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Schauspielerin Asia Argento#MeToo-Vorkämpferin unter Verdacht

Asia Argento hat als eine der ersten Frauen Harvey Weinstein des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Jetzt werden ihr selbst Vorwürfe gemacht.

Sollte Asia Argento noch zu den Filmfestspielen in Cannes kommen dürfen? Foto: dpa

Als Heldin, Vorbild für Frauen und Vorkämpferin in der #MeToo-Bewegung wurde die italienische Schauspielerin und Regisseurin Asia Argento in den letzten Monaten immer wieder bezeichnet. Sie war eine der ersten Frauen, die Harvey Weinstein öffentlich der sexuellen Belästigung beschuldigte. Doch jetzt wirft ihr der 22-jährige Schauspieler und Rocksänger Jimmy Bennett sexuelle Belästigung vor, das berichtete die New York Times (NYT) am Sonntag.

Vor fünf Jahren soll sie dem damals 17-Jährigen Alkohol gegeben und ihn geküsst haben. Später soll sie Oralsex an ihm vorgenommen haben. Dann habe sie sich auf ihn gelegt, und sie hätten Sex gehabt. Das gesetzliche Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt in Kalifornien bei 18 Jahren. Bennett soll sich nach dem Vorfall „extrem verwirrt, beschämt und angeekelt“ gefühlt haben. Im Mai dieses Jahres sollen die beiden einen Schweige-Deal von 380.000 Dollar abgeschlossen haben. Die NYT beruft sich auf Dokumente, die ihnen drei mit dem Fall vertraute Personen als echt bestätigt hätten. Laut der Tageszeitung wollen sich weder Bennett noch Argento dazu äußern.

In früheren Interviews bezeichnete Bennett Argento als Mentorin und Mutterfigur. Auch in einem seiner ersten Filme, „The Heart is Deceitful Above All Things“, verkörpern die beiden Mutter und Sohn. Doch die Beziehung zwischen den beiden ist zerstört. Bennetts Anwälte geben an, dass der einstige Kinderdarsteller durch den Vorfall traumatisiert wurde – mit finanziellen und gesundheitlichen Folgen.

Argento ist nicht die erste #MeToo-Unterstützerin, die sich später selbst mit Vorwürfen der sexualisierten Gewalt auseinandersetzen muss. Anfang August veröffentlichte Ronan Farrow, der mit seinen Recherchen Weinstein zu Fall brachte, im New Yorker, dass sechs Frauen Leslie Moonves Belästigung vorwerfen. Moonves ist CEO des Senders CBS und war eine prominente Stimme in Hollywoods #MeToo-Bewegung. Auch der ehemalige Generalstaatsanwalt New Yorks, Eric Schneiderman, wird von vier Frauen des Missbrauchs beschuldigt. Er hatte zuvor als selbsternannter Feminist und #MeToo-Unterstützer angeordnet, dass der Bundesstaat New York die Firma Weinstein Company verklagt.

Bei den Vorwürfen zu Argento kommt jedoch hinzu, dass sie selbst Weinstein der Vergewaltigung beschuldigt und in einer kämpferischen Rede bei den Filmfestspiele in Cannes forderte, dieser dürfe bei den Festspielen nie mehr willkommen sein. Gilt das Gleiche dann jetzt auch für sie?

Fest steht, dass es sich in den Schilderungen um einen furchtbaren Vorfall handelt, der noch Folgen nach sich ziehen wird. Doch im Gegensatz zu dem, was Kritiker*innen nun beschreien, weist es kein Scheitern von #MeToo auf. Ganz im Gegenteil. Denn es zeigt erneut die Grausamkeit, die #MeToo offenlegen will: Sexualisierte Gewalt ist real und leider alltäglich. Unabhängig davon, wer Täter*in und wer Betroffene*r ist, sollte die Debatte fortgeführt und die Fälle sollten vor Gericht geklärt ­werden.

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66 Kommentare

 / 
  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Fakten können so lästig sein!

    Habe gerade in anderen Portalen die neuesten Meldungen zum Thema gelesen. Mal gespannt, wie die Kommentare derjenigen ausfallen, die Frau Argento so vehement in Schutz genommen haben und die Kritiker anfallen.

    Verschwörungstheorien nutzen sich schnell ab und das Kartenhaus der Lüge stürzt dann zusammen.

    Moral von anderen zu fordern ist keine Kunst, sie selbst zu praktizieren schon.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Gebe dir ja recht, aber hier in der Taz hat die Autorin Frau "Sibel Hashtag# MenAreTrash-Schick" noch zum Tod von David Bowie einen schmähigen Nachruf auf ebendiesen Künstler verfasst, weil dieser als Mittzwanziger mit minderjährigen weiblichen Groupies schlief. Diese Groupies behaupten zwar bis heute, als mittlerweile reife Frauen, ein schönes Erlebnis mit Bowie gehabt zu haben, aber das ist Sibel Schick egal. Bowie hat schließlich amerikanisches Gesetz ignoriert, wonach Sex nur unter Volljährigen erlaubt ist. Dieses Schwein!



    www.taz.de/!5463390/

    Warum soll das jetzt bei dieser Schauspielerin egal sein?

