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Proteste gegen Stuttgart 21Gefangen im Milliardengrab

Jetzt ist es raus: Der neue Bahnhof kostet mindestens drei Milliarden Euro mehr als geplant und soll frühestens 2024 fertig werden. Und nun?

Die Montags-Demos gegen Stuttgart 21 könnten nun wieder an Fahrt aufnehmen (Archivbild) Foto: dpa

Stuttgart taz | Hannes Rockenbauchs Stimme überschlägt sich, wenn er den Wahnsinn von Stuttgart 21 ausmalt. Genüsslich präsentiert er die Milliarden an Mehrkosten, die die Krise des Bauvorhabens markiert. Seine Anhänger jubeln, eine Trompete schmettert den Siegesmarsch aus „Carmen“. Rockenbauch mit seinem charakteristischen roten Bart und der jugendlichen Ausstrahlung ist auch sieben Jahre nach der Schlichtung immer noch der Popstar der Bahnhofsgegner.

Es ist winterlich kalt an diesem Montag Anfang Dezember auf dem kleinen Schlossplatz in Stuttgart. Aber die Nachricht, dass der verhasste Tiefbahnhof nun auch offiziell mindestens 7,5 Milliarden Euro kosten wird und damit fünfmal mehr als der bis dahin teuerste deutsche Hauptbahnhof in Berlin, hat immerhin gut 400 Teilnehmer auf die Straße getrieben. Die Organisatoren wollen sogar 1.000 gezählt haben. Die Bewegung hat über die Jahre eine gewisse Protestroutine entwickelt. Aber bei dieser, der 396. Montagsdemo, ist es fast ein bisschen wie früher, als die Bewegung noch ­Tausende auf die Straße gebracht hat.

Sie können sich bestätigt fühlen: Ist nicht alles genau so gekommen, wie sie es, stets gut beraten von unabhängigen Ingenieuren und Architekten, vorhergesagt hatten? Der Gipskeuper im Stuttgarter Untergrund, der bei Feuchtigkeit aufzuquellen droht, macht beim Bohren der Tunnel Ärger. Die Betonwände müssen deshalb doch dicker angelegt werden. Das kostet Geld. Dazu kommt die bei so einem Langzeitprojekt übliche Baukostensteigerung und, wenn man der Bahn glaubt, auch die ungeheuer teure Einzelumsiedlung von seltenen Eidechsen.

Die Mehrkosten seien durch Kosteneinsparungen an anderer Stelle auszugleichen, beteuerte die Bahn lange Zeit. Auch dann noch, als der eigene Kostenrahmen ein ums andere Mal überschritten wurdeErst kürzlich will Bahnvorstand Pofalla dann entdeckt haben, dass die Angebote der Baufirmen „exorbitant“ von den eigenen Kalkulationen abweichen würden. Jetzt muss die Bahn zugeben: Der Tiefbahnhof wird so teuer, wie es die Gegner schon vor Jahren vorhergesagt haben. Das Münchener Ingenieurbüro Vieregg & Rößler hatte schon 2010 Kosten in Höhe von mindestens 6,7 Milliarden Euro prognostiziert.

Bahn wendet „Salamitaktik“ an

Gegen die „Salamitaktik“ der Bahn beim Überbringen der schlechten Nachricht wirft sich Rockenbausch am Demo-Montag mal wieder in die Schlacht. Ein Ausstieg aus Stuttgart 21 sei zu jedem Zeitpunkt sinnvoll, sagt er. Anders als beim Berliner Flughafen, wo irgendwann wohl doch mal Flugzeuge starten und landen werden, oder der Elbphilharmonie, wo am Ende zumindest ein herrliches Konzerthaus steht. Nichts sei gut, wenn der Tiefbahnhof erst mal fertig ist.

Es ist ja lang bekannt: Im Tiefbahnhof wird es weniger Gleise geben, das sorgt in Stoßzeiten für Probleme. Die Gleise haben eine starke Neigung, und wenn der Gipskeuper quellen sollte, müssen Tunnel zur Sanierung zeitweise komplett stillgelegt werden. „Bei Stuttgart 21 geht es um ein Projekt, bei dem, wenn es fertig ist, alles schlechter ist als vorher“, sagt Rockenbauch.

Ist nicht alles so gekommen, wie es die Kritiker vorhergesagt hatten?

