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Kommentar Strategie der GrünenDie Leute wollen euch kämpfen sehen!

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

„Lebendig, kräftig und schärfer“ wollen die Grünen werden. Schön wär's. Ihre Beißhemmung gegenüber Merkel ist kaum auszuhalten.

Wohin soll's gehen? Man weiß es bei den Grünen nicht so genau Foto: dpa

Lebendig, kräftig und schärfer“ werde ab jetzt der Sound der Grünen, verspricht Katrin Göring-Eckardt. Dazu zitiert die Spitzenkandidatin der Grünen eine passende Textstelle aus der Bibel. Angesichts dieser brutalen Drohung wird Merkels Wahlkampfstrategen die Kaffeetasse aus der Hand gefallen sein. Nicht vor Schreck natürlich, sondern vor Lachen.

Wenn das grüne Spitzenteam bisher eins nicht ist, dann das, was im Brief an die Hebräer für das Wort Gottes gilt. Die handzahmen Grünen wollen plötzlich „schärfer“ werden? Man darf gespannt sein.

Am liebsten wäre es der Ökopartei von heute ja, wenn es keine politischen Lager mehr gäbe. Wenn sich jene klassische Parteiverortung in den Köpfen vieler Menschen einfach in Luft auflöste, die ungefähr besagt: CDU und FDP spielen eher auf der bürgerlich-konservativen Seite, SPD, Grüne und Linke eher auf der linken Seite.

„Nicht links, nicht rechts, sondern vorn.“ Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt setzen diese grüne Gründerparole erstmals konsequent in einem Bundestagswahlkampf um. Sie weigern sich strikt, vor der Wahl Sympathien für ein mehrheitsfähiges Bündnis zu signalisieren. Doch diese Strategie hat ihre Tücken. Sie führt zu einer fortgesetzten Zahnlosigkeit, die für die Grünen hochgefährlich ist.

Wofür stehen die Grünen noch?

Im Moment fragen sich viele Menschen, wofür die Grünen eigentlich stehen – das zeigen die schlechten Umfragewerte im Bund. Und die beiden Spitzenkandidaten verstärken diese Unklarheit, anstatt sie aufzulösen. Ihre Attacken fokussieren sie bisher auf diejenigen, die bei vielen Themen Verbündete sind. Für Göring-Eckardt und ihren Kollegen Cem Özdemir ist die Schulz-SPD der Hauptgegner, nicht die Merkel-CDU.

Die CDU sägt am Doppelpass? Cem Özdemir findet eine Reform bedenkenswert. Der Innenminister formuliert ein paar plumpe Leitkultur-Thesen? Kein scharfes Wort von dem Spitzengrünen. Außenpolitische Debatte im Bundestag? Göring-Eckardt schießt lustvoll auf die Linke, verliert aber kein Wort über Merkel. Die Liste ließe sich fortsetzen, das geneigte Publikum bleibt ratlos zurück.

Die grüne Beißhemmung gegenüber den Konservativen erklärt sich aus der „Offen für alles“-Logik. Göring-Eckardt und Özdemir möchten es sich mit der Union nicht verscherzen, Skandalisierungen in der Mainstream-Presse vermeiden und ökoaffine, bürgerliche Milieus ansprechen. Auch die auffälligen Attacken der Spitzengrünen auf die Schulz-SPD passen in dieses Denkmuster.

Umgekehrte Proportionalität

Wer starke Grüne in einer Koalition mit den Schwarzen will, muss rot-grüne Wechselwähler binden. Und der Schulz-Hype zeigte, dass sich beide Parteien quasi umgekehrt proportional verhalten. Schulz flog, die Grünen sackten ab. Im Moment sinkt Schulz, die Grünen legen leicht zu. Ein Grund (von vielen) für Winfried Kretschmanns Erfolg in Baden-Württemberg ist die Schwäche der dortigen SPD.

Nun ist gegen Offenheit gegenüber allen Wettbewerbern nichts zu sagen. Rot-Grün, die einstige Lieblingskoalition, scheint ein Phänomen der Vergangenheit zu sein. Und wer den sozialökologischen Umbau der Gesellschaft gestalten will, muss auch im Bund mit Merkels CDU oder mit Lindners FDP koalieren können. So viel zum kleinen Einmal-Eins der Politarithmetik.

Aber demonstrativ vorgetragene Fügsamkeit ist eben auch die falsche Strategie. Nochmal, die Leute wollen wissen, wo die Grünen stehen. Und sie stehen einfach näher bei der SPD, ob nun in der Sozial-, Gesellschafts- oder Finanzpolitik. Wer offensichtliche Schnittmengen verschweigt, erklärt die Wähler für sehr dumm. 2013 machten die Grünen unter Trittin den Fehler, zu sehr auf die SPD zu setzen – jetzt driften sie ins andere Extrem ab. Ihnen ist das Visier verrutscht.

Dabei wären Attacken auf Merkel für Schwarz-Grün nicht so schädlich, wie es Özdemir und Göring-Eckardt offensichtlich annehmen. Wer Differenzen hart benennt, wird ernst genommen – und bekommt in Koalitionsverhandlungen mehr. Im Schlafwagen, das haben die Landtagswahlen gezeigt, fährt heute keiner mehr ins Amt. Außerdem wären ein paar Absetzbewegungen von Merkel Balsam für den linksgrünen Flügel, den man für Schwarz-Grün oder Jamaika ja auch bräuchte.

Robert Habeck macht es in Schleswig-Holstein gerade klug vor. Ein Grüner kann am Ende nur dann glaubhaft mit den Schwarzen oder der FDP regieren, wenn er sich vorher ernsthaft mit SPD-näheren Optionen auseinandersetzt.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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101 Kommentare

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  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Mein Problem dabei: Ich komme nur ca. alle 4 Monate mal aus Hamburg raus. Kein Zeit, wegen zuviel Arbeit und ein Auto kann ich mir nicht leisten, weil zu wenig Geld"

     

    Dann sollten Sie ein großes Interesse daran haben, dass sich die Luftqualität in den Städten verbessert.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Und die Stadtluft ändert sich, durch die lächerlichen Maßnahmen der Grünen?

       

      Die Grünen sind einfach feige und wagen sich mit ihren Sanktionen nur an die Unter- und Mittelschicht heran.

       

      Ein weitgehend autofreie Stadt bei gleichzeitig massivem Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, finanziert durch die Steuergelder eines jeden Stadtbewohners, abhägnig vom Einkommen-das wäre etwas womit mich die Grünen kriegen würden. Nur kam eine Idee die in diese Richtung ging, eben damals nicht von den Grünen, sondern von den Piraten:http://www.taz.de/!5109537/

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Die Piraten haben auch mal kostenfreien Nahverkehr vorgeschlagen. Aktuell in NRW sind die Grünen mit 2 Euro für Fahrten durch das ganze Land in den Wahlkampf gegangen.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Wie ungerecht denken Sie denn? Warum nur die Stadtbewohner? Was ist mit den Nichtautofahrern, Pendlern und den sonstigen Zugereisten. Liebe Piraten, eine Stadt ist kein Piratenschiffchen.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Was soll die Polemik? Es gäbe Möglichkeiten über die auch nachgedacht wurde(hast du den Artikel überhaupt gelesen?) wie man mit Pendlern und Touristen fair umgehen könnte.

           

          und was genau soll mit den Nichtautofahrern sein? verstehe ich nicht?...

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Fangen wir am besten bei den LKW's an, die euch Stadtmenschen die Supermärkte füllen ;)

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Kommentar entfernt. Bitte diskutieren Sie respektvoll. Die Moderation

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Was haben Sie gegen elekto- oder mit regerativen Energien angetriebene LKWs in der Stadt?

        • @Rudolf Fissner:

          Habe ich nicht - nur sollten diese Technologien erstmal da sein bevor man sie im Alltag integrieren will.

           

          Sofort die Dinger zu verbieten ist natürlich gut für die Luft.

          Nur ist mir der Preis dafür noch zu hoch.

  • Man sollte die Grünen schon vor dem Vorwurf in Schutz nehmen, sie habe kein Gefühl für soziale Gerechtigkeit:

    Mit der Einführung des Dosenpfands ist ihr wirklich eine sozialpolitische Innovation gelungen, die Armutsrentnern und Hartz-IV - Empfängern eine solide sprudelnde Einkommensquelle erschlossen hat.

