+++ Corona News am Dienstag +++: Über die Hälfte für Vermögensabgabe
Laut einer Umfrage wollen 51 Prozent der Deutschen, dass Reiche für die Kosten der Pandemie aufkommen. Die Nachrichten zum Coronavirus im Live-Ticker.
Den Live-Ticker bearbeiten Klaudia Lagozinski und Anselm Denfeld.
Mehrheit spricht sich für Vermögensabgabe aus
15.29 Uhr: Die Deutschen haben laut einer Umfrage eine klare Vorstellung davon, wer für die Kosten der Pandemie aufkommen soll. 51 Prozent halten eine Vermögensabgabe für Reiche für sehr sinnvoll, weitere 30 Prozent halten sie für teilweise sinnvoll, teilte die Universität Freiburg am Dienstag mit. Dagegen halten nur knapp drei Prozent generelle Steuererhöhungen für sehr sinnvoll.
Für die Umfrage haben Forscher der Universitäten Freiburg, Stuttgart und München vom 7. bis zum 17. Mai 2020 über 7.800 Personen in Deutschland online befragt. (epd)
Spanien hat mehr Schulden als je zuvor
15.25 Uhr: Die Staatschulden in Spanien sind im März auf den Rekordwert von 1,224 Billionen Euro gestiegen, wie aus Daten der Notenbank hervorgeht. Die sogenannte Schuldenstandsquote veröffentlichte die Zentralbank allerdings nicht. Dieses Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt kletterte nach Reuters-Berechnung auf Basis von Zahlen des spanischen Statistikamts auf knapp 99 Prozent. Die Obergrenze in der EU beträgt hier eigentlich 60 Prozent, dürfte aber wegen des Kampfs gegen die Coronakrise noch auf Jahre hinaus weit verfehlt werden. (rtr)
Berliner Gastronom*innen dürfen Gehweg und Straße nutzen
14.35 Uhr: Berliner Gastronom*innen sollen ihre Gäste Pandemie verstärkt auch auf Gehwegen, Parkplätzen oder Straßen bewirten können. Entsprechende Sondernutzungsgebühren werden bis zum Ende des Jahres aufgehoben, teilte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, SPD, am Dienstag nach der Senatssitzung mit. Wenn Gaststättenbetreiber Stühle und Tische auch auf Gehwegen oder Straßen aufstellen könnten, könne der Sicherheitsabstand besser eingehalten werden. „Wir wollen von Senatsseite aus das Angebot machen, den Weg dafür freimachen“, sagte er. Wo genau das erlaubt werde, obliege den Bezirken. (dpa)
WHO-Versammlung beschließt weltweite Untersuchung
14.15 Uhr: Der weltweite Umgang mit der Pandemie soll untersucht werden. Bei der Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation lehnt keiner der 194 Mitgliedsstaaten einen entsprechenden Antrag ab, den die Europäische Union im Auftrag von mehr als 100 Ländern vorgelegt hat, darunter Australien, China und Japan. Als der Vorsitzende der Versammlung erklärt, die Resolution sei angenommen, brandet Applaus auf. (rtr)
Merkel und Osteuropäer für Abbau der Grenzkontrollen
14.12 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs von Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei haben sich für einen schrittweisen Abbau der Grenzbeschränkungen ausgesprochen. Dies solle geschehen, sobald die Pandemie dies zulasse, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag nach einer Videokonferenz Merkels mit den Ministerpräsident*innen der sogenannten Visegrád-Staaten mit. Konkrete Termine wurden nicht genannt. (dpa)
Kühnert: Rolle der Gesundheitsämter im Fußball ist „herb“
14.07 Uhr: Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert kritisiert, dass die Entscheidung über Quarantäne in der Bundesliga den Gesundheitsämtern aufgebürdet wird. „Das finde ich ganz schön herb, was für Verantwortung abgeladen wird“, sagte der Politiker im Facebook-Format 11FREUNDE Themenfrühstück am Dienstag.
