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Klimalichtblick der WocheSteakgenuss mit gutem Gewissen

Geht doch – und das gerade noch rechtzeitig zum Angrillen: Wieder kommt eine neue Fleischalternative aus dem Biolabor.

Mal ehrlich: lecker ist doch anders! Totes Tier auf dem Grill Foto: dpa

Berlin taz | Rechtzeitig zum Beginn der Grillsaison kommt hier die gute Nachricht für alle LiebhaberInnen von Steaks und Rinderwurst: Fleisch aus dem Biolabor könnte nicht nur dem Gaumen, sondern auch dem Gewissen schmeicheln, weil es nicht nur schmeckt wie totes Tier, sondern auch Rohstoffe spart und vor allem die Regenwälder rettet. Das hat zumindest eine neue umfangreiche Studie aus dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ergeben.

Demnach könnten mit einem Fleischersatz, der auf Basis von Pilzkulturen hergestellt und dann fermentiert wird, nicht nur die Leiden der Tiere, sondern auch massive Abholzungen für das Rinderfutter vermieden werden: Schon „20 Prozent des Rindfleischkonsums durch mikrobielles Protein zu ersetzen, könnte die weltweite Entwaldung bis 2050 halbieren“, schreiben die ForscherInnen.

Anders als bei anderen Studien hätten die Computersimulationen nicht nur einzelne Lebensmittel betrachtet, sondern auch Ernährungsgewohnheiten, Bevölkerungswachstum, die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und die Landnutzung berücksichtigt, hieß es. Fazit: „Die marktreife Fleischalternative ähnelt echtem Fleisch in Geschmack, Konsistenz und Nährwert, verbraucht aber deutlich weniger Ressourcen“. Denn immerhin machen Produktion und Konsum von Lebensmitteln ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen aus, heißt es vom PIK – und Rindfleisch ist dabei der größte Brocken.

Damit gibt es eine Alternative zum sonstigen Ersatz-Fleisch, das entweder auf pflanzlicher Basis wie Soja beruht oder aus Fleischzellen im Labor weitergezüchtet wirde. „Die Menschen müssen keine Angst haben, dass sie in Zukunft nur noch Gemüse essen sollen“, sagt Studienautor und PIK-Forscher Florian Humpenöder, „sie können weiterhin Burger & Co. essen, nur werden die Burger-Pattys dann anders hergestellt“. Was so schlimm daran sein soll, Zucchini, Tomaten, Schafskäse und Chamigons zu grillen, haben die ForscherInnen aber noch nicht untersucht.

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26 Kommentare

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  • Bezüglich dem Zusammenhang Tierproduktion, Treibhausgase und Klimakrise zur Erinnerung:



    "UN zum Fortschreiten der Erderhitzung: Die gefürchtete Marke vor Augen



    Die UN-Wetterorganisation warnt: Zeitweise könnte die globale Temperatur bereits in den kommenden fünf Jahren die 1,5-Grad-Grenze reißen. Und dann? ..."



    taz.de/UN-zum-Fort...rhitzung/!5850779/

  • "Fazit: „Die marktreife Fleischalternative ähnelt echtem Fleisch in Geschmack, Konsistenz und Nährwert, verbraucht aber deutlich weniger Ressourcen“."



    An dieser Stelle wäre doch ein Vergleich zu pflanzlichen Alternativen gut angebracht, um die Aussage besser einordnen zu können. Ich verstehe nicht so ganz den Sinn in dem Laborfleisch. Es gibt doch immer ausgeklügeltere pflanzliche Alternativen, die sowohl Gesckmack als auch Konsistenz so gut imitieren können, dass sie kaum von Fleisch zu unterscheiden sind. Falls einem Sojasteak oder Tofu nicht nah genug an Fleischgeschmack herankommt, gibt es doch bereits Pflanzenpattys wie Incredible, Green Mountain, Beyond Meat. Und sicherlich sind diese sparsamer und ökologischer herzustellen.



    „Die Menschen müssen keine Angst haben, dass sie in Zukunft nur noch Gemüse essen sollen“



    So eine (beschreibende) Aussage sollte vor dem Hintergrund aktueller ökologischer Entwicklungen eigentlich befremden. Angst sollten die Leute nicht davor haben, Gemüse zu essen, sondern davor, dass die Ökosysteme zusammenbrechen und nicht mehr genügend Nahrungsmittel und Trinkwasser da ist. Immerhin ist "nur noch Gemüse essen" überhaupt noch essen.



