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Populismus aus Sicht eines Politologen„Es geht nicht um alte weiße Männer“

Die Globalisierung stärkt im Süden der EU Linkspopulisten, im Norden Rechtspopulisten. Der Politikwissenschaftler Philip Manow erklärt, warum.

Demonstration von Podemos-Anhängern 2015 in Madrid Foto: reuters
Interview von Martin Reeh

taz: Herr Manow, Sie erklären in Ihrem Buch „Die Politische Ökonomie des Populismus“, warum im europäischen Süden Linkspopulisten besonders stark sind, im europäischen Norden aber Rechtspopulisten. Im Norden gehe der Populismus gegen die freie Bewegung von Personen, im Süden gegen die freie Bewegung des Kapitals. Warum ist das so?

Philip Manow: Ich behaupte in Anlehnung an Dani Rodrik, dass für die politischen Ökonomien der Länder die Bewegungen von Kapital und Personen unterschiedlich problematisch sind. Je nachdem, ob die Wachstumsmodelle wie im Norden exportgetrieben sind oder es um heimische Nachfrage geht wie im Süden. Für das eine wird die eine Form der Globalisierung problematischer, für die anderen die andere Form.

Sie sagen, ein Wachstumsmodell, das auf hochproduktiver Facharbeit wie das nordeuropäische beruht, befördere genau jene Art von Migration, die in dieses Modell nicht hineinpasst.

In Nordeuropa deckt der Sozialstaat die Bedürfnisse des exportgetriebenen Wachstumsmodells ab, das auf einer langfristigen Abstimmung zwischen Unternehmen und Gewerkschaften und einer hochgradig spezialisierten Qualifikation der Arbeiter beruht. Dieses Arrangement ist gegenüber Schwankungen des Weltmarkts sehr verletzlich – und deshalb federt der Wohlfahrtsstaat die Statussicherung und Lebensstandardsicherung stark ab. Das macht es für Immigration von Niedrigqualifizierten sehr attraktiv.

Und im Süden …

… gibt es diese Art von exportgetriebenem Wirtschaftsmodell nicht so deutlich. Weshalb der Sozialstaat dort nicht so sehr für alle zugänglich und eher auf die Klientel der Parteien zugeschnitten ist, etwa über eine generöse Rentenversicherung oder einen großen öffentlichen Dienst, aber oftmals keine soziale Grundsicherung bereithält. Das lädt nicht so sehr zur Migration ein.

Und deshalb kommen Migranten vor allem nach Nordeuropa, weshalb hier die Rechtspopulisten stark werden – und im Süden protestieren die Menschen gegen Sozial­kürzungen im Zuge der Eurokrise und sie wählen links. Das ist Ihre These. Aber im europäischen Süden waren früher kommunistische Parteien stark. Haben nicht Parteien wie Podemos oder Syriza nur deren Potenzial geerbt?

Zum Teil ist es wohl so. Aber ich würde die Kausalitäten ein bisschen anders stricken. Weil die extreme Linke im Süden schon historisch immer so stark war, hat sich keine längerfristige Koordination von Unternehmen und Gewerkschaften etabliert und deshalb kein exportgetriebenes Wirtschafts- und Wachstumsmodell. Die Wirtschaft basiert auf heimischer Nachfrage, die sich durch Staatsausgaben stimulieren lässt. Jedenfalls so lange, bis im Zuge der Eurokrise die EU drastische Ausgabenkürzungen verlangt.

Verkürzt könnte man sagen: Weil die radikale Linke im Süden stark war und ist, gibt es heute wenig Anreiz für Migranten, dort hinzuziehen. Nun werden in Deutschland gerne der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, oder auch die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, zustimmend zitiert, die sich beide für mehr Einwanderung starkmachen. Halten Sie das für bigott?

Italien hat 2017 so viele Migranten aufgenommen wie Nordrhein-Westfalen. Was am italienischen Sozialstaat liegt, der Migranten kaum Sozialleistungen gewährt. Deshalb sind viele Migranten, wenn sie nicht nach Nordeuropa weiterwandern, in die informelle Ökonomie eingebunden, oft in sklavenähnlichen, mafiösen Zuständen. Wir reden viel über die politische Reaktion auf Migration, etwa durch die Lega in Italien, aber wenig über die Ausbeutungsmodelle.

In Italien gibt es eine links- und eine rechtspopulistische Regierungspartei, die Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega. Widerspricht das Ihrer These?

Nein, im Gegenteil. Italien hat zwei Ökonomien. Eine weltmarktorientierte im Norden und den abgehängten Süden, der auf Sozialtransfers angewiesen ist. Im Norden ist die Lega stark, im Süden die Fünf Sterne.

Der zweite Sonderfall ist Frankreich, wo wir gleichzeitig eine starke radikale Linke mit Jean-Luc Mélenchon und eine starke radikale Rechte mit Le Pen haben, die auch regional nicht sonderlich ausdifferenziert ist. Wie passt das in Ihr Modell?

Frankreich ist ein Zwischenfall zwischen dem kontinentalen und dem südeuropäischen Modell. Und wenn es ein Zwischenfall ist, dann ist es auch nicht so überraschend, dass wir dort sowohl Links- als auch Rechtspopulismus in einer starken Ausprägung sehen.

Der universalistische Sozial­staat ist in Frankreich etwas stärker ausgebaut als im sonstigen Süden …

… die Sozialleistungen sind stärker einklagbar, und es hat ein Wirtschaftsmodell zwischen Exportorientierung und heimischer Nachfrage.

Bisher dominieren andere Erklärungen, warum Rechtspopulisten stark werden …

… vor allem kulturelle – etwa die eines Backlashs, wonach alte weiße Männer mit dem Wertewandel seit den 60er Jahren nicht mehr zurechtkommen. Das hilft uns aber nicht zu verstehen, warum wir in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Entwicklungen haben. Nicht einmal, warum der Süden und Norden Italiens zwischen Links- und Rechtspopulisten gespalten ist, kann man damit erklären. Gemäß der Backlash-Theorie müsste doch eher der konservative italienische Süden rechtspopulistisch wählen, der liberale Norden linkspopulistisch. Auch die beliebte Erklärung mit kosmopolitischen Eliten und einer kommunitaristischen, an den Ort gebundenen Normalbevölkerung, die gegen Einwanderung sei, ist mir zu breitflächig. Weshalb wählen kommunitaristische Wähler in Spanien die linke Podemos?

Sie haben selbst vor einiger Zeit eine Studie mitverfasst, wonach die AfD in Gebieten stark ist, wo schon früher rechtspopulistische oder rechts­extreme Bewegungen stark waren. Bei der Landtagswahl 1968 hatte die NPD in Baden-Württemberg ihr stärkstes Ergebnis einer Landtagswahl, später waren dort die „Republikaner“ besonders erfolgreich. Heute ist dort die AfD so stark wie nirgends sonst im Westen.

Im Interview: Philip Manow

ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen. Er leitet dort die Arbeitsgruppe „Vergleichende politische Ökonomie“. Sein aktuelles Buch „Die Politische Ökonomie des Populismus“ erschien im November bei Suhrkamp.

Natürlich gibt es eine Korrelation zwischen der Wahl der „Republikaner“ in den frühen 90er Jahren und der der AfD heute. Wie erklärt man das? Die „Republikaner“ waren 1992/93 ein ähnliches Phänomen wie die AfD heute – sie reagierten vor allem auf die Flüchtlingszuwanderung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Baden-Württemberg gehörte immer zu den konservativen Bastionen in Deutschland.

Die katholischen Regionen waren am ehesten immun ­gegen den Nationalsozialismus. Mich überzeugen weder die kulturellen Erklärungen für die Wahl der AfD noch die, dass die Modernisierungsverlierer rechtspopulistisch wählen würden. Die abgehängten Regionen in Deutschland sind im Westen in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen – dort gibt es aber relativ wenige AfD-Wähler.

