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Kommentar US-PräsidentschaftswahlTrump wird Hass liefern

Barbara Junge
Kommentar von Barbara Junge

Der Republikaner Donald Trump wird der neue Präsident der USA. Die Wahl des Antidemokraten ist eine unüberhörbare Warnung an die Welt.

Wird er die USA ins Chaos stürzen? Donald Trump Foto: reuters

D er 45. Präsident der Vereinigten Staaten heißt also Donald Trump. Und kaum haben die USA gewählt und haben die Schockwellen vom nordamerikanischen Kontinent aus Atlantik und Pazifik überquert, hält die Welt abermals den Atem an. Wird Donald Trump die traditionellen Spielregeln US-amerikanischer Politik beachten? Oder wird er sich als jener Antidemokrat erweisen, als der er in den vergangen Monaten aufgetreten ist, als einer, der die US-amerikanische Demokratie ins Chaos stürzen will?

In seiner Ansprache hat Trump am frühen Mittwochmorgen mit einer neuen, milden Stimme gesprochen. Die kurze Rede anlässlich des Sieges war getragen vom Ton der Versöhnung. Doch er hat seiner radikalisierten Anhängerschaft einen Bruch mit dem System versprochen. Er konnte sie für sich gewinnen, weil er dem verhassten Washingtoner Establishment den Respekt verweigert hat. Es gibt keinen Grund, der plötzlich sanften Stimme zu vertrauen. Donald Trump hat Hass versprochen. Er wird ihn liefern.

Was haben wir zu verlieren? „Alles“, hat Harry Belafonte zwei Tage vor der Wahl gewarnt. Dabei reicht es nicht, den Blick auf das bunte Amerika zu richten. Das ganze Land hat viel zu verlieren. Donald Trump hat wirtschaftlichen Protektionismus versprochen und dabei die Illusion einer Rückkehr zur sicheren Welt der fordistischen Gesellschaft gezeichnet, in der der weiße Mann die dominante Größe der sozialen Ordnung war. Doch die tektonischen Verschiebungen einer digitalisierten Ökonomie und der globalen Migration haben die Vereinigten Staaten voll erfasst. Weite Teile des Landes sind strukturell abgehängt vom Kapitalismus der kalifornischen Hypermoderne made in Silicon Valley.

Die US-Gesellschaft hat keine andere Überlebenschance, als eine modernisierte, vielfältige Wirtschaftsgesellschaft zu werden. Das ist das Gegenteil der Vision von Donald Trump. Rassismus und Hass werden als Ersatz für das Einhalten von Versprechungen herhalten müssen.

Die Wahl der US-Amerikaner birgt drastische internationale Implikationen vom Bürgerkrieg in Syrien über die Ukraine bis zur gefährdeten Stabilisierung des Weltklimas. Die Entscheidung für einen antidemokratischen Rassisten und Chauvinisten ist aber auch eine unüberhörbare Warnung an die Welt. Jene, die mit dem globalisierten Kapitalismus nicht nur einen Verlust an Realeinkommen erfahren, sondern auch an Orientierung, verlangen nach Lösungen.

Nicht zuletzt ist dieser Sieg deshalb ein Aufruf an die Linke, im Widerstand gegen die Zersetzung der demokratischen und solidarischen Gesellschaft nicht nachzulassen.

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Barbara Junge
Chefredakteurin
taz-Chefredakteurin, Initiatorin der taz-Klima-Offensive und des taz Klimahubs. Ehemals US-Korrespondentin des Tagesspiegel in Washington.
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55 Kommentare

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  • Frau Junge,

    als US-Spezialistin haben Sie sicherlich schon mal von den

    Midterm Elections gehört.

    Selbst wenn die Rep heute über Mehrheiten im Kongress verfügen, kann das relativ bequeme Regieren in zwei Jahren schon wieder vorbei sein.

    Also keine Angst, es wird nicht so schlimm werden.

    Checks&Balances werden weiter funktionieren.

  • "Jene, die mit dem globalisierten Kapitalismus nicht nur einen Verlust an Realeinkommen erfahren, sondern auch an Orientierung, verlangen nach Lösungen."

     

    Das ist der zentrale Satz. Nur wie gehts weiter?

     

    "Nicht zuletzt ist dieser Sieg deshalb ein Aufruf an die Linke, im Widerstand gegen die Zersetzung der demokratischen und solidarischen Gesellschaft nicht nachzulassen."

    Eben so nicht!

    In stereotype übergeordnete Punkte verfallen der sowieso keiner widersprechen kann ist doch kein Konzept.

     

    Wenn wir nicht mit konkreten Punkten kommen gehts im Dissenz weiter! Jeder trägt hier eine Verantwortung, vom Kommentator der TAZ bis zu den Leuten im Privatleben. Und da sehe ich oft nichts Greifbares außer altbekannten Pauschalsätzen.

  • Merkel und co, liefern doch auch jede menge Hass.