    Oder auch andersrum gefragt: Warum ist es bei Bowie wichtig?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Noch hat sich Frau Sibel Schick gar nicht zum neuen Fall Asia Argento gemeldet. Warten Sie doch erst einmal ab. Vielleicht trifft der sibel`sche Bannstrahl auch die weiße (bald auch alte) Frau.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @TazTiz:

        Ich vermute das sich in der schick`schen Denke irgendwo schon eine Entschuldigung für das Verhalten der Frau Argento geformt hat und langsam Gestalt animmt.

        Ihre Argumentation könnte in etwa so klingen: " Auch ein 17 Jähriger MANN kann sich gegen einer ältere Frau körperlich zur Wehr setzen.... Oralsex bei einem Mann ist ein Gefallen der Frau gegenüber dem Mann und ist etwas anderes als das gewaltsame Eindringen in die Frau...Frau Argentino war als Opfer von sexueller Gewalt nicht mehr fähig Grenzen zu erkennen...Frauen die sich an jünger Sexpartner halten, anstatt nur alte weiße Männer zu umgarnen, werden gesellschaftlich stigmatisiert...usw. usw"

        Naja..was soll ich sagen? Im Endeffekt hatte eine damals 39jährige mit einem 17 Jährigen (vielleicht) Sex. Die Mutterrolle im gemeinsamen Schauspiel macht es vielleicht problematisch, vielleicht versucht Weinstein aber auch nur ein paar Fäden zu ziehen und Opfer in Misskredit zu bringen.

        In Anbetracht des Altersunterschiedes ist es vielleicht tatsächlich zu stumpf dem damals 17jährigen zu verhöhnen oder süffisant darüber zu lachen. Für mich stellt sich dann trotzdem die Frage, warum zur Hölle einem gerade mal mitte Zwanzig jährigem Bowie genau dies vorgehalten wird, zudem sein Groupie bis heute beteuert, ein großartiges Erlebnis gehabt zu haben?

        Wenn ich für mich als Mittdreißiger darüber nachdenke, wäre das Mindesalter für eine Sexualpartnerin bei mir wohl mindestens 20 Jahre. Ein mehr an Erfahrung sollte auch mit einem gewissen Verantwortungsbewusstsein dahergehen.

        Anderseits hatte ich selbst als 15 Jähriger Minderjähriger ein Verhältnis mit einer 24 jährigen Frau und bereue daran nichts.

        Es geht wohl nicht nur um das Alter an sich, sondern auch um die Reife des jeweilgen Partners und das individuelle Verhältnis zueinander.

        Schwieriges Thema, das boulevaresk von allen Seiten aufgekocht, verkürzt und hochgeputscht wird, um einen Punkt für die eigene Mann- oder Frauschaft zu machen.

        Im Zweifel für keinen!

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          " Andererseits hatte ich selbst als 15 Jähriger ein Verhältnis mit einer 24 Jährigen Frau und bereue daran nichts"



          Was tut das zur Sache? Viele junge Männer haben Sex mit älteren Frauen, wobei zwischen 15 und 24 Sie sich an den extremen Enden einer gleichen Altersgruppe befunden haben. Aber hier handelt es sich um einen sehr grossen Altersunterschied, wo das psychische Machtverhältnis in einem völligen Ungleichgewicht ist zugunsten der älteren Frau, die in der Lage ist, ihr Objekt der Lust völlig zu dominieren. Denn der Oralverkehr kann so oder so betrachtet werden. Natürlich ist es angenehm für denjenigen, der einen geblasen bekommt, aber der Umstand, dass der Penis im Mund eines anderen liegt, kann auch Kastrationsängste hervorrufen, vor allem, wenn es durch hinterlistige Überraschung und psychologischen Druck geschieht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @Nachtsonne

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Hast Du es wirklich besser, Amerika ?

  • Und wieder: "Scheidelinien. Über Sexismus, Rassismus und Klassismus" . Anja Meulenbelt 1979.

    • @aujau:

      Ich habe mir nach Ihrem letzten Post zwei Rezessionen dieses Buches durchgelesen (das Buch selber ist auf die Schnelle auch garnicht so leicht zu haben) und schon die Rezessionen sind ausschließlich in "kritischen" Zeitrschriften oder Blogs erschienen. Es handelt sich um ein Buch, dass auf den presönlichen Erfahrungen der Autorin aufbaut. Der Inhalt (soweit aus den Rezessionen zu erkennen) beschreibt das was man heutzutage wohl als Intersektionalismus bezeichnen würde. Ich vermute Slogans wie: Männer können keine Opfer sein, weil sie zur Gruppe der Unterdrücker gehören. (Was ja auch wunderbar zu diesem Artikel passen würde) Liege ich mit dieser Einschätzung inetwa richtig?

      • @Januß:

        Die critical whiteness theorie gab es seinerzeit noch nicht und Meulenbelt beschreibt und analysiert differenzierter, als es einer Feministin im Allgemeinen zugetraut wird. Leider erreicht differenzierte Analyse weniger Aufmerksamkeit als bashende Kolumnen und Hashtags

      • @Januß:

        Nein. Meulenbelt analysiert die Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Diskriminierungsformen und macht Vorschläge zum Umgang damit. Ich finde sowohl bei mir selbst als auch bei vielen anderen ForistInnen die Thesen der Autorin aktuell.

      • @Januß:

        Ach ja. Vörn&Achtern-Gefriemel!