    • @Üvchen:

      zuviel der Ehre. Das Gesetz zum Dosenpfand wurde noch von Klaus Töpfer geschrieben, dem Mann, der mit einem Neoprenanzug in den Rhein gesprungen ist. Jürgen Trittin hätte ein anderes Gesetz gemacht. Doch das wollte keiner.

    • @Üvchen:

      Interessant, dass die Grünenhasser das Dosenpfand immer noch fälschlich den Grünen in die Schuhe schieben. Die Rechtsgrundlage dafür hat eine Umweltministerin namens Merkel gelegt (eine ihrer wenigen vernünftigen Duftmarken); der grüne Umweltminister Trittin hat lediglich festgestellt, dass die vorgegebenen Voraussetzungen für die tatsächliche Einführung erfüllt waren.

    • @Üvchen:

      Ihre Ironie in allen Ehren. Nebenbei wurde der Plastikmüll in den Meeren wenigstens minimal reduziert. Wenn andere Länder dem Beispiel folgten, wäre diesbezüglich noch mehr drin. Oder finden sie Plastik verschönert die Ozeane und gehört da nunmal hin? Auch der Energieaufwand zur Herstellung von Getränkedosen ist bestimmt so unerheblich, dass es besser wäre, sie einfach wegzuwerfen. Warum nur halten immer noch Viele das Einwegpfand für Ökospinnerei? So erniedrigend und aufwendig ist die Rückgabe ja nun nicht und wer zu faul ist, leistet in der Tat einen sozialen Beitrag, ungeachtet es eine Schande ist, dass so etwas in einem reichen Land nötig ist.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ach ja, die Grünen...

     

    In politisch so unsicheren und unschönen Zeiten ist Naturschutz für mich nicht zweitrangig, weil ich die Gefahren nicht sehen würde, die von der Klimaerwärmung und Atmokraftwerken ausgehen. Es ist zweitrangig, weil mir die Gefahr eine Atombombe auf den Kopf zu bekommen, momentan irgendwie größer erscheint, bei all den Verückten weltweit an der Macht.

     

    Eine Gegenperspektive zu den Faschisten und neuen Rechten haben die Grünen auch nicht wirklich anzubieten. Es ist ja toll, wenn es dem Wald ausserhalb von Hamburg wieder besser geht, oder Elektro-Autos verstärkt auf den Markt kommen.

     

    Mein Problem dabei: Ich komme nur ca. alle 4 Monate mal aus Hamburg raus. Kein Zeit, wegen zuviel Arbeit und ein Auto kann ich mir nicht leisten, weil zu wenig Geld

    • @6474 (Profil gelöscht):

      ..da gibt es nur eine kleine Anmerkung. Die Gefahr, die von den Atomkraftwerken ausgeht, ist der Baustoff für Atombomben. Jeder Meiler produziert sein Plutonium, von dem bei Urenco einiges für die Bundeswehr abgezweigt wird. Sollte es losgehen, möchte man ja nicht ohne Knallfrosch dastehen. Das Interesse an der Atomkraft hat wohl nur deshalb nachgelassen, weil die Lager voll sind. Briten und Franzosen wissen nicht, wohin mit ihren ausgedienten Bomben.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @mdarge:

        Die Strahlung von Atombomben ist darüber hinaus eher nebensächlich überlebt man die Explosion hat man gute Chancen durchzukommen wenn die ersten paar Tage in Deckung bleiben kann. Das Problem sind all die Atomkraftwerke weltweit die dabei zerstört werden würden oder die einfach nicht weiter gesihcert wären. Die würden zu einer massiven und dauerhaften Strahlenbelastung führen, die jedweges Leben ünmöglich macht.

  • Nö die Grünen will ich nicht kämpfen sehen. Ich will die Linke kämpfen sehen.

     

    Ihr - nicht den Grünen - sind die Wähler weggelaufen zur AfD. Die Linksparte fängt auf der einen Seite an, mit ätzendem Populismus im linken Lager zu wildern. Auf der anderen Seite bekommt die Linke es nicht hin, sich von ihrer DDR-Nostalgie zu lösen, ihre Geschichte konsequent aufzuarbeiten. Es ist diese bewegungslose überalterte Partei, die aktuell jede Option auf linke Mehrheiten verbaut und die Wähler zur CDU und FDP rübermachen läßt.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      ...hätte gerne ein paar Beispiele für "kann sich nicht von ihrer DDR-Nostalgie lösen", "überalterte Partei", "ätzender Populismus". Danke.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        solange Leute wie Dietmar Bartsch, der noch auf einer Kaderschmiede in Moskau war und der Wahlfälscher Hans Modrow in Ehren gehalten werden, ist der Verein für mich unwählbar. Doch es sind nicht diese Zwei. Sie werden von alten Kadern unterstützt und blockieren Veränderung. Gut gepflegte Feindbilder und ideologische Verbohrtheit schaden über das Umfeld der Linken hinaus.

        • @mdarge:

          Die Linken sind für mich vor allem diejenigen, die im Bundestag auch mal sinnvolle Anfragen stellen. So ein professionelles Personal ist auch was wert, trotz den unbelehrbaren alten Säcken.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Wozu sich erst ein Urteil bilden, wenn sich doch genügend Vorurteile finden lassen (;-))

  • Die Grünen:

    für Bewegungsfreiheit für Geflüchtete und mit der CDU für Steuererleichterungen für Reiche?

    • @nzuli sana:

      wo bitte sind die Grünen für Steuererleichterungen für Reiche?

       

      Bitte bei dem offiziellen Programm bleiben und keine Stammtischparolen.

    • @nzuli sana:

      Wieso sollten Flüchtlinge am Ort gefesselt sein und keine Reisefreiheit haben und wieso wissen Sie nicht, dass die Grünen die CDU-Vorschläge zu Steuersenkung ablehnen? Welchem Populismus sind sie verfallen?

      • @Rudolf Fissner:

        Es geht wohl mehr darum, das Spannungsfeld aufzuzeigen.

         

        Einerseits Einsatz für Flüchtlinge (positiv), andererseits Entlastung (Verschonung) der Reichen - wobei hier wahrscheinlich eher die innerhalb der Grünen kontroverse Diskussion um die Wiedereinführung der 1997 abgeschafften Vermögenssteuer gemeint war, als die aktuellen Steuersenkungsforderungen aus der CSU.

  • Das waren noch -alternative- soziale Ansprüche und Zeiten 1978-1992:

     

    In den 1980er Jahren war man sich in Westberlin bei der Alternativen Liste noch einig über die Bezahlung für hauptamtliche Mitarbeiter*innen und Parlamentarier*innen. So sprach man über einen monatlichen Nettolohn von 2000,- DM, und zusätzlich 400/500 DM für jedes Kind. Dabei orientierte man sich am gehobenen Facharbeiterlohn. Zu jener Zeit befanden sich aber auch noch Aktivist*innen und Mitglieder*innen aus vormaligen diversen maoistischen K-Gruppen und marxistischen Vereinigungen innerhalb der Berliner AL. Deren Positionen werden heute nicht mehr bei den BündnisGrünen vertreten. Frau/Mann orientiert sich an den gehobenen Beamtenbezügen und deren Pensionsansprüchen. Dabei möglichst nicht unter dem doppelten Facharbeiterlohn, bzw. einen monatlichen dreifachen Renten- bzw. Pensionsanspruch. Auch wenn dafür weniger als zwei Drittel der tatsächlichen Erwerbszeit und parlamentarischen Würden zurückgelegt wurden. Analoge Verhältnisse bei der großen Mehrzahl aller langjährigen hauptamtlichen Parlamentarier*innen.

     

    Quintessenz: Es gibt hauptsächlich nur noch -mit seltenen Ausnahmen- eine persönliche Orientierung an den persönlichen und familiären materiellen gehobenen Wünschen und Konsumbedürfnissen bei den -vor allem- selbsternannten und -bewegten Lobbyist*innen, Volksvertreter*innen und - Zertreter*innen.

  • Und noch einmal will ich den politisch aktiven Grünen helfen und erneut daran erinnern, dass sie auch nichts dafür können, dass mind. 90% aller Leute kaum Interesse am Umweltschutz haben.

    AUSSERDEM:

    Sie können auch nichts dafür, dass (wie ich unten bereits ausführlicher ausführte) sogar der überwiegende Teil der Grünwähler ziemlich antriebsschwach (oder ängstlich!?) und bequem oder gar faul ist.

