piwik no script img

Palästinenser warten auf ImmunisierungImpfvorreiter Israel in der Kritik

Israel impft im Rekordtempo, Palästinenser*innen warten noch auf ihre Dosen. Die Frage, wer die Ungleichheit verantwortet, sorgt für Kontroversen.

Diskriminierung? Israelis werden geimpft, ein Großteil der Palästinenser*innen nicht Foto: dpa

Berlin taz | Impfweltmeister oder Apartheidstaat? Die Erfolgsmeldungen über Israels Covid-Impfkampagne sorgen international für eine hitzige Debatte. Viele bewundern das Land, nachdem die Regierung von Benjamin Netanjahu in Windeseile mehr als ein Zehntel der Bevölkerung hat impfen lassen. Kritiker*innen aber werfen ein, dass die Palästinenser*innen in den von Israel besetzten Gebieten ausgeschlossen seien – also mehr als vier Millionen Menschen.

Zunächst: Impfweltmeister bleibt Israel auch, wenn die Palästinenser*innen im Westjordanland und im Gazastreifen in die Rechnung einfließen. Nach Regierungsangaben haben bereits rund 1,5 Millionen Menschen in Israel eine erste Impfdosis erhalten. Je nach Berechnung sind das zwischen 10 und gut 16 Prozent der in Israel beziehungsweise in Israel und den palästinensischen Gebieten lebenden Menschen. So oder so liegt das Land damit weltweit mit weitem Abstand vorn.

Fakt ist aber auch, dass es fast ausschließlich Israelis sind, die ihren Ärmel hochkrempeln dürfen. Die Palästinenser*innen im Westjordanland und Gaza müssen auf den Impf-Beginn noch warten – voraussichtlich noch wochenlang. Am Dienstag teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit, man rechne erst im Februar mit ersten Impfdosen.

Am stärksten ist der Kontrast damit im Falle der völkerrechtlich illegalen israelischen Siedlungen im Westjordanland. Hier leben israelische Staatsbürger*innen, die Zugang zu Impfungen haben, und Palästinenser*innen ohne Aussicht auf eine Spritze in unmittelbarer Nachbarschaft.

Schwere Vorwürfe von Amnesty und HRW

Wird also ein erheblicher Teil der Einwohner*innen diskriminiert? Amnesty International forderte am Mittwoch: „Die israelische Regierung muss aufhören, ihre internationalen Verpflichtungen als Besatzungsmacht zu ignorieren, und sicherstellen, dass die unter Besatzung lebenden Palästinenser (...) gleichberechtigt und fair mit COVID-19-Impfstoffen versorgt werden.“

Auch für den Juristen Kenneth Roth, Geschäftsführer von Human Rights Watch, liegt ohne Frage eine „diskriminierende Behandlung“ vor, wie er auf Twitter schrieb. Eine Reihe von palästinensischen und israelischen Menschenrechtsorganisationen hatte in einem gemeinsamen Statement zuvor eine rechtliche Argumentation ausformuliert:

„Artikel 56 der 4. Genfer Konvention sieht ausdrücklich vor, dass ein Besatzer die Pflicht hat, (...) ‚vorbeugende Maßnahmen zu treffen, die zur Bekämpfung der Ausbreitung ansteckender Krankheiten und Epidemien erforderlich sind‘. Diese Pflicht umfasst die Unterstützung des Kaufs und der Verteilung von Impfstoffen an die (...) palästinensische Bevölkerung.“

Das jedoch sieht der israelische Jurist und Medienaktivist Daniel Pomerantz anders, das Gegenteil sei sogar der Fall: Israel dürfe sich rechtlich gesehen nicht in die palästinensische Impfstrategie einmischen, ohne dass die Führung in Ramallah darum bitte, erklärte er gegenüber der taz. Der Hintergrund: 1995 einigten sich Israelis und Palästinenser*innen darauf, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) für die Gesundheitsversorgung verantwortlich ist.

