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Neue linke VolksparteiDie rätselhafte Frau W.

Was will die Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht – ihre Partei stärken oder spalten? GenossInnen aus allen Flügeln fordern Antworten.

Will sie etwas Neues? Oder will sie nicht? Die Linke-Frationsvorsitzende Sahra Wagenknecht Foto: dpa

Berlin taz | „Verdammt, ich will dich, will dich nicht …“ – wenn es um Sahra Wagenknecht und die Linkspartei geht, dann trifft Matthias Reims Schlager das Verhältnis ganz gut. Im Spiegel-Interview orakelt Wagenknecht am Freitag über eine linke Volkspartei jenseits der Linken, zwei Tage später dementierte sie beim Neujahrsauftakt der Fraktion: Der Vorwurf, sie wolle die Linke spalten, sei „grotesk“ und „abenteuerlich“. Am Abend verschickt sie munter ihren Newsletter samt Umfrage: „Welche Personen fallen Dir spontan ein, die für solch einen Aufbruch wichtig wären?“

Was denn nun? Will Sahra Wagenknecht die Linkspartei verlassen und etwas Neues wagen? Oder will sie das nicht? Wenn nicht, was will sie dann? Fragen, die nur Wagenknecht selbst beantworten kann. Aber ihr Sprecher richtet auf taz-Anfrage aus: „Frau Wagenknecht steht nicht für das gewünschte Telefonat zur Verfügung.“

Die taz ist nicht die Einzige, die ohne Antwort bleibt. Auch in der Partei herrscht Ratlosigkeit. Und Frust. „Ich finde es problematisch, dass Sahra das Gespräch über ihre Idee einer linken Volkspartei bisher nie in der Partei gesucht hat“, sagt die bayerische Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke der taz. Sie gehört zu den Erstunterzeichnerinnen eines Aufrufs, der seit Freitag unter bewegungslinke.org online ging.

„Ein medialer Wahlverein kann keine Alternative zu einer pluralen und demokratisch verfassten Partei sein, die verschiedene Milieus verbindet“, heißt es da. Stattdessen plädieren die Unterzeichner für eine Linkspartei, die selbst Zentrum einer linken Bewegung ist und unter anderem für „offene Grenzen für alle“ steht.

Linker Flügel rebelliert

Der Aufruf ist keine direkte Replik auf das Spiegel-Interview, vielmehr erschien er zur selben Zeit und ist somit Ausdruck eines generellen Unbehagens. Seit Wochen werben Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht sich gegenseitig verstärkend für eine neue linke Sammlungsbewegung.

Neuester Dreh: eine Parteineugründung, die Teile von SPD und Grünen einschließt und nach dem Vorbild der Bewegung „La France insoumise“ des französischen Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon organisiert ist. Eine solche, auf eine starke Führungsfigur zugeschnittene Bewegung fände sie schwierig, sagt Gohlke und überhaupt: „Welches wären denn die Zugeständnisse an SPD und Grüne?“

Was bemerkenswert ist: Hier rebelliert der linke Flügel der Linken gegen ihre einstige Führungsfigur. Viele Unterzeichnerinnen kommen, wie Gohlke, aus den westlichen Bundesländern, hinter etlichen Namen steht Nordrhein-Westfalen, der Landesverband Wagenknechts, der traditionell wie eine Eins hinter der populären Spitzenfrau stand.

Wenn Wagenknechts Vorschlag einer neuen linken Volkspartei ein Testballon ist, um zu sehen, wer ihr folgen würde, dann ist er gleich nach dem Start abgestürzt. Wenn es der Versuch ist, die Parteibasis zu spalten und das verhasste Führungsduo Katja Kipping und Bernd Riexinger zu schwächen, dann erweist er sich als Rohrkrepierer.

Denn diesmal reicht es auch den Reformern in der Bundestagsfraktion, die sich aus machttaktischen Gründen mit den Wagenknechtianern zum Hufeisen verbündet haben und üblicherweise jede irritierende Äußerung Wagenknechts schweigend zur Kenntnis nehmen.

