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Aktuelle Nachrichten in der CoronakriseMerkel nennt Notbremse „überfällig“

Bundeskabinett beschließt bundesweite Coronaregeln. US-Behörden warnen vor dem Vakzin von Johnson & Johnson. Dessen Auslieferung an Europa verzögert sich.

Bundeskanzlerin Merkel informiert über die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes Foto: Annegret Hilse/reuters

Auslieferung von J&J-Vakzin verschoben

Wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen verschiebt der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson die Auslieferung seines Corona-Impfstoffs in Europa. „Wir haben die Entscheidung getroffen, die Markteinführung unseres Impfstoffs in Europa aufzuschieben“, erklärte der Konzern am Dienstag.

Zuvor hatten die US-Gesundheitsbehörden eine Pause bei den Impfungen mit dem J&J-Vakzin empfohlen, nachdem vereinzelte Fälle von seltenen Blutgerinnseln gemeldet worden waren. (rtr)

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US-Behörden: J&J-Impfungen stoppen

Die US-Gesundheitsbehörden raten zu einer sofortigen Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J). Die Arzneimittelbehörde FDA und das Seuchenzentrum CDC verwiesen am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung auf das Auftreten einer seltenen Thromboseart in sechs Fällen. Der Impfstoff sei in den USA bislang mehr als 6,8 Millionen Mal verabreicht worden.

J&J erklärte in einer ersten Stellungnahme, die Fälle seien bekannt. Ein klarer kausaler Zusammenhang sei bislang nicht nachgewiesen worden. Die Aktie des US-Pharmaunternehmens gab im vorbörslichen Handel 2,1 Prozent nach. Zuerst hatte die „New York Times“ von der Empfehlung berichtet. In Deutschland wird dieser Impfstoff bisher nicht eingesetzt. (rtr)

Merkel nennt Bundes-Notbremse „überfällig“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bundesweite Regelung der Corona-Notbremse mit dem starken Anstieg der Covid-Intensivpatient:innen gerechtfertigt. „Die bundeseinheitlich geltende Notbremse ist überfällig. Denn die Lage ist ernst“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin nach der Verabschiedung des neuen Infektionsschutzgesetzes durch das Kabinett. Ärz­t:in­nen und Pfle­ge­r:in­nen bräuchten die Hilfe der Politik.

„Wir dürfen sie nicht im Stich lassen, wir müssen ihnen helfen“, fügte die Kanzlerin mit Blick auf die steigende Zahl an Intensivpatienten in Krankenhäusern hinzu. „Wir setzen die Notbremse bundesweit um“, betonte die Kanzlerin. Ab jetzt seien zusätzliche Coronamaßnahmen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 nicht mehr Auslegungssache, sondern sie griffen automatisch. Merkel appellierte an die Bundestagsfraktionen, nun einen schnellen Beschluss zu ermöglichen. Die bisherigen Bund-Länder-Beratungen reichten nicht mehr aus. „Die Pandemiebekämpfung muss stringenter werden“, rechtfertigte Merkel die zusätzliche Bundeskompetenz. (rtr)

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Berlin erlaubt Geimpften mehr Freiheit

Menschen, die gegen Corona geimpft sind, bekommen in Berlin etwas mehr Freiheiten. Sie werden künftig wie Menschen mit einem negativen Test behandelt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag nach der Senatssitzung erfuhr.

Betroffene dürfen demzufolge ohne vorherigen Coronatest auch abseits des Lebensmittelhandels Einkaufen gehen oder ein Museum besuchen. (dpa)

Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen

Die Menschen in weiten Teilen Deutschlands müssen sich auf Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Läden nach bundesweit verbindlichen Vorgaben einstellen. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes hat das Bundeskabinett am Dienstag in Berlin beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

So soll von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr der Aufenthalt außerhalb einer Wohnung oder eines dazugehörigen Gartens im Grundsatz nicht erlaubt sein. Dies soll nicht gelten, wenn der Aufenthalt etwa der Versorgung von Tieren oder der Berufsausübung dient. Gelten sollen diese und andere Beschränkungen, wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz über 100 liegt. Das bedeutet, dass binnen einer Woche mehr als 100 Neuinfizierte auf 100.000 Ein­woh­ne­r:in­nen kommen.

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In einem neuen Paragrafen 28b des Infektionsschutzgesetzes soll ferner festgelegt werden, dass private Zusammenkünfte im öffentlichen oder privaten Raum dann nur gestattet sind, wenn an ihnen höchstens die Angehörigen eines Haushalts und eine weitere Person einschließlich dazugehörender Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres teilnehmen. Bei Todesfällen sollen bis zu 15 Personen zusammenkommen dürfen.