In Annex III, Artikel 17, des Oslo-II-Abkommens heißt es:

„Die palästinensische Seite wird (...) die gegenwärtigen Impfstandards für Palästinenser anwenden (...).“

Und weiter:

„Israel und die palästinensische Seite tauschen Informationen über Epidemien und ansteckende Krankheiten aus, arbeiten bei deren Bekämpfung zusammen und entwickeln Methoden für den Austausch von Krankenakten und Dokumenten.“

Ramallah setzt auf russischen Impfstoff

Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich gibt es durchaus, auch bei Covid-19-Tests, doch bei der Entwicklung einer Impfstrategie existiert sie nicht. Über eine offizielle Anfrage der PA an die israelische Regierung, Impfstoff auch für die besetzten Gebiete bereitzustellen, ist nichts bekannt. Auf eine taz-Anfrage antwortete das palästinensische Gesundheitsministerium nicht.

„Rechtlich gesehen“, sagt Pomerantz, „hat die PA das Recht, diese Entscheidung zu treffen, und Israel darf sich darüber nicht hinwegsetzen.“ Statt mit Israel zusammenzuarbeiten hat die PA in den vergangenen Wochen eine eigene Strategie verfolgt: Während Israel auf die teuren Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna setzt, hat sich die Führung in Ramallah eigenen Angaben zufolge vor allem – aber nicht ausschließlich – um den russischen Impfstoff Sputnik V bemüht.

Um Unterstützung hat sich die PA dabei bei der von der WHO ins Leben gerufenen Covax-Initiative beworben, mit der eine gerechte Verbreitung billiger Impfstoffe auch in ärmeren Ländern gefördert werden soll. Bislang ist aber noch kein Impfstoff in den palästinensischen Gebieten eingetroffen.

Mit der eigenen Impfpolitik der PA wird die Lage noch etwas komplizierter. Denn der in Russland entwickelte Sputnik-Impfstoff ist in Israel nicht zugelassen. Ohne israelische Mitarbeit wird er aber kaum in die besetzten Gebiete gelangen, da Israel die Grenzen kontrolliert. „Israel kann keinen Impfstoff weiterleiten, der nicht für seine eigenen Bürger*innen zugelassen ist“, warnten deshalb die Menschenrechtsorganisationen in ihrem gemeinsamen Statement.

Menschenrechtler*innen: Oslo spielt keine Rolle

Die Zuständigkeit der PA wollen auf taz-Nachfrage indes weder die israelische Organisation Physicians for Human Rights (PHR) noch Amnesty International gelten lassen. Während die Oslo-Vereinbarung zwar das Gesundheitswesen an die PA übertragen habe, „hat das Ausmaß der Kontrolle Israels über den Verkehr von Menschen und Gütern, einschließlich Gesundheitspersonal, Patienten und medizinischer Ausrüstung, dazu geführt, dass diese Verantwortung hauptsächlich dem Namen nach besteht“, teilte PHR-Direktor Ran Goldstein am Mittwoch mit.

Ähnlich argumentiert Amnesty International: „Das palästinensische Regierungssystem ist sehr begrenzt in Bezug auf das, was es kontrollieren kann und was nicht“, teilte Saleh Higazi, stellvertretender Nahostdirektor, der taz mit. Israel trage damit weiterhin die Verantwortung für das Recht der Palästinenser*innen auf Gesundheit, sind sich beide einig.

„Durch die Entwicklung eines Impfprogramms, das eine ganze Bevölkerungsgruppe ignoriert, die unter seiner Kontrolle steht, hat Israel das System der institutionalisierten Diskriminierung weiter offengelegt“, sagt Higazi, „ein System, in dem einer Gruppe Rechte und Schutz gesetzlich gewährt werden, während einer anderen die gleichen Rechte und der gleiche Schutz ebenfalls gesetzlich verweigert werden.“

Für die unter Besatzung lebenden Menschen ändern die rechtlichen Kontroversen wenig. Solange sich die PA nicht aktiv um eine Koordinierung bemüht und die israelische Regierung sich nicht verantwortlich fühlt, werden sie in den nächsten Wochen wohl keinen der möglichen Impfstoffe erhalten, während zumindest ein Teil der Siedler*innen in direkter Nachbarschaft schon bald immun sein dürfte gegen das Coronavirus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