    "Was so schlimm daran sein soll, Zucchini, Tomaten, Schafskäse und Chamigons zu grillen, haben die ForscherInnen aber noch nicht untersucht."



    Das wäre mal was. Wobei jetzt bereits festzustellen ist, dass die "Erzeugung" von Schafskäse sehr viele Treibhausgasemissionen bedeutet und pflanzliche Alternativen in ökologischer Hinsicht sehr viel besser abschneiden. Schafe sind wie auch Rinder Wiederkäuer und erzeugen also die Treibhausgase Methan und Lachgas.

  • Die wichtigsten Fragen werden im Artikel leider nicht aufgeworfen und beantwortet:

    Gibt es beim Grillen der Alternativen eine Maillard-Reaktion?

    Ändert sich die Konsistenz je nach Dauer des Grillvorganges oder der Art des Grillens (direkt, indirekt, mit Deckel ohne Deckel)?

    Bieten die Alternativen geschmackliche Unterschiede zwischen durch, medium, englisch?

    • @DiMa:

      Die wichtigsten? Finden Sie tierethische Fragen (wie Tiere behandelt werden sollten) und Fragen menschlicher Ethik bezüglich dem Erhalt der Lebensgrundlagen und menschliches Überleben nicht wichtiger, als Genuss- und Geschmacksfragen?

      • @Uranus:

        Wenn man Jahrhunderttausende an - auch evolutionär niedergeschlagener - Gewöhnung aushebeln will, muss man eindeutig auf mehr setzen als auf abstrakte Solidarität mit den Mitgeschöpfen. Der Mensch ist an der Stelle eben auch Tier - mit vergleichbaren moralischen Maßstäben (nämlich gar keinen). Von daher: JA! Wenn sie großflächig Konsumgewohnheiten ändern wollen, die hauptsächlich genuss- und geschmacksorientiert sind, dann sind solche Fragen in der Tat wichtiger.

        • @Normalo:

          Auf die Evolution abzuheben ist hier einfach nur falsch. Er streift längst nicht mehr als Jäger*in und Sammler*in durch die Natur. Der Mensch ist ein Kulturwesen.



          Im Laufe der Zeit hat er sich unzählig Organisches als Nahrungsmittel angeeignet, noch mehr Zubereitungsarten entwickelt. Ernährung ist Teil der Kultur, Teil der Sozialisation. Und Ernährung verändert sich. Mittlerweile leben in Deutschland 2 % vegan. Ein Jahr vorher waren es nur 1 %.



          "Der Mensch ist an der Stelle eben auch Tier - mit vergleichbaren moralischen Maßstäben (nämlich gar keinen)."



          Wie meinen Sie das?



          Übrigens wird im Artikel tatsächlich auf den Geschmack hingewiesen:



          „Die marktreife Fleischalternative ähnelt echtem Fleisch in Geschmack, Konsistenz und Nährwert"



          Dann geht es nicht um bloße abstrakte Solidarität sondern um konkrete Tiere, um Subjekte, Individuen mit Gefühlen, Interessen, Fähigkeiten. Es geht um Rinder, Schweine, Hühner usw.. Dabei muss mensch nicht mal Tierrechte befürworten, um für massive Reduzierung der Tierproduktion zu sein. Eine die anthropozentrische Begründung des Existenzerhaltes reicht für die Reduzierung bereits aus. Allerdings sind Tierrechte meines Erachtens erstrebenswert. Anhand dieser wird mensch dem Wesen der Tiere moralisch gerecht.

          • @Uranus:

            "Auf die Evolution abzuheben ist hier einfach nur falsch."

            Nein, ist es nicht. Die Methoden der Nahrungsbeschaffung haben ich geändert (in evolutioniären Maßstäben betrachtet freilich erst in jüngster Vergangenheit). Die NahrungsAUFNAHME ist indes omnivor geblieben. Darauf ist unser Körper einschließlich angeborener Bedürfniswelten eingestellt. Solche genetische Programmierung lässt sich rational "überschreiben", aber das muss stark gewollt oder stringent konditioniert sein, sonst bleibt der Appetit fleischlastig.

            "Wie meinen Sie das?"

            Das Konzept eines intrinsischen moralischen Standards ist eine menschliche Erfindung. Andere Tiere kennen sowas nicht, rein instinktives menschliches Tun und Wollen entsprechend auch nicht.