        Beim Abbrechen der Finger im Hosenstall*¿*



        kurz - Türdel auf - Türdel zu*?¡*



        &



        Nu*?*

        unterm——



        Anja Henriëtte Meulenbelt (* 6. Januar 1945 in Utrecht) ist eine niederländische feministische Schriftstellerin, Essayistin und Politikerin. Von Juni 2003 bis 2011 war sie Mitglied der Ersten Kammer der Generalstaaten, dem Parlament der Niederlande, für die Socialistische Partij (Sozialistische Partei Niederlande). Bekannt wurde sie durch den internationalen feministischen Bestseller Die Scham ist vorbei.

        WerdegangBearbeiten

        Meulenbelt wurde in Utrecht geboren und studierte in Amsterdam.

        In Deutschland wurde Anja Meulenbelt als Feministin bekannt. In ihren Publikationen wie „Feminisme en socialisme“ (1975) und vor allem in „De ziekte bestrijden, niet de patient. Over seksisme, racisme en klassisme“ (dt.: „Scheidelinien. Über Sexismus, Rassismus und Klassismus“) ging sie der Fragestellung nach, wie sich Sexismus, Rassismus und Klassismus überschneiden.

        In den letzten Jahren arbeitete sie bei der Stichting Admira, bei der sie unter anderem Frauengruppen im ehemaligen Jugoslawien anleitete. Außerdem unterstützt sie in ihrer Mitarbeit bei der Stichting Kifaia gehandicapte Personen im Gazastreifen. 2008 war sie beim ersten Gay Pride in Ankara zu Gast.

        Anja Meulenbelt publizierte rund dreißig Bücher, die in mehrere Sprachen und fast alle ins Deutsche übersetzt worden sind.…“



        de.wikipedia.org/wiki/Anja_Meulenbelt



        &



        Natalje - nu kömmst du*!*



        ——



        So ziemlich alles von ihr mal gelesen.



        Schonn. Lang was her - Ja!



        Aber - Fitte Kappe;) •

  • Vinestone ist Schuld.

  • Wie so oft werden Opfer jeder Form von Gewalt später selbst zu Tätern darin.

    • 9G
      99337 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Würde ich auch so sehen. Aber es gibt, wie ich selbst erlebt habe, auch Opfer, die diese Argumentation zutiefst verletzend finden. Nicht nur, weil sie selbst nicht zu Tätern wurden, sondern vor allem, weil sie dies als Entschuldigung des Täters empfinden.

      • @99337 (Profil gelöscht):

        Den Zusammenhang muss man trotzallem benennen dürfen. Es kann das Opfer durchaus auch erhaben machen, wenn es den Cut hingekriegt hat.



        Und ja, Schuld wird dabei relativiert, wenn man davon ausgeht, dass Umgang/Umfeld den Menschen nahezu unausweichlich formt und das nur schwer zu korrigieren ist.

    • @lions:

      Seh gerade, @mowgli hat schon mal...

  • Sorry, mir fehlt hier im Artikel der Plausibilitätscheck. Ein 17 (!) jähriger heterosexueller Jugendlicher bekommt von einer gutaussehenden Dame Mitte 20 einen geblasen und anschließend darf er Sie noch erleben ohne sich anstrengen zu müssen. Und jetzt ist er schwer traumatisiert mit gesundheitlichen und finanziellen folgen? Sorry, davon glaube ich kein Wort. Da er nicht volljährig war, ist das Ganze natürlich zu überprüfen. Aber ansonsten finde ich es absolut falsch und kontraproduktiv, solche Storys mit den Erlebnissen der Weinstein-Opfern gleichzusetzen!

    • @Nachtsonne:

      Sie sagen es!!! Über die "Story" musste ich auch schmunzeln. Vielleicht hätte der jetzt "traumatisierte Junge" den Rat der NRA befolgen sollen, die ja jeden Jugendlichen in den USA bewaffnen möchte. Dann hätte er die "böse Frau", die ihre Fellatio-Kenntnisse und anderes an ihm ausprobiert hat - was natürlich jeder heterosexuelle 17-jährige Mann verabscheut - wie ein richtiger US-Kerl mit der Waffe verscheuchen können. Mal davon abgesehen, dass ein männlicher Homo sapiens gewisse biologische Vorgänge in seinem Körper zunächst aktivieren muss, um überhaupt derartige Leibesübungen ausführen zu können, ist das wohl eher eine Story, um die #MeToo-Vorkämpferin Asia Argento zu diskreditieren.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ricky-13:

        Nachdem die Diskussion bereits fortgeschritten ist, dürfte es auch Ihnen nicht entgangen sein, dass das Thema nicht die Frage sexueller Vorlieben ist und zudem wenig Anlass zum Schmunzeln bietet.

        Wer hier eine Diskreditierung von Frau Argento sieht, zeigt nur seine verachtende Haltung gegenüber einem männlichen Opfer.

        Kein Beitrag zum dringend nötigen Geschlechterfrieden.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Doch, es gibt Anlass zum Schmunzeln, besonders wenn ich weiter unten lese: „Ein 17 jähriger, der am Anfang seiner sexuellen Entwicklung steht und erst kürzlich dem Kindesalter entwachsen ist ...“

          Wir haben es hier mit der US-amerikanischen Gesellschaft und seiner Rechtsprechung zu tun, die teilweise immer noch im 18. Jahrhundert verharrt. Wer sagt uns eigentlich, dass die Anwälte von Harvey Weinstein nicht alle Register ziehen, um ihren Mandanten besser dastehen zu lassen?

