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ARD-Umfrage zur AsylpolitikDie Mehrheit ist für schärfere Gesetze

Vier von fünf Deutschen sind der Meinung, dass die Regierung die Flüchtlingssituation nicht im Griff hat. Zwei Drittel sprechen sich für eine Obergrenze aus.

Syrische Flüchtlinge bei ihrer Registrierung im bayrischen Erding. Foto: dpa

Köln epd/afp | 81 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die Regierung die Flüchtlingssituation in Deutschland nicht im Griff hat. Zugleich billigt eine deutliche Mehrheit einige der vom Kabinett beschlossenen Verschärfungen des Asylrechts, wie aus der am Mittwochabend veröffentlichten Umfrage für den „ARD-DeutschlandTrend“ hervorgeht. Danach befürworten 78 Prozent der Bundesbürger die Einstufung von Marokko, Algerien und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten.

Für die Einrichtung von Zentren an der Grenze, in denen Flüchtlinge ohne Asylperspektive schnell abgewiesen werden können, sind 77 Prozent der Befragten. Insgesamt 88 Prozent unterstützen die Absicht von Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD), Sozialleistungen für Flüchtlinge zu kürzen, wenn sie sich nicht integrieren lassen wollen.

Gespalten sind die Deutschen dagegen im Blick auf die vorgesehene Aussetzung des Familiennachzugs unter anderem für Bürgerkriegsflüchtlinge: Dies halten 44 Prozent für eine richtige Maßnahme, aber 49 Prozent lehnen dieses Vorhaben ab. Die Forderung nach einer festen Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen, die seit Monaten von der CSU erhoben wird, befürworten knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen, ein Drittel (33 Prozent) ist gegen eine solche Grenze.

Auf eine sehr hohe Akzeptanz der Bevölkerung treffen die meisten Fluchtgründe. So finden es 94 Prozent der Befragten richtig, dass Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen sind. Drei Viertel (73 Prozent) befürworten eine Aufnahme bei politischer oder religiöser Verfolgung. Dagegen unterstützt nur jeder vierte Deutsche die Aufnahme von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, weil sie dort keine Arbeit und kein Auskommen haben.

AfD bei zwölf Prozent

In der Sonntagsfrage verlor die Union vier Punkte und kam auf 35 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die SPD stagnierte bei 24 Prozent. Die Linke erreicht neun Prozent (plus eins), die Grünen zehn Prozent (minus eins). Die FDP kam auf fünf Prozent (plus eins). Die AfD verbesserte sich um drei Prozentpunkte und erreichte zwölf Prozent. Das ist der höchste Wert, der im „ARD-DeutschlandTrend“ für die AfD bisher gemessen wurde.

Die Zufriedenheit mit der Regierung sank deutlich. Nur 38 Prozent der Befragten zeigten sich mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden oder sehr zufrieden – das waren 13 Punkte weniger als im Vormonat. 61 Prozent waren weniger oder gar nicht zufrieden – 13 Punkte mehr als im Vormonat.

Auf Platz eins der Liste der beliebtesten Politiker lag Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 70 Prozent Zustimmung (minus ein Punkt). Ihm folgte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 64 Prozent Zustimmung (minus acht). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lag mit 46 Prozent auf Platz drei. Die Zustimmung zu ihr sank um zwölf Punkte, womit sie den schlechtesten Wert seit August 2011 erreichte.

Das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap befragte im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ am Montag und Dienstag telefonisch 1.004 Wahlberechtigte. Ausführlichere Ergebnisse zu den einzelnen Fragen finden sich auf der Seite der ARD.

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63 Kommentare

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  • Das große Problem bei Interpretation von solchen Befragungen ist, dass wenn Menschen lesen

    "die meisten Deutschen sind der Meinung..."

    "81 Prozent der Bundesbürger wollen..."

    dann folgen dem sehr viele, ohne das kritisch zu hinterfragen. Es gibt zum Teil einen Mitläuferphänomen oder Mitläufereffekt. Und wer will schon anders sein, etwas anderes wollen als die meisten Bürger des Landes. Dabei wurden nur 1004 Menschen befragt.

     

    Es gibt bei solchen Befragungen oft systematische und weitere Fehler.

     

    Einige Beispiel.

