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Politiker über rechte Struktur in Sachsen„Ein Spiegelbild der Gesellschaft“

Auch bei Polizei und Justiz in Sachsen gebe es leider viel zu viele Anhänger von AfD und Pegida, sagt der Linkenpolitiker André Hahn. Die Politik sei gefragt.

Wie viel Pegida und AfD verbrigt sich hinter diesem Wappen? Foto: dpa
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz: Herr Hahn, der Mann, der die Behinderung eines ZDF-Teams durch Polizeibeamte am Rande einer rechtspopulistischen Demo in Dresden ausgelöst hat, ist Mitarbeiter des sächsischen LKA. Wie beurteilen Sie diese Wendung?

André Hahn: Zunächst will ich mehr wissen über die Tätigkeit dieses Mitarbeiters im Landeskriminalamt. Es wäre ein ungeheuerlicher Vorgang, wenn ein LKA-Mann womöglich noch unter Verweis auf seine Dienststelle dafür gesorgt hat, dass die Arbeit von Journalisten bei einer Pegida-Demo behindert worden ist. Das wäre ein dramatischer Eingriff von Mitarbeitern des Regierungsapparats in die Pressefreiheit, der nicht hinzunehmen ist.

Welche Konsequenzen muss das haben?

Der Vorfall muss vollständig aufgeklärt werden, und der Ministerpräsident, der die Polizei ohne genaue Kenntnis pauschal verteidigt hat, muss seine Bewertung korrigieren und sich entschuldigen. Wieder einmal stellt sich die Frage: Wie steht es um die sächsische Polizei? Es ist ja kein Zufall, dass das wieder in Sachsen passiert ist. Es wäre falsch, wenn man die ganze sächsische Polizei in die rechte Ecke stellen würde, aber Polizei und Justiz sind ein Spiegelbild der Gesellschaft, und deshalb gibt es leider auch dort viel zu viele Anhänger von AfD und Pegida. Es gibt bei der sächsischen Polizei Unzufriedenheit mit den Regierenden. Stellen wurden abgebaut, die Belastungen immer größer, das Weihnachtsgeld gekürzt, die Nachwuchsausbildung vernachlässigt. Die AfD ist allerdings die falsche Adresse für berechtigten Protest.

Im Interview: André Hahn

55, ist Innenpolitiker der Linken im Bundestag. Zuvor war er Linken-Fraktionschef und somit Oppositionsführer im sächsischen Landtag und Stadtrat in Heidenau.

Immer wieder wird kritisiert, die sächsische Polizei messe mit zweierlei Maß: hart gegen Linke und Geflüchtete, lasch gegen Pegida und Co. Woher kommt das?

Das liegt auch an den Vorgaben der Politik, die in Sachsen seit 28 Jahren von der CDU kommen. Der erste Ministerpräsident Kurt Biedenkopf hat behauptet, die Sachsen seien immun gegen Rechtsextremismus. Das war eine fatale Fehleinschätzung! Aber wenn man denkt, man sei immun, dann unternimmt man eben auch nichts dagegen.

Was folgt daraus?

Da werden zivilgesellschaftliche Initiativen nicht nur zu wenig unterstützt, sondern zum Teil auch kriminalisiert. Ich selbst wurde als Landtags-Fraktionschef der Linken 2012 vor Gericht gestellt, weil wir uns einem großen Nazi­aufmarsch friedlich entgegengestellt haben. Der Eindruck, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, betrifft nicht nur die Polizei.

Sondern?

Wir haben in Sachsen ein grundsätzliches Problem. Heidenau, Freital, Clausnitz sind Orte, die wegen Angriffen auf Flüchtlinge bundesweit für Negativschlagzeilen sorgten, und dass die unsägliche Höcke-Rede …

mit dem „Mahnmal der Schande“

… dass die in Dresden stattgefunden hat, war sicher auch nicht zufällig. Wir müssen über die Ursachen von Rechtsextremismus reden. Die liegen zum Teil lange zurück, und die sächsische Staatsregierung hat dafür eine erhebliche Mitverantwortung.

Noch mal konkret: Was muss sich bei der sächsischen Polizei ändern?

Die politischen Prämissen. Dass man wie in Sachsen an den Mittelschulen Geschichte abwählen konnte, war fatal. Das wenigstens ist nach Clausnitz korrigiert worden. Wir brauchen bessere politische Bildung, Unterstützung zivilgesellschaftlicher Initiativen, und natürlich muss bei der Polizeiausbildung demokratische Kultur deutlich gestärkt werden. Dazu gehört auch die Pressefreiheit. An solchen Orien­tierungen durch die Landesregierung mangelt es seit Jahren.

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60 Kommentare

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  • „Der braune Liedermacher Lars Hildebrandt, "Künstlername" Raunijar, trällerte 2011 auf seiner Demo-CD das Hetzlied "Bullenschwein is burning". Im Lied "Kein Vergeben, kein Vergessen" (2002) der seit Ende der Neunzigerjahre grölenden Neonazi-Band "Weisse Wölfe" heißt es: "Du wirst bluten, Bulle! Wo bist Du. Bullenschwein? Ich will Deine Augen sehn, Bulle! Deine Augen! Und dann schick ich Dich zur Hölle! Hö, Bullenschwein! Jetzt hast Du zum ersten mal Angst, aber das ist nicht wichtig. Wir sind die Jäger, wir töten die Schwachen, damit die Starken überleben! Du kannst die neue Welt nicht aufhalten! Eure stinkende Gesellschaft wird Typen wie uns nie loswerden. Wir müssen euch töten! Wir sind die Zukunft!" Längst sind Polizisten zum neonazistischen Feindbild geworden.“ www.kontextwochenz...-polizei-2873.html

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    In Baden-Württemberg konnte man Geschichte nicht abwählen. Es regieren ja die geschichtsbewussten Grünen.

    Trotzdem:



    www.swp.de/panoram...izei-27424074.html

  • Die KKK-Mitglieder in der Polizei in Baden-Württemberg in Heilbronn, Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd gilt es zu outen und zu entlassen.



    Welcher Polizeichef im Landesinnenministerium schützt sie?

    • @nzuli sana:

      Warum nennen Sie die Namen nicht, wenn Sie es doch wissen? Outen ist fix gemacht? Oder um mal zu raunen: warum schützen Sie KKK-Mitglieder? Brauchen Sie erst eine Polizeiuniform fürs Outen?

    • @DJ Boemerang:

      Auf jeden Fall eine Erwähnung wert, aber auch nicht wirklich unbekannt. Auch die Entnazifizierung wurde nicht wirklich betrieben. Was aber hat das mit dem Verhalten der Bullen zu tun?

  • Währe interessant wo die AFD Wähler unter den Polizisten zuvor politisch am spiegeln waren. Viele größere Parteien kommen da ja nicht vor im Osten: Linkspartei, SPD und CDU würde ich mal sagen. Und am meisten Wähler zur AfD gingen ja von der Linkspartei rüber, zumindest relativ.



    Ob diese drei Parteien wohl etwas falsch gemacht haben?

    • @Rudolf Fissner:

      Seit wann machen Parteien denn etwas falsch?

      • @Rainer B.:

        6. 2. 2013

        • @Rudolf Fissner:

          Subjekte und Maschinen machen Fehler, Parteien sind weder Subjekte, noch Maschinen.

  • Ist nicht eher die sächsische Gesellschaft zunehmend ein Spiegelbild ihrer Polizei?

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Nun, jedenfalls liegt die Vermutung nahe, dass eine sozialistische Gesellschaftsordnung wie es die DDR war, nicht mit rechten und rechtsradikalen Indivivduen betrieben werden kann.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Why not? Das unterscheidet sich leider nicht viel. Autoritär ist autoritär, da ist die definierte politische Ausrichtung wenig ausschlaggegebend.

        • @Hanne:

          Seh ich ganz genau so.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Zur Erinnerung:



        „Durch die deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 erfolgte eine Umstrukturierung der sächsischen Landespolizei nach Vorbild der Polizeien der alten Bundesländer.... Die Verwaltung oblag seitdem dem Ministerium des Inneren des Freistaates Sachsen.“

        Die ersten Landespolizeipräsidenten in Sachsen nach der Wende hießen: Fritz Maier und Hans-Ulrich Herzberg. Zwei Polizisten, die ihre Laufbahn in Baden-Würtemberg begonnen hatten und der CDU wohl weitaus näherstanden als dem Sozialismus.

        www.cilip.de/1991/...ADnern-in-dresden/

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Offenbar liegt ein Missverständnis vor.

          Außerdem scheinen Sie der Meinung zu sein, dass die ehemalige DDR-Bevökerung nicht imstande gewesen sei, eine eigene politische Initiative zu entwickeln. Nun, die Wende hat es ja bewiesen.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Nein, das war und ist ganz und gar nicht meine Meinung, sondern die der damals und heute regierenden Union, die seinerzeit alles darangesetzt hat, die zentralen Posten in Ostdeutschland mit westdeutschen Beamten zu besetzen. Die Installation von Frau Merkel als Kanzlerin war ebenfalls Teil dieser Strategie.

            • @Rainer B.:

              Sie haben recht. Man hätte Ossiland nach der Wiedervereinigung erst noch mal 10 Jahre weiterhin wegschließen und nachschulen sollen in westdeutsches Verwaltungsrecht, Fachanforderungen, ....

              • @Rudolf Fissner:

                Vor allem sollten Sie erst einmal Lesen lernen.



                Zwischen dem, was ich hier schreibe und dem, was Sie daraus alles so gelesen haben wollen, besteht tatsächlich nicht der geringste Zusammenhang.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Es wird immer gern fabuliert, dass die Polizei(beamtInnen) ein Spiegelbild der Gesellschaft sind. Das hoffe ich doch nicht - ganz im Gegenteil. Ich möchte nicht von beamteten Vollstreckern der Staatsexekutive umgeben sein, die Frauen/Männer schlagen, quälen, Kinder schänden, Menschen bestehlen/betrügen, lügen, dass sich die Balken biegen, gewalttätig, drogenkrank oder seelisch defekt sind, die sich nicht an Regeln halten, Rücksichtslos sind, und so weiter. Ich hoffe doch sehr, dass es eine gute Vorauswahl gibt, wer geeignet ist und wer nicht, und dass es ein durchgängiges Personalcontrolling/Dienstbewertungsverfahren bzgl. der Eignung im Dienst gibt. Sonst müsste mir ja Angst und Bange sein. Die größte Gefahr für den guten Ruf der Polizei (und Ausnahmen bestätigen die Regel) sind dummschwätzende Politiker und Vorgesetzte, die kein Führungspotenzial haben.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Eine gewisse Vorauswahl wird sicher getroffen und geschaut, dass bei der Polizei nur "gute Staatsbürger" landen. Aber auch solche gibt es eben in allen (erlaubten) politischen Farbtönen.

      Davon abgesehen trifft man bei der Polizei natürlich häufiger auf "Law and Order"-Mentalität als z. B. beim Grünflächenamt. Die Aufgabe lockt solche Leute an, und das was sie dann im Beruf zu sehen bekommen, verschärft in der Regel den Wunsch, gegen gewisse Täter oder Tätergruppen mal "ordentlich durchgreifen" zu dürfen. In der Regel macht das zwar nicht notwendigerweise anfällig für rechtsextreme Ideen, aber wer die Neigung mitbringt, wird sie bestätigt finden, wenn er das will.

      • @Normalo:

        Don't mess with the Grünflächenamt! Jede Art von Verwaltung lockt solche Leute an, die unter dem Schutz der Bürokratie Mitmenschen mit allen Mitteln des Verwaltungsrechts erziehen, drangsalieren und terrorisieren wollen. Und das was sie dann im Beruf zu sehen bekommen, verschärft in der Regel den Wunsch, gegen gewisse BürgerInnen oderInteressengruppen mal "ordentlich durchgreifen" zu dürfen.

  • Welche Altlasten der DDR - Stichwort Volkspolizei - wirken hier noch nach? Das erste große Versagen zeigte die (umbenannte) Volkspolizei direckt nach der Wende mit Rostock-Lichternhagen. Welche alten Seilschaften waren / sind dort am Wirken? Die jungen DDR VoPos von damals sollten heute in den Führungspositionen sitzen.

  • Ich weiß nicht, aber es kommt mir vor wie ein Sturm im Wasserglas. Hätte Herr Ströbele sich beschwert, daß er gefilmt worden wäre oder Frau Roth, hätte vermutlich kein Mensch was dagegen gesagt. Und ob der sehr merkwürdige und unsympathisch rüberkommende Typ nun beim LKA arbeitet oder bei der Stadtreinigung, ist doch egal. Ob einem die politische Linie nun paßt oder auch nicht. Die Veranstaltung ist nicht illegal, also kann er sich da aufhalten, wie jeder andere auch. Und falls er dienstlich dagewesen sein sollte, um die Veranstaltung auszuspähen, hat er sich dämlicherweise erwischen lassen. Dumm gelaufen. Sich natürlich medienwirksam beschweren, mit dem Effekt, daß er genau das Gegenteil von dem bewirkt, was er behauptet, ist schon ziemlich dämlich. Wäre er in der Menge untergetaucht, hätte vermutlich kein Hahn nach ihm gekräht. Zum ZDF: Auch ein TV-Team kann mal kontrolliert werden. Die sog. Möchtegern-Elite steht da nicht oben drüber, auch wenn sie das wohl ganz offensichtlich anders sieht.

  • Auf die Frage, was sich an der sächisches Polizei ändern muss, mit dem Geschichtsunterricht in den Schulen und anderen Nebensächlichkeiten, die nichts mit der Polizei zu tun haben, ist ein wenig mager.

    Die Forderungen und Mängelanalysen der Grünen in Sachsen sind da wesentlich konkreter. www.gruene-fraktio...de/themen/polizei/

  • Ach nee, die Polizei ist überall rechtslastig! Naja, wenn man als Polizist ständig mit linken Schlägern und Provokateuren zu tun hat, Hausbesetzern, dann wird man sich wohl kaum mit deren (Pseudo-)Ideologie identifizieren können. Und damit sind sie dann für viele rechts, weil sie nicht links sind.



    Zum zweiten wird Militarismus allgemein und/oder Affinität zu Ordnung, Kameradschaft und Militär immer rechts eingestuft, eben die stupide Schwarz-Weiß-Malerei derer, die um Gottes Willen nicht rechts sein wollen.

    • @Lara Crofti:

      Der autoritäre Charakter, der Wunsch nach Befehl und Gehorsam, einer klaren Hierarchie und der Abwertung anderer Gruppen (Einteilung in arbeitsscheu, asozial, volksschädigend usw.), vor allem aber die Lust an der Ausübung von Macht sind nun einmal rechte Grundprinzipien. Sicherlich auch Anlagen des Menschen, aber eben nicht gerade gute Anlagen.



      [...]

      Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation

      • @Hampelstielz:

        Sie brechen ja schnell den Stab über andere die Sie nicht kennen. Und unter einer sozialistischen, kommunistischen Diktatur haben Sie anscheinend nicht gelebt (Ihr Glück). Von rechts sein kann keine Rede sein in meiner Gesinnung, ich kritisiere lediglich gewisse Automatismen und auch die Tatsache wie immer wieder DIE Polizei pauschal abgeurteilt wird - liegt wohl daran dass ich einige Polizisten (Bereitschaft, Stadt, Kriminal) kenne und die alles andere als rechts sind.

        • @Lara Crofti:

          Linke, die sozialistisch sozialisiert wurden, unterscheiden sich leider oft kaum von den Rechten und behaupten dennoch, sie seien Linke.

          Da kenne ich mittlerweile genug von.

          Entscheidend ist, wie mensch handelt und was er denkt, nicht was er meint, sich selbst politisch einzuordnen.

        • @Lara Crofti:

          "Naja, wenn man als Polizist ständig mit linken Schlägern und Provokateuren zu tun hat, Hausbesetzern, dann wird man sich wohl kaum mit deren (Pseudo-)Ideologie identifizieren können. Und damit sind sie dann für viele rechts, weil sie nicht links sind."

          Soviel zum Stab brechen. Woher willst du denn wissen, wo ich herkomme?



          Alle deine Kommentare haben einen fremdenfeindlichen Grundtenor, ein Lob der harten Hand usw.



          Steh doch einfach dazu und mach dich gerade.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lara Crofti:

      Schwarz-Weiß-Malerei zu kritisieren, ist das Eine. Dieser Kritik mit gutem Beispiel durch eigene Alternativen vorausgehen, das Andere.

      Wer überall nur "linke Schläger und Provokateure" sieht - und damit in einem Aufwasch die friedliche Mehrheit von Demonstranten verunglimpft, trägt nichts Produktives, sondern nur Provokatives zur Debatte bei.

      Für den Wunsch, "nicht rechts sein zu wollen" (wobei immer noch zwischen rechtskonservativ und rechtsextrem zu unterscheiden wäre) gibt es manch guten Grund.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Tatsache ist, daß die überwiegende Zahl von gewaltätigen Auseinandersetzungen bei denen die Polizei involviert mit linken Gruppierungen stattfindet.



        Rechte Gruppierungen bemühen sich in der Regel sich nicht mit der Polizei auseinanderzusetzen.



        Dies führt gewiss dazu, daß Polizisten ein überwiegend negatives Bild von linken Ideologien bekommen.



        Natürlich zieht die Polizei auch eher rechtsgerichtete Menschen an.



        Deswegen hätte ich nichts dagegen, daß man bei Wiedereinführung eines Pflichtdienstes diesen Dienst auch bei der Polizei absolvieren könnte.



        Es könnte nicht schaden wenn dort Menschen arbeiten die der Beruf eigentlich abstößt auch wenn es nur für kurze Zeit wäre.

        • @Suchender:

          "Tatsache"... aha.

          Rechte Gruppierungen müssen sich in der Regel nicht mit der Polizei auseinandersetzen, da die Sympathien dort ähnlich gelagert sind. So wird ein Schuh draus.

          Außerdem wird Polizisten von Beginn an beigebracht, dass "Linke" nur Provokateure und Terroristen seien, die es gilt als "Extreme" zu beobachten und zu behandeln. Das negative Bild ist also vor allem auch Teil der stark kritisierten Ausbildung von Ordnungshütern - neben der eigenen Einstellung, die einen dazu bringt, bei der Polizei zu arbeiten.

          • @Hanne:

            Ich gaube nicht, daß die Polizisten lernen, daß linke Terroristen sind.



            Die wichtigste Frage ist doch was man gegen diese Polarisation machen kann.



            Das ganze ist schließlich ein weltweites Phänomen



            Und kommen Sie mir bitte nicht mit Polizei abschaffen.

        • @Suchender:

          Ist ein bißchen einfach. Rechte Demonstrationen werden nicht zerschlagen, weil eine gewisse Sympathie und Nachsicht besteht. Hitlergrüße und volksverhetzende Parolen, die zur Auflösung der Versammlung führen müssten, werden überhört und übersehen oder absichtlich (als Winken z.B) mißinterpretiert.

  • Bitte keine Euphemismen:



    Ich ziehe stark in Zweifel, dass die Polizei ein Spiegel der Gesellschaft ist. Ähnlich wie auch bei unserer oder jeder anderen Berufsarmme auf dieser Welt treffen sich hier eher die Leute, die eine Affinität zu Waffen, Kameradschaft, Uniformen usw. haben.



    Ob bei einer Auszählung der Wahlstimmen allein unter Polizei und Soldaten ein Verhältnis der Stimmverteilung analog der Gesamtbevölkerung besteht kann ich mir schlecht vorstellen.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Aus der Berliner Distanz gesehen

    verstehe ich nicht, warum der Herr Hahn in Vertretung seines Sachsens so regional zentriert den devoten Sünder herauskehrt.

    Ist die Polizei in Berlin, in Bayern, in Hamburg oder Frankfurt et al. denn "besser" d'rauf; im Sinne von Herrn Hahn?

    Zu fast allen Bundesländern und deren Polizei kann man immer wieder entsprechendes Lesen, nur scheint das Gedächtnis des Lesers von den Medien und den Vertretern der politischen Parteien beinahe darf trainiert zu werden, zum jeweiligen Fall mal kurz zu hyperventilieren;



    dann erscheint schon bald die nächste durch Dorf zu treibende Sau am Horizont.

    Der interessantestes Satz von Hahn war der:

    "Wir müssen über die Ursachen von Rechtsextremismus reden."

    Und genau das, ergebnisoffen über die gesamte gesellschaftliche Bandbreite zu analysieren, das geschieht eben nicht, weder in der Politik noch in den Medien.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Klar, ergebnisoffen mit Leuten diskutieren, die sich für Freiheitsentziehung, Isolationismus, Indoktrination, Aufrüstung, ein autoritäres System, Hetze gegen Minderheiten, Säuberung des "Volkskörpers" von "Volksschädlingen", Beschneidung der grundlegensten Grundrechte und vieles Gruseliges mehr aussprechen.



      Geschieht ja leider tatsächlich und die Leute fallen auch leider oft genug darauf herein, wenn Rechte wie du mit ihren durchsichtigen Finten beginnen.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Was Mut macht ist die Tatsache, dass die handelnden Polizeibeamten und der Schlapphutträger vom LKA so dumm sind, Anlass für eine intensive Berichterstattung über ihr Fehlverhalten zu bieten und ihre rechstsstaats- und verfassungswidrige Vorgehensweise sowie ihre grotesk flasche Rechtsauffassung auch noch lang und breit dokumentieren zu lassen. Somit kann sich jeder ein geanues Bild von den Umständen machen, und die seitens des ZDF-Reporters ins Netz gestellte Doku wurde ja wohl schon mehr als eine Million mal angeschaut. (Wie lange braucht ein sächsischer Durchschnittpolizist, einen Presseausweis zu kontrollieren ? Antwort: 45 Minuten, er musste das schliesslich zwei Mal tun).



    Der dümmliche Schlapphutträger ist nun mindestens bundesweit bekannt und ein Gespött für Alle. Gut gemacht, und viel Spass beim mutmasslichen Disziplinarverfahren !



    Was Mut macht ist, dass der sächsische Ministerpräsident reflexartig und im vorauseilenden AfD-Gehorsam glaubte, sich vor seine unfähigen Beamten stellen zu müssen, ohne Kenntnis des Sachverhalts und dabei quasi resortübergreifend den zuständigen Minister zu übergehen.



    Dabei stellte er den Beamten auch noch einen Persilschein aus und erklärte die Reporter für unseriös.

    Nun gibts endlich eine richtige Debatte über den braunen Sumpf im Staatsdienst und gerade auch in Polizeikreisen. Endlich werden mal Debatten über systemische Behinderung kritischer Medien,

    www.youtube.com/watch?v=7n9iy5DwTm8

    über das Wegschauen gegenüber rechten Straftaten (Heidenau, Bautzen, Freital) und gnadenlose Verfolgung linker vermeintlicher Straftäter geführt, zB. gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König.

    de.wikipedia.org/w...C3%B6nig_(Pfarrer)

    Angeklagt ua. vor dem Landgericht Dresden, an dem ein besonders widerlicher Rassist und nunmehr AfD-Bundestafsabgeordneter Dienst tat, Jens Maier.

  • 9G
    96486 (Profil gelöscht)

    Bitte nicht zu ernst nehmen aber ein Funken Wahrheit...

    Schon zu DDR - Zeiten verwiesen die Sachsen nur zu gerne auf "Sachsens Glanz" und verstanden sich selbst als das gallische Dorf im Kampf gegen "die Saupreussen". Die Massenpsychose, der ständigen Bedrohung aus Berlin und dem Rest der Welt ist also nicht neu und tief verankert in der sächsischen Kultur und wurde scheinbar über Generationen weitergereicht.

    Vielleicht erklärt den Sachsen mal jemand, daß die Berufung auf ein paar geistige Größen der Geschichte und die Völkerschlacht bei Leipzig nicht ausreichen um jeden ungebildeten oder gebildeten Narzisten mit Angstneurose zum Retter des Abendlandes zu erklären.

    Eigentlich könnte das ein ganz nettes "Völkchen" sein, wenn sie nur nicht soviel Angst vor allem hätten was ihnen fremd und unbekannt ist.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @96486 (Profil gelöscht):

      Was Sie schreiben gilt vor allem für den Grpßraum Dresden, wo ein besonders selbstverliebter und an seiner (einstigen) Größe berauschter Menschenschlag lebt und mit naturgegebner Verachtung auf seine weitere Umgebung blickt.



      Nirgendwo haben die Menschen nämlich mehr unter dem argen Krieg gelitten, als in Dresden, weswegen ja jedes Jahr großangelegt des furchtbaren Bombenanschlags gedacht werden muss und schon mal aus dem Blick gerät, wer eigentlich den Krieg begonnen hatte. Dass Städte wie Duisburg, Gießen oder Hamburg erheblich mehr zerstört wurden, deren Bevölkerung allerdings nicht so stark und vor allem so öffentlich "leidet" wie die Dresdener, passt da natürlich nicht ins Bild. Ebensowenig die Tatsache, dass die erste Bücherverbrennung in Dresden stattfand. Gleich zwei Mal hintereinander, darunter machen sies nämlich nicht.

      www.faz.net/aktuel...acht-12174551.html

      Braun wie eh und je die Stadt. Klar, dass Pegida nur dort so gut gedeihen konnte, die angeborene Opferhaltung gepaart mit der Einschätzung besser zu sein, als der Pöbel ringumher und die schrecklichen Ausländer, ist beste Voraussetzung für den lamentierenden und sich schrecklich leid tuenden Wutbürger.

      Uwe Tellkamps dümmlicher Rassismus, sein Neid auf die Opferhaltung syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge, die sich anmaßen, eine schlimmere Leidensgeschichte zu haben, als er, der millionenschwere Bestsellerautor und DDR-Versteher, passt da wie die Faust aufs Auge.

      MaW: Widerlich.

      Nirgendwo auf der Welt war man auch bereit, einen UNESCO-Welterbestatus wegzuschmeissen, weil man unbedingt eine Autobrücke bauen musste und sich selbstverständlich jegliche Einmischung von außen (noch dazu von irgendwelchen fremdländischen Wichtigtuern) verbat und gerade deswegen das Gegenteil tat.

      Köstlich folgende Glosse:

      www.faz.net/aktuel...ndet-13333650.html

      • 9G
        96702 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        "[...]Grpßraum Dresden, wo ein besonders selbstverliebter und an seiner (einstigen) Größe berauschter Menschenschlag lebt und mit naturgegebner Verachtung auf seine weitere Umgebung blickt."

        Dass Leute ihre rassistischen Ansichten mit der Öffentlichkeit teilen ist die eine Sache. Dass solche primitiven und hetzerischen Aussagen in einer sich links schimpfenden Zeitung nicht sofort gelöscht werden, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Dresdner der sich dieser Truppe entgegensetzt.



        "naturgegebene Verachtung auf seine weitere Umgebung"? Vielleicht mal an die eigene Nase fassen...

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @96702 (Profil gelöscht):

          Sie hamms nicht so mit Meinungsfreiheit, gell ? Das sieht einem gewissen Schlapputträger sehr ähnlich ...

    • 9G
      96486 (Profil gelöscht)
      @96486 (Profil gelöscht):

      ...und am Ende sind sie vielleicht auch mit sich selbst unzufrieden weil sie mit dem Schrei nach D-Mark und Bananen ein Problem verlagert aber nicht gelöst haben und wieder rufen sie "Wir sind das Volk" und meinen eigentlich

      "Mein Arsch soll in der Sonne braun werden und mir ist scheißegal wie es anderen dabei geht und neben mir soll es keine anderen Götter geben..." ...Denn wir haben einmal Napoleon richtig aufs Maul gegeben mit purer Gewalt.

      Sicher kann Sachsen auch Schöngeist und Mitgefühl aber soviel Anstrengung....dafür ist die Keule nicht wirklich gemacht. Lessing hilft!!!

  • Sachsen scheint in Sachen Liberalität ein echtes Entwicklungsland zu sein.

    Die CDU Regierung mittendrin.

  • entnazifizieren = aus dem Dienst entlassen

  • Wie könnte die Gehirnwäsche durchgeführt werden?



    Die ist ja zweifellos notwendig. Wie können Dresdener Polizisten und Staatsanwälte zu demokratisch-egalitären Sichtweisen vordringen und sich von den völkisch-isolationistischen Grundhaltungen lösen?



    Fast alle Unterströmungen des Rechtsradikalismus/ Neunazismus haben zumindest eine Filiale in Dresden.

  • Ganz klares Sachsenbashing, dass ist Rassismus.

  • Das Problem ist - wir leben in einem demokratischen Staat wo die NPD eine zugelassene Partei ist und Pegida zugelassene Märsche organisiert. entweder ist etwas im Rahmen dieser Demokratie und dann kann sich jeder beteiligen wo er möchte, oder man sollte etwas verbieten, was wohl nicht so einfach wäre.

    Man sollte den Eindruck vermeiden, dass die Richtung, die einem nicht gefällt, nur durch die Abneigung aus dem Rahmen des demokratisch zugelassenen rausgedrängt wird.

  • 9G
    95823 (Profil gelöscht)

    Wenn man bedenkt das die Polizei seit Jahrzehnten von linken Gruppierungen beschimpft und diffamiert wird, und dann von der Politik im Stich gelassen und zum Sündenbock abgestempelt wird, dann sollte es eigentlich nicht verwundern das die Gesinnung der Polizisten sich nach rechts orientiert, eine Tendenz die sich in schwächerer Form in der ganzen Gesellschaft zeigt.



    Die Politik hatte jahrzehntelang Zeit um diverse Probleme anzugehen, die jetzt über uns zusammenbrechen, siehe Hartz 4, siehe die marode Bundeswehr, siehe die aktuellen Probleme im Bildungssystem, die bislang nur die Spitze des Eisbergs sind und die sich in den nächsten Jahren noch dramatisch verschlimmern werden. Es ist NICHTS passiert und jetzt kommen die Populisten aus ihren Löchern gekrochen und biedern sich als große Problemlöser an.

    • @95823 (Profil gelöscht):

      So wie in Hamburg oder bei den Demonstrationen in Stuttgart. Da waren so viele Politiker undolidarisch mit den armen Polizisten und dann mußten diese ganz viel weinen und jetzt mögen sie keine Asozialen, keine Presse und keine Ausländer mehr. Die waren gemein, kann man doch verstehen.

  • Ich hab gehört Schornsteinfeger sind auch allesamt Nazis.

    • 9G
      96486 (Profil gelöscht)
      @Snip Snap:

      Nicht alle - aber die, die am lautesten schreien beeinflussen die öffentliche Wahrnehmung..

  • 9G
    96204 (Profil gelöscht)

    Wenn der Chef des Verfassungsschutzes regelmäßig die AfD einlädt, und fremdenfeindliche Verbrechen (Dessau) nicht aufgeklärt werden, dann spricht das für sich.

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @tuna:

      Als Dresdner kann ich hierzu sagen:

      Ich habe noch NIE einen schwarz gekleideten Streifenpolizisten gesehen.



      Was du meinst ist vermutlich die Bereitschaftspolizei. Deren Uniformen haben aber keinerlei Ähnlichkeit zu SS/SA Uniformen.

      Und klar gibt und gab es auch eher links denkende Menschen in der Dresdner/Sächsischen Polizei. Allerdings inzwischen in der Minderheit. Die Wende und die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit geht halt nicht spurlos an den Menschen vorbei.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @83191 (Profil gelöscht):

        Ach so, an der Wende: weg von Diktatur, Staatssozialismus, Mauer und Aluchips und an der hohen Arbeitslosigkeit liegts, dass Menschen zu Faschos werden. Wie originell ...



        Komisch umgekehrt, dass gerade da, wo ganz wenige Ausländer leben, der Fremdenhass am größten ist, eben in Dresden und Ugebung.



        Ich bitte Sie als Dresdner um Aufklärung ...

    • @tuna:

      @Tuna: Ich habe schwarze Socken und habe jetzt Angst ein Nazi zu sein! Wie siehst du das, sollen wir alle zurück zu den Tennissocken?

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @tuna:

      Klasse, direkt im ersten Kommentar eine Relativierung der SA. Und dann auch noch so billig.

      Die Verwendung der schwarz-weißen Kombination in der deutschen Kultur (z.B. auch Trikots der Nationalmannschaft) ist eine Anlehnung an die preußischen Landesfarben. Das gilt auch für viele andere Dinge, bei der Polizei unter anderem der Polizeistern als Anlehnung an den preußischen Gardestern.

      de.m.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fen ---> Spuren Preußens in der Gegenwart.

      Wenn man keine Ahnung hat, lieber mal ... ;)))