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Doku über Kimmich und das ImpfenDie Coronasache

Joshua Kimmich wird als robuster Fußballer geschätzt. Nun zeigt er sich verletzlich und tief getroffen vom moralischen Sturm auf ihn als Impfskeptiker.

Präsent: die öffentliche Figur Joshua Kimmich bei der Ausübung seines Berufs Foto: Laci Perenyi/imago

München taz | Das ZDF hat eine Doku – „Anführer und Antreiber“ – über Joshua Kimmich gedreht. Der Inhalt wühlt auf. Denn der Profi des FC Bayern München, aktuell für die Nationalmannschaft bei der EM unterwegs, spricht teilweise mit tränenerstickter Stimme über eine Zeit, die Spuren hinterlassen hat. Bei jenen, die Coronamaßnahmen, allen voran 2G, substantiell kritisch sahen und auch eine methodisch neue Impfung hinterfragten, gingen sie sehr tief.

Bis heute wirken Ausgrenzung, immenser öffentlicher Druck und oft unsachliche Argumentation im Plenum, in Zeitung und Fernsehen nach. Die Coronasache harrt hierzulande noch einer ernsthaften politischen Aufarbeitung, und solange sich damals wie heute verantwortliche Politiker mit der Leerformel „Wir wussten es halt nicht besser“ herausreden können, schwärt die Wunde, die damals, und es waren ja fast drei Jahre, gerissen wurde.

Joshua Kimmich führt die Gedanken jetzt noch einmal zurück in diese unheimliche Phase und liefert vielleicht den Anstoß für ein wirkliches Besprechen von Fehlern, Übergriffigkeiten und Zumutungen, die redliche Bürger zu Objekten staatlichen Handels und Drängens degradierten. Dieser Diskurs wäre wichtig in einer offenen Gesellschaft, die sich in der harten Auseinandersetzung immer wieder neu ausrichtet und idealerweise Lösungen findet. Wenn weiter laviert und verdrängt wird, verstärkt sich eine Spaltung, die in der Hochphase von Corona kaum hätte größer sein können. Und wer hätte das persönlicher durchleben können, als Joshua Kimmich, der ja mit der Impfung zögerte. Er war wie Millionen im Land nicht überzeugt von der mRNA-Technologie.

Viele zweifelten – zurecht – den oft kolportierten Eigen- und Fremdschutz der Impfung an und damit die Legitimität von 2G und 3G. Kimmich selbst sorgte sich um negative Langzeitwirkungen, sicherlich auch um die gerade in der Kohorte der Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen diagnostizierten Herzmuskelentzündungen. Der Körper ist das Kapital eines Sportlers. Er muss sich Gedanken darüber machen, ob dieses oder jenes Mittel für ihn geeignet ist. Obendrein schützt ihn das Recht auf körperliche Unversehrtheit vor staatlicher Willkür. „Es war unmöglich für mich, ohne Impfung weiter Fußball zu spielen“, sagt Kimmich in der ZDF-Doku von Jan Mendelin (in der Mediathek zugänglich).

Massiver öffentlicher Druck

Er war wochenlang als sogenannte Kontaktperson von Infizierten außen vor, also in Quarantäne. „Es war dann auch so, dass Bayern mir nicht mehr das Gehalt ausbezahlt hat.“ Kimmich musste abwägen, ob er monatelang nicht im Kader steht oder sich den Schuss geben lässt. „Und am Ende des Tages habe ich mich impfen lassen.“

Er lässt durchblicken, dass diese Entscheidung nicht auf dem Humus eines freien Willens fußte, sondern eben herbeigeführt wurde durch massiven öffentlichen Druck. „Ich habe mich zu lang allein gelassen gefühlt“, sagt Kimmich zudem – und wieder werden sich Millionen im Land in Kimmich wiedererkennen, nachfühlen können, wie skrupulöse Individuen vom Kollektiv überrollt wurden.

