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Polizei und KritikNicht die Polizei

Viele Juden in Deutschland haben ein eher gespaltenes Verhältnis zur Polizei. Das liegt an zwiespältigen Erfahrungen.

Demokratie heißt auch: Kritik an der Praxis von staatlichen Behörden auszuhalten Foto: Rüdiger Wölk/imago

I ch hatte mir geschworen, nicht auch noch meine zweite Kolumne dem Bundesinnenminister zu widmen. Doch der Medienkrawall, den Seehofer seit Wochen inszeniert, sagt nicht nur etwas über sein Ego aus, sondern ist Ausdruck eines unerschütterlichen Konsenses der Bundesrepublik: Hände weg von der Polizei! Ihren Schutzstatus kann keine andere Berufsgruppe überbieten: Kassierer*innen oder Bauarbeiter*innen können nur davon träumen, Lob dafür zu bekommen, genau das zu tun, wofür sie bezahlt werden. Oder sogar, wenn sie es nicht tun – siehe Rainer Wendt.

Dabei geht es mir wie vielen Juden in Deutschland, die ein eher gespaltenes Verhältnis zur Polizei haben. Unsere Synagogen und Gemeinden werden durch Polizist*innen geschützt. Auch wenn es eine Selbstverständlichkeit ist: Dafür bin ich dankbar.

Dennoch habe ich meine Erfahrungen gemacht, was gebotene Kritik an polizeilicher Praxis angeht. U. a. verantworte ich die hessische Beratungsstelle „response“ für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt. Seit zwei Jahren stehen wir unter Druck des hessischen Innenministeriums. Es begann im Dezember 2018, als in Frankfurt der „NSU 2.0“ Drohungen an die Anwältin Seda Başay-Yıldız verschickte – mit Daten, die von Polizeicomputern stammen. Reflexhaft reagierte die Landesregierung mit Floskeln: „Einzelfälle“, „lückenlose Aufklärung“. Für viele Betroffene war dies ein Déjà-vu, besonders nach den Erfahrungen im NSU-Komplex.

Maulkorb vom Landesinnenministerium

Die von uns naiv zitierte Aussage vieler Betroffener, „von den Behörden ist kein Schutz zu erwarten“, traf einen wunden Punkt. Prompt wurden wir ins Landesinnenministerium zitiert. Von diesem Zeitpunkt an durften wir keine Pressemitteilung ohne Freigabe des Ministeriums veröffentlichen. Noch einmal: Wir dürfen Betroffene von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt nur dann zu Wort kommen lassen, wenn es dem Ministerium passt.

Meron Mendel

Der Autor ist Direktor der Bildungs­stätte Anne Frank in Frankfurt am Main.

In Hessen – dem Bundesland, in dem Walter Lübcke ermordet wurde, in dem ein Eritreer in Wächtersbach von einem Rassisten beinahe ermordet wurde und wo das rassistische Attentat von Hanau zehn Menschen das Leben gekostet hat.

Seit letzter Woche wissen wir, dass der „NSU 2.0“ keineswegs ruht, sondern auch der Linken-Fraktionschefin Janine Wissler Drohbriefe schickt – wieder weisen die Daten auf eine unbekannte Quelle hin, möglicherweise wieder in der Polizei.

Es bleibt nicht beim Maulkorb. Aktuell behindert das hessische Innenministerium aktiv die Arbeit und Unterstützung von „response“ bei den Angehörigen des Hanauer Anschlags, indem es von uns beantragte „Soforthilfen“ des Bundes einfriert. Ohne Not wurde für die Soforthilfe eine „Zweckbindung für Sachmittel“ an die Verwendung gekoppelt. Die Berater*innen, die Tag und Nacht bei den Hinterbliebenen waren, sollen ihre Arbeit nachträglich als Ehrenamt begreifen und statt Lohn nun anscheinend Spiralblöcke und ergonomische Stühle erhalten. Der Bund hat bereits öffentlich mitgeteilt, dass es diese „Zweckbindung“ schlicht nicht gibt.

