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Bundesregierung will privatisierenDobrindts vernebelter Coup

Die Regierung plant eine Firma, mit der Autobahnen oder Schulen zu Anlageprodukten werden. Verschleiert wird der Schritt hinter viel Bürokratie.

Wieviel Geld kann man mit dem Bau von Autobahnen verdienen? Foto: dpa

Diese Geschichte müsste als Kriminalfall erzählt werden. Ein Thriller, in dem ein Kartell von Ministern und ihrer Bürokratie versucht, mit Steuergeldern in Milliardenhöhe Renditewünsche von Konzernen zu bedienen. Und private Konten zu füllen. Jene von Versicherungskonzernen, Beraterfirmen, Banken und Kanzleien. Was schablonenhaft klingen mag, spielt sich derzeit real ab – verborgen hinter drögen Gesetzesänderungen.

Gerade läuft der Schlussakt. Mitte Oktober verständigten sich die Ministerpräsidenten der Länder mit der Bundesregierung überraschend auf neue Bund-Länder-Regeln. Ein Deal, erkauft mit 9,5 Milliarden jährlich, mit denen der Bund vor allem den Widerstand der Länder gegen eine zentralisierte Infrastrukturgesellschaft brechen konnte. Das ist das Kernprojekt. Es ist eingebettet in eine Kaskade von Verfassungsänderungen, die verschiedene Bereiche im Bund-Länder-Verhältnis betreffen. Am Donnerstag traf sich die Runde der Ministerpräsidenten erneut mit der Bundesregierung, schon nächste Woche wird das Gesetzesbündel vom Kabinett verabschiedet. Rasch soll es gehen.

Für Bau, Betrieb und Erhalt der Autobahnen sollen künftig nicht mehr die Länder, sondern eine bundeseigene GmbH verantwortlich sein. Diese neu geschaffene Infrastrukturgesellschaft wird alle Kompetenzen zentral bündeln, die zuvor auf Bund und Länder verteilt waren. Ihr wichtigstes Ziel ist es, das deutsche Autobahnnetz in Form von „Öffentlich-Privaten Partnerschaften“ (ÖPP) zu privatisieren. 13.000 Kilometer. Verantwortlich für diesen Coup: Sigmar Gabriel, Alexander Dobrindt und Wolfgang Schäuble.

Und es geht nicht nur um Autobahnen, deren Wert Experten auf 300 Milliarden taxieren, sondern auch um die Schulen. Sigmar Gabriel hat gerade Berater der Firma PricewaterhouseCoopers mit einem entsprechenden Gutachten beauftragt. Dort wird aufgezeigt, wie die „institutionellen Investoren“, wie es heißt, „typische kommunale Infrastrukturvorhaben wie etwa die Errichtung von Schulen und Kindergärten“ managen. All das wird das heute beschlossene Gesetzespaket ermöglichen, das dann noch durch den Bundestag muss.

Der Dunst ministerialer Nebelmaschinen

Wieso ist es problematisch, wenn statt des Staats nun Konzerne die Infrastruktur für dreißig Jahre übernehmen? Weil dies um ein Vielfaches teurer wird – gestückelt über Jahrzehnte, vorbeigeschummelt am Haushalt und versteckt hinter komplizierten Regelwerken, die parlamentarisch nicht mehr kontrollierbar sind, weil sie unters Geschäftsgeheimnis fallen. Um dies zu erreichen, ließ Gabriel die Infrastrukturgesellschaft designen. Das bestätigen Experten, Politiker und Sachverständige.

Verschleiert wird dieses Unterfangen vom zähen Dunst ministerialer Nebelmaschinen, die seit drei Jahren auf Hochtouren laufen. Es soll für die Öffentlichkeit nicht offensichtlich werden, wie die Bundesregierung für Investoren aus Infrastruktur Anlageprodukte fabriziert. Die Trickserei versteckt sich in Details. So soll die neue Gesellschaft per definitionem ohne Staatsgarantien auskommen. Obwohl sie zu 100 Prozent im Besitz des Staates ist. Das führt dazu, dass ihre Bonität auf den Finanzmärkten sinkt.