     

    Altersarmut, Hartz 4 ,Sklavenarbeit, Rentenkürzungen ,Maut..........oder findet das irgendeiner toll was die da oben Praxizieren .

    • @ulf hansen:

      Wenn sie in Deutschland Umfragen machen, bekommen Sie in der Regel mehrheitlich folgendes - vereinfachte - Antwortprofil:

       

      Was halten Sie von der Politik? - Gar nichts.

       

      Wie geht es der Wirtschaft? Gut, aber was nützt MIR das?

       

      Was sollte man mit "Denen da oben" machen? - Teeren und federn.

       

      Und wie geht's IHNEN so? - Och, eigentlich ganz komfortabel...

       

      Dieser letzte Punkt ist in weiten Teilen der USA offenbar nicht mehr annähernd so mehrheitsfähig wie hierzulande. Das ist der Unterschied, der den Hass dort regierungsfähig macht.

      • @Normalo:

        Haben Sie das schon einmal gemacht?

         

        War die Stichprobe repräsentativ? Etwa die Hälfte der Leute hat hierzulande kein eigenes Vermögen, die unteren 10% sind deutlich verschuldet. Das ist weit davon entfernt, komfortabel zu sein.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Ich bin kein Statistiker, aber ja, es wurde gemacht, und auch repräsentativ. Vermögensstatistiken sind halt volkswirtschaftliche Indikatoren, aber keine verlässlichen Aussagen darüber, wie gut es den Menschen subjektiv geht.

           

          Ihnen ist möglicherweise nicht klar, welch hohen Anteil am materiellen Komfort der Konsum hat, der eben NICHT als statistisch relevantes "Vermögen" zählt. Man kann nicht bloß komfortabel, sondern regelrecht in Saus und Braus leben, ohne einen Cent in die Vermögensstatistik einzubringen: Fetter, sicherer Job, schöne Mietwohnung (oder -villa), schicker Dienst- oder Leasingwagen, neuestes IPhone, 65-Zoll-Glotze (etc.), 3x Luxusurlaub im Jahr, täglich Haute Cuisine, nur Designerklamotten und die Kinder auf der Privatschule, sogar diverse Formen der Altersvorsorge - Wohlstand pur, aber alles kein statistisch relevantes Vermögen. Und Schulden reduzieren zwar das verfügbare Einkommen, sind aber auch nicht notwendigerweise ein Hindernis, es sich gutgehen zu lassen. Zur Not macht man halt mehr davon...

           

          Der Mensch hat eine ganz erstaunliche Fähigkeit, sich in seiner konkreten Situation gemütlich einzurichten. Wenn man ihn dann vor die Wahl stellt, diese Situation weiter zu "ertragen" oder Alles auf eine Karte (wie zum Beispiel einen potenziellen Vollspinner als Präsidenten oder auch eine Revolution) zu setzen, um das System zu ändern und/oder es "Denen da oben" mal so richtig zu zeigen, muss der Schuh schon arg drücken, dass er den Allerwertesten hochkriegt. Dafür reicht Hass allein nicht.

  • Die sozial Abgehängten haben sich bei der US-Wahl zu Wort gemeldet. Mal sehen, ob dies nicht ebenso bei der 2017 anstehenden Bundestagswahl, der Fall sein wird.

    • @Michael Heinen-Anders:

      Was heißt hier sozial abgehängt? Die wollen weder eine allgemeine Krankenversicherung noch irgendwas anderes "soziales". Die fühlen sich kulturell abgehängt und wollen nicht, dass andere Leute anders leben als sie. Sie sind auch wirtschaftlich abgehängt, fallen dann aber auf jemanden herein, der ihnen verspricht, das Rad wieder 50 Jahre zurückzudrehen und Stahl und Kohle und Autos wieder groß herauszubringen. Ich warte nur darauf, dass die AfD durch das Ruhrbiet zieht und fordert, die Zechen und Hochöfen wieder zu eröffnen, mit Strafzöllen gegen Stahl und Kohle aus dem Ausland.

       

      Das ist alles so traurig... Anstatt sich den Problemen zu stellen, wird sich überall nur darüber gestritten, wer die schöneren Lügen zu verkaufen hat.

  • •Ist es Alptraum? Ist es Wahn?

    Mir graut es vor Trumputogan.•

     

    Yes he can! - Das erscheint -

    Keineswegs - Einäugig!

    • @Lowandorder:

      Ist auch Trumputanogansinn

      So hat es doch Methode!

       

      Es kann auch nicht der Freude fronen

      Daß von diesen losgerissen Kanonen

      Putin - noch der rationalste ist!

      Das - gar eher noch was größer Mist!

      Denn wie bei solch Sackträgern üblich!

      Findens dess grad reizend - da betrüblich!

       

      Am schlimmsten aber sicher ist -

      Die - löffeln ihren Mist - ihr -

      TrumputanogansinnSoup -

      Nämlich grad - nich!

      Das - müssen wir?!

      Oder - grad nich´s?!

      kurz - Kämpfen! - Besser is!