In offiziellen Stellungnahmen lobt das Innenministerium unsere Arbeit – und stellt uns dabei doch immer neue bürokratische Hürden. Während die hessische Politik in Selbstvergewisserungsritualen den Opfern öffentlich Solidarität verspricht, bleiben nachhaltige Konsequenzen aus – und wird Kritik daran bestraft. Es ist von bitterer Ironie, dass diese Strafe in letzter Instanz wieder die Betroffenen von rechter Gewalt trifft.

Die Empörung, die Kritik an der Polizei nach sich zieht, kenne ich in diesem Ausmaß nur aus Deutschland. Man kann sich nur die Frage stellen, warum eine Institution, die wie keine andere die Staatsgewalt verkörpert, sich von eine*r taz-Kolumnist*in oder einer Opferberatungsstelle bedroht fühlt. Wenn meine Erfahrung kein Einzelfall ist, dann haben wir tatsächlich ein #polizeiproblem. Und zwar nicht nur ein Rassismusproblem, sondern auch ein Problem in ihrem Demokratieverständnis. Demokratie heißt nämlich auch, Kritik an der Praxis von staatlichen Behörden auszuhalten und ernst zu nehmen. Ist das zu viel erwartet?

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Meron Mendel
Meron Mendel ist Pädagoge, Historiker und Publizist. Seit 2010 ist er Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt und Kassel
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37 Kommentare

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  • Beispielsweise aus meinem beruflichen Alltag heraus kann ich schon nicht auf eine Bevorzugung der Polizei schließen.

    Wer ist das eigentlich, der hier als "Polizei" in die Kritik geraten ist?! Bundespolizei, Landespolizei..., dortige Kriminalisten, Verkehr, Psychologen, Informatiker?

    Na, jedenfalls sind es die "armen Schweine". Polizeimeister in A7, -obermeister in A8, Kommissar und Oberkommissar in A9 bzw A10 Bundes- oder Landesbesoldungsordnung. Es kann jeder nachschauen, wie beschi...n die bezahlt werden.

    Im Übrigen kämpft diese soziale Gruppe meines Erachtens mit fehlenden Beförderungen, oder Beförderungen mit Schwerpunkt nur im höheren Dienst, falschen Beurteilungen (Regel- oder Anlassbeurteilung), falschen schlicht aus Boshaftigkeit eröffneten Disziplinarverfahren (beliebt und vom VG gern kassiert: die "Missbilligung", bleibt im schlechtesten Fall auch schon mal 2 Jahre in der Personalakte), Besoldungserhöhungen ohne oder unterhalb von Realzuwachs (wie bei vielen anderen Berufsgruppen auch).

    Also: Erstmal mit der "Polizei" befassen, dann kritisieren. Es sei denn, das kann ich verstehen, dass es drängt. Dringlichkeit kann ich aber derzeit nicht erkennen.

    • @Gerhard Krause:

      Merken Sie denn nicht wie ekelhaft scheinheilig die Argumentation Ihrer Seite ist. Es wird überall lautstark verkündet es würde sich nur um Einzelfälle handeln, in denen es rassistische und rechtsradikale Verbindungen in der Polizei gebe und man müsse nur entschlossen dagegen vorgehen. Sobald es aber auch nur darum geht diesen "einzelfällen" auf den Grund zu gehen, noch nicht mal an eine Strafe oder so, werden vom Konservativen Lager die Schotten dicht gemacht und jede Aufklärung verhindert.



      Die Armen kleinen Polizisten die viel zu wenig verdienen, brauchen nämlich nicht fairere Gehälter und transparente Beförderungssysteme, nein nein die brauchen dringend, dass Leute gedeckt werden die sensible Daten an rechtsextreme Terroristen weiter geben.

