piwik no script img

Antisemitischer TerrorHässliche Worte, hässliche Taten

Angesichts von Halle kann unser Autor keinen Schock vorspielen: Längst sei es wieder normal, dass Nazis in Deutschland Menschen umbringen.

Polizisten sichern den Bereich vor der Synagoge in Halle nach dem Anschlag – zu spät Foto: dpa

V ergangenen Mittwoch rief mein verreister Vater an, gratulierte zum Fest und bat mich, neue Kippot zu besorgen. Wenn schon nicht an Rosch ha-Schana und nicht den Tagen der Einkehr, sollten wir zumindest kurz nach Jom Kippur unsere Toten, Rachel und David Kapitelman, auf dem Friedhof aufsuchen. Mit neuen Kippot (Plural von Kippa) auf unseren neu ausgekehrten Köpfen im neuen Jahr 5780. Ich versprach also, für frische Kopfbedeckung zu sorgen, und legte mein Handy weg. Weil ich internetsüchtig bin, nahm ich es zwei Minuten später wieder in die Hand und erfuhr auf Twitter, dass mindestens zwei Einzeltäter die Jüdische Gemeinde von Halle an der Saale abschlachten wollten. Auf einen Schlag, live gestreamt, damit sich die anderen Einzeltäter da draußen nicht zu einsam fühlen.

Besorgte Freunde

Halle ist direkt vor meiner Tür, einen Hakenkreuzwurf von Leipzig entfernt, wo ich wohne. Wahrscheinlich hörte mein Telefon deshalb den ganzen Abend nicht mehr auf zu klingeln. Besorgte Freunde wollten trösten, solidarisch sein, über den Schock sprechen. Allerdings scheine ich sie enttäuscht zu haben. Zumindest wirkten sie irritiert von meiner allzu zurückgenommenen Gefasstheit.

Ich danke jeder und jedem für die Anteilnahme. Aber kann keinen Schock vorspielen, wo keiner ist. Ich kann nicht völlig überrascht fragen, wie-konnte-das-nur-geschehen? Es konnte und musste geschehen, weil es inzwischen normal ist, dass Nazis in Deutschland Menschen umbringen.

Weil es schon vor mehr als zwanzig Jahren in ostdeutschen Asylheimen geschah, weil es jahrelang durch den NSU geschah, weil es erst vor wenigen Wochen geschah, als ein Mann aus Eritrea auf offener Straße angeschossen wurde. Von einem weiteren Einzeltäter, der vorher in seiner Stammkneipe seine Einzeltat ankündigte – wogegen kein einziger dort etwas tat. Von der Polizei oder dem Verfassungsschutz wurden sie auch nur sehr vereinzelt gestört.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz.am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Also trauten sich die Nazis an privilegiertere, fettere Beute und holten sich Walter Lübcke, der sich für Asylsuchende einsetzte. Wenn nicht mal ein verdienter deutscher Christdemokrat (der das Christ in Demokrat verdient) entschieden vom deutschen Staat gegen rechten Terror verteidigt wurde – welcher Jude, welcher Muslim, welcher türkische Gemüseverkäufer, welche Anwältin der NSU-Opfer soll dann schockiert sein, wenn sie Zielscheibe werden?

Gemeinsam Geschichte schreiben

Aber der deutsche Staat, das ist inzwischen auch die AfD. Wenn Hass auf Minderheiten in Deutschland wählbar ist und auch massiv gewählt wird, kann es nicht schockierend sein, dass Minderheiten diesen Hass zu spüren bekommen. Täglich. Welche Diskursverschiebung sollen wir erwarten, wenn Gauland im öffentlich-rechtlichen Fernsehen den Holocaust mit einem Fliegenschiss der Geschichte gleichsetzt und nächste Woche gleich wieder eingeladen wird? Irgendwo treffen sich hässliche Worte und hässliche Taten immer, wenn sie Raum kriegen, dann schreiben sie gemeinsam Geschichte.

Wie es die göttliche Gegenwart so wollte, ist auch die Frau, die ich liebe, Jüdin. Ihre Mutter wimmerte am Abend der Tat, dass sie uns jetzt alle holen wollen. Angstaugen hatte sie. Noch vor wenigen Jahren hätten Anna und ich sie für ihre Judenpanik verlacht. Doch nicht in dieser unserer demokratischen, offenen, seelisch vernünftigen Bundesrepublik. Niemand packt hier den Koffer nach Israel. Wir können mal an die Isar, wenn du willst, Julia, du Angsthase.