    Es ist leider eine Tatsache, dass die Partei so wenig Sitze im Parlament hat. Was kann man denn dann von ihnen abverlangen?

    Sollen die das umsetzen, wofür die meisten "Grünwähler/innen" "den Hintern nicht hochkriegen"?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @tsitra:

      Der grüne "Umweltschutz" funktionert in etwa so:

       

      "Kauft euch von eurem Hartz-4 das wir mit eingeführt haben gefälligst teure Demeter-Ware, verschrottet euer olles Dieselwohnmobil und kauft euch einen Elektroauto für 40.000 Euro, saniert eure Wohnung endlich energiegerecht auf Eigenkosten, stellt euch 5 verschiedene Eimer zum Mülltrennen in die kleine WG-Küche und zahlt alle die selbe Müllgebühr aus eigener Tasche, egal ob Arbeitlos oder Millionär, hört auf zu Rauchen in euren Prollkneipen, trinkt weniger Alkohol nach eurer Schicht, saufen muss unbedingt teurer werden, esst weniger Fleisch, Fleisch muss unbedingt teurer werden und um 10 Uhr ist Ruhe auf St Pauli und in Altona, das dort Junge Menschen cornern geht gar nicht!" http://www.abendblatt.de/hamburg/article207987255/Cornern-auf-St-Pauli-Gruene-wollen-fuer-Ruhe-sorgen.html http://www.abendblatt.de/hamburg/altona/article209710525/Gruene-wollen-das-Cornern-in-Ottensen-eindaemmen.html

      (wahrscheinlich wegen der Nachtruhe von Singvögeln in St Pauli?)

       

      Habe ich noch was vergessen? ach ja; "Ihr Umweltschweine!"

       

      Ich frage mich ja immer, ob Umweltverschmutzung im Großen gedacht, nicht auch ganz viel mit dem kapitalistischen Irrsinn zu tun hat, Äpfel um die halbe Welt zu schicken, Lobbygesteuerten Energiekonzernen, gierigen Konzernen usw?

      Nur so als Denkanstoß, um Umweltschutz nicht immer nur vom unteren Rand der Gesellschaft zu fordern...

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Es ist merkwürdig und unerverständlich für mich, dass Sie denken ich würde Umweltschutz nur vom "unteren Rand der Gesellschaft" fordern, denn das tue ich nicht.

         

        Jede/r soll MEHR mitmachen.

        Auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten wünsche ich mir ein Bewusstsein, dass

        mensch sich klarmacht, was das hochgerechnet auf Millionen, oder gar Millarden von Menschen bedeutet.

        Also KEIN Fingerbreit irgendwelchem üblen Zeugs oder Unsinn, also Boykott!

         

        Ich stimme Ihnen weitgehend zu.

        Der Kapitalismus erweist sich als Übel und als Dummheit, weil die technischen Potentiale so gigantisch sind.

        Mittlerweile ist auch mehrfach untersucht und klar geworden, dass viele "Grünschwätzer/innen" eine deutlich miesere Umweltbilanz (ökolog."footprint") haben als einfache Leute, die kaum oder garnicht vom Umweltschutz reden.

         

        Tiermisshandlung finde ich am schlimmsten. Da sollten auch die schlechterverdienenden unbedingt auch mithelfen und nur Produkte konsumieren, bei denen die Tiere nicht gequält wurden.

        Denn wenn wir auf die Einkehr des Kommunismus/Sozialismus warten, dann werden noch über tausend Jahre die Tiere misshandelt!

        Die materiell ärmeren Leute sollten auf keinen Fall argumentieren, dass Fleisch billig bleiben muss, denn damit leiten sie den DRUCK AUF NOCH SCHWÄCHERE weiter.

        Gewissermaßen machen sie dann das mit den Tieren, was ihre "Ausbeuter" mit ihnen machen.

        Es wäre erfreulich, wenn sich die Leute mehr wehren würden gegen ihre "Ausbeuter", dann hätten sie vermutlich genug Geld, um sich faireres Fleisch zu kaufen.

        Für jeden vernünftigen Menschen sollte auch klar sein, dass der Mensch nur höchstens 10% (wenn überhaupt)

        der Tierprodukte, die in Mitteleuropa pro Kopf verzehrt werden, für seinen Organismus braucht.

        Es ist zurückhaltend ausgedrückt, sehr

        unangebracht und rücksichtslos dermaßen viele Tierprodukte zu verzehren.

        1kg Fleisch und 5 Liter Milch (als Käse oder Joghurt oder...) pro Monat wäre mehr als genug.

    • @tsitra:

      Sie denken nicht konsequent zu Ende wenn ich mir die Bewertung erlauben darf:

       

      Der engagierte Mensch kann grundsätzlich zwei Dinge tun:

       

      Mitmachen bei der Weltveränderung durch persönliches (unbezahltes) Engagement in allen möglichen Projekten, inkl. Politik (davon reden Sie).

       

      Oder möglichst Energie in seinen Job, Erfolg haben, Geld verdienen, Höchststeuersatz. Dann muss der Staat (die Politik!) mit dem Geld eben was verändern.

       

      Meist das Problem: Beides geht nicht!

       

      Was also hat sich bei den Grünen bzw. deren Wählern geändert seit 1990?

      Bingo!

  • Die späte Rache an Joschka, den Unhold. die Grünen haben ihe Gesicht verloren der grösste GaU. Machtgeil, überheblich und richtig nervig.

    Das habt Ihr aus unserer Jugendbewegung gemCht !!! Schämt Euch !!!

  • Zitat: „Die Leute wollen euch kämpfen sehen!“ Ja sind wir denn im alten Rom? Lautet das Motto: Gladiatoren vor!

     

    Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Deswegen weiß ich: Was „die Leute wollen“ muss einem vergleichsweise egal sein, wenn man erst mal weiß, was man selber will. Wollen die Grünen denn nun kämpfen, oder wollen sie nicht? Wenn ja – wofür? Und wenn nein – weshalb nicht? Ist denn schon alles so, wie sie es haben wollen? Hat wünschen denn bereits geholfen? Gibt es denn schon keine Konflikte mehr?

     

    Mag sein, dass sich „im Moment […] viele Menschen [fragen], wofür die Grünen eigentlich stehen“. Ich tue das nicht. Erstens nämlich existieren „die Grünen“ gar nicht für mich. Und zweitens fühle ich mich ausreichend informiert darüber, wofür die Grünen, die entscheiden dürfen, tatsächlich stehen (wollen): Für einen Machtanspruch, den ich nicht teilen mag. Weil er sich a) nicht an Prinzipien ausrichtet, sondern an Zweckmäßigkeitsüberlegungen, und b) nicht auf das Gemeinwohl zielt, sondern auf ein lediglich privates „Wohl“.

     

    Ob „die Grünen“ kämpfen oder nicht, kann mir derzeit schnuppe sein. Ich brauch nicht wollen, dass sie siegen. Zumindest so lange nicht, wie „die Grünen“ an der Basis, denen es noch um das Gemeinwohl und um wichtige Prinzipien geht, „den Grünen“ an der Spitze noch nicht beigebracht haben, was Politik ist oder soll.

     

    Für mich selber „lebendig, kräftig und schärfer“ kämpfen, kann ich schließlich auch alleine. Und für die „die Grünen“ an der Spitze der Partei kämpfen die Grünen an der Spitze der Partei schon ausreichend, wenn ich nicht irre.

    • @mowgli:

      Leider bleibt im Nebel Ihrer Pauschalvorwürfe unklar, liebe @Mowgli, welche konkreten Ziele mit Ihrem tapferen "für [sie] selber lebendig, kräftig und schärfer kämpfen" verbunden sind.

      • @Bitbändiger:

        Ja und? Ich meine: Geht Sie das was an? Ich kenne Sie ja nicht einmal. Wenn Sie mich kämpfen sehen wollen, besuchen Sie mich doch. Dann werden wir weiter sehen.

        • @mowgli:

          Womit wir, wie erwartet, auf substanzlosem Stänker- und Blabla-Niveau angekommen wären.

          • 2G
            25726 (Profil gelöscht)
            @Bitbändiger:

            Selbsterkenntnis ist...

  • Ich würde die Grünen gerne eine Legislaturperiode aus dem Bundestag fliegen sehen. Die Partei braucht Feuer unterm Hintern. Die Themen die die angehen, gehen an der Lebenswirklichkeit zuvieler Menschen völlig vorbei. Die Grünen sind Utopisten geworden.