      • @Lowandorder:

        Wir sollten uns treffen, wegen reimen und so. Vielleicht kommt nicht nur ein neuer Vers, sondern auch ein neuer Wert dabei heraus. Was Menschenrechtliches oder so: "I have a dream!" zum Beispiel. Muss der ermordete Martin Luther King jetzt Angst haben in seinem Grab vor Trump und dessen Leuten?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Der Alleswisser:

          Mein menschenrechtlich wertneutrales Beiträgle:

          "I have a rhyme!"

           

          Auch nur 1 Satz, vielleicht aber doch irgendwie ausbaufähig, Der_Alleswisser & LANDO*?

           

          *abgeschaut bei C&A = CANDA :-)

        • @Der Alleswisser:

          Thanks & werd die Blumen teils -

          Weiterreichen! - but´n Schnack ~>

          Zu viel der Ehre - bescheiden!

          &n - Wat - Alter Sack!;)

           

          As me free instant just in time musician ~

          Fang ganz naiv oben links an - &

          Dann - Ganz lockerhocker im Lauf &

          Schwupps - & - däh. Hör unten rechts auf!

          & kess - Ein paar Striche mit -

          Putzhobel - vor quitt -

          by Worldtrademark - Yes -;)

          Rebleken KlausK & Cie

          & Abdafür - by mi - Mit die!

           

          (Freunde - verrietens im Stillen mir -;)

          Nick names gar viele? - So what!

          Kot ~> fault di tipp a lot! - kenntwi - dir!

          kurz - So - geit dat!;) & ooch ~>

          Schuster & Leisten - 's sün all nooch!

  • Wird er nicht. Die allermeisten haben Trump unterschätzt und tun es weiterhin. Hallo? Jemand, der ohne das US-Establishment US-Präsident wird? Der, wie es Scott Adams schon vor einem Jahr vorausgesehen hat, "dreidimensionales Schach auf den zweidimensionalen Schachbrettern der Medien spielt"? Der musste sich keine Werbespots kaufen, die waren gezwungen, über ihn zu berichten, täglich.

     

    Jetzt eiert die Maschine, zu dumm. TTIP ist tot. Warum nicht gleich so?

     

    Selbst auf tagesschau.de gibt es zarte Anzeichen von Selbstkritik, Interview mit dem Politologen Braml:

     

    "Die Lage in Amerika ist wirtschaftlich sehr viel prekärer und sozial dramatischer als wir dachten."

     

    Nein wirklich! Hätte uns das doch mal jemand gesagt! Wie beim Brexit, da wurden solche Zustände auch erst anschließend überhaupt nur zur Kenntnis genommen.

     

    Aber im nächsten Satz dann gleich wieder das alte Muster:

     

    "Man muss jetzt genau schauen, was für Faktoren das Phänomen Trump nach oben gebracht haben."

     

    Es geht diesen merkbefreiten Typen nicht darum, dass ganze Bevölkerungsteile absaufen, sondern das interessiert sie nur insofern, ob und was es für die Machterhaltungsstrategien bedeutet. Da kann man nur sagen, fröhlich weiter so, und in 10 Jahren ist ganz Europa rechtsaußen.

     

    Von der taz erwarte ich eine Analyse dieser Zusammenhänge und keine reflexhafte Stimmungsmache.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @uvw:

      Danke, volle Zustimmung.

  • Ich habe mich im ersten Moment auch sehr erschrocken, denn an einem Wahlsieg von Hillary Clinton habe ich - wie die meisten Medien ja auch - nicht gezweifelt.

     

    Vor Trump zu warnen ist sicher wichtig, aber vergessen wir dabei nicht, dass es Wahlkampf war und da mit Parolen und Populismus nur so um sich geschossen wurde.

     

    Die erste Rede nach der Wahl lässt bereits erahnen, dass Trump durchaus auch präsidial kann. Man sollte jetzt seine ersten Handlungen abwarten und sich - meiner Meinung nach - mit Vorverurteilungen etwas zurückhalten.

    • @Konrad Völkel:

      Ha, Ha, Ha - sind Sie wirklich so naiv oder ist das jetz Satire?!

  • Hoert Auf mit der bullshit propaganda von Hass und Sexismus, Trump soll erst mal beweisen dass er mehr Eier hat als seine Vorgaenger und wie wir wissen, ein Mann regiert nicht die USA sondern eine Megamaschine, daran aendert sich nix

  • Die Frage die sich doch jetzt stellt ist was Trump mit der Präsidentschaft überhaupt erreichen will.

    Das dürften wohl sehr egoistische Ziele sein. Also Verflechtungen in Immobilien, Unternehmen und Finanzwelt ähnlich denen mit denen Putin reich und mächtig geworden ist.

     

    Den Rest seines Amtes könnte er dann aber tatsächlich mit den Dummheiten füllen für die ihn die Dummköpfe gewählt haben - Waffengesetze, offener Rassismus, jeder ist sich selbst am nächsten usw.

