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Angstdebatte nach Tötung in FrankfurtWessen Sicherheit geht vor?

Nach der Tötung in Frankfurt wächst die Angst. Menschen sorgen sich wegen vermehrter Tötungsdelikte um ihre Sicherheit – auch in Hessen.

Normalität nach der Tötung: Ein ICE fährt am Morgen fahrplanmäßig im Frankfurter Hauptbahnhof ein Foto: dpa

Frankfurt am Main taz | Vorbeieilende Menschen. Der Duft von Kaffee und Gebäck. Am Dienstag herrschte wieder normaler Betrieb am Frankfurter Hauptbahnhof. Der Zugverkehr hatte sich seit dem Abend des Vortags normalisiert.

Doch normal ist in Frankfurt seit dem Tod eines achtjährigen Jungen nichts. Immer wieder kommen Menschen zum Gleis, an dem am Montagmorgen ein 40-jähriger Mann den Jungen und seine Mutter vor einen einfahrenden ICE stieß. Sie legen Blumen nieder. Unbekannte haben im Internet zu einer Mahnwache aufgerufen. Die Menschen sind geschockt, erschüttert. Sie haben Angst. „Ich bin entsetzt, was mittlerweile in Deutschland abgeht“, sagt eine Frau dem Hessischen Rundfunk.

Gedenkbilder mit schwarzen Schleifen auf Instagram. Tausende Gedenktweets und -posts und Beileidsbekundungen. Die Menschen fragen sich, ob sie noch sicher reisen können. Erst am Samstag voriger Woche war im nordrhein-westfälischen Voerde eine junge Mutter vor einen Regionalzug gestoßen worden und ums Leben gekommen. Die Attacken haben erneut eine Debatte über Sicherheit an Bahnhöfen ausgelöst. Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor Nachahmungstätern.

Neue Konzepte für alle Bahnhöfe in Deutschland müssten her. Was genau gemeint ist, kann man sich eigentlich schon denken: mehr Überwachung und strengere Kontrollen. Mehr Racial Profiling? Rechte Politiker*innen instrumentalisieren schon wenige Stunden später die Tat, um gegen Geflüchtete und die Asylpolitik zu hetzen. Sternstunde für Populist*innen.

Jetzt hat Bundesinnenminister Horst Seehofer seinen Urlaub abgebrochen. Er will sich „angesichts mehrerer schwerwiegender Taten in jüngerer Zeit“ in Berlin mit den Sicherheitsbehörden beraten. Soweit nötig stelle er dem Land Hessen jede Unterstützung zur Verfügung. Was genau ihn dazu bewogen hat, gerade jetzt seinen Urlaub abzubrechen, wird nicht weiter ausgeführt.

Beamt*innen und rechtsradikale Netzwerke

Denn Angst haben die Menschen in Hessen schon länger. Immer häufiger sind hier Drohungen und Angriffe aus der rechten Szene bekannt geworden. Der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ist gerade mal acht Wochen her. Der Täter, Stephan E., ein bekannter und gut vernetzter Neonazi. Ein verurteilter Straftäter, der den Sicherheitsbehörden bekannt war. Und auch der versuchte rassistische Mord von Wächtersbach ist noch omnipräsent. Auch hier agierte ein bekannter Rechtsradikaler. Er kündigte seine Tat an und erzählt danach in einer Kneipe davon. Doch keiner von den Gästen reagiert.

Der Kneipenbesitzer teilt selbst regelmäßig rechte Propaganda auf Facebook. Weniger bekannt ist der Fall von Christian K. Dieser hatte 2017 in Frankfurt auf der Zeil, Frankfurts großer Einkaufsstraße, eine Frau mit Kopftuch rassistisch angegriffen und schoss den Helfern dann mit einer Reizgaspistole ins Gesicht. Vor Gericht wird die rassistische Motivation des Angeklagten jedoch ausgeblendet.

Hinzu kommen die Verstrickungen von Beamt*innen des hessischen Polizeiapparats in rechtsradikale Netzwerke. Die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız erhält seit genau einem Jahr Morddrohungen, die mit „NSU 2.0“ unterzeichnet werden. Ein Beamter wird festgenommen.

Welche „schwerwiegenden Taten“ sind gemeint?

In ganz Deutschland werden immer wieder neue Fälle über mutmaßlich extrem rechte Tendenzen bei der Polizei oder in Sicherheitsbehörden bekannt. Allein in Hessen laufen deshalb 38 Ermittlungsverfahren gegen Polizist*innen. Organisationen wie die ISD Frankfurt (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) kritisieren seit Monaten das Verhalten der Polizei und verlangen Aufklärung. Vermehrte Kontrollen von BIPoC, Racial Profiling und rassistische Polizeigewalt gegen junge Frankfurter*innen of Color stehen an der Tagesordnung. Wie am vergangen Wochenende auf der Zeil, als eine Gruppe Jugendlicher von der Polizei brutal angegangen wird.

Gut, dass Seehofer jetzt aus seinem Urlaub zurück ist. Bleibt zu hoffen, dass er auch wirklich alle „schwerwiegenden Taten in jüngerer Zeit“ lückenlos aufklärt. Umfassende Aufklärung wünschen sich die Menschen in Hessen spätestens seit der Verstrickung des „Verfassungschützers“ Andreas Temme mit dem NSU-Komplex und den Mord an Halit Yozgat.

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95 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wir alle können etwas zu unserer Sicherheit beitragen, indem wir vielbesuchte Orte wie Bahnhöfe, Flughäfen oder Kaufhäuser meiden. Auf der Straße sollte man ab und zu um sich blicken, und ansonsten stets eine Armlänge Abstand halten.

  • Teile und herrsche.

    • @Gerhard Krause:

      Zuckerbrot und Peitsche fehlen noch

      • @RealDiogenes:

        Bitte Peitsche, uuhhhaahhhh ;-).

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Kann es sein, dass Ihnen das Augenmaß und Rassismus-Erfahrungen wie durch Racial Profiling fehlen?"

    Wenn ich Ihren Kommentar richtig verstehe, sind für Sie das Unrecht einer willkürlichen Tötung und das durch Racial Profiling vergleichbar. Auf diesen Standpunkt kann und will ich mich nicht einlassen. Ich denke, wie haben einen nicht überbrückbaren Dissens.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Sie sind es in dem Sinne, dass sie beide Unrecht sind. Sicherlich ist eine Tötung schlimmer als bspw. eine ungerechtfertigte Passkontrolle. Darum geht es hier aber nicht. Es geht darum, wie Gesellschaft und staatliche Institutionen in diesem Land (re)agieren. Hier geht es um reale (Alltags)Erfahrungen, nicht nur um Befürchtungen, von People of Color. Kurzum Rassismus. Und der beginnt nicht erst mit rassistischen Äußerungen einer Alice Weidel.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      War @uranus.