Die Aussage des DFL-Chefs Christian Seifert, dass das letzte Wort bei den Gesundheitsämtern liege, findet in der Bevölkerung laut Kühnert vielfach keine Akzeptanz. Leute aus dem mittleren Dienst einer Behörde stünden plötzlich vor einer millionenschweren Entscheidung, für die sie sich dann noch rechtfertigen müssten, sagte Kühnert. Das halte er für „unangemessen“. (dpa)
Bayern erlaubt DFB-Pokal-Halbfinale in München
14.00 Uhr: Das Halbfinalspiel im DFB-Pokal zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt kann nach einer Erlaubnis der Staatsregierung in der Münchner Allianz Arena stattfinden. Das Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder, CSU, stimmte bei einer Sitzung am Dienstag der Austragung der Partie ohne Zuschauer zu.
Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann, CSU, sagte, dass sich die jüngsten Konzepte des Profifußballs bewährt hätten. „Deshalb werden wir entsprechend unsere bayerische Verordnung anpassen.“ Das Spiel ist für den 9. oder 10. Juni geplant und muss ohne Zuschauer im Stadion ausgetragen werden. (dpa)
Bayern senkt Grenzwert für Hotspots auf 35 Neuinfektionen
13.36 Uhr: Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsystem für die Corona-Neuinfektionen. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann, CSU, am Dienstag in München mitteilte. Bund und Länder hatten sich auf den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen geeinigt. Auch das Land Berlin hält dies für zu viel und hat ein eigenes Warnsystem entwickelt, das bereits bei 30 auf Rot schaltet.
Herrmann sagte in München: „Das Virus ist nicht besiegt, also wird es diese lokalen Ausbrüche immer wieder geben.“ Die frühzeitige Erkennung von Hotspots sei in der aktuellen Phase der Pandemie sehr wichtig. (dpa)
Milliarden-Steuerloch für Schleswig-Holstein
13.07 Uhr: Schleswig-Holstein wird in diesem Jahr wegen der Coronakrise voraussichtlich über eine Milliarde Euro weniger an Steuern einnehmen als ursprünglich geplant. Wie Finanzministerin Monika Heinold, Grüne, am Dienstag mitteilte, geht die Prognose von einem Minus zum beschlossenen Haushalt von 1,2 Milliarden Euro aus. (dpa)
Bündnis plant morgen Mahnwachen vor Schlachthöfen
12.28 Uhr: Ein Bündnis aus Kirchen und Gewerkschaften plant am morgigen Mittwoch Mahnwachen vor vier Schlachthöfen in Schleswig-Holstein. Mit Infoblättern wollen die Teilnehmer die Beschäftigten in der Coronakrise informieren und auf Beratungsmöglichkeiten hinweisen, teilte der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt in der Nordkirche (KDA) am Dienstag mit. Die Mahnwachen sollen in Böklund bei Schleswig, im nordfriesischen Husum, in Satrup bei Flensburg und in Kellinghusen im Kreis Steinburg abgehalten werden. Das Bündnis aus Kirchen und Gewerkschaften kritisiert seit zwei Jahren die Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht und Gesundheitsschutz in der Branche. (epd)
Hoffenheims Behinderten-Fanbetreuer tritt aus Protest ab
12.27 Uhr: Michael Mildenberger tritt wegen des schnellen Neustarts der Bundesliga in der derzeitigen Coronakrise als Behinderten-Fanbetreuer des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ab. Das erklärte der 54-Jährige dem Mannheimer Morgen. „Wenn man wie ich im sogenannten systemrelevanten Bereich arbeitet, pflegebedürftige, geistig Behinderte und/oder psychisch erkrankte Menschen betreuen darf und dabei unmittelbar die Folgen und Konsequenzen der sogenannten Coronakrise erlebt, dann ist es für mich nicht nachvollziehbar, wie ein Verein und die Funktionäre der TSG dieser Wiederaufnahme des Spielbetriebs tatenlos zustimmen und mitwirken“, begründete Mildenberger seinen Schritt. Er hätte sich stattdessen eine klare Positionierung „gegen eine Wiederaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt“ gewünscht. (dpa)
Umweltinstitut fordert biologisch abbaubare Masken
12.15 Uhr: Das Hamburger Umweltinstitut fordert, dass gebrauchte Corona-Masken in biologische Kreisläufe zurückgehen müssten. Statt ein neues Abfallproblem zu schaffen, sollten an Atemschutzmasken entsprechende Umweltauflagen gestellt werden, sagte Institutsleiter Michael Braungart am Dienstag in Hamburg. „Es kann nicht sein, dass die Atemschutzmasken jetzt ein gigantisches Müllproblem verursachen, wo es doch möglich ist, perfekt biologisch abbaubare Materialien zu verwenden.“
Der vom Wirtschaftsministerium errechnete Bedarf von bis zu zwölf Milliarden Atemschutzmasken pro Jahr sowie der hohe Verbrauch an Einmalhandschuhen und anderer Schutzkleidung werde für ein Abfallaufkommen von etwa 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr sorgen. Das wären etwa 7 Prozent der gesamten Hausmüllmenge Deutschlands, die zusätzlich entstehen würden.