          • @Ricky-13:

            Ihnen ist schon klar, dass Sie hier eine Debatte führen wollen, ab wann jemand sexuell so mündig ist, dass er selber über seine Sexualität bestimmen kann.



            Eine Debatte, die besonders gerne von Pädophilen geführt wird.

            Es gibt nun mal gesetzliche Schutzaltersgrenzen. Als Pädagoge habe ich mir früher auch den Kopf immer wieder darüber zerbrochen, inwiefern diese realistisch sind und bin aber mittlerweile zu dem Ergebnis gekommen, dass diese schon okay sind.



            Denn:



            Kein 17jähriger als Beispiel wird dazu gezwungen, sofern er einvernehmlichen Sex mit jemand Älterem hat, dies zur Anzeige zu bringen oder in die Öffentlichkeit. Wenn er keinen Leidensdruck verspürt, wird er dies auch nicht machen. Nur wenn er sich subjektiv (und nur das kann hier entscheidend sein) belästigt oder in seiner körperlichen Integrität eingeschränkt fühlt, KANN er das machen.



            Und genau dies ist hier wohl passiert.

            • @Age Krüger:

              Als Pädagoge scheinen Sie aber ziemlich viel Zeit zu haben, wenn Sie hier den ganzen Tag in der taz Ihre Kommentare abgeben können. Ich hatte lediglich auf die Unterschiede in der Biologie des weiblichen und des männlichen Homo sapiens aufmerksam gemacht, und das im obigen Satz mit "Mal davon abgesehen, dass ein männlicher Homo sapiens gewisse biologische Vorgänge in seinem Körper zunächst aktivieren muss, um überhaupt derartige Leibesübungen ausführen zu können ..." vielleicht etwas zu lustig dargestellt. Da es sich auch um einen (damals) 17-jährigen jungen Mann handelt, der sicherlich kein Kind mehr war und sich gegen eine kleine Frau zur Wehr setzen konnte, habe ich meinen Kommentar etwas lockerer gestaltet. Wenn ich damit jemanden auf den Schlips getreten bin, dann tut es mir leid. Das gibt Ihnen aber noch lange nicht das Recht mich in eine pädophile Ecke zu setzen. Pädophile gehören weggesperrt und da gibt es auch kein Wenn und Aber. Mäßigen Sie sich also diesbezüglich, mir derartige Debatten zu unterstellen, dass ich solche Sauereien verharmlosen will.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Ricky-13:

                Ein kurzer Seiten-Einwurf: Auch Ihr letzter Kommentar ist m. E. einseitig und verharmlost den mutmasslichen Übergriff von Frau Argento.

                Ich behaupte in Kenntnis weiblicher Gewalt: es ging nur vordergründig um Sexualität, tatsächlich aber um Macht. Und für den 17 jährigen um eine Ohnmachtserfahrung.

                Wer dies nicht begreifen will oder kann, sagt viel über seine eigenen Begrenztheiten aus. Gehen Sie mal in eine Opfer-Beratungsstelle und lassen sich dort die Psychodynamik erläutern, wieso ein Kerl mit großer physischer Kraft in bestimmten Konfliktsituationen mit seiner Partnerin zu einem kleinen Jungen wird und sich am liebsten in einem Mauseloch verkriechen möchte.

                Männliche Gewalt ist häufig roh und brutal, weibliche hingegen hinterhältig und manipulativ. Ich finde beides gleichermaßen Scheiße.

                Dies zu erkennen erfordert gründliche Blicke in tiefe Abgründe und ist mit solchen Verharmlosungen wie die von @Nachtsonne nicht erfasst. Zu dem Pseudonym habe ich mir wohlweislich jeglichen Kommentar verkniffen. Ich hätte mich sonst um Kopf und Kragen geredet.

                Zum Glück ist da die Impulskontrolle vor!

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen. Wir reden hier nicht über einen kleinen Jungen, sondern über einen 17-jährigen Mann. Ein 17-jähriger Mann ist jederzeit in der Lage, eine Frau die er abstoßend findet, von sich zu stoßen. Aber der junge Mann hat lieber seinen "Leuchtturm" ausgefahren und sich danach (vielleicht !!!) noch 380.000 Dollar geben lassen - anstatt die Dame von vornherein in ihre Schranken zu weisen. Man sieht also, das Früchtchen ist wohl ein ganz besonderes Früchtchen. Wahrscheinlich haben das auch die Anwälte von Harvey Weinstein erkannt und setzen jetzt auf den heute 22-jährigen Schauspieler und Rocksänger, um Asia Argento mundtot zu machen. - "Bennett soll sich nach dem Vorfall „extrem verwirrt, beschämt und angeekelt“ gefühlt haben". - Diesen Satz werden die Anwälte von Harvey Weinstein jetzt sicherlich ständig in den Medien und auch im Gericht wiederholen. Die USA ist ja bekannt für ihre Idiotien. In den USA kann jeder Schwachkopf sich eine Schusswaffe kaufen, aber wenn eine Frau sich 'oben ohne' an den Strand legt, dann wird sie sofort verhaftet. Die US-Amerikaner sind eben prüde und diese Prüderie schlachten die Anwälte von Harvey Weinstein jetzt gnadenlos aus und machen aus einem jungen Mann einen kleinen Jungen. Vielleicht bekommen sie den "Rocksänger Bennett" ja auch noch dazu, sich in eine Schuluniform zu zwängen, denn US-Anwälte sind sehr einfallsreich.