Das hier ist der Notfall, nicht der Alarm davor. Und im Notfall weiter schockiert dazustehen ist tödlich

Irgendwann zwischen 5776 und der Gegenwart kamen aber auch unsere Schocks. Vielleicht als ertrinkende Menschen zu retten plötzlich als links galt. Vielleicht als der Chef des Verfassungsschutzes haargenau wie ein rechter Verschwörungstheoretiker klang. „Ich bin vor dreißig Jahren nicht in die CDU eingetreten, damit 1,8 Millionen Araber nach Deutschland kommen“, grölte Hans-Georg Maaßen einem CDU-Ortsverein in Weinheim entgegen. Die Jagd nach rassistischer Legitimität in Chemnitz letztes Jahr. Die unzähligen Hetzkampagnen der AfD. Schock um Schock schlug uns, bis wir taub wurden, und als kein neuer Unglaube mehr zu holen war, zogen die Schocks weiter. Die völlige Vorstellbarkeit, die neue Normalität von genau dem, was in Halle passiert ist, ließen sie uns zurück.

Solider Schock

Und trotzdem fällt Bundespräsident Walter Steinmeier unmittelbar nach dem Anschlag nichts Besseres ein, als schockiert zu sein. Bis vor Kurzem sei es unvorstellbar gewesen, dass Synagogen in Deutschland angegriffen werden. Das muss ein Witz sein!? Na ja, vielleicht nur unglücklich formuliert.

Solide schockierte Statements gibt auch die CDU von sich, wenn Nazis töten. Annegret Kramp-Karrenbauer nannte den Anschlag ein Alarmzeichen. Herausgebrochene Stolpersteine waren ein Alarmzeichen. Das hier ist der Notfall, das ist die Katastrophe, nicht der Alarm davor. Und im Notfall weiter schockiert dazustehen, anstatt zu handeln, ist tödlich. Als würden wir mit dem Horror nach Halle bei null beginnen. Als wäre das jetzt eine neue Phase des Hasses auf Juden, ein vereinzelt zu diskutierendes Ereignis – während die Gewalt gegen alle möglichen als anders und fremd ausgegrenzten Menschen längst Hochkonjunktur hat.

Seit dreißig Jahren regiert die CDU Sachsen, seit dreißig Jahren wird das riesige gesellschaftliche Problem Rassismus geleugnet, ebenso wie organisierter rechter Terror. Ja, Halle ist Sachsen-Anhalt, doch es ist die gleiche, vierzig Minuten entfernte politische Welt. Lieber vor linker Gewalt warnen und re­lativieren.

„Keine akute Bedrohung“

So viele Menschen im Osten, die wirklich für eine freie Gesellschaft einstehen, die von Nazis dafür bedroht werden, fühlen sich alleingelassen und verhöhnt von dieser „Räson“. Genauso alleingelassen, wie die Gemeinde in Halle sich gefühlt haben muss. Eine Polizeistreife hat die Synagoge nicht bewacht, obwohl die Gemeinde mehrmals darum bat. Es liege keine akute Bedrohung vor. Der Security-Mann der Synagoge war selbst ein Gemeindemitglied, ein Laie. Gegen einen hauptberuflich Wahnsinnigen mit Gewehr, vier Kilogramm Sprengstoff, einer Schussweste und einen Helm (mit Kamera).

Leugnen. Leugnen, Schock. Leugnen, Leugnen, Blut. Wen soll diese redundante Rhetorik noch aufrütteln. Wen erschüttern?

Meine Schwiegermutter vielleicht. Zittrig an ihrer Avocado puhlend, erzählte Julia am besagten Abend, dass die Mörder von Halle Juden in ihren Posts die Schuld am Feminismus (und natürlich noch vielem mehr) zuschreiben. „Na ja, zumindest halten sie die Juden also nicht für Sexisten“, habe ich geantwortet. „Du redest wie ein Jude“, ent­gegnete sie halb lachend, halb weinend und holte spielerisch nach mir aus.

Was soll ich denn anderes tun als über diese Irren spotten? Wer nicht länger schockiert sein kann, geht über zu Humor. Der Jude immer, mit seinen listigen Um-die-Ecke-Witzchen. Woher sollen sie denn sonst kommen, wenn man Jahrhundert um Jahrhundert in die Ecke gedrängt wird?

„Wenn wir wollen, schlagen wir euch tot“, haben Nazis letzte Woche auf ihrer Kundgebung in Berlin skandiert. Stellen wir ganz nüchtern fest: Sie wollen, und sie werden es versuchen. Das ist so vorhersehbar wie Koalitionen der CDU mit der AfD. Wie viel Toleranz nach rechts ist genug, Herr Joachim Gauck? Sollen wir uns für die zu feste, ausschließende Tür der Synagoge in Halle entschuldigen? War das ausgrenzend?

Und seine Lösung?