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Das kann man nur herauslesen, wenn man es will. Eine Tat kann Racial Profiling aber nicht anders als rassistisch begründen, da von der Handlung eines Einzelnen auf all jene geschlossen wird, die zufälligerweise ähnliche äußere Merkmale aufweisen.



        Und weißt du was? Ich kauf dir und vielen hier ihre Betroffenheitssimulation nicht einmal ab.



        Ständig passiert schreckliches, auch Kindern gegenüber. Wird die Gruppendynamik aber nicht getriggert, bleibt die Betroffenheit aus oder in realistischem Rahmen.

  • Der größte Fehler dieses Textes ist, dass er zwei Dinge, die sowieso nichts miteinander zu tun haben, gegeneinander aufrechnet. Das ist wirklich kein guter Journalismus. Und dann wundert man sich, dass sich Menschen abwenden...

  • 9G
    93441 (Profil gelöscht)

    Und ich hatte immer gedacht, dass wir in einem Land leben, das ganz grundsätzlich allen Menschen verfassungsmäßig Unversehrtheit garantiert. Daher verstehe ich die Frage nicht, wessen Sicherheit "vorgeht".



    Ist es möglicherweise für manche zu komplex, dass es unterschiedliche Gefahren gibt, die man parallel angehen muss? So dass sich die Frage stellt, wer vorrangig zu schützen ist?



    Offenbar ist auch problematisch, dass man, um Gefahren zu reduzieren, auch die Motive thematisieren muss. Da hat man bei Rassismus durch Deutsche an Ausländern noch die wenigsten Probleme.



    Aber es wird schon bei Sexismus und Frauenfeindlichkeit schwierig. Noch nirgends habe ich gelesen, dass aufgegriffen wurde, dass der Täter von FFM ausschließlich Frauen und deren Kinder angegriffen hat. Sowohl in der Schweiz wie dann eben auch am Bahnhof. Auch die 3. Person, die er auf die Gleise werfen wollte, war weiblich.

    • @93441 (Profil gelöscht):

      Was soll man von der Feststellung auch allgemeingültiges ableiten? Eriträer hassen Frauen oder welche nützliche Debatte will man nun führen? Es gibt nur den Nutzen oder besser gesagt Schaden rechter Propaganda, da man aus einem Einzelfall ein Massenphänomen machen und eine Gruppe von Menschen stigmatisieren will. Es gibt auch sicher kein strukturelles Problem in Umfeld, Familie und Freundeskreis des Täters, denn es wird sicher nicht bejubelt, gut geheißen oder entschuldigt, dass man Frauen und Kinder tötet.

      • @Hampelstielz:

        Dito!

  • Wie wäre es, wenn man statt über "Sicherheit" mit Rassismusbezug mal über die Wartezeiten für eine psychatrische Behandlung in Kliniken diskutieren?



    Und darüber, das psychisch Kranke ohne Akutprobleme aus Kostengründen alleingelassen werden, bis was passiert?

    Wenn die Bahnsteige gesichert werden, kann man die Passanten übrigens auch von Treppen oder Brücken werfen.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Kann es sein, dass der Autorin ein bisschen das Augenmaß fehlt, ihre Maßstäbe schräg sind? Da wird wird ein Tötungsdelikt als Aufhänger genommen, um sich dann zu beschweren über

    "Vermehrte Kontrollen von BIPoC, Racial Profiling und rassistische Polizeigewalt gegen junge Frankfurter*innen of Color stehen an der Tagesordnung. Wie am vergangen Wochenende auf der Zeil, als eine Gruppe Jugendlicher von der Polizei brutal angegangen wird."

    So viel Selbstverliebtheit hätte ich den SJWs dann doch nicht zugetraut.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Kann es sein, dass Ihnen das Augenmaß und Rassismus-Erfahrungen wie durch Racial Profiling fehlen?

      • @Uranus:

        Ja es fehlen Untersuchungen zum Ausmaß von Racial Profiling. Und das ist ein Unding!

  • Danke für den Artikel! Ein wichtige Thematisierung zu diesem Zeitpunkt. In dieser Gesellschaft gibt es unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten für Betroffenheit von Gewalt und es gibt unterschiedliche Motivationen in der Gesellschaft auf diese einzugehen und Maßnahmen zu ergreifen. In diesen Zusammenhängen spiegeln sich auch Privilegien und Unterdrückungsmuster wider. Das, finde ich, ist in diesem Artikel gut herausgearbeitet. In diesem Fall besteht also die Gefahr, dass eine schreckliche Tat, rassistisch ausgebeutet wird. Gleichzeitig sind andere Gewalttaten offenbar auch aus rassistischer Motivation heraus weniger relevant für Medien, Staat und große Teile der Gesellschaft.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Bei aller Schrecklichkeit des Verbrechens finde ich auch, dass der Artikel einiges gerade rückt.

      Der Mord durch einen Nazi an einem ihrer Leute hat die Politiker und Politikerinnen vergleichsweise wenig erschüttert.

      Die einzigen die demonstrierten, waren Linke und Antifa.

      Ähnlich bei dem Angriff auf den Eriträer.

      Man muss nicht alles vergleichen, aber wenn die Unterschiede so ins Auge stechen, sollte man es schon sagen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        „Der Mord durch einen Nazi an einem ihrer Leute hat die Politiker und Politikerinnen vergleichsweise wenig erschüttert.



        Die einzigen die demonstrierten, waren Linke und Antifa.“

        Man sollte sich schon informieren, bevor man Fakes raushaut. Siehe: taz.de/Kassel-demo...n-rechts/!5612708/

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Packen Sie ihren Fake-Knüppel wieder ein.

          Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte die Kundgebungen und Demonstrationen zum Gedenken an den Ermordeten.

          Die Demo die Sie hier verlinken, richtete sich gegen eine Nazidemo. Dafür kann meistens gut und umfangreich mobilisiert werden.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Das finde ich auch. Offenbar wird mit zweierlei Maß gemessen. Es gibt offenbar bspw. bei gewissen Taten eine Furore, die ja auch angesichts der Tat abseits von der Sicherheitshysterie und der rassistischen Hetze ihre Berechtigung hat. Auffällig ist aber, dass sie bei anderen Vorfällen nicht/kaum einsetzt. Das sollte doch zu denken geben.