Es ist nicht so, dass das Bündnis nur meckern würde. Längst haben die Demonstranten erkannt, dass man nicht einfach auf der alten Forderung „oben bleiben“ verharren kann. Sie sind jetzt für einen leistungsfähigeren Kopfbahnhof „K21“. Die Webseite ist nicht mehr in tristes Schwarz-Weiß, sondern in optimistisches Grün getaucht. Schon seit 2015 liegt der Umstiegsplan des Aktionsbündnisses auf dem Tisch.

Ein aufwendiges Konzept, von Ingenieuren und Architekten sauber durchgerechnet, zeigt auf, wie man den Kopfbahnhof auch jetzt noch erhalten und dabei Milliarden sparen könnte. In den Untergrund würde statt der Gleise ein Zentraler Busbahnhof wandern, dazu ein großes Fahrradparkhaus.

Bagger und Betonmischer haben Fakten geschaffen

Als das Konzept erstmals präsentiert wurde, waren allerdings erst wenige Kilometer der Stuttgart-21-Tunnels gebohrt. Jetzt sind 60 Prozent der Röhren fertig, das Fundament für den Tiefbahnhof ist fest in Beton gegossen. Bagger und Betonmischer haben inzwischen Fakten geschaffen, die einen Umstieg immer teurer machen. Teurer, als weiterzubauen, sagt die Bahn. Und obwohl sie das schon früher immer behauptet hat, spricht diesmal einiges dafür, dass der Point of no Return überschritten ist.

So sagt zum Beispiel Matthias Gastel, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen: „Dieser Zug ist abgefahren.“ Gastel erreichte eine gewisse Berühmtheit durch die heimlich auf dem Grünen-Parteitag mitgefilmte Tirade von Winfried Kretschmann gegen das Dieselverbot 2030. Er war der Unglückliche, an dem sich damals Kretschmanns Zorn auf die Partei entlud. Aber beim Thema Stuttgart 21 passt kein Blatt Papier zwischen die beiden.

Mag sein, dass die Kostensteigerung den Finanzierungsvertrag und die Volksabstimmung obsolet machen würde. Die Grünen bleiben bei dem, was auch im baden-württembergischen Koalitionsvertrag mit der CDU vereinbart wurde. Das Land beteiligt sich mit einer knappen Milliarde an dem ungeliebten Tiefbahnhof, mit keinen Cent mehr. Aber aussteigen werde Baden-Württemberg gewiss nicht.

Ein Grund: Das Kopfbahnhofkonzept der Gegner überzeuge ihn nicht, sagt Gastel am Telefon. Der Umstieg sei in Wahrheit ein Ausstieg. Der Busbahnhof, der an die Stelle des Tiefbahnhofs treten soll, sei in dieser Dimension kaum auszulasten, und was aus den bereits gebohrten Tunnelröhren werde, bleibe völlig offen. „Da blieben Bauruinen“, sagt Gastel. Abgesehen davon würde der Umstieg eine enorme Verzögerung bedeuten. „Allein eine neue Planfeststellung dauert Jahre“, gibt Gastel zu bedenken.

Wie es weitergeht, wird erst 2018 entschieden

Und auch wenn die Gegner in ihrem aktualisierten Umstiegskonzept sogar der Staatsoper, die renoviert werden soll, ein temporäres Exil bieten wollen, wirkt das kreativ und sympathisch, aber wenig realistisch. Außerdem, sagt Gastel, hätten die Leute ihren Frieden mit dem Projekt gemacht. Er könne auch in seinem Wahlkreis nahe Stuttgart keinen Sturm der Entrüstung feststellen, seit die neuen Kostensteigerungen bekannt sind. Aufregen würden sich darüber immer nur die Gleichen, sagt Gastel.

Es werden also die bekannten Gesichter vom Aktionsbündnis sein, die am Mittwoch dieser Woche die Bahnreise nach Berlin auf sich nehmen, um die Aufsichtsratssitzung der Bahn mit ihrem Protest zu begleiten. Drinnen lassen sich die Aufsichtsräte dann vom Bahn­vorstand die neuen Zahlen vorstellen. Zwei ganze Tage nehmen sie sich dafür Zeit. Am Dienstag erhalten sie in Workshops Einblick in das Zahlenwerk. Am Mittwoch wird dann be­raten. Wie es weitergeht, darüber will der Aufsichtsrat dann aber erst im neuen Jahr entscheiden.