Dürfen wir jetzt nicht mal mehr entsetzt sein?, fragen Sie sich vielleicht beim Lesen. Und was ist denn seine Lösung? Ich habe keine. Ehrliches menschliches Mitgefühl ist wundervoll. Aber ohne Taten, konsequente Ermittlungen, glaubhafte Ächtung der Verbrecher und ihrer politischen Wegbereiter in der AfD ist das leider zu wenig.

Wo ist die große, konsequente gesellschaftliche Erhebung, die fordert, dass rechtsextreme Strukturen in Polizei, Verfassungsschutz, Justiz und Bundeswehr endlich bekämpft werden? Ich kann keine sehen. Einen Tag lang solidarisch Kippot anziehen und schockiert sein ist einfach nicht genug.

Ich habe Anna nach unserem bedrückenden Gespräch mit ihrer Mutter vorgeschlagen, gemeinsam einen Tee zu trinken und Kniffel zu spielen. Natürlich wollte ich eigentlich weinen, schreien und um mich schlagen. Deprimiert, nicht schockiert. Aber Juden, die kichernd Kniffel spielen, obwohl man sie umbringen will, erschienen mir an diesem düsteren Jom-Kippur-Abend des Jahres 2019 als die stählernste Gegenwehr.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

52 Kommentare

 / 
  • Danke für diesen Artikel und die deutlichen Worte. Es ist unerträglich, dass Gauck nach den Morden und dem antisemitischen Anschlag von Halle mehr Toleranz für Rechte Populisten fordert und die "Gefahr des Multikulturalismus" hervorhebt. Da kann er gleich im Kniefall vor AfD & Co. bei der weiteren Demontage demokratischer Strukturen und Institutionen mitwirken.



    Dass sich Schwachmaten wie Höcke hinstellen können und ungestraft vom "Denkmal der Schande" und ähnlichem faseln können ist wohl Beweis dafür, dass die Demokratie funktioniert und jeder seine "Meinung" äußern kann.



    Ohne die vielgescholtenen "Gutmenschen" und ihr unentgeltliches Engagement im Sommer der Migration hätten die geschätzten Behörden und andere öffentliche Stellen noch viel mehr Chaos erlebt. Von der zusätzlichen Arbeit ganz zu Schweigen. Aber auf diese Menschen kann man ja leicht verbal einprügeln, während man die eigene Toleranz dadurch zur Schau stellt, das man mal das "Angebot vom Dönerladen" austestet. Also das in der Rede des ehemaligen sog. Bürgerrechtlers Gauck. Danke - hätte er sich echt sparen können!

  • Hätte die Autorin Herrn Gaucks Aussagen zur Toleranz gelesen, wäre uns der Ärger über Ihre absolute unverschämte Behauptung erspart geblieben.

  • Ich hab jetzt nicht den ganzen Text gelesen, aber bitte beachten:



    Es ist NICHT normal, daß in Deutschland Nazis Menschen umbringen, das war es nicht und das wird es auch nie sein. Das dulden wir nicht.



    Die TäterInnen werden ermittelt, festgenommen, angeklagt und verurteilt, wie jede anderen Straftäter auch - Beispiel Frau Schaepe.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Danke für die Unterstützung. Wenn ich gerade die Zeit finde, werde ich weiterhin die Diskussion nicht scheuen. Bei manchen bleibt ja doch auch mal ein bischen was inhaltliches hängen und die Hoffnung will ich noch nicht aufgeben.

    Im Zweifel reicht es aber auch, gewisse Thesen nicht unwidersprochen stehen zu lassen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @Jim Hawkins

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Dunkelhäutige sterben regelmäßig in deutschen Gefängniszellen. Ist dann halt kaum ein Thema, eine Randgeschichte. Juden sterben in Deutschland nicht in selbiger Situation. Sie können Kippa tragen, an die Tora glauben und sich als auserwähltes Volk betrachten."

    -Und du hast schlichtweg keine Ahnung. Keinen Plan hast du. Hier in Hamburg werden sämtliche jüdische Einrichtungen überwacht. Von Polizisten mit Maschinenpistolen. Rund um die Uhr. Die jüdische Schule hat eine Mini-Polizeistation davor. Das ist die Situation für Juden in Deutschland. Die können ihre Kinder jeden Morgen an schwerbewaffneten Polizisten vorbei eskortieren. Und die netten Polizisten?



    www.n-tv.de/ratgeb...ticle11396181.html



    Aber verstehe, wahrscheinlich ist das Problem für dich eher die Existenz einer jüdischen Schule.

    Als auserwähltes Volk, oder die Kröne der Schöpfung,sehen sich alle strenggläubigen Vertreter einer beliebigen Religionsgemeinschaft an. Daran ist nichts besonderes am Judentum.