    • @Uranus:

      "Instrumentalisieren" nennt man es, wenn Jemand absolut JEDES irgendwie aufwühlende Ereignis in Zusammenhang mit seinen persönlichen politischen Steckenpferden setzt und den emotionalen Impetus des Ereignisses nutzt, um ihn vor seinen ureigenen Karren zu spannen. Dieser Karren kann Rassismus und Fremdenhass sein. Die ebenfalls kürzlich aus ihrem Schweizer Exil nach Deutschland reingelassene Frau Weigel macht es eindrucksvoll vor.

      Er kann aber auch Antifaschismus und Kapitalismuskritik sein ("Unterdrückungsmuster" - geht's noch?). Den ersten Stein werfe, wer ohne Sünde ist. Ich lass es mal lieber... ;-)

      • @Normalo:

        Mit Privilegien meine ich Herkuft/Hautfarbe, Einkommen/Vermögen/Klasse, Geschlecht, Sexuelle Orientierung, Leistungsfähigkeit usw.. Mit Unterdrückungsmuster meine ich Rassismus, Sexismus, Homofeindlichkeit usw..



        Die Perspektive, mit der hier im Artikel Gesellschaft, Staat und Medien beleuchtet wird, deute ich als die aus von Rassismus negativ betroffen oder auch aus sogenannter migrantisch Perspektive. Also ich finde das Beschriebene aufschlussreich und kann es, so weit es mir möglich ist, nachvollziehen.

        • @Uranus:

          Aber Sie werden schon zugeben, dass man bei der Frage nach genereller Sicherheit auf Bahnhöfen und möglichen Gegenmaßnahmen gegen Bahnsteigschubser schon ein wenig ausholen muss (ironisch Maßlosuntertreibung), um daraus eine Debatte über rechte Gewalt zu machen, oder?

  • Wenn Täter wahllos Opfer auswählen und Fremde vor Züge stoßen oder auf andere Weise schnell töten lässt sich das nur schwer verhindern. Wenn wie in Singapur Bahngleise mit durchsichtigen Wänden komplett abgeriegelt wären und die Türen erst beim Stopp des Zuges aufgingen würden (dort weil die Bahnsteige in der Regel so voll sind dass auch unabsichtlich Menschen ins Gleisbett gedrängt werden könnten) solche Täter eben Menschen dann vor den nächsten Lastwagen schubsen oder ihnen ein Messer in den Rücken rammen. Nur sehr aufmerksame Umstehende können und konnten in einigen Fällen absehbare oder begonnene Gewalt stoppen in dem sie als Gruppe den Täter blockierten, aber das gelingt meist nur wenn der Täter nicht sofort tötet sondern vorab gewalttätig wird.



    Schützen lassen sich theoretisch Opfer die bereits von ideologisch, rein kriminell oder privat motivierten Tätern verfolgt und bedroht werden. Frauen (oder Männer) die z.B. vor eskalierender Gewalt ihres Partners fliehen, Zivilgesellschaftlich Engagierte die seit Jahren z.B. in Berlin Neukölln bedroht und angegriffen werden, Flüchtlingsunterkünfte die mehrfach angegriffen werden, PoC die vom selben Täter oder Tätergruppen mehrfach bedroht werden etc. Aber auch darin versagt in Deutschland bislang der Rechtsstaat und die Schutzpflicht die gegenüber allen hier lebenden Menschen gilt. So hilft bei angekündigter oder sich steigernder Gewalt tatsächlich schnelles Eingreifen mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln während nicht Ernst nehmen der Opferanzeigen, abwarten bis der angekündigte Mord geschieht, schleppende Ermittlungen oder Gerichte die klar erkennbare Hassmotive ignorieren solchen Tätern und ihren Anhängern als Freibriefe gelten.

    • @Nina Janovich:

      "…wie in Singapur Bahngleise mit durchsichtigen Wänden komplett abgeriegelt …" das ist mir auch sofort eingefallen, dass es bei uns, seit es auch Hochgeschwindigkeitszüge gibt, viel zu wenig Vorsichtsmaßnahmen für die Passagiere gibt.



      Vielleicht wenigstens versenk- oder vom Zug weg umklappbare Schranken … die meisten Menschen drängen sowieso viel zu schnell und viel zu nah zum Einsteigen, bevor noch alle ausgesteigen sind, würde m. E. also sogar noch Zeit sparen, wenn das geordneter abliefe…



      Mein Beileid 💐 ♥︎ für die Mutter des Kindes!

    • @Nina Janovich:

      Vollkommen richtig.

      Allerdings sollte die Zusammenarbeit mit der Schweiz verbessert werden. Niederschwellige Personenkontrollen wie man sie an der dänischen Grenze hat, sind doch eigentlich vollkommen okay. Der Bekloppte war zur Fahndung ausgeschrieben.

      • @Ansgar Reb:

        Und bei psychisch Erkrankten in Familien hierzuländle Personenkontrollen vor dem Haus, an der Dorfgrenze, Gemeindegrenze, Kreisgrenze oder Landesgrenzen?

  • Da hat der aus der Schweiz Eingereister



    eine Mutter und ihr Kind vor einen einfahrenden Zug gestoßen, die Mutter konnte sich zur Seite rollen, sie überlebte, ihr Kind wurde getötet. Und was passiert hier im Forum? Sofort sind ideologisch einseitig gepolte Mitmenschen zur Stelle und relativieren die Tat. Dieser Eingereiste hat getötet, mit großer Wahrscheinlichkeit gemordet, er wird wegen Mord oder wegen was auch immer angeklagt und bekommt seine Strafe, wie jeder andere Schwerkriminelle auch. Und wenn herauskommt, daß er für seine Tat nicht verantwortlich sein kann, wird er therapiert oder kommt in die Klappsmühle. Ein Mitgefühl mit dem Täter ist total fehl am Platze.

    • @schoenerrhein:

      Du solltest weniger aus deinem Weltbild auf Aussagen projizieren. Die Tat wird nicht dadurch relativiert, dass die Reaktionen darauf in Kontexte gestellt werden.

      • @Hampelstielz:

        wir können ja mal ein Bier zusammen trinken, bis dahin bleiben Sie bitte beim höflichen Sie.

        • @schoenerrhein:

          Zu beidem: Nein Danke.

  • 0G
    06831 (Profil gelöscht)

    Wessen Sicherheit geht vor?



    Welche absurde Fragestellung.



    Sicher sollten alle Menschen sein, hier und jetzt!

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Das hat mich auch total geärgert. Sollen wohl Klicks generiert werden… auf BLÖDzeitungssniveau.

  • ...und wie erwartet, kam vom Bayrischen Problembären, der leider noch immer B-Innenminister ist, nur sinnloses Geblubber.