                  Keine Frage, eine Frau/Mädchen/Junge muss vor sexuellen Übergriffen geschützt werden, aber wer mir erzählen will, dass ein 17-jähriger Mann von einer Frau zum Sex gezwungen werden kann, der hat wahrscheinlich noch nie einen 17-jährigen jungen Mann von nahen gesehen. Sind wir doch ehrlich, in Europa würde man über so einen "Fall" gar nicht reden, weil es kein "Fall" für die Justiz wäre.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Ricky-13:

                    Ihre Absicht, die Dinge auf den Punkt zu bringen, ist Ihnen gründlich misslungen.

                    Ich empfehle nochmals, meinen Kommentar von gestern 18:04 Uhr zu lesen und vor allem: in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Reflexartige Antworten mit heißer Nadel gestrickt sind dabei hinderlich.

                    Wenn wir von einem 17jährigen reden, reden wir juristisch von einem Minderjährigen. Ihre Anleihen in der Zeugen-Jehovas-Terminologie zeigt Ihre Befangenheit im Sexuellen. Bei Männern heißt dies Testosterongesteuert. Wie ist das bei einer Frau?

                    Nochmals der Hinweis auf Opfer-Beratungsstellen. Dort können Sie Ihr Schwarz-Weiß-Gut-Böse-Bild auf den Prüfstand stellen. Fragen Sie mal nach männlichen Opfern. Sie werden Antworten erhalten, die Ihre Stereotypen gehörig durcheinander wirbeln. .... sofern Sie es zulassen.

                    Pädagogen, die Sie - wie jüngst bei Age Krüger - gerne diskreditieren, hilft übrigens Opfern beim gemeinsamen Blick in die tiefen seelischen Abgründe. Und beim mühsamen Weg raus aus der Opferrolle.

                    Ich freue mich, dass andere Foristen differenzierter schauen können.

                    • @76530 (Profil gelöscht):

                      Leiberg: "Nochmals der Hinweis auf Opfer-Beratungsstellen. Dort können Sie Ihr Schwarz-Weiß-Gut-Böse-Bild auf den Prüfstand stellen."

                      Wir haben es hier aber nicht mit einem psychisch labilen Mann zu tun, sondern mit einem jungen Schauspieler und Rocksänger, der das Rampenlicht sucht.

                      Weiter unten schreiben Sie, dass Sie Ende der 1960er Jahre 17 Jahre alt waren. Wenn das stimmt, dann sollten Sie sich jetzt auch nicht mehr wie ein Jugendlicher benehmen und „fissnerhaft“ so tun, als ob Sie meine Kommentare nicht verstehen.

                      Mir kommen die meisten Kommentare hier ohnehin so vor, als ob ich in einer Jugendzeitung bin, wo pubertäre Jünglinge ihre Meinung zum Besten geben, ohne zu begreifen, dass es bei dem obigen Fall Argento/Bennett/Weinstein um etwas ganz anderes geht, als Sex mit einem 17-Jährigen. Von einem Rentner, der Sie ja nach eigenen Angaben sind, hatte ich eigentlich erwartet, dass er das sofort begreift, aber da habe ich mich wohl geirrt.

                      • 7G
                        76530 (Profil gelöscht)
                        @Ricky-13:

                        Ein exklusiver Hinweis aus der Kommunikationstheorie: wenn die Botschaft eines Senders nicht beim Empfänger ankommt, kann dies am Sender liegen.

                        Es muss es aber nicht.

                        Und - was Ihre Irrtümer angeht: die sollten Sie am besten mit sich selbst klären. Im stillen Kämmerlein.

                        • @76530 (Profil gelöscht):

                          Sie scheinen Langeweile zu haben und meinen darüber hinaus auch noch, dass Sie im Begriff der alleinigen Wahrheit sind. Die Wahrheit ist aber nichts Statisches, sondern etwas Dynamisches. Wie die Wahrheit im obigen Fall irgendwann ausschaut, werden wir ja sehen.

                          Im Grunde hat Nachtsonne das einzig Richtige gemacht. Er hat Ihre Frechheiten ignoriert. Genau das werde ich jetzt auch machen – Sie ignorieren.

                          • 7G
                            76530 (Profil gelöscht)
                            @Ricky-13:

                            Die Schönheit liegt bekanntermaßen im Auge des Betrachters.

                            Ihre Argumentation fällt auf Sie selbst zurück. Wo Sie Langeweile und Frechheiten sehen, sehen Andere zum Glück Anderes. Wer von Wahrheit redet, sollte sie auch zu Kenntnis nehmen - und nicht nur Meldungen, die der eigenen Ansicht dienen.

                            Ihr Angebot zum Schweigen erfreut mich, verschont es mich doch von Ihren Projektionen über 17 jährige männliche Minderjährige, Pädagogen und Rentner.

                            Danke.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Ricky-13:

            Um Ihre Frage ohne Umschweife zu beantworten: Niemand sagt uns das. In juristischen Prozessen wird viel schmutzige Wäsche gewaschen, wie bereits Herr Kachelmann erleben durfte. Und für Außenstehende wie uns ist es schwierig, Wahrheit von Märchen zu unterschieden.