    "Was ist mit der Solidarität zu jüdischer Blasphemie und israelischem Antinationalismus?"

    -Jüdische Blasphemie? Es gibt genug ungläubige Juden. Das interesssiert aber keinen Antisemiten, wie der Ariernachweis im dritten Reich beweist.

    Interessant, das sich der"Antinationalismus" zu erst in Israel durchsetzen soll. Wie stehst du eigentlich zu einem eigenständigen kurdischen Staat? Auch doof, weil so ein eigener Staat nicht antinational gedacht ist?

    Der Angriff in Halle beweist deutlich warum Israel als Schutzraum für Juden eine Notwendigkeit ist.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Es ist gut und richtig dass die jüdischen Einrichtungen in Hamburg so gut bewacht werde. Aber wie sieht es mit den muslimischen Einrichtungen aus?

      „ Ursprünglich habe er eine Moschee oder ein Antifa-Zentrum stürmen wollen, weil sie schlechter bewacht seien“ de.wikipedia.org/w...097747#Hintergrund

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      "Der Angriff in Halle beweist deutlich warum Israel als Schutzraum für Juden eine Notwendigkeit ist."



      Zu dieser Erkenntnis kamen bereits viele französische Juden, die wegen des Antisemitismus in Frankreich nach Israel, aber auch in viele andere Länder auswandetn. Dass ausgerechnet in Deutschland jüdisches Leben nur unter strengster polizeilicher Bewachung möglich ist und Juden angepöbelt, angegriffen und nun auch kaltblütig ermordet werden sollen, hat eine ganz andere Dimension. Und wenn ich sehe, wie wenig die Regierenden dagegen tun und wie lau die Solidarität ist, wird mir immer klarer, dass Juden in Deutschland keine Zukunft haben.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Ich finde es gut, dass Sie das hier machen. Auch, wenn es vergebliche Liebesmüh ist.

      Einer muss es ja machen.

      Und, er hat weder genug Anstand, noch den leisesten Anflug von Empathie, das was er da tut, wenigstens unter diesem Artikel zu lassen.

  • Der Artikel wirf durch selektive Auswahl von Politikern aus CDU und SPD diesen vor unmittelbar nach dem Anschlag schockiert gewesen zu sein.



    Als ob Politiker aus FDP, CSU, Linkspartei und Grüne nicht schockiert gewesen sind.



    Als ob das nicht eine richtige Reaktion gewesen ist angesichts der Opfer und Bilder, die einem im Kopf rumgeistern, wenn die Tür nicht stand gehalten hätte.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Es geht darum, das ständig die selben Floskeln wiederholt werden. "Unvorstellbar, Schockierend, Alarmzeichen, Einzeltäter, Anschlag auf uns alle", um dann wieder zur politschen Alltagsroutine überzugehen.

      Natürlich ist es krass was in Halle passiert ist und vor allem, was passieren hätte können.

      Aber wenn Rechtsradikale die Polizei und die Bundeswehr unterwandern und kaum darauf reagiert wird, dann ist das erst der Anfang.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Es sieht doch in den Bundesländern in denen die nicht genannten Parteien mit regieren keinen Deut besser aus. Und Polizeischutz ist Ländersache. Wieviele Synagogen und Moscheen werden in Berlin, Bremen oder Thüringen geschützt? Bei der Moschee bei uns um die Ecke war noch nie ein Polizeiwagen zu sehen!

        Die selektiven Vorwürfe gegen Mitleidsbekundungen sind daher für mich eine politische Instrumentalisierung.

        Nebenbei: Wie denken Sie über die Wiedereinführung der Regelanfrage, um Rechtsextreme schon vor der Einstellung in den öffentlichen Dienst zu identifizieren?

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Moscheen sollten im Zweifelsfall natürlich auch geschützt werden. Das einige jüdische Schulen und Synagogen unter Polizeischutz stehen, lässt auf die Einschätzung der Gefährdungslage schließen und in diesem Fall teile ich diese.

          Jedes mal nur Mitleid zu bekunden, aber ansonsten nichts zu machen, kommt halt irgendwann bei den Betroffenen nicht mehr an.

          Der Radikalenerlass betraf zu seiner Zeit eigentlich nur Linke. Andererseits bin ich der Meinung, das ein Faschist kein Polizeibeamter sein darf. Dazu habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet. Es wäre aber auch schon mal ein Anfang, wenn externe Ermittler die rechtradikalen Umtriebe bei der Bundeswehr und der Polizei untersuchen würden und auch die kleinsten Mitwisser über NSU 2.0 oder ähnliches in der hessischen Polizei vor Gericht gestellt würden.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Die Einschätzung der Gefährdungslage in Halle hat gezeigt das man daneben gelegen hat.

  • „ Wo ist die große, konsequente gesellschaftliche Erhebung, die fordert, dass rechtsextreme Strukturen in Polizei, Verfassungsschutz, Justiz und Bundeswehr endlich bekämpft werden? Ich kann keine sehen“

    Es macht keinen Sinn erst nachträglich eine rechtsextreme Gesinnung von Angestellten im öffentlichen Dienst zu erfahren. Da muss ein Riegel schon vor Anstellung erfolgen.

    Maaßen sprach sich letztens in einem Interview in der Zeit mit ihm und Gerhart Baum für Wiedereinführung der Regelanfrage im öffentlichen Dienst aus. Er wolle „keinen Islamisten als Grundschullehrer, keinen Nazi als Richter und keinen Kommunisten in der Ministerialverwaltung“.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Der Anschlag und das primäre Ziel des Anschlags waren Juden.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Das ändert doch nichts daran, dass der Nazi mehreren RassismEN (nicht nur dem Antisemitismus) anhängt und sich eben nicht nur gegen Jüd*innen richtete.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        @in der Zeile verrutscht. Das galt HAMPELSTIELZ

        • 0G
          06313 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          Es hat keinen Sinn. Er macht sich seine Welt, so wie sie ihm gefällt.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @06313 (Profil gelöscht):

            Das denke ich auch.

            Und manchmal wundere ich mich, warum er eine carte blanche hat.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Der Dönerladen war wohl nur ein 'Ausweichziel' mit der Hoffnung irgendwen nicht gleichgenazten zu treffen. Der Attentäter hat sich also quasi verstolperrt und sein eigentliches Ziel aus den Augen verloren. Er ist auch kein Faschist gewesen, sondern 'nur' Antisemitist. Er ist auch nicht als Neonazi und Rassist losgeloffen, sondern als Judenfeind. Alles andere ist nicht bemerkenswert. Alles klar. Der NSU, mit dem sich dieser Mensch solidarisch sieht, war auch rein antisemitisch motiviert. Die alltägliche Gewalt und das Racial Profiling durch Bevölkerung und Staatsgewalt erhebt nicht annähernd den Aufschrei, wie diese Tat.



          Rostock-Lichtenhagen, der Versuch und die Tat Menschen zu verbrennen, Mölln und Solingen, die Morde des NSU, all die Attentate auf Asylanten, auch durch Polizisten. All das gilt irgendwie als normal. Dunkelhäutige sterben regelmäßig in deutschen Gefängniszellen. Ist dann halt kaum ein Thema, eine Randgeschichte. Juden sterben in Deutschland nicht in selbiger Situation. Sie können Kippa tragen, an die Tora glauben und sich als auserwähltes Volk betrachten. 'Die Juden' gibt es auch gar nicht. Man wird in Religionsgemeinschaften hineingeboren. Ich bin z.B. als Katholik geboren worden. Muss ich deshalb Katholik sein, nur weil mich Rassisten und Faschisten so benennen wollen? Sind automatisch alle Juden tatsächlich Juden, nur weil Nazis eine Gruppe benannt haben wollten? Was ist mit der Solidarität zu jüdischer Blasphemie und israelischem Antinationalismus? Faschisten haben gesagt, 'du bist Jude', hast große Ohren, eine Hakennase, bist handelstüchtig und verschlagen. Stimmt natürlich nicht. Weder die äußerlichen Merkmale und erst recht nicht die charakterlichen. Falls es zutrifft ist es Zufall.



          Wir reden von dem einen Menschen und differenzieren hier kaum.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Hampelstielz:

            Na, jetzt biste ja wieder in deinem Element, nicht wahr?

            Die Taten des NSU waren primär rassistisch motivert, der geplante und zum Glück gescheiterte Anschlag auf die Synagoge war antisemitisch und ja; auf den Dönerladen ist er nur ausgewichen.

            Es ist davon auszugehen, das ein Uwe Böhnhart auch Antisemit war. Das primäre Ziel der Anschläge waren aber Türken. Insofern waren die Taten des NSU nicht antisemitisch.



            Der Anschlag in Halle galt Juden, war also antisemtisch.

            Du willst doch nur den Antisemitismus hinter dem Rassismus verstecken, weil dir bei all den ignorierten Warnungen was Verschwörungstheorien über Juden so auslösen können, auf einmal klar in nächster Nähe vor Augen geführt wird, was die Konsequenz davon ist.

            Es stimmt nicht, das die NSU-Morde keine Aufmerksamkeit bekommen hätten. Ich selbst war auf einer Demo mit mehreren Tausend Menschen deswegen. Es gab wenig politische Konsequenzen, wie immer wenn Rechtsradikale und Nazis Gewalttaten verüben. Soll das so bleiben, oder worauf willst du hinaus? Hast du den Artikel eigentlich gelesen? Da geht es unter anderem auch um den Umgang mit dem NSU.