    Wär er bloß im Urlaub geblieben!

    Sich denen dann noch entgegenzustellen, die in Zweifel ziehen, dass die millionenschweren Investitionen in angebliche Sicherheit auf Bahnhöfen, in Form von noch mehr Videoüberwachung und Sperrmaßnahmen an Bahnsteigen, Taten von Kranken verhindern, lohnt schon keinen Kommentar!



    Wär ER bloß im Urlaub geblieben!

    Videoüberwachung hätte die Tat nicht verhindert und Sperrmaßnahmen; wo will ER damit anfangen und wo aufhören?



    Da fallen mir bei DER Spontantat eines wahrscheinlich geistig Kranken Busbahnhöfe, Gehwege an Schnellstraßen, Zugbahnhöfe etc. ein.



    Das will er nun alles sichern, oder will ER mir suggerieren, dass diese Tat nur in einem Zugbahnhof stattfindet!?



    Wär ER bloß im Urlaub geblieben!

    Irgendwas ist mit IHM passiert; er hat nix zum Status und zur Verbindung zwischen Herkunft des Beschuldigten und der vorgeworfenen Straftat gesagt!? Was ist mit IHM los?

    Fällt IHM mittlerweile auf, dass er mit seinem Gehetze - in seiner Funktion - der letzten Jahre, seinen Beitrag zur mittlerweile alleweil grassierenden Angst beigetragen hat!?

    WÄR ER BLOß IM URLAUB GEBLIEBEN!!

    Die armen Mitarbeiter in seinen Stäben!!

    Kein Wort hat er als B-Innenminister über die skandalösen Umstände in der hessischen Polizei gelassen!?



    Die haben am letzten WE die Rechtsordnung mindestens gleich stark beschädigt!?



    Was geht hier ab?

    Auch in er taz kann ich diesbezgl. leider nichts finden!?



    Oder stellen sich hier keine Fragen??

    • @berbaron:

      "Wär ER bloß im Urlaub geblieben!"



      ^^Aber nicht doch. das war doch eine willkommene Steilvorlage, um Tatkraft zu demonstrieren.^^



      Dass dabei nur anschwellendes Rhabarber herauskommt, war von Anfang an absehbar.



      Er musste halt Macht und Kompetenz demonstrieren – dachte ER zumindest… 😎 .



      Und all Ihre Fragen sind mehr als berechtigt.

  • Wieso "Tötung", und nicht "Mord"?

  • Mal fernab von jeder politischen Wertung:



    WO SONST ist es erlaubt, sich bis auf den letzten Zentimeter an den Fahrbereich eines über 200 km/h schnellen, mehrere hundert Tonnen schweren Fahrzeugs mit Bfemswegen wie ein Öltanker heranzubewegen? ohne jegliche Sicherheitsmaßnahme oder absperrung???



    Und das unter potentiell beengten Zuständen und Pendler-Gerangel.



    Kein Zaun, keine Planke, gar nix.

    Wie kann das noch erlaubt sein?

    Eine Absicherung von Einstiegsbereichen ist meiner Meinung nach überfällig.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Ra Ka:

      Ich kann an jeder verdammten Straße vor ein Auto geschupst werden. Falls es dir um die Tonnen geht; bei einem LKW sind die Überlebenschancen nicht viel besser als bei einem Zug.

      Menschen die eng zusammenstehen, habe ich auch an überfüllten Straßenkreuzungen.

      Ich merke das, wenn ich mit Kind in der Stadt unterwegs bin.



      Straßenkreuzungen sind potentiell genauso gefährlich wie die Einfahrt von einer U-Bahn.

      Was ist denn da nun dein Vorschlag?



      Straßen absperren?

      "Wie kann das noch erlaubt sein?"

      -Entschuldigung, aber es gibt Länder das sind die Buse so überfüllt das sich die Menschen beim Mitfahren draußen dranhängen und hier diskutieren wir über die Sicherung von stinknormalen Bahngleisen, wegen eines einmaligen Vorfalls?

      Bzw. einmal war der Vorfall nicht, sowas gab es auch schon vor 20 Jahren. Nur jetzt trifft es ein Kind und der Täter passt ins rechte Weltbild und deshalb wird deutschlandweit darüber diskutiert.

      Erinnert mich an Chemnitz letztes Jahr. Eine Stadt mit durschnittlich 8 Morden pro Jahr und dann gibt es ein Tötungsdelikt durch Flüchtlinge und es wird so getan, als wäre das eine völlig neue Dimension von Gewalt.

      Sch...Filterblasen die alle verrückt machen. Hier verkommt auch alles zu Boulevard

    • @Ra Ka:

      Das ist sicher eine Überlegung wert. Denn da passieren ja auch Unfälle und - für die Angestellten der Bahn auch oft traumatisierende - Suizide.



      Endlich mal ein konstruktiver Vorschlag!

    • @Ra Ka:

      Gerade wegen der langen Bremswege wird kein Zug mit 200 km/h in den Bahnhof einfahren.

  • 9G
    91867 (Profil gelöscht)

    Absolute Sicherheit wird es in einer menschlichen Gesellschaft nie geben. So weit so richtig. Die völlig ausgebliebene (bzw. jetzt mühsam nachzuholende und kaum mehr mögliche) Kontrolle der Migration seit 2015 hat nur leider zusätzliche Risiken in unverantwortlicher Weise geschaffen. Jeder kann sich das an folgendem Beispiel einmal selbst verdeutlichen:

    Es gibt zwei Flüge zur Auswahl:

    Bei dem einen sagt die Fluggesellschaft, ach wissen sie lieber Passagier, leider haben wir festgestellt Kontrollen sind so aufwendig, teuer und bieten ja doch keine 100% Sicherheit. Daher führen wir sie gar nicht erst durch.

    Bei dem anderen sagt die Fluggesellschaft, ach wissen sie wir wissen zwar, dass es keine 100% Sicherheit gibt, aber wir tun alles menschenmögliche, um durch unsere Kontrollen die Sicherheit zu gewährleisten. Danke für Ihre Geduld und Kooperation.

    Nun die Frage an alle: Welchen Flug wählt Ihr?

    Und genau um DEN Unterschied geht es. Und wenn man das als Bürger von seinem Staat einfordert kommen alle möglichen Typen aus welchen Ecken auch immer und beschimpfen einen als Na*i. Absurder geht es doch nicht mehr. Mein Großvater hat sich mit den Na*is angelegt und ich habe ihn dafür bewundert und bin immer stolz auf seinen Mut gewesen. Er hätte trotzdem immer den zweiten Flieger gewählt. Wer es jetzt nicht verstanden hat, der WILL es nicht verstehen. So, ich muss jetzt weiter arbeiten. Einen schönen Tag an alle.

