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Kopftuchkonferenz an Uni FrankfurtKritik an Panelbesetzung

In Frankfurt soll eine Veranstaltung die verschiedenen Positionen zum Kopftuch beleuchten. Eine kleine Gruppe Studierender will das verhindern.

Nicht nur ein Kleidungsstück Foto: dpa

„Schröter raus“ – mit diesem Slogan protestiert eine Gruppe Studierender gegen eine geplante Tagung zur Rolle des muslimischen Kopftuchs an der Frankfurter Goethe-Universität. Sie fordern die Absage der Veranstaltung sowie die Entlassung der Veranstalterin, Susanne Schröter. Die Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam ist bekannt für ihre kontroverse Haltung zum Islam.

In der deutschen Debatte über den Islam ist das Kopftuch so etwas wie die Gretchenfrage. Für die einen ist es ein Symbol der Unterdrückung der Frau, andere widerum argumentieren, Kopftuchverbote seien ein Eingriff in die Selbstbestimmung von Frauen und bediene antimuslimische Stereotype.

Unter dem Titel „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ sind für den 8. Mai nun sieben Referent*innen geladen. Mit dabei: Alice Schwarzer, die einen Input geben wird über den „Siegeszug des politisierten Islam, nicht zuletzt dank einer falschen Toleranz“. Publizistin und Terre-des-Femmes-Vorstand Necla Kelek wird über eine Kampagne der Organisation für ein Kopftuchverbot für Minderjährige sprechen. Schröter selbst wird einen Vortrag halten unter dem Titel „Repressive Ästhetik – das Kopftuch als Symbol des politischen Islam“.

Auch die Gegenseite ist auf dem Podium vertreten. Die Autorin Khola Maryam Hübsch, Mitglied der Ahmadiyya-Gemeinde und Trägerin eines Kopftuchs, hält einen Vortrag zur Frage, „was der Islam zu einem wirklich emanzipierten Frauenbild beitragen kann“. Und Dina El-Omari von der Universität Münster soll sich dem Thema theologisch annähern.

Debatte um Diskursraum

„Susanne Schröter ist schon in der Vergangenheit mit antimuslimisch-rassistischen Aussagen aufgefallen“, sagt Zuher Jazmati. Er studiert Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Uni Marburg und ist Teil der kleinen Gruppe „Uni gegen Antimuslimischen Rassismus“, die auf Instagram gegen die Tagung mobil macht. Spätestens seit Schröter selbst in den sozialen Medien auf die Kampagne aufmerksam gemacht hat, kocht die Diskussion in den sozialen Medien hoch.

„Mit dieser Tagung bietet sie solchen Positionen Platz im akademischen Raum und macht sie damit mehrheitsfähig“, sagt Jazmati. „Dem wollen wir uns widersetzen.“ Antimuslimische Angriffe würden in der Gesellschaft immer mehr zunehmen. „Da braucht es nicht auch noch eine angeblich akademische Begründung dafür, dass der Islam eine Bedrohung darstelle“, sagt er.

Schröter selbst findet die Forderungen der Studierenden „unterirdisch“. Wer eine solche Debatte verbieten wolle, der habe „nicht verstanden, was eine Universität ist und wie wichtig Meinungsfreiheit ist.“ Das Kopftuch halte sie „als systemisches Symbol für etwas Repressives“, sagt Schröter; „ohne, dass ich glaube, dass jede Frau mit Kopftuch unterdrückt ist.“ Ihr sei bewusst, dass sie einigen Menschen „auf die Füße trete“ mit ihrer Position. Dass sie mit solchen Diskussionen Rechten in die Hände spiele, will sie aber nicht gelten lassen.

Podiumsteilnehmerin mit differenzierter Kritik

Khola Maryam Hübsch hingegen kann die „Frustration der Studierenden“, wie sie sagt, gut nachvollziehen. „Ich finde das Podium nicht ausgewogen. Die Redezeit derer, die extreme Positionen gegen das Kopftuch vertreten, überwiegt“, sagt sie. Das habe sie auch den Veranstaltern mitgeteilt. „Susanne Schröter lässt sich und ihre Position im akademischen Milieu benutzen, um Ängste zu schüren und plumpe Klischees zu verbreiten“, sagt Hübsch. So weit, der Professorin Rassismus vorzuwerfen, will sie nicht gehen. „Aber ihre einseitige Fokussierung auf den ‚politischen Islam‘, und die Übertragung auf Muslime generell – das ist populistisch und sehr problematisch.“

Die Forderung, die Veranstaltung abzusagen oder Schröter gar zu entlassen, teilt Hübsch nicht. „Das geht zu weit, und da entsteht schnell der Eindruck, man wolle einen kritischen Diskurs unterbinden“, sagt sie. Die Debatte existiere nun mal, deswegen wolle sie sich ihr auch stellen. „Und meine Kritik dort auf dem Podium anbringen.“

Dass die Kampagne der Studierenden in eine kritischen Auseinandersetzung der Universität mit den Positionen Schröters führt, ist unwahrscheinlich. Für die Universitätsleitung kommt weder eine Absage der Veranstaltung noch ein Rausschmiss Schröters in Frage, der Instagram-Account der Studierenden wurde inzwischen gesperrt. Die Kampagne erweise der „berechtigten Kritik“ an der Professorin und ihren Gästen einen „Bärendienst“, schreibt der Islamwissenschaftler Fabian Schmidmeier auf Twitter. „Diffamierungskampagnen“ gebe es seitens „sogenannter ‚Islamkritiker‘ genug“, man solle sich nicht auf das „Niveau dieser Populisten begeben“ – und stattdessen hingehen und mit Argumenten zeigen, dass „Kelek und Co falsch liegen“.

Eren Güvercin, Vorstandsmitglied der Alhambra-Gesellschaft erklärte in dem sozialen Netzwerk, wenn man „zurecht populistische Forderungen nach einem Kopftuchverbot und die Dämonisierung des Kopftuchs durch einige Akteure“ kritisiere, dann „sollte man aber nicht die Diskursform dieser Akteure auch noch selber übernehmen und quasi ein Berufsverbot fordern“. Auch der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck kritisiert die Forderung und stellt trocken fest: „Soviel Werbung für eine Tagung war selten.“

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69 Kommentare

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  • 7G
    70023 (Profil gelöscht)

    Ich bin Atheist und komme aus einem islamischen Land. Ich bin mit einer deutsche Akademikerin (katholisch) verheiratet. Unser beide Kinder sind katholisch erzogen.



    Weder meine Frau noch meine Tochter müssen Kopftuch tragen. am Ende sie müssen selbe entscheiden das machen sie auch, was sie anziehen und was sie tragen möchten. Das geht weder Staat noch irgendwelche Personen an.



    Wer hier behauptet Kopftuch wäre ein Symbol der Unterdrückung der Frau, ist eine Verleumdung und dahinter steckt islamfeindliche Irrweg.



    Obwohl meine Frau und meine Kinder Katholisch sind, halte ich Islam viel tolerante und menschliche als Christentum.



    Man muss einiges von einander trennen. Es gibt viele Menschen mit islamischen Glauben, die nicht gebildet sind viele kennen Islam nur vom hören und sagen. es hat aber mit Islam nicht zu tun.



    Z.B. Sowie die Beschneidung der Frauen in Afrika. Es ist ein vor islamische afrikanische Tradition. Es hat mit Islam überhaupt nicht zu tun. Leider es wird von der deutschen Mob gegen Islam ausgenutzt.



    Kopftuchverbote seien ein Eingriff in die Selbstbestimmung von Frauen und bediene antimuslimische Stereotype. Das kann ich nur zustimmen. ich halte von Verbot sowieso nichts.



    Wie ich Am Anfang gesagt habe, jeder muss selbe entscheiden, was und wie der/die einzelne anziehen soll.



    Ganze Diskussion über Islam finde ich scheinheilig und verlogen.



    Erst eigene Nase anfassen, dann mit dem Finger auf den anderen zeigen.

  • Es geht doch nicht darum, ob man mit der Position von Frau Schröter einverstanden ist, oder Kritik daran hat.



    Es geht darum, ob wir eine Gruppe unterstützen sollen, die es einer Professorin verbieten soll, eine Diskussion zu veranstalten - nur weil sie die Meinung der Professorin nicht teilen.



    Hier wäre es schön, wenn sich die taz im allgemeinen und Frau Riese konkret mehr für die Meinungsfreiheit einsetzen. Auch wenn Frau Schröter Quatsch erzählen solle, auch wenn die Veranstaltung unausgewogen wäre, wäre das noch lange kein Grund für ein Verbot.

  • Es ist eine politische Veranstaltung. Die Zeiten in denen politische Diskussionen an der Uni tabu waren sind jedoch glücklicherweise vorbei.



    Die Uni sollte sich klar gegen solche Bestrebungen aussprechen.

  • Wer an der Uni ist und nicht damit leben kann, dass es zu Themen verschiedene Haltungen geben kann, die diskutiert werden - der ist eigentlich falsch an der Unis.



    Das muss man leider so hart sagen. Wissenschaft lebt vom Diskurs.

    • @Dr. McSchreck:

      wissenschaft lebt vom diskurs, das stimmt. nur ist bei dieser veranstaltung nicht viel wissenschaft zu erwarten, und daher auch nicht viel diskurs.

      • @christine rölke-sommer:

        Kann ja sein, aber darum geht es nicht. Sondern darum, dass Studenten "Verbot" schreien und "Entlassen", weil ihnen eine abweichende Meinung nicht passt.



        Das zeigt, dass es ihnen an gedanklicher Offenheit mangelt und vermutlich auch am Glauben an die Kraft des Argumentes.

        Schlechte Voraussetzungen für ein Studium.

        • @Dr. McSchreck:

          darum sollte es aber gehen. zumindest erwarte ich das von einer konferenz, die unter dem obertitel *normative ordnungen* stattfindet.



          weshalb ich, wäre ich in Ffm, mir gern den vortrag von frau dr. Dina El-Omari anhören und mir den rest schenken würde. vor allem den letzten teil. stattsdessen tät ich mal wieder in Judith Butlers *gender trouble* schmökern.

      • @christine rölke-sommer:

        Sie meinen, Frau Schröter hat ihre Professuren in Frankfurt und an der Yale University nur bekommen, weil Sie mit den richtigen Leuten ins Bett gegangen ist, oder wie?

        Die Frau hat eine eindrucksvolle wissenschaftliche Karriere hingelegt. Da wäre durchaus wissenschaftlicher Diskurs zu erwarten.

  • Alleine durch die Anwesenheit von Alice Schwarzer ist diese Veranstaltung eine reine Boulevardgeschichte. Ich müsste mir nichts anhören oder nachlesen, um den einhelligen Tenor zu wissen.

    • @Hampelstielz:

      Ein einhelliger Tenor ist bei nder Zusammensetzung der Gäste schon mal ausgeschlossen.

      Dann lohnt es sich vielleicht doch, was anzuhören oder nachzulesen?

  • Mit den Auftritten von Schwarzer und Kelek disqualifiziert sich die Veranstaltung von vornherein als unseriös. Wenn Schröter ihren Ruf mit einem Forum für die üblichen Propaganda-Sprechblasen ruinieren will, bitte sehr. Eine Kampagne gegen die Veranstaltung ist völlig überflüssig.

    • @Kunz:

      Wieseo Fru Schwarzer und Frau Kelek Beiträge zum Thema erscheinen mir meist sehr logisch und struktiert.

  • Alle sind glücklich.



    Hornbach bekommt Dividenden in der Aufmerksamkeitsökonomie.



    Die HüterInnen des Weltgewissens haben wieder einen Aufreger.



    Und von den wirklichen Problemen - AfD überholt CDU und so - wird auch schön abgelenkt.

  • Das größte Problem des Islam ist, dass nicht mal die sogenannte islamische Intelligenzia ihre Religion richtig versteht...oder? Vielleicht nicht verstehen will, … oder vielleicht nicht will, dass andere ihn richtig verstehen, den Islam. Wie sonst könnte es dazu kommen, dass eine Expertin wie Frau Hübsch der Veranstalterin vorwirft, sich nur mit dem politischen Islam zu beschäftigen und dadurch die Wahrnehmung zu verzerren. Wie bitte? Ich wusste bis jetzt nicht, dass es auch noch einen anderen Islam gibt. Der Islam den ich kenne, und ich lebe in einem islamischen Land und ich war mit einem Muslim verheiratet, dieser Islam ist IMMER politisch. Anders gibt es ihn nicht. Also bitte zurück in Madressa und beim Koranlesen nachsitzen. Ist mühsam, aber hellt auf!



    Oder, Frau Hübsch macht bitte nachhaltig klar, dass sie einer in der islamischen Welt verfolgten Abart des Islam angehört, der Ahmadiyya Muslim Jamaat und dass sie ausschließlich diesen repräsentiert. Einen Islam übrigens, der tatsächlich friedlich ist und Frieden predigt, aber vom Mainstream-Islam als häretische Organisation von Nichtgläubigen betrachtet und verfolgt wird.

    • @Christine Kiefer:

      Guter Kommentar.

  • 9G
    94797 (Profil gelöscht)

    Jaben eir eigentlich keime anderen Sotehen."Kopftuchkonferenz"?

    Warum lassen wir die Leute nicht laufen, wie sie das wollen?



    Und schützen die vor religiöser und antireligiösef Übergriffigkeit, die das nicht wollen.

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @94797 (Profil gelöscht):

      Mal wieder das automatische Schreibprogramm.



      ..."Haben wir eigentlich keine anderen Probleme?"

      • @94797 (Profil gelöscht):

        Ganz faszinierend und wie bekommt man "Übergriffigkeit" egal welcher Art mit und wie sähe da der Schutz aus?

        • 9G
          94797 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Mit Gewahrsein. Und Denken.



          Wenn mir einer sagt: Du ziehst Rüschenhemden an.Bist du schwul, oder was?



          Dann grenz ich mich ab und frage ihn , was ihn meine Art, mich zu kleiden und zu sein (das hat nämlich Gründe, ähnlich wie religiöse oder nichtreligiöse ihre Gründe haben) angehe, noch bevor er meinen Namen weiss.



          Und zwar in aller Deutlichkeit und nicht als Aufforderung zur Diskussion.

          • @94797 (Profil gelöscht):

            Sie unterstellen hier aber ein Szenario mit Fremden, innerhalb der Familie oder im Freundeskreis spielen sich die Gespräche größtenteils nicht in Öffentlichkeit ab. Auch gibt es innerhalb der Familie ganz andere Abhängigkeiten und der Freundeskreis hat auch subtilere Druckmittel als plumpes, du musst ein Kopftuch tragen.

            • 9G
              94797 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Ich unterstelle hier garnix



              Ich rede vom LEBEN.



              Und das geht nun mal nicht so, wies uns religiöse und antireligiöse Ideoöigeb weismachen wollen

              • 9G
                94797 (Profil gelöscht)
                @94797 (Profil gelöscht):

                Ideolog*innen

  • Ja, mit dieser Einladung wird es eine populistische Meinungsveranstaltung.

    So lange nicht unterschieden wird zwischen Kopftüchern und Niqab wird immer der Islam pauschal beschuldigt.



    So lange nicht die arabischen Diktaturen bekämpft, sondern mit Repressiontechnologien beliefert werden, wird der politische Islamismus immer auch neue Aufschwünge erleben.



    Schröters FFGI ist schon sehr ergeizig dabei, innenpolitische Beiträge zu liefern.

    • @nzuli sana:

      es sind doch nicht nur arabischen Diktaturen - es sind doch fast alle islamischen Länder die inzwischen einen politischen Islam huldigen.

      • @Justin Teim:

        Und da soll Deutschland mit Verboten nachziehen bzgl dem was Frauen zu tragen haben? Nö.

  • Wenn Frau Schröter statt Schwarzer, Kelek, Hübsch weitere Akademiker eingeladen hätte, die zu dwm Thema geforscht haben, wäre es eine universitäre Lehrveranstaltung. So ist es eben eine populistische Veranstaltung, die Kritik ist berechtigt.

    • @Volker Maerz:

      aber hier geht es nicht um Kritik an einer Veranstaltung, sondern um die Forderung diese zu verbieten! Und da hört der Spass auf, insbesondere an einer Uni .

  • kurzer blick aufs programm: reißt mich nicht vom hocker! was die vortragenden zu sagen haben, ist bekannt - wer's noch nicht kennt, kann es sich auf youtube reinziehen.



    bleibt die frage: was hat das im exzellenz-cluster normative ordnungen verloren?

    • @christine rölke-sommer:

      Was hat di9ese Radau-Veranstaltung überhaupt an einer Uni verloren? Welche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse oder Diskussionen kann und soll diese Veranstaltung bringen?



      Das Podium ist so besetzt, dass es ganz offensichtlich auf Radau gebürstet wurde.



      Hat die Frankfurter Uni es nötig, mit Radau in die Medien zu kommen?

    • @christine rölke-sommer:

      "bleibt die frage: was hat das im exzellenz-cluster normative ordnungen verloren?"

      Gewissermaßen am Eingangsportal des Excellenzclusters im WWW steht:



      "Freiheit und Gerechtigkeit, Toleranz und Teilhabe: über solche Rechte und Prinzipien in der Gesellschaft denken die Wissenschaftler*innen in dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ nach. Wie etablieren und verändern sich politische, rechtliche, religiöse oder ökonomische Ordnungen, wie kristallisieren sich daraus Herrschaftsstrukturen, wie verteilen sich Macht und Lebenschancen – auch auf transnationaler Ebene?"



      www.normativeorders.net/de/

      Ob man dazu ein Excellenzcluster braucht, weiß ich nicht. Aber eine inhaltliche Diskrepanz zu den erklärten Zielen sehe ich in der Veranstaltung nicht, selbst wenn sie keine grundsätzlich neuen Positionen bietet.

      Nebenbei bemerkt: Nahezu immer, wenn ich mal wieder am Eingang des taz-Portals stehe, finde ich dort einen Kopftuch-Artikel, nahezu immer auch mit mehr oder weniger viel Debatte, und immer ohne wesentlich neue Positionen. Der Gesprächsbedarf ist da. Spricht etwas dagegen?

      Was Zuher Jasmati in der Sache zum Besten gibt, könnte man natürlich auch mal zum Tagungsthema im Frankfurter Excellenzcluster machen: „Mit dieser Tagung bietet sie solchen Positionen Platz im akademischen Raum und macht sie damit mehrheitsfähig“.

      Ein angehender Politikwissenschaftler wünscht in kaum verbrämter Form das Verbot von Meinungsäußerungen, die ihm missfallen. Von solchen Leuten möchte ich jedenfalls schon mal keine normativen Ordnungen herausgebildet sehen.

      • @Marzipan:

        Sie haben den blick ins programm vergessen. ohne den hätte ich nicht geschrieben, was ich schrub.



        kurzum: ich bin anspruchsvolleres gewohnt.

        • @christine rölke-sommer:

          Stimmt. Und ich bin auch nichts Anspruchsvolleres gewohnt.

          Normalerweise nehme ich das Thema höchstens im Rahmen dessen wahr, was die Netz-Presse hergibt.



          An ein Buch der "Podiumsteilnehmerin mit differenzierter Kritik" (K. M. Hübsch) erinnere ich mich allerdings, deren zentrales Argument (Entsexualisierung des Äußeren als islamischer Weg zur Emanzipation der Frau) mich in mehrfacher Hinsicht nicht überzeugte. Etwas Ähnliches scheint sie auch in Frankfurt vorzutragen.

          Sie hatten mir zum Thema vor langer Zeit mal Texte von Musliminnen aus dem nordafrikanischen Raum (?) verlinkt. Wie so oft bin ich leider nicht gleich zum Lesen gekommen, später ging's unter.

          Lässt sich eine Diskussion des Kopftuchthemas, die Ihrem Qualitätsanspruch gerecht wird eventuell in eine überschaubare Textmenge fassen? Oder könnten Sie ersatzweise mit ein paar Stichworten benennen, was solch eine Diskussion jedenfalls kennzeichnen sollte?

          • @Marzipan:

            ichsachmaso: ich könnte mir eine spannende diskussion zwischen dr. Dina el-Omari und dr. Abdel-Hakim Ourghi vorstellen. also eine zwischen feministischer koran-exegese und traditioneller androzentrischer koran-exegese, die sich seit neuestem die befreiung der frau vom tuch-auf-kopf auf die fahnen geschrieben hat. eine solche diskussion könnte helfen, zu verstehen, wie viele verschiedene normative ordnungen sich an sichtbarkeit und unsichtbarkeit von körper festmachen und was das mit unserer eigenen normativen ordnung - als plural zu verstehen - der körper zu tun hat. und mit der westeuropäischen vorstellung davon, wie sich herrschaft verkörpert.

            • @christine rölke-sommer:

              Spät, aber nichtsdestowenigertrotz:



              Vielen Dank an Sie für die Hinweise!

    • @christine rölke-sommer:

      Aber - Geschätzte - Ordnung muß sein.



      &



      “Wo bleibt das Normative^?* leeve Fru.

      kurz - “Natalije - un nu komms du.“



      Aber - allns noch alllang nich in trockenen Tüchern. Newahr.



      Nö. Normal - nich - wa.

      • @Lowandorder:

        erhellendes ist von dieser ko-ko-konferenz zu diesen fragen nicht zu erwarten.

        • @christine rölke-sommer:

          Konferenz. Klar doch - Sieg des Hintern



          Über den Geist.

          Na Mahlzeit 🥘

          • @Lowandorder:

            eben. deshalb finde ich ja das programm dieser ko-ko-ko so grottenschlecht.



            die ausstellung in Ffm war übrigens einerseits sehr schön, aber andererseits sehr fashion. und hineinzukommen war nerviger als das check-in bei einem el-al-flug von rein-mein nach tel-awiw.

            • @christine rölke-sommer:

              Uppsala …danke für den servíce.

              Maa hett sich's denke kenne. Gelle.

              unterm—-btw & entre nous



              Pastorsche & RA&in - “eins reicht wohl nicht - wa^¿*“ - also - wen wunderts!



              …bin da ganz bei Ihnen.

              • @Lowandorder:

                immer wieder putzig, wie Sie sich daran stören, dass ein gatte einen beruf hat.

                • @christine rölke-sommer:

                  Stören^¿* Mach Bosse.

                  I doch net. Ihre Filzung - mal - hm?!

                  Sie scheinen den - von Samy Davis jr - von ihm seinerseits abgewandelt* -



                  Nicht zu kennen. Schade. Aber hier:



                  “Ich bin schwarz - Jude & hab'n Glasauge - das reicht!"

                  unterm----* New York City Subway -



                  Dero liest (zudem) ne jüdische Zeitung:



                  “Neger reicht wohl nicht?!" Zitatende.



                  Get it. Fein. (Die Bosheit liegt Ihnen - im Auge des Betrachters - ;)

                  kurz - Es mal wieder mit ner Fußpflege



                  Versuchen - hm!;) & nischt for unjut - wa! Das wird schonn. Gellewelle.



                  Normal.



                  & Liggers -



                  Scheunen Sündach noch;)



                  Melodie: “…nen dreckigen Kragen -



                  & dennoch Humor…" …servíce.

                  • @Lowandorder:

                    oke. Sie stellen sich mal wieder blöde.



                    dann viel spaß noch bis zu den ersten drei sternen.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Ha no - Wozu nach die Sterne greife.

                      Ei ja. Hühnerauge liegt zu nah.

                      Nò. Gott sieht alles - außer Dalles.



                      & Däh!



                      Das Auge alles - außer sich selbst.

                      &



                      Ei wie? - A'n Guuden. Gelle.

                      • @Lowandorder:

                        wozu?



                        na für um zu wissen, wann der schabbes zuende ist.

                        • @christine rölke-sommer:

                          Ach was!

                          Ha no. Da bleibt ja glatt kein 🐔auge trocken. Gellewelle^¿!*



                          Normal nich - kerr!;)

                          • @Lowandorder:

                            fragen Sie mal Ihren arzt oder apotheker - nicht, dass Sie noch fußpilz kriegen!

                            • @christine rölke-sommer:

                              Ah - jetzt weiß ich - woses mit dem blöde stellen her ham. Newahr.



                              Ganz schön schlau - die Frau.



                              Ha noi. Statt Tornüre - Pediküre.

                              • @Lowandorder:

                                mei, halten Sie Ihren hintern endlich mal in die sonne - hilft auch gegen gockelaugen!

                                • @christine rölke-sommer:

                                  Jaa - Mama & 💤💤💤 🦉

                                  • @Lowandorder:

                                    ich sehe schon: femimistische theologie ist nicht so Ihr ding

                                    • @christine rölke-sommer:

                                      Liggers. Aber das Labeling ist mir bei:

                                      Die drei Betrüger - eh völlig wumpe.

  • Nach meiner Wahrnehmung nutzt das Spießbürgertum die liberale Kappe, um die Bestände mittelalterlichen Denkens zu retten.

  • Diskussionen verbieten? Das haben ja nicht mal die 68er gebracht, als ich noch studierte. Meinungsbildung kann nur funktionieren, wenn verschiedene Meinungen anwesend sind.

  • "Dass die Kampagne der Studierenden in eine kritischen Auseinandersetzung der Universität mit den Positionen Schröters führt, ist unwahrscheinlich."



    Natürlich ist das unwahrscheinlich, es ist ja von den studentischen Aktivisten auch gar nicht gewollt. Ziel der Aktivisten ist es nicht, eine kritische Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Positionen herbeizuführen, sondern das genaue Gegenteil: Kritische, kontroverse Diskussionen zu verhindern. Eine kritische, kontroverse Diskussion zu initieren, das ist genau das was, Prof. Schröter getan hat und was man ihr jetzt vorwirft.



    Maulkorb statt Diskurs - das ist das Ziel.



    Deshalb kann man diese studentischen Aktivisten auch nur als wissenschaftsfeindlich und antidemokratisch bezeichnen.

    • @yohak yohak:

      Das nenne ich auf den Punkt gebracht!



      Stimme vollumfänglich zu.

    • 8G
      83421 (Profil gelöscht)
      @yohak yohak:

      So ist es. Danke!

  • Präzedensfall & Urteil des Bundes-Verfassungsgerichtes :

    Ein pauschales Kopftuchverbot in öffentlichen Schulen ist mit der Verfassung nicht vereinbar .

    www.bundesverfassu...015/bvg15-014.html

    *Murmel* : Hätte Damals jemand unsinnigerweise versucht meiner Oma ihr Kopftuch zu verbieten oder wegzunehmen , hätte er verdienterweise - begleitet von inbrünstigen Schimpftiraden - eine mit dem Regenschirm oder der Handtasche übergezogen bekommen ...