Die Parteiführung schweigt

Auch das Forum Demokratischer Sozialismus, fds, die Hausmacht von Wagenknechts Kovorsitzenden Dietmar Bartsch, reagierte mit ungewohnter Deutlichkeit: „Neue Politische Aufbrüche werden immer wieder mal gefordert und angekündigt, auch in der Linken“, heißt es in einer Stellungnahme die die sächsische Landesvorsitzende Antje Feiks gemeinsam mit dem fds verfasste. „Wie der einer neuen linken Volkspartei, einer ‚linken Sammelbewegung‘, gelingen soll, bleibt dabei absolut im Dunkeln. Es stellt sich sogar die Frage, was daran links sein soll.“

Denn gerade die immer wieder erwähnte Mélenchon-Bewegung zeige doch: „Solche ‚Bewegungen‘ kommen auch gern nationalistisch, antieuropäisch, in Bezug auf Geflüchtete durchaus fremdenfeindlich und in der Tendenz autoritär daher.“

Die Parteiführung, die am Wochenende noch überlegt hatte, ob sie Wagenknecht mit einer scharfen Replik antworten sollte, schwieg fein still und entspannte sich. „Es gibt für das Projekt einer Abspaltung keine Unterstützung in der Partei“, sagte Parteichefin Katja Kipping der taz.

Auch einige mahnende Worte an die renitente Fraktionsvorsitzende ließ Kipping, die sich sonst jede Kritik verkneift, fallen. „Gerade wenn man so wichtig für die Partei ist wie Sahra Wagenknecht, muss man dieser Verantwortung auch gerecht werden und eine solche Idee zuerst mit Partei und Fraktion diskutieren.“ Am Dienstag wird Wagenknecht zunächst im Fraktionsvorstand und dann in der Fraktion Fragen beantworten müssen.

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83 Kommentare

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  • "Angela Merkel... die erstklassige, weil geräuschlose Umsetzerin der Agenda-Politik."

     

    Genau. Das Merkmal "geräuschlos" wird völlig unterschätzt bis ausgeblendet. Deswegen auch die Mär von Sozialdemokratisierung der Union.

    • @agerwiese:

      Nicht zu vergessen: die 2 angeblichen linken Parteien SPD und Grüne, die die Hartz-Gesetze einführten und die Agenda 2010 vorantrieben. Die stehen noch heute zu dem, was sie getan haben.... Spenden?....Verwicklungen....?

  • Sarah Wagenknecht ist eine der besten Politikerinnen in der Geschichte Deutschlands seit 1990 - sie schafft es in die Medien und die Medien schaffen es zu ihr.

     

    Sie ist eben die Meisterschülerinn eines politischen Großmeisters. Problem ist nur, dass sie nicht im Mainstream mit ihren Ideen steht, sondern links von der Mitte.

     

    Das gibt zwar noch ein paar Knoten mehr Schwung in die Segel, dafür gelangt das Schiff nie in den Hafen, es muss auf offener See bleiben.

     

    Die SPD wäre die einzige Partei, die mit der Linkspartei zu einer Mitte-Linkspartei analog zur SPD bis 1998 fusionieren könnte. Dann ziehen dort Sarah und ihr Großmeister Oskar Lafontaine die Strippen und beerdingen unsere Angela Merkel, geboren in Hamburg-Barmbek, ansonsten die erstklassige, weil geräuschlose Umsetzerin der Agenda-Politik.

     

    Und die Agenda-Politik war das SPD-Politikprojekt in diesem Jahrtausend - man könnte auch sagen, sie war der Flop seit dem Bündnis der SPD mit dem Adel und dem rechten Rand am Anfang der Weimarer Republik: Eine Politik ohne Substanz und eine Anti-Werbung, wie sie kein CDU/CSU-Wahlkampfstratege hätte ausdenken können.

     

    Das Problem am Megaflop Agenda-Politik ist, dass die gesamte SPD-Führung dafür war und heute noch sein muss.

     

    Und deswegen ist Sarah Wagenknecht auf dem Sprung nach ganz vorn, vielleicht so ähnlich wie Joshka Fischer in den 1990ern, aber es wird nix dabei rauskommen, es bringt nix - es ist medialer Sturm ohne Schaden oder Konsequenzen.

     

    Die SPD von 1998 wollen nur ein paar Senioren bei IG Metall und der AfA der SPD haben. Karrieristen von Links und Rechts in der SPD glauben an andere Götter und göttliche Offenbarungen - sie denken, dass man es nur 'richtig' machen muss. dann wird's schon wieder gehen, dann wird Deutschland irgendwie sozial netter und liberaler, irgendwie einfach besser.