Obwohl seit sieben Jahren ein absolut verlässlicher Angestellter des FC Bayern, lernt Kimmich die neue Seite seines Arbeitgebers kennen: „Da war ich schon enttäuscht und getroffen.“ Man warf dem noch ungeimpften Sportler allen Ernstes vor, für die „Pandemie der Ungeimpften“ und damit auch für Tode verantwortlich zu sein. Auch Freunde von Kimmich bliesen in dieses Horn.

Größe und die Fähigkeit zu verzeihen

In den großen TV-Formaten und den maßgeblichen Medien gab es zumeist nur Unverständnis für Kimmichs Zögern. In der taz erschien dann ein Text von mir, der davon abwich: „Seit über 18 Monaten testen wir uns nicht nur auf ein Virus, wir testen uns auch auf Compliance – und, wie es so schön heißt, auf solidarisches Verhalten. Der Einzelne hat besser im Vorsorgekollektiv aufzugehen, sonst könnte es ungemütlich werden. Selbst liberale Geister verkünden in diesen Wochen apodiktisch: Halt’s Maul und lass dich impfen!“

Und weiter: „Wer die hygienische Norm erfüllt, ist wohlgelitten, wer Probleme hat, sich in den kratzigen Mantel des neuen Normal zu hüllen, der bekommt das geballte Unverständnis einer zunehmend unerbittlichen Mehrheit zu spüren.“

Joshua Kimmich ist nicht eingeknickt, wie in bestimmten Kreisen, von der Masse nur „Schwurbler“-Szene genannt, damals gerichtet wurde, er hat sich lediglich dazu entschieden, ein wieder halbwegs normales Leben zu führen. Dass er das weiterhin beim FC Bayern tut, spricht für seine Größe und die Fähigkeit, verzeihen zu können.

Wie sagte CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn schon zu Beginn von Corona: „Wir werden einander viel verzeihen müssen.“

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27 Kommentare

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  • Kimmich als Person eigentlich irrelevant, wichtiger ist, wofür er steht:

    Der Profifußball durfte seinen Betrieb wieder aufnehmen, als alles andere still stand. Sogar die damals spärlich vorhandenen PCR-Tests wurden damals eingesetzt, damit die Profi-Vereine und damit die Fußballer Geld verdienen konnten.

    Die Studienlage bei den Impfungen war und ist ziemlich eindeutig - das war alles vor dem Aufkommen der Alpha-und Delta-Mutation von SARS-CoV-2, bei der ursprünglichen Variante war der Impfschutz bei 90%, bei den anderen Varianten schlechter.

    So ein Fußballverein hat eine medizinische Abteilung mit Ärzten, da hätte sich mal jemand hinsetzen und den Sportlern erklären können, wie unproblematisch eine Impfung im Vergleich mit einer Infektion ist. Dazu noch ein Appell an die Vorbildfunktion und ein Verweis auf die o.a. Sonderbehandlung.

  • Aus Solidarität und Pragmatismus habe auch ich mich dreimal mit BioNTech impfen lassen. Ggü. Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten hatte ich selbstverständlich Verständnis, solange diese ohne Schwurbelei auskamen. Ohne meine Entscheidungen pro Impfung zu bereuen, würde ich mich mit dem Wissen von heute jedoch nicht mehr gegen Corona impfen lassen. Anders als von Lauterbach & Co gebetsmühlenartig und wider besseren Wissens behauptet, fehlt der wissenschaftliche Nachweis, dass von Ungeimpften eine höhere Ansteckungsgefahr für vulnerable Gruppen ausgeht. Insofern gibt es allen Grund (auch hier im Forum) nicht geimpften Menschen mit Respekt und vielleicht sogar etwas Demut zu begegnen.

    • @Klaus Kuckuck:

      Die angeblich geringere Ansteckungsgefahr hatte sich schnell erledigt. Der Hauptvorteil der Impfung war ja, den Geimpften einen milderen Verlauf der Infektion zu verschaffen. Dass auch die nicht vulnerablen Gruppen sich Impfen lassen sollte deswegen geschehen weil a) in Einzelfällen auch bei diesen sehr schwere Verläufe zu beobachten waren b) die Grundimmunität in der Bevölkerung (und damit das Ende der Pandemie) so schneller zu erreichen wäre. Das Beharren der Impfgegner und Coronaleugner auf diesen Irrtum (oder diese "Lüge") hat politische Gründe. Mir war damals, als ich mich habe impfen lassen, klar, dass ich dadurch kaum weniger vor einer Ansteckung geschützt bin als vorher. Nicht umsonst liefen ja Maskenpflicht und Kontaktverbote noch relativ lange danach weiter. Als ich Corona dann bekommen habe, war es einer mittelschweren Erkältung vergleichbar.