    • @Dideldidum:

      Utopien sind erwünscht und auch wählbar.

       

      Die Grünen haben zu wenige davon.

      • @cursed with a brain:

        Mag sein, aber wesentlich mehr als die anderen Parteien.

        • @Rudolf Fissner:

          Wer redet von wählen? Eine richtige Einordnung ist schon hilfreich. Ihre Aussage macht sonst keinen Sinn. Außer Sie beziehen Sie auf alle Parteien.

        • @Rudolf Fissner:

          Die Utopien von Kretschmann, Palmer et al. belegen, dass "mehr" nicht automatisch "besser" ist.

           

          Utopien haben reicht übrigens nicht. Man braucht auch einen Plan des "Wie" - und eine gewisse Konsequenz, Inhalte über Posten zu stellen.

           

          Zumindest letzteres ist mit dem sogenannten "Fundi"-Flügel ziemlich vollständig verloren gegangen.

           

          Die Grünen sind heute eine bürgerliche Partei, ohne große Inhalte und ohne großen Anspruch.

          • @cursed with a brain:

            Welche Utopie meinen Sie überhaut? Vielleicht die Utopie von sogenannten "Null-Immissions"-Autos mit der man das Autoland Ba-Wü auf die Zukunft vorbereitet, Arbeitsplätze erhält, Steuereinnahmen für die Gesellschaft einnimt und etwas gegen den Klimawandel macht? Und: Welche Partei erfüllt ihre Utopien?

        • 2G
          25726 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Also wählen, weil das kleinere Übel?

          mmh..nein.

    • @Dideldidum:

      Können Sie freundlicherweise mal beschreiben, an welcher "Lebenswirklichkeit zuvieler Menschen" die "Themen, die die angehen", völlig vorbeigehen? (Tipp: Die verbreitete Lebenswirklichkeit "nach mir die Sintflut" bringt die Menschheit eher nicht weiter.)

  • Die Leute wollen euch nicht kämpfen sehen, die Leute wollen euch überhaupt nicht mehr sehen.

    • @Kurzer Prozess:

      "Die Leute". Sprechen sie vom teutschen Volk?

    • @Kurzer Prozess:

      Sie und Ihr Umgang sind also "die Leute". Ein paar "Nichtleute" gibt es aber schon noch, die zwar nicht alles, was von grüner Seite kommt bejubeln, diese Partei aber dennoch für im politischen Spektrum unverzichtbar halten. Stimmungen sind stets schwankend. Nur "die Leute" scheinen "die Wahrheit" zu kennen und kompromisslos zu vertreten.

  • Ich sehe zwischen CDU, SPD, FDP und Grüne nur marginale Unterschiede bei der real gestaltenden Politik. Um es einfach zu sagen. Egal wer von denen an der Regierung ist, es kommt immer da gleiche raus. Und somit geht es nicht mehr um wirkliche politische Alternativen, sondern nur noch um Posten.

    • @Frank Fischer:

      Nur weil die Unterschiede schwer zu sehen sind, gibt es sie doch.

       

      Alle sehen gleich aus, weil zwischen halbvoll und halbleer nicht unterschieden wird. Es mag der gleiche Wert sein, doch für die Union sind die Sozialleistungen das Maximum des erträglichen, während es für die Grünen das absolute Minimum ist. Das heißt, bei der nächsten Anpassung, werden die einen weiter Senken, wo die anderen nach oben anpassen.

       

      Teile und herrsche. Der Industrie ist es prima gelungen, den Keil ist die Gesellschaft zu treiben. Die Grünen mögen die Besserverdienenden sein, da es die Partei mit dem höchsten Akademiker-Anteil ist. Doch einmal entlassen, gilt es ebenso stempeln zu gehen, wie es die Armen tun müssen.

       

      Die Vermögenden sind andere. Es war die SPD, die die Freibeträge immer weiter senkte. Ich frage mich, wieso noch niemand wegen fehlender Gleichbehandlung klagte. Der Handwerker, der wegen schlechter Zahlungsmoral seiner Kunden Konkurs geht, muss seine verbliebenen vielleicht achtzigtausend Euro bis auf ein Bruchteil verbrauchen, der Börsen-Zocker, dem noch zweihunderttausend nach einer Pleite blieben, kann sich noch aus seinen Zinsen finanzieren. Früher gab es mal 'Vermögens-bildende Leistungen' vom Staat, die Hartz-Gesetzgebung ist gezielt Vermögens-vernichtend. Die Trennung zwischen Reich und Arm setzt nur viel weiter oben an, als Normalbürger es sich denken können.

    • @Frank Fischer:

      Mag sein dass sie dass so sehen. Nur die Unterschiede zur Linkspartei und SPD sind noch wesentlich geringer als zur CDU und FDP.

      • @Rudolf Fissner:

        Das mag bei der Umweltpolitik noch Gültigkeit besitzen.

         

        In der Steuer- und Sozialpolitik aber sind die Grünen als Partei der Besserverdienenden den Vorstellungen von FDP und CDU inzwischen sehr viel näher.

        • @cursed with a brain:

          Ach wirklich?

           

          GRÜNE:Bei der Einkommensteuer bei den soll unten und in der Mitte durch einen höheren Grundfreibetrag Entlastung geschaffen werden, wobei zur Gegenfinanzierung ein höherer Spitzensteuersatz ab einem Single-Einkommen von 100.000 Euro greifen soll. (http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-entlastungen-was-die-parteien-in-der-steuerpolitik-planen/14467626.html). Hinzu kommen Forderungen nach einer Erhöung der Erbschaftssteuer und extra Steuern für Supperreiche

           

          LINKE: "Wir fordern die Wiedereinführung der Vermögenssteuer in Form einer Millionärssteuer in Höhe von fünf Prozent jährlich auf private Millionenvermögen. Wir fordern zugleich eine deutliche Anhebung der Erbschaftssteuer auf große Vermögen."

           

          Die Linke will es sich mit den Reichen auf FDP-Niveau nicht verderben und populisiert mit Steuern für Superreiche und Konzerne.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Die Frage ist ja wofür kämpfen? Es wurde hier und an anderer Stelle schon häufiger angesprochen, grüne Themen haben gerade keine Konjunktur.

     

    Es könnte als Grünes-Paradox gelten, dass ein grünes Urthema - eine liberale Flüchtlings- und Ausländerpolitik - andere grüne Themen gerade in den Hintergrund drängt.

     

    Es sind in den letzten Jahren viele Menschen nach Deutschland gekommen und das ist gut so. Es führt aber auch dazu, dass von rechts das Thema "innere Sicherheit" inszeniert werden kann und von links Verteilungskämpfe herbei geredet werden können. Damit haben besonders Sicherheitsthemen - bei denen die Grünen komplexe und teilweise unpopuläre Standtpunkte vertreten - zurzeit Konjunktur.

     

    An das Thema Integrationspolitik - bei dem die Grünen richtige Konzepte haben - traut sich im Wahlkampf zurecht niemand heran. Das ist nur für ganz Rechts ein Gewinnerthema, da es sich herrlich emotionalisieren lässt.

     

    Es sollte auch bedacht werden, dass die aktuellen grünen Themen - Energiewende und Agrarwende - besser mit der Union als mit R2G bearbeitet werden könnten. Die Energiewende lässt sich mit den Kohleparteien SPD und "Linke" nicht gestalten und bei einer Agrarwende dürfen die Bauern* und Bäuerinnen nicht übergangen werden. Klassisches Unionsklientel, mit denen die Grünen für einen nachhaltigen Wandel zusammenarbeiten müssten.

     

    Leider ist das Lagerdenken und die Abneigung bei vielen Grünenwähler*innen gegen Union und FDP derart stark, dass die Partei im linken Lager gefangen scheint. Sich davon zu lösen ist schmerzhaft und kostet Stimmen. Trotzdem ist der Weg wichtig. Es hilft nicht Rot-Grün hinterherzutrauern und mit der "Linken" im Boot lässt sich im Westen bzw. auf Bundesebene keine Wahl gewinnen.

     

    Krönchen absetzen, Ärmel hochkrempeln!

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      "Leider ist das Lagerdenken und die Abneigung bei vielen Grünenwähler*innen gegen Union und FDP derart stark, dass die Partei im linken Lager gefangen scheint."

       

      Angesichts der grünbraunen Landesregierungen in Hessen und Ba-Wü bleibt nur festzustellen: Was faseln Sie da?