    • @Andreas_2020:

      Schon klar, ein Satz das Wagenknecht der beste Zauberlehrling seih um dann im weiteren nur noch über die SPD zu reden. Damit sollte die Bedeutung von Wagenknecht wohl klar umrissen sein. ;-)

  • Die Linke muss sich neu aufstellen!

     

    In allen drei Parteien ist die Linke so eingeklemmt und an den Rand gedrängt, dass daraus kein neuer Anfang werden kann.

     

    (Wer das endlose Angepasse bei den Grünen miterlebt hat, weiß, dass es in der Linkspartei kaum besser ist.)

     

    Wer nicht kämpft hat schon verloren. Neu aufstellen tut Not.

     

    Einen weiteren Grund nennen die

    //http://www.nachdenkseiten.de/?p=41917

    • @Rosmarin:

      Ach ja? Wie oft soll sich denn die Linke immer wieder neu aufstellen?

       

      Zugegeben: Die Linkspartei lässt zu wünschen übrig. Wie gesagt: mit der damaligen Zusammenlegung wurden auch linke Ziele verwässert.........Aber wer wollte, hatte bei der letzten Wahl ja die Möglichkeit, die DKP zu wählen.....Wir brauchen viel dringender eine außerparlamentarische Linke, die sich auch mit ökonomischen Belangen, mit Sozialpolitik befasst , von ihrem elitären Ross herunterkommt und die Linkspartei ein bißchen vor sich her treibt............

  • Dazu fällt mir ein:

     

    "Den Roten Stein der Weisen, gib zu! Den gibts doch nicht. Genosse, auch du Den gibt es doch nicht, Genosse, auch du du hast ihn nicht gefunden.

     

    Wir haben wie blödes Federvieh Mit rotem Kamm und Kikerikii Zum Gaudi für die Bourgeoisie uns oft genug zerschunden.

     

    Der Kampf ist hart, und unser Feind Ist schlau und hat sich längst vereint Ist schlauer als wir! und hat sich vereint und will uns einzeln schlagen.

     

    Genossen! fragt nicht penetrant Wie in dem Märchen hirnverbrannt: Wer ist der Linkste im ganzen Land? - das kann kein Spiegel sagen."

     

    (Wolf Biermann)

    • @Cristi:

      Genau so ist es! Danke!

  • Eigentlich hatte ich Frau Wagenknecht erst so verstanden, dass sie SPD und Grünenmitglieder die sich noch als links sehen, lediglich für Abstimmungen im Parlament gewinnen will, das könnte ich noch nachvollziehen........

     

    Dies dachte ich, weil sie geäußert hatte, dass die linken Kräfte sich zusammenschließen könnten, ohne dabei gleich ihre angestammte Partei (SPD,Grüne) verlassen zu müssen.......

  • Ich hab jetzt ziemlich viel rumgegoogelt, nirgends eine nähere Erläuterung darüber, was Wagenknecht denn nun genau will. Nicht in der Taz und nicht in anderen Medien. Aber gehetzt wird viel. Vielleicht sollten wir abwarten, was Frau Wagenknecht genauer dazu sagen wird.

     

    Es wird behaupte Sarah wolle eine neue linke Partei....Das kann ich mir nicht vorstellen, es sei denn Sarah hätte die Gründung der Linkspartei nicht mitbekommen, die ja genau darin bestand, möglichst alle Linken Kräfte in einer Partei zu sammeln. So wurde aus der PDS Die Linke: Eine Sammlung von PDS-WASG-SPD-linken und Regenbogen- Mitgliedern (hab ich jemanden vergessen?). Das hat einerseits zur Verwässerung linker Positionen geführt, andererseits dazu, das die Linke Kraft wenigstens in die Parlamente gewählt wurde.

     

    Eigentlich hatte ich Frau Wagenknecht erst so verstanden, dass sie SPD und Grünenmitglieder die sich noch als links sehen, lediglich für Abstimmungen im Parlament gewinnen will, das könnte ich noch nachvollziehen.

    Ich verstehe ehrlich gesagt gar nichts mehr. Man sollte abwarten, bevor man sich eine Meinung bildet.