Doch viel Spielraum gibt es nicht. Bleiben Stuttgart und Baden-Württemberg bei der Beteiligung an den Mehrkosten hart und hat dieses Nein auch vor Gerichten bestand, wird es für die Bahn oder den Bund sehr teuer. Entweder muss der Konzern Milliarden-Kredite aufnehmen und die Kosten über Einsparungen refinanzieren oder der Finanzminister einer künftigen Bundesregierung kann schon mal Milliarden im Bundeshaushalt für einen Bahn-Zuschuss einplanen.

Rockenbauch, der Volkstribun, ruft am saukalten Demo-Montag ins Mikrofon: Es sei ihm „scheißegal“, ob die Bahn, der Bund oder das Land zahlt. „Am Ende sind es immer die Bürger. Und es ist Geld, das fehlt für einen besseren Schienenverkehr.“ Der Mann hat recht. Aber was nützt das?

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37 Kommentare

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  • Und nun der letzte Teil:

    Wie lange und wofür soll diese VArce noch gelten?

    Zynisch gefragt: auch für das Aufstellen eines atomaren Endlagers?

     

    Aus best geplant ist -vorher nur von Widerständlern gesagt- mittlerweile offensichtlich.... schlecht geplant geworden!

    Aus best durchkalkuliert, alle!! Kosten quasi schon berechnet ist ein Milliardengrab geworden!

     

    All das wird mit einer Abstimmung nun auf ewig und für alles legitimiert?

     

    Dann nehm ich bestimmt an keiner Abstimmung jemals wieder teil!

     

    Wir reden seit Crouch von Postdemokratie und Politiker, Experten, Medien u.A. benehmen sich wie Elefanten im Porzellanladen!

     

    Das ist nicht "gut für Deutschland!" ;)

  • Die Fragestellung: hier setzt mein Glaube ein: Juristen haben Ausreden und Querverdrehungen ohne Ende: das ist ihr Job!

    Nun will man mir erzahlen, nur diese verwirrende Ja/Nein Form sei die einzig Mögliche gewesen?

     

    Jmd der 3Generationen erzahlen kann, in den Büchern steht zwar: Wiedervereinigung-Volksabstimmung, aber wir haben ne andere Lösung gefunden....

    will mir ernsthaft erzählen nur diese Form sei machbar gewesen?

  • Und nun zur unsäglichen Volksabstimmung: von allen gefeiert als ein Meilenstein in Demokratie ist sie Demokratie zerstörend! Und es erschreckt mich wirklich wie wenig hier recherchiert oder auch dokumentiert wird!

    Bis zur VArce an jeder Ecke einen Experten, und plötzlich Grabesstille!

    Merkwürdig!

     

    Grundlage einer demokratische Abstimmung muss u.a. sein, dass alle Fakten auf den Tisch müssen, klare Absprachen, klare Kosten, klare Endzeiten etc pp ....

    Nur dann kann Abstimmung Gültigkeit haben!

    Dass viel und mit unterschiedlich viel Geld PR gemacht wurde, geschenkt!

    Dass aber gelogen wurde, Fragen verzerrt wurden, staatstragende Personen einflußnehmende einseitige Horrorbriefe schrieben... ist nicht o.k.

     

    Diese Volksabstimmung war kein Beispiel für eine gelungene Bürgerbeteiligung!

  • Tja, ist alles so gekommen wie ich es erwartet habe. Was für ein Alptraumprojekt. Ich weiß warum ich damals für den Abbruch gestimmt habe.

     

    Aber eine Mehrheit der Wähler hat es nun einmal anders gesehen und das bedeutet das Ding sollte jetzt durchgezogen werden.

     

    Demokratie ist: Wenn man verloren hat trotzdem mitzumachen.

    • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

      Die Weißen brauchen dringend Nachhilfe in Sachen "Demokratie"!

       

      Aus meiner deutschen Geschichte habe ich eine Lehre gezogen: wenn Unrecht zu Recht wird ist Widerstand Pflicht!

       

      Eine der Fehler (VT: Absicht von rotgrun?) war das Geschehenlassen der VArce!

      Wenn man mit einer aufmüpfigen Bevölkerung und in einem riesen Verfahren nachweist, dass immense Fehler vorhanden sind, Trickserien und Lügereien, dann darf keine demokratische Legitimation stattfinden, egal, ob im Parlament oder vom Volk!