  • Ein Wort zum Protagonisten aus dem letzten Satz: am Meisten müssen wir wohl Herrn Spahn verzeihen, der den Herstellern von FFP2-Masken wohl 4,50 €/ je Maske versprochen haben soll, was uns nun Milliarden-Forderungen der Hersteller beschert. Scheuer's Maut war dagegen eine Erdnuss. Wann kommt endlich die persönliche Haftung für Manager und Politiker, die nicht wissen, was sie tun, oder trotz ihres Wissens falsch entscheiden?

  • Ich habe vor allem eine Dokumentation eines Filmemachers gesehen, der überhaupt keine kritsche Distanz zu seinem Protagonisten entwickelt hat und hier einen Film in der Art einer Bunte-Bilderstory vorgelegt hat.

    Da dürfen wir dem vorbildlichen Athleten in sein Privatleben folgen, erfahren allerhand zu seiner Partnerschaft und Familiengründung, seinen Freizeitaktivitäten und sollen doch herausfinden, daß er eben nicht nur ein ehrgeiziger, willens- und führungsstarker Fußballprofi, sondern auch ein witziger, treusorgender und verlässlicher Ehemann, Papa und Kumpel und eigentlich ein Mensch wie du und ich ist.

    "Ganz normale Menschen" können allerdings nicht trotz vier kleiner Kinder zu zweit auf Safari gehen ("Kann man jedem nur empfehlen!"), sie können sich auch nicht in der Stadt mit dem angespanntesten Wohnungsmarkt der Republik den Kindheitstraum erfüllen und ein Haus mit mind. 200qm Wohnfläche bauen, das sicher nicht weniger als 10 Millionen € kosten dürfte. Das kann man eben nur, wenn man 20 Millionen im Jahr verdient.

    Vielleicht schon vergessen: weitaus schlechter bezahlte Sportler mussten während der Pandemie pausieren, Kimmich durfte Champions League Sieger werden.

  • Individuen wurden vom Kollektiv überrollt? Individuen, die sich antisozial verhalten haben wurden vom sozialen Kollektiv ausgeschlossen. Das ist nunmal der Konsens der Demokratie: Sei Teil der Gesellschaft oder lebe außerhalb der Gesellschaft. Es gab zu dieser Zeit ja nicht nur Hochleistungssportler mit einer Bärenkonstitution sondern eben auch die zu schützende vulnerable Gruppe! Dass Millionäre, die täglich mehrfach intesive und individuelle ärztliche Betreuung mehrerer Fachärzte kostenlos in Anspruch nehmen können, herausnehmen diese vulnerable Gruppe mit ihrem Egomanen Verhalten und sachfremden Erwägungen ggf. bis hin zu deren Tod zu schädigen ist und war antisoziales Verhalten und stellt diese Menschen bis heute außerhalb der Gesellschaft und ihres Konsenses, die Schwächsten als erstes zu schützen und nicht die individuellen Egoismen Einzelner starker Individuen Raum und Geltung zu verschaffen. Sorry Joshua und FC Bayern, aber auch als Fan keinerlei Verständnis für die Krokodilstränen reicher, offesichtlich ungebildeter Egoisten.

  • Die meisten Maßnahmen waren absolut richtig, zum Impfen aufzurufen und sich selbst Impfen zu lassen im Grunde auch. Der Umgang mit Menschen, die unsicher waren oder bestimmte Maßnahmen in Frage gestellt haben, war aber teilweise genauso häßlich und wie das Verhalten von radikalen Impfgegenern und sogenannten Querdenkern.