Das 1989 gegründete Hamburger Umweltinstitut ist ein gemeinnütziger Verein zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Umweltthemen. (epd)
Fast 300.000 Infektionen in Russland nachgewiesen
11.24 Uhr: In Russland sind nach offiziellen Angaben inzwischen rund 300.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. In den vergangenen 24 Stunden sei die Zahl der landesweiten Corona-Fälle um 9.263 auf 299.941 gestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Die Zahl der Todesopfer habe sich um 115 auf 2.837 erhöht.
Russland steht bei den Infektionen inzwischen weltweit an zweiter Stelle hinter den USA. Die Zahl der Corona-Toten in Russland liegt im internationalen Vergleich sehr niedrig. Kritiker werfen den russischen Behörden allerdings vor, Todesfälle durch das Virus zu verschleiern. Die russischen Behörden bestreiten dies. (afp)
RKI will in sechs Wochen Ergebnisse von neuer Studie haben
11.24 Uhr: Das Robert-Koch-Institut will binnen sechs Wochen Ergebnisse einer neuen Corona-Studie in der baden-württembergischen Gemeinde Kupferzell vorlegen. In den kommenden drei Wochen sollten die 2.000 ausgewählten Studienteilnehmer untersucht werden, etwa drei Wochen danach könnten dann erste Aussagen getroffen werden, sagte Studienleiter Thomas Lampert am Dienstag in Kupferzell. Die vorgelegten Ergebnisse seien repräsentativ für die Bevölkerung in Kupferzell.
Das RKI untersucht an vier besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Orten in Deutschland insgesamt 8.000 Menschen. Mit den Studien soll herausgefunden werden, wie viele Menschen bereits Antikörper gegen das Coronavirus haben. Kupferzell hatte nach einem Kirchenkonzert einen besonders großen Corona-Ausbruch. (afp)
Fahrradbranche lässt Coronakrise schnell hinter sich
10.47 Uhr: Bei Verbandsumfragen zeigten sich zwei Drittel der Händler und 69 Prozent der Werkstätten und anderen Dienstleister überzeugt, im laufenden Jahr den gleichen oder sogar einen höheren Umsatz zu erzielen als im Vorjahr. 54 Prozent der Händler hätten berichtet, dass sich der Absatz bereits normalisiert habe, berichtete der Zweirad-Industrie-Verband am Dienstag in Bad Soden bei Frankfurt.
Die Beschränkungen hatten die Branche in der wichtigsten Verkaufssaison getroffen, dem Frühjahr. Die Nachfrage sei aber nach Wiederöffnung der Geschäfte sofort wiedergekommen, berichteten ZIV, der Bundesverband Zukunft Fahrrad und der Verbund Service und Fahrrad. Das Fahrrad habe als krisensicheres Verkehrsmittel auch neue Zielgruppen überzeugt. Einen Schub hätten digitale Angebote erhalten. (dpa)
Studie: Warmer Sommer wird Pandemie kaum bremsen
10.46 Uhr: Statistische Auswertungen deuteten daraufhin, dass heißeres Wetter und eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung des Virus nur in geringem Maß beeinflussen, hieß es in einer Studie der US-Universität Princeton, die am Montag im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurde. Der Einfluss der klimatischen Bedingungen auf den neuartigen Erreger seien „gering“.