     

    Es wird ein Bürger oder eine Bürgerin angerufen und befragt. Dabei gibt er oder sie einen falschen Alter an, was zulässig ist. Man fragt zum Beispiel Frauen nicht nach deren Alter.

     

    Oder ein Befragter sagt, dass er für die SPD abstimmte, obwohl in Wirklichkeit es die AfD war.

    • @Stefan Mustermann:

      Das Problem der "sozial erwünschten Antwort" ist seit wenigstens 50 Jahren in der Soziologie und Psychologie bekannt. Das ist ausreichend Zeit um das Meßinstrument der "Befragung" entsprechend anzupassen.

       

      Statt nach dem exakten Alter wird z.B. in der Regel nur nach Altersklassen (mit 10-15 Jahren Zeitspanne) gefragt.

       

      Die Frage "Was haben Sie (bei der letzten Wahl) gewählt?" ist unzulässig - und sogar strafbar, weil Sie gegen das Wahlgeheimnis verstößt. Deswegen kann immer nur die hypothetische "Wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl WÄRE..."-Frage gestellt werden.

       

      Das ist auch zielführender, denn schliesslich soll lediglich eine Stimmung in der Bevölkerung ermittelt, nicht die nächste Zusammensetzung des Parlaments vorab festgelegt werden.

  • Auf der Seite der ARD mit diesen Befragungsergebnissen gibt es einen statistischen Fehler, der eine Interpretation in Frage stellt.

     

    Unter der Überschrift "Ansehen von Bundesregierung und Kanzlerin sinkt" gibt es eine Frage:

     

    "Zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung?"

     

    Die Aussage dazu ist: "Nur noch 38 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des Kabinetts zufrieden..."

     

    Und "Eine Mehrheit von 61 Prozent hingegen ist mit der Arbeit der Bundesregierung weniger oder gar nicht zufrieden."

     

    Das ist aus Sicht der Statistik falsch. Entweder ist die Messskala oder die Interpretation der Antworten zu dieser Frage falsch! Bei der statistischen Messskala gehört "weniger zufrieden" noch zum Positiven also zum "Zufrieden". "Weniger zufrieden" und "nicht zufrieden" gehören auf die Gegenseiten um den 0 Punkt auf der Messskala.

     

    Wenn die Messskala also die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten richtig wären, hier ein Beispiel mit 7 Antwortmöglichkeiten zum besseren Verständnis:

     

    +3: sehr zufrieden,

    +2: zufrieden,

    +1: weniger zufrieden

    0 (nicht positiv/nicht negativ): weiß

    nicht,

    -1: etwas unzufrieden

    -2: unzufrieden,

    -3: sehr unzufrieden

     

    Somit stimmt die Aussage betreffend 38 Prozent, die zufrieden seien, nicht, es sind mehr. Hinzu müssen noch die Befragten gezählt werden, die weniger zufrieden sind!

    • @Stefan Mustermann:

      Sie sind offensichtlich bemüht, die Antworten in eine Intervallskalierung zu pressen. Eine solche Skalierung erlaubt zwar mathematisch aufwendigere und feinere Verfahren in der analytischen (auswertenden) Statistik, ist aber bei soziologischen Themen oft irreführend.

       

      Die gewählten Kategorien zufrieden/weniger zufrieden/gar nicht zufrieden stellen zwar lediglich ordinalskalierte Werte dar (vergleichbar der olympischen Reihung "Gold-Silber-Bronze"), die Abstände sind nicht zwingend äquidistant (1x Gold ist nicht 2x Silber oder 3x Bronze), aber die Reihenfolge (Gold>Silber>Bronze) ist eindeutig.

       

      Dem Ergebnis dieser Frage zufolge haben nur 38% nichts an der Regierungsarbeit auszusetzen (sie sind "zufrieden"), 61% haben teilweise oder deutliche Kritik und Ablehnung (teilweise bis sehr "unzufrieden"). Ob sie da "eher zufrieden" oder "eher unzufrieden" sind, spielt eine untergeordnete Rolle, da die "Grosse Koalition" etwa 80% der Wählerinnen und Wähler, bzw. 57% der Wahlberechtigten, widerspiegelt. Rund ein Drittel derjenigen, die diese Koalition bestimmt haben, sind aktuell der Meinung, dass es nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Dass kann in beide Richtungen gemeint sein, vermutlich ist aber die Haltung, Merkel agiere "zu lasch" oder "zu zögerlich" beim Thema "Verschärfung des Asylrechts" verbreiteter, als der gleiche Vorwurf hinsichtlich des Umgangs mit der permanent querschießenden Schwesterpartei aus dem tiefen Süden der Republik.