Es handelt sich um ein intransparentes und ineffizientes Vorhaben

Holger Mühlenkamp, Ökonom

Denn Staaten wie Deutschland genießen maximale Sicherheiten und damit maximale Bonität. Staatliche Akteure zahlen deswegen die niedrigsten Zinsen bei Kapitalbeschaffung. Durch den Trick, keine Staatsgarantien zu gewährleisten, wird die Gesellschaft als nicht staatlich „fingiert“, wie ein Experte sagt. Die Bonität sinkt und die Preise für die Kapitalbeschaffung steigen. Ein Finanztrick. „Auf diese Weise entstehen höhere Renditen für private Kapitalgeber“, sagt Holger Mühlenkamp, Verwaltungswissenschaftler der Uni Speyer. Der Preis wird also künstlich in die Höhe getrieben, bezahlt aus Steuergeldern.

Ein Geschäftsmodell – von der Bundesregierung für Konzerne maßgeschneidert. Und auch praktisch für Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Denn ohne Staatsgarantien werden die Kosten der Infrastrukturgesellschaft außerhalb des Haushalts verbucht. „Ein Ziel ist es, die Schuldenbremse zu umgehen“, sagt Mühlenkamp. Der Verwaltungswissenschaftler äußert sich in der Regel vorsichtig. Dennoch: „Offenbar haben sich hier Lobbies auf Kosten der Steuerzahler und Autofahrer durchgesetzt. Das führt höchstwahrscheinlich zu weiterer Vermögens- und Einkommensungleichheit. Das ist dann Umverteilung von unten nach oben.“

Der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller, sagt: „Der Bund als Eigentümer, und das Parlament dürfen ihre bestehenden Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten nicht aus der Hand geben – im Interesse des Gemeinwohls. Das muss bei allen Überlegungen im Vordergrund stehen – und nicht andere Interessen.“ Der Bundesrechnungshof legte gerade ein neues Gutachten zur Infrastrukturgesellschaft vor. Es fällt negativ aus.

Das Modell kostet mehr

Die Gesellschaft wird zudem nach Expertenmeinung zu einem Katalysator für weitere ÖPP-Projekte werden. Auch dies ist ein Geschäftsmodell zum Nachteil der Steuerzahler: Allein bei der Infrastruktur für Autobahnen kostet die ÖPP-Variante 38 Prozent mehr, als wenn weiterhin der Staat bauen würde, wie der Bundesrechnungshof moniert.

Verkehrsminister Alexander Dobrindt, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Finanzminister Wolfgang Schäuble sind nicht bereit, der Öffentlichkeit zu sagen, worum es geht: Dass Steuerzahler mit den künstlich höheren Preisen die Renditen von Konzernen bedienen sollen, und dass dieser Trick die nützliche Fiktion der schwarzen Null aufrecht erhält. Der schnell gefertigte Entwurf für die Grundgesetzänderungen liegt der taz vor. 114 Seiten lang, Stand: 23. November 2016. Die Geschwindigkeit, mit der hier vorgegangen wird, erstaunt auch Parteigenossen der SPD. Nach taz-Informationen wurde das Vorhaben vor der Kabinettssitzung nicht einmal mehr in der Fraktion besprochen. Unmut macht sich breit.

„Der Zeitdruck, der hier an den Tag gelegt wird, ist fatal“, sagt etwa Michael Groß. Er ist Verkehr- und Infrastrukturexperte der SPD im Bundestag. Denn: „Von der Bedeutung her ist das die Föderalismusreform III.“ Also die Fortsetzung jenes Großvorhabens, das rund 10 Jahre dauerte und die Beziehungen von Bund und Ländern gänzlich neu regelte.

Diese Föderalismusreform III wird durchgepeitscht.

Täuschte Sigmar Gabriel selbst seine Genossen, als er behauptete, die Gefahr der Privatisierung sei gebannt, denn die Gesellschaft werde ja nicht von Privaten betrieben? Auch hier sind die Details interessant. Holger Mühlenkamp stellt fest: „An der Gesellschaft können sich private Anleger zwar nicht als Miteigentümer beteiligen. Aber ihnen können über stille Beteiligungen oder Genussscheine erhöhte Renditen verschafft werden“. Eine hochkomplexe Trickserei.

