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StrommarktreformDem EEG-Konto fehlen 7,8 Milliarden

Übertragungsnetzbetreiber warnen: Ökostrom-Förderung wird deutlich teurer als bislang angenommen.

An sonnigen Sommertagen ist das Angebot an Strom inzwischen so groß, dass dieser in der betreffenden Zeit am Markt wertlos ist Foto: Marijan Murat / dpa

Freiburg taz | Für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird immer mehr Geld aus dem Bundeshaushalt nötig, auf dessen Basis die Einspeisevergütungen für Ökostrom bezahlt werden. Dem Handelsblatt zufolge haben die vier Übertragungsnetzbetreiber, die im Staatsauftrag für die Abrechnungen der EEG-Zahlungen zuständig sind, in einem Schreiben an Wirtschaftsstaatssekretär Philipp Nimmermann erklärt, der Finanzierungsbedarf nach dem EEG werde in diesem Jahr um 7,8 Milliarden Euro steigen.

Im Oktober waren die vier Unternehmen – diese sind 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW – noch von einem Finanzierungsbedarf des EEG für 2024 in Höhe von 10,6 Milliarden Euro ausgegangen. Doch nun rechnen sie offensichtlich bereits mit mehr als 18 Milliarden Euro an Steuergeldern, die nötig sind, um das EEG-Konto im laufenden Jahr auszugleichen. Das Handelsblatt zitiert aus dem Schreiben an die Bundesregierung, es bestehe „die sehr dringende Notwendigkeit zur Anpassung der Abschlagszahlungen auf die kurze Sicht“, nämlich bereits für Februar und März. Andernfalls drohten den Infrastruktur-Unternehmen Liquiditätsprobleme.

Unterdessen verweist der BDEW, der Branchenverband der Energiewirtschaft, darauf, dass nach Gesetzeslage der Staat verpflichtet sei, für ein ausgeglichenes EEG-Konto zu sorgen. Schließlich verwalten die Netzbetreiber das EEG-Konto nur treuhänderisch im Auftrag des Staates. „Wir gehen daher davon aus, dass die Bundesregierung für die notwendige Liquidität auf dem EEG-Konto sorgt“, sagt BDEW-Geschäftsführerin Kerstin Andreae. Bis Mitte 2022 mussten die Stromkunden die Kosten der Einspeisevergütungen noch per EEG-Umlage bezahlen, inzwischen werden die Ausgaben aus dem Bundeshaushalt finanziert.

Der Anstieg der EEG-Kosten resultiert vor allem aus den gesunkenen Großhandelspreisen, weil dadurch der Ökostrom bei der Vermarktung an der Strombörse erheblich weniger Erlös bringt. Da der Staat die Differenz zwischen dem Marktwert des erzeugten Ökostroms und den gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen begleichen muss, steigt die Belastung für den Bundeshaushalt.

Finanzierungslücke zeichnete sich ab

Dass die angepeilte Summe an Steuergeld nicht ausreichen wird, hatte sich angedeutet. Die Prognosen von Oktober waren davon ausgegangen, dass Anfang 2024 ein Guthaben aus dem Vorjahr von 1,8 Milliarden Euro auf dem EEG-Konto liegen werde. Faktisch lag der Betrag – obwohl die Prognose zu diesem Zeitpunkt erst wenige Monate alt war – fast eine Milliarde niedriger.

Die explodierenden Kosten des EEG sind anhand der Preisentwicklung an der Strombörse nachvollziehbar: Die ursprüngliche Prognose für 2024 hatte noch einen mittleren Börsenpreis von fast 138 Euro je Megawattstunde angesetzt, doch im bisherigen Verlauf des neuen Jahres erreichte der Preis im Mittel keine 80 Euro mehr. Auch für die kommenden Monate und Quartale lassen die Börsennotierungen am Terminmarkt deutlich geringere Erlöse für den Ökostrom erwarten als im Herbst prognostiziert – was nun die Steuerzahler trifft.

Kannibalisierung der Erneuerbaren

Zudem treibt ein weiteres Phänomen die Kosten des EEG in die Höhe: die sogenannte Kannibalisierung der Erneuerbaren. Um das am Beispiel der Photovoltaik zu erklären: Da die Solaranlagen im Land weitgehend zeitgleich ihren Strom liefern, ist an sonnigen Sommertagen das Angebot an Strom inzwischen so groß, dass dieser in den betreffenden Stunden am Markt weitgehend wertlos ist. Trotzdem bekommen die Anlagen ihre garantierte Vergütung. Ähnlich ist es beim Windstrom, wobei hier die erzeugten Mengen nicht ganz so einheitlich anfallen.