       

      Obwohl es wahrscheinlich zweckdienlicher wäre, ein paar Bayern aus Berlin abzuschieben, als Flüchtlinge aus Deutschland.

  • Das ist äußerst fraglich, dass so eine Befragung die Meinung des ganzen Landes richtig wiedergeben kann.

     

    Mit der Befragung von nur 1004 wahlberechtigten Bürgern will die ARD die Befragungsergebnisse also Meinungen von 70 Millionen wahlberechtigten Bürgern erfragt haben.

     

    So könnte man zum Beispiel 100 zufällig getroffener Passanten befragen und danach behaupten, dass die nächste Bundestagswahl so ausgehen wird. Der Unterschied von 100 zu 1004 ist immerhin nicht so groß wie der von 1004 zu 70 Millionen.

    • @Stefan Mustermann:

      Es gibt statistische Methoden zur Validierung von Stichproben (Prüfung der "Repräsentativität"). Von diesen sollten eigentlich auch Sie Kenntnis erlangt haben.

       

      Man kann sogar die "Streuungsbreite" berechnen, das sind die Grenzen, innerhalb derer 95% aller weiteren Stichproben liegen. In der Regel liegt diese "Standardabweichung" bei repräsentativen Umfragen etwa zwischen 0,1 und 0,2% bezogen auf die ermittelten Prozentzahlen.

       

      Am Ende ist immer alles nur eine Frage von Wahrscheinlichkeiten, die gesamte Statistik beruht im wesentlichen auf der Annahme, dass die gewählte Stichprobe ihre jeweils zugrundeliegende Ausgangsmenge angemessen repräsentiert. Das hat vor allem in der Wirtschaft große Bedeutung, weil ja z.B. ein obstverarbeitender Betrieb nicht jeden einzelnen Apfel und jede einzelne Beere bei der Anlieferung kontrollieren kann.

       

      Mathematiker beschäftigen sich seit Jahrhunderten mit Methoden der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Ich hoffe - vor allem für Sie - Sie wollen das jetzt nicht alles in ein paar hingeworfenen Kommentaren in Frage stellen.

  • Hier zeigt sich mal wieder das allgemeine Unverständnis für die Repräsentativität von Statistiken..

    Eine Erhöhung des Stichprobenumfangs um 100000 bringt nur unwesentliche Abweichungen des Ergebnisses mit sich, insofern die relevanten Wählergruppen im Rahmen der erhobenen Stichprobe bereits richtig gewichtet wurden! Aber heutzutage hat jeder ne Meinung zu allem und Ahnung von nichts...

    Natürlich sind EinwanderInnen mit Nachweis einer geeigneten Qualifikation, um auf dem dt. Arbeitsmarkt Fuß zu fassen willkommen.

    Dabei sollte Deutschland verstärkt darauf achten, dass hauptsächlich Frauen einwandern, weil nicht nur sexuelle Gewalt, sondern auch alle anderen Formen von Kriminalität in jeder Statistik männerdominiert sind..

  • Aha. 81 Prozent der Bundesbürger sind also der Meinung, dass die Bundesregierung die Flüchtlingssituation in Deutschland nicht im Griff hat. Leider ist das vollkommen egal. Denn ihre Bundesbürger hat diese Regierung ja durchaus "im Griff", wie diese Umfrageergebnisse beweisen. 81 Prozent der Bundesbürger, muss man fürchten, haben der Politik ihre massenmedial verbreitete Hysterie abgekauft. Zu teuer natürlich, aber das, nicht wahr, ist ja bei anderem medial beworbenem Schrott nicht sehr viel anders.

     

    Übrigens: Im Detail lassen die Umfrageergebnisse auch darauf schließen, wie dieses Phänomen zustande kam. Wenn 73 Prozent der Bürger eine Aufnahme bei politischer oder religiöser Verfolgung befürworten, aber nur 25 Prozent die Aufnahme von Menschen, die kein Auskommen haben in ihren Heimatländern, dann hat das höchstwahrscheinlich nicht damit zu tun, dass eine Mehrheit aller Bürger den Hungertod dem Tod durch Erschießen vorzieht. Es hängt vermutlich eher damit zusammen, dass (zu) viele Bundesbürger durchaus Angst vor Armmut und einem sozialem Abstieg haben, aber nur die Wenigsten sich vor religiöser oder politischer Verfolgung fürchten. Kein Wunder, so "unpolitisch", wie sie sich gerade geben!