Zwar beeinflusse eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung anderer Coronaviren und der Grippe, im Fall des neuen Erregers Sars-CoV-2 sei aber das Fehlen einer „weitverbreiteten Immunität“ entscheidend, schrieben die Forscher. Daher werde sich das Virus unabhängig von den klimatischen Bedingungen schnell ausbreiten. Auch das Pandemie-Geschehen in warmen Ländern wie Brasilien, Ecuador und Australien liefere Hinweise für diese These. „Es scheint, dass das Klima die Verbreitung (des Virus) derzeit nicht reguliert“, erklärte die Princeton-Forscherin Rachel Baker. (afp)
Tschechien meldet wieder mehr Neuinfektionen
10.21 Uhr: In Tschechien steigt die Zahl der Neuinfektionen so stark wie seit vier Wochen nicht mehr. Mit 111 neuen Fällen in 24 Stunden wurden erstmals in diesem Monat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 100 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde damit die Infektion bislang bei 8.586 Menschen nachgewiesen. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Die Zahl der Toten bleib damit bei 297. (rtr)
Wirtschaftsweise sieht Sparpotenzial bei Mindestlohn
10.00 Uhr: Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, plädiert bei der im Sommer anstehenden Entscheidung über eine Erhöhung des Mindestlohns für Zurückhaltung. „Gerade Branchen mit eher geringen Lohnniveaus sind von der Krise besonders erfasst worden. Meines Erachtens kann deshalb in dieser tiefen Rezession der Mindestlohn nicht weiter erhöht werden“, sagte Feld der WirtschaftsWoche. Der Freiburger Ökonom ist beratendes Mitglied der Mindestlohn-Kommission, die im Juni ihre turnusmäßige Empfehlung an die Bundesregierung formulieren wird. Nach den bisherigen rechtlichen Vorgaben müsste die gesetzliche Lohnuntergrenze zum 1. Januar 2021 auf rund 9,80 Euro steigen. Derzeit liegt sie bei 9,35 Euro. (rtr)
Britische Arbeitslosen-Anträge auf höchstem Stand seit 1996
10.03 Uhr: In Großbritannien ist die Zahl der Arbeitslosenanträge auf den höchsten Stand seit 24 Jahren gestiegen. Von März auf April kletterte sie um 856.500 und damit um 69 Prozent auf 2,1 Millionen und so kräftig wie nie zuvor, wie das nationale Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Der Sprung wäre sogar noch höher ausgefallen, gäbe es nicht das Programm der Regierung, 80 Prozent des Gehalts von Beschäftigten zu zahlen, die von ihren Arbeitgebern in vorübergehenden Urlaub geschickt wurden. „Obwohl nur die ersten Wochen der Beschränkungen abgedeckt sind, zeigen unsere Zahlen, dass Covid-19 einen großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt hat“, sagte ONS-Experte Jonathan Athow. (rtr)
Schleswig-Holstein meldet keine Neuinfektionen
8.57 Uhr: In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden nicht weiter erhöht. Somit beträgt die Gesamtzahl der seit Ausbruch des Coronavirus nachgewiesenen Fälle mit Stand Montagabend nach wie vor 3.002, wie die Landesregierung auf ihrer Webseite mitteilte. Die Zahl der Gestorbenen stieg um 2 auf 128. (dpa)
Maskenpflicht in Israel wegen Hitzewelle gelockert
Empfohlener externer Inhalt
8.46 Uhr: Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Bis zum Wochenende sei es Schülern gestattet, ihre Masken in Klassenräumen abzusetzen, teilte der neue Gesundheitsminister Juli Edelstein am späten Montagabend mit. Auch auf öffentlichen Plätzen sei die Maskenpflicht vorerst ausgesetzt, ausgenommen bei Versammlungen. Der Kampf gegen das Coronavirus sei wichtig, sagte Edelstein, aber auch die Hitzewelle könne gefährlich sein. In Israel werden noch bis einschließlich Donnerstag Temperaturen von knapp 40 Grad Celsius erwartet. (dpa)