    • @91867 (Profil gelöscht):

      1. Ist es fragwürdig Stolz zu empfinden für Handlungen von Mensch, auf die man selbst keinerlei Einfluss genommen hat, angebracht ist hier auf jeden Fall die Bewunderung.



      2. Ist die Gesinnung Ihres Großvaters für Ihre eigene völlig irrelevant.



      3. Bewundern sie sienen Mut, nicht aber seine Ideologie, die denen der Nazis entgegenstand.

      Was Sie als Argument für Ihre Unnazihaftigkeit anführen, verstärkt diesen Eindruck eher. Sie führen Einstellungen von Vorfahren auf eigenen zurück, so wie deren Erungenschaften. Ein gurndlegendes, völlig unrealsitisches Gedankenkonzept, dass Theorien des Rechtextremismus überhaupt erst als akzeptabel berwertbar macht.

      Ich würde den Flug wählen bei dem ich schenller am Ziel bin und mich nciht mit nervigen Kontrollen rumplagen muss- denn meine Neurotritzismusausprägung ist angemessen und eben nicht sehr hoch. Sie verwechseln die Schwächen dieser Kultur offenabr mit Ihren Stärken...

    • @91867 (Profil gelöscht):

      Na, zu sehr Alice Weidel an den Lippen gehangen, dass Sie hier "Kontrolle der Migration" mit der Tat verknüpfen, was? ;/



      Es hilft nicht Anti-Nazi-Widerstand der Großväter zu bewundern, wenn mensch menschlich und ideologisch daraus keine weiteren Schlüsse zieht und danach entsprechend die heutige Zeit und politische Debatten betrachtet.

  • "... Seehofer seinen Urlaub abgebrochen..... ...„angesichts mehrerer schwerwiegender Taten in jüngerer Zeit“ ............. Was genau ihn dazu bewogen hat, gerade jetzt seinen Urlaub abzubrechen, wird nicht weiter ausgeführt."

    Mit verlaub, ich möchte die Frage des Autors beantworten:



    Herr Seehofer hat seinen Urlaub aufgrund der Straftaten abgebrochen.







    Muss ICH jetzt hier informieren?

    • @lulu schlawiner:

      Tatsächlich? Oh Danke! das hat hier keiner verstanden ... (nee Spaß)...

      Es geht nicht darum, dass er das offensichtlich für einen schönen Grund hält sich wichtig zu machen, sondern darum, dass er eben für die alltägliche und wirkliche Gewalt nicht mal was macht, wenn er keinen Urlaub hat.

      • @Michael Garibaldi:

        Chemnitz schon vergessen?

        Ich halte Reaktionen des rechten Mobs für sehr viel wahrscheinlicher und gefährlicher als bei den alltäglichen rechten Gewalttaten.

        Natürlich hater dann auch präsent zu sein!

  • Der Artikel ist whataboutismus in Reinkultur.

    Das muss man sich mal vorstellen: Ein Schweizer (nach meinem Verständnis ist der mutmaßliche Täter das) tötet wahllos und ohne jeden Grund einen Achtjährigen und versucht es bei dessen Mutter und der Artikel macht daraus eine Anklage gegen die Ermittlungsbehörden wegen der dortigen rechtsextremen Tendenzen.

    Mit Verlaub aber angesichts dieser Kaltschnäuzigkeit kann man kaum soviel fressen wie man kotzen möchte.

    So gerechtfertigt eine Aufdeckung und Verfolgung von rechtsextremen und Rechtsradikalen Tendenzen und Straftaten ist, scheint dem Autor jedweder Anstand und jedwedes Gefühl für Kontext und Ethik zu fehlen.

    • @Kriebs:

      "whataboutismus" - mitnichten!

      Es geht hier darum, welches Gewicht man welcher Bedrohung öffentlich beimisst.

      Durch Terrorismus und Taten geistig verwirrter Einzeltäter, kommen nicht nur sehr viel weniger Menschen ums Leben, als durch z.B. Rechtsterrorismus und beziehungs-interen Femizide - es könnte gegen letztere auch tatsächlich etwas unter nommen werden.

    • @Kriebs:

      Der Tod des Jungen und seiner Mutter wurde in keinster Weise abgewertet. Es geht explizit um die Angstdebatte danach. Deshalb ist der Text auch völlig in Ordnung und vor allem wichtig

    • @Kriebs:

      Na dann kotze ich mit ihnen. Weil die Gefahrenlage durch Nazis in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Dafür hat der Innenminister bisher keinen Urlaub unterbrochen, so weit ich weiß. Dafür erinnere ich mich aber an seinen 65. Geburtstag...

      • @Vollgut2000:

        Es war der 69...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ei gude wie ... aus dem Herzen Hessens.

    Nach dem Kursivlesen des Artikels bin ich kurz am Schluss hängen geblieben. Aber nur kurz.

    Wer außer der Artikulation von Hoffnungen und Wünschen angesichts der - gerade in Hessen - sehr präsenten Vernebelungen und Vertuschungen der Sicherheitsbehörden (dank CDU und anderer Verheimlicher) nichts zu bieten hat, der sollte seine wachsweichen Grundhaltungen besser in einem VHS-Kurs beim Kneten oder Kerzenziehen ausleben. Auch 'Werfen mit Wattebäuschen' wäre eine Option.

    Unter der Headline 'Angstdebatte' wäre eine ausführliche Beschäftigung mit dem Thema 'Ängste' erste Journalistenpflicht. Wenn nicht hier - wo dann?

    Oder ist das hier eine Serie? Pulchamunde Roser? Fortsetzung folgt?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Der satz war doch offensichtlich als Ironie gemeint

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @khalid:

        Wie Sie an den unterschiedlichen Reaktionen ablesen können, waren die Aussagen interpretationsfähig. Wenn etwas "offensichtlich" gewesen wäre, wären die Erwiderungen homogener ausgefallen.

  • Als - immer noch - überzeugter linker Bürger dieses Landes begann ich schon bei der Überschrift zu grübeln.



    Ginge mehr Sicherheit auf Bahnhöfen (wie auch immer) auf Kosten der Sicherheit von irgendeiner anderen Gruppe??? Beim Lesen des Artikels blieb mir dann der Mund offenstehen beim Schwenk zu den rechtsextremen Gealttaten. Wie beschränkt muss die eigene Wahrnehmung sein, wenn man - mit Blick auf das Thema Angst - den Unterschied nicht erkennt. Als Normalbürger habe ich keine Angst vor rechtsextremen Anschlägen, weil es in der Regel gezielte Taten sind. Die beiden Morde auf den Bahnhöfen erfolgten dagegen ungezielt, willkürlich, zudem in Alltagssituationen .. hier kann es tendenziell jeden Menschen treffen. Ein schlimmer Artikel, weil spürbar ist, dass der Autor nicht denken will, sondern sich in Denkschablonen zurückzieht.