      • @Lev Bronštejn:

        Ihre Reaktion ist eine Frechheit, meine zumindest ich. Die diff. Auseinandersetzung mit dem Thema findet nicht statt. Und was wissen Sie schon von meinem beruflichen Alltag.

  • Auch die Jüdische Gemeinde in Halle hatte ja den fehlenden Polizeischutz am Tag des Anschlags kritisiert.



    Man kann gut verstehen, wenn viele Menschen (PoC, Muslime, Juden) dem sogenannten Rechtsstaat nicht mehr vertrauen.



    Bereits 1992 (Pogrome von Mölln, Rostock etc.) hatte der Publizist Ralph Giordano bewaffneten Selbstschutz ins Gespräch gebracht - unschöne, aber nachvollziehbare Gedanken:



    taz.de/Soll-ich-zu...-bedroht/!1641915/

    • @Linksman:

      Das aber ist keine Aussage, die ein "gespaltenes Verhältnis" jüdischer Gemeinschaften zur Polizei belegt, sondern im Gegenteil eine Intensivierung polizeilichen Schutzes fordert. Eine Forderung, übrigens, die auch nich spezifisch ist für jüdische Gemeinschaften, sondern eine in diversen gesellschaftlichen Kontexten immer wieder aufgebrachte Forderung. nach Aufstockung der Polizei.

  • "Die von uns naiv zitierte Aussage vieler Betroffener, „von den Behörden ist kein Schutz zu erwarten“,"

    Frau Seda Başay-Yıldız antwortete diesbezüglich im Interview der FR www.fr.de/frankfur...ngst-13304523.html auf die Frage:



    "Fühlen Sie sich denn aktuell ausreichend geschützt?":

    "Ja, die anfänglichen Missverständnisse konnten ausgeräumt werden. Ich fühle mich gut beraten. Ich habe auch Vertrauen darauf, dass alles versucht wird, um den Fall aufzuklären. Ob das am Ende gelingen wird, ist eine andere Frage, das ist in einem Rechtsstaat so. Wenn man etwas nicht nachweisen kann, müssen Verfahren eben eingestellt werden.

    Man sollte doch wenigstens in einem Artikel die dann aufgeführten KronzeugInnen korrekt wiedergeben und deren Aussagen nich völlig verdrehen.

  • Mendel: "Es begann im Dezember 2018, als in Frankfurt der „NSU 2.0“ Drohungen an die Anwältin Seda Başay-Yıldız verschickte – mit Daten, die von Polizeicomputern stammen. Reflexhaft reagierte die Landesregierung mit Floskeln: „Einzelfälle“, „lückenlose Aufklärung“ "

    Frau Seda Başay-Yıldız dazu: "Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, hat der Beamte, der meinen Fall bearbeitet hat, absolut korrekt gehandelt. Er hat schnell herausbekommen, dass meine Daten im ersten Revier abgefragt wurden, er hat gegen die eigenen Kollegen ermittelt. Dass ich das erst nach Monaten aus der Presse erfahren habe, hat mich enttäuscht. Letztlich konnte mir das aber so erklärt werden, dass ich es verstanden habe."

    Warum wird das im Artikel nicht bzw. falsch dargestellt?

  • "Die von uns naiv zitierte Aussage vieler Betroffener, „von den Behörden ist kein Schutz zu erwarten“, traf einen wunden Punkt."

    Die Pressemitteilung von response response-hessen.de...0Hessen%202018.pdf wies die Äußerung nicht als Zitat dritter oder von Betroffenen aus. Sie ist dort, auch mit Anführungszeichen, nur als Position von response zu verstehen und bezieht nicht nur "Behörden" sondern gleich die ganze "Mehrgeitsgesellschaft" mit ein

  • "Viele Juden in Deutschland haben ein eher gespaltenes Verhältnis zur Polizei."