Dann komme ich bei unserer Europareise auf Österreich. Der Aufstieg der FPÖ in den 80er Jahren widerspricht Ihrer These vielleicht am meisten. Zu dieser Zeit gibt es kein großes Migrationsproblem in Österreich. Die FPÖ gewinnt, weil sie für Männer mit NS-Vergangenheit wie Kurt Waldheim Partei ergreift. Sie macht antisemitische Anspielungen. Haider greift immer wieder die slowenische Minderheit in Kärnten an. Die FPÖ gewinnt, weil sie Rassisten und Altnazis eine Heimat gibt.

Die rechtspopulistischen Parteien haben teilweise eine lange Tradition. Die Dansk Folkeparti und die SVP beginnen als Steuerrebellenparteien, die ein wild gewordenes Kleinbürgertum vertreten. Was Sie für die FPÖ sagen, trifft auch für den alten Front National mit seinem Antisemitismus zu. Aber diese Parteien sind wie alle Parteien sehr wandlungsfähig. Wenn es ein neues Thema gibt, greifen sie das sehr schnell auf. Insofern muss man unterscheiden: Die meisten populistischen Parteien graben lange nur 5 oder 6 Prozent ab, manchmal ein bisschen mehr, wenn sie eine charismatische Persönlichkeit an der Spitze haben. Aber der richtige Schub kommt in den 2000er Jahren, als es neue Problemlagen gibt. In Deutschland sehen wir das bei der AfD ganz deutlich: Sie wird erst durch die Eurokrise stark, dann noch stärker durch die Flüchtlingskrise.

Trotzdem: Ist nicht eine Mischung von Motivlagen wahrscheinlich? Wenn Sie mit Wählern der AfD sprechen, kommt oft auch Rassismus durch. Sie wählen selten aus rein rationalen Gründen die AfD, etwa, weil sie nur etwas gegen Migration in den Sozialstaat haben.

Das ist sicher richtig. Wenn eine Partei 15 Prozent bekommt, haben Sie natürlich eine Mischung an Motiven unter ihren Wählern, eine Mischung an Milieus. Aber wenn man sich den europäischen Kontext anschaut, kommt man mit Rassismus als Erklärungsmuster nicht weit.

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68 Kommentare

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  • Katholiken sind/waren immun gegen den Nazismus? Für diese Behauptung braucht man aber ein sehr grobes Raster.

    Soweit ich weiß war Hitler katholisch und dann wären da noch Peron, Franco, Batista, Trujillo Brüder, Stroessner, Pinochet, Marcos, Somoza, (...beispielhafte unvollständige Aufzählung plus noch ein bunter Reigen von Mitläufern).

    • @el presidente:

      Setzen Sie sich doch mal damit auseinander wo die NSDAP Wahlerfolge hatte.



      Auf eine Einzelperson kann man solche Aussagen nicht simpifizieren. Erst recht nicht auf einen Österreicher ,-)

  • „Die abgehängten Regionen in Deutschland sind im Westen in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen – dort gibt es aber relativ wenige AfD-Wähler“

    Aha!? SH und NS sind nd also die neuen Bundesländer? Ich wüsste nicht, dass die Einkommen gerade in diesen beiden Bundesländern an letzte Stelle liegen. Die Neuen Bundesländer belegen die hinteren Plätze: www.focus.de/finan...nt_id_7662022.html

    Welche Definition von „abgehängter Region“ verwenden Sie, Herr Reeh? Und welche Datenbasis?

  • Ich finde es interessant, dass die Links-Rechts-Unterteilung auf unterschiedlichen Wirtschaftsmodellen basieren soll, sogar in Italien und Frankreich praktisch zwei Modelle in einem Herzen schlagen.

    Aber da hätte ich gewisse Zweifel, ob dies wirklich so ist. Denn im engeren Sinne würde der Norden in Italien über seine Unternehmen den Süden einfach dominieren und seine Logik Stück für Stück dort durchsetzen - ähnlich in Frankreich, dort würden die Wirtschaftszentren das ganze Land mehr und mehr durchdringen, im Zweifel werden die Gebiete einfach verarmt, die sich nicht in den Kapitalismus gut integrieren lassen.

    Eigentlich müssten die Menschen immer im ganzen Land sich wehren können und sich auch wehren wollen. Andererseits spricht einiges dafür, dass die Süd-Gebiete sich entwickeln und die Menschen dort nach den Standards streben, die es im Norden gibt. Das geht nur mit klassischer linker Politik.

    Im Norden wollen sie vielleicht ihren Wohlstand ein Stück weit verteidigen oder glauben, dass sie es mit einer rechten Partei schaffen. Im Süden sehen sie die Notwendigkeit, Soziale Teilhabe nur über linke Parteien realisieren zu können - gegen rechte Parteien, die evtl. als Verteidiger des Status Quo betrachtet werden.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "wollen Sie den begriff des totalitarismus etwa missbrauchen um jede infragestellung des neoliberalen status quo zu diffamieren"

    Nein. Ich will endlich eine Antwort darauf, was Sie hier mit solchen Kommentaren meinen:

    "wir werden auch niemandem vergeben der in der vergangenheit neoliberale positionen vertreten hat .

    die vollständige entsorgung des neoliberalismus ist die conditio sine qua non für die rettung der welt."

    Kein Vergeben, sondern Entsorgung. Das ist zumindest Gauland!

    taz.de/!5551372/#bb_message_3716854

    "eine verhaftung aller kapitalisten ist nicht geplant und wird nicht vorbereitet."

    Und niemand hat(te) die Absicht eine Mauer zu bauen! :D

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Das sind ziemlich aggressionsgeladene Äußerungen, die Sie da zitieren. Die Sätze wollen Aggressionen wecken und sind vor allem auch deswegen gefährlich, weil der Todschlagbegriff „Neoliberalismus“ für alles und nichts angewendet wird.

      Für manche sind selbst schon Flügel der Linkspartei Büttel des Neoliberalismus. Je nach Kontext ist die Verwendung des Begriffs nicht mehr ernst zu nehmen.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Wenn mit dem Kapital Menschen gemeint sind, wäre es totalitär. Der Autor ist hier wiederholt durch autoritäre Kommentare aufgefallen, deshalb liegt die Vermutung nahe, er meine Menschen und nicht Dinge.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      es ist definitiv nicht meine meinung dass liberalismus gut und autoritarismus schlecht sei.so pauschal kann man das nicht sagen:



      autorität ist etwas dass missbraucht werden kann und auch oft missbraucht wird ,aber das was liberale unter freiheit verstehen ist etwas dass zwangsläufig missbraucht werden muss und immer missbraucht werden wird .

      ein freier markt ist ein grosses übel im vergleich dazu erscheint mir ein staatlicher (und damit zumindest potentiell auch demokratischer) kontrolle unterworfener deutlich weniger freier markt als ein kleineres übel.



      die entsorgung des neoliberalismus gehört zu den wichtigsten aufgaben unser zeit.



      falsche ideen ,die schon grossen schaden angerichtet haben und noch grösseren verursachen könnten soll man mit argumenten töten.und personen die sie vertreten haben soll man entmachten und ihnen lebenslänglich mit misstrauen begegnen.es gibt aber keine vernünftigen argumente für unmenschlichkeit gegenüber den besiegten feinden der gleicheit

      wer neoliberale positionen vertritt ist nicht nur ein schlechter denker sondern auch moralisch betrachtet ein schlechter mensch.

      schlechte menschen werden nicht besser wenn man sie schlecht behandelt,aber man sollte ihnen nach möglichkeit keine gelegenheit geben noch mehr schlechtes zu tun.

      Ich bestätige also dass Ich nicht nur den neoliberalismus für eine schlechte sache halte sondern auch die neoliberalen für schlechte menschen.

      die humanität verpflichtet aber wie schon gesagt ward zur unterscheidung von sünder und sünde.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Dem*der Autorin*en "satgurupseudologos", nicht Herrn Manow.