Unter anderem dürfen bei einer höheren Inzidenz zudem die meisten Läden und die Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie die Gastronomie nicht öffnen. Ausgenommen werden sollen der Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Stellen des Zeitungsverkaufs, Buchhandlungen, Blumenfachgeschäfte, Tierbedarfsmärkte, Futtermittelmärkte und Gartenmärkte. Hier sollen Abstands- und Hygienekonzepte gelten.

Die Ausübung von Sport soll nur in Form von kontaktloser Ausübung von Individualsportarten erlaubt sein. Sie sollen allein, zu zweit oder mit den Angehörigen des eigenen Hausstands ausgeübt werden dürfen. Ausnahmen gibt es auch weiter für den Wettkampf- und Trainingsbetrieb der Berufssportler und der Leistungssportler der Bundes- und Landeskader, aber weiter nur ohne Zuschauer.

Geöffnet werden dürfen demnach Speisesäle in medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen, gastronomische Angebote in Beherbergungsbetrieben, die ausschließlich der Bewirtung zulässig beherbergter Personen dienen, Angebote für obdachlose Menschen, die Bewirtung von Fernbusfahrerinnen und Fernbusfahrern sowie Fernfahrerinnen und Fernfahrern und nicht-öffentliche Kantinen. Auch die Auslieferung von Speisen und Getränken sowie deren Verkauf zum Mitnehmen soll weiter erlaubt sein.

Übernachtungsangebote zu touristischen Zwecken sollen bei entsprechenden Inzidenzen in einer Region aber untersagt sein. Geöffnet werden dürften laut dem Beschluss Dienstleistungen, die medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder seelsorgerischen Zwecken dienen sowie Friseurbetriebe – jeweils mit Maske.

An Schulen soll Präsenzunterricht nur mit zwei Coronatests pro Woche gestattet werden. Überschreitet in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinander folgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz 200, soll Präsenzunterricht untersagt werden.

Bittere Konsequenz der dritten Welle: In Deutschland werden wieder mehr Coronatote registriert Foto: dpa

Stundenlang war unter Hochdruck über die Regelungen verhandelt worden. Nach dpa-Informationen sollen in der Vorlage Fraktions- und Länderwünsche von der Bundesregierung in wichtigen Punkten berücksichtigt worden sein. Nach dem geplanten Kabinettsbeschluss soll das Gesetz möglichst in einem beschleunigten Verfahren vom Bundestag beschlossen werden und den Bundesrat passieren.

Neben der Novelle des Infektionsschutzgesetzes hat das Kabinett auch eine Pflicht für Angebote von Coronatests in Unternehmen auf den Weg gebracht. Der Entwurf einer geänderten Arbeitsschutzverordnung sieht vor, dass die Unternehmen ihren Beschäftigten in der Regel einmal in der Woche Tests zur Verfügung stellen.

Die schärferen Lockdown- und Testregeln sollen die Zahl der Infizierten, Covid-19-Kranken und Todesfälle drücken, bis auch durch fortschreitende Impfungen das Infektionsgeschehen im Griff gehalten werden kann. (dpa)

Neuinfektionen und Todeszahlen steigen weiter

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.810 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 294 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Dienstagmorgen hervor. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6.885 Neuinfektionen und 90 neue Todesfälle verzeichnet. Zudem könnten die Zahlen der Vorwoche wegen der Schulferien noch nicht vergleichbar mit früheren Werten sein. RKI-Präsident Lothar Wieler rechnete ab Mitte dieser Woche wieder mit verlässlicheren Daten zur Pandemie.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Ein­woh­ne­r:in­nen lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 140,9. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 129,2 an, vor einer Woche lag sie bei 123.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,09 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 109 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert sei weiter gestiegen, schreibt das RKI. Die in den Tagen nach Ostern beobachtete Absenkung des Werts könnte an der vorübergehend geringeren Testzahl gelegen haben. Auch der R-Wert kann laut RKI erst in einigen Tagen wieder aussagekräftig bewertet werden. (dpa)

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Ärzt:innen: Bald über 6.000 Intensivbehandelte

Angesichts stark steigender Neuinfektionszahlen rechnen die Krankenhäuser in Deutschland bereits für Ende April mit 6.000 und mehr Corona-Intensivpatient:innen. Es sei davon auszugehen, dass deutschlandweit täglich zwischen 50 und 100 neue Pa­ti­en­t:in­nen aufgenommen werden müssen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). Noch im April könne ein Höchststand aller drei Pandemiewellen erreicht werden. „Die Situation ist wirklich sehr, sehr angespannt“, sagte der Aachener Medizinprofessor.