      • @25726 (Profil gelöscht):

        "braun"? haben sie ein politisches Farbenproblem ähnlich wie AfDler, die auch immmer Linke als Braune diffamieren?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      "[...] von links Verteilungskämpfe herbei geredet werden können"

      Vielen Dank, dann hat die FDP ja laut Ihrer Einschätzung recht, die wollen ja nicht, dass für den sozialen Wohnungsbau Geld ausgegeben wird. Liegt also somit nur an dem Mangel an Eigeninitiative laut Ihrer Aussage, dass immer mehr Menschen (insbesondere auch Flüchtlinge) keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Sehr gut, dann muss ich ja nicht mehr die Linke wählen und kann beruhigt (aber immer noch extrem angewidert) die Rosinenpicker-Wirtschaftsliberalen von der FDP wählen!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        ... oder auch die große Sarah-Wir-schaffen-das-nicht-Wagenknecht Fraktion in der DIE LINKE.

         

        Für die waren ja auch schon die paar Flüchtlinge 2015 zuviel, die den Sozialhaushalt angesichts der Nöte der Flüchtlinge auf ein lächerlich kleines Niveau von 2005 hochgeschraubt haben.

  • Auch der Herr Schulte fokussiert in seiner Zustandsbeschreibung auf den Umgang mit dem politischen Gegner.

     

    Erst wenn Grün merkt, dass es genauso wenig zielführend ist auf der Merkel wie auf der Die Linke zumzuhacken und endlich Sachthemen nach vorne bringt, dann wird es besser mit den Wahl-%-ten.

     

    Wie ist denn Grün groß geworden: CDU baut nur Scheiß und hiermit und damit sind wir nicht einverstanden?

    Nein, da gab es eine Vision, eine Idee einen Inhalt und Zusammnehalt in dieser Idee.

    Das fehlt, und da sollte frau/man ansetzen, auch wenn dann die Medien inkl TAZ weniger zu berichten haben!

     

    Leider gehen die Parteien dem Medien-Talkshow-Format, dass eben jeder (jeden Tag) mal was sagen muss... und: Der "Gegner" als Inhalt des Talks geht da immer, auf den Leim!

    Man kann nur hoffen, dass Medien und Politik diese unsägliche Allianz inhaltsleerer offense/defense Veröffentlichungen überdrüssig werden und sich Themen widmen und die Inhalte diskutieren anstatt diese Show zu pflegen

  • Ohne eigenes nachdenken kann auchkeine eigene Position entstehen. Früher wurde über die Machtfrage im Lande genauso nachgedacht wie über Friedenssicherung, gute Arbeit etc.. Zur zeit lässt die Grüne denken, in diversen neoliberalen Zirkeln. Dabei ist leider die Perspektive auf anderes als Neoliberales abhandengekommen. Auch Verantwortung übernehmen wird nur noch aus der Militärischen Position gesehen, und Verantwortung für die Abgehängten wird komplett aus den Augen verloren. Das kommt mir so vor, wie die sozialen Aktivitäten gelangweilter adeliger Damen, die ohne Ahnung von den wirklichen Problemen (wie Einkommensverteilung) mit mildtätigen Gaben ihr Gewissen beruhigen wollten.

  • Ich wünsche mir mehr Menschen, die sich darüber im Klaren sind, dass durch bloßes Reden noch nie "Weizen gesäht und Brot gebacken wurde" und Demokratie u. Umweltschutz ganz besonders zur AKTIVEN Mitgestaltung verpflichtet, anstatt alle vier Jahre die Verantwortung, an, in vielen Fällen, höchst zweifelhafte Charaktere, abzugeben.

     

    Die Wahl in NRW hat gezeigt, dass sich Deutschland und wohl auch die Welt offenbar mächtig auf dem Abstieg befindet. Klar, rein materialistisch und wirtschaftlich-industriell gesehen, wird sich was ausweiten, nämlich z.B. noch schneller kaufen und wegwerfen, noch dreckigere Luft und Wasser, noch mehr Lärm, noch mehr junge Menschen mit Krebserkrankungen.

    Auch die soziale Ungerechtigkeit ("Arm-Reich-Schere") wird immer mehr steigen, aber das sei wohl nicht schlimm, solange die Kaufhäuser voll sind (mit was ?) und über die Bildschirme dümmliches oberflächliches "Pixel-Opium" flimmmert, was die allermeisten süchtig macht und schier den Verstand beschädigt.

  • Die Grünen stecken tatsächlich gerade im Morast: Da ist zum Einen das gänzliche Fehlen charismatischen oder wenigstens wahrnehmbaren Spitzenpersonals (Trittin, Kühnast, Kuhn und Roth wurden zwar gern hasserfüllt angegiftet, hatten aber Medienpräsenz und Aussagen). Sodann haben wir seit Jahren eine schleichende Rechtsdrift zu beobachten, Kuscheln mit der CDU und neuerdings sogar mit der FDP (SH-Spitzenkandidatin Heinold im Interview mit ZEIT-Online: "Wir sollten den Schulterschluss [!!] mit der FDP wagen") - eine Horrorvorstellung (oder eher "Lachnummer"?) für jeden Grün-Wähler, dem an ökologischer Vernunft, Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit ernsthaft gelegen ist.

     

    Ökologie und Klimawandel haben (zu Unrecht) in den Medien gerade keine Konjunktur. Für den mutigen Versuch einer Steuertarif-Reform gab es 2013 nach einem üblen, faktenfernen Shitstorm eine unverdiente Abstrafung. Was also tun?

     

    Meine Empfehlung: Geradlinig bleiben, auf Regierungsämter im Zweifel verzichten. Von Lobbyvereinen wie der FDP fernhalten. Nicht mit der konservativen Autoindustrie kungeln (Kretschmann). Die nächste neoliberal verursachte Großkatastrophe kommt bestimmt.

    • @Bitbändiger:

      Der Rechtsdrift hat doch einen Namen: Cem Özdemir. Leider finde ich das Video auf Youtube nicht. Doch er hat sich in einem Interview geäußert, dass er eine Öko-CDU anstrebe, wie er sie aus seinem Landesverband BW kenne. Basisdemokratie sei etwas für die Anfangsjahre gewesen, er setze sich für eine zentrale Partei ein, die klar von oben nach unten strukturiert ist.

       

      Viele haben nicht mitbekommen und denken noch in den bekannten Strukturen. Es waren aber auch die Ost-Verbände, für die alles das nach Sozialismus klingt, von Übel ist.

       

      Andererseits sind die Grünen aus Bürgerinitiativen entstanden. Es war der Mittelstand, der gegen Fluglärm, Mittelstreckenraketen, Atommeiler und für Mitbestimmung und ökologische Landwirtschaft war. Frag nicht, was der Staat für dich tun kann, sondern was du für den Staat tun kannst. Dieses Selbstbewusstsein hatte von Anfang an etwas liberales. So traten die JungDemokraten (JuDo) geschlossen bei den Grünen ein. Die Grünen haben durchaus das Potential, die andere Liberale zu sein. Wo die FDP national-liberal ist, sind die Grünen sozial-liberal. Das Image der Verbotspartei stammt von einer Industrie, der die Bevölkerung egal ist. Nur das return of investment zählt.

    • @Bitbändiger:

      Koalitionen einzugehen um die Umsetzung eigener Positionen umsetzen zu können ist schon ein Rechtsdrift? Wo ist dann bitte schön SYRIZA in Griechenland hingedriftet und Ramelow in Thüringen hingedriftet? Und die Autoindustrie in Ba-Wü wird selbst die Linkspartei dort nicht einstampfen. Die schafft es nicht einmal sich den Braunkohleklimaheinis zu stellen.Dann doch besser auf Null-Emissions-Autos hinarbeiten! Dieses langjährige "Kungeln" zeigt mittlerweile bei den regenerativen Energien ihre Erfolge.

  • Alles wird gut. Wie kam es zu dem Schulz-Hype? Zwei Gründe, erstens war die SPD sauer auf Gabriel. Hauptsache irgendwer nur nicht dieser Schröder-Gefolgsmann. Andererseits machte der politische Gegner Stimmung, vergifteter Jubel, Mister Hundertprozent.

     

    Seit Jahren ist die Basis unzufrieden mit Özdemir. Nur seine Freunde in Berlin erhalten ihn an der Macht. Nein, keine Parteifreunde, sondern Presse, Wirtschaft und Verbände. Weder in Schleswig-Holstein noch in NRW gab es Rückenwind aus der Bundespartei.