    Wo kann man das nachlesen? Wie kommt man zu der Behauptung im Namen der Juden? Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, hat Vertrauen in die Polizei. www.zdf.de/nachric...der-juden-100.html



    Das gespannte Verhältnis zur Polizei dürfte eher in der politischen Überzeugung von Herr Mendel begründet sein: www.fr.de/rhein-ma...acht-11088121.html

    • @Rudolf Fissner:

      Kann man z.B. hier nachvollziehen.

      "Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland."

      Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung aus dem Jahr 2017.

      pub.uni-bielefeld.de/record/2913036

      "Abbildung "23: Umgang mitantisemitischem Ereignis.

      Die Befragten antworteten als Reaktion auf die in Abbildung 23 aufgelisteten Aussagen wie



      folgt: 76% haben mit vertrauten Personen das Gespräch gesucht und über den Vorfall gespro-



      chen. Mehr als die Hälfte (56%) hat sich in der Situation direkt gewehrt und sich beispiels-



      weise beschwert oder jemanden zur Rede gestellt. Rund 35% der Befragten sind in der Situa-



      tion darüber hinweggegangen. Dazu, dass der Vorfall gemeldet wurde (beispielsweise bei der



      Polizei, einer Beschwerdestelle oder der Gemeinde), kam es bei 24% der Befragten. Eine pro-



      fessionelle Beratung (z.B. von einer Opferberatung, der Antidiskriminierungsstelle oder eine



      juristische Beratung) zogen 6% hinzu. Eine intensivere Beschäftigung mit der eigenen jüdi-



      schen Identität hatte der Vorfall bei 41% der Befragten zur Folge."

      Also werden nicht mal 1/4 der Fälle der Polizei gemeldet und da habe ich auch großzügig unterstellt, das in allen 24% auch die Polizei eingeschaltet wird und das ist nicht der Fall, sie werden nur irgendeiner Stelle gemeldet.

      • @Sven Günther:

        In der Studie kommt auch einige male zum Ausdruck, warum Juden in Deutschland teilweise nicht der Polizei vertrauen.

        "Im Eingang ihres Hauses stand auf der Wand „Juden“. Rina berichtet von mehreren unangenehmen Begegnungen zwischen ihrem religiös ge-



        kleideten Mann und Sohn und muslimischen Jugendlichen. In einer Situation mit über 20 Ju-



        gendlichen nach 22 Uhr auf der Straße wurden sie laut und sehr aggressiv verbal angegriffen.



        Obwohl Rina anschließend zwei Mal die Polizei gerufen hat, ist die Polizei nicht gekommen.



        Auch Larissa berichtet über die fehlende Reaktion der Polizei, als ihr Nachbar ihr sechs Eier ins Fenster geworfen hat, nachdem er einen religiös gekleideten Mann auf ihrem Balkon beten sehen hat."

        • @Sven Günther:

          Rina und Larissa sind Einzelpersonen und geben kein kein generelles Urteil über die Polizei ab. Auch geben beide nicht an für eine Gemeinschaft zu sprechen. Aus deren Erfahrungen eine Aussage über das grundsätzliche Verhältnis von Juden in Deutschland zu treffen ist eine ziemlich unzulässige Verallgemeinerung. Das geht grundsätzlich nicht ohne entsprechende Umfragen.



          Wenn man ihrem Link ein wenig stöbert, dann finden sich auch andere Beschreibung, die ebenfalls nicht repräsentativ sind: "Andere Leute haben Polizei angerufen sofort und dann diese jun- ge[n] Leute, so ich glaube, drei davon, sie wurden erwischt, ja [...]dann haben wir ein Brief [...] bekommen [...] die Leute waren wirklich jung, ich glaube, das Mädchen war so ca. 15 Jahr[e] alt. Noch in der Schule [...] das Mädchen, sie hat Strafarbeit bekommen, für zwei Wochen und alle alle Leute [lacht] aus dieser Gruppe, sie mussten ein Film anschauen. Ja „Schindlers Liste“. Ja, ja. [lacht länger]“



          Interviewerin: „Von der Polizei?“



          Olga: „Von der Polizei, ja, das war der Film.“

          • @Rudolf Fissner:

            Und das schauen eines Hollywoodfilms ist eine Strafe?