Negatives Gutachten

Ein aktuelles Gutachten von Forschern der TU Berlin und der Uni Frankfurt, erstellt im Auftrag des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, bestätigt, dass Privatisierungen dadurch keineswegs verhindert würden. Die Grundgesetzänderung sei „aus der Perspektive der Maut- und Steuerzahler als nachteilig einzustufen“, heißt es.

Der taz liegt ein Brief des Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske an Minister Dobrindt vom 28. November vor. Darin steht: „Wir weisen darauf hin, dass es angesichts des extremen Zeitdrucks nicht möglich war, eine abschließende und umfassende Stellungnahme auch nur mit Blick auf Teilbereiche des Gesetzespakets erstellen zu können.“

In einer Mail des Ministeriums heißt es lapidar: „Die kurze Frist bitte ich, im Hinblick auf diese enge Terminlage zu entschuldigen.“

Das Vorgehen des Bundesverkehrsministeriums hat System. Es täuscht und narrt Abgeordnete des Bundes und der Länder; es behindert außerdem die Presse ganz bewusst. Seit Juli fragt die taz nach einem Detail des Vorhabens. Zunächst verschleppten Mitarbeiter die Antworten nur; Pressereferent Ingo Strater reagiert inzwischen überhaupt nicht mehr auf Anfragen oder Rückrufbitten. Er behauptet gar, Anfragen bereits beantwortet zu haben. Wahrheitswidrig.

Dabei ist das Ministerium laut Grundgesetz verpflichtet, der Presse Fragen zu beantworten. Umso mehr, wenn es um Änderungen des Grundgesetzes geht. Selbst eine Beschwerde und Anfragen der taz bei Sebastian Hille, dem Leiter der Pressestelle, bleiben unbeantwortet.

Dabei sind die Fragen relevant: Warum verheimlicht das Dobrindt-Ministerium welche seiner Mitarbeiter mit externen Firmen kooperieren? Wieso kann das Ministerium nicht sagen, wie viele Juristen es beschäftigt? Und wieso vergibt es ohne jegliche Transparenz Aufträge freihändig an private Kanzleien? Wieso darf die Öffentlichkeit nichts über die Kosten erfahren? Kein Kommentar.

Angeblich ist das Gutachten zur Grundgesetzänderung noch nicht fertig. Dabei entscheidet heute die Regierung über das komplette Gesetzespaket. Doch schon im April hatte Dobrindts Parlamentarischer Staatssekretär in einer Anhörung erklärt, dass die Grundgesetzänderung innerhalb der Regierung bereits abgestimmt worden sei. Der Minister wünscht keine Fragen.

Klarer Interessenskonflikt

Denn er hat die Wirtschaftskanzlei Graf von Westphalen beauftragt. Dort arbeitet Dietrich Drömann, eine interessante Personalie. Er gilt als ÖPP-Koryphäe. Drömann war es auch, der unter Gerhard Schröder das „ÖPP-Beschleunigungsgesetz“ auf den Weg brachte. Damit erst konnten ÖPP in Deutschland massenhaft ausgebaut werden.

Drömann arbeitete damals noch im Auftrag von Servatius Rechtsanwälte. Er pflegt sehr gute Kontakte ins Ministerium, heißt es. Und ist spezialisiert auf die Privatisierung von Autobahnen. Firmen wie die Kanzlei Graf von Westphalen profitieren nun also von den Gesetzen, die sie hier unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf den Weg bringen. Ein klarer Interessenskonflikt.

Eine Insiderin meint: „Das Verkehrsministerium vertritt nicht mehr die Bevölkerung, sondern eine Lobby.“ Und Holger Mühlenkamp sagt: „Es handelt sich um ein intransparentes und ineffizientes Vorhaben, bei dem der Bevölkerung etwas vorgegaukelt wird.“ Und Michael Groß von der SPD ist überzeugt: „Mit ÖPP höhlen wir unsere demokratischen Strukturen aus. Wir misstrauen uns selbst und überlassen die Infrastruktur Interessen, die nicht am Gemeinwohl orientiert sind.“

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28 Kommentare

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  • Je mehr Privatisierung desto besser, da die Privatwirstschaft wesentlich effizienter ist.