    • @Plewka Jürgen:

      als deutscher brauchst du halt auch keine angst vor rechtsextremen gewalttaten zu haben

      • @khalid:

        Das stimmt ja nicht. Schläger sind da nicht so feinsinnig.

        In jedem Fall komme ich mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Krankenhauskeim um, mit extrem niedriger Wahrscheinlichkeit durch Blitzschläge und Mordtaten.

        Wenn man zulässt, dass Bekloppte auf Bahnhöfen rumlungern, machen die da bekloppte Sachen. Meistens springen sie selbst vor den Zug.

    • @Plewka Jürgen:

      "Als Normalbürger habe ich keine Angst vor rechtsextremen Anschlägen" - genau trifft ja nur andere .....

      Als weißer Mann in der ersten Welt gehört man zu der - mit Abstand - am wenigsten bedrohten Gruppe auf diesem Planeten.

      Schön, dass Du das heraus gefunden hast. Wie Du siehst wird man als Mann nicht mal vor den Zuge geschubst....

  • Rechte Politiker*innen instrumentalisieren schon wenige Stunden später die Tat, um gegen Geflüchtete und die Asylpolitik zu hetzen. Sternstunde für Populist*innen.

    Und dann instumentalisiert die taz den Mord an Herrn Lübke...

    Entweder lässt man instrumentalisieren ganz oder man darf es überall. Das ist widersprüchlich. Zudem: der Mord an dem achtjährigen Jungen hat nun mal nichts mit Rechtsradikalen zu tun.

    • @Strolch:

      Soso.... Flüchtlinge pauschal zu beschuldigen ist also das selbe, wie davon auszugehen, dass Menschen, die sich einer mörderischen und menschenverachtenden Ideologie anschließen zu der Gewalt, die sie postulieren auch neigen?

      Was ist das denn für eine Logik.



      "Tja der eine hat was gegen Menschen anderer Hautfarbe und der andere eben etwas gegen Menschen brauner Gesinnung - alles das gleiche."

      Na dann .....

      • @Michael Garibaldi:

        Gähn... es wird die Polizei und der Sicherheitsapparat pauschal beschuldigt rechts zu sein, auf dem rechten Auge blind, etc. Und ja, das ist für mich dasselbe. Zudem: was hat das mit dem toten Jungen zu tun?

        • @Strolch:

          Nein hier wird niemand pauschal beschuldigt. Es geht darum, dass es reale Bedrohungen durch Gewalt gibt, gegen die ein Innenminister etwas tun könnte.

          Gegen den Tod des Jungen aber hätte auch der aufmerksamste Innenminister absolut nichts tun können. Er könnte genauso gut vom Blitz erschlagen worden sein.

          • @Michael Garibaldi:

            @Pomp



            Es geht darum, dass es reale Bedrohungen durch Gewalt gibt, gegen die ein Innenminister etwas tun könnte.

            Ich stimme Ihnen zu. Ich würde sogar das Wort "rechte" vor dem Wort "Gewalt" zustimmen. Aber es hat nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun. Und natürlich wird - insb. durch den Verweis auf die Polizei - eine pauschale Beschuldigung aufgemacht. Stellen Sie sich einen Artikel vor, indem alle Straftaten von Flüchtlingen wiedergegeben werden und es wollte Ihnen jemand erzählen, dass damit nicht bezweckt sei, Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Das ist in beiden Fällen nicht überzeugend. Sonst hätte sich die Autorin den Artikel ja sparen können.

        • @Strolch:

          An welcher Stelle genau wird denn Ihrer Meinung die Polizei und der Sicherheitsapparat pauschal beschuldigt rechts zu sein? Die Formulierung "auf dem rechten Auge blind" haben Sie ins Spiel gebracht, im Artikel lese ich davon nirgendwo etwas.

          Die Autorin hat ganz klar und deutlich formuliert, dass in "ganz Deutschland immer wieder neue Fälle über mutmaßlich extrem rechte Tendenzen bei der Polizei oder in Sicherheitsbehörden bekannt" werden, und das ist eine unumstößliche Tatsache. Zur Untermauerung hat die Autorin dann gleich auch noch einige Beispiele der jüngsten Vorfälle aufgezählt.

          Wie Sie daraus nun eine pauschale Beschuldigung rechter Gesinnung konstruieren können, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.

          Erlauben Sie mir die eine Frage: Sind Sie etwa auf dem rechten Auge blind?

          • @Grandiot:

            Es ist mir etwas zu anstrengend, mir anhören zu müssen, dass ich rechts bin, weil ich nicht in das Horn blase, dass andere gut finden und weil ich zwei Punkte vergleiche und mit gleichem Maß messe. Das heißt nicht, dass ich das eine oder das andere gut heiße. Aber ich mag es halt lieber, wenn man auch bei seiner eigenen Ansicht fair bleibt. Nehmen wir Ihren Satz:

            "Das ist eine unumstößliche Tatsache." Mal ganz davon abgesehen, dass davor schon das Wort "mutmaßlich" drin war, so dass Sie es strenger sehen als die Autorin.

            Es ist auch eine unumstößliche Tatsache, dass es aufgrund der Flüchtlinge Gewalttaten gab. Die Frage ist, was mache ich politisch aus den beiden Sätzen: Die AfD sagt verkürzt: Flüchtlinge raus. Hier kommt das Vereinnahmen von Straftaten für die eigene politische Agenda ins Spiel.

            In dem Artikel nimmt die Autorin Herrn Lübke (und den toten Jungen) und fordert: Bei der Polizei muss aufgeräumt werden. Nur hat die Polizei mit dem Tod an Herrn Lübke soviel zu tun, wie 99% der Flüchtlinge an den Straftaten anderer Flüchtlinge.



            Daher das Vereinnahmen und das halte ich in beiden Fällen für falsch.

            Das die Autorin Beispiele genannt hat, ist schön. Das kann die AfD sicher für Ihre Position auch.

            Und ganz nebenbei: Meine letzte Frage (die ich jetzt zum 3. Mal stelle): Was hat der tote Junge mit rechter Gewalt zu tun?

            Zum rechten Auge blind: Stimmt, in diesem Artikel wurde das nicht gesagt.