    So sehr wie ich mich über diese Verschwörungs-Querulanten aufgeregt habe, so angewidert war ich manchmal auch von den zutiefst autoritären und herabwürdigenden Äußerungen, die manch Ungeimpfter erfahren musste.



    Der Satz von Spahn geht für mich im nachhinein durchaus in beide Richtungen. Teilweise hat das gesellschaftliche Gräben gerissen, die man schwer wieder geschlossen kriegen wird.



    Und was sich gerade auch medial an der Person Kimmich abgearbeitet wurde, war zum Teil tief unter der Gürtellinie. Er hat sich nie auf die Ebene der Corona-Leugner, Maskenverweigerer, etc. begeben, nur für sich selbst eine völlig legitime Entscheidung getroffen und wurde dafür mit einem öffentlichen Shitstorm überzogen, der völlig drüber war.

    • @Deep South:

      Das trifft genau meine Meinung.

  • Herr Völker impliziert durch die Formulierung 'zurecht', dass Impfungen grundsätzlich nicht schützen würden. Ich weiss nicht aus welcher seriösen, wissenschaftlichen Erkenntnis er diese grundsätzliche Aussage bezieht. Mir ist keine bekannt.



    Zudem finde ich die Darstellung, wie schlimm doch der arme Herr Kimmich unter seiner Impfverweigerung leiden musste, etwss tränendrüsig.

    • @Klaus Waldhans:

      Nein, er impliziert, dass jeder selbst entscheiden durfte nach dem persönlichen Risiko (Alter, Gesundheit). Für junge gesunde Menschen war Covid nicht sehr gefährlich und es gab nun mal das Risiko von Impffolgen, so gibt es vergleichbare Symptome wie bei Long Covid bei manchen Menschen…

      Nachdem klar war, dass auch geimpfte Menschen weiter anstecken können, ging es nur um das eigene Risiko.

  • Si tacuisses...



    Es erscheint mir immer wieder sonderbar, wenn Lanzen für Impfgegner gebrochen werden, und ihre Argumentation ohne Hinterfragen abgebildet wird. Herr Kimmich hatte natürlich das Recht darauf, seine Entscheidung zu treffen - allerdings nicht darauf, in grenzenlosem Egoismus eine Entscheidung zu treffen, die keinerlei Folgen für ihn haben soll. Freiheit geht mit Verantwortung einher. Das ist der Punkt, den die Impfgegner, die Coronaleugner, die Schwurbler, eben durchgängig ignoriert haben. Sie wollten ihren Willen, ohne jegliche Konsequenzen. Das konnte nicht gut gehen.



    Herr Kimmich hatte damals mit "unerforschten Langzeitfolgen" der mRNA-Impfung argumentiert - und dabei die unerforschten Langzeitfolgen der Infektion ignoriert. Wieso haben die Impfgegner eigentlich keine Verfügungen unterschrieben, die eine medizinische Versorgung im Falle einer Infektion ausschloss? War doch nur eine harmlose Erkältung..

    Daß Menschen, die puren Egoismus zelebriert haben, heutzutage Entschuldigungen dafür erwarten, daß ihre Verhalten kritisiert wurde, ist eine Frechheit. Daß sie dabei von Medien gestützt werden, Dummheit.

    • @HaMei:

      Vielen Dank für diesen Kommentar, der alles Wichtige enthält, was mir auch zu diesem Meinungs-vollen und Wissens- bzw. Ahnungs-losen Beitrag eingefallen ist - und ich jetzt nicht mehr schreiben muss.



      Wer wissen möchte, ob die Impfungen Infektionen oder Ansteckungen verhindert haben, kann z.B. auch hier nachlesen:



      "www.srf.ch/wissen/...g-und-uebertragung".

    • @HaMei:

      "Herr Kimmich hatte damals mit "unerforschten Langzeitfolgen" der mRNA-Impfung argumentiert - und dabei die unerforschten Langzeitfolgen der Infektion ignoriert. Wieso haben die Impfgegner eigentlich keine Verfügungen unterschrieben, die eine medizinische Versorgung im Falle einer Infektion ausschloss? War doch nur eine harmlose Erkältung.."