     

    Es gibt einen weiteren Grund, warum Özdemir noch Vorsitzender ist. Weil keine sich traute, gegen ihn zu kandidieren. Das ist jetzt anders. Nur ein bei Grünens ungewöhnliches Wahlverfahren machte den Vorsitzenden zum Spitzenkandidaten. Mit dem Bundes-Apparat im Rücken, gestärkt von seinen Anhängern in BW sollte seine Kandidatur Formalie sein, Bestätigung seiner Beliebtheit und seines Flügels. Heraus kamen klägliche 75 Stimmen Vorsprung.

     

    Bei der Aufstellung der Reservelisten auch für die letzten Plätze ist eisenes Grünes Prinzip, mindestens 50 Prozent der Stimmen. Bei drei Kandidaten ist das nur schwer zu erreichen. Robert Habeck war vielen Grünen unbekannt. Um so wichtiger wäre sein Auftritt in Münster bei der BDK gewesen. Eine Rede dort hätte ihm locker jene 75 Stimmen eingebracht. Die Ära Özdemir ist zu Ende. Nur wenn es ihm gelänge einen Ministerposten zu ergattern, bliebe er im Rennen. Danach sieht es nicht aus. Wahrscheinlicher ist eine vorgezogene Neuwahl des Vorsitzenden. Robert Habeck könnte der Schulz der Grünen sein.

    • @mdarge:

      "Nur wenn es ihm gelänge einen Ministerposten zu ergattern, bliebe er im Rennen. Danach sieht es nicht aus. "

       

      Wieso?

      Schwarz-Gelb-Grün hat nach den jetzigen Umfragen gute Chancen im Bund.

      • @Age Krüger:

        ..das wollen wir doch nicht hoffen. Horrorvisionen gibt es genug.

        • @mdarge:

          Das wird kommen.

           

          Die Grünen werden das damit begründen, dass sonst wieder eine große Koalition kommen würde, die nicht ökomäßig genug ist.

           

          Sozialpolitisch ist das natürlich das absolut allerletzte.

  • Warum sind weit über 90% so desinteressiert an möglichst gesunder Natur? Welche Anteil hat die "Gehirnwäsche" durch die Medien?

    Welche Rolle spielen hier die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule?

    Überhaupt das ganze Erziehungswesen? (und Eltern, die eben genau dieses zulassen oder gar gutheißen?)

    Lehrerinnen und LEHRER hinken zu oft ihrer besonderen (!) Verantwortung sehr weit hinterher, auch weil sie selbst häufig charakterlich sehr DEFIZITÄR sind

    und daher unter anderem z.B. eine ausgeprägte "Geiz ist geil" Mentalität pflegen.

    Sie sind oft in ihrer Wahrnehmung und ihrem Charakter so eingeschränkt, dass sie ein TEMPORÄRES GLÜCKSGEÜHL beim Kauf von (vermeintlich) billigem "Plutonium-Strom" oder "Glyphosat-Fraß" wichtiger finden, als einen Strom, der ihren eigenen(!) Maßstäben (wie z.B. Vernunft, Gesundheit, Friedlichkeit,

    Nachhaltigkeit etc.) gerecht wird.

    "Megamäßige" Heuchlerei. Es ist, als drehe sich mir der Magen um. Man möchte fliehen, aber wohin?

     

    Die armen Menschen, die wegen einer durch radioaktive Strahlung induzierte Krebserkrankung viel zu früh sterben oder einen geliebten Menschen viel zu früh verlieren!

     

    In einem niveauvollen und gut recherchierten Wortbeitrag im Radio hies es einmal: "Schule ist ein denkbar schlechter Ort um Demokratie zu lernen"

    Lernen die Menschen "von klein auf", dass sie sowieso nicht viel machen können und kaum eine Mitbestimmung haben können?

    Lernen die Menschen, dass andere für sie die Arbeit erledigen bzw. erledigen sollen?

    Schule hat immer noch sehr viel damit zu tun, KINDER und Jugendliche ZU etwas zu ZWINGEN!

    Der Hauptgrund ist allgemeine Angst.

    Gruppen, egal welcher Größe, sehen sich in Konkurrenz zu anderen Gruppen ...Eine Erklärung würde hier zu umfangreich.

  • Ich denke, dass ich die Grün-alternative Szene gut genug kenne und kann berichten, dass viele Schwätzer/innen dabei sind. Öfter mal ein wenig Fahrrad fahren (wohl für's "greenwashing"), aber Flugreise nach Übersee muss eben sein.

    Ab und zu mal paar Teile Bio kaufen, aber hauptsächlich eben doch das Zeugs das mit Glyphosat und sonstigem "Krebsgift" angebaut wurde oder aus Massentierhaltung kommt. Nur oder hauptsächlich Bio? Geht nicht, es muss für den nächsten Flugurlaub oder sonstigen Frevel gespart werden.

    Das Fahrrad muss neu sein und aus Aluminium (obwohl sehr wahrscheinlich gesundheitsschädlich), damit der dicke Hintern bloss nicht schwitzen muss und es auch recht modisch aussieht.

    Gleichberechtigung Mann/Frau, Akzeptanz und Tolereranz für sexuelle Minderheiten sind für einen Großteil der "Grünwähler" leider wohl der einzige Grund grün zu wählen, Ökologie spielt offenbar eine untergeordnete Rolle.

    Die meisten "Grünwähler" sind mir zu "harmoniesüchtig", was wahrscheinlich auch in der oben erwähnten Trägheit und Antriebsschwäche begründet liegt.

    Sie wollen anscheinend nicht sehen, dass das Leben Kampf bedeutet und dass es eine mächtige Masse gibt, die man getrost als Umweltfeinde(!) bezeichnen kann und da hilft nur intensive Gegenwehr, Boykott, ziviler Ungehorsam etc.

    So wie sich die Leute, z.B. in Gorleben, gegen Castoren gewehrt haben, so müssten sich die Grünwähler gegen Autoverkehr, Pestizide, Herbizide, Fungizide, Asbest, Lärm, Aluminium, Massentierhaltung, vermeidbare Flüge etc. WEHREN!

    Aber das tun sie nicht, weil sie wenig Interesse an einer gesunden Umwelt jetzt und in Zukunft haben.

    Und deshalb haben die grünen Politiker/innen es auch nicht leicht.

    • @tsitra:

      "Gleichberechtigung Mann/Frau, Akzeptanz und Tolereranz für sexuelle Minderheiten sind für einen Großteil der "Grünwähler" leider wohl der einzige Grund grün zu wählen,"

       

      Dafür zu sein, kostet ja auch nix.

    • @tsitra:

      Es könnte aber auch sein, dass die Leute schlau genug sind und den Popanz Glyphosat nicht für so gefährlich halten, wie uns die Grünen es verkaufen wollen.

      Immerhin wurde Glyphosat nicht nur von der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) sondern auch von vielen anderen staatlichen Einrichtungen NICHT als krebserzeugend eingestuft.

      • @Gesunder Menschenverstand:

        Die ECHA hat kein eigenes Urteil zu Glyphosat gefällt, sie hat lediglich die verfügbaren Studien hierzu zusammengefaßt. Und diese Studien sind allesamt von den Herstellern beauftragt und finanziert. Was da also "wissenschaftliches" drin steht, kann man sich an drei Fingern abzählen. Schliesslich ist es nicht so wissenschaftlich, dass sich die Auftraggeber trauen würden, alle Daten zu veröffentlichen, damit neutrale Wissenschaftler die Studien selber nachstellen und deren Ergebnisse validieren könnten.

         

        Auch die ECHA hatte keine Einzelheiten zur Verfügung, sie hat sich lediglich die Resümees angesehen und ihre Aussage auf der Basis eines Stapels nett formulierter Aufsätze getroffen, nämlich, dass dese Aufsätze ganz nett geschrieben waren und es gegen Glyphosat nichts einzuwenden gebe - vorausgesetzt, die Aufsätze wären inhaltlich korrekt.

         

        Kurz gesagt, was die europäische Chemikalienagentur da rausgehauen hat, bezeichnet man im Allgemeinen als plumpe Augenwischerei. Aber dafür ist es ja auch eine "Agentur", eine von der EU-Kommission eingesetzte Behörde, mit von den Regierungen bestimmten als "Wissenschaftlern" getarnten Lobbyisten der chemischen Industrie.