     

    Die Frage ist doch nicht was Trump jetzt an Schaden anrichtet sondern wie Trump wohl verhindert dass seine Untauglichkeit bewusst wird.

    In Vergangenheit haben solche Herrscher oft außenpolitische Konflikte bis hin zum offenen Krieg provoziert um nicht aufzufallen.

     

    Ich persönlich sehe bei Trump weder den Willen noch die Befähigung das Volk der Amerikaner zu leiten. Aber ich würde mich da auch gerne irren!

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Antidemokrat ist das falsche Wort. Er ist in einer demokratischen Wahl zum Präsidenten gewählt worden. Das ist demokratisch. Er ist Anti-Establishment und ein Anti-Politiker. Das sind Attribute die in der taz und auch an anderer Stelle nicht selten als positiv dargestellt werden, nicht als undemokratisch.

     

    “Es gibt keinen Grund, der plötzlich sanften Stimme zu vertrauen.”

     

    Im Wahlkampf zu übertreiben ist Tradition. Und man erinnere sich an Franz Müntefering der so frei war zuzugeben das es doch unfair wäre zu erwarten das Politiker sich an ihre Wahlversprechen halten. Das wird bei Trump nicht anders sein.

    Er ist mehrmals geschieden, kennt die Bibel nicht besser als ein Grundschüler, hat eine Migrantin geheiratet und damit geliebäugelt sich als Kandidat der Demokraten aufstellen zu lassen. Nach einem konservativen Hardliner klingt das für mich nicht.

     

    Es wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird und anders herum wird ein Schuh draus: Wenn er auf Hass aus wäre dann würde es keinen Sinn ergeben sich noch kurzweilig als Schaaf zu verkleiden..

     

    Vielleicht sollte man sich jetzt auch einfach mal zurücknehmen und abwarten was passiert. Die “Meinungsstarke” Berichterstattung der letzten Monate hat sich nun als völlige Fehlanalyse der Lage erwiesen.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      @Anomalie hat bereits darauf hingewiesen, dass auch Antidemokraten demokratisch gewählt werden können.

       

      Wer im Wahlkampf erklärt, dass er seine Konkurrentin in den Knast bringen wird, der ist m.E. Antidemokrat. Wer es vom Ergebnis abhängig macht, ob er eine Wahl anerkennt, auch.

       

      Das hat nichts mit Anti-Politiker oder Anti-Establishment zu tun, genauso wenig wie mit seiner politischen Einstellung (sofern er denn überhaupt eine hat).

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @sart:

        "Wer im Wahlkampf erklärt, dass er seine Konkurrentin in den Knast bringen wird, der ist m.E. Antidemokrat."

         

        Wer seine ehemaligen Konkurenten in den Knast wirft, weil sie seine Konkurenten waren der ist ein Anti-Demokrat.

         

        Dazu sei mal gesagt: Für ähnliche Geheimnigefährdungen wie Clinton sie begangen hat sind andere Menschen für lange Zeit in den Knast gewandert. Dennoch bin ich mir sicher das sie nicht vefolgt werden wird.

         

        Ich bin kein Trump Fan aber die Berichterstattung der taz und die der deutschen Medien im Ganzen waren gelinde gesagt unterirdisch und sehr tendenziös. Das auch nach dem völlig falsch diagnostizierten Ausgang der Wahl keine Selbstkritik der Medien zu erkennen ist finde ich schon bedenklich.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Über die strafrechtlichen Folgen einer Geheimnisgefährdung hat ein Gericht zu entscheiden, nicht ein Präsidentschaftskandidat und auch nicht ein Präsident.

           

          "Das auch nach dem völlig falsch diagnostizierten Ausgang der Wahl"

          Wo war der Ausgang denn völlig falsch prognostiziert? Die letzten Tage vor der Wahl, wurde deutlich (auch in Medienberichten), dass es sehr knapp werden würde. Und das wurde es ja schließlich auch. Wenn mich nicht alles täuscht, hat Clinton ja sogar an sich mehr Stimmen auf sich vereinigen können. Dass Trump gewonnen hat ist wohl ausschließlich auf dieses Wahlmänner-System zurückzuführen (was Prognosen darüber hinaus noch einmal etwas ungenauer macht).

           

          Sie mögen kein Trump-Fan sein, aber auch, wenn ich sonst relativ oft mit Ihnen übereinstimme, hier zeigt sich doch deutlich ein anti-linker Beißreflex. Denn mit den Tatsachen haben Ihre Ausführungen hier nichts zu tun.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @33523 (Profil gelöscht):

      Nein, konservativer Hardliner ist er nicht. Seine republikanischen Mitbewerber bei den Vorwahlen vertraten größtenteils in der Tat extremere Positionen. Das Problem ist eher seine Persönlichkeitsstruktur und die Tatsache, dass er im ganzen Wahlkampf nur das Niedrigste und Schlechteste im Menschen angesprochen hat. Der Mann hat keinerlei Skrupel, Hemmungen oder Anstand.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Demokratisch gewählt worden zu sein, impliziert noch nicht, sich dann auch demokratisch zu verhalten. Auf Beispiele der Geschichte muss ich, denke ich, nicht hinweisen.