    • @Yvonne 33:

      Dass man nicht wirklich weiß, was Wagenknecht und Lafontaine beabsichtigen, liegt aber an denen und ihren unklaren, widersprüchlichen Aussagen, nicht an den Medien. Aber da haben Sie recht: Warten wir mal ab.

      • @Earendil:

        Woher wissen sie so genau, dass es "an denen" und nicht an den Medien liegt??

        Und übrigens: Ich sehe Sarah und Oskar immer noch als jeweils eigenständige Personen......

        • @Yvonne 33:

          Was können denn die Medien dafür, wenn sich die beiden unklar ausdrücken?

          • @Earendil:

            Früher haben Journalisten und Journalistinnen nachgefragt, wenn etwas unklar war.

          • @Earendil:

            Sie haben die angebliche Ursache für die Verwirrung genannt. Nicht ich. Ich habe lediglich bemerkt, dass ich nirgends klare Aussagen finde und wollte gerne erfahren, woher Sie die Info haben, dass S.+O. für die Verwirrung verantwortlich sind.

  • Wo genau liegt der Unterschied zu den X-Over-Projekten von Katja Kipping. Not invented here Syndrom? Oder einfach innerlinker Streit? Was liegt da unter der Oberfläche?

  • Da spekuliert die Autorin Zielenlang darüber, ob Frau W nun die Linke spalten oder okkupieren will. Keine einzige Zeile über die inhaltlichen Vorstellung von W und L für eine neue linke Vorlkspartei. Auch keine Kritik daran, dass die beiden keine inhaltliche Debatte führen, sondern eine klassisch machtpolitische. Journalistisch bewegt sich das auf Boulevard-Ebene - einfach nur fad.......

    • @Philippe Ressing:

      "Da spekuliert die Autorin Zielenlang darüber, ob Frau W nun die Linke spalten oder okkupieren will. Keine einzige Zeile über die inhaltlichen Vorstellung von W und L für eine neue linke Vorlkspartei. Auch keine Kritik daran, dass die beiden keine inhaltliche Debatte führen, sondern eine klassisch machtpolitische. Journalistisch bewegt sich das auf Boulevard-Ebene - einfach nur fad......"



      Wie kommt es?, dass Sie mir gerade aus der Seele sprechen. Vielleicht ist es Ihne aufgefallen, dass die Autorin Lehmann auf kriegsfuß mit Frau Wagenknecht steht. Ich habe bis jetzt keine Artikel von ihr, in dem sie über Frau Wagenknecht schreibt gelesen, in dem sie sich auf einer sachlichen Ebene mit ihr auseinander gesetzt hat. [...]

       

      Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation

      • @Anna Deiport:

        Fakenews machen immer nur die anderen.

      • @Anna Deiport:

        ...hatte auch schon mal diese Idee... ;-)

  • Die Neue Linke d.h. Menschen gerechte Partei fehlt noch in Deutschland.

    In diesem Land reden Alle von Industrie IV. Null (Arbeitsplätze) ohne sich über die Menschen Gedanken zu machen. Das reale Ergebnis will man nicht sehen:

    "Wed 3 Jan 2018 The race is on to become the world’s first trillion-dollar company, with all eyes fixed on tech giants such as Apple, Amazon, Facebook and Alphabet, the parent company of Google."

    Ein Linker hat sich dazu bereits Gedanken gemacht und eine Europaweite Bewegung gegründet: DiEM25. Er schlägt vor Europa zu retten!

    Wir haben unsere nahe Zukunft bereits 1929 erlebt! Was uns blühen wird hat sich 2008 angekündigt aber diesen Weckruf ebenfalls ignoriert.

    1) Hinschauen wo liegt die Ursache? Ich empfehle dazu die Schrift: „Failure by Design - The Story behind America’s broken Economy“ von Josh Bivens 2011 by Cornell University ISBN 978-0-8014-5015-0 e.g. „To light the disconnect between pay and productivity as a cause of growing inequality.

    2) Wie lässt sich Europa retten? | Mit Yanis Varoufakis Das empfehle ich anzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=tO9r6DdfulE

    Deflation 1933 Früchte des Zorn => Deflation

    Einsparungen aber keine Investitionen: New Deal

    - DiEM25

    TINA There is no alternative? Doch:

    - Einahmen aus der Automatisierung sind privat

    - Bedingungungslose universelle Grunddividende (Kapitalrenditen)

    - Kohlenstoff-Steuer für Sozial nützliche Tätigkeiten

    - Industrie und Klimawandel eine Steuer auf CO2 Emissionen

    - Innovation setzt Leute voraus, die gewöhnliche Arbeit verrichten

    Bewahrer unserer Gesellschaft, die alles am Laufen halten.