Entsprechend nimmt durch den Ausbau der Erneuerbaren die Zahl jener Stunden zu, in denen der Strom nichts mehr wert ist. Das schlägt dann massiv auf die EEG-Kosten durch. 2023 gab es bereits 301 Stunden mit negativen Strompreisen und weitere 24 Stunden, in denen der Wert des Stroms im Großhandel bei exakt null lag. Diese Zahlen waren ein historischer Höchststand, der jedoch in den nächsten Jahren abermals übertroffen werden dürfte – mit entsprechend weiteren Konsequenzen für den Finanzbedarf des EEG.

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34 Kommentare

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  • Die Aufregung überrascht. Um die Nachteile der Solar- und Windenergie zu kompensieren erfordert es zusätzlich riesige Investitionen in Netzleitungen und Speicherkapazitäten. Dies treibt höhere Kosten und Preise.

  • Das ganze wird dann noch teurer wenn die (eigentlich) geplanten 30-50 wasserstoffähigen Erdgaskraftwerke gebaut werden sollen.



    Ich habe jetzt noch nichts drüber gelesen, dass das erste Kraftwerk in Planung ist. Für die Energiesicherheit und Netzstabilität produzieren zum Glück noch Kohlekraftwerke genügend

  • "Kannibalisierung der Erneuerbaren"



    Die "Kannibalisierung" ist ein ganz normaler Vorgang, dem auch konventionelle Kraftwerke unterliegen: Netze und Erzeugungskapazitäten müssen auf Spitzenlast ausgelegt werden, mit der Folge, dass sie nur selten voll ausgelastet sind. Die Kraftwerke laufen daher die meiste Zeit im Drosselbetrieb, und dieses Schicksal erreicht mit zunehmendem Erneuerbarenanteil nun auch die Erneuerbaren.



    Die Kapitalkosten für die Bereitstellung der Spitzenlast-"Über"kapazitäten müssen von irgend jemanden getragen werden. Entweder von den Betreibern, von den Stromkunden oder von den Steuerzahlern.

  • Wieder ein Paradebeispiel einer Umverteilung von unten nach oben.



    Wenn die Energiewende nicht sozialverträglich gestaltet wird, darf man sich nicht darüber wundern, dass bald nur noch besserverdiener Grün/SPD wählen.

  • Das Problem ist nicht der Ökostrom sondern die Berechnung des Strompreises. Die Strombörse selbst ist schon sehr fraglich, es sei denn ich als Verbraucher wäre in der Lage meinen Strom auch dann zu kaufen wenn minus Preise aufgerufen sind. Würde ich gerne umsonst mein E Auto laden, Wäsche waschen, usw

    • @Ironman:

      Das geht ja schon. Tibber (und andere) machen es möglich.

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Wann sollen den die Verbraucher mal in den Genuß billigen Ökostroms kommen?

    Warum soll Strom den wertlos sein, wenn er von Verbrauchern abgenommen werden könnnte?

    Das ganze Preissystem schreit doch zum Himmel: da werden überzogene Umsatzrenditen für Netzbetreiber garantiert, der Endverbraucher muß zahlen.



    Da wird ein Strompreis gestützt, der sich am teuersten Erzeuger orientiert – gezahlt vom Endverbraucher

    Und dann erwartet noch irgendjemand, das die Leute von Gas auf künstlich verteuerten Strom umstellen?

    • @48798 (Profil gelöscht):

      "Warum soll Strom den wertlos sein, wenn er von Verbrauchern abgenommen werden könnnte?"

      Könnten Verbraucher:innen den Strom nutzen, wäre dieser nicht wertlos.

      Das Netz ist nur für eine bestimmte Kapazität gedacht und sehr unflexibel.

      Wind und Sonne liefern leider nicht so gleichmäßig Strom, daher gibt es immer wieder "zu viel Strom".

      Das Stromnetz ist noch auf eine fossile Infrastruktur eingestellt.

      Was die Umstellung auf ein neues Konzept kosten würde, wie dieses aussieht und implementiert werden kann (welche Schritte) fragen Sie aber besser bei der nächsten Wahrsager:in, als bei einer Politiker:in.

  • Der garantierte Preis für Ökostrom muss massiv gesenkt werden, wenn die Strompreise am Großmarkt massiv sinken, bis genügend Speicher und Stromleitungen von Nord nach Süd vorhanden sind. Dass verhindert zwar den Ausbau der Ökoenergie, aber es kann nicht sein, dass der Staat und indirekt die Bürger auf Kosten der Profiteure im Strommarkt die Zeche zahlen und im sozialen Bereich gespaart werden muss, dass die Balken krachen. Warum sind die Konzerne, die die Durchleitungskosten kassieren, noch nicht verstaatlicht?

    • @Lindenberg:

      "Dass verhindert zwar den Ausbau der Ökoenergie"

      Halt stopp!

      "Das zerstört zwar unsere Zukunft, aber ich will lieber jetzt sofort billigen Strom!"

      Ich kann Ihren Frust persönlich gut nachvollziehen, aber wir können uns eine weitere "Verzögerung" nicht leisten, sondern müssen im Gegenteil Tempo machen.

      Das kein Geld für den Umbau, Anpassung und sozialen Zusammenhalt fehlt hat einen einfachen Grund, der nicht so einfach gelöst werden kann (weil GG, 2/3 Mehrheit und so).

      Das dem Staat nicht sämtliche Infrastruktur gehört die ein natürliches Monopol darstellen erschließt sich mir auch nicht.

      Wir privatisieren ja auch nicht Kläranlagen und wundern uns dann warum nur noch die Reichen und Schönen es sich leisten können zu scheißen.

    • @Lindenberg:

      Die Profiteuere am Strommarkt sind aber nicht die PV Kleinanlagenbetreiber, zumindest nicht ich mit meiner 8KW Anlage und einem Ertrag auf Sparbuchniveau.

  • Wie schon vor meinen Vorrednern gesagt: man sieht hier deutlich, dass es an Speichern fehlt. Das ist teilweise verständlich, weil die noch teuer sind (was nicht so bleiben wird, jedenfalls nicht in dem Maße).

    Aber die aktuelle Gesetzgebung behindert Speicher massiv, indem man sie rechtlich als Kombination aus Quelle und Verbraucher ansieht und beides mit Gebühren und Steuern belegt. Dass ein Teil davon als Fördermaßnahme vorübergehend nicht anfällt, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Stromspeicher sollten rechtlich Stromleitungen gleichgestellt werden. Da fallen für den Betreiber Steuern und Gebühren beim Bau und beim Kauf der Teile an, und danach nichts mehr. So ist es korrekt. Wir haben dringenden Handlungsbedarf, damit der Speicherzubau in den nächsten Jahren real beginnen kann.

    • @malamut:

      Richtig, die Speicher müssen schneller ausgebaut werden. Ein weiterer Punkt ist die Begünstigung netzdienlichen Verhaltens (mit oder ohne Speicher).

      Verbraucher haben die Möglichkeit, ihren Strombedarf zu guten Teilen in Überschusszeiten zu verlegen. Insbesondere mit BEV, also batteriegespeisten Fahrzeugen fällt dies besonders leicht. Damit dies etwas bringt, bräuchten wir aber Energiepreiszonen. Ein Überschuss in Norddeutschland kann nur dann durch gesteigerte Stromnutzung in Süddeutschland ausgeglichen werden, wenn das Netz dafür stark genug ist. Solange das nicht der Fall ist, muss es möglich sein, Verbraucher (nur da) für Verbrauch von Überschussstrom zu belohnen, wo dieser auch verfügbar ist.

      Leider beharren die süddeutschen Länder auf der Verhinderung von Strompreiszonen, weil sie dadurch höhere Preise bekämen. Das hält uns aber technologisch auf.

  • Inkonsequent ohne Ende



    Es sind die Grünen, welche mehr Stromspeicher fordern - völlig zu Recht meine ich.



    Es sind genau die gleichen Grünen, welche dann aber gegen Stromspeicher demonstrieren und sie verhinder, ein Beispiel hier: taz.de/Pumpspeiche...warzwald/!5118613/

    Das ist inkonsequent und schreit zum Himmel.

    • @Rudi Hamm:

      Der Artikel ist von 2011. Könnten Sie nachliefern, wie es danach mit der Planung des Pumpspeicherkraftwerks weitergegangen ist?



      Scheint aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden zu sein: web.archive.org/we...lseite_170304.html



      Daraus ergibt sich für mich: Ran an die Regularien, damit Speicher finanziell attraktiver werden.

      Und wer sind eigentlich "genau die gleichen Grünen", von denen Sie sprechen? Im Artikel kommt eine Lokalpolitikerin der Grünen als Gegnerin zu Wort, ansonsten fährt noch eine Person ein grünes Auto.

      Menschen haben unterschiedliche Meinungen und Interessen - und da kommt es manchmal zu Interessenskonflikten... so viel, und nicht mehr, ergibt sich aus Ihrem Link.

  • Tolles Geschäftsmodell: Wertlosen Ökostrom erzeugen, wegwerfen um sich hinterher einen garantierten Preis fürstlich bezahlen zu lassen. Warum ist da nicht auch Dagobert Duck draufgekommen?

    • @Frankenjunge:

      Der Strom wird zum Glück nicht "weggeworfen".



      Österreich z. B. nimmt solchen Strom und lässt sich dafür sogar manchmal noch bezahlen.



      Pumpt damit Wasser in die Pumpspeicherwerke und produziert damit später wieder Strom.



      Der dann an Deutschland verkauft wird.



      Man kann in beide Richtungen verdienen, die Energiewende ist (je nach Sichtweise) also ein Erfolgsmodell.

      • @Desdur Nahe:

        Wenn ich für ein Produkt, in diesem Fall Strom, nichts bekomme bzw. sogar noch dafür bezahlen muss, damit ihn jemand abnimmt, dann ist das mehr als "nur weggeworfen", dann ist das Irrsinn der betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich völliger Unsinn ist. Jeder der irgend etwas herstellt, will das mit Gewinn verkaufen und wenn die Lager geräumt werden, kann es durchaus sein, dass es Nachlässe gibt oder zum Herstellungspreis verkauft wird. Ein Produkt aber noch mit Geldzahlungen an Dritte zu versehen, ist doch noch weit mehr als es nur wegzuwerfen oder zu verschenken. Das hat nichts mit erfolgreicher Energiewende, aber viel mit Irrsinn zu tun. Wenn ein Gas-Kraftwerk zum Beispiel Strom herstellt, der nicht abgenommen werden könnte, fährts es die Produktion runter und passt sich somit ganz schnell den Verbrauch an. Das kann ich der Sonne oder den Wind so nicht vermitteln, die wehen oder scheinen weiter. Aber es liegt an uns Menschen, Techniken zu entwickeln und herzustellen, die eine vermehrte Nutzung ermöglichen. Wenn ich diese Techniken aber (noch) nicht habe, dann brauche ich auch keine weiteren Anlagen die dann zu so einer abstrusen Vorgehensweise führen. Weniger ist oft halt auch mehr ...

        • @Frankenjunge:

          Wie wär's denn, neben dem Bau von Speichern, die ökonomischen Rahmenbedingungen zu ändern? Die sind ja nicht naturgegeben, sondern eine Infrastruktur, die uns Wohlfahrt, also zum Beispiel umweltverträglich hergestellten und günstigen Strom, bringen soll.

          • @Fratercula:

            Speicher, was soll damit gemeint sein? Der Akku im Keller in jedem Haus? Das kann´s wohl ganz schlecht sein. Die Bilanz wäre nicht immer vorteilhaft. Power-to-Gas schon eher. Aber da müsste auch mal unsere Regierung die Vorraussetzungen erfüllen. Bisher wollen sie "nur" Ökostrom zu Gas unterstützen. Aber wenn es z.B. keinen Ökostrom gibt, soll die Ankage den Betrieb einstellen? Das kann´s nicht sein. So eine Technik muss 24 Stunden am Tag produzieren, wenn kein Ökostrom vorhanden ist, dann eben eine andere Stromquelle.

  • Tja, gut(es) gewollt heisst eben nicht automatisch auch gut gemacht.



    Aber über sowas wie handwerkliche Fehler bei der Gesetzgebung und deren anschließende Anwendung gehen die Regierung im Allgemeinen und der Wirtschaftsminister im Besonderen gerne lächelnd hinweg.