      Ob er Antidemokrat sein könnte, wird sich noch herausstellen, aber er hat das Zeug dazu.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Ja das stimmt. Er könnte auch als demokratisch gewählter Präsident Anti-Demokratisch sein.

         

        Das ist aber erstmal nur eine Mutmaßung und alles was man nach der Wahl von ihm gesehen hat spricht dagegen.

         

        Ich denke viele der Menschen die sich exklusiv in deutschen Medien informieren werden Ihr Bild von Trump nun nach der Wahl völlig neu justieren müssen. Das dämonische Feindbild das hier zugunsten von Clinton geschaffen wurde ist keine akkurate Repräsentation von Trump. Er ist sicher alles andere als ein Heiliger aber so schlimm wie hier gerne getan wurde ist er nicht.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Naja, ich würd mal sagen, er hat sich nach der Wahl erst mal nen fähigen Redenschreiber zugelegt, der ihn ordentlich Kreide schlucken lässt. Mal sehen, wann der Wolf wieder raus kommt. Wird sicher nicht so lange dauern, bis die ganzen Glückwünsche dann abgeebbt sind so ungefähr.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Seine rassistischen und sexistischen Aussagen gab es also nicht? Seine Veräppelung eines behinderten Journalisten? All die anderen Entgleisungen?

           

          Oder ist ansonsten ein so guter Menschen, dass das o.g. nicht weiter ins Gewicht fällt und die deutschen Medien haben nur seine Herzensgüte unterschlagen?

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @sart:

            Es interessiert mich ehrlich gesagt wenig was Trump persönlich denkt. Relevant ist was er tun wird. Davon haben wir bisher nur sehr wenig gesehen und das was man gesehen hat war ziemlich gehalten.

             

            Anstatt hier jetzt Urteile zu fällen sollte man erstmal abwarten und urteilen wenn es etwas gibt über das man urteilen kann.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Ja, was haben wir denn "alles" nach der Wahl von ihm gesehen? Es reicht noch nicht zum "sieht danach aus" aus.

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Sehr richtig. Wir haben noch nicht viel gesehen aber es wird schon kräftig geurteilt.

            • @33523 (Profil gelöscht):

              Für die schlechten Vorurteile gab´s aber schon mal ordentlich Steilvorlage vom "Opfer" selbst und ich sach ma, Substanz könnten die schon eher haben, als die guten.

  • 9.11

    • @Felix the Cat:

      Chile oder NY?

  • Diese Zeilen der taz lege ich mir zur Wiedervorlage in vier Jahren zurück. Mal sehen, ob sie dann genauso grandios daneben liegen wie die ganzen Wahlprognosen der letzten Monate.

  • Zu der Lieblingsvokabel der Journalisten "Hass". Hass ist ein Gefühl und in manchen Situationen sogar angebracht. Gegen "Hass" zu wettern und Handlungen von Großgruppen mit Hass zu erklären zu erklären, zeugt von Infantilismus und Heuchelei. Eine Analyse ist es jedenfalls nicht. Die Heuchelei ist an der Stelle sogar gefährlicher. Was soll man von Menschen halten, die so verblendet sind, sich selbst (im Umkehrschluss) von solchen dann doch alltäglichen Gefühlen freizusprechen? Fehlende Selbstreflexion, oder gar Soziopathie liegen da schon Nahe.

  • "Die US-Gesellschaft hat keine andere Überlebenschance, als eine modernisierte, vielfältige Wirtschaftsgesellschaft zu werden. Das ist das Gegenteil der Vision von Donald Trump. Rassismus und Hass werden als Ersatz für das Einhalten von Versprechungen herhalten müssen."

     

    Das Zitat fasst zusammen wieso die Demokraten die Wahl verloren haben. Und wieso auch der Linken in Europa die Felle davon schwimmen. Steigbügelhalter, die sich mit ein wenig Sprachesoterik und anderen "bunten" Perlen bezahlen lassen.

     

    Das ist kein Vorwurf, nur eine Diagnose. Da ich kein Linker bin, eine schadenfrohe. Die langen Gesichter der hiesigen Presse in der Wahlnacht waren ein Genuss.

     

    Danke für die Welt, in der es tatsächlich vernünftig ist, einen Molotowcoctail Namens Trump zu begrüssen. Burn, Baby burn.

  • Nun ist es amtlich. Mehr als die Hälfte der Amerikaner ist dumm oder hasserfüllt. Oder beides.

    Ich frage mich nur, gegen wen werden die dummen hasserfüllten ihre Wut richten wenn die Kohleminen nicht wieder aufmachen, wenn der industrielle Aufschwung ausbleibt?

    Wenn die Mauer an der Grenze zu Mexiko nicht gebaut wird? Und wenn doch, dann vom Steuerzahler, also vom kleinen, weißen Mann bezahlt wird?