    • @IL WU:

      Wenn Sie ein Chatbot sind, würde ich Ihrem "Meister" nahebringen wollen: "Kein Algorithmus ist intelligenter als sein Schöpfer." Denn:

       

      Sollten Sie doch ein Mensch sein - weniger Substanz geht nicht.

  • Besser man verschleiert solche Aktionen, sonst riechen die Menschen, was dahinter steht: Die Gewinne streichen die Unternehmen ein und die Verluste werden sozialisiert, sprich von allen Steuerzahlern aufgebracht. Und solche Projekte sind geradezu auf Verluste hingeplant. Es ist nichts anderes als ein Öffnen der Kasse, die eigentlich allen gehört, für eine Klientelgruppe.

     

    Solche Prozesse hat es in Hamburg bei der Privatisierung der Krankenhäuser gegeben und im Bereich von Wohnungsgesellschaften in vielen Kommunen. In der Regel zahlen die Steuerzahler dick drauf. Alles, was versprochen wird, wird gebrochen und Verluste werden an den Staat, also an alle, durchgereicht.

     

    Andererseits ist das gesamte Steuersystem auf einer ungerechten Verteilung und einem System von Priveligierungen errichtet, dass schon lange für massive Probleme und Verwerfungen sorgt. Aber Parteien wie die Union und SPD wollen genau diesen Weg weitergehen und loben exakt diese Ungerechtigkeiten - mal als Naturereignis, dem man sich beugen muss, mal als Notwendigkeit, mal als Wettbewerbsvorteil, mal als Leistungsförderung, als wenn Erben und Vererben eine Leistung ist und mal geht es um den Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen. Es ist letztlich wohl egal, was da darauf gemahlt wird, die Hauptsache ist, dass 80 bis 90 Prozent nicht mitmachen können, weil solche System nur so funktionieren können. Wenn alle etwas erhalten würden, ginge es ja nicht, dann müsste der Staat tatsächlich ausgleichen und steuern und das soll er ja nicht. Er soll es dem Recht des Reicheren / Privilegierten (Starken) überlassen müssen, möglichst freiwillig. Hier jetzt mit viel Beiwerk mangelhaft getarnt, aber die Steuerkasse wird am Ende die Verluste ausgleichen und die Gewinne sind vom Grundgesetz geschützt.

  • "Ohne bescheißen geht gar nichts!"

     

    Das 11. Gebot.

  • Bleibt dran!

    Das Problem ist, dass die GroKo massiv Vertrauen verspielt. Die Rattenfänger von rechts haben damit leichtes Spiel. Die Kritik leise werden zu lassen, da man Angst hat, dass die Alternative schlimmer wird, stärkt erst gerade die gefährlichen "Alternativen".

  • Kann es sein, dass solche Politiker wie Sigmar Gabriel, Alexander Dobrindt und Wolfgang Schäuble, keinen Deut mehr vom GRUNDGESETZ kennen, das die Regeln für das Eigentum seit 1949 festschreibt?

    Artikel 14, Abs. 2: Eigentum verpflichtet . . . Es soll zum Wohle der Allgemeinheit dienen. Das bezieht sich auf Privateigentum. Umso mehr darf ein gesellschftlich erarbeitetes Staatsvermögen gar nicht in die Hände von Abzockern, ausländischen Investoren und in hochherrschaftlichen Palästen lebenden Kapitaleignern verschoben werden. Es ist nicht mit den Regeln einer Demokratie vereinbar. Erst wenn das Kapital, die Banken und Grossunternehmen - auch ausländische - von den Gewerkschaften und den dort arbeitenden Menschen jährlich kontrolliert und sofort zur Rechenschaft gezogen werden, wird das wirtschaftliche Gleichgewicht - laut Grundgesetz - einigermaßen wieder hergestellt. Schliesslich müssen auch die Kapital-Eigentümer haftbar gemacht werden und natürlich besonders die Erben von ihrem Vermögen!