Von allen Klinikstandorten werde berichtet, dass in der dritten Welle deutlich jüngere In­ten­siv­pa­ti­en­t:in­nen aufgenommen werden, erklärte Marx: „Wir sehen inzwischen sehr viele 40- bis 50-Jährige mit sehr schweren Corona-Verläufen auf den Intensivstationen.“ In der ersten und zweiten Welle seien unter 50-Jährige noch eine seltene Ausnahme gewesen. Der Intensivmediziner-Präsident appellierte eindringlich an die Politik, so schnell wie möglich einen strengen Lockdown einzuleiten. Bis die geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes umgesetzt seien und sich auf den Intensivstationen ein Effekt bemerkbar mache, würden 12 bis 14 Tage vergehen.

Das Bundeskabinett berät am Dienstag über bundesweit einheitliche Coronaregeln. Dafür soll ein Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht werden. Die Bundesregierung wird demnach ermächtigt, bei hohen Infektionszahlen eine „Notbremse“ zu ziehen und deutlich striktere Kontaktbeschränkungen durchzusetzen. (epd)

Britische Coronavariante wohl nicht tödlicher

Die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher. Zu diesem Schluss kommen For­sche­r:in­nen in zwei separaten Studien, die am Dienstag in den Fachmagazinen „The Lancet Infectious Diseases“ und „The Lancet Public Health“ veröffentlicht wurden. Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die Variante B.1.1.7 sei nicht nur leichter übertragbar als die in Wuhan entdeckte Wildform des Virus, sondern könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Pa­ti­en­t:in­nen führen.

In ihrer Studie untersuchten For­sche­r:in­nen des University College London mit PCR-Tests die Viruslast von Infizierten und werteten die in diesem Zeitraum aufgetretenen schweren Verläufe und Todesfälle aus. Bei Infizierten mit der sogenannten britischen Variante stellten sie eine höhere Viruslast fest. Der Anteil der Patient:innen, die an Covid-19 starben, war jedoch bei der Variante nicht erhöht.

Die andere in „The Lancet“ veröffentlichte Studie wertete Symptome von Covid-Patient:innen aus, die diese über eine App des Gesundheitssystems meldeten. Mittels Gensequenzierung stellten sie zudem fest, an welcher Corona-Variante die Betroffenen erkrankt waren. Auch diese Studie stellte keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Erkrankung sowie bei nachweisbaren Langzeitwirkungen einer Infektion fest. Die For­sche­r:in­nen wiesen jedoch für die britische Variante eine deutliche Erhöhung des R-Wertes nach, der die Entwicklung der Pandemie beschreibt. Das spricht ebenfalls für eine erhöhte Übertragbarkeit der Variante.

Da die Studien beide im vergangenen Winter in London und Südengland durchgeführt wurden, wo sich die Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitete, hatten die For­sche­r:in­nen eine gute Vergleichbarkeit beider Varianten. Allerdings räumen die Wis­sen­schaft­le­r:in­nen ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um die Erkenntnisse weiter zu bestätigen. (dpa)

Scholz: Notbremse bald beschlossen

Vize-Kanzler Olaf Scholz (SPD) zufolge kommt die Coronanotbremse am Dienstag ins Kabinett, so dass einheitliche Regelungen oberhalb einer Inzidenz von 100 in ganz Deutschland möglich werden. Dies sei sorgfältig vorbereitet worden, sagt Scholz im „Deutschlandfunk“. Er sei daher fest davon überzeugt, dass dies im Kabinett verabschiedet werde.

Auch Ausgangsbeschränkungen würden dann einheitlich geregelt. „Das ist das, was jetzt notwendig ist: Regelungen, die im ganzen Bundesgebiet überschaubar, nachvollziehbar für jeden einheitlich gelten.“

Streit um Schnelltests in Unternehmen

Olaf Scholz stellt Unternehmen für regelmäßige Coronatests keine Kompensation in Aussicht. Da sei nun eine nationale Kraftanstrengung der Firmen nötig. „Da müssen alle mitmachen“, sagt der SPD-Kanzlerkandidat im „Deutschlandfunk“. Die Verpflichtung, Mit­ar­bei­te­r:in­nen in Büros und Fabriken regelmäßige Tests anzubieten, sei richtig. Die angestrebte Marke, dass dies mindestens 90 Prozent machten, sei bisher nicht erreicht worden. „Den Übrigen helfen wir jetzt mit einer Verordnung.“ Es werde dabei eine Dokumentationspflicht für bestellte Tests geben. Die Verordnung gelte nicht nur für private Firmen, sondern auch den öffentlichen Dienst.

Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verteidigte das Vorhaben, Arbeitgeber zu einem Schnelltest-Angebot für Präsenzbeschäftigte zu verpflichten. Der Schritt sei nötig, weil die Pandemiezahlen besorgniserregend seien, sagte Heil im ARD-Morgenmagazin. Zwar hätten schon 60 Prozent der Beschäftigten ein Testangebot. „Aber das reicht nicht.“ Das Angebot müsse flächendeckend sein. „Das ist Aufwand, aber das ist nicht unverhältnismäßig.“ Umfragen zeigten, dass 84 Prozent der Beschäftigten ein solches Angebot wahrnehmen wollten. (rtr)

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27 Kommentare

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  • Knallharter Lockdown wie in China oder Neuseeland + Massentests- und Impfungen + konsequente Grenzkontrollen und Verlangen von drei PCR Tests auf Flughäfen und an Grenzen, davon einer nicht älter als 24 Stunden = Anfang vom Ende der Pandemie in Deutschland und Rückkehr zu dem, was das Leben lebens- und liebenswert macht.

    • @Oliver Klamm:

      Sicher nicht verkehrt, aber wo nehmen Sie die Leute her, die das durchsetzen, bzw. kontrollieren?

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Trotz wissenschaftlichen Rates wird die Ausgangssperre durchgezogen.



    Blödsinn!



    Auf der anderen Seite lässt man die jungen Leute am Kanal, am See dicht bei dicht nebeneinandersitzen.



    Durchgreifen statt Ausgangssperre.

    Merkel hat fertig!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Was nochmal hat Merkel mit Polizeieinsätzen zu tun? Genau. Gar nichts.

  • Wie es aussieht, sind der Bundesregierung die Infektionszahlen nicht hoch genug. Nicht anders kann man sich die "Ausgangssperre" nach 21Uhr erklären. Dieses Land entwickelt sich dank der Regierung immer mehr in Schilda.

  • "So soll von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr der Aufenthalt außerhalb einer Wohnung oder eines dazugehörigen Gartens im Grundsatz nicht erlaubt sein."

    Erstens werden sie damit nicht durchkommen, zweitens ist es kontraproduktiv den Aufenthalt im Freien zu verbieten, drittens lass ich mir den Aufenthalt in meinem Garten nicht verbieten. Sollte dieses Gesetz durchgewunken werden, werde ich zu den vielen gehören, die klagen. Es reicht, was diese Regierung an Unfähigkeiten in Sachen Pandemiebekämpfung fabriziert.

    • @Jossi Blum:

      Wo genau in diesem Zitat lesen Sie denn ein Verbot, sich im eigenen Garten aufzuhalten?

      Mir erscheint die derzeitige Situation eher darin begründet, dass, egal um welche Maßnahme es sich handelt, viele Leute, ähnlich wie Sie, reflexhaft reagieren, "ich lasse mir doch dieses und jenes nicht verbieten ..., nicht auf´s Auge drücken" und äußerst findig darin sind, jedwedes Ge- oder Verbot im vermeintlich eigenen Interesse zu unterlaufen.



      Im Zweifel werden Covid-Demos gegen das Interesse der Allgemeinheit per Gericht durchgesetzt.

      Für mich sieht es eher danach aus, dass einer nicht geringen Zahl an Einzelnen die Infektionszahlen nicht hoch genug, bzw. zu wenig Bekannte betroffen sind.

  • Im September wähle ich auf jeden Fall eine Anti-Ausgangssperren-Partei. Auch wenn man mich dann "räächts" nennt...

  • Die erste Graphik zeigt deutlich, dass sich die Kurve abflacht.

  • Also die Sache mit den Bundesländern und dem Föderalismus können wir jetzt echt abschaffen, oder? Ich dachte, das wäre einmal eingeführt worden, um eine übermächtige Zentralregierung zu verhindern. Wenn aber dieses System mit einem einzigen Gesetz innerhalb von einer Woche ausgehebelt werden kann, dann können wir uns die ganzen Länderparlamente und -ministerien sparen. Wir brauchen uns dann auch keine Scheindiskussionen mehr anhören, wenn in Wirklichkeit doch nur eine einzige Meinung zählt.