    - Überfluss und trotzdem wird nicht investiert Deflation wird exportiert „Praktische Vernunft“

    • @Peter Meisel:

      "Was uns blühen wird" hat sich nicht erst 2008 angekündigt, sondern bereits mit den Hartz-Gesetzen und der Agenda 2010....... Europäische Solidarität ist in der Tat notwendig und irgendwie nicht existent.- Weder bei den Linken noch bei den Gewerkschaften....Daher finde ich DiEM25 interessant. - Internationale Solidarität ist noch dringender nötig......

  • Also mir wärs nur recht, wenn sich die SED/Linkspartei aufspalten würde und das Gleiche dann bitte bei der Afd, damit am Ende alle vier Splitter dieser nutzlosen, radikalen Gruppierungen bei der nächsten Wahl an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

    • @Tom Berger:

      Sie bringen's auf den Punkt: Gewinner der Lafonknechtschen Spaltungssammlung kann allenfalls der politische Gegner sein.

  • Die Diskussion erinnert irgendwie an Monty Python - Life of Brian :-)

    • @Blacky:

      Na ja, die judäische Volksfront und Volksfront von Judäa hatten wenigstens eindeutig einen gemeinsamen Feind. Das ist bei den heutigen linken Gruppierungen nicht so klar.

      • @lions:

        Was den Volksfronten Monty Pythons die Römer ist den linken Gruppierungen die SPD.

         

        Apropos ...was haben uns die Römer schon gebracht...?! ;-)

    • @Blacky:

      Thx.

       

      Und das Tolle ist, dass ausgerechnet diejenigen, die meinen, eine linke Sammlungsbewegung sei eine gute Idee als erstes nix anderes machen als alles auszugrenzen, was nicht 100%ig mit ihrer Auffassung von "links" zu tun hat.

      • @Age Krüger:

        Dann müsste Wagenknecht sich doch abstimmen mit einer zweiten Person ;-)

  • Linke Volkspartei oder Sammlungsbewegung hin oder her.

    Mit zwei Mitgliedern, Dem Lafo&Sarah-Duett?

     

    Soll wohl ein Marketing-Witz der Linkspartei sein.

     

    Natürlich ist das nicht das Ziel. Es existiert nur in den Medien, würde ernsthaft eine Partei gegründet werden gegen die Linkspartei, dann wäre das Duett längs weg vom Linksparteifenster.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Ja die liebe Linke.

    Seit Ferdinand Lasalle hadert sie mit sich und ihrer politischen Botschaft - und übt sich seitdem auch in regelmäßiger Selbstzerlegung.

    Quasi eine Parteitradition. Schade - eigendlich.

  • Ich kann Oskar Wagenknecht und Sahra Lafontaine verstehen.

    Beide müssen mit ansehen, wie die SPD versinkt.

    Jene Partei, die einmal der grösste Gegner des ungezügelten Kapitalismus war.

    Das tut weh.

    Machen wir halt eine Neue, muß ja nicht gleich USPD heißen, das kommt später.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Die SPD ist seit mindestens 1976, nach der wiederwahl Schmidts und der "Machtübernahme" der Kanalarbeiter (der Vorgänger der Seeheimer) kein "Gegner des ungezügelten Kapitalismus" mehr

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Nicht schlimm wenn die SPD als Partei versinkt. Sie hat alle Prteien von der Linkspartei bis zur CSU sozialdemokratisiert. Das ist schon das neue. So viel Erfolg war noch nie.

      • @Rudolf Fissner:

        "Sie hat alle Prteien von der Linkspartei bis zur CSU sozialdemokratisiert."

         

        Wenn man unter "sozialdemokratisch" "Ehe für alle" u.ä. versteht. Sozial-, fiskal- und arbeitsmarkpolitisch hat die SPD die vormerkelsche Union rechts überholt.

  • Wagenknecht will allenfalls der SPD, die momentan ganz andere Fragen an der Backe hat, eine Bein stellen. Das Scheitern einer GroKo, die Demontage der SPD und Stimmungsmache fü die Linkspartei ist ihr Ziel. Kipping, Bartsch und Co. sind dabei nur Statisten mit fest gelegten Rollen.