            Und verstehen Sie mich nicht nicht falsch, ich bin z.B. für den täglichen Schutz an Schultagen der I. E. Lichtigfeld-Schule bei uns in Frankfurt dankbar.

            Es bricht mir zwar persönlich jedes mal das Herz, wenn ich jüdische Kinder in meiner Heimatstadt von Polizisten mit MP 5 bewacht sehe, aber das hat nichts mit der Polizei zu tun.

            Aber wie Herr Mendel schon geschrieben hat, es gibt diese Abneigung und vor allem Herr Fissner, es gibt nicht die Juden in Deutschland. Zwischen den jüdischen Israelis, "deutschen" Juden und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion und den Juden aus anderen Diaspora, gibt es teilweise wenig Berührungspunkte.

            • @Sven Günther:

              Ob das Schauen von Schindlers Liste als Strafe der richtige Weg ist kann man diskutieren. Ich habe das Beispiel vor allem wegen der positiven Rezeption der Polizei, die in der von ihnen angegebenen Arbeit auch existiert genannt.

              Mit dem Rest bin ich mit ihnen völlig d'accord.

            • @Sven Günther:

              Am wenigsten Vertrauen genießen nach den von dir zitierten Zahlen Opferberatungsstellen usw. 25% Anzeigenerstattung liegt durchaus im Mittel. Ein besonders gespaltenes Verhältnis von Juden in Deutschland gegenüber der Polizei ist eher eine Dichtung und deshalb sinnlose Agitation in der Spur von Leuten, denen man solche absichtlich falsch behaupteten Sachverhalte zurecht ankreidet. Braucht man nicht, schadet der Sache.

              Den „Maulkorb“ muss man sich erstmal anlegen lassen. Rechtlich bindend ist die Einflussnahme des Innenministeriums nicht und das zitieren ins Amt lief sicher nicht so ab, wie der Text suggeriert.



              Die Mißstände sind auch ohne das Anhaften irgendwelcher Ausschmückungen für sich sprechend.

              • @Hampelstielz:

                Und nochmal genau lesen, es werden nicht 24% der Taten angezeigt, die werden gemeldet (Polizei, einer Beschwerdestelle oder der Gemeinde).

              • @Hampelstielz:

                "Ein besonders gespaltenes Verhältnis von Juden in Deutschland gegenüber der Polizei ist eher eine Dichtung und deshalb sinnlose Agitation in der Spur von Leuten"

                Wie bitte? Das ist die Realität vieler Juden in Deutschland, aber schön das Sie es besser wissen.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich beobachte den Austausch mit Faszination. Ist schon lustig, wie Sie Stimmen, die Ihnen nicht passen (um ihnen Allgemeingültigkeit abzusprechen?) als "Einzelpersonen" bezeichnen, an einer anderen Stelle eine andere Einzelperson (Herrn Schuster) so etwas wie Allgemeingültigkeit verleihen.

            Was auch immer.

            • @tomás zerolo:

              Ihnen ist aber bei der faszinierenden sie belustigenden Beobachtung schon aufgefallen, dass Frau Seda Başay-Yıldız, die von Herr Mendel im Interview mit der FR www.fr.de/frankfur...ngst-13304523.html etwas völlig anderes sagt als wie Herr Mendel sie als Beispiel für seine Thesen wiedergibt?

              • @Rudolf Fissner:

                Um Ihr Zitat mal zu ergänzen:

                "Dass ich das erst nach Monaten aus der Presse erfahren habe, hat mich enttäuscht. Letztlich konnte mir das aber so erklärt werden, dass ich es verstanden habe."

                Da wird jemandes Leben also bedroht, und es muss noch "letzlich" erklärt werden? Ich fürchte, ich könnte Frau



                Başay-Yıldız' Höflichkeit nicht aufbringen.