            „Die marktreife Fleischalternative ähnelt echtem Fleisch in Geschmack, Konsistenz und Nährwert"

            "Ähnelt" ist relativ. Sogar echtes Fleisch unterscheidet sich so stark voneinenander, dass derselbe Mensch das eine liebt und das andere nicht anrühren würde. Ich z. B. mache einen Bogen um das meiste Formfleisch (Hacksteaks, Chicken Nuggets etc.). Das wiederum dürfte aber das Referenzprodukt sein, an dem die "Ähnlichkeit" vieler Fleischersatzprodukte festgemacht wird.

            "Dann geht es nicht um bloße abstrakte Solidarität sondern um konkrete Tiere,..."

            Hä? Wer KENNT denn die individuellen Tiere, die er isst?? Ich könnte z. B. eine Kuh Elsa kennen und mögen, aber wenn ich daraufhin ein Steak vom Bullen Heinz NICHT esse, weil ich mich so solidarisch mit Elsa fühle, dann ist das "abstrakt". Denn Elsas Leben wird duch die Schlachtung von Heinz keine Sekunde verkürzt. Umgekehrt ist der konkrete Heinz (anständige Reifung unterstellt) bereits seit Wochen tot, wenn ich heute beim Metzger stehe und überlege, ob es zum Abendessen ein Steak von ihm gibt. SEIN Leben kann ich gar nicht mehr retten, wenn ich verzichte. Also wird mein Verzicht höchstens ABSTRAKT irgendwelchen Tieren zugute kommen, sich aber KONKRET auf meine Speisefolge auswirken.

            • @Normalo:

              Nein, der Mensch ist omnivor und benötigt bestimmte Nährstoffe in bestimmter Menge. Die kann er sich außer Vitamin B12 anhand veganer Ernährung zuführen. Er braucht keine Nahrungsmittel aus tierlichen Quellen für eine gesunde Ernährung. Geschmack ist großteils eine Gewöhnungssache, durch Kultur und Sozialisation geprägt. Umami[1] lässt sich auch mittels Wahl veganer Nahrungsmittel und Zubereitungsweise erzeugen.



              "Das Konzept eines intrinsischen moralischen Standards ist eine menschliche Erfindung. Andere Tiere kennen sowas nicht, rein instinktives menschliches Tun und Wollen entsprechend auch nicht."



              Ja, und was wollen Sie damit sagen? Mir erschließt sich noch nicht der Zusammenhang mit Ihrer ursprünglichen Aussage.



              "'Ähnelt' ist relativ" - Wobei recht viele es nicht auseinanderhalten können. Es gibt verschiede Produkte relativ neu hierzulande ist Jackfruit. Aber Chorizo-Saitanwurst und so gibt es schon länger.



              Die allermeisten Menschen kennen sicher nicht die Tiere, die sie essen. Das sehe ich genauso. Andererseits gibt es Anbieter, die mit dem Bezug zum ausgebeuteten Tier für ihre Tierprodukte werben. Wie auch immer - ich finde es wichtig, die tierlichen Individuen und das damit verbundene Leid mitzudenken und nicht bloß die Fleischmasse oder der abstrakte Begriff Tier etc.. Würden Sie eigentlich auf Menschen bezogen auch von "abstrakter Solidarität" sprechen oder verwenden Sie hier einen rhetorischen Kniff im besonderen?



              [1] de.wikipedia.org/wiki/Umami

              • @Uranus:

                Ich unterscheide der Einfachheit halber zwischen "Bedarf" und "Bedürfnis". Ersterer entscheidet über die Gesundheit, letzteres über das Kaufverhalten. Und ja, das KANN man umkonditionieren, aber das ist kein natürlicher Prozess von heute auf morgen und findet vor allem nicht statt, indem man eines morgens aufwacht und merkt, dass man ja den lieben Mitgeschöpfen gegenüber bislang eine völlig falsche Einstellung hatte. Gegen die eigenen Instinkte zu gehen, und die sind eben nicht moralisch, ist den meisten Menschen schlicht zu anstrengend. Da hilft auch die hundertste pro-vegan Predigt nichts.