  • Wenn nächstes Jahr Linke und AfD jeweils 30% holen, sind die Betrüger von heute längst in gut gepolsterten Positionen in der Wirtschaft. Diese Gangster brauchen den Staat nur zum Ausweiden.

  • Der Ketzer spricht : "Liebe Leute und besorgte BürgerInnen , ... es ist doch so : Bund & Länder sind arm , die Infrastruktur marodiert wegen der "schwarzen Null" vor sich hin , lebt sozusagen von der Substanz . Viel Geld liegt nutzlos (profitlos) herum beim großen Kapital . Der Zustand ist doch irgendwie ärgerlich , auch beschäftigungspolitisch - Grundgesetz hin oder Grundgesetz her . Und jetzt das Wichtigste : Wenn der ominöse Steuerzahler dereinst wegen der horrenden Zinsbelastung mal zur Kasse gebeten werden sollte , ist der ganze Finanzhimmel samt EZB , Euro et al längst auf den Boden geknallt . Also : What shall it :-) ?!

    • @APOKALYPTIKER:

      Mit Verlaub - wär ja schön - wenn da der Ketzer spräche:

      Das ist aber O-Ton der seit xxx Jahren - Alleinseeligmachenden -

      GroßKotz - mit Zwischenstarterkit

      Schröder/Fischer - mit 2x Krieg & Bankenderegulierung/HartzIV -

      kurz - 11. Gebot 2. HalbSatz? - bitte:

      "…un die Düwel shit jümmers op

      Denn gröSSten Huppen!"

      Sodrum - wird ein Schuh draus! &

      So geit dat.

  • That´s the point!

     

    "..Der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller, sagt: „Der Bund als Eigentümer, und das Parlament dürfen ihre bestehenden Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten nicht aus der Hand geben – im Interesse des Gemeinwohls. Das muss bei allen Überlegungen im Vordergrund stehen – und nicht andere Interessen.“

     

    Denn durch wie auch immer genau vorgesehene

    Implantierung Privater Anleger wird der

    Gerichtliche Rechtsschutz - bisherige Alleinszuständigkeit der Verwaltungsgerichte -

    Mit der Offizialmaxime - d.h. dem allumfassenden

    Untersuchungsgrundsatz!! - in Richtung auf einen

    Allein Parteiinteressen dienenden zivilrechtlichen Rechtschutz verschoben - d.h. signifikant verkürzt!

    Bei damit zwingend einhergehender Verkürzung der Demokratischen & öffentlichen Kontrolle

    (Stichworte "Konkurrenzschutz Firmengeheimnisse etc).

     

    (ps boshafter aber vielsagender Bonmots am Rande:

    "..Der Minister wünscht keine Fragen.

    (Klarer Interessenskonflikt)

    Denn er hat die Wirtschaftskanzlei Graf von Westphalen beauftragt.." ah ja Köln - da klingelt doch was!! - Jau! Uni Köln - & - Klausurenrückgabe bei -

    Prof. Ernst Kutscheidt - weiland - Präsi VG Köln -;)

    "Papst des Immissionschutzes" - unne kölsche Jung!;))

    "Westfalen?" - "Von Westfalen - bitte!" -

    "Oh mangelhaft - Scheiße, Herr Graf!")

    Danke. Keine Fragen.

  • Das ist ja nicht das erste schludrig auf die Schnelle durchgepeitschte Gesetz der Groko, das dann später vom Bundesverfassungsgericht wieder einkassiert werden musste. Der Bürger, die produzierende Wirtschaft, Handwerk und Dienstleister profitieren davon in der Regel wenig bis gar nicht, aber auf jeden Fall profitieren einige wenige große Anwaltskanzleien und Kapitalanleger.

    Es sind genau diese unverschämt dreisten semilegalen Beschisse, die sehr vielen Leuten den letzten Glauben an eine funktionierende Demokratie nehmen. Trotzdem soll es ja immer noch Leute geben, die CDU, CSU, SPD wählen - die Frage ist nur, wie lange noch.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      "Trotzdem soll es ja immer noch Leute geben, die CDU, CSU, SPD wählen - die Frage ist nur, wie lange noch."

      Vielleicht gibt es auch Wähler, die die Machenschaften des Lumpenpacks gut finden, vielleicht auch immer noch genügend, die's einfach nicht checken.