                Sie zitieren selektiv. Sie lesen vermutlich selektiv. Ich amüsiere mich immer noch.

                • @tomás zerolo:

                  Wenn Sie schon belustigt fasziniert die Kommentare verfolgen, dann sollten Sie diese auch vollständig und nicht selektive lesen. Das selbe Zitat finden Sie bei mir an erster Stelle in diesem Thread: taz.de/!5693991/#bb_message_3980705

                  • @Rudolf Fissner:

                    Hach, das ist ja noch lustiger. Damit kann ich meine Hypothesen etwas einengen. Ihre Wahrnehmung scheint selektiv zu sein :-)

                    • @tomás zerolo:

                      "Selektiv" LoL

                      Warum konnten Sie es eigentlich nicht übers Herz bringen ihr Zitat soweit zu erweitern wie meines, und auch den Satz davor zu zitieren: "Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, hat der Beamte, der meinen Fall bearbeitet hat, absolut korrekt gehandelt. ".

          • @Rudolf Fissner:

            Sensibel wie Sie nun mal sind, haben Sie also herausgearbeitet, dass es gar nicht sein kann, dass Juden ein gespaltenes Verhältnis zur Polizei haben.

            Zumindest so lange, bis eine wissenschaftliche Untersuchung, die ihrer Kritik standhält, das Gegenteil feststellt.

            Im Übrigen erscheint dieser Text in einer Kolumne und ist keine Seminararbeit.

            • @Jim Hawkins:

              Sie sollten genauer hinschauen. Ich habe nichts herausgearbeitet. Ich habe Aussagen in Frage gestellt.

              Jeder kann ein gespaltenes Verhältnis zu irgend etwas haben. Das sei jedem auch gegeben. Nur sollte man wie Herr Mendel sein eigenes Gespaltet-Sein nicht als das einer größeren Gruppe ausgeben oder sich dahinter verstecken, wenn es gegenteilige Aussagen gibt und er keine Belege angeführt werden.

              Peinlich wird es aber wenn er wie im Fall von Frau Seda Başay-Yıldız deren Aussagen völlig sinnentstellt und ins gegenteil verkehrt. taz.de/!5693991/#bb_message_3980763

              Auch eine Kolumne sollte sich an Qualitätsstandards hallten und Kommentare haben auch die Aufgabe, fehlende Qualität anzusprechen. Welches Problem haben Sie also damit?

              • @Rudolf Fissner:

                Ach, wissen Sie was? Vergessen wir es einfach.

                Die Polizei ist voll OK.

                • @Jim Hawkins:

                  Was wollen Sie gerne vergessen? Die Verdrehung der Aussage von Frau Seda Başay-Yıldız? So komplex ist das doch gar nicht.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Es begann im Dezember 2018, als in Frankfurt der „NSU 2.0“ Drohungen an die Anwältin Seda Başay-Yıldız verschickte – mit Daten, die von Polizeicomputern stammen. Reflexhaft reagierte die Landesregierung mit Floskeln: „Einzelfälle“, „lückenlose Aufklärung“. Für viele Betroffene war dies ein Déjà-vu, besonders nach den Erfahrungen im NSU-Komplex.

                    Was soll daran bitte falsch sein?



                    Hat es diese Aussagen aus der Politik nicht gegeben?

                    Und ist nach ihrer Lesart das Fax nicht vom Polizeirevier versendet?



                    Sie versuchen aus ganz anderen Zusammenhängen eines Interviews eine politsiche Einordnung ins Lächerliche zu ziehen.



                    Selbsteverständlich kann Herr Mendel als Berater von response generalisierende Aussagen der Opfer wieder geben.



                    Und wer verhindert die Studien, die das Gegenteil belegen sollen.



                    Nicht Herr Mendel ssndern ihr Oberkommissar der Nation.