      Vielleicht hat er auch nur abgewogen, das ist seine persönliche Freiheit. Mein Schwiegervater ist an den Folgen einer Corona-Impfung vor einigen Monaten gestorben. Heute sehe ich das Thema kritisch.

      Beim Thema Verfügung bin bin ich ganz bei Ihnen, würde es aber noch auf Raucher (Gesellschaftliche Kosten 97 Milliarden Euro)und Alkohol (Gesellschaftliche Kosten 57 Milliarden) ausweiten. Damit könnten wir viel Leid und Elend eindämmen.

      • @Jörg Radestock:

        Woher wissen Sie denn, dass es eine Kausalität zwischen dem Tod Ihres Schwiegervater und der Impfung gibt? Oder nur eine Korrelation?

    • @HaMei:

      Danke, der Geschichtsrevisionismus der »Impfskeptiker« konnte wohl nicht früh genug beginnen. Finde gut, dass hier in den Kommentaren die meisten den Text skeptisch sehen. Sich jetzt als »underdog« inszenieren zu lassen und »die anderen« als »unnötig besorgte Mehrheitsgesellschaft« ist widerlich und inhaltlich niveaulos.

      • @r1k0:

        "Geschichtsrevisionismus" klingt gut und hebt dieses Thema auf eine höhere Ebene.

        Ich habe aber den Eindruck, vielen Impfskeptikern, Querdenkern und Corona-Leugnern geht es schlicht nur um Rechthaberei.

        Sie wollen bei einer "Aufarbeitung" gar nicht wirklich sachlich diskutieren. Denn das setzte ja voraus, auch die eigenen Ansichten aus der Pandemiezeit mit zeitlichem Abstand kritisch zu sehen.

        Nein, viele wollen nur vom "Staat" und der "Politik" ganz hochoffziell bestätigt bekommen, daß sie schon immer Recht gehabt haben, bis hin zur Leugnung der Gefährlichkeit des Virus.

        Auf solche Debatten sollten sich die damals Verantwortlichen und auch die Gesellschaft nicht einlassen, sondern sie in ihrer Nische hocken lassen, wo sie dann in ihren Foren sich selbst weiter bemitleiden können.

        "Eine Diskussion setzt voraus, dass beide Seiten die Möglichkeit akzeptieren, dass die andere Recht haben könnte"

        Ist, glaube ich, von Georg Gadamer, für den genauen Wortlaut verbürge ich mich nicht.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Was der Kimmich denkt ist doch wumpe. Er ist Fußballer! Das ist doch alles ein BLÖDes Mediengedöns das nicht nur BILD durchs Dorf reitet."



    @RUDOLF FISSNER - 28.10.2021 via taz.de



    Stimmt immer noch. Ich stimme zu.

  • "Viele zweifelten – zurecht – den oft kolportierten Eigen- und Fremdschutz der Impfung an und damit die Legitimität von 2G und 3G."

    Warum "zurecht"? Habe ich da etwas verpasst? Könnte mir dann jemand auf die Sprünge helfen?

    • @doda:

      Oh da helfe ich ihnen gerne auf die Sprünge 🤗



      Es ist zum Beispiel längst nachgewiesen, dass das Schließen von Kitas und Schulen beinahe null Mehrwert im Hinblick auf die Eingrenzung des Virus hatte, dafür aber massivste psychologische Schäden nach sich zog an denen viele Kinder und Jugendliche heute noch knabbern.



      Ein weiteres Beispiel wären die hanebüchenen Regeln im Freien: Schlitten fahren nur mit Maske, das legendäre 'Verweilverbot' am Rhein, spazieren gehen okay, hinsetzen auf Parkbänke verboten - demgegenüber war es aber völlig okay in vollen U-Bahnen zur Arbeit zu fahren... 🤷‍♂️😂