    • @mowgli:

      Laut BKA-Meldung von vorgestern, werden 5000(!) Flüchtlingskinder in Deutschland vermisst. Ich würde sagen, nicht-im-Griff passt schon.

      • @Capt. Cool:

        Vermisst, weil nicht in Deutschland angekommen.

         

        Die deutsche Bürokratie mag ja für eine Menge verantwortlich sein - für die gesamte Balkanroute ist sie es noch nicht.

         

        "Nicht-im-Griff" - Bullshit.

        • @cursed with a brain:

          das war ein bißchen voreilig.

          zutreffend wäre gewesen: vermißt, weil die in-obhutnahme unbegleiteter minderjähriger nicht so praktiziert wird, wie es das geltende (bundes)gesetz vorsieht. näheres erfährt man bei http://www.b-umf.de/

          in http://www.taz.de/!5271801/ hingegen läßt sich nachlesen, wie der senat versucht, sich rauszureden.

          • @christine rölke-sommer:

            Das BKA nannte für den Stichtag 01.01.2016 exkat 4749 vermisste unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

             

            Allerdings räumte das BKA ein, diese Zahl umfasse auch Fehler durch Mehrfachregistrierungen und "Falschmeldungen" (bei Umquartierungen oder Übergabe an bereits hier lebende Verwandte) ohne allerdings eine Größenordnung dieser Fehlerquote anzugeben. Die Aufklärungsquote liege zudem bei rund 50% innerhalb der ersten Woche und etwa 80% innerhalb des ersten Monats. Bezogen auf die 4749 Fälle von Anfang Januar bedeutet dies, dass zu diesem Zeitpunnkt deutlich weniger als 1000 Kinder vier Wochen und länger als vermisst galten.

             

            Dass unbegleitete Minderjährige gezielt in die Hände von Kriminellen gelangen, könne allerdings nie ganz ausgeschlossen werden, so das BKA.

          • @christine rölke-sommer:

            In dem Moment, da unbegleitete Kinder als Flüchtlinge auf deutsches Staatsgebiet kommen, muß der Staat die Verantwortung für diese in vollem Umfang übernehmen. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung.

    • @mowgli:

      Die Lage am Lageso und Zehntausende umregistrierte Neuankömmlinge bedeutet also "im Griff"?

      • @Nase Weis:

        Wie können Sie die zählen, wenn die "gar nicht registriert" wären?







        [...] gekürzt. Bitte achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise. Die Moderation

  • "Danach befürworten 78 Prozent der Bundesbürger die Einstufung von Marokko, Algerien und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten."

     

    An dieser Stelle, wie auch bei den meisten anderen Punkten, die abgefragt wurden, zeigt sich wohl, wie gut es um den Informationsgrad unserer Bevölkerung steht.

     

    Nach beispielsweise der Lektüre einiger Artikel über die aktuelle Lage in Tunesien in der LMd weiß ich nicht, wie man Tunesien als sicheren Herkunftsstaat sehen kann.

     

    Und an eben dieser Stelle zeigt sich auch die Problematik, welche mit Volksabstimmungen verbunden wären: Die meisten Leute wollen sich gar nicht tiefgehend informieren (und die öffentlich-rechtlichen Medien informieren auch nicht tiefgehend), aber entscheiden wollen sie schon.

     

    Wie schon der alte Fritz sagt: Entscheiden wollen sie alle, aber denken tun die wenigsten.

    • 1G
      12671 (Profil gelöscht)
      @anteater:

      Angesichts Reisewarnungen der USA für ganz Deutschland und Reisewarnungen des weltgrößten Reiseführerverlags Lonely Planet für Ostdeutschland stellt sich auch die Frage, ob Deutschland noch ein sicherer Herkunftsstaat ist.

       

      Sehr viele Bewohner Deutschlands glauben derzeit, dass Deutschland zumindest in den Städten eben kein sicheres Land mehr ist.