  • Odr man denke an aanarchisten, die ideogische Koaltionenn mit rechten „Wir schaffen nd das Volk1 Hampels eingehen oder sich von diesen nicht öffentlich unterscheiden können.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    klingt glaubhaft weil wenn die Erklärung stimmt gibt es keine Lösung. Was wäre die Lösung wenn man das ganze zu Ende denkt? Transferunion in Europa um im Süden-Sozialleistungen zu erhöhen und komplette Abschottung der Genzen außer für hochqualifizierte Migranten, beides der Linke und der Rechte Traum werden nicht kommen. Also keine Lösung.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Worauf war das die Antwort. Welche fragen stellen Populisten, auf die sie ungefragt Antworten geben

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Ich will die transferunion-und ein europa ohne standortkonkurrenz von nationalstaaten und mit einem protektionistischen schutzwall der sich nicht gegen menschen die nach europa einwandern wollen sondern gegen waren und dienstleitungen richtet,die unter verletzung unserer ökologischen sozialen und menschenrechtlichen mindeststandards produziert wurden.

      ein universalistischer sozialstaat funktioniert im prinzip für beliebig viele menschen-aber er kann nur funktionieren wenn die öffentliche macht nicht von privaten machthabern erpresst oder ursupiert oder korrumpiert werden kann.es darf für die reichen keine möglichkeit geben der besteuerung auszuweichen.darum darf es für das kapital keine bewegungsfreiheit geben.für uns ist der private sektor kein partner, sondern ein mittel dessen wir uns zu bestimmten zwecken bedienen,soweit es nützlich ist,und dem wir überall dort wo es das nicht ist oder sich gar als schädlich erweist darum auch keinerlei recht einräumen ,weil wir grundsätzlich immer vom primat der politik ausgehen und einen starken und keinen schwachen sozialstaat wollen.



      weil ein solcher aber wie schon gesagt wurde für beliebig viele menschen funktioniert gibt es keinen vernünftigen grund xenophoben tendenzen konzessionen zu machen



      unser neues europa ist ein kosmopolitisches ökologisches und soziales projekt für alle und der erste anfang der globalen ökosozialistischen zivilisation der zukunft.



      wir werden es unter ausschluss aller reaktionären kräfte und staaten auf einen links-progressiven und gemässigt wertkonservativen konsens gründen

      die europäische linke erbt das reich der römer und wird es im geiste der schwesterlichkeit,der brüderlichkeit der gleichheit und der freiheit erneuern .der europäische bundesstaat der im laufe der zeit zu einem globalen bundesstaat werden wird soll ihr werk und nur ihr werk sein. die linken europas können sich darauf einigen was für einen europäischen bundesstaat sie wollen ,denn nur sie können ihn gründen

      • @satgurupseudologos:

        Bei solchen Ansagen wird mir Angst und Bange, das klingt nach Stalin mit ein bisschen Maduro, vielleicht noch eine Prise Pol Pot dabei. Hehre Weltordnung propagiert, fiese Diktatur installiert....

        • @siri nihil:

          Sie vergassen noch Kaiser Augustus, den er (bzw. "WIR") ja auch noch beerben will ;-))

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @satgurupseudologos:

        "für uns ist der private sektor kein partner, sondern ein mittel dessen wir uns zu bestimmten zwecken bedienen,soweit es nützlich ist,und dem wir überall dort wo es das nicht ist oder sich gar als schädlich erweist darum auch keinerlei recht einräumen ,weil wir grundsätzlich immer vom primat der politik ausgehen"

        Das bedeutet, Sie wollen die Einzelnen komplett der Willkür der Masse (Primat der Politik) aussetzen. Jemensch, der*die sich etwas aufbaut, kann hinterher enteignet werden, wenn es der Mehrheitsmeinung gefällt.

        Auch das hatten wir schon mal.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Sie müssen sich schon entscheiden ob Sie mir vorwerfen wollen kein demokrat zu sein oder die willkürherrschaft der mehrheit zu befürworten.



          sonst widersprechen Sie sich selber.



          denn beide vorwürfe können unmöglich gleichzeitig zutreffen.

          im übrigen habe Ich deutlich erklärt was mir wichtiger ist als mehrheiten in parlamentarischen oder direkten demokratien.



          die liste war nicht lang sondern sehr kurz und sie ist moralphilosophisch wohlbegründet und alles andere als willkürlich.

          wer sich pflichtgemäss verhält braucht auch im ökosozialismus keine enteignung zu befürchten.



          aber es wird vermögensobergrenzen geben,ab denen der grundsatz das eigentum verpflichtet deutlich strenger interpretiert wird.

          Da man mich mit kaiser Augustus verglichen hat ,(der vergleich ist genausoabwegig wie die anderen ,weil Ich nicht beabsichtige das römische reich dass Ich im romanisch hellenistischen europa im geiste der grundwerte der grande nation erneuern will durch einen bürgerkrieg sondern durch eine friedliche soziale revolution zu restaurieren)



          mache Ich Sie auf meinen vorschlag aufmerksam für die besitzer grosser vermögen die pflicht zum erwerb eines adelstitels einzuführen um den grundsatz dass eigentum verpflichtet durch den grundsatz noblesse oblige zu ergänzen.



          wer einen adelstitel im römischen kaiserreich erwirbt,akzeptiert damit auch den grundsatz sein vermögen als ein lehen zu betrachten,dass im falle der nichterfüllung des pflichtenkanons zusammen mit dem adelsprädikat entzogen wird .



          dieser pflichtenkanon wird aber nicht willkürlich definiert werden.

  • Populismus, der Kampfbegriff der radikalen Mitte gegen alle Andersdenkenden im wissenschaftlichen Begründungszusammenhang zu bringen, ist abenteuerlich und letztendlich ideologisch.

    • @Rolf B.:

      Wie schön Sie die Gegensätze Zusammengefasst haben. Die radikale Mitte gegen die Popofront, die sich zusammensetzt aus Rechtspopulisten und Pseudolinken, welch wunderschönenes Bekenntnis dazu,das man sich nicht der Wahrheit verpflichtet sondern dem kurzfristigen Showeffekt.

      • @Rudolf Fissner:

        "Pseudolinken"

        Und für Sie sollten sich "echte Linke" selbstverständlich in der Mitte befinden?

        • @agerwiese:

          Wollen Sie behaupten, dass „echte Linke“ mit dem überall sich breit machendem Populismus & Fake-News arbeiten?

          Und Teile der Linkspartei würde ich selbstverständlich auch in der Mitte verorten.

          • @Rudolf Fissner:

            Na ja,hier ein Beispiel für etwas was die meisten vielleicht für fake news halten würden - offenes Eingeständnis, dass wir massive Zuwanderung für den Lohndumping brauchen (?) und planen:

            www.welt.de/politi...derungsgesetz.html

    • @Rolf B.:

      da haben Sie recht.wir linken sind keine populisten:wir stellen uns reaktionären tendenzen entgegen auch wenn sie aus dem volke kommen und sind insofern auch nicht in jeder situation und in jeder frage demokraten .in anbetracht dessen dass der faschismus in vielen fällen und insbesondere auch im ersten fall dem italienischen und im schlimmsten dem deutschen mit der tatkräftigen nachhilfe prokapitalistischer und antikommunistischer reaktionärer eliten und der von ihnen dominierten freien presse durch freie wahlen im rahmen des parlamentarismus an die macht kam können wir es nicht sein.wenn die mehrheit eines volkes reaktionär ist werden wir uns gegen diese stellen.für die demokratie sind wir nur wenn sie sich an die von uns definierten spielregeln hält und nicht gegen unsere minima moralia verstösst.



      die menschenrechte aber auch existentielle fragen wie die sicherung des überlebens der biosphäre sind uns vernünftigerweise wichtiger als die demokratie.insofern sind wir keine populisten.



      wenn das reaktionär konservative deutsche establishment linke und rechte mit begriffen wie populismus,extremismus oder totalitarismus in einen topf schmeisst um damit den status quo zu verteidigen und seine infragestellung zu delegitimieren und davon abzulenken dass es eben nicht die linken sondern die bürgerlichen parteien in der "mitte" und rechts von ihr waren die die historische verantwortung für den italienischen den deutschen und jeden anderen faschismus zu tragen haben müssen wir uns dagegen wehren dass wir in dieser weise von den erben der täter verleumdet und diffamiert werden



      was den der begriff des totalitarismus angeht so gehört der den faschisten die ihn geprägt und sich zu ihm bekannt haben und sollte ausschliesslich für sie verwendet werden.für die verbrechen des stalinismus ist ein anderer begriff zu verwenden im, übrigen haben die meisten linken in europa mit dem stalinismus gebrochen,als der krieg gegen nazi-deutschland gewonnen war.