     

    Sie ist der Wolf im Schafspelz. "Alle Linken in Deutschland müssen sich zusammenzufinden, um die Rechten kleinzuhalten.“ wie Lafo es beschreibt wird dann nicht das Ergebnis sein. Allenfalls nur mehr Parteienverdrossenheit und ein Anwachsen der populistischen Parteien, der AfD und der Linkspartei.

  • Sahra hat recht ,nur eine gesammelte linke aller Parteien kann in der BRD eine Macht sein. Merkel und Ihre neolieberalen Sänftenträger müssen abgelöst werden.

  • Ein sinnvolle Idee, die anscheinend bei den Freunden des Neoliberalen Kurs der ehemaligen Linken und Grünen triggert. Das "weiter so" muss ein Ende haben!

    • @Struppi:

      Und wer soll da mitmachen, wenn man erstmal einen Großteil der Linken als neoliberal (oder gern auch "antideutsch") denunziert und ausschließt? Wieviele "echte Linke" bleiben denn da übrig?

  • "...orakelt Wagenknecht am Freitag über eine linke Volkspartei jenseits der Linken..."

     

    Nicht jenseits. UM die LINKE! Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

    • 4G
      42494 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nur darum geht es!

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wie kann ein Duett, das Lafo-Sarah-Duett, eine Partei umarmen?

      • @Rudolf Fissner:

        Na wenn Sie es nicht wissen...

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Frau Wagenknecht könnte mit ihrer matriachaischen Aura den linken Flügel der CDU Wähler bezirzen. AKW abgeschaltet, Bankgeheimnis abgeschafft. Wenn das nicht volksnah links ist

  • Schrecklich, mit welcher Selbstverständlichkeit hier Halbwissen verbreitet wird wie z.B. Aussagen über France Insoumise, l'Avenir en commun. Ebenso schrecklich, dass hier an der Seite der neoliberalen Reaktion Europakritik zur Eurofeindlichkeit hochstilisiert wird. Oberflächlicher geht es kaum noch. Und Leute, die diese antidemokratische, nur an den Interessen von Großkapital, Agrarindustrie und Banken orientierte EU dermaßen kritiklos verteidigen, wollen Linke sein?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Gut gebrüllt Löwe! Habe weiter unten l'Avenir en commun" verlinkt.

      Aber mir macht es nichts aus, dass sich hier Neoliberale rumtrollen. Die Debatte ist wichtig und dadurch kann man seine Argumente schärfen, was wiederum wichtig ist, wenn man Überzeugungsarbeit leisten will.

    • @Rolf B.:

      Gut, dass eine linke Sammlungsbewegung erst mal alle ausschließen muss, die nur "Linke" sein wollen. Das wird Erfolg haben.

    • @Rolf B.:

      „hier an der Seite der neoliberalen Reaktion Europakritik zur Eurofeindlichkeit hochstilisiert“

       

      So ein Quatsch! Die ‚neoliberale Reaktion‘ ist durchaus europa-/eurokritisch (z.B. B. Lucke et al.)

    • @Rolf B.:

      Danke - klarer kann man's kaum sagen !

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @dodolino:

        Ich schließe mich Ihrem Dank an!

        • 4G
          42494 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Ich schliesse mich an!

    • @Rolf B.:

      Das ist sicherlich nicht mehr bloß "Halbwissen"...

  • Sahra hat offenbar den Finger in die Wunde gelegt.

    Und wo Mélenchons Bewegung angeblich "durchaus fremdenfeindlich" sein soll, dafür möchte ich doch gerne mal Belege haben.

    Podemos und FI haben auf Anhieb über 20 Prozent erreicht - Werte, von denen die linken Altparteien jeweils nur träumen konnten.

    Der Erfolg hat eben auch Neider...

    • @Linksman:

      Die 20% kamen aber nur durch die Selbszerstörung der Sozialisten zustande. Und das Hauptergebnis davon sind der Triumph des Macronschen Neoliberalismus und die weitere Stärkung des FN. Toller Erfolg.

    • @Linksman:

      Welche Wunde hat Sie denn benannt?