       

      Wenn Menschen per definitionem weltweit schon nicht da leben dürfen, wo sie wollen, haben Marokkaner, Algerier und Tunesier m. E. in Deutschland auch kein Recht auf Asyl.

      • @12671 (Profil gelöscht):

        Reisewarnungen? Ich beziehe mich jetzt nicht auf Reisewarnungen. Die USA? Haben die nicht schon 20.000 Flüchtlinge an ihrer Grenze zu Mexiko erschossen?

         

        Kann schon sein, dass das sehr viele Bewohner glauben und mit Sicherheit ist jetzt etwas weniger absolute Sicherheit als vorher, aber wir leben nun mal in keiner Blase.

         

        Gut, das Recht auf Asyl steht so im Grundgesetz und in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Und Sie entscheiden jetzt, wer mit einer entsprechende Bedrohungslage konfrontiert ist. Meine Frage an Sie: Haben Sie sich sehr eingehend mit der Lage in diesen Ländern auseinandergesetzt?

        • 1G
          12671 (Profil gelöscht)
          @anteater:

          Moin Moin,

           

          zu Ihrer Frage "Meine Frage an Sie: Haben Sie sich sehr eingehend mit der Lage in diesen Ländern auseinandergesetzt?"

           

          Ich antworte Ihnen gerne: Habe ich. Bin in allen drei Ländern mehrfach gewesen und ganz sicher nicht als Packagetourist in abgeschotteten Luxushotels. Ich erinnere mich noch gut, wie mich in der Westsahara 1989 ein Mann in einer Essstube südlich von Laayoune beiseite nahm, um mit mir über die Unterdrückung der Sahauris zu sprechen.

           

          Natürlich sind die Maghreb-Staaten keine super-sicheren Länder, aber jedes Volk hat seiner Kultur entsprechende Abwehrmechanismen, die bitte erst einmal bemüht werden sollen. Ich persönlich engagiere mich auch seit 20 Jahren in der Politik, auch wenn das nicht immer angenehm ist.

           

          Aber dass jetzt so viele Maghrebbewohner die Flinte ins eigene Korn(feld) schmeißen, kann nicht bedeuten, dass wir die ganzen Mamasöhnchen aufnehmen können.

           

          Wenn Sie etwas tun wollen, setzen Sie sich bei der Bundesregierung für die Unterstützung der Unabhängigkeit der Westsahara ein.

          • @12671 (Profil gelöscht):

            mamasöhnchen?

          • @12671 (Profil gelöscht):

            Was ich zuletzt über den Westen Tunesiens las, das erzeugte bei mir keineswegs das Bild eines sicheren Herkunftslandes.

  • Traue keine Statistik die du nicht selber manipuliert hast.

  • Oh du armes Panikland! Panik vor Migranten, Panik vor der AfD. An beidem wird die Republik nicht zugrunde gehen. Aber zugegeben, es wird anstrengender. Mal ne ganz neue Lebenserfahrung für uns konsensverwöhnte Deutsche.

  • "Die Mehrheit ist für schärfere Gesetze"

     

    Was auch bedeutet, dass die Mehrheit keine Ahnung von den bestehenden Gesetzen hat.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      natürlich nicht.

      den meisten dummdödels reicht völlig zu wissen, dass derIslam nicht zu den §§ von GG wahlweise Bürgerliches Gesetzbuch paßt.

      • @christine rölke-sommer:

        Also ich kann hier ganz gut ohne Islam leben. Brauchen Sie ihn, Frau R.-S. ?

        • @Sergei Denissow:

          blöde frage!

          • @christine rölke-sommer:

            Ich stelle nur fest, dass überall dort, wo es derzeit auf der Welt Ärger gibt, nicht allzu selten ein fundamentalistischer und leider zu häufig auch expansionistischer Islam - milde gesagt - "in das Geschehen involviert" ist.

            • @Sergei Denissow:

              Andersherum gesagt: Ich habe nichts gegen einen friedlichen Islam in Deutschland. Ob er jedoch eine unverzichtbare Bereicherung für unser Land ist ... ?

      • @christine rölke-sommer:

        Im GG spricht man von Art., nicht §§. Wenn es nicht Sie wären, Frau Rölke-Sommer, dann würde ich jetzt argumentieren, dass der Islam unter die festgeschriebene Glaubensfreiheit fällt, aber die Scharia in der Tat nicht mit dem GG vereinbar ist. Aber ich weiß, dass Sie das selbst wissen.