    • @Rainer B.:

      @ Rainer B. Stimmt ja alles. Nur eins muss hier berichtigt werden : Auch dieser ÖPP-Betrug am Bürger ist nicht schludrig durchgepeitscht worden, wie in anderen Fällen oft behauptet wurde.

       

      Nein, seit 2 Jahren arbeiten die Spezialisten still an diesen wasserdicht ausgedachten Gewinnmöglichkeiten für Private. Staatssekretäre und ihre eingeweihten Fachleute in den drei Ministerien arbeiteten alles detailliert aus, in enger Abstimmung mit Lobbyisten von Versicherungen, Banken, Politikberatern und Anwaltskanzleien, die in exekutiven und legislativen Besprechungszimmern ein- und ausgehen dürfen.

       

      Jetzt aber wird so getan, als müsse alles sehr schnell durch die gewählten Gremien "gepeitscht" werden. Den Ländern sind die konkreten Vorschläge des Bundes erst gestern morgen (am Tage der Verhandlungen !) vorgelegt worden. Die höchsten Bundesorgane unserer Demokratie scheuen sich also nicht, mit solchen Tricks miteinander umzugehen und dies zu akzeptieren - und das in einer Sache, wo Länderkompetenz so schnell mal für 9,2 Milliarden zum Bund übertragen werden soll, der dann seinen Besitz und seine Zuständigkeit flugs an die Privatwirtschaft zum Abkassieren weitergeben wird. Die durch langfristige Verträge eingenommenen privaten Renditen dürften sich im Lauf von 30 Jahren auf hohe zweistellige Milliardenbeträge belaufen

       

      Wie nennen doch immer die deutschen Politiker abschätzig die Gepflogenheiten in andern Ländern, wo die Regierungen privaten Firmen wundersame Gewinnmöglichkeiten zuschanzen ?

      • @unSinn:

        Ich rat mal -

         

        "Alles Banoone - du Pflaumee!"

  • Mich wundert eigentlich nur eines, warum die SPD überhaupt noch Mitglieder hat.

    Arrogant kanzelt Gabriel seine Genossen in den SPD Ortsvereinen ab, wenn einer sich traut nach CETA zu fragen... und dann dieses plump vertrauliche SPD-DU, von Gutverdiener Gabriel zu seinen brav in Altersarmut lebenden, treuen Stammwählern ist ja nur noch oberpeinlich... um im gleichen Atemzug die erneute SOLIDARITÄT diesen gutmütigen Stimmviehs einzufordern...

    DU Siggi, ist man versucht ihn zu anzusprechen, weisst DU wie man Leute wie Dich nennt?

    Aber er wird es nicht hören wollen, sondern sich abwenden, und mit ernster Miene zu seiner Staatskarosse schreiten und hinter getönten Scheiben in seine Parallelwelt entfleuchen, und man wird leise murmelnd vollenden, "so Leute wie Dich, Siggi, nennt man Verräter...einen Doppelverräter sogar, denn Du hast nicht nur die soziale Idee verkauft, sondern auch die Demokratie – und Dich gleich dazu."

    • @Karo:

      Wir dampfen zur nächsten Finanzkatastrophe.

      Die Gewinner - sie denken das - sitzen oben auf der Brücke und trinken Whisky, Champagner und teuren Wein. Bis sie sich im Jenseits wiederfinden . . .

      Der Orkan geht weiter

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Karo:

      Wäre als Nachruf auf den Vorsitzenden einer ehemals stolzen Partei besonders schön.

      Leider ein etwas verfrühter Wunsch.

  • Es wird übel getrickst und getäuscht, und keiner weiß, was noch alles mit den vielen gestrichenen GG-Artikeln wegfällt oder plötzlich möglich wird. Die konzernfreundliche Gesamtkonstruktion dieser bundeseigenen, aber privatrechtlich betriebenen GmbH hat sich durch die von vornherei unwahre Behauptung "Die Autobahnen werden nicht privatisiert" als unglaubwürdig herausgestellt.

     

    Über Jahrzehnte werden ausgesuchte Konzerne auf staatlichen Netzen gewaltige private Milliardengewinne einfahren.