      • @satgurupseudologos:

        Wollen Sie behaupten, dass die KPD der Weimarer Demokratie diese abschaffen wollte und an dessen Erhalt null Interesse hatte?

        Hey! Sie hätten sogar recht!

        Da gabs doch tatsächlich so gehirnverdrehte Positionen, dass die SPD die Superfaschisten seien, schlimmer noch als die Nazen und vordringlich zu bekämpfen de.wikipedia.org/w...ialfaschismusthese gegebenenfalls sogar zusammen mit der NSDAP de.wikipedia.org/w...ußischen_Landtages

      • @satgurupseudologos:

        "wenn die mehrheit eines volkes reaktionär ist werden wir uns gegen diese stellen."

        Hört sich scheiße an. Sinnvoller wäre es, sich ein anderes "volk" zu suchen.

  • m5s ist links(populistisch)? also bitte, dieser mythos war doch schon lange vor der koalition mit der lega (aka steigbuegelhalterdeal mit faschisten) zur beerdigung freigegeben. auch lebten in italien sehr viele migranten gut ohne „sozialstaat“, weil es jede menge unbeliebte jobs im norden gab und man auch ohne papiere (asylantrag etc) ok leben konnte. durch die dauerkrise und die hilflose italienische politik (egal welcher couleur) sind diese jobs weggefallen, viele leute sind nach deutschland (und frankreich..) weitergezogen, aber einige, mit denen ich gesprochen habe, bereuen das bereits, denn um hier im ankerzentrum eingekerkert zu sitzen, sind sie nicht nach europa gekommen.

    • @rughetta:

      Oder mensch denke an Syriza, die eine Koalition mit den Rechten Anexartiti Ellines eingegangen ist...

  • Die ebenso hölzerne wie distanzierende Einordnung "Populismus aus Sicht eines Politologen" finde ich am schönsten. Ansonsten betreibt besagter Politologe natürlich das selbe reduktionistische Erklärungsspiel für Populismen wie die Mittelalte-weiße-Männer-sind-Schuld-Fraktion.

  • Falsche Politik konnte gut verkauft werden, wenn man die Medien im Griff hatte und es den Leuten jedes Jahr ein wenig besser ging. Dann kamen die Krisen und die Leute verstanden, das ist mal ein Einschnitt und dann geht es weiter aufwärts.



    Nun geht es nicht mehr aufwärts. In der Presse gibt es nicht mehr nur Unions- und SPD-Blätter sondern viel mehr Informationen. Früher hatten die Parteien die im Parlament waren, die Presse im Griff. Was nicht im Parlament war, kam auch in der Presse nicht vor. Das ist vorbei. Zwar arbeitet die GroKo mit aller Kraft an einer Restauration und wird dafür auch massive Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Kauf nehmen, ganz die Uhr zurückdrehen, wird sie nicht können.



    Nicht dass Adenauer oder Kohl weniger korrupte Politik als Merkel gemacht hätten. Aber ihre Lügen wurden nicht ständig entlarvt.



    Davon profitieren idiotischer Weise Parteien, die nicht weniger dreist lügen und auch keine besseren Ideen haben. Die Leute hegen Hoffnung, dass neue Politiker*innen da etwas ändern würden. Sie laufen diesen in Scharen hinterher, wenn sie gut und populistisch reden können (wie z.B. Macron) und sind dann schrecklich enttäuscht, wenn sie feststellen, dass sie doch wieder nur belogen wurden. Das ist gefährlich für die Demokratie.



    Aber man sollte die Ursache für den Populismus nicht (nur) bei den Populisten suchen. Auch Hitler konnte nur wegen des Versagens und mit den Stimmen des Zentrums an die Macht kommen.



    Aktuell befinden wir uns in einer Art Schockstarre. Wegen des Erfolgs der AfD wird Kritik an der GroKo zurückgehalten und die notwendige Erneuerung unterbleibt. Das stärkt die AfD noch viel mehr. Dabei müssten wir Demokratie in Zeiten der Offenheit, in denen Lügen kurze Beine bekommen, neu erfinden. Alles auf Fake-News und Bots zu schieben ist da ein untaugliches Ablenkemannöver und häufig selbst Fake-News.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "wer das kapital besteuern will muss es einsperren.dann können die reichen die staaten nicht mehr mit dem abzug von kapital erpressen"

    Schön, dass Sie sich nicht verstellen, sondern Ihre totalitären Gelüste offen ins Forum tragen.

    Wehret den Anfängen!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      was bitte schön soll an kapitalverkehrskontrollen totalitär sein?es hat sie in den letzten 50 jahren in vielen demokratien gegeben.



      wollen Sie den begriff des totalitarismus etwa missbrauchen um jede infragestellung des neoliberalen status quo zu diffamieren.?dass wäre intellektuell unredlich .im übrigen weise Ich Sie darauf hin...was Ich hier im forum vor kurzen über die begriffe totalitarismus(ein reaktionärer kampfbegriff aus der zeit des kalten krieges) extremismus (ein prinzipiell apolitischer und zudem ebenfalls nicht zwischen links und rechts unterscheidender inhaltlich leerer substanzloser begriff - alles mögliche extrem sein kann vom sport bis zum wetter ) und populismus(ein begriff der sich auf eine linke die ihren werten treu ist und es bleiben will nicht anwenden lässt) gesagt habe.

      was das kapital angeht-so möchte iIch das kapital in einem souveränen europäischen bundesstaat in dessen grenzen einsperren damit die höhe seiner besteuerung und seine verwendung nicht vom markt sondern vom souverän-dem volk bestimmt wird.



      was das einsperren von kapitalisten angeht-so kann Ich dies wie bei anderen menschen nur befürworten wenn sie schwere straftaten begangen haben.



      eine verhaftung aller kapitalisten ist nicht geplant und wird nicht vorbereitet.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @satgurupseudologos:

        "wollen Sie den begriff des totalitarismus etwa missbrauchen um jede infragestellung des neoliberalen status quo zu diffamieren"

        Nein. Ich will endlich eine Antwort darauf, was Sie hier mit solchen Kommentaren meinen:

        "wir werden auch niemandem vergeben der in der vergangenheit neoliberale positionen vertreten hat .

        die vollständige entsorgung des neoliberalismus ist die conditio sine qua non für die rettung der welt."

        Kein Vergeben, sondern Entsorgung. Das ist zumindest Gauland!

        taz.de/!5551372/#bb_message_3716854

        "eine verhaftung aller kapitalisten ist nicht geplant und wird nicht vorbereitet."

        Und niemand hat(te) die Absicht eine Mauer zu bauen! :D

        • 9G
          97684 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Nun , werter Dhimitry



          Gemach .Da werden keine "Kapitalisten" verhaftet .



          Wer von solchen Dingen einer- nenne ichs mal "sozialen Revolution" spricht- faselt dummes Zeug. So nötig sie auch wäre.



          Aber die passiert nicht.



          Vorher wird der Planet geplündert, dann oder währenddessen der letzte Krieg vorbereitet und vorangetrieben, alles mit Volkes Einverständnis.