                    Aber wie heißt es so schön, wer nichts zu verbergen hat, muss nichts fürchten. Wovor fürchtet sich die Polizei als Institution?

                    • @balaban:

                      Natürlich kann Herr Mendel das. Er sollte aber nicht x-beliebig Opfer wählen die seine These gar nicht unterstützen und deren Aussagen verdrehen. Soviel Respekt Opfern gegenüber kann man doch erwarten.



                      Das Interview mit Frau Seda Başay-Yıldız www.fr.de/frankfur...ngst-13304523.html sprach auch nicht irgendwelche Zusammenhänge an, sondern genau jenem im Artikel angesprochenen.

    • @Rudolf Fissner:

      Man könnte dein Eindruck gewinnen, Sie wären der Anwalt der Polizei. Ein durchaus engagierter Anwalt, aber engagiert sind ja immer.

      • @Jim Hawkins:

        Ich habe Auf Josef Schuster verwiesen.



        Haben Sie ein Problem mit dem Vertrauen des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland zur Polizei?

        • @Rudolf Fissner:

          Nicht, dass ich wüsste.

          • @Jim Hawkins:

            Warum bringen Sie denn dann im Zusammenhang mit Schuster über Bande ihre! negativ konotierte Thematik "Anwaltschaft für die Polizei" ins Spiel?

    • @Rudolf Fissner:

      ...und weil der Herr Josef Schuster der Präsident des Zentralrates der Juden ist, darf der amtlich "im Namen der Juden" "Doch." sagen?



      Genau dieser Mann warnte auch vor dem Tragen einer Kippa und steht unter polizeilichem Personenschutz - das erste spricht für wenig praktisches "Vertrauen" i.S.e. Sicherheitsgefühls und das zweite für individuell bedingte Befangenheit als prominenter Jude.

      Warum Herr Mendel ein gespanntes Verhältnis zur Polizei und dem vorgesetzten Ministerium hat, hat er hier im Artikel nachvollziehbar ausgeführt - aber solche Fakten scheinen wohl eher Ihrer "politischen Überzeugung" zu widersprechen.

      • @blinde kuh:

        Was wäre "Vertrauen in die Polizei" für Sie im Idealfall?

        Ein Vertrauen darauf, dass die Polizisten ihre Pflicht tun und schützen, wen sie schützen können, aufklären, was sie aufklären können, egal für wen? Oder muss es mehr sein, z. B. das Vertrauen, dass die Polizei auch wirklich jede Hasstat unterbindet?

        Herr Schuster scheint mit seinem Vertrauen eher die erste Variante zu meinen. Eine in diesem Sinne "vertrauenswürdige" Polizei kann aber keine absolute Sicherheit schaffen. Daher erhöht z. B. das Tragen einer Kippa in bestimmten Gegenden trotzdem möglicherweise wirklich die Wahrscheinlichkeit, Opfer antisemitischer Gewalt zu werden. Schuster widerspricht sich an der Stelle nicht.

        Und die Frage ist eben auch: Wäre eine Polizei noch vertrauenswürdig, die absolute Sicherheit vor solchen Übergriffen vermitteln KÖNNTE?? Denn so eine Polizei wäre zwangsläufig nahezu allgegenwärtig und hätte gewaltige Eingriffsbefugnisse in die Privatsphäre aller Bürger. Sie wäre mit anderen Worten übermächtig und würde die Bürger stärker kontrollieren können, als die Bürger sie. So eine Machtfülle hat noch jeden Staatsapparat korrumpiert.

      • @blinde kuh:

        Anders als Sie meiner Person gegenüber wo Sie unverschämter Weise ins faktenlose trumpsche persönlich werdende Geraune verfallen, habe ich erstens nachgefragt woher die unbelegte Behauptung kommt, zweitens Äußerungen vom Präsidenten des Zentralrats angeführt, die sicherlich gewichtig sind und drittens auf Quellen hingewiesen, die die Position Mendels erklären könnten.