    Werden sie dann ihre Waffen nehmen und das Weiße Haus stürmen?

    Ein Mann der keine Selbstkontrolle hat, hat jetzt die Kontrolle über das mächtigste Land der Welt.

    (Um mal ein abgewandeltes Helmut Schmidt-Zitat zu gebrauchen)

    • @derSchreiber:

      Interessant, dass Sie grade implizieren, dass nur der kleine weisse Mann Steuerzahler wäre.

      Das sagt eigentlich viel über Reflexbeisserei Ihrerseits, der TAZ und fast aller Leitmedien aus. Dass Trump von 1/3 der Latinos gewählt wurde, wird einfach mal ausgeblendet, passt einfach nicht ins Weltbild. Statt dessen wird einfach mal weiter auf dem angsterfüllten weissen Mann (Frauen haben NATÜRLICH nicht Trump gewählt, egal was die Wahlanalyse sagt) rumgeprügelt.

      Und hier wären wir schon bei einem ganz großen Fehler der Demokraten im Wahlkampf. Clinton ist einem großen Teil der abgehängten Arbeiterschaft (Rust-Gürtel z.B.) mit einer unfassbaren Verachtung begegnet. Genau dasselbe was hierzulande mit dem "Pack" und den "Biodeutschen" in "Dunkeldeutschland" passiert und zu einem Zulauf der AfD und fast zur Zerstörung der linken Bewegungen geführt hat und dank mangelnder Selbstreflektion auch weiterhin führen wird.

      Man igelt sich weiterhin in seiner Hipsterblase ein und ignoriert weiterhin alles, was grade nicht ins Konzept passt. Und alles, was nicht der eigenen Meinung ist, wird dann einfach mal zu "nicht mein Land" abgestempelt und mit Kampfbegriffen überzogen. Das hat natürlich nichts mehr mit Demokratie oder Rechtsstaat zu tun, aber man ist ja sowieso momentan der Ansicht (siehe "Hass"-Kommentare bei FB), dass der Rechtsstaat egal ist, wenn es einem grade ins Konzept passt. Dann betet man halt auch mal für eine politische Gegnerin, die per Ministererlaubnis die Asse ermöglicht hat und den Stromkonzernen eine Regressmöglichkeit wegen unserer Energiewende geschaffen hat. Eigene Werte? Wer braucht die denn schon.

    • @derSchreiber:

      Was mich an mir selber stört, sehe ich besonders kritisch beim anderen.

       

      Trump hat bewiesen, dass er ein guter Verkäufer ist. Mehr ist bisher nicht passiert.

       

      Warum hier manche ein Feindbild aufbauen müssen? Weil es so schön einfach ist ...

  • Haben wir Politik verlernt? Die USA haben Reagan und auch Double Bush überlebt.Die USA werden auch Trump überleben.

    Aber warum die ganze Aufregung? Es ist eine demokratische Wahl mit einem Sieger und Verlierer. Nur weil der Sieger kontrovers ist, so sollten wir es aber respektieren.

    Und nicht zu vergessen, dass auch Politiker in Europa im Wahlkampf nur eines machen: Lügen

  • "Die Wahl des Antidemokraten ist eine unüberhörbare Warnung an die Welt."

     

    Trump hat mit seinen Anti-Einwanderungskampagnen gewonnen, der Brexit ist wegen der vielen Migranten aus Polen passiert. Im Dezember wird vielleicht Norbert Hofer Bundespräsident von Österreich.

     

    Die Welt - oder besser gesagt die Linken (die aus meiner Sicht medial überpräsent ihre Meinungen vertreten und deshalb diese Ressentiments gar nicht wahrnehmen bzw. unterschätzen) - müssen einsehen, dass Migration trotz aller Anti-Rassismuskampagnen immer noch zu massiven Backlash-Effekten in weiten Teilen der Bevölkerung führt.

     

    Die Warnung ist: Als Politiker muss man manchmal eben das machen, was die Leute wollen, und nicht das, was man selber für richtig hält.

    • @Tim Schweizer:

      "Die Warnung ist: Als Politiker muss man manchmal eben das machen, was die Leute wollen, und nicht das, was man selber für richtig hält."

       

      Eigentlich das was früher mal so als Demokratie verstand.

  • Die Gefahr mit eine hochgejazzten Clinton gegen Trump eine Niederlage einzufahren war von Anfang an bekannt. Die Umfragen waren auch Ihnen zugänglich. Trotzdem sind die Demokraten dieses Risiko eingegangen. Wenn Ihnen eine offene, nicht rassistische, nicht homophobe, nicht misogyne Gesellschaft so wichtig gewesen wäre, hätten sie sich für Sanders entscheiden können. Haben sie aber nicht. Wer sich vor der sozialen Frage drückt, wird immer und immer wieder mit solchen Ergebnissen konfrontiert werden.

