicht umlegbare Vermieterkosten. Im Fernwärmepreis sind alle diese Anteile aber natürlich vollständig enthalten und ein Unternehmensgewinn dazu. Trotzdem wird dieser Preis vollständig auf die Mieter umgelegt. Unsozialer geht es nicht und die Umstellung auf Fernwärme ist mit das Schlimmste, das einem Mieter passieren kann. Der Vermieter ist dann fein raus, alle seine Pflichten und Kostenrisiken fallen weg.

      • @Axel Berger:

        Ich hatte mich nicht zu Mieterverhältnissen sondern zu Hausanschlüssen geäußert.



        Mit einer entsprechenden Gesetzanpassung sind solche Netze sicherlich auch für MieterInnen sozialer.

        WärmeNetze können hohe Vorlauftemperaturen von 70 Grad realisieren, die einen Weiterbetrieb im ungedämmten Haus ermöglichen.

        Ansonsten wird ein Vermieter sicherlich Wege finden, um eine umfassende und teure energetische Sanierung umzulegen.

        Genossenschaften würden ohnehin nicht gewinnorientiert arbeiten.

        • @hsqmyp:

          Gut, nehmen wir die Eigentümersicht, wenn es kein Vermieter ist. Fernwärme im Einfamilienhaus ist kaum relevant. Die Zentralheizung eines Mehrfamilienhauses ist natürlich größer und teurer, aber nicht so viel teurer und pro Wohnung erheblich billiger als im Einfamilienhaus. Der Heckmeck und das Kümmern fällt auch weg, wenn man eine halbwegs gute Verwaltung hat. Damit sind die praktischen Vorteile weg und es wird eine Kostenfrage.



          Meine Tochter ist Mieterin in Berlin und deshalb habe ich nicht nur eine Plausibilitätsabschätzung sondern echte Abrechnungswerte. Fernwärme ist teuer, sehr teuer.



          Bleibt die Rohstoff- und Emissionsfrage. Für die von Ihnen genannte Vorlauftemperatur sind es in den Fernleitungen selbst deutlich über 100 °C. Auch der Vorteil einer Großanlage wiegt den Unterschied zum Brennwertkessel nicht auf. Für die Verteilungsverluste habe ich keine Werte. Gut 10 % sind es (gemessen) schon im Haus selbst. Mit 50 % Verlust für die Fernwärme liege ich sicher nicht im übertriebenen Bereich.



          Die monatlichen Raten bietet ein Kredit auch. In welchem Modell sie höher sind wäre zu prüfen, ich vermute, die eigene Zentralheizung bleibt auch dann noch vorteilhaft.

          • @Axel Berger:

            „Fernwärme im Einfamilienhaus ist kaum relevant.“

            Dafür Nahwärmenetze. In Dänemark werden fast 70% aller Haushalte so versorgt.



            Kopenhagen und Århus werden dagegen mit riesige Fernwärmenetzen versorgt.

  • Mehr Förderung, bitte, bis hin zum Verschenken!, sowie eine ordentliche Planung! Einkommens-und Vermögensspreitzung rechtfertigen dies. Zudem ist die Energiewende nicht zu schaffen, wenn es jenseits von erforderlichen Verboten, aber noch nicht einmal eine preisliche Alternative zu Gas pp gibt.

  • Die Wärmepumpe funktioniert auch in sehr alten Häusern, ungedämmt und mit alten Heizkörpern - Stimmt, nur die Stromrechnung haut sie dann vom Hocker.



    Diese einseitigen Aussagen, ob pro oder contra nutzen niemandem.

    • @Rudi Hamm:

      Stimmt! Pauschale Aussagen zu komplexen Themen sind pauschal falsch.

      Hier ein paar Möglichkeiten:

      Baut man Luft/Luft - Klimaanlagen ein, braucht man die alten Heizkörper nicht mehr. Man kann heizen und im Sommer auch kühlen. Teuer sind solche Geräte nicht, da sie in den wärmeren Teilen Asiens in gigantischen Stückzahlen verbaut werden.

      Es kursieren auch viele Märchen zu nicht-machbarer Innendämmung in alten Gebäuden. Dabei sind diese möglich und oft einfacher und preiswerter realisierbar als Aussendämmung - auch in Eigenleistung.



      Fragen wir mal den Energiesparkommisar: www.youtube.com/watch?v=INd3sUVGliQ

  • Im vergangenen Jahr ging die Gasheizung meiner Eltern kaputt. Wir haben Angebote eingeholt: für die Wärmepumpe und eine neue Gastherme. Das Ergebnis:

    Aufgrund der Vorschriften wie beispielsweise Abstand zum Nachbargrundstück oder zum Bordstein war allein schon deswegen der Einsatz einer Wärmepumpe nicht erlaubt.

    Dann eben nicht!

  • Fernwärme trägt zum Klimaschutz bei? Wie denn? Ich kenne so gut wie nur fossil betriebene Heizwerke, natürlich *keine* Niedertemperatur- oder Brennwertanlagen, und die nicht unerheblichen Verteilungsverluste kommen dazu. In der DDR war sie die Alternative zur meistverbreiteten Brikettofenheizung und wirklich ein Fortschritt, aber heute?



    Ist Frau Mendes neue Heizung überhaupt schon eine Heizperiode gelaufen, so daß Vergleichswerte vorliegen? Und wenn ja, warum werden die nicht genannt? Vorteile finde ich im Text nur zwei. Einmal hat nicht Frau Mende selbst sie bezahlt sondern zu weit mehr als der Hälfte andere, die mehrheitlich nicht im Zweifamilienhaus wohnen und sich selbst keine leisten können. Und zweitens läßt sie sich per Tablet bedienen. Tolle Sache. Meine alte Ölheizung früher lief einfach und brauchte gar kein Tablet. Unsere Wärmepumpe hier im Neubau mit zwölf Eigentumswohnungen auch nicht. Geld spart sie auch keins und wenn man nachrechnet, wo der Strom im Winter zu Spitzenzeiten herkommt auch nur vernachlässigbar wenig CO2.

  • Jetzt ist es offensichtlich.



    Wir haben eine FDP in grün.



    Wer hat, der bekommt noch mehr und üppig Geld des Steuerzahlers.



    Wer dieser Partei noch urgendwie vertraut, lebt im Eigenheim oder hat von nichts eine Ahnung.

    Ich habe diese Partei mal unterstützt. Entschuldigung vielmals an alle, die jetzt darunter leiden.



    Umverteilung des Wohlstandes, von unten nach oben.

    • @D. MEIN:

      Äh nein, da stimme ich nicht zu. Wir haben die echte FDP in der Regierung. Und diese blockiert jegliches soziale Engegement - auch das der Grünen. Das ist schließlich der Auftrag derer, die FDP gewählt haben. Motto: "Ich geb Gas, ich will Spaß".

    • @D. MEIN:

      Bisschen wenig Inhalt. Geht das auch konkreter? Wer soll leiden und warum, wie hätte man es besser machen können?

  • Zm Thema Absatzflaute bei Wärmepumpen. Ich versuche seit drei Monaten Angebote für eine Wärmepumpe zu bekommen. Von sieben Installateuren haben sich vier gemeldet und waren vor Ort. Bislang habe ich nur ein Angebot.



    Da muss man sich nicht wundern dass die Hersteller Absatzflaute haben. Wenn die Installateure sich nicht um die potenziellen Kunden kümmern. Mich muss keiner überzeugen. Das Problem sitzt wohl wo anders.

    • @Rptr:

      Letztes Jahr hat das Handwerk noch 50% mehr Wärmepumpen eingebaut. Wo sitzt da denn plötzlich das Problem?

  • "In Norwegen etwa heizen schon 60 Prozent der Haushalte mit einer Wärmepumpe"



    BIP pro Kopf 2023:



    Norwegen 81.000€



    Deutschland 48.750€



    "Die Wärmepumpe schlechtgeredet" hin oder her, entscheidend ist vor allem der Preis - und der ist für eine Wärmepumpe einfach exorbitant - vor allem wenn noch in Kombination solar aufs Dach soll und ein Speicher dazu.



    "Weil in ihrem Haus eine zweite Wohnung ist, hat sie für die Wärmepumpe einen Zuschuss von fast 25.000 Euro bekommen. Insgesamt hat die Heizung 41.500 Euro gekostet"



    Ja bravo, den Zuschuss zahlen wir alle - Glück wer Hausbesitzer mit dem nötigen Kapital ist, Pech wer Mieter oder Hausbesitzer ohne Kleingeld ist - so nötig die Wärmewende für das Klima auch sein mag - in dieser Form ist es eine riesige Umverteilung von unten nach oben.



    Wer schon hat wird reichlich bezuschusst, wer nicht kann zahlt trotzdem mit.



    Wie das sozial gerecht sein soll 🤷‍♂️🤷‍♂️🤷‍♂️

    • @Farang:

      "Ja bravo, den Zuschuss zahlen wir alle."

      Natürlich zahlen wir alle die Zuschüsse, die Wärmewende ist ja auch im allgemeinen Interesse. Und wer soll die Wärmepumpen sonst kaufen, außer den Leuten mit dem nötigen Kapital? Die Alternativen wären 100% Zuschuss, wie in Italien (was ich aus eigennützigen Motiven befürworten würde), das wäre dann allerdings extrem teuer für die Allgemeinheit, und noch mehr "Umverteilung von unten nach oben". Oder 0% Zuschuss, dann braucht es allerdings auch mehr Zwang, weil freiwillig baut sich niemand die teurere Variante ein, und die Hausbesitzer ohne Kleingeld sind noch mehr die Verlierer. Und sozial gerecht wäre es auch nicht, denn jeder wohnt irgendwo, und trägt am Ende die Kosten über die Miete und Nebenkosten mit, auch diejenigen die wenig oder keine Steuern zahlen. Für die sind staatliche Zuschüsse also gut.