  • Würde man das Geld nicht besser in Speicher investieren- und damit ein nachhaltiges Geschäftsmodell etablieren?

    • @vieldenker:

      Wenn man langfristig denkt ja, aber denkt diese Ampel langfristig?

  • Würde man das Geld nicht besser in Speicher investieren- und damit ein nachhaltiges Geschäftsmodell etablieren?

    • @vieldenker:

      "Würde man das Geld nicht besser in Speicher investieren"



      Es gibt da keine Wahlmöglichkeit.



      Jemand, der sich z.B. PV auf das Dach setzt, bekommt 20 Jahre eine Einspeisevergütung garantiert.



      Da kann man dann nicht mal eben zwischendrin die Regeln ändern...

    • @vieldenker:

      Wäre es ein derzeit sinnvolles Geschäftsmodell, würde es auch jemand machen. Das Problem ist, dass es sich für ein paar hundert Stunden im Jahr nicht lohnt Speicher oder Elektrolyseure zu betreiben.

  • Wofür brauchen die das ganze Geld?



    "Mitte Dezember 2005 räumte RWE ein, dass es einen Großteil der 44.000 Strommasten seines Hoch- und Höchstspannungsnetzes seit mehr als 65 Jahren nutzt. 10.300 der Hochspannungsmasten wurden vor 1940 errichtet. RWE wies darauf hin, dass es in ganz Europa viele sehr alte Strommasten gebe. "

    • @Stoffel:

      Die brauchen das Geld nicht, die geben es nur weiter:



      "Schließlich verwalten die Netzbetreiber das EEG-Konto nur treuhänderisch im Auftrag des Staates"

  • "die sogenannte Kannibalisierung der Erneuerbaren"



    Grund die fehlende Planung von Speicherkapazitäten. Ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren wird für die Betreiber und den Staat ein ökonomisches Minusgeschäft.



    Die üblichen Verdächtigen, werden das wieder gegen die Erneuerbaren ins Feld führen.



    Dabei ist der Grund die fehlende Koordination des Umbaus. Ein Mehrausbau an Erneuerbaren führt dazu dass die Betreiber ökonomisch in Schwierigkeiten geraten werden, eine Monopolisierung einsetzen wird. Übrig bleiben ein paar Große, die für die Verluste genügend Überbrückungskapital haben. Bürgerwindparks sind dann Geschichte.



    Das ist schlecht für die Kunden, schlecht für die Energiewende und wird die politischen Gegner stärken.



    Es braucht eine Planung und massive Forschung in Speichertechnologien!

    • @nutzer:

      Das Problem hat als Ursache die von Ihnen dargestellte Denke:



      "...und wird die politischen Gegner stärken."



      Umgesetzt wird nicht das, was sinnvoll ist, sondern das, was politisch Vorteile bringt.



      Von jeder Seite!

      • @Desdur Nahe:

        genaugenommen ist der Grund, dass in der Politik nur in Kategorien von Aufwand und Nutzen gedacht wird, eine rein ökonomische Kosten-Nutzen Rechnung, hier nur in Bezug auf den politischen Vor- bzw Nachteil .



        Eine Politik, die etwas schafft, weil man davon überzeugt ist und deshalb auch durch Tiefen geht, ist eben nicht möglich in unserer Gesellschaft (und das ist nicht nur der Politik anzulasten)

    • @nutzer:

      was die fehlende "massive Forschung in Speichertechnologien" angeht, da gebe ich Ihnen vollständig recht. Das Problem ist nur, dass weder Habeck noch die Bildungsministerin (zu faul nachzuschauen wie die heisst) wissen was Forschung ist und warum man darin investieren sollte. Die leben irgendwo im Lala-Land, wo alles irgendwie von allein passiert und man sich lieber um Hoffotografen kümmert. Das wird also nichts werden...

      • @Gerald Müller:

        Ach, so ist das. Potzblitz, ihr Kommentar hat mir wirklich die Augen geöffnet. Wirklich sehr lehrreich.

      • @Gerald Müller:

        diese "wird schon passieren" Haltung ist doch das grundlegende Credo der dt Politik, seit Jahrzehnten. Hat kaum was mit Habeck etc zu tun. Und wenn mal jemand versucht eine Entscheidung zu treffen, dann wird`s ihm postwendend um die Ohren gehauen, das Problem sitzt viel tiefer.