      • @Gesunder Menschenverstand:

        Die Leute sind meiners Erachtens "dumm-schlau" genug, gerade das anzunehmen mit dem sie sich wohlfühlen und was ihnen in den Kram passt.

        In den 1970er Jahren waren Totenköpfe als Warnung auf den Pflanzenschutzmittel-Packungen abgebildet. Wie heutzutage ist weiß ich nicht. Jedenfalls ist das Zeug echtes Gift was da auf die Felder gespritzt wird, damit Weizen und Kartoffel schön billig bleiben. (... aber das Grundwasser immer übler...)

         

        Apropo "gesunder Menschenverstand":

        Ein Wildkraut ("Unkraut") von, sagen wir, vier Zentimeter Größe, ist schon ziemlich robust. Dass das von dem Herbizid totgeätzt wird, zeigt überdeutlich was für ein Gift (! ) das sein muss , was dieses vermag! Einfach mal nachdenken! Zudem wirken Pflanzenschutzmittel im menschlichen Körper hormonell und sind dafür verantwortlich, dass viele Menschen Krebs bekommen und/oder ungewollt kinderlos bleiben.

        Im Grunde wusste ich es 30 Jahre vor dem "Glyphosat-Skandal", dass das Zeug richtig übel ist!

        Einfach hingucken, auch wenn's unbehaglich wird, kann ich nur jedem Mensch empfehlen! Vielleicht wird dann nicht so extrem viel "unter den Teppich gekehrt".

        Seien Sie nicht so naiv. Es gibt sehr mächtige Konzerne und Millionen von

        Akademikern die sich ängstlich an ihr "Jöbchen" klammern. Da wird die physikalisch-technische-chemische-medizinische Wahrheit öfter mal stark verbogen. Einfach selber sehen und selber denken. Zudem müsste das Vorsorge- bzw Vorsichtsprinzip gelten, aber es gilt nicht! Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, warum eigentlich nicht?

        • @tsitra:

          "totätzen" ... Ich liebe das profunde naturwissenschaftliche Verständnis der Glyphosatkritiker.

           

          Totätzen wurde kürzlich in Berlin im Körnerpark auf dem Rasen durchgeführt.

           

          Glyphosat funktioniert anders aber da müßte man sich mit Biologie beschäftigen.

          • @Gesunder Menschenverstand:

            Ja, meinetwegen, ich hätte den Begriff

            "totätzen" direkt in Anführungsstriche setzen können. Verschiedene(!) Wildkräuter werden durch "Round-up"-Herbizide recht schnell zerstört, sehen dann vertrocknet aus. Was muss das für ein übles Gift sein!?

             

            Sie "Gesunder Menschenverstand" sind wohl sehr Technologie-gläubig, hoffen/vertrauen auf die "Machbarkeit", verehren jede "Erfindung" als "Fortschritt", klammern sich an die "bürgerliche Mitte". Die, sanft ausgedrückt, Nachteile des "Fortschritts" passen Ihnen nicht ins Konzept, vielleicht können Sie sie auch nicht aushalten, weil es Ihnen zu sehr auf die Stimmung drücken würde.

             

            Weltweit mindestens zig-tausende familiäre Tragödien, bei denen ein Mensch viel zu früh an Krebs gestorben ist, haben, sich leider ereignet, weil Leute wie Sie auf irgendeinen "Sch.-dreck" sparen und dafür nur schäbig billig produzierte Lebensmittel einfordern/nachfragen

            und das eingesetzte Gift leugnen.

    • @tsitra:

      Das haben Sie sehr gut zusammengefasst. Dieses bequeme Hoffen, dass es ein anderer richten möge, dass das Leben einfach so weitergeht......

  • Dass die Grünen wenig Zustimmung in der Bevölkerung haben, das liegt einfach in der "Natur der Sache".

    Obschon die Grünen letztlich belegbar die vernünftigsten, intelligentesten und humanistischsten Ideen haben müssen sie immer wieder Kompromisse eingehen um im Parlament zu bleiben.

    Es gibt eben nur wenige Menschen, denen Umweltschutz, Gleichberechtigung, Gesundheit, Nachhaltigkeit wirklich wichtig sind.

    Mind. 90 von 100 Personen sind materialistisch eingestellt und letztlich einfache Gemüter. Ihnen ist "schicke" Wohnung, Fernreise, neue Einbauküche etc. erstmal wichtiger als rücksichtvollen Umgang mit Natur

    bzw. Lebensgrundlagen.

     

    Gemäß jahrelangen Meinungsumfragen sind ca. 67% der Deutschen gegen Atomkraft.

    Vor Fukushima bezogen aber nur ca. 1% Ökostrom (seit 1998 zu kaufen).

    Also selbst die allermeisten "Grün-wähler" waren zu antriebsschwach

    um Ökostrom zu beziehen.

     

    Damit wäre wohl belegt, dass grüne Ideen einen schweren Stand haben.

     

    Jede/r die/der hier die Grünen kämpfen sehen möchte soll gefälligst seinen saumäßig faulen Hintern hochkriegen und mal endlich mithelfen beim Kämpfen. Was für eine schäbige und dümmliche Einstellung ist es überhaupt auf Politiker zu warten bzw. denen alles zuzumuten und/oder abzuverlangen?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @tsitra:

      "Mind. 90 von 100 Personen sind materialistisch eingestellt und letztlich einfache Gemüter."

       

      "Gemäß jahrelangen Meinungsumfragen sind ca. 67% der Deutschen gegen Atomkraft.

      Vor Fukushima bezogen aber nur ca. 1% Ökostrom (seit 1998 zu kaufen)."

       

      Zahlen bitte mit Quellen angeben. Oder haben Sie die aus dem Bauch heraus kalkuliert?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dass mindestens 90 von 100 materialistisch eingestellt sind, ist eine Schätzung von mir. Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt und sehe für was(!) die Menschen ihr Geld ausgeben.

        Es wird so dermaßen wenig für ökologische Lebensmittel, Kleidung,

        Fahrzeuge, Möbel etc. ausgegeben und soviel für die UN-ökologischen Varianten, dass daran klar zu erkennen ist, dass der Besitz von

        (vermeintlich) schicken Zeugs deutlich Vorrang hat.

        Kurz: Konsumgeilheit beats Umweltschutz!

        Die die es ernst meinen, sind sehr rar vertreten. Da macht die "Gehirnwäsche" und der gesellschaftliche Druck "Dabei zu sein" (Egal bei was!) "ganze Arbeit".

         

        Die zweite von Ihnen erfragte Behauptung kann man an hunderte von Stellen (Zeitungen, Internet, Fachzeitschriften) nachlesen.

        Mag sein, dass ca. 2% vor Fukushima Ökostrom bezogen. Aber auch das ist entsetzlich (!) wenig.

        • @tsitra:

          Ja, ist das ein Wunder, wenn diejenigen,

          - die früher grün wählten und es aufbauten und

          - die zu der Gruppe gehörten, die einen etwas punkigeren Lebensstil wollten als beamtete scheintoter Lehrer zu enden, und

          - die sich deshalb drauf verlassen haben, dass man in einem Sozialstaat eben nicht 40 Jahre lohnabhängig malochen muss, sondern auch mal eigene Projekte (z.B. in der alternativen Öko - Wirtschaft) angehen kann

          heute dank der Grünen mit 50 und HartzIV zu Hause sitzen und froh sind, wenn ihr Kühlschrank aus den 70er Jahren nicht abkackt, weil sie kein Geld für neue stromsparende Modelle haben, mit denen man sich auch Ökostrom leisten könnte?

          • @Age Krüger:

            Mein Kühlschrank ist auch aus den 70ern, aber der läuft schon über 15 Jahre mit Ökostrom. mittlerweile hätte ich für die Mehrkosten evtl. schon einen Neues Stromsparmodell bekommen.

            Aber das ist letztlich "Kleinvieh"

            [Macht aber auch Mist! ;-) ]

             

            Ich bin wissend genug in Physik und Elektrotechnik um zu äußern, dass eine 100 Kilometer Autofahrt soviel Energie verbraucht, dass mein alter Kühlschrank dafür monatelang "ruhig" etwas mehr verbrauchen kann.

            Energiesparen muss beim Flugreise- und beim Autoverzicht beginnen.

            Öko-Kühlschrank oder nicht ist erstmal absolute Kleinigkeit dagegen!