     

    Dies lässt vermuten,, dass noch mehr Gesetzeslücken eingebaut worden sind, die später von pfiffigen wissenden Insidern weidlich ausgenützt werden. Aber dann wird kein Abgeordneter und schon gar kein Staatssekretär in Dobrindts und Gabriels Ministerien erkannt haben wollen, was in der eiligen GG-Änderung noch alles an Fallstricken verborgen ist.

     

    In einigen Jahren kann diese gemeinwohlschädliche Hinterzimmerpolitik von CDU/CSU/SPD von der Opposition und sogar von Gegnern der Demokratie als typischer, mieser Deal zwischen der Politik und lobbystarken Profiteuren gegen die Große Koalition ausgeschlachtet werden.

     

     

    Die Sozialdemokraten hätten dabei -ohne Not- dem Druck des Koaltionspatners (und einiger "Fachleute" aus den eigenen Reihen) nachgegeben und per GG-Änderung diesen schmutzigen Deal ermöglicht, im vollen Bewusstsein dafür, dass sie den öffentlichen Haushalten, den Steuerzahlern und den Autofahrern (Mautgebühren mit unkontrollierbaren Erhöhungen) massiv schaden werden.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Das war/ist auch ein Problem bei CETA, TTIP & Co. - Komplexität als Verschleierung, Vertuschung und Optionsfreiheit.

  • gratuliere, taz, bleib dran ! das erwarte ich mir von einem aufklärerischen journalismus.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Wetten, dass das mit GABRIEL nicht zu machen ist?

    • @571 (Profil gelöscht):

      Falsch! Ohne Gabriel wär das alles nicht so einfach zu machen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        So meinte ich das ja, Mann.

        Ironie mit Großbuchstaben.

  • Auch von mir einen Dank an die Herren Politiker und Lobbyisten für ihren Anteil am gesellschaftlichen Teilverfall und Rechtsruck in Deutschland. Soziale Verantwortung (insbesondere gerne von der Pummelversion von Napoleon zitiert) ist und bleibt für diese Herren etwas für die Adventsgrüße.

     

    Wird man sie damit öffentlich konfrontieren, reagieren sie (und er vor allem) äußerst allergisch und persönlich agitiert.

     

    Ehrlich: da ist mir ein Trump lieber als ein Gabriel, Dobrindt und wie sie alle heißen.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Diese Erkenntnis, dass das Verkehrsministerium nicht die Bevölkerung vertritt, sondern eine Lobby, ist offensichtlich. Die CSU betrügt die WähleriNnen nach Strich und Faden, Merkel diúldet das und Gabriel? Der interessiert sich überhaupt nicht dafür - er will seine Karriere nicht gefährden, ob politisch oder in der Wirtschaft. Solche bösen Spielchen treiben der AfD in Scharen die WählerInnen zu, aber was soll's? Es ist so unglaublich furchtbar, so übel - wir brauchen nicht mal mehr einen Trump oder Gauland, das schaffen wir auch so.

  • .... ich wundere mich nicht mehr warum viele zu AFD Wählern werden oder den Reichsbürgern nachahmen ! Mir stößt es jedesmal äußerst bitter auf wenn ich den Namen Dobrint oder Gabriel lese . Diese Politiker beschweren sich das ihre Parteien immer mehr Wähler verlieren oder gar nicht zur Wahl gehen . Dabei hölen sie ihre eigenen Parteien aus , unterwandern unsere Demokratie und schaffen sich durch ihre Vetternwirtschaft eine gute Ausgangsposition für die Zeit nach der politischen Karriere , denn diese ist im nächsten Jahr eh zu ende ! Also schnell schnell durchwinken mit der bewussten Hinterlisstigkeit eines Heiratsschwindlers. Herr Schröder war schon so einer ! Jeden der sich wütend und hilflos fühlt kann ich verstehen ! Würde man all das Geld das dort verbrannt wird in Kindesbetreuung, Bildung und Gesundheitssysteme investieren hätten alle was davon ! So aber schafft sich unsere Demokratie selbst ab ! Oder wissen sie wen sie nächstes Jahr wählen sollen ?!