46 Kommentare

 / 
  • Es scheint ein wenig anders gewesen zu sein:



    "Eine Gruppe von NGOs und Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, hat im Dezember Israel dazu aufgefordert Lieferungen des russischen Impfstoffs in die palästinensischen Gebiete nicht zuzulassen, weil dieser nicht ausreichend geprüft sei. Hierzu erklärte eine Sprecherin des israelischen Gesundheitsministeriums, dass man sich nicht in Abkommen der PA mit Impfherstellern einmische und jede Impfstofflieferung israelisches Territorium passieren könne..."



    Aus:



    jungle.world/artik.../02/autonom-impfen



    Es ist also Amnesty International, das versucht eine eingeplante Impfstofflieferung an die PA zu verhindern.

  • Wer auch nur ein wenig nachdenkt, hemmt schnell dazu, dass Israel ein hohes Interesse haben muss, dass alle Menschen in der Region schnell durchgeimpft sind.



    Aber was soll’s, bleiben wir realistisch, bei einer weltweiten Seuche ...wollen wir wirklich so naiv sein zu glauben, dass die „Israelkritik“ da außen vor bleiben könnte.

  • Soweit ich informiert bin, werden in Deutschland auch keine Menschen aus anderen Ländern geimpft. Bürger, die in einem Bundesland leben, können sich meines Wissens nach nicht in einem anderen Bundesland impfen lassen. Hier ist also ganz klar die PA gefragt.

    • @Jossi Blum:

      "Soweit ich informiert bin, werden in Deutschland auch keine Menschen aus anderen Ländern geimpft."

      Das ist falsch. Zur Gruppe der zu Mpfenden mit "Moderater Priorität" gehören beispielsweise "Personen zwischen 71 und 75 Jahren, mit Vorerkrankungen, Asylbewerber und Obdachlose". www.fr.de/wissen/c...d-19-90133603.html

      Woher haben Sie ihre Information?

      • @Rudolf Fissner:

        Ein Berliner kann sich nicht in Brandenburg oder Bayern impfen lassen, sondern nur in seinem ansässigen Bundesland. Brandenburger in Brandeburg, Bayern in Bayern, etc.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich meinte, dass z.B. keine Österreicher, Schweizer, etc. nach Deutschland reisen können, um sich hier zu impfen. Es müssen immer Menschen mit Wohnsitz in Deutschland sein.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        würde israel einfach so, GEGEN die entscheidung der PA, anfangen in der wetsbank zu impfen, würden vermutlich kaum impfwillige kommen und israel würde "impfimperialismus" vorgeworfen.



        egal wie israel entscheidet, israel ist irgendwie das problem

        • @90564 (Profil gelöscht):

          Ist Israel nun ein Problem weil DE Asylbewerber impft? Das ist doch völlg verdreht!!!

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            auch asylbewerber!nnen in israel werden "von" israel geimpft, aber vielleicht lassen sie sich meinen kommentar mal von jemandem laut vorlesen und erklären

            • @90564 (Profil gelöscht):

              Das Intro des Threads hat "Soweit ich informiert bin, werden in Deutschland auch keine Menschen aus anderen Ländern geimpft." Wollen Sie damit sagen, dass nun doch auch palästinensische Arbeiter in Israel geimpft werden so wie in DE auch jeder ausländische Arbeitnehmer geimpft wird?

              • 9G
                90564 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                es ist also keine antwort auf meinen kommentar, danke, für diese information und nein, in deutschland werden berufspendler!nnen aus nachbarländern nicht von deutschland geimpft, diese information ist nicht richtig!

  • Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum Israel die Palästinenser nicht impfen will:

    Es wäre eine Win-Win Situation für Beide.