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sinkt weiter
8.10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldet 513 Neuinfektionen und damit den zehnten Tag in Folge weniger als 1.000 neue Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 175.210, wie das RKI mitteilt. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 72 auf 8.007 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei etwa 155.700, rund 1.100 mehr als am Vortag. (rtr)
Polen öffnet vermutlich auch am 15. Juni die Grenzen
7.35 Uhr: Die polnische Regierung stellt in Aussicht, die Grenzen am 15. Juni wieder zu öffnen. Sie sehe eine Chance dafür, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung Puls Biznesu. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte erst kürzlich an Polen appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen. Die Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist. (rtr)
Neuseeland bleibt zwei Tage ohne Neuinfektionen
7.21 Uhr: Neuseeland hat den zweiten Tag in Folge keine neuen Infektionsfälle registriert. Es sei aber noch verfrüht, das Land auf Alarmstufe eins zurückzustufen, sagt der Generaldirektor des Gesundheitswesens, Ashley Bloomfield, in Wellington. Erst in der vergangenen Woche hatte Neuseeland die Lage in der Coronakrise auf Alarmstufe zwei zurückgesetzt, so dass Cafés, Geschäfte und Restaurants unter strengen Abstandsregeln wieder öffnen können. Es sei noch ein langer Weg, bis das Land die Stufe eins erreicht habe und damit das Virus eingedämmt worden sei, sagte Bloomfield. (rtr)
Trump droht WHO mit Zahlungsstopp und Austritt
7.01 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat der Weltgesundheitsorganisation im Streit über den Umgang mit der Pandemie mit einem endgültigen Zahlungsstopp und einem Ausstieg gedroht. „Wenn sich die WHO nicht innerhalb der nächsten 30 Tage zu wesentlichen substanziellen Verbesserungen verpflichtet, werde ich mein vorübergehendes Einfrieren der US-Finanzierung für die WHO zu einer permanenten Maßnahme machen und unsere Mitgliedschaft überdenken“, schrieb Trump in einem auf Twitter veröffentlichten Brief an WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO müsse ihre Unabhängigkeit von China demonstrieren. Die US-Regierung habe bereits Reformdiskussionen mit dem WHO-Chef begonnen.
Trump wirft der WHO ein falsches Krisenmanagement und eine zu große Nähe zu China vor, wodurch eine Verschleierungstaktik der Führung in Peking über den Virus-Ausbruch unterstützt worden sei. Er hatte deswegen bereits im vergangenen Monat die US-Zahlungen ausgesetzt. Die WHO weist die Vorwürfe zurück, wie auch China, das wiederholt erklärt hat, transparent und offen über den Virus-Ausbruch berichtet zu haben. Am Montag hatte die WHO erklärt, dass sie eine unabhängige Überprüfung des Umgangs mit der Pandemie plant und dafür auch Unterstützung aus China bekommt. (rtr)
Klöckner fordert höhere Bußgelder in Fleischindustrie
6.57 Uhr: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU, spricht sich für ein härteres Vorgehen bei Verstößen gegen den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der fleischverarbeitenden Industrie aus. Den Unternehmen sollten unter anderem höhere Bußgelder angedroht und eine verbindliche Verantwortung für die Arbeitskräfte auferlegt werden, sagte Klöckner einen Tag vor der Entscheidung im Bundeskabinett über ein Maßnahmenpaket. Unterdessen mahnte Bauernpräsident Joachim Rukwied eine Stärkung der heimischen Landwirtschaft an und warnte vor einer Verlagerung der Fleischindustrie ins Ausland.