        • @anteater:

          ichsachmaso:

          das mit den §§ des GG stammt nicht von mir, sondern von den dummdödels, welche das BGB (samt allem möglichem anderen) gern übers GG stellen.

          und was das internationale privatrecht zur shari'a sagt ... na ja, wir sind hier ja nicht im seminar, wa. weshalb ich jetzt darauf verzichte, Ihnen zu erklären, was das mit der vereinbareit mit dem GG zu tun hat.

          • @christine rölke-sommer:

            Gut dass Sie darauf verzichten, denn das könnte nur in Unsinn enden. Vereinbarkeit der Scharia mit dem GG. Genau...

            • @anteater:

              nein, nicht gut.

              aber es wäre, auch wenn Sie dabei noch was lernen könnten, OT. und außerdem eine arbeit, die bezahlt gehört.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Das liegt Wohl eher an der Art der befragung. Weswegen solche Erhebungen totaler Quatsch sind und nur der Verdummung dienen.

      Die meisten Leute müssten Wohl mindestens 2 DIN A4 Seiten schreiben nur um ihre Position grob zu Umreissen. Da kriegt man keine Schlagzeile hin.

      Ich hätte bei der Frage deswegen übrigens auch mit Ja geantwortet. Obwohl man in der Realität ja erstmal Vorraussetzungen schaffen müsste um überhaupt in der Lage zu sein die im Moment vorgesehene Praxis anzuwenden.

      Wieviele Leute klagen jetzt schon weil Ihr Antrag nicht bearbeitet wird? 3000 oder so. Welchen Anteil haben die an denen die tatsächlich irgendwo unverschuldet im System festhängen?

       

      Aber welche Antwort soll man den auch sonst geben? Klar man kann auf so einen Fragebogen natürlich auch einfach überall eintragen "N/A". Das wäre faktisch richtig aber so wird der Fragebogen einfach aussortiert.

       

      Beschweren Sie sich also lieber über die Leute solche Fragen stellen. Die Ergebnisse sind fabriziert solange die Fragen und Antwort Möglichkeiten nicht z.B. so sind: Würde die Regierung in Ihrer Gunst steigen wenn sie Phantasie Gesetze erlässt welche der Presse die Möglichkeit geben von der Inkompetenz und dem Handlungsunwillen der Verantwortlichen abzulenken? Wählen sie eine der drei Möglichkeiten: Ja/Nein/Fickt euch doch alle

  • "Dagegen unterstützt nur jeder vierte Deutsche die Aufnahme von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, weil sie dort keine Arbeit und kein Auskommen haben."

     

    Gilt dies auch, wenn diese Personen eine akademische Ausbildung haben?(z.B. die hier so händeringend gesuchten Ingenieure)

     

    Zur Zeit kommen viele gut gebildete Menschen aus Spanien und Portugal hier her, da sie trotz ihrer guten Ausbildung dort keine Arbeit finden.

     

    Kommt mir immer vor wie ein großes Buffet, bei dem man sagt: ja die Topleute nehmen wir gerne, aber die anderen können schön in ihren Ländern versauern :)

    • 1G
      12671 (Profil gelöscht)
      @IL WU:

      Wir suchen händeringend Ingenieure? Dann sollten wir mal nicht so viele Ingenieur-Studenten bei den Prüfungen durchfallen lassen. Denn der fertige Ingenieursabschluss an deutschen Unis wiegt im Mittel schwerer als an ausländischen Unis.

       

      Aber generell stimme ich zu zu Ihrer Buffet-These. Deutschland liebt seine Integration, solange die Menschen arbeiten. Arbeit als Wert! Für Arbeit bekommt man dann Geld, womit man eine gewisse Freiheit erlangt hat. "Arbeit macht frei" - ein altbekannter Spruch, der aus den alten Nazi-Konzentrationslagern bekannt ist.

       

      Die Deutschen können es nicht lassen.

      • @12671 (Profil gelöscht):

        das mit den Prüfungen stimmt!

        Ich studiere gerade selbst in einem Ingenieursstudiengang (Informationssystemtechnik), allerdings ist ein weiteres Problem, dass diese Studiengänge generell als sehr unbeliebt gelten.