            Ich nehme aber zunächst das Naheliegende an. Und das heißt: ich glaube den Ausführungen des jungen Mannes, wie ich auch Kachelmann glaube. Die Schweigegeldzahlung von Frau Argento enthält für mich Plausibilität.

            Wenn sich die Vorwürfe als Lügen herausstellen sollten, korrigiere ich meine Meinung gerne.

            Die Anwälte von Weinstein und Weinstein selbst interessieren mich hier und jetzt nicht die Bohne. Da ist die amerikanische Justiz bereits tätig - und die ist - wie wir wissen - sehr gründlich.

    • @Nachtsonne:

      Wieso soll man da was nicht gleichsetzen dürfen? Bei #MeToo geht es doch nur am Rande um strafbare Handlungen...Wie wir gelernt haben geht es um das subjektive Empfinden.Wenn eine Frau, der man zu lange in den Ausschnitt geglotzt hat #MeToo schreien darf, darf dieser Kerl das auch. Oder nicht, weil er ein Kerl ist?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Nachtsonne:

      So wie Sie das schildern, hätten Sie bestimmt nicht nein gesagt, von so einer tollen Frau einen geblasen zu bekommen, Das ist eine typische Machohaltung. Ein 17 jähriger, der am Anfang seiner sexuellen Entwicklung steht und erst kürzlich dem Kindesalter entwachsen ist, kann, wenn er unvorbereitet zum Sex genötigt wird von einer Frau, die dem Alter seiner Mutter näher steht als dem des jungen Mannes, psychologischen Schaden erleiden, wie Verlust des Selbstwertgefühls und Unfähigkeit mit anderen Frauen zu schlafen. Vergewaltigungen jüngerer Männer von reiferen Frauen basieren in der Regel auf psychischer und nicht physischer Gewalt, was den Tatbestand nicht mindert. Sehen Sie sich doch noch einmal den Film" Reifeprüfung" an ...Mrs. Robinson...m.youtube.com/watch?v=yfSny4MkS3c

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Danke für den ebenso differenzierten wie anschaulichen Hinweis.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Mannomann. :-)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Nachtsonne:

      Ein höchst entbehrlicher Kommentar.

      Das Entscheidende haben Sie leider 'übersehen'. Erstens: die Frage der Freiwilligkeit. Zweitens: die der juristischen Grundlagen. (Ich weiß: ist nichts für Vereinfacher!)

      Vielleicht lassen Sie sich von jedemR einen blasen: ich suche mir das selbst aus. Und es gibt mehr, bei denen ich dankend verzichte.

      Das Aussehen ist halt für manch einen nicht alles.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Also, jetzt mal so aus meiner männlichen Sicht, der ich Mitte der 70er Jahre 17 Jahre alt war: So ganz ausgeschlossen bzw. völlig außerhalb jeglicher Lebenserfahrung ist es ja nicht, dass ein 17-jähriger junger Mann die Verführung durch eine etwas ältere junge Frau doch eher geniesst.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Karl B:

          Also, jetzt mal aus meiner Sicht, der ich Ende der 1960er Jahre 17 Jahre alt war: es geht um die Würdigung des vorliegenden Falls. Siehe: Erstens und zweitens meines Kommentars.

          Die eigenen Fantasien und/ oder Lebenserfahrungen sind da eher Petitessen. Egal von wem und egal, ob aus männlicher oder weiblicher Sicht.

  • Tja, wie heißt es so schön? Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

  • #MeToo ist mit diesem Vorfall sicher nicht gescheitert aber er verdeutlicht das diese Geschichte noch nicht an ihrem Ende angelangt ist. Auch wenn Frau Argento schuldig ist (was angesichts des Schmiergeldes naheliegt) heißt das ja nicht das ihre eigenen Anschuldigungen unwahr sind.



    Dennoch kann es gut und gerne sein das sich die Sicht auf #MeToo deutlich verändert, sollte sich derartige Fälle häufen. Außerdem laufen die meisten Prozesse, die aus #MeToo hervorgegangen ja noch. Es wird interessant sein zu sehen wie viele Angeklagte sich am Ende als Opfer herausstellen und wie viele der Ankägerinnin am Ende als Täterinnin darstehen. Ich denke das wird letztlich darüber entscheiden ob #MeToo als gescheitert angesehen werden wird oder nicht.

    Es wundert mich ja das in dem Artikel nicht erwähnt wurde das ein Männliches Opfer nicht so beklagenswert ist, wie ein weibliches Opfer. Denn das ist zweifelsfrei genau die Ausflucht, die man von misandrienen Feministinnin zu erwarten hat.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Für mich ist die Berichterstattung über die vermutlichen Verfehlungen von Frau Argento nicht allein mit dem Hinweis auf eine narzistische oder exhibitionistische Persönlichkeit erledigt. Gewiss gibt es die - und in der Künstlerbranche nicht zu knapp.

    Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, wäre dies in meinen Augen vor allem Ausdruck von Scheinheiligkeit und Werteverfall. Obwohl: viel verfallen kann nicht mehr.

  • Bei moralisch exponierten Gruppen und Personen geht das mediale-gesellschaftliche Spiel immer auch dahin gerade dort unterm Teppich zu schauen. Das ist grundsätzlich richtig so, kann aber auch schnell zu einer billigen Schlammschlacht degenerieren.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Ja nun, hat eigentlich ernsthaft jemand erwartet, dass unter all den Frauen, die sich zu MeToo äußern, nicht auch solche sind, die so einen Hashtag nur dazu nutzen, sich selbst in den Vordergrund zu spielen?