          Machen Sie sich also keinen Kopf, das "Kapitalisten" irgendwann einmal für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden könnten.

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Ich glaube Sie habens nicht richtig verstanden.



      Es stand geschrieben: "Wer das Kapital besteuern will muss es einsperren ".Da stand nicht "Kapitalisten".



      Und ja! Wehret den Anfängen .....Wo fang ich da an ? Oder sind wir schon lange nicht mehr bei dem "Anfängen "?

    • 9G
      97546 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Es wäre ja zum Wohle von 90% der Bevölkerung. Das ist kein Totalitarismus, sondern demokratisch legitimierter Rechtsstaat. Zugegeben würde sich eine solche Regierung außerhalb der radikalen Mitte bewegen, aber das wäre ja nicht schlimm.

      • @97546 (Profil gelöscht):

        "Es wäre nicht nur zum Wohle von 90 % der Bevölkerung" .sondern zum wohle von 9.99999999999999999999999999 ...%



        aller von den politischen entscheidungen unserer zeit betroffenen menschen von denen die allermeisten in der zukunft leben werden denn diese werden einen planeten mit einer intakten biospäre erben wollen .das setzt vorraus dass wir kurzfristige profitinteressen und die sogenannte freie marktwirtschaft die in wirklichkeit alles andere ist als frei von zwängen, nicht dominieren lassen sondern sie wie dies die pflicht der öffentlichen macht ist in einen selbstverständlich rechtsstaatlichen rahmen zwingen in dem sie den globalen regionalen und kommunalen öffentlichen gütern nicht schaden



        können

        im übrigen bitte Ich auch Sie Ihre verwendung des begriffes "totalitarismus" zu überdenken.



        und zu lesen was Ich dazu hier im forum geschrieben habe

        dieser begriff stammt aus der zeit des kalten krieges und ist ein mittel der diffamatorischen propaganda der antikommunisten .obwohl Ich kein kommunist einer der alten schulen sondern ein philoeuropäischer und francophiler demokratischer kosmopolitischer ökosozialist bin nehme Ich auchdie kommunisten gegen ihre verleumdung durch reaktionäre kräfte und kreise in schutz



        Ich muss dem begriff "totalitarismus" in der verwendung die von ihm in der brd oder in den usa macht wird entschieden widersprechen.



        Mussolini hat von seinem faschismus gesagt er sei ein totalitarismus und ein irrationalismus.Ich finde man sollte diese begriffe die von den faschisten erfunden worden sind und die sie affirmativ für sich beansprucht haben auch ausschliesslich für sie verwenden.



        stalinismus und maoismus waren irrwege und sind mit vielen schlimmen gewaltverbrechen belastet,die meinerseits nicht beschönigt oder verharmlost werden



        aber sie waren keine totalitarismen .



        sie können auch gar keine gewesen sein denn solche können nur in bürgerlichen demokratien -die keine direkten demokratien sind entstehen und entstehen auch nirgendwo anders

        • 9G
          97684 (Profil gelöscht)
          @satgurupseudologos:

          Stalinismus und Maoismus waren keine Totalitarismen? Was war' n sie denn dann. Muckelige libertäre Tummelplätze?



          Sorry, was für'n Blödsinn.



          Sonst gehe ich mit vielen Ihrer Ansichten überein .Aber diese Aussage wirft alle Ihre guten An- und Einsichten um.

          • @97684 (Profil gelöscht):

            Ihre argumentation bewegt sich zwischen zwei falschen alternativen.

            der verharmlosung der leninistischen und postleninistischen irrwege und ihrer gleichsetzung mit den faschismen ,bei denen es sich um prokapitalistische rechte diktaturen handelte-die nicht in allen fällen aber sowohl im italienischen als auch im deutschen fall im rahmen der repräsentativen demokratie durch freie wahlen und koalitionsverhandlungen etabliert wurden.

            Die begriffe "irrationalismus" und "totalitarismus " wurden von den italienischen faschisten geprägt die ihre bewegung mit ihnen durchaus zutreffend charakterisiert haben.

            darum solltensie nur für sie faschistische rechte diktaturen verwendet werden die aus gescheiterten bürgerlichen demokratien entstanden sind



            .



            in der zeit des kalten krieges wurde der begriff des totalitarismus von antikommunisten verwendet um linke postzaristische (oder im chinesischen fall postdespotische) diktaturen mit postdemokratischen bürgerlichen rechten diktaturen zum zweck der verleumdung und feindbildmalerei zu vergleichen

            der faschismus im vollen sinne des wortes kann nur auf der basis einer sich selbst zerstörenden bürgerlichen repräsentiven demokratie entstehen.

            darum passt er auf die postzaristischen verhältnisse in russland oder die postdespotischen verhältnisse in china nicht.

            wenn man verschiedene typen von verbrecherstaaten mit verschiedenen begriffen beschreibt geht es dabei nicht um eine beschönigung oder verharmlosung der verbrechen

            es wäre doch auch absurd einen mittelalterlichen raubritter mit einem modernen warlord der renaissance zu vergleichen und zu verwechseln nur weil sie ähnliche verbrechen begangen haben mögen.

            der begriff "totalitarismus" sollte nicht als moralisches werturteil oder als synonym für "böse" verwendet werden sondern als ein wissenschaftlicher historischer begriff

            zur sozialfaschismusthese:



            www.zeit.de/zeit-g...mung-generalstreik

            • 9G
              97684 (Profil gelöscht)
              @satgurupseudologos:

              Wolln Sie mal was wissen?



              Mir als emanzipatorisch denkenden und Trans* fühlenden Menschen ist's egal wie Sie Totalitarismus definieren oder wer's wie definiert hat. Und Feindbilder, welche mir von aussen vorgesetzt werden, interessieren mich auch nicht.



              Und. Nein. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem mittelalterlichen Raubritter und einem Warlord der Renaissance.



              Man soll Totalitarismus nicht als "moralisches Werturteil" verwenden? Als was denn sonst?



              Man verschone mich mit irgendwelchen kaderlinken Katechismen und Sophismen.



              Alle Weltvetbesserungs oder - verschlechterungsideen werden einen wie mich ganz ordinär, totalitär ins Lager bringen.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Vielleicht könnten Sie erklären, warum Kapitalverkehrskontrollen totalitär wären?

      Und die Beschränkungen der Freiheiten von, sagen wir, Grunssicherungsempfängern, nicht ...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @farinet:

        Wenn mit dem Kapital Menschen gemeint sind, wäre es totalitär. Der Autor ist hier wiederholt durch autoritäre Kommentare aufgefallen, deshalb liegt die Vermutung nahe, er meine Menschen und nicht Dinge.

  • "Die katholischen Regionen waren am ehesten immun ­gegen den Nationalsozialismus. "

    wirklich immun war keine region die unter die herrschaft des von preussen dem hort der reaktion und des militarismus in deren protofaschistischen ungeist des völkischen nationalismus gegründeten deutschen reiches geriet.

    aber es stimmt wohl dass katholische regionen die nazis in der anfangszeit deutlich weniger gewählt haben als protestantische regionen

    ein grund dafür mag darin liegen dass die katholische kirche sich zwar an jede demokratische oder auch undemokratische regierung heranschleimt die dafür offen ist aber dafür niemals ihre autonomie in weltanschaulichen fragen aufgibt.



    sie hat den rassismus vielfrüher als die meisten anderen kirchen verurteilt und konnte und wollte sich keine rassistische weltanschaung zu eigen machen.



    im lutheranismus ist das verhältnis zur staat ein anderes.weil Doktor Martin Luther- einer der schlimmsten irrlehrer der geschichte,die religion der weltlichen obrigkeit ausgeliefert hat.



    die lutheraner liessen sich nicht erst in der nazizeit vom reaktionären deutschen staatsunwesen weltanschaulich vereinnahmen sondern auch schon im sogenannten zweiten reich ohne dass man das dritte nicht verstehen kann.