       

      Nicht umsonst hat der Filbinger Satz: "Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein" so hohe Welle geschlagen!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @DieLinkeIstRechtsGeworden:

      Und die systematische und vorsätzliche Verarsche drumherum?

      Un détail négligeable?

      Da finde ich die kritischen Fragen und Anmerkungen von MARTIN POGUNTKE weitaus überzeugender als Ihre staatstragende Vernunft

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Staatstragend..o.k. aber: Es ist keine Vernunft sondern bullshit!

  • Dieser Artikel, in dem ihr ausgerechnet den längst an die S21-Befürworter angepassten Grünen Matthias Gastel zum Hauptzeugen erhebt und folglich zum Schluss kommt, dass wohl alles nichts nützt und dass man wohl fertigbauen muss, ist blasser Mainstream, ein Dokument politischer Orientierungslosigkeit.

    Wo ist euer politischer Kompass? Habt ihr immer noch nicht verstanden, dass es bei S21 nicht nur um einen Bahnhof und nicht nur um Stuttgart geht, sondern dass der Flaschenhals S21 ein bundesweites Bahnhindernis darstellen wird? Dass S21 ein Teil des politischen Projekts ist, die Bahn als Konkurrent des Autos auszuschalten – weshalb es der Politik gerade recht ist, wenn die Bahn sich für S21 mit Horrorkosten übernehmen muss? Dass das Projekt S21 der größte technisch-politisch-wirtschaftliche Betrugsskandal der Nachkriegsgeschichte – unter Mitwirkung von Medien und Justiz – ist? Dass S21 für die Wirtschaftselite und deren politische Günstlinge zum Symbolprojekt für die Frage geworden ist, wer stärker ist im Land, die Wirtschaft oder die Bürgerschaft? Dass S21 von der Politik zur Nagelprobe aufgeblasen wurde, an der sie ihre Zuverlässigkeit bei der Umsetzung der Wünsche der Wirtschaft zeigen kann? Dass S21 kein Einzelfall ist, sondern seine Parallelen europaweit hat, von Gezi bis Notre-Dame-des-Landes: Es geht europaweit darum, unter Ausschaltung der Bevölkerung, aber auf deren Kosten Großprojekte umzusetzen, durch welche – weitestgehend unkontrolliert – Steuergelder in die Wirtschaft gepumpt werden können. Dass es nicht (nur) um einen Bahnhof geht, sondern um Demokratie, darum, ob die Politik – entlang von CETA und TTIP – immer weiter die Bevölkerung ausschaltet, um sich (zum Erhalt des eigenen Machtanteilchens) der Wirtschaft zu unterwerfen?

    Könntet ihr vielleicht endlich einmal aus eurer Hauptstadt-Attitude herausfinden, mit der ihr gesellschaftspolitische Skandale zu lokalen schrulligen Donquichotterien verniedlicht – und damit das Geschäft der Nutznießer betreibt?

  • Und noch etwas aus das Stern Reporter Luik treffend hinweist: zum ArchitekturHype soll mensch dann in den Keller? Weiterhin ist der grundsätzliche Sinn des Baudesasters nicht klar!

    Die Schwaben gehen zum Lachen in den Keller und dann auch um Kelche anzuschauen?

     

    Ist wahrscheinlich wie @Rainer B. schreibt: die Amis sind ums Eck! Perfekt für ihre Kriegsgelüste, diese ganzen Unterhöhlungen Schuttgarts!

  • Es wird Zeit, dass Gesetze gegen solche Betrügereien erlassen werden. Denn was uns jetzt als Kostensteigerung verkauft wird, sind in Wahrheit die Kosten, die von Anfang an feststanden. In D ist das mittlerweile das Standardverfahren. Um Projekte politisch durchzusetzen, werden die Kosten klein gerechnet. Während des Baus werden dann die wahren Kosten als angeblich unvorhersehbare Steigerungen verkauft. Das ist Betrug und sollte die Betrüger in den Knast bringen.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das Projekt ist von der Bevölkerung in voller Kenntnis aller Probleme, Kosten(steigerungen) etc. in einem Volksentscheid abgenickt worden. Nicht einmal in Stuttgart gabs eine Mehrheit dagegen. Gegen solches Volk müsste man mal Gesetze erlassen ..