                Und ja, ich unterscheide auch bei Menschen zwischen abstrakter und konkreter Solidarität und bemerke, dass erstere deutlich schwerer in der Breite umzusetzen ist als letztere. Wäre das nicht der Fall, lebten wir längst im kommunistischen Paradies. In der Realität aber kann beispielsweise der nichtsnutzige Sohn reicher Eltern ein rauschendes Leben führen und selbst ein Bettler mit einem guten Platz einen äußerst anständigen Umsatz realisieren, während eine um "richtige" Arbeit bemühte Alleinerziehende von "der Gesellschaft" (also der abstrakten Masse aller Unterhaltsfähigen) vergleichsweise die kalte Schulter gezeigt bekommt. Der Unterschied zwischen abstrakter und konkreter Solidarität könnte nicht offensichtlicher sein.

                PS und ich finde es richtig, dass Tier und Tierprodukt in der Werbung verbunden werden. Wenn der Verbraucher noch nicht vergessen hat, dass das Fleisch mal ein lebendes Tier war, ist ihm auch der Zusammenhang zwischen dem Leid von Nutztieren und seinem Lebensstandard wenigstens noch einigermaßen zu vermitteln. Man darf halt nur nicht erwarten, dass Jeder, dem dieser Zusammenhang durchaus bewusst ist, zum Veganer und/oder radikalen Tierschützer taugt. Prioritäten bleiben eben doch individuell determiniert (oder op joot Kölsch: "Jede Jeck es anders.").

                • @Normalo:

                  Die Unterscheidung mache ich ja auch. Eine Erläuterung des Bedarfs und der Alternativen der Bedarfsdeckung, der Möglichkeiten umd Machbarleiten ist ja fortwährend nötig, wie hier auch immer wieder Kommentare zeigen.



                  Den Begriff "Instinkt" finde ich in diesem Zusammenhang irreführend. Wie ich bereits darlegte, ist Ernährung maßgeblich durch Kultur geprägt. Einflüsse sind u.a. Gewohnheiten und Ideologie. Und sicher, das eigene Mensch-Tierverhältnis neu zu durchdenken und das eigene Verhalten entsprechend anzupassen, geht nicht von heute auf morgen. Bei mir hat es auch eine Weile gedauert. Es braucht vielerlei Anstöße. Dabei gige es auch um strukturelle Veränderungen. Letztlich wird mensch sich wohl zwangsläufig ökologisch bedingt mit wachsendem Anteil vegan ernähren, da Tierproduktion zum einen zu ressourcenintensiv ist, um die wachsende Zahl an Menschen zu ernähren und zum anderen zu Treibhausgasintensiv ist. Planet und Ökosysteme setzen da Grenzen. Fragt sich, ob es den Menschen gelingt, rechtzeitig Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen zu reduzieren, bevor er die eigenen Lebensgrundlagen zerstört hat. Insofern wäre es von Vorteil im persönlichen wie im politischen sich zu verändern.



                  Danke für die Ausführungen zu Ihrem Solidaritätsverständnis.

  • Ich hatte mich im ersten Moment über die Überschrift erschrocken. Aber das war verfrüht. Denn natürlich braucht Steak nicht von getöteten Tieren kommen und das schlechte Gewissen kann wegfallen, wenn für unsere Nahrung kein Raubbau am Planeten getrieben und kein milliardenfaches unnötiges Tierleid erzeugt wird.

  • Bin schon gespannt darauf, wie es ist, als Veganer nicht mehr Vegetarier sein zu müssen.

  • vegane Alternativen werden immer besser und in immer größeren Mengen hergestellt und damit günstiger, herkömmliches Fleisch wird immer teurer. denselben Prozess gibt's bald auch für Käse und in 10 - 15 Jahren wird "Nutz"tierhaltung nur noch eine teure, ineffiziente Nische sein. Dann wird zumindest ein Teil dieses absurden Kapitels vorbei sein, in dem wir andere Tiere wie Objekte behandeln.

  • Das Bild zeigt aber nicht die Steaks aus fermentierten Pilzen, sondern "herkämmliche" steaks aus "totem Tier", richtig?!

    • @Flo:

      Natürlich. Das fermentierte Pilzersatzfleisch existiert nur in Visionen Potsdamer Forscher, und die erhältlichen Alternativen aus Erbsenprotein, Wasser, Klebstoff, Symrise "Fleisch", und was der Chemiebaukasten noch so hergibt, scheuen aus Gründen Vergleichsfotos ;)

      • @darthkai:

        "Chemiebaukasten", als ob in herkömmlichem Fleisch nichts drin wäre. Für Vergleichsfotos gerne juicymarbles.com/shop/eu konsultieren. Wenn man auf den typischen Fleischlook steht.