Derzeit mehren sich Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie. Die infizierten Mitarbeiter sind meist Werkvertragsarbeiter aus Osteuropa, die bei Subunternehmen beschäftigt und in Sammelunterkünften untergebracht sind. (epd)
Hunderte Deutsche sitzen immer noch im Ausland fest
5.00 Uhr: Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung der Rückholflüge des Auswärtigen Amts sitzen immer noch Hunderte Deutsche im Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr, befindet sich allein in Marokko noch eine „hohe dreistellige Zahl“ rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug- und Fährverbindung in der Coronakrise nicht wegkommen. „In Südafrika gehen wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl“, heißt es aus dem Ministerium. Die Botschaften versuchen weiter in jedem Einzelfall, Rückkehrmöglichkeiten etwa mit den vereinzelten kommerziellen Flügen zu finden. (dpa)
Ex-Rebellenchef Machar für zwei Wochen in Quarantäne
4.39 Uhr: Der Vizepräsident des Südsudan, Riek Machar, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Auch Machars Ehefrau Angelina Teny, die Verteidigungsministerin ist, sowie mehrere Mitarbeiter des früheren Rebellenchefs wurden positiv auf das Virus getestet, wie ein Sprecher Machars am Montag im Onlinenetzwerk Facebook mitteilte. Der Vizepräsident werde sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben. (afp)
Chinas Neuinfektionen bleiben weiter einstellig
03.56 Uhr: Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet binnen 24 Stunden sechs Coronavirus-Fälle, im Vergleich zu sieben tags zuvor. Drei neue Fälle sind nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission durch Einreisen in die Innere Mongolei aufgetreten. Von den drei neuen lokalen Übertragungen befinden sich laut offiziellen Angaben zwei in der nordöstlichen Grenzprovinz Jilin und eine in Hubei, wo das Coronavirus erstmals identifiziert wurde. (rtr)
Bamf steckt 40 Millionen Euro in Digitalunterricht
3.33 Uhr: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) investiert zur Förderung der Integration auch in Zeiten der Pandemie rund 40 Millionen Euro in die Fortsetzung seiner Kurse in digitaler Form. Derzeit nähmen fast 83.000 Zuwanderer an digitalen Integrations- und Sprachkursen teil, sagte die zuständige Bamf-Abteilungsleiterin Uta Saumweber-Meyer den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Das Bundesamt genehmigte bereits rund 7.000 Online-Tutorien und sogenannte virtuelle Klassenzimmer mit Unterricht über Videokonferenzen, wie es diesen Blättern mitteilte. Der normale Unterricht ist derzeit nach Angaben des Bamf für rund 220.000 Zuwanderer unterbrochen. 140.000 davon lernen demnach in allgemeinen Integrationskursen, 80.000 in speziellen Berufssprachkursen. „Wenn wir nicht personell und finanziell die Integrationsbemühungen auch in Zeiten der Pandemie aufrechterhalten, droht eine große Gruppe von Zuwanderern, vor allem Flüchtlinge, beim Ankommen in Deutschland zu scheitern“, warnte Saumweber-Meyer.
Brasilien hat dritthöchste Zahl an Infektionen weltweit
1.37 Uhr: Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 674 neue Todesfälle durch Coronaviren. Insgesamt sind 254.220 Fälle bestätigt. Damit ist Brasilien das Land mit der dritthöchsten Anzahl von Infektionen hinter den Vereinigten Staaten und Russland. Inzwischen sind 16.792 Menschen an Covid-19 gestorben, teilt das Ministerium mit. Die Stadt São Paulo ist nach offiziellen Angaben mit 63.066 Fällen und 4.823 Todesfällen nach wie vor am stärksten von dem Ausbruch betroffen. Rio de Janeiro liegt mit 26.665 Infektionen und 2.852 Todesfällen an zweiter Stelle. (rtr)
Trump nimmt präventiv ungeprüftes Malaria-Medikament
0.00 Uhr: US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben seit eineinhalb Wochen zur Vorbeugung gegen Covid-19 das Medikament Hydroxychloroquin ein – täglich eine Tablette. „Was hat man zu verlieren?“, sagte er vor Journalisten. Trump pries bereits in der Vergangenheit das Anti-Malaria-Mittel an. EU-Experten sehen dagegen keinen Beleg, dass es gegen Covid-19 wirkt. Gegenwärtig laufen mehrere Studie zur Klärung der Frage. Hydroxychloroquin hat Nebenwirkungen und kann etwa zu Herzproblemen führen. (rtr)
US-Behörde plant weitreichende Antikörpertests im Sommer
0.00 Uhr: Die US-Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) wollen im Sommer bis zu 325.00 Bürger aus 25 Ballungsräumen auf Antikörper gegen das Coronavirus testen. Die Untersuchung solle im Juni oder Juli beginnen und etwa 18 Monate andauern, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von beteiligten Wissenschaftlern und einer CDC-Sprecherin. (rtr)
Hier finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der taz zum Thema finden sich in unserem Schwerpunkt Coronavirus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen