piwik no script img

Deutsche-Wohnen-Chef im Interview„Das wird immer falsch interpretiert“

Das linksalternative Milieu sei ihm nicht völlig fremd, sagt Michael Zahn, Chef der Deutsche Wohnen. Doch fürs Enteignungsvolksbegehren hat er kein Verständnis.

Gibt sonst eigentlich kaum Interviews: Michael Zahn, Chef der Deutsche Wohnen, auf der taz-Dachterrasse Foto: Dagmar Morath

taz: Herr Zahn, auf Mietendemonstrationen laufen Menschen mit, die Masken mit Ihrem Gesicht tragen. Wie lebt es sich denn so als einer der offenbar meist gehassten Menschen der Stadt?

Michael Zahn: Ich bekomme sehr hässliche E-Mails. Und in Kreuzberg musste ich letzte Woche zum ersten Mal einen Sicherheitsmann mitnehmen.

Mit dem sind Sie auch heute Morgen zu uns zur taz gekommen. Sind Sie persönlich bedroht worden?

Da geht es mir nicht viel besser als Politikern. Das ist sehr belastend.

Vielleicht müssen Sie sich über Ihr Leben in Berlin auch bald keine Sorgen mehr machen: „Investoren wie die ­Deutsche Wohnen möchte ich gern vergrätzen“, hat Rouzbeh Taheri, der Sprecher des ­Volksbegehrens „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“, jüngst gesagt.

Auch wenn es Sie überrascht, möchte ich zunächst mal etwas Positives zu dieser Initiative sagen: Ich fand erstens gut, dass Herr Taheri sich neulich ganz klar von Gewalt distanziert hat.

Sie meinen, als zwei Firmenautos angezündet wurden?

Genau. Und zweitens: Ich habe auch mal in einer WG gewohnt, ich habe lange in Freiburg gelebt, ich habe dort gegen ein Atomkraftwerk demonstriert, das ist auch eine Facette meines Lebens. Das linksalternative Milieu ist mir nicht völlig fremd. Für mich zeigen diese aktuellen harten Diskussionen, dass wir an einer Sollbruchstelle stehen, insgesamt als Gesellschaft.

Im Interview: Michael Zahn

55, geboren in Stuttgart, studierte Volkswirtschaft in Freiburg, kam 1992 nach Berlin. Arbeitete bereits in den 90ern für die anfangs noch kommunale Wohnungsgesellschaft Gehag. Nach Stationen als Geschäftsführer der Gehag und im Vorstand der Deutsche Wohnen wurde er 2008 Sprecher des Vorstands des börsennotierten Immobilienkonzerns. Nachdem die Deutsche Wohnen 2013 die bereits 2004 vom Land Berlin an ein Bieterkonsortium unter Führung des US-Fonds Cerberus verkaufte, vormals landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GSW übernommen hatte, war Zahn zugleich ein Jahr lang Vorstandsvorsitzender der GSW. Im CDU-Wirtschaftsrat seit 2018 ehrenamtlicher Vorsitzender der Bundesfachkommission Bau, Immobilien und Smart Cities.

Was meinen Sie damit?

Wohnen ist ein wichtiges Thema. Und natürlich haben die Leute ein Gespür dafür, wenn die Dinge in die falsche Richtung laufen. Es gibt Menschen, die finden keine Wohnung, Familien können sich nicht verändern, andere sehen in ihrer Stadt keine Perspektive mehr. Das ist ein Zustand, den man nicht akzeptieren kann.

Es gibt sehr viele Menschen, die sagen, dass Sie beziehungsweise die Deutsche Wohnen mit schuld sind an diesem Zustand. Wie erklären Sie sich denn Ihren schlechten Ruf?

Es sind schlaue Leute, die diese Kampagne, uns beispielhaft als Vermieter im Namen führend, betreiben. Mit uns als börsennotiertem Unternehmen kann man mehr Reichweite erzielen. Taheri von der Initiative hat selbst klar gesagt: Die Deutsche Wohnen sei gar nicht das schlimmste Unternehmen, aber das größte.

Nicht das schlimmste Unternehmen, aber das größte unter den schlimmsten“, um genau zu sein. Sie meinen, die ganze Wut, der ganze Ärger liegt nur an einer Kampagne?

Unser Geschäftsmodell in den letzten Jahren war, große Wohnungsbestände aufzukaufen und zu bewirtschaften. Und da ging es nicht um Luxusbestände. Wir haben teilweise Zustände angetroffen, die baulich nicht tragbar sind, und wir versuchen das zu verändern. Also sanieren wir die Wohnungen.

Mit dem Ergebnis, dass die Miete steigt.

Wenn wir modernisieren, achten wir auf soziale Ausgewogenheit. Wir haben im vergangenen Jahr mehr als zehn Vereinbarungen mit Bezirken zu konkreten Modernisierungsvorhaben abgeschlossen, in denen wir schriftlich versichert haben: Wir werden die Bewohner, die sich keine Modernisierung leisten können, anders behandeln. Wir kappen die Modernisierungsumlage. Und das gelingt uns gut, sehr gut.

Aber diese Vereinbarungen sind doch erst entstanden, nachdem die Mieter an vielen Orten auf die Barrikaden gegangen sind.

Nein, mit Protest hatte das nichts zu tun.

Wirklich? Wenn wir uns etwa die Otto-Suhr-Siedlung in Kreuzberg anschauen?

Da lief das ganz konkret folgendermaßen: Wir sind in einem ersten Schritt auf den Bezirk zugegangen und haben unsere Modernisierungsabsichten offengelegt. Der Bezirk hat dann ohne Rücksprache das ganze Gebiet zum Milieuschutz gemacht, wodurch einige der Maßnahmen nicht mehr erlaubt sind. Da haben wir vorgeschlagen: Wir machen die Maßnahmen, legen die Kosten aber nicht auf die Mieter um. Das ist Teil der Vereinbarung mit dem Bezirk. Wenn ich mir heute anschaue, wer in der Siedlung tatsächlich ausgezogen ist, dann ist das ein kleiner einstelliger Prozentsatz.

Das Unternehmen Deutsche Wohnen

Die „Deutsche Wohnen SE“ ist ein börsennotiertes Wohnungs­unternehmen mit rund 1.100 Mitarbeitern und Hauptsitz in Berlin-Wilmersdorf. Das Unternehmen besitzt etwa 163.000 Wohnungen, rund 115.000 davon in Berlin, und 2.600 Gewerbeeinheiten. Dem Konzern gehören auch Pflege-Immobilien mit rund 6.700 Plätzen und Appartements für betreutes Wohnen.

Das Unternehmen in seiner heutigen Form entstand 2007 aus dem Zusammenschluss der Berliner Gehag und der Deutsche Wohnen AG aus Frankfurt. 2013 übernahm die Deutsche Wohnen die ehemals landeseigene GSW. Seit 2017 ist der Konzern keine Aktiengesellschaft (AG) mehr, sondern eine europäische Aktiengesellschaft SE; wird aber weiterhin an der Börse gehandelt. Im selben Jahr wechselte der Firmensitz von Frankfurt am Main nach Berlin.

Die größten Anteilseigner sind der US-Fonds Blackrock mit 10,2 Prozent und die Norwegische Zentralbank mit knapp 7 Prozent. Über 56 Prozent der Anteile sind im breit gestreuten Besitz privater Anleger. (sta)

Die Otto-Suhr-Siedlung ist eines der ärmsten Gebiete in Berlin. Die meisten Mieter dort haben wohl schlicht keine Alternative.

Aber es ist doch so: Wenn die Miete durch die Umlage 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens überschreitet, wird die Umlage gekappt. Wir brauchen auch in Kreuzberg einen guten Kontakt zu den Mietern. Das ist doch gar nicht in unserem Interesse, wenn es da Konflikte gibt. Und wie gesagt: Viele Wohnungen haben wir in einem vernachlässigten Zustand übernommen.

Das mag ja sogar sein. Aber der Vorwurf ist auch: Mit Ihrer Firma gibt es bei Problemen keinen Ansprechpartner mehr. Auf Heizungsausfälle beispielsweise werde wochenlang nicht adäquat reagiert.

Wir hatten vor zwei Jahren tatsächlich ein echtes Problem mit Heizungsausfällen. Da sind wir unseren eigenen Qualitätsansprüchen nicht gerecht geworden. Das Thema Heizungen hatten wir komplett auf Drittfirmen übertragen …

Und die haben sich nicht gekümmert?

Das Problem war, dass wir überhaupt keine Kontrolle mehr hatten. Wir wussten teilweise gar nicht, dass die Heizung ausgefallen ist. Diese völlig unbefriedigende Ausgangslage hat dazu geführt, dass wir komplett neu strukturiert und stark investiert haben. Wir haben mittlerweile einen 24-Stunden-Service, wir stellen zum Beispiel Radiatoren zur Verfügung oder nutzen mobile Heizanlagen.

Demo gegen den Mietenwahnsinn vor einem Jahr in Berlin Foto: Stefan Boness/Ipon

Das ist ja auch Aufgabe einer Vermieters, sich um so etwas zu kümmern.

Ja, aber lassen Sie mich noch sagen: Auch vor zwei Jahren sind nicht bei 120.000 Wohnungen die Heizungen ausgefallen, sondern bei viel weniger. Aber klar, das war für die Betroffenen eine echte Katastrophe. Das kann heute bei uns so nicht mehr passieren. Denn wir haben unsere Prozesse verbessert.

Es gibt mittlerweile mehr als zwanzig Protestinitiativen von Deutsche-Wohnen-Mietern. Wenn Sie das alles so gut händeln, wie Sie sagen – woran liegt das denn dann?

Bei der Mieterkommunikation haben wir definitiv noch viel Verbesserungspotential. Da will ich überhaupt nicht widersprechen. Wir haben uns lange nicht so um unsere Mieter kümmern können, so wie wir es hätten machen müssen

Wie kann das sein bei einem Wohnungsunternehmen?

Dazu ist ein Blick zurück wichtig: Wir kommen als Unternehmen aus der Krise. 2007 haben sich Deutsche Wohnen und Gehag zusammengeschlossen. Unmittelbar danach kam die Finanzkrise, die uns schwer getroffen hat. Wir standen damals am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds. Für uns war es seitdem wichtig, uns auf die Investoren zu konzentrieren. Das war vielleicht etwas zu einseitig.

Irgendwie komisch: Da ist ein riesiger Konzern mit viel Geld und entsprechenden Kommunikationsmöglichkeiten. Und der kann völlig grundlos in so schlechtes Licht gerückt werden? Ist es nicht eher so, dass Sie es bisher gar nicht nötig hatten, etwas gegen diesen Ruf zu tun, weil Sie aufgrund der Marktlage sowieso alles vermietet bekommen?

Kommunikationsmöglichkeiten haben wir, aber ich bin nicht der Marketingmensch, der auf die Bühne rennt und sagt, alles ist toll. Jetzt aber sind wir an einem Punkt, in dem ich rausgehe und versuche, die Kampagnen gegen uns zu versachlichen. Ich will ja diese Diskussionen nicht abwürgen. Ich glaube, ohne außerparlamentarische Opposition passiert in diesem Land gar nichts mehr.

Der Deutsche-Wohnen-Chef als APO-Fan?

Wir haben im Politikapparat eine große Trägheit, egal ob bei der Flüchtlingskrise, der Dieselkrise oder der Wohnungskrise. Wir reden viel, aber es passiert wenig. Was ich in der Politik vermisse, ist Führungsstärke.

Wenn Sie von gesellschaftlicher Verantwortung sprechen: Hat die Deutsche Wohnen aus Ihrer Sicht denn eine Mitverantwortung für die Wohnraumversorgung auch der ärmeren Bevölkerung?

Natürlich haben wir Verantwortung in der Stadt und für die Stadt. Unseren größten zusammenhängenden Bestand haben wir in Hellersdorf, einem Bezirk mit vielen sozialen Problemen. Sprechen Sie mal mit der Bezirksstadträtin, was wir da alles Positives für den Bezirk machen.

Mieterprotest an der Karl-Marx-Allee – gegen die Deutsche Wohnen Foto: picture alliance/Christoph Soeder/dpa

Aber da wollen Sie das Quartier ja auch entwickeln, wie es in der Sprache Ihrer Geschäftsberichte heißen würde.

Fakt ist: Wir bedienen nicht das Luxussegment. Wir haben unsere größten Bestände in den Außenbezirken. Und ich sage, dass der Großteil unserer Wohnungen heute bezahlbar ist und bezahlbar bleibt. Außerdem leisten wir einen positiven Beitrag, indem wir neu bauen. Das Problem ist einfach, dass es zu wenige Wohnungen gibt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir als Wohnungswirtschaft über Quoten für benachteiligte Gruppen nachdenken.

Was meinen Sie damit?

Dass wir für ganz bestimmte Zielgruppen Wohnungen bereitstellen. Das hilft einkommensschwachen Haushalten, nicht die Mietpreisbremse. Ich kritisiere die Mietpreisbremse, insbesondere weil ich sie nicht für sozial angemessen halte und weil es uns im Wohnungsneubau überhaupt nicht hilft.

Sie würden Wohnungen bereitstellen?

Machen wir heute auch schon, wir übernehmen ja gesellschaftliche Verantwortung.

Ziehen denn da Ihre Aktionäre mit? Die wünschen sich doch vermutlich, dass Sie den maximalen Gewinn aus der Vermietung herausholen.

Unsere Aktionäre stützen unser Vorgehen, ja. Sie müssen auch wissen: Die Deutsche Wohnen schüttet im Verhältnis von den großen börsennotierten Wohnungsunternehmen in Deutschland die niedrigste Dividende aus. Von unseren Mieteinnahmen haben wir mehr als die Hälfte in unsere Immobilien reinvestiert. Und unsere Investoren sind damit einverstanden.

Sie sind gegen die Mietpreisbremse, Sie klagten gegen den Mietspiegel. Ist es da nicht nachvollziehbar, dass Ihre Mieter besonders zittern?

Das wird immer falsch interpretiert: Wir klagen nicht gegen den Mietspiegel, wir wollen einen rechtssicheren Mietspiegel. Nicht nur ein Mieter hat Rechte, auch ein Vermieter. Ja: Ich kritisiere den Berliner Mietspiegel in seiner jetzigen Form. Aber selbstverständlich wenden wir ihn an …

mit Ihrer Klage sind Sie ja auch gescheitert …

… und ich kritisiere eine Politik, die immer über bezahlbares Wohnen spricht, aber noch nie gesagt hat, wie das aussehen soll, über was für eine Miete wir da eigentlich konkret reden.

Das stimmt doch nicht: Beispielsweise in der kooperativen Baulandverordnung ist ein durchschnittlicher Quadratmeterpreis von 6,50 Euro festgeschrieben, in einem Rahmen von 6 bis 7,50 Euro.

Das Berliner Baulandmodell schreibt 30 Prozent Sozialwohnungen vor. Wenn so viele Wohnungen für 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden müssen, muss ich für den Rest mittlerweile bis zu 16 Euro nehmen, damit sich das rechnet. Ist das fair? Ist das sozial nachhaltig?

Was sind denn Ihre Vorstellungen von sozial fair?

In Potsdam haben wir einen Neubau fertig gestellt, da sind wir bei 10,50 Euro durchschnittlich. Man muss unterschiedliche Angebote machen. Mit der Mietpreisbremse spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob ein Mieter einen dicken Mercedes fährt oder jemand sich noch nicht mal ein Fahrrad leisten kann.

Nun gibt es aber mehr Fahrräder als dicke Mercedes-Autos – für diese Gruppe muss es doch ein viel größeres Angebot geben. 10,50 Euro sind als Durchschnittspreis doch immer noch nicht bezahlbar.

Wir reden zu viel über Quadratmetermiete, wir sollten mehr über eine absolute Miete einer Wohnung reden. Sollte nicht eine Bruttowarmmiete von 800 Euro für eine gut geschnittene Zweieinhalbzimmerwohnung bezahlbar sein?

Das ist fast die Hälfte eines taz-Nettogehalts – das ist für viele eben nicht bezahlbar.

Die Mieten sind hoch, weil sich die Baukosten massiv nach oben bewegt haben. Der Staat verursacht über ein Drittel der Kosten durch Steuern und Abgaben. Wenn man meint, dass Wohnen ein Grundrecht ist – warum nimmt man dann auf jede Bauleistung 19 Prozent Umsatzsteuer? Warum sagt man nicht: Wir verzichten mal eine Zeit lang für den Neubau auf diese 19 Prozent?

Wir reden aber über das Land Berlin, das kann keine Bundessteuern aussetzen. Und hier ist zu klären: Was soll denn mit denen sein, die diese 800 Euro nicht stemmen können? Oder sagen Sie: Es gibt eben kein Recht auf Wohnen in Berlin?

Derjenige, der wirklich seine Miete nicht zahlen kann, benötigt Unterstützung. Aber die Stadt wird immer voller, der Platz knapper. Vielleicht müssen sich Mieter künftig in der Wohnfläche anpassen.

Und das heißt?

Wir müssen ökonomischer bauen, kleinere Wohnungen, die auf 80 Quadratmetern genauso funktional sind wie jetzt auf 100.

Das wären 20 Prozent-Einsparung, die in Kürze auch wieder weg wären – die Mietentwicklung liegt doch weit über der Einkommenssteigerung.

Wenn Wohnungswirtschaft und Politik zusammenarbeiten würden, könnte man in einer konzertierten Aktion z. B. entscheiden, in einer Übergangsphase von einigen Jahren einkommensabhängig auf Mietsteigerungen zu verzichten.

In einer Umfrage zu Jahresbeginn haben über die Hälfte der Berliner gesagt, dass sie die Enteignung großer Wohnungsunternehmen richtig fänden. Sich für einen so radikalen Weg auszusprechen – ist das für Sie auch bloß Folge einer geschickten Kampagne?

Ich glaube nicht, dass die Hälfte der Berliner für eine Enteignung ist. Diese Kampagne ist massiv auch durch einzelne Medien betrieben worden. Wenn ich teilweise sehe, wie über uns berichtet wird – wir wurden ja systematisch dämonisiert. Die Art und Weise der Kampagne ist sehr plakativ, sehr einfach, sehr oberflächlich.

Sie ist erfolgreich.

Was ist denn erfolgreich?

Mehrheiten zu gewinnen.

Ist die Abstimmung zum Brexit ein Erfolg? Da waren die Austrittsbefürworter in der Mehrheit, weil sie vorher ganz plakativ beeinflusst wurden. Ich lehne das ab. Diese Enteignung hätte mit unserem Rechtsstaat nichts zu tun. Sie ist auch davon getrieben, dass die Gesellschaft immer wirtschaftsfeindlicher wird. Rot-Rot-Grün hat die Privatwirtschaft aufs Abstellgleis gestellt.

Die Fraktionschefs von CDU und FDP haben sich jüngst auch nicht sonderlich lobend über die Deutsche Wohnen geäußert. Unrechtmäßig, sagen Sie? Warum?

Eigentum ist zu schützen, das steht im Grundgesetz

Dort steht in Artikel 15 aber auch, dass „zum Zwecke der Vergesellschaftung“ enteignet werden darf. Und darauf stützt sich das Volksbegehren.

Wir vertrauen auf unseren Rechtsstaat. Die Enteignung wird nicht kommen. Aber wenn die Kampagne so weitergeht, wird Deutschland erheblich Schaden nehmen.

Denken Sie, dass die Enteignungsdebatte auch andere Investoren abschreckt?

Selbstverständlich. Das, was jetzt hier passiert, das sorgt für große Verunsicherung. Ich kenne viele Projektentwickler, die sagen: Ich mache nichts mehr in Berlin.

Grünen-Chef Werner Graf sagte gestern in unserem Interview: Man habe den Grünen in Kreuzberg immer vorgeworfen, Investoren abzuschrecken – doch stattdessen hätten sie alle kommen wollen, Mercedes, Universal, Google.

Mit dieser Haltung schadet sich Berlin selbst. Gerade sind ja alle in der Stimmung, dass es uns gut geht, die Steuereinnahmen sprudeln. Aber wir haben auch schon andere Zeiten erlebt. Warum musste denn Berlin damals die GSW-Wohnungen verkaufen, die heute uns gehören? Nicht weil das Land wollte, sondern weil es musste.

Was ist von Ihnen in den nächsten Monaten in der Enteignungsdebatte zu erwarten?

Wir versuchen, in einen sachlichen Dialog zu kommen – mit allen, die mit uns diskutieren möchten. Auch ich werde stärker als bisher die Bühne suchen. Aber ansonsten werde ich bei meinem Stil bleiben: konstruktiv und respektvoll und sicher nicht so plakativ wie die Gegenseite.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

41 Kommentare

 / 
  • @PARAL - In noch mehr Luxuswohnungen wird dann nicht investiert, wohl eher in den sozialen Wohnungsbau, denn Eigentum verpflichtet! LOL!

  • Enteignung jetzt!

    Wenn die Investoren sehen, dass die in Berlin enteignet werden, dann werden die dann dort alle investieren wie verrückt.



    Oder etwa nicht?

    • @Paral:

      Neu gebaute Wohnungen, die sich fast keiner leisten kann, lösen das Problem auch nicht.

      Die Wohnungsnot beseitigen kann man nur, wenn man die Renditegeilheit der Konzerne begrenzt, es gibt nämlich kein Grundrecht auf Maximalrendite, erst Recht nicht zum Schaden von Leuten, die wenig haben.

      Und dann muss der Staat selbst Geld in die Hand nehmen und Wohnungen bauen und die dann an Menschen vermieten, die die Marktmieten nicht zahlen können. Die Miete wird dabei begrenzt auf max. 30% des Einkommens.

      Sicher kostet das viel Geld, aber das ist sinnvoll angelegtes Geld, denn Wohnen ist kein Luxus, sondern existenznotwendig!

  • @Rudolf Fissner - Erst einmal müsste dies auch die Bundesregierung tun hinsichtlich Mietpreisbremse. Da das Volksbegehren, wenn es dazu kommt, in Berlin stattfindet, hätte dies auch Signalwirkung für die Bundesregierung und nicht nur für den Berliner Senat. Oh je, es könnten sich ja andere Städte anschließen und ebenfalls ein Referendum initiieren!



    Dass die Bundesregierung eine sozialverträgliche und funktionierende Mietpreisbremse oder sonstige Lösungen bisher erlassen hat oder sucht, ist ja wohl nicht ernst gemeint von Ihnen! Oder glauben Sie McKinsey entwirft eine Mietpreisbremse für unsere Bundesregierung, die auch dem Mieter nutzt?

  • Das Volksbegehren ist sinnvoll, da es auf die Politik Druck ausübt, endlich sozialverträgliche und funktionierende Lösungen zu finden und nicht für die Mieterseite völlig nutzlose Kompromisse, die sich Mietpreisbremse nennen. Wenn die Regierung endlich Gesetze erlassen würde, die Mieter schützen vor unangemessenen Mietpreiserhöhungen, dann würde es dieses Volksbegehren überhaupt nicht geben! Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Schon blöd, so ein renitentes Volk aber auch, sogar die Schüler mucken freitags schon auf!

    • @Frederik Andersen:

      Das Volk muckt nicht auf, damit der Berliner Senat eine „sozialverträgliche und funktionierende Lösung“ findet. Solche Lösungen sucht der Senat bereits schon selbet.

      Es gibt ein Bürgerbegehren, damit der Senat eine konkrete Lösung (Enteignung und kommunale Wohnungsbaugesellschaft) dises externen Begehrens umsetzt. Das ist kein „Volks“-Gedöns da will lediglich eine Gruppe ihre Ideen als die beste politisch durchsetzen.

      Ob jene Lösung eine „sozialverträgliche und funktionierende Lösung“ Lösung ist, darüber streiten sich die Geister.

  • Das Enteignungs-Gefasel gibt einen hübschen roten Bettvorleger.



    Schade, dass es auch links so viel Dummheit gibt.

    • @Gregor Tobias:

      Das ist gar nicht so dumm, das werden nämlich am Ende alle bezahlen müssen und nicht nur die Berliner.

      Das Land Berlin hat ja bekanntlich traditionell nur gute Erfahrungen mit landeseigenen Immobiliengeschäften gemacht. Die werden den Karren wieder mit voller Wucht gegen die Wand fahren und dann aufgrund "extreme Haushaltsnotlage" wieder versuchen, wie 2002, den Bund um Schuldenhilfe anzupumpen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Gregor Tobias:

      Dummheit und Intelligenz sind weder an bestimmte Bildungsabschlüsse noch an Parteibücher oder politische Gesinnungen gebunden.

      Wie auch hier Tag für Tag zu erleben ist: Dummheit ist grenzenlos.

  • Miete ist doch ein Zins , oder? Den muss man der Zinsentwicklung anpassen....

  • Tut mir Leid, ich kann nicht einem einzigen Wort dieses Herren folgen. E bräuchte einfach ein paar Pflöcke, die die Mieter festnageln! Letzten Sonnabend im Hausbesuch wurde ein Berliner Vermieter vorgestellt, der sagte: 3,00 € Miete reichen mir, mehr brauche ich nicht....! Das fand ich sehr sympathisch. Ich denke auch, eine Miete zwischen 6,00 und 8,50 € festzuschreiben, wäre nicht unmöglich und die Vermieter würden damit noch lange nicht am Hungertuch nagen. "dass wir an einer Sollbruchstelle stehen, insgesamt als Gesellschaft." So ist es, aber die Politik reagiert nicht. Herr Palmer hat es sehr gut und klar gesagt: Wir brauchen Euch nicht, in Hinsicht auf die Wohnungsbauunternehmen. Städtische Gmbhs und Wohngesellschaften können das genau so gut, und bauen auch nicht auf Windfall-Profits! Wenn die Politik weiter so schläft, darf sie sich nicht über die Folgen wundern! 0%-EZB hin oder her. Mieten von 12 14 16 € und mehr, sind niemandem mehr zu vermitteln. Besonders auch, weil die Lohnentwicklung seit Jahrzehnten eine negative Richtung nimmt! Normalerweise halte ich nichts von Enteignung. Wenn es so weiter geht, wird man auch darüber reden müssen! Was ist nur aus unseren Politikern geworden, die eigentlich für den sozialen Zusammenhalt verantwortlich wären??? „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“... dem sehe ich nicht fern.....! Viel Glück für dieses Volksbegehren!

    • @Wilfried Bergmann:

      Wenn Sie es heute schaffen, für 2.000 Euro pro Quadratmeter zu bauen, müssen Sie alleine für die Abschreibung (2% Wertverlust p.a.) 3,33 Euro verlangen.



      Dann haben Sie aber noch keine Kosten umgelegt für Kapitalkosten (ob Fremdkapital oder Eigenkaptal, auch hier wären 2% p.a. sehr niedrig angesetzt), Instandhaltung und nichtumlagefähige Verwaltungskosten.



      Die Grundstückkosten sollten auch nicht vergessen werden.



      Ihr angesprochener Vermieter legt also jeden Monat drauf. Sowas können sich nur Erben leisten, die von der Substanz leben und denen Nachhaltigkeit egal ist.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    In einem hat er ja Recht, der vollkommen überzogene Platzbedarf der Deutschen, der noch zunimmt. 46,5m2 pro Person ist Luxus, auch auf Kosten der Umwelt.



    Ansonsten ist er halt ein Kapitalist.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Nur zur Info: vor 50 Jahren war die Wohnfläche nur die Hälfte. Mit den 46 m2 liegt Deutschland weltweit im Spitzenfeld.

      Platzbedarf halte ich auch für einen ungeigneten Begriff. „Deutsche“ sind auch nur Menschen und bestimmen nich den „Platzbedarf“ eines Menschen.

  • Wenn man einen Sumpf trocken legen will darf man nicht die Frösche fragen.

    • @JLloyd:

      Wenn man die Frösche als Mieter des Sumpfes sieht, dann ist da wohl eher kein Platz für weitere Frösche im Sumpf und diesen dann auch noch trocken zu legen ...

  • „Denken Sie, dass die Enteignungsdebatte auch andere Investoren abschreckt?



    ... Selbstverständlich.“

    Und das ist gut so!

    Das gibt Arbeitplätze anderswo. Vielleicht dort, woher die Menschen wegziehen in die enge graue teure Großstadt. Vielleicht dort, wo s noch viel Wohnungsleerstand gibt und höhere Arbeitslosigkeit?

    Vielleicht könnte das Land Berlin noch eins drauf setzen und keine neuen Gewerbegebiete ausweisen.

    • @Rudolf Fissner:

      Da wäre ich mir dann unsicher, wie das Geld reinkommen soll, wenn nicht durch Gewerbesteuern.



      Das aktuelle Problem besteht wegen asozialem Abschöpfen des Geldes von Mietern durch Städte und damit Manifestieren von strukturellen Nachteilen gegenüber Arbeitenden.



      Heuschrecken nutzen die Kapitalentwicklung unter staatlicher Steuerbegünstigungen lediglich aus und erweitern diese wegen fehlenden heftigen Protesten gegen Regierende.



      [also der Medienstruktur]

      • @marxscheEffizienz:

        Wo das Geld durch Gewerbesteuer reinkommt ist einem Investor doch wumpe. Wen diese aber im propevollen Berlin „abgeschreckt“ werden und dort investieren wo es Sinn macht, dan ist das gut so.

  • Das Land hat sich entschieden, diese Wohnungen aus öffentlichem Besitz heraus zu verkaufen. Unter rot-roter Regierung.



    Jetzt das Gegenteil zu fordern, finde ich schäbig.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Das war aber keine freiwillige Entscheidung, wie selbst der Herr oben sagt: "Warum musste denn Berlin damals die GSW-Wohnungen verkaufen, die heute uns gehören? Nicht weil das Land wollte, sondern weil es musste."

      Das müssen wir Linkspartei und SPD schon zugestehen.

    • @meerwind7:

      Wir wollen uns erinnern: Der Bankenskandal hat damals ca. 7 Flughäfen gekostet. Seitdem ist Berlin Pleite und Diepgen/Landowski laufen frei rum.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Seltsames Verständnis, wie ich finde.



      Wieso soll man nichts fordern dürfen, was irgendeine Regierung oder sogar ein Parlament mal beschlossen hat?



      Nahezu jede Gesetzesänderung fordert etwas, was zuvor mal jemand (anderes) beschlossen hat.



      Was soll daran schäbig sein?

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Naja, etwas verkaufen und dann nacher dessen Enteignung zu fordern...



        Das ist schon wie Auto verkaufen und dann nachts mit dem Zweitschlüssel kommen und es zurückholen.



        .



        Mal unbeleckt der tatsache, daß bei einem politischen apparat ja oft die handelnden garnicht dieselben sind im Verlauf Jahrzehntelanger Entwicklungen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Komm Ent Ator:

          Eine Enteignung würde ja nicht ohne Entschädigung laufen. Der damalige Kaufpreis + getätigte Investitionen (minus dem Anteil der auf die Mietenden umgelegt wurde) + Inflationsausgleich wären eine angemessene Entschädigung.

          Und noch was: Wohnungen sind keine Autos!

        • @Komm Ent Ator:

          Vor allem wenn man bedenkt, wie große Teile der Wohnungsbestände, die verkauft wurden, ausgesehen haben. Da mutet es fast schon grotesk an, es jetzt, nach der Modernisierung, mit Enteignungen zu versuchen. Am besten auch noch mit irgendwelchen Tricks, dass man deutlich dem Verkehrswert entschädigen will.

          • @Katharina Reichenhall:

            Laut GG muss Entschädigung bestehen, aber das Interessante dabei ist, dass diese unspezifisch ist und damit vom Zeitgeist abhängt.



            [also von Medien]

  • Na - Si’cher dat^!^

    „Das wird immer falsch interpretiert“



    Das linksalternative Milieu sei ihm nicht völlig fremd, sagt Michael Zahn, Chef der Deutsche Wohnen. Doch fürs Enteignungsvolksbegehren hat er kein Verständnis.“

    Booey. “…nicht völlig fremd…“



    Heißt. “Leckt mich im Arsch & wirft das Fenster zu!“



    Na bitte - Geht doch! Danke tazis.



    Bis zur Kenntlichkeit entstellt - wa.

    unterm——*Schau nach bei Jöhten -

    kurz - Solides journalistisches Handwerk - so eine Laberdäsch nicht auslassen - Ist denn da niemand mehr an Bord - um mal - sorry - die Eier hochzubinden? Mit Verlaub - nicht mit sojet wie PU the TOR zu AU - mal eine eine Frage gefragt! Gellewelle.

    Ja wie? Zuviel verlangt? Ja dann! 👺

  • Hm. Jetzt habe ich das ganze Interview gelesen und denke: Na klar ist der gegen Enteignungen. Für diese Meinung wird er bezahlt.

    Von der TAZ finde ich schade, dass sie nicht die viel wesentlicheren Fragen gestellt hat:

    - Welche Rendite die Deutsche Wohnen auf ihr Kapital "erwirtschaftet" und welche Rendite sie anstrebt?

    - Warum auf Wohnen Gewinn gemacht werden muss (also warum es Investoren erlaubt wird, das Geld derer abzuschöpfen die wohnen müssen)?

    • @Hanno Homie:

      Natürlich muss Gewinn gemacht werden. Warum soll sonst jemand Wohnungen bauen, wenn damit kein Gewinn erwirtschaftet werden kann? Je mehr Wohnungen gebaut werden, desto größer das Angebot und desto geringer die Miete.

      • @Lockenkopf:

        Warum will der Haus/Wohnungsbesitzer wohl "Gewinn machen"? Frage: Warum will Coca Cola oder McDonald Gewinn machen?



        Mit dem billigsten und ungesündesten Zeug verdienst du am meisten, 30, 50, 200 %. Mit Immobilien kam man im Schnitt auf unter 3%. Zu viel?



        Immobilien-Invest ist -relativ- sozial. Hätten nicht viele kleine Immobilieninvestoren in den kleinen (aber sicher erscheinenden) Gewinn investiert: Dann würden heute noch viel mehr Wohnungen fehlen.



        Die wenigsten Vermieter sind Miethaie. Aber sie sind im Gegensatz zu den wirklichen Kapital-Gewinnlern nicht mächtig. Und so lässt man die Medien auf "die Vermieter-Mafia" los.

    • @Hanno Homie:

      Die viel drängendere Frage - die bisher nach meiner Sicht noch niemand gestellt, geschweige denn beantwortet hat - ist doch:

      Warum hat die Deutsche Wohnen denn überhaupt soviele Wohnungen?

      Oder etwas ketzerischer: Weshalb privatisiert ein angeblich linker Senat in einem Umfang, der selbst die FDP gelb vor Neid werden lässt?

      Aus meiner Sicht hat der Senat damit jedes Argumentationsrecht im Hinblick auf das wohnen verwirkt. Der Senat ist Quelle dieses Übels. Ich wundere mich nur, dass darüber nie gesprochen wird.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Kriebs:

        "Weshalb privatisiert ein angeblich linker Senat in einem Umfang, der selbst die FDP gelb vor Neid werden lässt?"

        Weil es damals eine Haushaltsnotlage gab und die Entscheidungsbefugnisse des Senats eingeschränkt waren.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          ... wobei ja gerne immer wieder gerade auch von einigen Linken behauptet wird, dass Schulden machen nicht negatives beinhaltet und der Staat ja nicht pleite gehen kann.

          Was bedeutetn die Entschädigungen für den Säckel Berlins?

          Wie will Berlin darüber hinaus das eigentliche Problem lösen, den Mangel an Wohnungen und den damit verbundenen Neubau von Wohnungen für die bereits vorhandenen und die immer noch neu hinzuziehenden?

          Wie wird das finanziert?

          Wenn später einfach nur wieder alles zu Geld gemacht wird, weil man sich finanziell schon wieder verrant hat, dann isses keine Lösung.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            "Was bedeutetn die Entschädigungen für den Säckel Berlins?"

            Vielleicht kann Berlin eine Ratenzahlung vereinbaren. :)

            Ansonsten würden wohl die gesamtdeutschen Steuerzahler*innen über den Finanzausgleich mit in die Pflicht genommen werden. Das wäre aber in Ordnung, da Berlin hier eine vorbildliche Vorreiterrolle übernimmt. So was kann dann auch mal mit ein paar Märkern belohnt werden.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Wie? Hat nur Bremen es hinbekommen mit Wohnungsnöten? Gibt es doch auch woanders. Oder Arbeitslosigkeit weswegen die Menschen dann nach Berlin oder sonstwo ziehen. Woanders können die Menschen das Geld sicher auch selber besser verwenden.

              • @Rudolf Fissner:

                Berlin, nicht Bremen

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Was meinen Sie denn nun? Berlin oder Bremen?

                  Auch in Bremen gab es doch vor kurzem eine Demo für das Menschenrecht auf Wohnen. Die Enteignung von Konzernen wie Vonovia wurde dort u.a. auch gefordert.

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    Ich meine, dass andere Menschenaus anderen Regionen Deutschlands nicht die Metropolregion Berlin bezgl. Wohnen zu finanzieren haben.

                    Es sind entweder florierende Regionen wie z.B. hamburg, Frankfurt oder München mit genau den gleichen Problemen oder es sind Regionen mit anderen Problemen wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit aus denen die menschen in die florierenden Großstadtregionen abgewandert sind.

                    Wenn Berlin Investoren erfolgreich Investoren per billigen Gewerbegebieten anlocken konnte und darüber hinaus auch noch den Bonus hat per Hauptstadt noch ne finanzielle Sonderlocke fährt, es aber über die letzten dreißig Jahre verbaselt hat zu realisieren, dass all die neu Hinzugezogenen auch Wonungen brauchen, dann ist das Berlins Problem.

                    Das Geld ist besser angelegt in Regionen mit Arbeitslosigkeit und Wohnungsleerstand und in Problemregionen wird bereits 10.000 im Schnitt pro Jahr weniger verdient. Es gibt bestimmt auch viele die wieder zurück wollen. Der ganze Bau-Boom-Wahnsinn in Großstädten muss nicht auch noch öffentlich gefördert werden. Statttdessen Rückbau fördern!

                    Ansonsten. Wenn eine Stadt das geld hat, die Gebäudebewirtschaftung zu übernehmen, warum nicht. Aber bitte mit dem eigenen Geld oder dem Geld der eigenen Bürger.

  • Die Deutsche Wohnen wollte mich nicht, weil ich eine Schufa hatte und Hartz 4 bezog. Unter anderem wollte mich überhaupt niemand. Das ich mittlerweile eine eigene Wohnung habe, habe ich dem Himmel zu verdanken und meiner Mutter. Meine dritte Wohnung in Berlin, nebst Aufenthalt im ASOG. Vielen Dank.