    • @Mr. Fawkes:

      Ihre und meine Oma haben das Kopftuch auch nicht aus religiösen, sondern aus hygienischen Gründen getragen. Zu einer Zeit als Badewasser auf dem Holz/Kohleherd warmgemacht werden musste, nur wenige Räume im Haus geheizt waren und die Körperpflege entsprechend umständlich war, hat man die Haare staubfrei, geruchsfrei und Ungezieferfrei gehalten, indem man ein Kopftuch oder - wie die Männer - einen Hut getragen hat.



      Empfehle Ihnen versuchsweise mehrere Ballen Heu und Stroh vom Heuboden zu holen, dann einen Stall auszumisten und 10 Kühe zu melken, die Haare dabei NICHT zu schützen und dann ungeduscht ins Wirtshaus zu gehen... oder gerne auch in Kirche. Ihre Oma wird sich im Himmel kugeln vor Lachen….

      • @Christine Kiefer:

        Ich bitte untertänigst um Vergebung. Ich war absurderweise davon ausgegangen, dass Ihre Großmutter den größten Teil ihres Lebens in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts und in Westeuropa gelebt hat. Denn dort trifft das, was ich gesagt habe, ganz sicher zu. In den Jahrhunderten davor allerdings war das Kopftuch, bzw. die Haube in erster Linie das Kleidungsstück der verheirateten Frau (...unter die Haube kommen!).



        Da das Heiraten den niederen Ständen früher oftmals verboten war, haben die Frauen schon allein deswegen gerne die Haube aufgesetzt um zu signalisieren, dass einen abbekommen haben und heiraten durften.



        Da sich Nonnen als Bräute Christi sehen, sind Ordenstrachten z.B. zumeist an die Tracht der verheirateten Frauen der jeweiligen Entstehungsregion und Zeit angelehnt. Besonders originell die Flügelhauben der Nonnen in dem „Louis de Funes“ Film „Der Gendarm von St Tropez“.

      • @Christine Kiefer:

        So ein Quatsch. Das Kopftuch wurde den ganzen Tag getragen, die züchtige Tracht war, vor allem bei der Frau absolute Pflicht um angesehen zu sein. Das Kopftuch wurde vielmals mit der Heirat aufgezogen. Es gibt Zöpfe, Haarspangen usw. die ein Arbeiten mit langem Haar erleichtern. Du lebst auch in deiner eigenen Welt. Ich empfinde dich mit deinen Einlassungen unglaubwürdig.

        • @Hampelstielz:

          Sie meine so wie man heute als Kid ein Handy braucht um angesehen zu sein.



          Kindern und Frauen sollte so etwas verboten werden!

  • Interessant, ein taz-Bericht ist sachlicher als das Gegenstück in der faz (www.faz.net/aktuel...urt-16157559.html), auch wenn ich H. Schmoll in ihrer Beurteilung zustimme.

    Wenn man Kelek und Schwarzer einlädt, kann man schon wissen, was man für Reaktionen provoziert. Interessanter wäre es gewesen, anderen Menschen, deren Ansichten zwar auch kritisch zum Kopftuch sind, aber noch nicht weithin bekannt und ausdiskutiert sind, einzuladen. Zu Kelek und Schwarzer kann sich jeder problemlos informieren.

    • @Marius:

      Der aufmerksame Leser weiß: Das ist bei taz-Artikeln, die keine Kommentare sind, eigentlich immer so. Die können Journalismus [...]

      Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation

  • Nö. Dat wüßt ich ever:

    “In der deutschen Debatte über den Islam ist das Kopftuch so etwas wie die Gretchenfrage. Für die einen ist es ein Symbol der Unterdrückung der Frau, andere widerum argumentieren, Kopftuchverbote seien ein Eingriff in die Selbstbestimmung von Frauen und bediene antimuslimische Stereotype.…"

    Nö. Das ist keine Gretchenfrage. Gellewelle.



    Sondern ein Trick. Um Äpfel mit Birnen zu vergleichen.



    …bzw sich daraus nen unappetitlichen Kompott anzurühren. Newahr.



    Normal & Schonn. Liggers.

    Verglichen/Vermengt/Verrührt - zum VXXLten^!^



    = Gesellschaftlich/politische machoEbene vs/&/mixed -



    Individuelle Freiheit der Einzelnen.

    kurz - Pappkameradenaufbau a taz - ;(



    Aber vom Feinsten & A - Gähnsten •

    Njorp

    unterm-----zur ersteren Ebene --mal dies ---



    Hat Harry Rowohlt unvergessen mal nen hamburger Dönerbudenbesitzer zitiert:



    “Mohamed hatte keinen Kühlschrank - war nach zwei Flaschen Bier besoffen - &!



    Hatte Schiß vor Weibern. Dann haste den ganzen Islam!" Zitatende



    &



    Danke Harry & weiterhin Masel tov - wherever you are

    Ende des Vorstehenden

    • @Lowandorder:

      Verstehe selten was Sie sagen, aber von diesem Moment an liebe ich Sie und zwar wegen des H.R Zitats. Göttlich!!

      • @Christine Kiefer:

        en passant - les des erscht jetzt!;)

        Was ein vorgezogenes Geschenk zum Happy-Birdsday.



        &



        Um nichts schuldig zu bleiben - kerr!



        Hier das Fundsstück -

        Harry - laß nochma gehn -

        “… Was nun genau sind oder waren "Langenfelds Tage des schlechten Geschmacks"? Wir können sie uns so vorstellen, daß kaum jemand, der die Freiheitsfeier im renommierten Thalia Theater (20095 Hamburg) bestritt, damit rechnen konnte, nach Langenfeld eingeladen zu werden und umgekehrt. Josef Hader statt André Heller. Wiglaf Droste statt Sie-wissen-schon.

        Und dann wollen wir auch nicht vergessen, daß Ali arbeitslos würde, Ali, der Abholer und Hinbringer, der Aufbauer und Wiederabräumer, Ali, der gesagt hat: "Willst du mir nicht noch mal den Islam erklären?"

        "Ich hab' dir schon mal den Islam erklärt?"

        "Ja. Gestern abend. Gleich als erstes."

        Stimmt. Ich bin nämlich, seitdem mir ein türkischer Stehimbiß-Inhaber aus St. Pauli morgens um vier den Islam erklärt hat, in der Lage, verschwenderisch den Islam zu erklären und mich auf diese Weise geschickt in die Annemarie-Schimmel-Debatte einzuklinken beziehungsweise mich an sie anzuflanschen.

        Der Islam aber vollzieht sich folgendermaßen: "Mohammed hatte keinen Kühlschrank, Schiß vor Weiber, und nach zwei Bier war er besoffen. Da hast du den ganzen Islam."

        Ich fürchte, Langenfeld betrifft uns alle. Nennen wir es getrost Fatwa.

        www.zeit.de/1995/2..._geringem_Verstand - Danke Harry - & hol …



        &



        Bitte. Gern&Dannichfür.



        & Liggers -



        Always at your servíce

    • @Lowandorder:

      &Däh!& Zisch! - Mailtütenfrisch -

      “KO pftuch KO nferenz in Fran KO furt



      (Verzeiehn Sie bitte, wenn ich Jandle)











      Warum fällt mir jetzt Schiller ein?



      Kann sich ein Weib nur selbst befrein?



      "Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte



      Der Feuerzunder still gehäuft,



      Das Volk, zerreißend seine Kette,



      Zur Eigenhilfe schrecklich greift!



      Da zerret an der Glocken Strängen



      Der Aufruhr, daß sie heulend schallt



      Und, nur geweiht zu Friedensklängen,



      Die Losung anstimmt zur Gewalt.

      Freiheit und Gleichheit! hört man schallen,



      Der ruhge Bürger greift zur Wehr,



      Die Straßen füllen sich, die Hallen,



      Und Würgerbanden ziehn umher,



      Das werden Weiber zu Hyänen



      Und treiben mit Entsetzen Scherz,



      Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,



      Zerreißen sie des Feindes Herz."

      (aus "Das Lied von der Glocke")“

      Ja ja. Paradox ist - wenn dem Jöhten



      Sei Denkmal tutdurch Zweige schillern.



      & padam - bin ein Elefant Madame -



      Die Mützchen-Studis 'Ha Pa da da dam'-



      One-trick-ponies - Sind am Trillern.

      kurz - Ja da paßt er schon - der Hohn:



      “Panel ([paˈneːl], altfrz. panel, heute panneau ‚Tafel‘, meist aber aus engl. [ˈpænl]) steht für:



      Panel (Comic), in der Literatur, ein einzelnes Bild eines Comics.



      & so sag ich abschließend gern das -



      “Nicht nur ein Kleidungsstück“



      Ach was! …tabii!