    Das ganze wird dadurch nun wirklich nicht grundsätzlich in Frage gestellt, es zeigt allenfalls auf, dass auch Frauen in Bezug auf sexuelle Belästigungen Täter sind. Aber das ist ja nun auch nichts neues...

    • @849 (Profil gelöscht):

      Erwartet hat das niemand, aber gehofft schon. Aber solange es Feministinnen gibt, die die Menscheit in zwei Gruppen einteilen, von denen die eine engelsgleich und rein und die andere gewaltätig und dämonisch ist, ist die Häme der Dämoniserten erwartbar.

      Wer Frauen unterstellt sie könnten nicht auch brutal, machtgeil, hinterhältig, rassistisch oder sexuell fordernd sein, spricht ihnen ihre Menschlichkeit ab.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Adele Walter:

        Ja, die Häme ist erwartbar. Ich halte ja nichts von MeToo/Two als Instrument gesellschaftlicher Veränderung, aber auch nichts davon, dass man von Seiten der "Dämonisierten" die schwarzen Schafe dazu hernimmt, die Sinnhaftigkeit des Diskurses zu diskreditieren. Wobei ich den Ausdruck "Dämonisierte" auch nur unter der Prämisse akzeptieren würde, dass eine Mehrheit derer, die sich unter dem Hashtag geäußert haben, sich für Engel hielte, was ich nicht glaube.

  • Als Müllmann darf ich mich leider nicht zu dieser Angelegenheit äußern.

  • #WomenAreTrash #YouToo

    und damit ist das Ying und Yang der Genderarschlochizität vorerst wieder im kosmischen Gleichgewicht.

    Jetzt warte ich auf die Erklärungen warum sexuelle Belästigung von XX-Chromosomenträgern an XY-Trägern weniger schlimm bzw. in diesem speziellen Fall, wenn nicht berechtigt, so doch notwendig und bei genauer Betrachtung zwangsläufig und falls doch nicht, wenigstens entschuldbar ist.

    Frau Schickel, Frau Schmollack übernehmen Sie.

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Adele Walter:

      Aber, aber, da wartet man doch nicht auf gewisse AutorInnen, das lässt sich doch bereits in den Kommentaren hier lesen: Die Täterin war "heiß" und mitte 20, der junge Mann pubertär und daher dauer-rattig, ergo kann es doch gar nicht sein, dass er das nicht gewollt hat. Vermutlich soll er ihr eigentlich sogar dankbar sein, mehr Lebenserfahrung und so ...

  • Das Perfiede am Opferwerden ist, dass man anschließend sehr leicht zum Täter werden kann, wenn man denn überlebt. Entweder anderen Menschen gegenüber oder aber gegenüber sich selbst. Nur die Allerstärksten und Allerreflektiertesten schaffen es heraus aus dem sogenannten Teufelskreis. Für Leute, die nie selber Opfer waren, ist das aber noch lange kein Grund, hochmütig zu sein. Sie mussten schließlich nie beweisen, dass sie die Stärke, die andere nicht haben, selbst hätten.

    • @mowgli:

      Wer sich selbst gegenüber nicht zum TaeterIn werden soll, braucht eine Lebenssituation mit Raum für Auszeit und Zugang zu Wissen und Möglichkeit, dem Schmerz ungestört/trotzdem ggf. aufgefangen gegenüber treten zu können. Das haben leider nur wenige.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Sehr kluge, treffende Gedanken, die ich gerne teile.

      In jungen Jahren war auch ich schnell dabei, unsere Elterngeneration massiv zu kritisieren, wie sie Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg zugelassen oder sogar dabei mitgemacht haben.

      Dass meine Generation der Nachkriegskinder dieser Prüfung nie ausgesetzt war und deshalb nichts beweisen musste, habe ich erst spät begriffen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        ergänz vllt mal so

        “Sie hätten auch nicht anders gehandelt!“ eines Rudolf Augstein.



        Fiel bei mir - auch dank lebensklugem Hintergrund familie.



        Aber - das rechtfertigt eben nicht.



        Bis in die 60er im - heute - degeneriert Tischfeuerwerk der Demokratie.



        SD-Leute an entscheidenden Stellen wissentlich zu beschäftigen.

        Der Spiegel muß schon sein.



        Normal.

        unterm—-&



        zu 's Mowglis richtigen These



        Mir fallen dazu immer zwei Politikaster ein.



        Die das leider wenig - wenn überhaupt.



        Post - reflektiert & sich abverwandelt haben.



        Normal. Leider.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Ich bin mit Ihnen.

          Zu r e c h t f e r t i g e n ist weder das sogenannte Tausendjährige Reich noch sein Fortwirken in kaum gewendeten Demokraten vom Schlage eines Herrn Filbinger und Gesinnungsfreunden.

          Die Geschichte dieses Landes war und bleibt schmutzig. Nur Art und Methode der Beschmutzung haben sich verändert.

          Ps. Wieso so geheimnisvoll? Nennen Sie doch Ross und Reiter!

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich versuch's mal:



            Westdeutsche Grossindustrie , Klerus, Militär, Justiz und bestimmte Teile der Wissenschaft sowie die rechte Seite der Politik als Reiter und die trotz Niederlage im Grossteil noch immer stockreaktionaere Bevölkerung der frühen Nachkriegszeit als Ross.

            • @aujau:

              Njorp. Kann frauman nehmen.



              Liggers.

              unterm—-but —-



              Zielte ja auf 's Mowglis - O/T-These.



              kurz - Oskar&Wölfie -;(



              Ha no. Würd ich meine Kinder nicht anvertrauen. No way. Besser is das.



              Normal.

  • Die Revolution frisst ihre Kinder.

    • @J_CGN:

      Sehr gut gesagt!



      Oder das alte Zitat von Gustav Heinemann, Sie wissen schon....

  • Gegen die Debatte und die konkrete Verfolgung von Straftaten sagt niemand etwas.



    Bei #metoo geht es um Rufmord auf Grund von unbelegten Beschuldigungen. Entweder jemand steht hinter #metoo und muss deshalb jetzt auch jegliche berufliche Aktivität von Asia Argento blockieren oder jemand steht hinter dem Rechtstaat und muss auch fordern, dass alle von #metoo bislang Beschuldigten rehabilitiert werden solange wie es keine Verurteilungen gibt.



    Die dritte Möglichkeit ist zu sagen, dass Frauen als unschuldig gelten, es sei denn ihre Schuld wäre erwiesen - aber Männer bereits bei Verdacht ausgegrenzt werden sollen. Dies ist bis jetzt der unausgesprochene Tenor bei #metoo gewesen. Das ist dann einfach blinder Geschlechterkampf. Diesen Leuten geht es nicht um den Kampf gegen Ungerechtigkeiten, sexuelle Gewalt oder sonst irgendetwas. Da geht es nur darum die Karriere möglichst vieler Männer kaputt zu machen und sich dabei gut zu fühlen. Das geht in Richtung #menAreTrash und ist ein schlimmer Sexismus, den es in dieser krassen Form selbst bei den schlimmsten Chauvis kaum gegeben hat.

    • 8G
      8786 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Schön formuliert, Velofisch. Gerade jetzt, seit #menAreTrash, ist mal wieder so eine Grenze überschritten.



      "Die dritte Möglichkeit" erinnert mich so ein bisschen an die wegen Steuerhinterziehung vorbestrafte Ikone des deutschen Feminismus und ihrem Einsatz als "Gerichtsreporterin" für die Bild-Zeitung damals bei der Causa Kachelmann.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @8786 (Profil gelöscht):

        Man sollte sich in Bezug auf die Schwarzer mal vergegenwärtigen, was diese zur "Schwanzabtat" einer gewissen Lorane Bobbit 1994 in "Emma" kundgetan hat:

        "Sie hat ihren Mann entwaffnet. (…) Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. (…) Es bleibt den Opfern gar nichts anderes übrig, als selbst zu handeln. Und da muss ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich!“

        Ob man(n) da nicht herauslesen kann, was diese "Ikone des deutschen Feminismus'" in Wahrheit antreibt...?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Ein treffendes, leider fast vergessenes Beispiel dafür, dass sich der Antrieb von Frau Schwarzer und ihrer Gesinnungsfreundinnen nur aus einem speist: Gewalttätigkeit.

          Dass dies folgenlos blieb, sagt alles über die Gewalttätigkeit dieser Gesellschaft.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @8786 (Profil gelöscht):

        Gutes Beispiel.

        Doch nennen wir die Dinge beim Namen: Die Causa Schwarzer zeigt unterschiedliche Formen des Kampfes auf: den offenen und den aus dem Hinterhalt. Den, der gewisse Regeln einhält, und den, bei dem der Zweck j e d e s Mittel 'heiligt' und für ein Lehrbuch der Psychopathologie taugt.

        Für mich diskreditiert sich jedeR, der zu solchen Mitteln greift wie Frau Schwarzer. Ikone sein heißt für mich etwas anderes.

        Es sei denn, wir begeben uns in den Bereich der Mythen und Märchen.

  • Der Sumpf des gelangweilten Establishments.

  • 9G
    99337 (Profil gelöscht)

    "[...]weist es kein Scheitern von #MeToo auf. Ganz im Gegenteil. Denn es zeigt erneut die Grausamkeit, die #MeToo offenlegen will: Sexualisierte Gewalt ist real und leider alltäglich. Unabhängig davon, wer Täter*in und wer Betroffene*r ist, sollte die Debatte fortgeführt und die Fälle sollten vor Gericht geklärt ­werden.

    Mir ist diese Schlussfolgerung zu abenteuerlich.



    Natürlich sollten sexuelle Übergriffe öffentlich thematisiert und Machtstrukturen dahinter aufgezeigt werden.

    Nur wäre es nicht vielleicht sinnvoller, erst einmal die Gerichtsverfahren abzuwarten, bevor Beschuldigte an den öffentlichen Pranger genagelt werden?

    Ich meine mich z.B. daran zu erinnern, dass Weinstein Leute beauftragt hatte, Opfer nach diskreditierenden "Schwachstellen" abzuklopfen.



    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass solche Vorfälle auch von den Anwälten der Angeklagten als Indiz für die generelle Unzuverlässigkeit der Anschuldigungen ins Feld geführt werden.

  • ... erst wenn alle zu Opfern und alle zu Tätern erklärt wurden, wird wieder Ruhe in die Debatte einkehren ... um dann die Kategorie besonders schwerer Missbrauch für die echten Opfer zu kreieren ...