  • Haben die Herkunftsländer der Migranten in DE gefragt, ob diese auch geimpft werden? Nö. Ist und darf auch nicht notwendig sein.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      wär mir neu, dass sich deutschland um die impfungen von berufspendler!nnen aus dem ausland kümmern würde, soweit ich weiss, sind dafür die heimatländer verantwortlich, oder sprechen sie von den israelischen "muslim!nnen/christ!nnen", die werden selbstverständlich von israel in israel geimpft

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Da würd ich doch wissen wollen woher Sie das alles wissen wissen. Und very lustig ist ihre Meldung von einem Impffreiflug für palästinensische Ü70 in Israel aus DE, die dort offensichtlich keine Impfung bekommen aber hier.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          herr fissner, wenn sie bitte darauf hinweisen könnten, wo ich etwas von "Impffreiflug für palästinensische Ü70 in Israel aus DE" geschrieben haben sollte, könnte ich ihre frage vielleicht benatworten, ich habe keine ahnung, wovon sie sprechen, danke

  • Artikel kritisiert Israel, Antideutsche in den Kommentaren in 3, 2, 1...

    • @Andreas Maschler:

      Der Artikel selbst kritisiert Israel gar nicht, sondern referiert lediglich die Ansichten der "Kritiker", bringt aber auch die Gegenmeinung sowie einige Fakten, aus denen sich ergibt, dass es kein Ersuchen der Palästinensischen Autonomiebehörde an Israel gibt, die Versorgung der von der PA verwalteten Gebiete mit Impfstoffen sicherzustellen.

      Und "Antideutsche", na ja. Ihr Reflex ist schon amüsant. Kaum weisen Kommentatoren auf Tatsachen und Regelungen hin, die dagegen sprechen, dass Israel dafür verantwortlich ist, dass in den PA-Gebieten noch nicht geimpft werden kann, sind das für Sie schon "Antideutsche". Insofern lasse ich mich gern von Ihnen als antideutsch bezeichnen.

  • Mir kommt auch nicht glaubwürdig vor, dass Israel Sputnik V nicht an die PA weiterleiten können soll. Das Hadassah-Krankenhaus hat den Impfstoff auch besorgt, obwohl er nicht zugelassen war.

  • Haben die Palästinenser in den Autonomiegebieten nicht ihre Selbstverwaltung? Sollten sie sich nicht an Hamas bzw. die PA wenden?

    • @Adam Weishaupt:

      Das ist ehrlich gesagt auch Stuss, es arbeiten alleine über 85.000 Palaraber in Israel und den Siedlungen, wenn man diese Pandemie in den Griff kriegen will, muss man die auch impfen.

      Und den Gegner zu demütigen, ist eine dumme Strategie, jeder weiß wer da die stärkere Partei ist. Daraus zieht man keinen Nutzen und vorzuführen, dass die PA relativ machtlos ist, ist zwar nicht schwer, aber einen ungeliebten, aber relativ seriösen Gegner zu diskreditieren, wirft immer die Frage auf und was kommt wenn der mal kippt, auf jeden Fall jemand, der Israel feindlicher gesonnen ist.

      Man muss auch keine roten Davidssterne auf die Impfdosen drucken und vor Fernsehkameras demonstrieren, was man für gute Menschen ist, stimmt nämlich auch nicht.

      Man könnte z.B. Freunden der Palaraber, die über genügend Mittel verfügen und auch schon relativ weit beim impfen sind, ich denke da an Qatar, inoffiziell signalisieren, das man Impfhilfe an die Palaraber, wohlwollend unterstützend würde, dann schreibt man, vom Roten Halbmond auf die Packung, macht ein paar schöne Bilder und für die innerarabische Freundschaft hat man auch noch etwas getan.

      • @Sven Günther:

        Die Hamas und die PA haben aus Eigeninteresse und gegen das Interesse ihrer Bevölkerung Unterstützung aus Israel abgelehnt.

        • @Adam Weishaupt:

          Zudem würde eine massive Demontage der PA die im Westjordanland erschreckend starke Hamas befördern. Das darf auf keinen Fall passieren, auch wenn es im Interesse Israels und der palästinensischen Bevölkerung wäre zu impfen.