        • @Boriskarloff:

          Naja, sieht eher nach marmoriertem SPAM aus, als nach 'nem Steak. Geschmacklich wird es ebenfalls keine Ähnlichkeit haben.



          Davon abgesehen sind ~70€ für ein Kilo Soyaprotein, Farbstoff und Tapetenkleister natürlich grotesk ^^

  • "Steakgenuss mit gutem Gewissen"



    ..habe ich auch bei einem ganz normalen Steak, da lasse ich mir von keinem ein schlechtes Gewissen einreden.



    Ein ganz anderes Thema ist die würdige Tierhaltung und die Abschaffung von Massentier-Fabriken. Ich esse wenig Fleisch, aber dieses Vorverurteilen von Fleischessern teile ich nicht.

    • @Rudi Hamm:

      Naja, was heißt einreden lassen? So Sie es nicht bereits machten, befassen Sie sich doch mal näher mit dem Wesen der Tiere, was Tiere ausmacht, was sie wollen, was sie können, wofür sie sich interessieren, wovor sie Angst haben usw.. Oder schauen Sie sich eine Doku zum Thema an, wie "Butenland", eine Doku über einen Lebenshof und dessen Geschichte und Gründer*innen:



      www.ardmediathek.d...i0xMDJkZGRiMDBjOTc

    • @Rudi Hamm:

      Nichts ist würdig daran, für den Konsum von anderen gehalten und dann getötet zu werden, egal ob Massentierhaltung oder nicht. Wenn man deswegen kein schlechtes Gewissen hat - okay. Aber dann kann man doch diese Rechtfertigungsversuche lassen.

    • @Rudi Hamm:

      "Ein ganz anderes Thema ist die würdige Tierhaltung und die Abschaffung von Massentier-Fabriken. Ich esse wenig Fleisch,"



      Das sind so Sätze die ich in den letzten Jahren gefühlt ständig von carnivoren Zeitgenossen höre. Etwa von dem Arbeitskollegen der regelmäßig betont, dass er ja nur ganz wenig Fleisch äße, ja eigentlich fast schon Vegetarier wäre. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass er sich auch nur einmal in der Mittagspause etwas ohne Tier bestellt hätte. In ähnlicher Frequenz wird mir gern von verschiedenen Seiten versichert wie schlimm man ja doch die Massentierhaltung fände und, dass man selbst ja natürlich nur die super guten Produkte vom Fleischer um die Ecke kaufen würde, der quasi noch eine persönliche Beziehung zu seiner Ware hatte, alles top Bio-Qualität, ...



      Die Gewissensfragen soll da mE tatsächlich jeder mit sich selbst ausmachen. Allerdings bin ich dann doch oft eher erstaunt, was die Leute dann aber trotzdem so an Rechtfertigungsgequatsche abgeben. Wenn davon auch nur die Hälfte wahr wäre, würden die Bedingungen in den Ställen und Fleischsfabriken ganz anders aussehen. Aber irgendwie hab ich so den Eindruck, dass trotz der allseits unbefleckten Gewissen dann doch das Bedürfnis besteht sich nochmal zu vergewissern, dass es natürlich nur die Anderen sind, die mit Wasser aufgespritztes Billigfleisch, Pink Slime und Separatorenfleisch futtern während man sich selbst bei den 2-3% Bio-Anteil wähnt. Schon sehr eigenartig, dass mir nie jemand von den restlichen 97% über den Weg läuft.



      de.wikipedia.org/wiki/Pink_Slime



      de.wikipedia.org/w...Separatorenfleisch

      • @Ingo Bernable:

        Mh, "Pink Slime", klingt lecker! ;-) Brrr.



        Ja, wenn mensch sich die paar Prozentchen des "Bio-Fleisch"-Marktanteils anschaut, stimmen die Erzählungen von Allesesser*innen dann auch kaum mit der Realität überein. Ein Freund berichtete mal, dass dessen allesessende Eltern Wurst Aufschnitt etc. nicht zum Fleisch hinzuzählten. Zumal bei der Thematisierung von Fleisch wie auch in offiziellen Statistiken Meerestiere nicht zu Fleisch hinzu gezählt werden. So kann mensch sich dann auch den Fleischkonsum kleinreden bzw. zurecht biegen ...