       

      Kann keinerlei Kritik an der Linkspartei erkennen, geschweige den den Ansatz davon, sich auf auf andere Parteien zubewegt zu haben.

  • Der Artikel gibt sehr gut das Entsetzen wieder, was auch mich gepackt hat, nachdem ich bislang trotz einiger Kritikpunkte an ihrer Haltung Frau Wagenknecht immer verteidigt habe.

     

    Ich hoffe, sie klärt das Ganze halbwegs zufriedenstellend auf oder begräbt es ganz schnell wieder unter einem Mantel des Schweigens.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Also, da scheint keiner weder die Journalistin noch Antje Feiks, das Programm der France Insoumise, l'Avenir en commun gelesen zu haben.

    Stattdessen plappern die nach, was die Reaktionäre aus der KPF rumtönen, weil denen die Wähler wegrennen.

    Wer sich also selbst überzeugen will https://avenirencommun.fr/le-livret-migrations/

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    Mir graust vor der arroganten Körpersprache der Frau W. , die gern Rosa Luxemburg mimt, aber niemals deŕen intelektuelle und ethische Grösse erreichen würde. Oskar, ihr Ehemann, versucht nun, sie in die Rolle der "Linken -Einheits-Bewegungs-Führerin" zu puschen. Ich hoffe für die Linke, dass dieses Famllienstadl nicht klappt.

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Rosa Luxemburg erkrankte im Alter von 4 Jahren an einem Hüftleiden, welches auf Grund einer Fehlbehandlung eine lebenslange Gehbehinderung nach sich zog.

      Wie Sie, werter Jung-Hecker, den Bewegungsablauf einer gehbehinderten Frau mit der vermeintlich "arroganten Körpersprache" von Frau Wagenknecht zur Deckung bringen ist Ihr Geheimnis - und soll es auch ruhig bleiben. Hauptsache Ihr Dreckkübel ist geleert, gell.

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Ich dachte, nur Vollpfosten beurteilen die Arbeit von Fruen nach ihrem äußeren Erscheinungsbild.

      Den Wagenknecht-Bashern ist kein Argument zu blöde.

  • ... also doch nur ein Rohrkrepierer ;-)

  • Frau W. hat mit der kommunistischen Plattform und der akl / antikapitalistischen Linken schon lange nichts mehr zu tun.

    • @nzuli sana:

      Sollen die Linken Kommunisten sein?

    • @nzuli sana:

      Ja absolut. Man muss sich fragen was in die Frau gefahren ist.

      Früher eine der Besten in der Partei, heute schlecht gemachter Populismus und taktische Fehlentscheidungen noch und nöcher

       

      Natürlich braucht es eine Sammelbewegung aber diese Sammelbewegung sollte eigentlich die Linkspartei sein

      • @Oskar:

        Diese "Sammelbewegung" sollte gar keine Partei sein und nicht das Wort "Volk..." enthalten.

        • @Neinjetztnicht:

          ... und hat auch keine weiteren Mitglieder.

  • Nachdem die SPD sich bereit erklärt hat, auch mit 20% einen pseudolinken Flügel der neoliberalen Einheitspartei zu bilden, kann man nicht länger warten. Die Linke muss aggressiv nach vorne, um aus der 10%-Verkrustung rauszukommen. Aggressiv - d.h. Identitätspolitik der "linken" Zeitung taz überlassen und stattdessen harte Verteilungsfragen ansprechen, die das blöde mehltauartige Sprech von "uns geht es gut" in Quantile und Dezile aufbrechen und mit Daten unterfuttern, um zu zeigen wem es wirklich gut, wem noch besser und wem es schlechter geht.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      "Aggressiv - d.h. Identitätspolitik der "linken" Zeitung taz überlassen und stattdessen harte Verteilungsfragen ansprechen, die das blöde mehltauartige Sprech von "uns geht es gut" in Quantile und Dezile aufbrechen und mit Daten unterfuttern, um zu zeigen wem es wirklich gut, wem noch besser und wem es schlechter geht."

       

      Würde ich auch begrüßen, wenn "Linke" sich mehr auf Daten berufen würden, als auf ihr ungutes Bauchgefühl.

       

      Hier eine Übersicht zu den Durchschnittseinkommen aufgeschlüssel nach sozialem Status:

      //http://www.sozialpolitik-aktuell.de/einkommen-datensammlung.html#haushaltseinkommen

       

      Ansonsten werden Sie hier zum Thema Einkommen(sungleichheit) in Deutschland fündig: //http://www.sozialpolitik-aktuell.de/einkommen-grundinfo.html

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ja ja, die alte Leier die Durchschnittswerte (Mittelwert, arithmetisches Mittel) anzugeben. Ihnen ist schon bewusst, dass sie völlig andere Höhe haben und sich völlig anders entwickeln als der wahre (50% haben mehr, 50% haben weniger) mittlere Wert (Median)?

        https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.550890.de/17-4.pdf

        (Seite 74, Abb. 2)

         

        Der wahre (und viel niedrigere) Median wird dagegen gerne genommen, wenn man z.B. gesellschaftliche Schichten definieren möchte, um die Mitte aufzublähen:

         

        //http://www.arm-und-reich.de/verteilung/mittelschicht.html

         

        Komischerweise sind es oft die gleichen Leute, die gegen die Definition von "arm" als

        • @agerwiese:

          ...weniger/gleich 60% von diesem Median sind. (wurde abgeschnitten).

    • @agerwiese:

      „Einheitspartei“ gutes Stichwort.

      Damit kennt sich der SED Nachfolger ja aus.

       

      Das fing schon vor 33 mit der KPD an, als man gegen ! die SPD und gegen die Demokratie eine sogenannte „Einheitsfront“ gründete statt mit der SPD die Weimarer Republik gegen die Nazis zu stützen.

      • @Rudolf Fissner:

        "der SED Nachfolger"

         

        Ich könnte fast wetten, dass die Union in ihren ersten 30 Jahren mehr Nazis in ihren Reihen hatte als die Linke Ex-SEDler.

        • @agerwiese:

          Das müssen sie beweisen, nicht bewetten.

          Die SED brachte es auf 10% NSDAPler, in einzelnen Organisationen sogar auf fast 40% NSDAPler. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sozialistische_Einheitspartei_Deutschlands&oldid=172629729#Mitglieder

          • @Rudolf Fissner:

            Zum einen Sie runden schön nach oben (8,6%), zum anderen die 35,6% für Erfurt beziehen sich auf "unter Einbeziehung aller ehemaligen NS-Organisationen".

             

            Nur ein kurzer Überblick: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei#Struktur_der_NSDAP

            Wer war denn da nicht irgendwo drin?

             

            BTW, 8,6%? Da kann der westen nur drüber lachen. Nur kleine Stichprobe:

             

            //http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessischer-landtag-zeitweilig-ein-drittel-der-abgeordneten-ehemalige-nsdap-mitglieder-12086247.html

             

            34% ehemalige NSDAP-*Mitglieder* im Hessischen Landtag! in den 1960ern!

            • @agerwiese:

              Geht es Ihnen nur allein um die Prozentzahl von Nazen oder darum, ob überhaupt Altnazen in den Parteien aufgenommen wurden? Sind Linke nun schon dabei eine Unbedenklichkeitshürde für Sie Anzahl von Nazen in einer Partei aufzubauen? 10 %, damit für die eigene Parteigeschichte schön passt?

      • @Rudolf Fissner:

        Über die Vertrauenswürdigkeit der SPD hatten die Kommunisten spätestens am 15.1.1919 alles Notwendige gelernt

        • @Kaboom:

          Und wollten dann deswegen gleich die Weimarer Demokratie in Schutt und Asche legen.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Kaboom:

          Die Spartakisten haben versucht mit Gewalt die Demokratie zu stürzen, die Kommunisten hatten keine mehrheitliche Unterstützung, wie sich bei nachfolgenden Wahlen zeigte. Die SPD hat richtig gehandelt.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Welche Demokratie? Darüber wurde ja erst entschieden. Und die Wahl war nach der Erschießung vieler Spartakisten...

    • @agerwiese:

      Na, aber so ganz sollte man den Blochschen "Wärmestrom" aber nicht vernachlässigen. Wie wärs mit der Gemeinschaft der Zukunftsgewandten? Humanistische Moderne o.Ä.

      • @El-ahrairah:

        Sicherlich sind Klima, Europa und Nächstenliebe wichtiger als zusätzliche 100 € im Monat. Die oberen x% erzählen das immer den unteren x%.

    • @agerwiese:

      [+++++]