    • @IL WU:

      Wenn da Leute in Regierung sitzen die vom Fach kein plan haben, kommt eben das raus was wir Tag-täglich erleben:" totale Unfähigkeit".

       

      Ich nenne mal hier als Beispiel:"Die Frau Leyen hat glaube ich schon 4 verschiedene Minister posten durch und jetzt macht sie die Bundeswehr unsicher". Ich denke das zeigt deutlich was für ein laden unsere Regierung ist.

      • @ulf hansen:

        Minister sind eher so etwas wie Sprecher. Dahinter stehen Berater, Gremien etc., die sich manchmal sogar mit der Materie auskennen. Gut, ob die Minister dann das berücksichtigen, was z.B. Wissenschaftler vom Fach raten, das ist wieder eine andere Sache.

    • @IL WU:

      Braindrain ist willkommen!

  • 58 Mio. geteilt durch 1004 ???

    Wie wäre es mit einer Meinungsumfrage in einer Stadt mit 58.000 Einwohnern? Da könnte man dann eine einzelne Person fragen, und dies wäre nach Ansicht der ARD die Mehrheitsmeinung der Bewohner.

     

    Hier sollte die TAZ deutlich vorsichtiger mit der Berichterstattung zu sein, vor allem mit den Überschriften. Unter dem Titel "Zwangsgebühren für noch mehr Bürgertäuschung" wäre der bessere Titel gewesen.

     

    Doch davon abgesehen könnte die Mehrheitsmeinung dennoch (gefühlt) zutreffend wiedergegeben sein, weil erfahrungsgemäß immer das ganz schnell zum Meinungsbild wird, was irgend ein Massenmedium werbewirksam behauptet.

    • @wxyz:

      Falls es hier einfach nur ein Universalargument gegen Statistiken die einem nicht gefallen handelt will ich mich dazu nicht äußern sondern es so stehen lassen und mich bedanken dass wenigstens auf das immer wieder gerne genommene Göbbels-Zitat zu gefälschten Statistiken verzichtet wurde

       

      Falls Ihr Einwand tatsächlich ernst gemeint ist empfehle ich ein bißchen Statistik zu recherchieren, denn Ihr "58T zu 1"-Vergleich ist leider völlig unzureichend. Ich meine das wirklich ernst, das Thema ist spannend und informativ.

       

      Die ARD hat am Ende des eigenen Beitrags übrigen (wie immer) Aussagen zur statistischen Fehlertoleranz gemacht.

    • @wxyz:

      Ich empfehle einen Grundkurs in Statistik.

  • Sind 1004 Befragte, statistisch, überhaupt für 80Mio. reresentativ? Ich war der Meinung es müßten mehr sein......Gefühlt ist dem nicht zu trauen

    • @frei:

      ertappt! es sind nur ca.60 Mio. Wahlberechtigte

      • @frei:

        Genau. Damit ist Ihr Einwand restlos gescheitert.

        ;)

  • Das hätte ich dir auch so bestätigen können.

    • @tobias luetge:

      Vorurteile sind doch immer noch die schönsten Urteile.

       

      Keep lackadaisical - Facts and Knowledge cannot beat thy Selfishness and Resentments

  • hübsch. nun haben die deutschen es amtlich, dass sie zusehends verblöden.

    • @christine rölke-sommer:

      Eine einzelne Frau stellt fest, dass "die" Deutschen - damit müssen dann wohl alle Deutschen, zumindest aber eine überwiegende Mehrheit von ihnen gemeint sein - verblöden. Was ist das für ein Demokratieverständnis, wenn die Mehrheit falsch liegen soll, eine Einzelperson aber im Recht sein will ?

    • @christine rölke-sommer:

      hübsch, jetzt zeigt sich, dass von links genauso undifferenziert "argumentiert" werden kann wie von rechts.