      Undundund



      Nur zur Info, bin selbst dreifach geimpft und sogar von Berlin nach Thüringen gefahren für die Erstimpfung weil hier der Termin 4 Monate gedauert hätte. Ich war pro impfen seit der ersten Minute, ich war aber ebenso völlig baff welch groteske Züge die Politik annahm, Stichwort Hinterzimmerentscheidungen von Merkel und den Landeschefs am Parlament vorbei und dass das gerade vom progressiven Teil der Bevölkerung, die ja sonst immer für Freiheit und Rechte kämpft, größtenteils völlig widerspruchslos durchgewunken wurde und mehr noch, Impfunwillige diffamiert wurden und immer noch werden

      • @Farang:

        Hier wird der Eigen- und Fremdschutz der Impfung angezweifelt. Es geht mit keinem Wort um Kitaschließungen oder andere Maßnahmen, ich ich persönlich übrigens auch sehr kritisch sehe.

        • @doda:

          Die Impfung schütze nicht vor der Ansteckung Dritter, daher fällt der Fremdschutz aus. Den Eigenschutz bewertet jeder für sich…

          • @Dr. McSchreck:

            Das ist ein interessanter Hinweis, der sich hartnäckig hält, der aber nicht stimmt.



            Hier können Sie sich über den neuesten Stand informieren



            www.srf.ch/wissen/...g-und-uebertragung

            • @Dipl.Chem:

              "Dass Geimpfte weniger ansteckend seien, spiele für die Verbreitung des Virus eine untergeordnete Rolle."

              ....aus Ihrem Link, in dem auch von einem minimalen Effekt durch die Impfung die Rede ist, der eher dadurch zustande kommt, ob die Kontaktpersonen, die sich anstecken würden, geimpft sind.

              Zudem sagt der Link, dass der beste Schutz die Infektion war - womit sich der Effekt der Impfung bei jungen gesunden Menschen wieder aufheben dürfte, die nach einer Infektion das geringste Risiko haben andere anzustecken.

      • @Farang:

        Dass manche Maskenregel falsch war und Kitas vielleicht nicht hätten geschlossen werden sollen hat ja nun nichts mit dem nutzen der Impfung zu tun. Insofern ist die Frage nach dem "zurecht" sehr angebracht...

      • @Farang:

        Ja, Sie haben recht.



        Es gab Maßnahmen, die im Nachhinein kritisch zu betrachten sind.



        Hier ging es aber um den Satz, der den Nutzen der Impfung in Zweifel zieht.

  • "Wie sagte CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn schon zu Beginn von Corona: „Wir werden einander viel verzeihen müssen.“..."



    Viel, aber nicht alles. Nicht jeder Zusammenhang wird von der globalen Aussage gedeckt.



    Die Fragen der Effizienz und der epidemiologischen Vorteile von Impfungen überlasse ich gerne den renommierten FachkollegInnen:



    academic.oup.com/o.../3/ofae051/7591274



    /



    Die Haupt-Argumentationsstränge waren auch etwas differenzierter bezüglich "vulnerabler Gruppen" und der Verantwortung der entsprechenden Angehörigen etc.

  • "Viele zweifelten – zurecht – den oft kolportierten Eigen- und Fremdschutz der Impfung an und damit die Legitimität von 2G und 3G."



    Also, entschuldigung, aber dieser Text suggeriert etwas schlicht objektiv Unwahres. Der Eigenschutz vor einer schweren Infektion durch die Impfung ist absolut nachweisbar. An diesem zweifelt auch niemand, der die Daten kennt. Man kann über 2G und 3G sicherlich diskutieren, der mangelnde Fremdschutz durch die Impfung ist ein schwer von der Hand zu weisendes Argument. Aber die erwähnten Herzmuskelentzündungen treten übrigens auch bei einer Covid-Infektion auf - sogar signifikant häufiger als nach der Impfung. Zu sagen, man lässt sich wegen der Angst vor einer Herzmuskelentzündung nicht impfen, ist, als würde man sagen, Menschen können sich in ihrem Sitzgurt verfangen und ersticken, deshalb schnall ich mich nicht an.



    Man darf die Freiheitseinschnitte und die hysterische Reaktion (ALLER Seiten, siehe O. Lafontaine aus dieser Zeit) auf Kimmichs Statements kritisch sehen. Man sollte aber bei den Fakten bleiben.