            Ich habe das Gefühl das du die Tragweite des Anschlags nicht verstehst. Hätte die Türe nicht gehalten, wäre dies vermutlich der größte und tötlicheste Anschlag in der Nachkriegsgeschichte gewesen.

            Aber du willst einem weiß machen, das die Juden in Deutschland unter den Opfergruppen eine priviligerte Sonderbehandlung genießen. Oha, klingt da schon wieder so eine geraunt und geflüstertes "Elite" und "Rockefeller" durch?



            Es gibt übrigens weniger Juden als Buddhisten in Deutschland und ja; Juden sind nicht auf den ersten Blick als Juden zu identifizieren, wenn sie auf der Straße ohne Kippa an einem vorbeilaufen. Rechtfertigt jetzt was? Die 69 Gewalttätigen Angriffe auf Juden im Jahr 2018? Geiler Vorschlag. "Liebe Juden .Lasst doch einfach die ganze Sache mit dem Jüdischsein und den Besuchen in den Synagogen"

          • 0G
            06313 (Profil gelöscht)
            @Hampelstielz:

            "Der NSU, mit dem sich dieser Mensch solidarisch sieht, war auch rein antisemitisch motiviert."

            In der öffentlichen Diskussion über NSU wurden deren antisemitische Gesinnung und Taten außer acht gelassen. Eine Chronologie der antisemitischen NSU-Taten lässt sich hier nachlesen:

            www.belltower.news...dungsarbeit-47978/

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @06313 (Profil gelöscht):

              Danke für den Link. Das war mir so auch nicht klar.

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @06313 (Profil gelöscht):

              Okay, das wusste ich tatsächlich nicht.

            • @06313 (Profil gelöscht):

              Alles klar bei dir? Ich hab geschrieben, dass sie als Rassisten und Faschisten logischerweise auch Antisemiten waren. Ihre Taten waren aber kaum gegen Juden gerichtet. Es gibt eine offizielle Berichterstattung, du musst mir also keine Links zum Thema senden.



              Dass du versuchst, die Vorfälle, Attentate und Morde des NSU umzumünzen, bekundet deine Denkweise und deinen Anspruch des Außerwählten.

              • 0G
                06313 (Profil gelöscht)
                @Hampelstielz:

                Hier gab es einen Primäranschlag auf eine von ca. 80 Juden besuchte Synagoge, der G.s.D. misslungen ist, und Sie halten hier Vorträge über den Faschismus als Gefahr für Muslime. Ich habe Ihnen den Link geschickt, damit sie Ihre selektive Wahrnehmung vielleicht überdenken. Aber scheinbar bin ich ich gescheitert.

  • Die Überschrift wäre konkreter, wenn sie "rassistischer und antisemitischer Terror' gelautet hätte. Der Irre war nicht nur Antisemit, er war gleichzeitig Rassist, Faschist, Neonazi, Homohasser, Sexist usw. Ich denke, wenn eine PoC in sein Schußfeld gelaufen wäre, hätte sie ihre Gesundheit einbüßen müssen.

    Der NSU hat eine langjährige Attentatsserie hingelegt, Polizei und Medien haben die Opfer als quasi 'Täter' diffamiert, anstatt zu ermitteln. Selbst hier, in einem eher linken Medium war der Aufschrei verhalten, bis nicht vernehmbar. Der alte Rassismus und Faschismus wird also kaum erwähnt. Das waren nämlich auch Motive des Husos. Der NSU war z.B. sicherlich antisemitistisch, die Attentate hat er aber hauptsächlich gegen 'türk'- und 'arabischstämmige' begangen. Das hat System, wie nennt ihr das?

    • @Hampelstielz:

      Nach meinem Verständnis ist es unmöglich, Antisemit und nicht gleichzeitig Rassist zu sein. Wenn Antisemitismus kein Rassismus sein sollte, was denn dann?

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @Hampelstielz:

      "Der NSU war z.B. sicherlich antisemitistisch, die Attentate hat er aber hauptsächlich gegen 'türk'- und 'arabischstämmige' begangen."

      Die Erklärung liegt auf der Hand: weil es einfacher war, türkisch- und arabischstämmige Menschen zu verfolgen/töten. Jüdische Einrichtungen werden seit Jahrzehnten in Deutschland bewacht, also konnte der NSU nicht so einfach ein Attentat verüben. In dem weiter oben Ihnen einkopierten Link ist nachzulesen: "Außerdem erfahren antisemitische Taten vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands eine weitaus größere Aufmerksamkeit als rassistische Taten. Es könnte dem NSU bewusst gewesen sein, dass der Verfolgungsdruck gestiegen wäre, hätte das Netzwerk jüdisches Leben gezielt angegriffen." Das stimmt natürlich nur bedingt, denn due Zahl der erfassten antisemitische Taten lassen sich in Deutschland bis ins Jahr 1959 zurückverfolgen:

      de.wikipedia.org/w...gen_Raum_nach_1945

  • 0G
    06491 (Profil gelöscht)

    Sie schreiben: "um bei empathiefähigen Teil der Nichtlinken das Hirn anzuwerfen"

    Genau solche Gedanken sind Teil des Problems. Sie stellen sich damit per se über andere und betrachten sich selbst als höherwertig. Das ist die gleiche Grundmethode die Nazis, Islamisten und sonstige Faschistoide anwenden.



    Das schlummert in uns allen, auch in IHNEN! Es gibt keine besseren oder schlechteren Menschen. Es gibt Menschen. Punkt.

    • 0G
      06491 (Profil gelöscht)
      @06491 (Profil gelöscht):

      Mein Kommentar bezieht sich auf die Aussagen von "EUROMEYER"

  • Über Jahre haben rechte Parteien wie die AFD die Möglichkeit erhalten, für vielschichtige soziopolitische und wirtschaftliche Prozesse einfachste „Sündenbock-Figuren“ zu schaffen. Es verwundert mich absolut nicht, dass immer mehr Menschen nun dieser Logik folgen, die „Sündenböcke“ in ihrer Wirklichkeit suchen und töten. Es berührt mich, schürt Furcht und macht mich betroffen, weil mich Gewalt gegen Menschen immer schockiert. Aber wie der Artikel überzeugend dargestellt hat: Rechte Gewalt hat unsere Kultur seit Jahrzehnten begleitet.



    Wir haben all das Wissen, erzählen jeder neuen Generation vom zunehmenden Antisemitismus, Fremdenhass und Chauvinismus im 19. Jahrhundert, von der durch Rechte verursachten Gewalt auf den Straßen vor dem Aufstieg des Nationalsozialismus, vom Kollektivtod als Resultat des Faschismus, wettern manchmal witzelnd, manchmal ernsthaft gegen das Spießbürgertum der 50er mit seiner Neigung zur Aporie, geben pointierte Parolen weiter („Unter den Talaren, Muff von 1000 Jahren“) und berichten von brennenden Asylheimen im Ostdeutschland um die 1990er Jahre. Wozu machen wir das? Wozu geben wir all dieses Wissen weiter, wenn aus ihm kein Handeln erfolgt?



    Für viele scheint es totes Wissen zu sein.



    Totes Wissen, das zu toten Menschen führt.

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Ich stimme i.w. Zu.

    Nur dass ich glaube, dass fast noch wichtiger als die Worte und Taten der AfD die Worte und Taten der etablierten Parteien sind, speziell CSU, FDP und CDU, die sichmanchmal kaum von denen der AfD unterscheiden.

    Und die Tatenlosigkeit dieser Parteien, die es gefühlt fast noch wichtiger finden, Linksextremismus zu bekämpfen (den es so gut wie nicht in Deutschland gibt) statt Rechrsextremismus, der schon viele Tote und viel Leid in den letzten 30 Jahren gebracht hat.

  • Das Treffendste, was ich bisher gelesen habe.



    Schade nur, das es ´blos´ in der TAZ steht. Der Beitrag sollte in der ´Zeit´ oder ´Spiegel´ stehen, um bei empathiefähigen Teil der Nichtlinken das Hirn anzuwerfen. Deshalb wäre´Welt und FAZ´ leider vergeblich.



    Spätestens wenn die Erdovertriebenen kommen, wird alles vergessen sein und der Entzivilisierungszirkus in die Nächste Runde gehen. War ja auch beim NSU so. Wohlfeil Schwätzen und Krokotränenkränze abwerfen und dann weiter mit der Wutbürgeragenda. Bis zum nächsten ´Alarmzeichen´

  • Spricht mir aus der Seele!

  • "Eine Polizeistreife hat die Synagoge nicht bewacht, obwohl die Gemeinde mehrmals darum bat."

    Bitte auch einmal einen Moment darüber nachdenken, dass sich die Landesregierung des Landes Sachsen-Anhalt ziemlich erfolgreich bemüht, ferner in der Vergangenheit ebenso bemüht hat, dieses Bundesland herunter zu wirtschaften. Dabei kommen dann auch Polizeireformen heraus, die niemand braucht und die diese Sätze,



    "Es liege keine akute Bedrohung vor.", zum alleinigen Maßstab machen.

    Soll auch heißen: Gehirn abschalten, einschalten kostet.

    Wie auch sonst sollte man übersehen, dass besondere Feiertage oder Ereignisse böse Menschen eben auch gerade herausfordern bzw. dazu geeignet sind und es gerade deswegen richtig und klug ist, Vorsorge zu treffen.

    • @Gerhard Krause:

      Es sollten zukünftig in Deutschland ALLE Synagogen und Moscheen rund um die Uhr bewacht werden.

      • @Rudolf Fissner:

        Wird wohl auch begründet sein.

  • Denkwürdiger Artikel! Danke!

  • 👍Merci

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Präzise, scharf und anrührend!



    Als Unterrichtsmaterial geeignet.

    Sehr guter Artikel!

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @05158 (Profil gelöscht):

      Ich schließe mich an.

      Der Artikel ist präzise, zum Verzweifeln und bedrückend.

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Kommt selten vor. Dieser Artikel hat richtig den Stecker gezogen bei mir.



        Der Vergleich ist sicher naiv,aber gerade mal einen Blick auf's Tv geworfen. Ich könnte kotzen. Der Schrott läuft ungerührt weiter. Als ob nichts geschehen wäre. Wie gesagt höchstgradig naiv.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ja, zum Verzweifeln, vielleicht weil er an einem Grundpfeiler der BRD-Erzählung rüttelt, die besagt, dass diese Republik als politischer Ausdruck der "Befreiung" (Weizsäcker) einer essentiell zivilisierten, humanen Gesellschaft, von einer ihr äußerlichen Nazi-Diktatur entstanden ist. Der Artikel zeigt hingegen, dass die BRD - vor und nach der sogenannten Wende- schon immer auch die Fortsetzung der Nazi-Tätergemeinschaft verkörpert hat.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Albertoni:

          Dieser Grundpfeiler war von Anfang an ein kariöser Zahn.

          Angefangen von dem Anschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde München, bei dem sieben Personen starben über die Selektion jüdischer Passagiere in Entebbe, durchgeführt von deutschen Terroristen, der Anschlag auf das Oktoberfest 1980, die Ermordung des jüdischen Verlegers Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin, der Anschlag auf die israelische Olympiamannschaft.

          Und dann, als wir wieder ein einig Vaterland waren, die Ermordung von Amadeu Antonio und in der Folge weitere zweihundert Ermorderte durch deutsche Nazis.

          Hoyerwerda, Rostock-Lichtenhagen, der NSU, sicher habe ich einige Morde vergessen. Und jetzt Halle.

          Und die Politik ist schockiert und sieht ein Alarmzeichen.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Der Artikel wirf durch selektive Auswahl von Politikern aus CDU und SPD diesen vor unmittelbar nach dem Anschlag schockiert gewesen zu sein.

            Als ob Politiker aus FDP, CSU, Linkspartei und Grüne nicht schockiert gewesen sind.

            Als ob das nicht eine richtige Reaktion gewesen ist angesichts der Opfer und Bilder, die einem im Kopf rumgeistern, wenn die Tür nicht stand gehalten hätte.

            • @Rudolf Fissner:

              Sollte nicht an Sie sein sonder oben erscheinen.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Gut das Sie mit den beiden Attentaten in München Und den in Entebe auch den mörderischen Antisemitismus von linksextremer Seite ansprechen.

        • @Albertoni:

          Sicher. Mensch denke an die vielen personellen Nazi-Kontinuitäten in Ämtern und beruflichen Tätigkeiten, das Verschweigen der Nazi-Vergangenheit bzw. Relativierungen (siehe Filbinger, Lübke). Noch dazu der ignorante Umgang mit Nazi-Terror in den letzten Jahrzehnten, die Dmitrij Kapitelmann bereits genannt hat.

      • RS
        Ria Sauter
        @88181 (Profil gelöscht):

        Absolut!



        Mir wird aber übel angesichts der Schilderungen der Gegenwart.



        Sind denn alle unmenschlich geworden?



        In der Firma,in der mein Mann arbeitet,wurde er und ein weiterer Mitarbeiter bedroht', von einem gläubigen Türken,der auch dort arbeitet. Sie,die Ungläubigen würden noch alle bestraft werden.



        Was heisst das'?



        Sind alle nur noch menschenverachtend unterwegs?



        Warum sind die Guten nicht mal in der Überzahl?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Ich bin bei Euch.

        Das Schockierendste an dieser Normalität waren für mich bislang die Reaktionen an Scheinheiligkeit und grenzdebiler Dummheit vonseiten offizieller Repräsentanten und -onkel.

        Exemplarisch der hessische Landesvater, der den Geläuterten gibt. Früher der Adjudant des Brunnenvergifters Koch.

        Nach Post übergeben.