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Jedes Großprojekt wird auf die von Ihnen beschriebene Weise durchgezogen. Noch nie wurde jemand für solchesgleichen zur Rechenschaft gezogen oder (an der Wahlurne) bestraft.

      Was schließen wir daraus: 1) Korruption ist ein weit übleres Problem in diesem Staat, als die meisten von uns es sich vorstellen mögen. 2) Die Gleichgültigkeit oder Lethargie der meisten von uns steht spiegelbildlich dem unter 1) genannten gegenüber, entspricht ihm voll und macht es erst möglich.

      Wäre der Wille da (unser Wille), wäre es möglich binnen absehbarer Frist die beschriebenen Praktiken zu unterbinden.

      Dass Politiker einen nachgiebigen Unterbauch haben, ist nicht verwunderlich. Warum aber selbst hohe Staatsbeamte diese Spielchen mispielen, ist nicht unmittelbar einsichtig. Sie könnten auch verantwortlich als Korrektiv dienen und der Politik bei diesem Treiben Schranken setzen.

      Anscheinend sind aber die bestehenden Gesetze tatsächlich komplett untauglich, vorsätzliche und verbrämte korrrupte Misswirtschaft zu verhüten.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Genau deshalb muss sich etwas tun. Aber leider sind zu viele Bürger zu gleichgültig...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Mir geht es so und ich weiß anderen auch: das mafiöase Hütchenspiel der Entscheidungs- und Verantwortungsträger macht machtlos!

          S21 ist doch der Beweis: egal wer darin verstrickt ist (und das sind alle demokratischen Instanzen) spielen dieses Hase und Igel Spiel!

          Aufklärung um sich aus Unmündigkeit zu befreien war gestern... Heute heißt Aufklärung um Lethargisch oder verrückt zu werden!

          Zu wissen, zu sehen, zu begreifen ohne etwas tun zu können ist Gewalt!

  • Finde den Denkfehler....

     

    Wenn Ausstieg teurer ist als Weiterbauen.... Dann müsste man verbindliche Zahlen für das Jahr 2030 haben!

    Anhydrid quillt nicht! Strecke leistet mehr und ist schneller! Die Mineralwässer sind wirklich geschützt worden! Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene hat geklappt! Die Unterhaltung des TiefSchrägHaltestelle ist bedeutend günschtiger! Auch die Tunnel sind ein Schnips im städtischen Haushalt, incl Feuerwehrzusatzstelle!

     

    Genau das müssten Sie, Herr Stieber machen als guter Journalist:

    Klar definierte Ziele aufstellen und dann rückwärts fragen, ob das so zu erreichen ist!

    (Oder wird dann wie bei BER schon über Ersatzmaßnahmen geredet?)

     

    Und haben Sie noch alle Kostenstellen im Blick? Da wird getrickst, gemauschelt, aufgeteilt und versteckt was das Zeug hält... Aber für ne investigativen Wühlmaus ja ne Aufgabe!

    Kosten SSB: Tunnel und Staatsgalerieumbau

    Kosten Filderflughafen

    Kosten Merklinger Halt

    Kosten Neubaustrecke

    Kosten PR, Kommunikationszentralen

    Kosten Verlegung Zughalt nach Untertürkheim

    Kosten Neckarbrücke

    Kosten Treppenhäuser (noch nix genehmigt!)

    Kosten TiefSchrägHaltestelle

    Kosten, Kosten, Kosten... Das Ende wird Stuttgart und dem Bundeshaushalt noch teuer zu stehen kommen!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Maria Vorwerk:

      Finde Ihr Anregungen an Herrn Stieber gut!

  • Herr Stieber, Herr Stieber..... Gefangen im Milliardengrab, dat stimmt: wenn wir die Pressemeldungen der letzten Wochen (und auch bei der ersten überraschenden Kostenexplosion nach der VArce) so lesen: dann ist die marktradikale Alternativlosigkeit komplett 'mainstream', wow!

     

    Doch alle vergessen zu sagen: wie lange macht man weiter?

    Fertig bauen, um dann abzureißen? Weiter bauen, um dann 2020 Schuldenschnitt zu machen?

     

    Noch nicht mal Minimalforderungen werden aufgestellt ... u.a. von Presse! Innehalten und mal tacheles reden? Ach ja wollte man davor und davor und davor und davor auch schon!

     

    Was stümperhaftes Weiterbauen für Umwelt, Klima und die Kesselbewohner bedeutet... (Sch...drauf bei Grüns)

    Was Geldverprassung für Schulen, Kitas und Krankenstationen bedeuten....

    Das scheint niemanden zu interessieren!

     

    Ein Privatunternehmen geht irgendwann insolvent oder der Besitzer spricht Tacheles, ab wann steht ein ÖPP Projekt vor dem aus?

    Gilt da: erst fertig bauen, dann a la Concorde, Atomkraftwerke stilllegen?

    Koste es was es wolle Recht haben? (Das Recht ist teuer!)

    Hier wird nicht nur die Bahn versaut, hier wird Vertrauen verspielt und die Demokratie noch weiter entdemokratisiert!

  • Die Tunnel-Grabungen von Stuttgart 21 machten doch von Anfang an allenfalls aus militärischen bzw. zivilschutztechnischen Gründen Sinn. Deshalb sollten die fehlenden Milliarden jetzt auch endlich mal aus dem Verteidigungshaushalt genommen werden. Immerhin hat Stuttgart mit dem Projekt dann wenigstens für ausreichend Luftschutz der Stuttgarter gesorgt. Der nächste Luftkrieg - zumindest in Stuttgart kann man ihm nun gelassen entgegensehen.

    • @Rainer B.:

      Als Stuttgart 21 geplant und durchgeboxt wurde, hielten sich die Politiker der NATO Staaten noch für die unangefochtenen Herren der Welt. Da hat nun wirklich niemand an Luftschutz gedacht. Die Tunnel gibt es, damit so viel wie möglich Bauland (für Spekulationen) frei wird.

  • Kann man in der stillgelegten Tunnelröhre nicht Atommüll lagern? Damit müsste man doch sogar die CDU locken können, oder?

     

    Gut, die zu erwartenden Wassereintritte in den Gipskeuper wären natürlich ein kleines Problem, aber wenn wir ehrlich sind, dann ist Stuttgart doch eh völlig im Arsch.

  • was geht ab im land ?

     

    daß sich politik und konzern einig sind. selbst im unglück.

    und dies als 'glück' beschwören.

     

    wem nutzt dies ?

  • Die Behauptung, der Ausstieg sei teurer als das Weiterbauen, ist unredlich und betrügerisch. Die Grünen wären gut beraten gewesen, wenn sie vor dieser Aussage unabhängigen Sachverstand eingeholt hätten.

     

    Wie im Artikel beschrieben, hätte Stuttgart21 erhebliche Folgekosten. Sind diese brücksichtigt?

    Jedenfalls vorhandene Tunnel ließen sich auch anderweitig nutzen (z.B. zusätzlich S-Bahnen?). Das kann also kein Kriterium sein.

    Die Frage ist, baut man Schrott fertig mit erheblichen Folgekosten, oder lieber etwas Sinnvolles.

    Dabei kann es auch kein Kriterium sein. daß viele entnervt dazu schweigen. Es sei denn, man wolle die AfD stärken.

    • @Unvernunft:

      Was hat der Bahnhof mit der AFD zu tun

      Der wurde geplant da gab's die Partei noch gar nicht, Also mal bitte die Kirche im Dorf lassen.

      • @enStuttgarter:

        Wer Demokratie abbaut, stärkt rechte Kräfte!

  • Das konnte doch niemand ahnen (;-))

  • Mit Umstieg21 gibt es ein schlüssiges Ausstiegsszenario mit eigener Internetseite.

    Von dem für den Tiefbahnhof nötigen Trogfundament ist erst ein Bruchteil erstellt, viele (Teil-)Baugenehmigungen sind bis heute nicht erteilt, der Brandschutz ist weder fertig geplant noch genehmigt, für die 6-fach überhöhte Gleisneigung ist bisher keine Betriebserlaubnis erteilt, der Bundesrechnungshof rechnet schon jetzt mit mindestens 10 Milliarden € (der Hbf in Berlin hat ca 1 Mrd. gekostet), ein integrierter Taktfahrplan mit S21 ist ausgeschlossen, ....

     

    Mit Tunneln und dem einem Bauabschnitt 16 für den Trog (von insgesamt 18 !!!) versucht die BAHN scheinbar unumkehrbare Fakten zu schaffen.

     

    Eine Umkehr würde den Steuerzahler in Schuttgart, im Lände und in ganz Deutschland viele Milliarden € sparen, die für sinnvolle Investitionen ins Bahnnetz fehlen.

  • Wir hätten günstig einige BER-Witze abzugeben. Wahlweise die Kosten oder Bauzeiten betreffend. Und da im Ländle ja ohnehin gern gespart wird ... sind halt schon ein bisschen abgegriffen, aber s' schauen noch ganz gut aus und einzäunen könnte man sie eventuell auch. Ab 5 Stück wirds nochmal billiger! Jetzt zugreifen, damit man wenigstens beim Lachen keine zu hohen Unkosten aufbaut.

    Oder geht ihr dafür immer noch in den Keller? Resp. Tiefbahnhof? Also Kostprobe schonmal ein LOL im Voraus!

    • @Cynical Inquirer:

      Lach.....

      Ihr Armen seid auch ganz schön geschlagen!

      Einerseits haut man euch ein Relikt aus einem längst überwundenen Adelstum hin, getarnt als Kultur! (geht immer .... wer die Anschlußverwendung zahlt ist dem armen Berlin noch nicht erzählt worden!), dann kommt da ne komische Kanzlerbahn und diese FlugUnendlicheGeschichte! 3 wochen vor der feierlichen Eröffnung merken dass man noch Jahre braucht...

      Das passiert hier weniger.... dafür waren wir zu laut... Sonst wäre es genauso geworden: die hätten gebaut und gebaut und kurz vor Schluss "ups" gesagt!

      Jetzt machen die das Häppchenweise, immer abwechselnd: Feierliche Segnungen und Prominenz von WinzPups und dann "ups, vergessen, mist, klappt nicht" ....

      Wette, demnächst kommt wieder ein PR Highlight? WeihnachtsSchmonzette?

      Brennhuber und Leger brauchen noch good news vor dem Fest! Damit die sich wieder aus der Versenkung trauen können ;)

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Maria Vorwerk:

        Nicht mal in Stuttgart habt Ihr eine Mehrheit gegen das unsinnige Immobilienprojekt bei der Volksabstimmung zustande gekriegt, trotz aller Lautstärke. Das sollte zu Denken geben.

  • Steht da nicht Untreu im Raum? Oder gar Betrug?

  • Ein gewöhnlicher Bankräuber bekommt mehrere Jahre Haft ohne Bewährung!

     

    Was bekommen die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft?

     

    Wenigstens den Hartz-IV-Strafvollzug auf Lebenszeit? Oder die Enteignung ihres Kapital und Privatvermögens? Gegebenenfalls den vollständigen Verlust ihrer Beamtenpension? Dauerhaftes Berufsverbot?

     

    Merke: Aber dafür benötigten wir schon eine demokratische und unabhängige Justiz, die es so in Deutschland immer noch nicht gibt!

     

    Noch offene Fragen?

    • @Reinhold Schramm:

      Sie scheinen sich wohl eher nach einem Volksgerichtshof zurückzusehnen.

  • Wenn ich mich recht erinnere, stand am Ende der Schlichtung die Forderung, einen Teil der oberirdischen Gleise für den Regionalverkehr zu erhalten und den Tiefbahnhof vorwiegend für den Fernverkehr zu nutzen. Das müsste möglich sein, auch wenn das Stadtquartier, dessentwegen das ganze angezettelt wurde, etwas kleiner ausfiele.

  • Resümee:

    Den meisten Sturgardern ist'S egal, frei nach dem Motto: "Ha es wird halt eben alles teurer, de weiß doch a jeder."Den Löwenanteil zahlen nicht die Schwoba im Ländle, sondern alle Bundesbürger - Fahrpreiserhöhungen, schlechter Service und sparen bei wichtigen Bahnprojekten. Und das alles für ein Boden-Spekulationsprojekt - denn mit der Bahn hat das alles herzlich wenig zu tun. Stuttgart erhält einen zweite Innenstadt zu Bebauung - schon nach den ersten fertiggestellten Bauten ein seelenloses Quartier - aber Stadt und Investoren mache Kasse.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Schtuargerder schreibt sich mit 'Sch'.

      Ansonsten: Ja, ja,

      und ja.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)
    • @61321 (Profil gelöscht):

      das hat aber gschmaeckle