    • 0G
      0564 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Die bürgerliche Klasse hasst jemanden wie Sanders, der sich dem Kanon des "Schmerz und Leid für alle muss sein" nicht anschließen möchte. Er wagt es den Leuten Versprechen von einem möglichen besseren Leben zu machen, überhaupt wieder den Gedanken in die Welt zu setzen, diese könnte auch zum Wohle der Menschen hin organisiert werden. Diese Art von Klassenverrat begeht Trump nicht, er hält sich einfach nur nicht an die bürgerlichen Tischmanieren, in der Aufregung vergleichbar mit Guildo Horn als er Deutschland beim ESC vertrat.

  • Hauptsache Feindbild. Ein Feindbild scheint wohl jeder zu gebrauchen, rechts wie links. Mit Trump verhält es sich wie bei uns mit der AfD: Man hat was zum draufhauen und kann intellektuell glänzen aber die Menschen, die Trump oder AfD wählen bleiben unbeachtet. Der Mensch hat immer einen Grund für sein Verhalten, seine Wahl etc. . Interessanter wäre doch die Ursachenforschung . Gibt es vielleicht Menschen die ihren Platz nicht finden? Ungehört bleiben? Abgehängt werden? Die Nase voll haben von den akademischen Klugsche...und moralisierenden Mittelschichtlern etc.. Oder sind die alle wirklich so böse . Wer spaltet eigentlich die Gesellschaft?

  • Wir reden von Amerika nicht Europa die Menschen dort ticken anders wenn es um Nationalismus Patriotismus und sonstiges geht ... Trump ist weder Reichsbürger noch Afd/ Fpö Verschnitt ... nicht die beste Wahl aber was kann der Wähler dafür dass die Demokraten Sanders vor die Tür gesetzt haben ... die AMIS hätten auch als reiner Agrarstaat eine Überlebenschance ... die Linke muss einfach mal begreifen dass die meisten Menschen einfach in Frieden Leben wollen und mit abstrakten Konzepten nichts anfangen können ... nicht dass Hillary irgendwie links wäre ... sonst hätte sie sich in Standing Rock sehen lassen ... egal dass Problem der Linken ist dass Sie vergessen haben dass die Menschen Brot und Butter wollen und Frieden ... und die Rechten wissen dies auszunützen leider ...

  • Trump mag eine Gefahr für das Weltklima sein, sicher aber keine größere als Leute, die glauben, dass eine Wirtschaftsgesellschaft erstrebenswert oder umausweichlich wäre.

    Solange wir glauben, dass Wirtschaft Selbstzweck ist und nicht Mittel zu einem anderweitig festgelegten Zweck, solange werden wir dem Wachstumswahnsinn anhängen und das Klima und vieles weitere ruinieren.

    Wenn die Linke das erkennen würde, dann könnte sie sich auch an die Aufgabe machen, die Wirtschaft als Mittel zum Aufbau einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft zu begreifen.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Doch er hat seiner radikalisierten Anhängerschaft einen Bruch mit dem System versprochen. Er konnte sie für sich gewinnen, weil er dem verhassten Washingtoner Establishment den Respekt verweigert hat. Es gibt keinen Grund, der plötzlich sanften Stimme zu vertrauen. Donald Trump hat Hass versprochen. Er wird ihn liefern."

     

    Sie machen eine höchste bedenkliche Überleitung von einer berechtigten Ablehnung der existierenden ökonomischen und politischen Verhältnisse zu einer ungeheuerlichen Verallgemeinerung "Hass".

     

    Ihre Agenda lautet: unter dem Banner des ökonomisch egoistischen Liberalismus diejenigen mit Schmutz bewerfen, die nach einer Veränderung streben.

    Ich hätte mir Bernie Sanders als Präsidenten gewünscht. Dass es jetzt anders gekommen ist, kann man hauptsächlich der korrupten Machenschaften der Demokraten selber ankreiden. Daneben allerdings auch den Medien und Journalisten wie Ihnen, die mit ihrer propagandahafter Parteinahme, bar jeglicher Kritik, für eine höchst korrupte, empathielose und politisch gefährliche Frau dem etablierten Journalismus ein Stück weiter seine Glaubwürdigkeit entzogen haben.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      "Daneben allerdings auch den Medien und Journalisten wie Ihnen, die mit ihrer propagandahafter Parteinahme, bar jeglicher Kritik, für eine höchst korrupte, empathielose und politisch gefährliche Frau dem etablierten Journalismus ein Stück weiter seine Glaubwürdigkeit entzogen haben."

       

      Thomas Frank ("The Guardian") beschreibt es sehr zutreffend:

       

      "It always struck me as strange that such an unpopular candidate enjoyed such robust and unanimous endorsements from the editorial and opinion pages of the nation’s papers, but it was the quality of the media’s enthusiasm that really harmed her. With the same arguments repeated over and over, two or three times a day, with nuance and contrary views all deleted, the act of opening the newspaper started to feel like tuning in to a Cold War propaganda station."