  • Und das größte Problem, Kontakt im Inneren, speziell auf Arbeit wird weiter nicht angegangen. Die Betriebe werden nicht einerseits dazu verpflichtet, Menschen ins home-office gehen zu lassen, wenn es nicht zwingend notwendig ist das sie wie im produzierenden Gewerbe anwesend sein müssen. Andererseits werden Betriebe nicht verpflichtend wenn "Präsenzpflicht" besteht, weil die Menschen ja sonst im home-office nur quatsch machen, das jene Betriebe eine Testpflicht haben und dieses auch nachweisen müssen.



    So bleibt alles beim alten. Und wir werden weiter rumdümpeln...

    Genauso wenig werden Touris und Geschäftemacher, strenger überwacht, wenn sie aus dem Ausland zureisen, oder unsere Bürger die unbedingt in jetzt verreisen müssen nach der Rückkehr in Quarantäne gesteckt. Bisschen testen, was meist eh erst nach 3-5 Tagen nachweisbar wird. Anstatt wie andere Länder, die Quarantäne am oder in Nähe der Grenzen (z.B. auch Flughäfen) absitzen zu lassen..

    • @Daniel Drogan:

      Dass die Regierung mit Maßnahmen und Forderungen gegenüber der Wirtschaft ausgesprochen zurückhaltend agiert ist so richtig wie kritikwürdig. Allerdings stellt sich auch die Frage warum man diese Missstände dann nicht selbst in die Hand nimmt. Die Arbeitgeber die noch immer weder Home-Office noch Tests ermöglichen müssten doch eigentlich längst massiv bestreikt werden.

      • @Ingo Bernable:

        Von wem?



        Inhabergeführte Unternehmen ohne Betriebsrat oder gar nur Kontakt zu Gewerkschaften?



        hmm, da wird man nur wenige Freunde finden die das mitmachen.



        Aber warum will man es wieder darauf ausrichten, das die Arbeitnehmer da ihre Jobs auf spielen setzen? Anstatt von der Politik das einfach vorzugeben?

        Ich persönlich habe mein Testangebot mit einem städtischen Testangebot, was ich seit Wochen, einmal wöchentlich nutze.

        • @Daniel Drogan:

          "Aber warum will man es wieder darauf ausrichten, das die Arbeitnehmer da ihre Jobs auf spielen setzen? Anstatt von der Politik das einfach vorzugeben?"



          Wenn sie meinen Kommentar genau lesen werden sie feststellen, dass ich den Umstand, dass das Maximum dessen was die Regierung der Wirtschaft zumutet freundliche Appelle im Konjunktiv sind, ja durchaus kritisiere. Aber gerade weil das so ist, kann die Schlussfolgerung als Arbeitnehmer nach mittlerweile über einem Jahr ja nicht sein, nichts zu tun und weiter darauf zu warten ob die Regierung sich vielleicht doch noch entschließt Maßnahmen in den Betrieben zu verordnen.



          Wenn ich also vor der Wahl stünde mein Leben oder meinen Job schützen zu können wüsste ich wo meine Priorität liegen würde. Die Haltung sich "ohne Betriebsrat oder gar nur Kontakt zu Gewerkschaften" gar nicht erst auf eine Konfrontation einzulassen nützt nur den Bossen. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

          • @Ingo Bernable:

            Beim letzten Punkt haben sie auf jeden Fall recht. Nur ich kann auch jene Menschen verstehen die teils schon in Kurzarbeit sind oder wissen sie würden schnell gekündigt werden, das die dann bei solchen Mitteln nicht mitmachen. Und schon wird der Kreis kleiner und kleiner und für den Unternehmer selektiver und selektiver, nur ein paar wenige rausschmeissen zu müssen die anderen dafür aber in Angst zu versetzen, die nächsten sein zu können.

            Also wird aktuell der der es für nötig erachten mit Maske und Abstand rumrennen in den firmen und die die da eh ein problem haben das es Covid gibt, weil es das eigentlich ja nicht gibt, werden weiter ohne alles rumrennen und sagen hey meine firma ist gut die machen die faxen nicht mit...

  • Na, da werden die Gerichte ja was zu tun bekommen.

    Denn die Infektions-Spezialisten haben ja grade eben veröffentlicht, dass draußen so gut wie keine Ansteckungsgefahr droht.

    Und was unsere Regierung wirklich taugt haben wir ja beim "Dochnicht-Osterlockdown" gesehen.

  • Ich erlebe die nächtliche Ausgangssperre gerade zum zweiten Mal persönlich.



    Meiner Meinung nach ist diese Maßnahme erstens nicht zielführend und zweitens empfinde ich sie als unverhältnismäßig.

    Vielleicht ganz interessant in diesem Zusammenhang, dass der Main Kinzig Kreis in Hessen die Ausgangssperre vor wenigen Tagen aufgrund einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt wieder aufgehoben hat.

    www.hessenschau.de...in-kinzig-100.html

  • RS
    Ria Sauter

    Ja, das drückt die Zahlen weiter nach unten:



    Die nächtliche Ausgangssperre!



    Anscheinend ist Fasching und 1. April zusammengefasst worden!

  • Aerosol-Wissenschaftler sehen keinerlei Übertragungen im Freien - deshalb werden die Bürger demnächst in der Nacht weggesperrt? Die Zahlen in Bayern sprechen ja auch nicht gerade für die Wirksamkeit des Lockdowns. Die Massentests in Betrieben (ca. 30 Mio pro Woche), Schulen (10 Mio), Behörden werden die Inzidenzen nach oben treiben und das saisonal zu erwartende "Verschwinden" (Influenza gibts ja auch nicht mehr) hinauszögern. Gewollt?

  • Nächtliche Ausgangssperre bringt genau was?



    Schule erst bei 200 dicht, Arbeit geht sowieso weiter, hat mal jemand nach UK geschaut, was genau dort bei B1.1.7. geholfen hat? Die Antwort steht in der Frage....



    Wenn nur im Privaten reguliert wird, springen noch mehr Leute ab.



    Ausgangssperren machen eigentlich nur Sinn zu Zeiten, wo relevante Teile der Bevölkerung das Haus verlassen...

  • Also Testpflicht wurde ja nun wieder kassiert. Es muss nur ein Angebot bestehen, was oder wie es aussehen soll, steht nicht dabei. Bei uns gibt es öffentliche Teststellen, dass heißt die Arbeitgeber werden sagen, geh Samstag oder Sonntag dahin, dann haste Dein Testangebot.

    Denn Protokoll/Ergebnisse/Unterschriften etc. muss der Arbeitgeber gar nicht liefern. wer nicht testet der ist eben auch nicht positiv, sagte schon Trump...

    Das als Erfolg zu verkaufen ist pure Heuchelei.

    • @Daniel Drogan:

      Weniger als das.

      Die Arbeitgeber müssen nachweisen, dass sie pro Beschäftigtem 1 Test pro Woche auf Lager halten.

      Das ist alles.

      Ob diese Tests eingesetzt werden, ob sie von geschultem Personal durchgeführt werden, was ein positives Ergebnis für Konsequenzen hat - nix, gar nix geregelt.

      Es ist wie mit dem Artikel 9(3) - theoretisch haben alle nichtselbständig Werktätigen in Deutschland das Recht, eine Gewerkschaft zu gründen. Und das ist sogar ein Grundrecht! Aber Amazon, Tönnies und Konsorten wieseln sich da ständig und immer "irgendwie" heraus.

      • @Ajuga:

        Das wollte ich damit ausdrücken...:) Danke für die Bestätigung.

  • Bedeutet das jetzt dass ab sofort Ausgangssperren gelten in jedem Landkreis mit einer Inzidenz von 100+?

    • @Franco:

      Wenn diese Änderung so auch vom Parlament abgenickt wird, dann lautet die kurze Antwort auf die Frage: ja.

  • Wenn schon alle Kultur- und Kunstbetriebe dichtmachen, was angesichts der steigenden Zahlen auch in Ordnung geht, dann erwarte ich, dass nun endlich auch der völlig sinnentfremdete Profi-Fußball runtergefahren wird. Dass die weiterkicken dürfen, als gäbe es keine Pandemie (sorry, natürlich ohne die Stadionzuschauer natürlich), das ist ein Schlag ins Gesicht für Künstler und Kulturbetriebe!

    • @wurstwasser:

      Ich denke mal dass das Geld letztlich nicht in den Stadien verdient wird sondern in den Fernsehstuben.

      Und der Rubel muss rollen.

      Und grade jetzt ist es wichtig dem grollenden Volk ein Ventil zu bieten.

      Auch wenn sich das Ventil dann zu Hause entläd.

      Hoffentlich nicht auf Frau und Kinder ...