  • mal ganz naiv: israels regierung könnte der PA ja auch impfungen anbieten. oder palästinenserinnen in den gebieten.

    • @christine rölke-sommer:

      Aus den israelischen Nachrichten von gestern.

      www.kan.org.il/Item/?itemId=97778

      Sie können es ja selbst lesen, kurz zusammengefasst für Interessierte die kein Hebräisch verstehen.

      Die Autonomiebehörde in Ramallah hat, lt. Quellen des israelischen Senders Kan, heimlich, eine kleine Menge Impfstoff für humanitäre Notfälle in Israel angefragt und auch geliefert bekommen, ihn aber dann nicht benutzt. Es soll aber eine weitere Lieferung angefragt worden sein.

      Die Wafa, also die Nachrichtenagentur der Palaraber schreibt dazu heute Morgen, ja uns wurden Dosen angeboten, wollten wir aber nicht, die Israelis erzählen Bullshit.

      english.wafa.ps/Pages/Details/122762

      Und wir wissen beide, dass die Palaraber in Judäa und Samaria oder in Gaza keinen Impfstoff des zionistischen, imperialistischen, kolonialistischen Unterdrückerstaates, ich hoffe damit sind die meisten Punkte abgedeckt, annehmen würden...

      • @Sven Günther:

        Ich habe beide Meldungen gelesen und so ganz passt das mit ihrer Interpretation nicht zusammen. Die wafa schreibt, dass die PA sagt, man habe ihr 20 Impfdosen zu experimentellen Zwecken angeboten, was die PA abgelehnt hat- weil man gleichzeitig schon mit diversen Unternehmen Verbindung aufgenommen hat um sich mit geprüften Impfstoffen beliefern zu lassen. Die Meldung von Kan spezifiziert, es handele sich um 2 Millionen Impfdosen von Astra Zeneca, für deren Transfer (vom Hafen in die Gebiete) die PA bei der israelischen Regierung bereits Antrag gestellt habe, den Israel aber noch nicht beantwortet hat und noch prüft. Außerdem erwartet man noch eine Spende des WHO- Programms, das gerade aber noch dabei ist Vakzine von Astra Zeneca und Moderna zu verabschieden/ zertifizieren. So weit was drin steht. Vielleicht, meine Interpretation, fühlt sich die P.A. ja auch leicht verschaukelt wenn man ihr seitens Israel ein paar Probierdosen schickt, während man sich gleichzeitig das Durchlassen der bei den Firmen von der PA bestellten 2 Mio Dosen erwartet, was sicher auch der paläst. Bevölkerung insgesamt von größerem Nutzen wäre? Das Durchlassen der Lieferung wäre auch kein Akt der Großzügigkeit Israels sondern seine Pflicht und die Produkte stammen ja ohnehin nicht vom "zionistischen Unterdrückerstaat" (Zitat Sven Günther, nicht Wafa oder PA) Für alle, die sich weiter mit Hebräisch beschäftigen wollen, der Google- Translator, richtig angewandt, leistet inzwischen schon recht gute Arbeit.

        • @ingrid werner:

          Wenn ich anfange, jeden Einzelpunkt mit Quellen zu versehen, den ich irgendwo gelesen habe, dann wird das sehr langatmig, macht hier auch sonst keiner. Aber wenn Sie eine Quelle für die Lieferung kleiner Mengen Impfstoff wollen, bitte.

          www.timesofisrael....-authority-report/

          • @Sven Günther:

            Ich habe auch keinen neuen Beleg für irgendwas angefragt, sondern ich habe nur noch mal wiedergegeben was, frei aller Interpretationen, tatsächlich drin steht in den von Ihnen verlinkten Meldungen. Keinen Grund das Selbe nochmal von ToI zu schicken. Ja, Israel, oder ein nichtgouvernamentales israel. Unternehmen, bestätigt ja auch die P.A., hat (dutzende (Kan), 20 (Wafa) Impfstoffdosen (à 1 oder à 2 Fläschchen?) geliefert. Hat niemand bestritten, sind aber natürlich noch weniger als Brosamen, wenn man 4 Millionen zu impfen hat, und wenn man vorher gesagt hat, man hat nicht die Kapazität da den biontec Impfstoff auf die erforderlichen 70 Grad minus zu kühlen, dann ist der nämlich nach ein paar Stunden unwirksam. Und wieso muss eigentlich für alles Qatar eingespannt werden? um die innerarabische Freundschaft zu stärken? Der springende Punkt ist: das Muster, sich für nicht zuständig zu erklären, obwohl man Besatzungsmacht ist, nach Genfer Konvention Verpflichtungen hat, Steuern in der WB erhebt und diese Gelder wieder in einem Haushalt an die PA zurückleitet oder eben Teile nach Belieben zurückhält, also schon irgendwie sehr zuständig ist, behauptet man das Gegenteil und ruft die Qataris oder andere dazu auf dort (für die israel. Verantwortung) einzuspringen und stellt es hinterher auch noch so dar als sei es ohnehin deren Verantwortung u nicht ihre, schiebt also eigene Verantwortung ab.

      • @Sven Günther:

        wie wir beide wissen... könnten Sie vielleicht die rede von den palaraber lassen? ich red ja auch nicht von zijuden... ist auch das gesundheitswesen in den gebieten ein feld für machtspielchen+andere gemeinheiten.

        • @christine rölke-sommer:

          "ist auch das gesundheitswesen in den gebieten ein feld für machtspielchen+andere gemeinheiten."

          Ist das eine Frage? Wenn ja, natürlich.

          Bibi erzählt doch auch nicht den ganzen Tag diese Lobeshymnen auf sich selbst, weil er sich um die Gesundheit der Israelis sorgt, sondern weil es die einzige Karte ist, die er noch spielen kann, die ihn die nächste Wahl zur Knesset mit einer Mehrheit überleben lässt, ansonsten landet er in Ma'asiyahu.

          • @Sven Günther:

            gut. also können wir aufhören, denen weiter futter zu geben, die versuchen, israel aus seinen völkerrechtlichen pflichten als besatzungsmacht herauszureden, wie es zb mena-watch tut.



            im übrigen frage ich mich, obs für die sahrauis so viel besser aussieht.

            • @christine rölke-sommer:

              Darüber kann man streiten, ich halte das aber für eine theoretische Diskussion, die weder den Palästinensern noch den Israelis irgendetwas nützt. Warum ich das praktisch für dumm halte, habe ich eins obendrüber geschrieben und auch warum Israel das nicht direkt machen sollte, das gibt nur den Leuten auftrieb, die die PA als Büttel Israels bezeichnen.

              Und Israel muss das alleine aus Selbsterhaltung in den Griff kriegen. Die Arbeitslosigkeit liegt über 15%, der Sozialstaat ist kaputtgespart, vom sozialen Wohnungsbau fang ich gar nicht an, ich hab Berichte aus dem Shaare Medical Center in Jerusalem gehört, das Leute ins Krankenhaus gehen und sagen sie seien krank, nur um da was zu Essen zu bekommen, man kann nich nur von Angel Brot leben und der Penner mit Villa in Caesarea erzählt, wie gut man alles im Griff habe, aber genug davon, ich rege mich zu viel auf, aber es wird in der Diaspora nicht ohne Grund für Suppenküchen gesammelt.

              • @Sven Günther:

                "Und Israel muss das alleine aus Selbsterhaltung in den Griff kriegen. Die Arbeitslosigkeit liegt über 15%, der Sozialstaat ist kaputtgespart ..."

                Und da ist es dann günstiger, die palästinensischen Arbeiter nicht zu impfen?

                • @Rudolf Fissner:

                  Die Zuständigkeit für das Gesundheitswesen, somit auch für Impfungen obliegt der PA, die sich gegen eine Zusammenarbeit mit Israel ausgesprochen hat. Ich nehme an, das wissen Sie auch.



                  Was Sie also betreiben ist schlicht eine Demontage der Palästinensischen Autonomiebehörde. Damit schaden Sie, mMn aktiv dem palästinensischen Streben nach Selbstbestimmung.

                • @Rudolf Fissner:

                  "Das ist ehrlich gesagt auch Stuss, es arbeiten alleine über 85.000 Palaraber in Israel und den Siedlungen, wenn man diese Pandemie in den Griff kriegen will, muss man die auch impfen."

                  Eine Antwort über der an Frau Rölke-Sommer, was genau ist an meiner Aussage unklar?

    • @christine rölke-sommer:

      Die PA will doch nicht.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Das Problem ist wohl die PA und nicht Israel. Auch wenn die Kritiker das nicht gerne hören.

  • Die Liste der Organisationen die niemals Geld von mir bekommen werden wächst gerade.

  • Die PA will keine Hilfe aus Israel, Israel hat Hilfe angeboten, eod.

    The Palestinians have not approached Israel for help in obtaining COVID-19 vaccines and are planning to purchase them on their own with the help of the international community, Palestinian and Israeli officials said on Sunday.

    "We are working on our own to obtain the vaccine from a number of sources,” the official added. “We are not a department in the Israeli Defense Ministry. We have our own government and Ministry of Health, and they are making huge efforts to get the vaccine.”"

    m.jpost.com/israel...-19-vaccine-652703

    Von der Hamas hat man auch keine Bitte um Hilfe gehört.

    Werden beide auch nicht tun...

  • Im Sport würde dieser Weltmeister disqualifiziert werden.

  • In dem vom Autor zitierten Abkommen (Link: mfa.gov.il/mfa/for...%20iii.aspx#app-17 ) wird die Zuständigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde noch klarer formuliert: Nr. 1 des Artikels lautet: "Powers and responsibilities in the sphere of Health in the West Bank and the Gaza Strip will be transferred to the Palestinian side, including the health insurance system." Auf Deutsch: „Befugnisse und Zuständigkeiten im Bereich des Gesundheitswesens in der Westbank und im Gazastreifen werden auf die palästinensische Seite übertragen."

    Und wie im Artikel zutreffend ausgeführt wird, will die Palästinensische Autonomiebehörde den Impfstoff selbst beschaffen und hat Israel nicht um Unterstützung gebeten. Die Vorwürfe der "Kritiker*innen" sind schlicht falsch und reihen sich ein in die zahlreichen Versuche, Israel zu dämonisieren. Näheres hier: www.palestinechron...soon-in-palestine/



    und hier:



    www.mena-watch.com...-einen-neuaufguss/

  • Und was bedeutet die Aussage des Beitrags in Bezug auf die Situation in D., EU und der Welt? Herr Spahn wird kritisiert, dass er ZU WENIG Impfstoff für D. geordert hat. Und dass er doch bitteschön auf (sein!) Risiko hätte mehr bestellen sollen.



    Kaum jemand erinnert sich, dass noch vor wenigen Wochen und Monaten dieselben Leute klagten, dass die „reichen“ Staaten des „Westens“ sämtlichen verfügbaren Impfstoff aufkaufen würden. Für die „ärmeren“ Staaten würde nichts mehr übrigbleiben. Und nun wird die Bundesregierung für genau das Gegenteil kritisiert!



    Wie vergesslich doch manche Leute sind!

    • @Pfanni:

      Israel gehört nicht zu den "ärmeren“ Staaten, das Bruttoinlandsprodukt in Israel ist höher als in Frankreich oder im UK.

  • "Statt mit Israel zusammenzuarbeiten hat die PA in den vergangenen Wochen eine eigene Strategie verfolgt..."



    Wäre es nicht auch Wert gewesen, diese Aussage irgendwie mit in den Titel und die Bildunterschrift einfließen zu lassen? Wären ja nur 3 Wörter gewesen "PA verweigert Zusammenarbeit".

    • @PS007:

      Ist mir auch aufgefallen. Die Überschriften weisen in eine andere Richtung als der Inhalt des Artikels. Das ist ja in hiesigen Medien oft so, wenn es um Israel geht.