            • @Strolch:

              Ok, jetzt haben Sie ihren ersten Kommentar nochmal ein wenig ausgeschmückt, aber ganz ehrlich, inhaltlich ist da nichts Neues hinzugekommen, weshalb ich mir eine Antwort an dieser Stelle erspare, denn es ist mir auch zu anstrengend und darüber hinaus steht ja schon alles in der ersten Antwort an Sie von von Herr Pomp.

              Was den Zusammenhang zwischen dem Tod des Jungen und rechter Gewalt angeht, den Sie nicht zu erkennen vermögen, was wahrscheinlich daran liegt, dass der Artikel einen solchen Zusammenhang überhaupt nicht postuliert:

              Es geht der Autorin darum, dass der jüngste Vorfall mit dem jungen, der vor den Zug geschubst wurde, nun plötzlich die Sicherheitsbehörden auf den Plan ruft, die bereits eifrig neue Sicherheitskonzepte für alle Bahnhöfe in Deutschland diskutieren.

              Absperrungen aller Art hat man ja schon mal eine Absage erteilt, da nicht umsetzbar, was die Autorin wohl als Hinweis darauf deutet, dass es am Ende auf mehr Überwachungskameras in Bahnhöfen hinauslaufen wird. Angesichts der von der Autorin monierten "Verstrickungen von Beamt*innen des hessischen Polizeiapparats in rechtsradikale Netzwerke" und immer neuen "Fällen über mutmaßlich extrem rechte Tendenzen bei der Polizei oder in Sicherheitsbehörden", stellt sie gegenüber den Sicherheitsbehörden die Vertrauensfrage: Kann man darauf vertrauen, dass rechte Strömungen innerhalb der Sicherheitsbehörden die zunehmende Überwachung des öffentlichen Raumes nicht für ihre Zwecke missbrauchen? Und wie kann man Bürger davor schützen, am Ende Opfer von Racial Profiling oder rassistischer Polizeigewalt zu werden?

              Ich gebe zu, es dürfte nicht jedem leicht Fallen, diesen Zusammenhang sofort zu erkennen, aber, wenn man beide Augen benutzt, was Sie ja vorgeben zu tun, dann sollte es doch klappen ;)

        • @Strolch:

          [...] Beitrag entfernt. Bitte achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise. Vielen Dank! Die Moderation

  • Die Bahnhöfe werden dann erst sicherer, wenn dort härter gegen die Drogendealerei vorgegangen wird (Kleiner Tipp: An der Dealerei sind gewisse Motorradclubs nicht unbeteiligt). Ist nur eine Frage der Zeit bis mal ein Junkie wieder austickt und auf blöde Ideen kommt. Bzw. Weis man denn schon ob der Mann nüchtern war oder nicht?

    • @Sven Svarson:

      Ja weiß man. Es wurden keine berauschenden Substanzen (legal oder illegal) in seinem Blut gefunden. Das war eine der ersten Meldungen, welche die Ermittler herausgaben.

      So leicht macht es sich diesmal nicht.

    • @Sven Svarson:

      Was für ein Quatsch... die Drogenszene mag am Hbf ja spektakulär wirken, aber im Normalfall sind sowohl Junkies als auch Ticker viel zu sehr in der eigenen Welt unterwegs als dass sie andere Menschen gefährden. Ich sage bewusst, im Normalfall, natürlich können immer mal blöde Sachen passieren. Aber dazu braucht es keine Junkies. Verwirrte Menschen existieren nämlich, oh Wunder, auch ganz ohne Drogen.

    • @Sven Svarson:

      Drogen werden verkauft, weil Drogen nachgefragt werden... nennt sich Marktwirtschaft und funktioniert bei Alkohol und Tabak auch ganz problemlos.

      Irgendwo müssen Süchtige ihre Drogen ja kaufen....



      Ließe sich alles lösen, wenn sie die zu einem normalen Preis - auf Rezept - in der Apotheke bekämen.

      • @Michael Garibaldi:

        "funktioniert bei Alkohol und Tabak auch ganz problemlos"



        Stimmt, zum Glück leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft, da regelt sich alles von selber..... Wenn keine Nachfrage da ist wird sie eben mal geschaffen, wieviele Menschen kaufen Dinge die Sie nicht brauchen weil es ihnen von kleinauf das Gehirn mit Schwachsinn vollgestopft wird? Genau, gar keiner...

  • Wir leben in einem der sichersten Länder der Welt. Dieses unverantwortliche Schüren von Ängsten, vor wem auch immer, muss aufhören.

    • @bärin:

      Das Land ist offensichtlich nicht für alle gleich "sicher"

  • Bitte ruhig bleiben:



    In Deutschland leben ca. 80 Millionen Menschen. Dazu kommen etliche Millionen an Besucher und Durchreisenden.



    Von dieser großen Zahl von Menschen werden eine -im internationalen Vergleich- kleine Zahl von Verbrechen gegen Leib und Leben begangen. Jede Einzeltat ist fürchterlich für die Betroffenen und Angehörigen aber es bleiben doch Einzeltaten.



    Deshalb bitte nicht bei jeder Einzeltat nach verschärften Polizeimaßnahmen schreien. Erst wenn eine statistische Analyse über einen längerem Zeitraum einen Schwerpunkt mit steigenden Opferzahlen -wie z. B. bei faschistischer Gewalt ist politische und polizeiliches Handeln möglicherweise sinnvoll

    • @Thomas Dreher:

      Seltsame Argumentation! Was ist wichtiger: Menschen oder Zahlen?

      „Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit getötet! Und wer einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet!‘ So, las ich, wurde es angeblich verkündet von Leuten, die sich auskennen. Mit dem Koran, meine ich. Insbesondere mit der Koransure 5 : 32. Da soll das nämlich so geschrieben stehen.

      Statistisch, da haben Sie vollkommen recht, drängt die Zeit nicht. Emotional aber schon. Das hinterfotzige an derartigen „Einzeltaten“ ist schließlich, dass sie nicht nach Statistiken fragen. Sie zielen direkt auf den Bauch. „Gehe nicht über‘s Gehirn“, steht an der entsprechenden Stelle auf dem Spielbrett der Möchtegern-Manipulatoren. Wir sollen uns denken: ‚Es kann wirklich jeden treffen, mich auch‘, und entsprechend panisch reagieren. Sollten wir allerdings nicht.

      Deswegen ist es wichtig, dass sofort angefangen wird mit dem Auswege-Suchen. Wir sollten zwar ruhig bleiben, aber nicht tatenlos. Jede Minute zählt. Denn in jeder Minute, in der noch keine zündende Idee für Hoffnung sorgt, kann eine Minute sein, in der jemand verrückt wird – und ebenfalls Amok läuft. Und wer hat dann Schuld? Wir alle natürlich. Zumindest dann, wenn wir nicht ernsthaft versucht haben zu denken.