    an dieser stelle sei betont dass es das zweite reich als sogenanntes deutsches kaiserreich nie gab,weil es nie einen rechtmässigen kaiser sondern immer nur einen preussenkönig hatte.

    ein kaiser steht dem rang nach über allen königen und ist ex definitione ein römischer universalmonarch und da das römische reich im westen vom römischen papst restauriert wurde,kann man wie selbst Napoleon Bonaparte eingesehen hat nur mit dem segen des römischen papstes kaiser werden.

    von den regionen über die berlin in der nachfolge des deutsches reiches herrscht haben nur die westlichen römisch -katholisch geprägten das potential etwas gutes zum gelingen der projektes der zivilisation beizutragen.



    darum sollte sich das rheinland von deutschland trennen

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      Jetz waad amal. De Willem, isch meen, de Äschde, der hod doch jedz au null un nix mit dem Babschd dsu duun ghabd. Deredwesche wor des doch gor keen remisch-deitscher Keiser! Un wie meene se dess mid denne rheinisch Gebieede dsum abdrenne? Es isch doch vilmeh soo, das mer gugge misse, dass äschd die Gebieede von Besanson, sache mer mal, bis Meds, sache mer mal, mineschdens a mal widde ogschlosse wedde un soo des Macroensche, sache mer mal, im selbe Zuuch von ener gewiss-en Laschd befrei-en. Odde was mänsch?

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ich habe nicht von einem römisch- deutschen kaiser gesprochen sondern von einem römischen kaiser



        so wie es einen tenno nur in japan geben kann oder einen pharao nur in ägypten kann es einen kaiser nur im römischen reich oder- um es auf lateinisch zu sagen nur -im imperium romanum geben.



        die schicksalsstunde die für europa nun geschlagen hat macht dieses zum erbe der linken und progressiven oder gemässigt wertkonservativen politischen kräfte.



        das römische reich beansprucht das rheinland für sich und wird es deutschland nicht lassen.das rheinland wollte nie unter berliner herrschaft geraten,hat schon mehrfach versucht diese loszuwerden und wird sie nicht mehr lange ertragen



        wir erlauben auch bayern und sachsen und allen anderen die dazu lust haben aus der brd auszutreten

        was das" Macroensche" angeht so ist es bald weg.



        in frankreich wird es bald eine sechste republik geben und diese ist der kristallisationskern des künftigen europäischen bundesstaates



        alle romanischen völker europas und die griechen werden sich dem aufstand des französischen volkes gegen das neoliberale von der strukturell noch immer postfaschistisch geprägten brd dominierte europa der banken der konzerne und der neolibaralen globalisierungsgewinnereliten anschliessen und mit der austeritätspolitik schluss machen



        berlin wird die herrschaft über europa verlieren und bald nur noch über brandenburg herrschen.



        .die brd wird bald geschichte sein.



        denn in einem souveränen europäischen bundesstaat gibt es keinen platz und keine funktion für andere bundesstaaten

  • Wie erklärt der Herr denn, dass in Spanien während der 2000er keine rechtspopulistische Partei entstanden ist? Spanien hat zwischen 2000 und 2010 fast 5 Mio. Ausländer aufgenommen, darunter hunderttausende "illegale". Bei einer damaligen Bevölkerung von 40 Mio., ist das so als hätte Deutschland in 10 Jahren über 10 Mio. Migranten aufgenommen. Trotzdem regierten die Sozialdemokraten und wurden 2008 wiedergewählt. Die PP, die alle rechten und rechtsextremen Kräfte vereinte, machte aus der Migration auch kein Wahlkampfthema (von regionalen Ausnahmen mal abgesehen, wie Badalona). Podemos als linksradikal zu bezeichnen finde ich außerdem ziemlich lächerlich.

  • Cool. Endlich mal einer der für alles eine Erklärung hat. Selbst wenn es nicht zur eigenen Theorie passt.



    Man kann hier nur lernen.



    Sehr aufschlussreich Artikel.

    • @Demokrat:

      Sehe ich genau so.

    • @Demokrat:

      die richtige erklärung dafür warum im süden eher die linken(von linkspopulismus möchte ich nicht reden weil die linke option für die massen keine billige anbiederung an deren dümmste rassistische und nationalistische tendenzen sondern ein intellektuell anspruchvolles und moralphilosophisch begründetes projekt zur verbesserung der gesellschaftlichen verhältnisse ist und weil der begriff des populismus ähnlich wie der des extremismus oder des totalitarismus,eine typisch deutsche gleichsetzung von links und rechts und eine geschichtsblinde exkulpierung der mitte der beinhaltet) und im norden eher rechte nationalistische und rassistische kräfte von der vermutlich finalen krise des europäischen projektes der neoliberalen globalisierungsgewinner profitieren ist komplexer als die hier vorgestellte.



      die exportorientierung begünstigt in der tat eine menschenfeindlichkeit gegenüber personen die der kapitalismus nicht als humankapital (das wort war nicht grundlos mal das unwort des jahres)interpretiert,während die binnenmarktorientierung eher eine kritik am kapitalistischen missbrauch des namens der freiheit impliziert.



      aber die exportorientierung ist auch mit einer extremen ideologischen überbewertung der arbeit und historisch betrachtet mit dem protestantismus verbunden )



      der hartzismus mit dem die armen in deutschland gedemütigt werden und den deutschland anderen ländern in euopa aufzwingen will ist eine protestantische erfindung.sein vorbild ist der laborismus der angelsächsischen puritaner ,wie die meisten schlechten ideen der reaktionären deutschen eliten kommt er aus den usa,die ja auch dafür bekannt sind ihre armen besonders schlecht zu behandeln. und die soziale ungleichheit schrankenlos eskalieren zu lassen..



      da den deutschen aus den bekannten historischen gründen eine reaktivierung ihrer eigenen version der protestantischen arbeitsideologie unmöglich ist,haben sie deren calvinistische version aus den usa importiert.

      • @satgurupseudologos:

        ja sicher, und weil die Protestanten die Armen besonders schlecht behandeln, haben wir im katholischen, reichen Italien überhaupt keine Grundsicherung für die Armen.

        • @explicit:

          nicht alle protestanten behandeln die armen besonders schlecht.skandinavien ist eine erklärungsbedürftige aussnahme



          die skandinavischen länder sind vom europäischen kontinent durch die ostsee getrennt.deshalb brauchten sie im zeitalter des absolutismus keine so grosse sölnderarmee um sich gegen andere staaten zu verteitigen .was man aus geographischen gründen nicht für die aussenpolitik brauchte konnte man auch in der innenpolitik nicht verwenden.



          wenn bürger in deutschland für die demokratie oder die arbeiter für ihre rechte demonstrierten kam immer ziemlich schnell die preussische armee und schoss sie nieder.



          darum ist deutschland bis heute ein so reaktionäres land.in skandinavien kam statt der armee nur die polizei und die bestand nicht aus gewaltbereiten verbrecherexistenzen.dies ist übrigends auch der grund dafür warum der parlamentarismus eine englische erfindung ist.



          der englische könig hatte in friedenszeiten kein stehendes heer und war daher gezwungen mit dem parlament zu verhandeln und die permanente existenz einer solchen institution zu akzeptieren.

          was italien angeht so muss man die erklärung für seine reaktionären verhältnisse wie auch sonst immer in seiner geschichte suchen.

          der faschismus ist nicht zufällig dort erfunden worden.

          in meinem plan für die links-progressive neuerfindung der idee der europäischen integration



          werden alle staaten die im ersten oder im zweiten weltkrieg auf deutscher seite waren zusammen mit deutschland nicht eingeladen an dem projekt der verfassungsgebung mitzuwirken.



          dass soll sicherstellen dass es nicht reaktionär verkorkst wird.



          auch italien wird nicht eingeladen ,und das postfaschistische spanien im gegensatz zum antifaschistischen katalonien und zum baskenland,deren unabhängikeit Ich befürworte auch nicht ,weil die faschistische Diktatur in spanien mit deutscher und italienischer waffenhilfe an die macht kam

  • Hm? Ich empfinde das Interview und die Debatte als verwirrende `Aufklärung´.. irgendwie aus den Höhen des `Elfenbeinturms´..



    Identitätspolitik diverser Gruppen ist doch oftmals verwurzelt in Axiomen regionaler "Praktischer Vernunft" ? .. wobei Vorurteile und Anfeindungen gegen Andersdenkende zumeist in der Inhaltsleere populistischer Logik enden ? Und so: wenn Staat und Regierung unfähig sind , Identitätspolitik im Sinne allgemeiner humaner und U.N.O. Moral, Vernunft und Werte des Sozialen durchzusetzen.. dann erstarkt der Populismus.. als art verfehlte .. oder als hässliche Sackgasse ..



    Herr*Frau @URBUERGER sagt es !



    Nur: wie soll eine "ausgleichende Gerechtigkeit" aussehen?



    ..optimistisch: der `dialektische Stillstand´ der den Populismus befördert hat.. kommt wieder in Gang!

  • Die ständigen Versuche, erklären zu wollen, weshalb Menschen Rechts oder Links Populisten wählen, sind immer wieder viel zu kurz gegriffen und von der Arbeit des jeweiligen Referaten abhängig!

    Tatsächlich muss die Politik sich nun endlich darauf einstellen, dass die althergebrachten Parteien ihre Wähler verlieren, weil sie sich nicht mehr auf die Aufgabe konzentrieren, sich für eben diese Wähler einzusetzen, sondern nur noch das Ziel verfolgen, die Wirtschaft, die Industrie und das Aktien Kapital zu befriedigen!



    Was den Menschen am unteren Rand betrifft, hat die Politik keine Lösungen parat, wie man dafür Sorge tragen könnte, dass man nicht sofort durch den Verlust des Arbeitsplatzes in die Armut abrutscht und da das heutzutage jedem sehr plötzlich passieren kann, werden die Menschen weiterhin Alternativen zu den etablierten Parteien suchen, auch wenn es nur darum geht, den sogenannten Volksparteien einen Rüffel zu verpassen!



    Wie man in Frankreich gerade bestens sehen kann, die Bevölkerung ist nicht mehr gewillt, dass 10% Reiche die Geschicke der 90% nicht Reichen bestimmen, da die Politik sich nur um das Wohlergehen eben dieser 10% sorgt, da die abwandern könnten!

    Es muss nun nach so vielen Jahren der Versprechen von der Politik auch einmal so etwas wie Taten folgen, in dem sich die globale, liberale Wirtschaftspolitik auch für diejenigen lohnt, die über Jahrzehnte Opfer durch niedrige Löhne akzeptieren mussten!

    Es nutzt niemanden, wenn den Reichen erlaubt wird sich immer weiter aus der sozialen Verantwortung zurück ziehen zu dürfen, während die Masse der Arbeiter und Angestellten zu immer mehr Abgaben und Steuern gezwungen werden, ohne das große Kapital der Reichsten einzubinden!

    Hier geht es doch nur noch darum, jenen, die keine gut aufgestellte Lobby haben, leichter das Geld aus der Tasche ziehen zu können, als jenen, die sich durch Anwälte und Steuerberater aus der Verantwortung klagen können!

    Es muss eine ausgegleichende Gerechtigkeit geschaffen werden!

    • @urbuerger:

      Das: „ dass die althergebrachten Parteien ihre Wähler verlieren, weil sie sich nicht mehr auf die Aufgabe konzentrieren, sich für eben diese Wähler einzusetzen …“ usw. mag ja alles richtig sein, aber im Gegensatz zu Ihnen versucht Herr Manow wenigstens zu erklären, warum die einen Wählergruppen dann nach links und die anderen nach rechts abwandern. Das ist nämlich ein wichtiger Unterschied, insbesondere wenn man diese Wähler zurückgewinnen will. Insofern würde ich eher Ihren Kommentar als „zu kurz gegriffen“ einordnen.

      Sie vertreten die These von den „Modernisierungsverlierern“. Herrn Manows Einwand („Mich überzeugen weder die kulturellen Erklärungen für die Wahl der AfD noch die, dass die Modernisierungsverlierer rechtspopulistisch wählen würden. Die abgehängten Regionen in Deutschland sind im Westen in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen – dort gibt es aber relativ wenige AfD-Wähler.“) können Sie aber nicht widerlegen.

    • @urbuerger:

      "... ohne das große Kapital der Reichsten einzubinden!"

      Das große Kapital "der Reichen" sind Unternehmen. Wer anfängt diese als Besitz zu besteuern untergräbt das Fundament auf dem sein Haus steht. Das ist ein parasitäres Verhalten, welches früher oder später zum Versagen des Staates führt, der diese Praxis betreibt.

      • @Januß:

        Wie kommen Sie denn darauf? Dass das Kapital der Reichen Unternehmen seien? Nicht Häuser, Aktien, Wertgegenstände etc.? Und wie kommen Sie darauf, eine Besteuerung von Unternehmen "untergrabe das Fundament"? Es sind nicht die Steuern, es sind die enormen Lohnunterschiede und die niedrigen Transportkosten, die zur Abwanderung von Industrie führen (Textil z.B.). Es sind Auflagen und rechtliche Regelungen, die kleineren Unternehmen die größte Mühe machen. Und dann: Steuern als "parasitäres Verhalten"? Geht's noch?







        Dieser Staat schafft sich ab, der ohne Not seine Einnahmequellen brach liegen lässt und stattdessen eine immer weiter zunehmende Spaltung der Bevölkerung in Habewasse und Habenichtse in Kauf nimmt. Solchen Staaten fehlt dann tatsächlich irgendwann das gemeinsame Fundament, und dann braucht's den (imaginierten) gemeinsamen Feind, um den Laden zusammenzuhalten. Ist es nicht seltsam, dass die AfD gerade jetzt Zulauf bekommt, wo die Spreizung der Einkommen und Vermögen in Deutschland groß ist wie nie?

        Ihr Posting ist Unsinn.

    • @urbuerger:

      wer das kapital besteuern will muss es einsperren.dann können die reichen die staaten nicht mehr mit dem abzug von kapital erpressen .



      was schon für die blosse besteuerung des kapitals gilt das gilt a fortiori für dessen sozialisierung oder redistribution .oder für die abschaffung oder regulierung von märkten



      nur hinter einem protectionistischen schutzwall ist eine ökosozialistische transformation der modernen zivilisation möglich.



      einen derartigen protectionistischen schutzwall der die bewegungsfreiheit des kapitals beendet und die souveränität wiederherstellt wollen wir um möglichst viele länder in europa und der welt ziehen die das potential haben zum aufbau einer globalen ökosozialistischen zivilisation beizutragen .



      dafür brauchen wir in europa vor allem frankreich.



      sobald sich dort die sechste republik gegründet hat können



      sich dieser alle romanisch hellenistischen länder europas anschliessen.

      • @satgurupseudologos:

        Blöde Frage: Wozu gibt es eigentlich das Komma??

        • @Wuff:

          „Wozu gibt es eigentlich das Komma?“

          das wird für den aufbau einer globalen ökosozialistischen zivilisation ebensowenig benötigt wie groß- und kleinschreibung

          • @Zwieblinger:

            Ich räume ein dass das komma nützlich ist,es macht komplexe texte übersichtlicher .aber da wir ja auch kein komma sprechen lasse Ich es aus faulheit und gewohnheit oft weg .dies ist für mich aber keine weltanschauliche frage und wenn jemand kommata in meine texte setzen will hätte Ich nichts dagegen und würde darin anders als in der frage der gross und kleinschreibung keine verfälschung ihrer botschaft sehen.

            was die gross und kleinschreibung angeht so halte Ich sie für einen für das bewusstsein schädlichen deutschen sonderweg den man verlassen sollte.

            die privilegierung der substantive durch deren pauschale grossschreibung ist eine diskriminierung der verben und der adjektive und aller anderen kategorien wörter und eine anti-individualistische unterprivilegierung von eigennamen für die die grossschreibung in allen anderen sprachen die Ich kenne reserviert ist.Ich bin auch der meinung dass die besetzung der position des letzten wortes eines satzes genauso wichtig ist wie die des ersten und es leuchtet mir daher nicht ein warum nur der satzanfang grossgeschrieben wird.

            um ein wort grosszuschreiben braucht man einen tastendruck mehr und da arbeit etwas ist dass Ich vermeide erleichtere und vereinfache Ich mir das schreiben oder eintippen von texten indem Ich alles kleinschreibe was vernünftigerweise kleingeschrieben wird.wenn der wind weht ist der wind für mich genauso wichtig wie die aussage das er weht.aber den Monsun würde Ich in bestimmten kontexten gross schreiben weil er ein eigenname für einen ganz bestimmten wind ist.das sturmtief Erna oder die regelmässig wiederkehrenden wetterpänomene die als El Nino oder La Nina bezeichnet werden kommen für eine grossschreibung auch in frage.



            die sparsame verwendung der option der grossschreibung ist was personen angeht ein bekenntnis zum Individualismus .

      • @satgurupseudologos:

        Märkte lassen sich nicht abschaffen, sie sind ein psychologisches Phänomen. Sie können vielleicht das Wort verbieten oder neu besetzen aber das was damit gemeint ist lässt sich nicht entsorgen.

        // Ich bin mir nicht sicher ob Ihr Beitrag überhaupt ernst gemeint ist. Er liest sich wie eine Karikatur.

        • @Januß:

          "Märkte lassen sich nicht abschaffen, sie sind ein psychologisches Phänomen"

          der erste teil des satzes stimmt.der zweite ist falsch.

          es gab eine zeit bevor es geld gab und es wird in noch ferner zukunft eine geben in der es kein geld mehr geben wird



          ursprünglich lebten alle menschen im kommunismus und wussten nichts von geld und marktwirtschaft



          die menschliche natur ist erkennbar für derartige perversionen gar nicht geschaffen.



          erst der zweifelhafte immer zutiefst ambivalente fortschritt der arbeitsteilung hat die verwendung von märkten notwendig gemacht.



          sobald die computer und roboter gut genug dafür sind wird die planwirtschaft wahrscheinlich die marktwirtschaft ablösen .aber es wird keine zentralplanwirtschaft sein und auch keine staatliche .



          denn rechtzeitig bevor der kommunismus kommt,stirbt der staat ab.dafür wird er aber noch eine lange frist bekommen denn der kommunismus kommt erst wenn alle seine zivilisatorischen vorraussetzungen schon geschaffen worden sind



          davor besteht die aufgabe der politik darin dass notwendige übel zu regulieren,so dass es ein begrenztes und erträgliches noch irgendwie verantwortbares übel ist und bleibt oder wieder wird -was der neoliberale kapitalismus der globalisierungsgewinner aber definitiv nicht ist und auch nicht werden kann.

          grundsätzlich verabscheue Ich die marktwirtschaft aber weil sie nicht das einzige ist was Ich verabscheue befasse ich mich mich mit der kunst des pragmatischen vergleichens verschiedener übel.die zentralplanwirtschaft ist auch ein übel dass man nicht überall zulassen sollte und die zunftwirtschaft war auf andere weise sicher auch nicht gut für die menschheit.



          der pragmatische vergleich ist aufgabenbezogen und ergebnisoffen.



          mir geht es also gar nicht um einen sofortigen aufbruch nach utopistan und auch nicht um dessen vorbereitung sondern um eine pragmatische antwort auf die probleme unserer zeit und auf die probleme die sie zukünftigen generationen bereitet oder noch bereiten könnte.

        • @Januß:

          Ich will nicht alle maerkte abschaffen sondern bestimmte für die welt besonders schädlich maerkte ,wie zum beispiel den markt für tiere und deren fleisch oder milch,den markt für waffen und den markt für gift und den markt für legale oder illegale drogen ,deren abschaffung schon der Buddha gefordert hatund darüberhinaus alle märkte die heute zur zerstörung der biospäre beitragen.dass ist ein grosser unterschied und Ich bitte sie das zur kenntnis zu nehmen.märkte die für die welt nützlich sind möchte Ich nicht nur nicht abschaffen sondern sogar fördern.



          zum beispiel schlage Ich vor den asteroidengürtel zu kommerzialisieren und asteroiden an private investoren zu verkaufen damit wir alle bergwerke auf erden schliessen und mit der expansion unserer technologischen zivilisation im sonnensystem beginnen können

  • ...danke für Ihre feine Ironie...

    Schmunzeln und Lachen hält mich gesund!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ich finde das Interview mit einem derart differenzierten Mann wie Herrn Manow hier völlig fehl am Platze. Es ist einfach nicht pauschalisierend genug. Das beunruhigt unnötig.

    Dass bestimmten Menschen Ihr Lieblingsfeindbild der alten weißen Männer genommen wird, halte ich für unverantwortlich. Wenn das wegbricht, brechen zugleich Struktur und Sinnhaftigkeit bei deren Kritikern weg. Die Folgen könnten fatal sein. Näheres erfahren Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Eine bestimmte Gruppe als Schuldige zu finden und zu verurteilen war eben auch schon immer einfach und billig und einfache Erklärungen taugen nicht für komplexe Phänomene.

      • @Ralf Eckstein:

        Die Schuldfrage MUSS geklärt sein - das ist das Grundprinzip unserer Zeit ...

  • Zitat: „Der Aufstieg der FPÖ in den 80er Jahren widerspricht Ihrer These vielleicht am meisten.“

    Das finde ich nicht. Auch dieses Phänomen lässt sich mit den Annahmen Philip Manows ganz gut in Einklang bringen. Man muss halt nur bedenken, dass Problemlösungsstrategien vererbt werden wie Geld.

    Europa ist kein Monolith. Es besteht aus relativ autonomen Einheiten, die eine lange eigenständige Geschichte und dadurch sehr unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Ein einheitliches Europa, dem eine Zentrale ein für alle gleichermaßen gültiges Erfolgsmodell aufzwingen kann, war deshalb immer eine Illusion von Leuten, die zu Selbstüberschätzung neigen. Nach mehr als 2000 Jahren Autonomie war jedenfalls nicht zu erwarten, dass aus einem „Europa der vielen Geschwindigkeiten“ innerhalb weniger Jahre eine Art USA wird, ein Nationalstaat, der sich von Brüssel aus so dirigieren lässt, dass eine Symphonie dabei heraus kommt.

    In allen europäischen Staaten gibt es eine kleine aber stabile Zahl von Menschen, die Probleme autoritär gelöst haben wollen. Das sind nicht nur alte weiße Männer. Es sind auch junge Frauen aus Familien wie der der Le Pens. So lange es keine großen gesellschaftlich relevanten Probleme gibt, haben diese Leute wenig zu melden. Erst wenn Vater Staat aus Sicht seiner Bürger versagt, kommen die autoritären Individuen zum Zuge. Sie können sich dann als Alternative zur Autorität des Staates gerieren – und dabei auf die zählen, die auch morgen noch ehrlich-treue Untertanen sein wollen.

    Wo genau der einzelne Staat versagt, ist allerdings sehr unterschiedlich (siehe oben). Es hat mit vielen Faktoren zu tun. Mit der Ökonomie, klar, aber auch mit sozialen Strukturen und sogar mit dem Wetter. („Der Norden“ war – wetterbedingt – immer schon introvertierter als „der Süden“). „Die Österreicher“ aber waren mal Fans einer bestimmten Art Monarchie. Ich sage nur: Österreich-Ungarn und Sissi. Man war damals wer. Warum? Das ist den Monarchisten von heute leider egal.