      • @sonicprisma:

        Der Preis einer industriell hergestellten Heizung ist im wesentlichen Energie und Rohstoff und wenig Arbeit. Wenn der Wechsel zu einer anderen Technik kein Geld spart, dann spart er also ziemlich sicher auch weder Rohstoffe, noch Energie noch Emissionen.

        • @Axel Berger:

          Fossile Energie ist billig. Wie sollte es Geld sparen, wenn man auf eine billige Form der Energie verzichtet? Dazu kommt bei der Wärmewende der Fall, dass erstmal alles erneuert werden muss, nicht nur die Heizung, auch das Haus selbst ist eventuell nicht für die Nutzung von Erneuerbaren Energien geeignet. Beim Wechsel kann also unmöglich Geld gespart werden. Im laufenden Betrieb kann man auch nicht einfach sagen, spart Rohstoffe also muss es Geld sparen. Die bisherige Nutzung der Rohstoffe muss ja substituiert werden.

  • Lächerlich, ich versuche seit 3 Monaten ein Angebot für eine Wärmepumpe zu bekommen. 7 Installateure angefragt, drei haben sich vor Ort ein Bild gemacht. Ein Angebot bisher, welches nicht dem entspricht was ich haben möchte.

    Wenn doch das Handwerk angeblich nichts zu tun hat und die Wärmepumpenhersteller über Absatzflaute reden, warum rennen mir diese Leute nicht die Türe ein.

    Ich denke Habeck sollte genau das mal machen eine Analyse warum die Menschen keine Wärmepumpen einbauen. Ich habe auch bald keine Lust mehr.

    • @Rptr:

      Wer behauptet denn, das Handwerk hätte nichts zu tun (nicht die Produktionsindustrie)?

      Nur mal so gefragt.

  • Die Rentnerin, die ihr eher bescheidenes Reihenhaus vor Hannover nahe dem Polarkreis mit Wärmepumpe, Pufferspeicher und Solaranlage versehen hat, musste dafür 70.000 Euro aufbringen, von denen der Steuerzahler dank Habecks Freizügigkeit mit dem Geld anderer Leute 34.000 getragen hat. 70.000 Euro für eine Heizung, einen Akku und ein paar Glasplatten, meist aus Fernost. Da ist noch kein Fenster ausgetauscht, keine Wand gedämmt und kein Dach nach neuesten Energierichtlinien saniert. 70.000 Euro nur für Stromdach und Stromheizung. 70.800 Euro ist zum Vergleich der Median des Vermögens in Deutschland: Die Hälfte der Bevölkerung hat weniger.

    • @Sky_diver:

      Guter Beitrag!



      Dennoch denke ich dass der "Don" es verdient hätte als Quelle genannt zu werden!

  • Man hat hier ganze Milieus vergräzt, das hemmungslose und völlig unsachliche Grünenbashing hat hier eine fatale Wirkung. Die Leute machen es nur, wenn der Staat großzügig zuschießt. So spült man die Klimawende die Toilette herunter und lässt den Steuerzahler für die Hauseigentümer bluten.



    Der Markt wird irgendwann alles von alleine regeln, wenn die Fossilen so teuer geworden sind, dass kaum noch etwas anderes bleibt als etwa die Wärmepumpe. Kann aber noch einige Jahre dauern, gut gedacht, leider sehr grottig gemacht.

  • Das muss man sich erst einmal leisten können, trotz Steuerzuschlag.



    Wir verhelfen mit sehr viel Steuergeld den Wohlhabenden zur Wärmepumpe.



    Da läzft was schief oder?



    Norwegen und Schweden als Vorbild zu nehmen,past nicht.



    Wie sind die Löhne in diesen Ländern? Die Renten?Eben!

  • Wer Leuten Wärmepumpen andrehen will, bevor in ihrem Ort eine Analyse in Bezug auf Fernwärmenetzen in Verbindung von Geothermie gemacht wurde, hat aus der rechten Kampagne gegen Habecks Vorpreschen nichts gelernt. Grüne in ihrer Blase verstehen von Gemeinschafts- bzw. Gemeinwohlaktivitäten als Gegenpol zu der einengenden Ellenbogengesellschaft herzlich wenig und sollten sich möglichst rasch verabschieden, um dazu zu lernen. Wir können den Unbilden der Klimakatastrophe NUR GEMEINSAM begegnen und ohne einen einsamen 'Kanzlerkandidaten' Habeck, der nicht versteht, was er da treibt.