    • @Thomas Dreher:

      Bei der Gewalt von Rechts wächst vor allem das Drohmoment. Nazis in Polizei, Armee und Justiz, Nazis in den Parlamenten, dazu die eskalierende Gewalt auf den Straßen gegen Minderheiten.

      Dass ein psychisch kranker Mensch Straftaten begeht, bei denen es zu Todesfällen kommt, lässt sich kaum verhindern.



      Rechte Gewalt hingegen wird durch die Innenminister bewusst.zugelassen.

      Es gibt noch mehr Formen der Gewalt, gegen die man dringend etwas tun sollte - etwa häusliche Gewalt - da haben wir erschreckende Zahlen über 100.000 Frauen sind beständiger Gewalt durch (Ex)Partner ausgesetzt - über 100 davon werden jedes Jahr ermordet. (Und natürlich sterben auch Kinder in diesem Kontext der Gewalt).

      Islamistische Gewalt oder affektive Einzeltaten psychisch auffälliger Menschen sind NICHT das Gewaltproblem in unserer Gesellschaft.

      • @Michael Garibaldi:

        Bevor jemand fragt: das leitet sich sehr eindeutig aus den Daten der Agressionsforschung, nachdem typisch weibliche Agression eben Bezihungsagression ist. Im Zuge dessen wir dauch die Behauptung Männer seien agressiver als Frauen empririsch widerlegt.

      • @Michael Garibaldi:

        Belege bitte. Danke, die Moderation

      • @Michael Garibaldi:

        Es ist interessant, wie Sie alles zu relativieren und abzulenken versuchen, was Ihre Sicht auf die Welt und die Probleme widerspricht.



        Es gibt Gewalttaten von Rechts, zu nehmend mehr und in der Vergangenheit unterschätzt. Es gibt die alltägliche Gewalt auf den Strassen durch Raub, Körperverletzung etc. aus den verschiedensten Gründen und von verschiedensten Personen und Personengruppen unterschiedlichster Herkunft. Und es gibt eine Gewalt durch islamistisch geprägtem Terror. Und alles davon, nicht nur wahlweise eines, ist das Gewaltproblem unserer Gesellschaft! Erst wenn Leute wie Sie das anerkennen und auch begriffen haben, kann man sowohl in der Breite als auch in der Tiefe diese Dinge gezielt angehen und muss sich nicht für ein Tun hier bei gleichzeitig vorgeworfenem Unterlassen dort rechtfertigen.

        • @Pia Mansfeld:

          Mumpitz. Man kann an einer Pilzvergiftung sterben von einen Auto überfahren werden oder sich beim öffnen einer Weinflasche mit dem Korkenzieher, der mit Rattenkot in Berührung gekommen ist, an einer seltenen Seuche infizieren und auf dem Weg ins Krankenhaus können einem 3 Reifen platzen.

          Das alles sind reale Bedrohungen, aber sie haben nicht die selbe Relevanz. UND sie sind auch nicht alle im selben Umfang vermeidbar.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Nehme aus dem Artikel, bereits aus dem Vorspann mit, dass die Angst die Angst der Menschen wächst.

    Das mag so sein, wenngleich die Medien jedweder Couleur wohl einen erheblichen Anteil daran haben, diese Angst zu befördern.

    Genau das macht dieser Artikel, wenn er in einem beinahe kopfschüttelnd machenden Text, auf einen aktuellen Fall in Frankfurt sich beziehend, nun diese Angst nicht nur en passant, sondern ausschließlich als Angst vor den sog. Rechten, den Neonazis etc. verortet.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Was für sogenannte Rechte? Als wären das irgendwelche Fabelwesen...

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @khalid:

        "Fabelwesen..."

        Im Kontext des Artikelaufmachers, der explizit erkannten "wachsenden Angst" dann schon;

        oder welchen auch nur halbwegs konkreten, zumindest erahnbaren Zusammenhang hat diese aktuelle Tat mit den dann im weiteren Artikelverlauf akribisch aufgezählten neurechten Mustern?

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Es geht nicht um die Tat selbst sondern um die gesellschaftliche Angstdebatte danach und das Ausbleiben von solchen bei den ganzen rechtsextremen Aktionen

  • Erst beschwert man sich über politische Instrumentalisierung, dann macht man selber aus einem Artikel über den Mord an einem Achtjährigen einen Artikel über Rechtsextremismus in Hessen. Ganz großes Kino!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Ich schätze flotte Sprüche.

      Gleichwohl gebe ich Ihnen hier mal als Frage zurück, ob bei einem Mord an einem kleinen Bub von "ganz großem Kino" zu sprechen angemessen ist.

      Es sei denn, Sie möchten einen Jan-Böhmermann-Gedächtnis-Preis mit Spucknapf.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das ganz große Kino bezieht sich auf die Verhaltensweise der Autorin.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Ich habe eine Antwort dieser Art erwartet, dass Sie die Tat selbst nicht als 'großes Kino' bezeichnen, war mir nach unseren Postwechseln klar. Der Bezug ist und bleibt der Gleiche.

          'Großes Kino' hat in einem Artikel und den Kommentaren zur Tötung eines kleinen Bubs nichts zu suchen.

          Unangemessenheiten machen sich immer häufiger in der Sprache breit. Die digitalen Möglichkeiten sind unseren inneren weit voraus. Und so erliegen wir immer wieder unseren eigenen 'inneren Dämonen'. Das gilt für uns ALLE.

          Mit anderen Worten: mir geht es hier um den Sachverhalt, nicht um die Person. (Das ist gelegentlich - im anderen Kontext - anders.)

    • @Januß:

      Es ist völlig legitim auf die unterschiedlichen gesellschaftlichen Umgänge mit den Ereignissen hinzuweisen. Das braucht man auch nicht mit einem nichtssagenden "politische Instrumentalisierung" abzuwerten

      • @khalid:

        Nun das kann man so sehen aber dann soll man doch bitte auch konsequenterweise auf die Verteufelung von Instrumentalisierung verzichten. Denn auch wenn man diese als valides Mittel der Meinungsbildung betrachtet bleibt sie eben eine solche. Ob einem die Message nun passt oder nicht.

  • Sorry aber es ist unwürdig nach so einem grausamen Mord in die eigene Tasche zu argumentieren. Hier hätten sie lieber mal geschwiegen...

    • @Nobodys Hero:

      Treffend, Danke.

    • @Nobodys Hero:

      Sobald rechte Gewalt angesprochen wird sollen bei dir Betroffene wohl immer schweigen