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Dezeit sind sich die Orakel einig, Trump wird auf ganzer Linie scheitern. Na dann ist ja alles klar, lasst uns vier Jahre abwarten und dann die Schäden reparieren.

     

    Aber was wenn er nicht scheitert? Was, wenn die Wirtschaftsleistung zwar zurückgeht aber der Reichtum dennoch besser verteilt wird? Was, wenn sein Rassismus zwar zu Diskriminierung, aber dennoch zu sinkenden Kriminalitätsraten führt? Was wenn der Isolationismus zwar die halbe Welt in Brand setzt, aber die USA trotzdem nicht in den Krieg ziehen müssen? Was wenn sein Nationalismus ein neues, die Mehrheit einendes, Narrativ schafft?

     

    Das ist die eigentliche Gefahr. Was wenn die Methoden eines Trump mechanisch funktionieren und das versprochene Ergebniss herbeiführen?

     

    Ich glaube nicht, dass es möglich sein wird auf Dauer nur die Ideologie und die Methoden zu verdammen. Die Linke ist aufgerufen die Dinge auf ihre Art zufriedenstellen zu regeln, in Schönheit zu sterben ist hier keine Option. Schafft sie das nicht bald, dann ist Trump nur der erste seiner Art. Der Wettbewerb der schönen Ideen ist zu unterlassen. Wir müssen im Wettbewerb funktionierender Lösungen siegen.

     

    Wir haben die Trumps der Welt wohl unterschätzt. Nur weil wir dachten niemand würde sie je wählen bedeutet das nicht, dass ihre Methoden nicht durchaus dazu in der Lage wären die von ihnen versprochenen Effekte zu erzeugen.

     

    Wir müssen liefern was sie versprechen, den Wohlstand, den Frieden, das Zusammenghörigkeitsgefühl und die Sicherheit. Schaffen wir es nicht zu liefern, dann geht die nächste Bestellung an Trump & Co...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Könnte passieren, glaube ich aber nicht.

      Wirtschaftsaufschwung mit Mauerbau und Isolationismus wohl kaum. Dennoch den Reichtum gerechter verteilen, etwa durch eine radikal veränderte Steuerpolitik? Er, der steuerhinterziehende Milliardär? Im Leben nicht.

      Und dieses verbindende, nationalistische Narrativ zu schaffen wird ihm, dem Oberspalter und Hassfigur No.1 der Liberalen, auch kaum gelingen.

       

      Ich glaube eher, dass er keines seiner großmäuligen Versprechen erfüllen kann, und dann wird’s irgendwann spannend, ob ihm seine Anhängerschaft das genauso verzeiht, wie die ganzen Unsäglichkeiten seines Wahlkampfes.

      Und das könnte auch für den Erfolg der Neuen Rechten z. B. bei uns interessant werden. Im Grunde ist seine Präsidentschaft ja sowas wie das erste Großexperiment des neuen Rechtspopulismus. Petry hat heute schon was von einer Zeitenwende o. s. ä. geschwafelt. Was aber, wenn Trump jetzt (vorhersehbar) auf der ganzen Linie versagt, weil er kaum Rezepte hat und weil die, die er hat, nix taugen? Könnte das nicht verwandte Geister in Europa und anderswo ebenso ihre Attraktivität kosten? Ich denke da besteht durchaus Grund zur Hoffnung.

      Allerdings ist Trump auch alles andere als gefestigt in seinen Ansichten. Es würde mich nicht einmal überraschen, wenn er in absehbarer Zeit von seinem Rechtskurs wieder runterkommen würde.

      • @Ruhig Blut:

        Wenn er "vorhersehbar" scheitert? So vorhersehbar, wie er die Vorwahlen verloren hat? So vorhersehbar, wie er die Wahl gerade verloren hat? Ich wäre in Zukunft etwas vorsichtiger mit Prognosen...

        • @Mephisto:

          Leute mit Parolen und dem Beschuldigen anderer um den Finger zu wickeln ist etwas anderes als erfolgreiche Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik zu betreiben. Besonders wenn man davon keinen Plan aber riesige und völlig unrealistische Versprechen abgegeben hat.

  • Falsch. Wer das denkt begreift immer noch nicht wie das Phänomen Trump funktioniert. Trump ist ein gnadenloser Opportunist und Populist aber er ist keineswegs von "Hass getrieben". Trump hat sich nur in sehr geschickter Manier einer Grundstimmung im Land bedient, und diese auf verantwortungslose Weise befeuert, um Präsident zu werden. Er hätte alles versprochen und auch alle möglichen Lügen erzählt, nur um seinem Ziel näher zu kommen. Ihn interessiert es kein bisschen ob man ihm Lügen oder gebrochene Versprechen nachweisen kann.

     

    Hass ist keineswegs seine Triebfeder sondern Geltungs-, Machtbedürfnis, etc

     

    Das weitaus grössere Risiko bei Trump ist die Frage ob er mit dem Amt des Präsidenten klarkommt.