             

            Übrigens ist heutzutage Ökostrom echt günstiger als Plutonium-Strom. Das war in den ersten Jahren ab 1998 erstmal anders.

            • @tsitra:

              Um Autofahrten zu vermeiden müssten die Grünen einen anständigen ÖPNV machen. Ich habe noch nie einen Führerschein gehabt, aber in der Stadt in NRW, in dem meine uralte Tante wohnt, ist in den letzten Jahren die Straßenbahn eingestellt worden. Seitdem fuhr ein Bus, mit dem sie hätte umsteigen müssen zum Einkaufen. Seitdem fährt sie mit dem Taxi in die Stadt, was natürlich ökologisch wesentlich mehr belastend ist.

              Die rotgrüne Landesregierung hat diese Streckenstilllegung genehmigt. Sie hat nur einen Nahverkehrsplan für diese Stadt verlangt. Den hat die Stadt gemacht und zwar so, dass es jetzt nicht mal mehr einen Anschluß an die Straßenbahn zur Stadt gibt wegen unterschiedlicher Takte.

              Von Seiten der Grünen war dazu nix vom Land zu hören.

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @Age Krüger:

                Und was macht man in der (politisch) nicht soo fürchterlich grünen Schweiz anders?

                Ich kapiere bis heute nicht, warum wir zu dämlich oder zu stolz sind, uns von deren Errungenschaften in Sachen ÖPV eine dicke Scheibe abzuschneiden.

                Eine seltsame Art von Ignoranz ist das, was wir an den Tag legen diesbezüglich.

                • @61321 (Profil gelöscht):

                  Die Schweiz ist nicht in der EU. Wenn die privatisiert hat beim ÖPNV, dann ohne die übliche deutsche Korruption. Die Busse sind afaik noch immer in Posthand und die SBB ist staatlich.

                   

                  Aber die relativ kurzen Übergangszeiten bekommen auch die Niederlande bei ihrem Verkehrssystem hin, das muss man nur ordentlich ausschreiben. Ein einheitlicher Tarif ist natürlich in einem kleinen Land einfacher zu realisieren, aber bei mir aufm Land bekommt der Kreis nicht mal innerhalb seines Kreises einen Verkehrsverbund hin.

                   

                  NL und CH sind auch reicher pro Kopf wie die BRD, die können nämlich rechnen und wissen, dass Nahverkehr preiswerter wird je mehr ihn nutzen. Insofern schränken die ihre Angebote nicht ein, sondern bauen die aus.

  • Neoliberale Machtsicherung

     

    Wofür sollen denn die Grünen überhaupt gut sein?

    Für eine Fortsetzung der neoliberalen und unsozialen Politik etwa?

    Für die eigene Machtsicherung?

     

    Umweltschutz können auch andere Parteien.

  • Noch gar nicht so langer her - und nach drei Wahlen richtiger denn je:

    "Der Wille zur Macht sollte in einer Grünen Partei immer der Idee der offenen, nachhaltigen und demokratischen Gesellschaft untergeordnet sein. Angesichts des beschleunigten Vertrauensverlustes in das politische System ‚Demokratie‘ ist diese Haltung alternativlos." https://wagnisdemokratie.wordpress.com/2016/10/22/6915/

    • @JBS_6623:

      Vollkommen richtig!

      Wenn es mehr um Prozente geht als um die eigene Idee, sind sie schlicht weg überflüssig.

      Meinung zeigen. Nicht Marketing betreiben.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Da wiederhole ich mich gerne:

     

    Erholung in der außerparlamentarischen Opposition (APO) wäre auch eine Lösung.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Bei welchen Themen können die Grünen denn noch punkten? Öko(light) sind alle, "sozial" sind SPD und Linke, "bürgerlich" sind Union und FDP, usw...

     

    Alles was die Grünen noch als starkes Alleinstellungsmerkmal hätten wäre radikal-Öko. Und das ist ein Schönwetterthema mit dem man in turbulenten Zeiten nicht punktet. Oder anders herum, die Grünen waren eine Ein-Themen-Partei, alle anderen Themen sind spätestens seit 1990 von den "Originalen" besetzt, und das Thema Ökologie wurde von allen anderen Parteien mehr oder weniger assimiliert.

     

    Und nun die eigentliche Frage, wofür zum Teufel sollen denn die Grünen genau kämpfen? Einfach so mal generell gegen Merkel? Merkel muss weg oder was?

     

    Merkel hat in den Grünen Kernthemen Ökologie und Soziales SPD-MinisterInnen platziert, da könnten die Grünen nur gegen die SPD kämpfen und in anderen Themenfeldern gewinnen die Grünen keinen Blumentopf.

     

    Als Merkel mit der Union ein Stückchen nach links gerückt ist jubelten alle. Und jetzt da sich die Folgen zeigen (erstarken der Rechten und Verdrängungswettberwerb links der Mitte) ist der Katzenjammer plötzlich groß. Hat ja mal wieder gut geklappt...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Die radikalökologischen Ableger gibt es, z.B. die ökosozialistische Linke rund um Jutta Dittfurth. Wie sich die entwickelt haben ist bekannt. Oder auch nicht. Kaum einer kennt sie heute noch.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Zombies, lebende Tote, DAS wurde aus den Grünen. Mama Merkel hat ihnen das Spielzeug weggenommen, ihren heissen Scheiß, den Atomausstieg, und seitdem laufe diese Leute einfach nicht mehr richtig rund. Und, Marzipan hat es schon angesprochen, ein "sozialökologischer Umbau der Gesellschaft" ist gemeinsam mit CDU/CSU/ FDP garantiert nicht zu machen. Die können doch allenfalls Autobahnen privatisieren, mehr nicht.

  • "Nochmal, die Leute wollen wissen, wo die Grünen stehen. Und sie stehen einfach näher bei der SPD, ob nun in der Sozial-, Gesellschafts- oder Finanzpolitik."

     

    Solange aber die SPD ihrerseits so nahe bei der CDU steht, ist das vielleicht auch einfach egal ...

     

    "Und wer den sozialökologischen Umbau der Gesellschaft gestalten will, muss auch im Bund mit Merkels CDU oder mit Lindners FDP koalieren können. ... Im Schlafwagen, das haben die Landtagswahlen gezeigt, fährt heute keiner mehr ins Amt."

     

    Wer das wirklich will, der wird sich gerade für den Part "Soziales" wohl auch kaum eine Koalition mit Merkel und Lindner suchen, sondern eher gemeinsam mit der Linken versuchen, die SPD zum Jagen zu tragen.

     

    Der Eindruck, dass jemand wie Göring-Eckardt "den sozialökologischen Umbau der Gesellschaft gestalten will", hat sich mir aber bisher so gar nicht aufgedrängt (dass sie gern in ein Amt möchte, allerdings schon).

  • Der Artikel hört sich an, als wäre das alles nur ein Schachspiel bei dem die richtigen Züge gemacht werden müssen. Doch um welche Figuren es geht, entgeht dem Artikel. Die Grünen sind schlicht eine LEERE Hülse geworden - für was soll eine leere Hülse denn kämpfen. Wie Parasiten setzen sie sich auf den berühmten Platz der Mitte und sammeln Krümel auf, die die CDU übriglässt, wenn es ihnen wieder mal schlechter geht - und wenn es der CDU besser geht, bleiben eben keine Krümel über - dumm gelaufen.

  • Guter Artikel, Herr Schulte. Ich stimme Ihnen insgesamt zu.

     

    Doch eines ist mir nicht klar. Sie schreiben: 'Die Leute wollen euch kämpfen sehen !'

     

    Da frage ich mich, für was denn, wenn man keine oder die falschen Inhalte hat ?

    • @Nikolai Nikitin:

      Einfach mal das Parteiprogramm, Wahlprogramme, Anträge in Parlamenten usw. lesen. Auf Kommentarseiten werden Sie die Antwort nicht bekommen.

      • @Rudolf Fissner:

        Alles schon gelesen. Die wenigen Inhalte sind noch dazu grundfalsch.

      • @Rudolf Fissner:

        Paiper ist geduldig...

         

        "Worte ohne Taten sind bedeutungslos." (Che Guevara)

  • lebendig schärfer was? Das ist bloße Marketingsprache, inhaltlich kommt nichts.

  • Die Grünen sollten vor allem wieder die Wähler provozieren, und zwar zum Nachdenken. Schaut nicht immer auf die Parteien, schaut auf die Wähler.