      • @Urmel:

        achjottene!

        ich weiß nicht, ob ich links bin.

        ich weiß nur, dass ich mich vor lachen bepissen würde, fragte mich wer am telefon, ob ich glaubte, die regierung hätte "die Flüchtlingssituation im Griff", ja oder nein.

        was ist denn "im Griff"?

        ja oder doch nicht zu wissen, dass die eine+andere marine wenn's sonst niemand sieht flüchtlingsboote so lange umkreist, bis die im strudel versunken sind?

        fest zu glauben, dass Afghanistan sicher ist - weil der minister drinnen "sicher" speisen kann, während draußen afghanen zerfetzt werden?

        ich könnte noch endlos... aber es ist mir zu blöd!

        denn "im Griff" scheint hier+heute zu bedeuten, dass alle, die über weniger vermögen als Ben Ali verfügen, in sog. rückführungszentren kaserniert werden.

        ganz so weit ist es noch nicht. aber wie ich tagtäglich erfahren kann, wird heftig dran gearbeitet.

        und da will mir wer ernsthaft solch meschuggene fragen stellen?

        und erwartet ernsthaft, dass ich andächtig davor in die knie gehe, wenn 4 von 5 diese meschuggenen fragen ernstaft beantworten?!

        • @christine rölke-sommer:

          Nun, dass die Fragestellung, ob die Regierung die Flüchtlingssituation in Deutschland nicht im Griff hat, einiges an Interpretationsspielraum offen lässt, dürfte unstrittig sein.

           

          Je mehr ich allerdings über diesen Aspekt nachdenke, stelle ich fest, dass mir kaum ein Fehler einfällt, der in dieser Sache seitens der Regierung nicht gemacht wurde. Außer dem pauschalen „Wir schaffen das“ existiert bis heute nicht einmal eine Minimalstrategie, wie die Integrationsaufgaben von den verschiedenen Institutionen gemeistert werden sollen. Außer mehr oder weniger intelligenten propagandistischen Verlautbarungen erfolgte absolut nichts, was die Bürger auf dem eingeschlagenen Weg hätte mitnehmen können. Innen- wie außenpolitisch steht Deutschland vor einem Trümmerhaufen, und, und, und....

           

          So gesehen würde es mir persönlich nicht schwer fallen, die obige Frage mit einem klaren Nein zu beantworten.

    • @christine rölke-sommer:

      Sie Ärmestes.. hoffentlich müssen Sie nicht in der von verblödeten Deutschen besiedelten BRD leben.

      • @Zhijun:

        Vermutlich schon - und ganz genau das könnte auch der Grund für den Sarkasmus sein. Was Sie und CAPT.COOL natürlich nicht verstehen brauchen. Zumindest dann nicht, wenn sie hier nicht leben müssen - oder die Ansichten der großen Mehrheit teilen. (Was sie dann so gereizt erscheinen lässt, wüsste ich gern.)

         

        Übrigens: Blöde Witze gibt es viele. Zum Beispiel den, wo eine Frage ist, ob 'ne Millionen Scheißhausfliegen irren können. Ich finde aber nicht, dass das unser Niveaus sein sollte, verehrter CAPT. COOL. Das wär' nämlich nicht wirklich cool. Das wär' bescheuert. Und vor allem gar nicht kapitänsgerecht.

    • @christine rölke-sommer:

      Kennen Sie den berümten Witz mit dem Geisterfahrer, der glaubt, alle anderen wären blöd und würden in die falsche Richtung fahren?

      • @Capt. Cool:

        Mir fällt zu der Diskussion eigentlich nur der ein, bei der im Radio durchgesagt wird: "Achtung! Achtung! 300 km Stau auf der BAB9 in Richtung Norden! Ursache unklar, vermutlich aber wegen zu vieler Flüchtlinge. Ein deshalb zwingend notwendiger Aufnahmestopp steht unmittelbar bevor."

         

        Und Horst Seehofer, ebenfalls auf der Strecke unterwegs, grinst sich eins und murmelt: "Tja, VOR MIR is' alles frei..."

      • @Capt. Cool:

        wieso? haben das noch nicht 80% per diamap bestätigt?

      • @Capt. Cool:

        Wer kennt den nicht? Aber kennen Sie schon den Witz von dem Normalfahrer, dem ein Geisterfahrer entgegenkommt, worauf er glaubt, er und alle anderen Normalfahrer seien Geisterfahrer?

    • @christine rölke-sommer:

      Ich glaube Sie haben Recht. Abweichende Meinungen undifferenziert als dumm zu bezeichnen ist ein weiteres Indiz dafür dass unsere Debattenkultur verfällt und die Ideologien zunehmend Argumente ersetzen.

      • @Questor:

        hab ich was von dumm geschrieben?

        nö!

        • @christine rölke-sommer:

          Solange das die einzige Kritik an meinem Beitrag ist kann ich damit sehr gut leben :)