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22.10.2024 , 08:08 Uhr
Naja, es ist vielleicht ein bisschen arg pauschalisierend und vereinfachend, aber gleich “zutiefst sexistischer Unsinn“?
Sicher gab es schon immer Spiele wie Sims, die wohl eine halbwegs geschlechtlich ausgeglichene Fanbase haben. Und sicher gibt es auch Nischenprodukte, die sich an eine explizit weibliche Zielgruppe wenden und sicherlich ist auch die Spielerschaft von ‚typisch männlichen‘ Spielen wie Witcher oder Read Dead Redemption (männlicher Protagonist, es wird viel gekämpft und geschossen) im niedrigen zweistelligen Prozentbereich weiblich.
Aber es ist wie beim Fußball: Die richtige Kohle wird mit der einfach viel größeren männlichen Gruppe gemacht, weshalb deren Interessen halt wirtschaftlich interessanter sind.
Meine These war ja eigentlich eine andere: Diese Männer wollen nicht per se Frauen objektivieren, sondern sie wollen beim Spielen in einen Kosmos abtauchen, der weit weg von ihren Alltagserfahrungen liegt. Die These der Autorin ist, dass Frauen das nicht wollen, ich fände es spannend, diese These mal zu überprüfen.
zum Beitrag21.10.2024 , 13:24 Uhr
Videospiele werden für Männer gemacht, weil die sie kaufen und spielen. Und wie der obige Kommentar richtig herausstellt, spielen Männer offenbar gerne attraktive Personen, die romantische Beziehungen mit attraktiven Personen haben. Ob das bei Frauen grundlegend anders ist, wäre eine interessante Frage. Zur Klärung würde sich ein Spiel mit frei generierbarem Hauptcharakter besser eignen als der Witcher, vielleicht Mass Effect oder Baldur´s Gate, in denen zum einen der alter Ego des Spielenden (in Aussehen und Geschlecht) selbst gestaltet werden kann und eine große Anzahl an sehr unterschiedlich aussehenden potentiellen romantischen Partnern zur Verfügung stehen. Wählen Frauen, die solche Spiele spielen, wirklich ein 'natürlicheres' Äußeres und fühlen sich zu den unscheinbareren Partnern hingezogen? Oder spielen sie auch mehrheitlich die heiße Braut und schnappen sich den knackigen Typen? Ich weiß es nicht und fände eine Studie dazu sehr spannend. Meine Vermutung ist aber, dass es für Männer und Frauen an dieser Stelle um Träume, Eskapismus und Immersion geht und nicht um realistische Darstellungen.
zum Beitrag31.08.2024 , 17:37 Uhr
Das Problem ist, dass sich die Immobilienpreise in Dresden, Leipzig oder Potsdam in diesen 35 Jahren etwas dynamischer entwickelt haben als das Lohnniveau der Menschen, die dort leben.
zum Beitrag29.08.2024 , 18:53 Uhr
Ein sehr, sehr wichtiger Punkt. Während man immer stark auf die Unterschiede im Gehalt und der Rente fokussiert, gerät der tatsächliche Elefant der Ungleichheit aus dem Blick: die Besitzverhältnisse. Aber das ist für den Westen auch immer irgendwie ein unangenehmes Thema, dass diese ganzen Chemnitzer Nazis ja monatlich Miete auf gutbürgerliche westdeutsche Bankkonten bezahlen, dass die achsowitzige linke Forderung "Sachsen raus aus Deutschland", wollte man sie denn tatsächlich umsetzen, auf entschiedenen Widerstand der westdeutschen Immobilienbesitzer stoßen würde.
zum Beitrag02.02.2023 , 17:45 Uhr
"Wir sind dennoch weiterhin der Überzeugung, dass reine Individualkritik nicht zu den großen Veränderungen beitragen wird, die wir so dringend benötigen." Das ist gut, denn ihr habt der Individualkritik, die die Letzte Generation am Verhalten von Autofahrern übt, öffentlichkeitswirksam den Stecker gezogen. Die Leute, die das von Anfang an eine blöde Protestform fanden, werden es begrüßen.
zum Beitrag31.03.2022 , 13:26 Uhr
"Nürnberg 2.0", echt jetzt? Halten sie mal den Ball flach Herr Feddersen. Sie wissen genau, dass es Unsinn ist den Ukrainekrieg mit WK 2 gleichzusetzen. Putin ist verantwortlich für das Führen eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs bei dem höchstwahrscheinlich Kriegsverbrechen begangen werden. So allein ist er mit dieser Verantwortung unter den Staatschefs der letzte Jahrzehnte nicht.
zum Beitrag04.03.2022 , 12:50 Uhr
"Der Ölboykott der USA gegenüber Japan war ein relevanter Grund für den Kriegseintritt Japans 1941." Ein schlechter Vergleich. Fehlende Ressourcen lassen sich nunmal sehr gut durch das Überfallen ressourcenreicher Nachbarstaaten organisieren. Wohingegen fehlende Devisen nicht so einfach durch Überfälle und Territorialkriegen zusammengeräubert werden können.
zum Beitrag14.02.2022 , 12:20 Uhr
Na bei ihnen wackelt aber auch ordentlich der Schwanz mit dem Hund. Glauben sie wirklich, dass Putin, nachdem er deutsche Zeitungen oder US-Geheimdienstbericht gelesen hat sagt "Wenn ihr so gemeine Sachen über mich schreibt, dann marschiere ich eben doch ein" ? Der Krieg wird beginnen, wenn Putin und sein Stab ihn beginnen wollen und er wird nicht beginnen, wenn sie das nicht wollen. Die Relevanz irgendeines 'Herbeischreibens' ist dabei vernachlässigbar.
zum Beitrag06.02.2022 , 09:22 Uhr
Von welchem Sonderstatus der Russlanddeutschen sprechen sie?
zum Beitrag04.02.2022 , 19:23 Uhr
Das Argument „Es kann keine Apartheit sein, solange es nicht so schlimm ist wie in Südafrika“ erinnert dann doch stark an das Argument „Es kann kein Antisemitismus sein, solange niemand sagt: 'Die Juden sind unser Unglück!'“
zum Beitrag24.01.2022 , 16:39 Uhr
Der verlinkte Text liest sich eindeutig als Plädoyer für die Einstaatenlösung (dass dem Autor der BDS nicht radikal genug ist steht da nirgends). Der Autor glaubt, dass es Israelis und Palästinensern besser gehen wird, wenn sie gemeinsam in einem säkularen Staat leben. Das kann man bezweifeln, man kann die Einstaatenlösung grundsätzlich ablehnen, aber Herr Gutmair schreit lieber „antisemitischer Antizionismus!“ Dann muss man praktischerweise ja auch keine Argumente mehr liefern, das scheint sowieso nicht Hern Gutmairs Stärke zu sein: „Dass Teile der britischen Gesellschaft und insbesondere ihre BBC ein Problem mit Juden haben, is nothing new, man muss ja nur Jeremy Corbyn zuhören oder eben BBC schauen“ Beweisführung abgeschlossen. Dass die BBC und Teile der britischen Gesellschaft vor 80 Jahren die waren, die mit Jazz, Nachrichten und Lee-Enfield Gewehren gegen den Faschismus gekämpft haben – geschenkt. Wir, die Enkel der Faschisten, wissen eben immer noch am besten, was Antisemitismus ist. Und wir erklären es gerne allen, die sich unserer besonderen historischen Verantwortung nicht stellen wollen.
zum Beitrag16.01.2022 , 09:42 Uhr
"Oder müsste es nicht vielmehr heißen, so manche Kunstfunktionäre laden gern ein, wer den eigenen stereotypen Vorstellungen einer Kritik an „dem“ Kapitalismus und Israel entspricht. All die anderen vermögen sie oft nicht, als „authentische“ Subjekte zu erkennen."
Auf der documenta Seite documenta-fifteen....er-kuenstlerinnen/ finden sich grob geschätzt 60-70 Künstler(-gruppen), davon sind die hier beanstandeten 'A question of funding' exakt eine. Bleiben eine ganze Menge authentische Subjekte ohne Israelbezug übrig, Herr Fanizadeh.
zum Beitrag21.11.2021 , 23:09 Uhr
1. Niedlich; Als ob die USA nur bei Leuten intervenieren, die das aber auch wirklich verdient haben.
2. Geht an meinem Punkt vorbei. Der ist: Der Iran will konkrete Dinge (Sicherheitsgarantien, Ende der Sanktionen, ungestört regionaler Hegemon werden). Wer etwas will, mit dem kann man verhandeln.
zum Beitrag21.11.2021 , 14:32 Uhr
2002 setzte George W. Bush den Iran zusammen mit Nordkorea und dem Irak auf seine 'Achse des Bösen'. Ein Jahr später marschierten die USA im Irak ein. Seitdem verstärken die beiden übrigen 'Achsenmitglieder' ihr Bemühen, sich atomar zu bewaffnen. Man verharmlost nicht die Regime in Teheran und Pjöngjang wenn man feststellt, dass sie ein nachvollziehbares Bedürfnis haben, den Preis für alle zukünftigen Invasionen möglichst hochzutreiben. Denn es ist anzunehmen, dass die USA Saddam Hussein nicht angegriffen hätten, wenn er in Besitz der unterstellten Massenvernichtungswaffen gewesen wäre.
Das ist doch die Stelle, an der der ursprüngliche Atomdeal mit dem Iran angesetzt hat: Ihr wollt etwas von uns: Sicherheit und Ende der Sanktionen und wir wollen etwas von euch: Ende der atomaren Bewaffnung. Der Autor schlägt vor, dass Israel es auch auf diesem Weg versuchen sollte. Sollte das funktionieren, wäre es im Interesse der israelischen Sicherheit. Haben die Foristen, die das für hoffnungslos naiv halten denn einen Gegenvorschlag?
zum Beitrag11.11.2021 , 10:12 Uhr
@Normalo
zum Beitrag11.11.2021 , 09:12 Uhr
Den 'Umverteiler' finde ich etwas ungerecht, immerhin habe ich nur darauf hingewiesen, dass Anreize zum Konsum volkswirtschaftlich sinnvoller sind als Anreize zur Bildung großer Vermögen. Ihr Gegenargument ist das scheue Reh Kapital. Dazu nur zwei Punkte
- Das wird seid Menschengedenken bei jedem nur moderat sozialdemokratischen Steuervorschlag prophezeit, ist bisher noch nie im prophezeiten Umfang passiert. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, dass Deutschland nicht nur rasend ungerechte Umverteilungsgesetzgebung, sondern auch stabile Infrastruktur, funktionierende Verwaltung, politische Stabilität, öffentliche Sicherheit und einen funktionierenden Rechtstaat zu bieten hat – alles gesunde Lebensbedingungen für das scheue Reh Kapital.
- Menschen sind nicht ganz so mobil wie Kapital. Die haben persönliche Beziehungen, Geschwister, Kinder und Enkel. Sicher, Trotz gegenüber unserem deutschen Reichenhass ist ein starkes Motiv, aber auch nicht das einzig wichtige.
Ansonsten gönne ich jedem, der sich seine Villa im Tessin hart erarbeitet hat, diese voll und ganz – ich habe also ein Herz für Republikflüchtlinge.
zum Beitrag10.11.2021 , 16:30 Uhr
Aber wenn Oma und Opa ihre Knete tüchtig auf den Kopf hauen, profitiert ihr Lieblingsitaliener, das Spa-Hotel, der Möbelschreiner, Delikatessenhändler, Autoverkäufer und Edelschneider um die Ecke - und Vater Staat, der Konsum momentan anders besteuert als Vermögen. Wenn Oma und Opa dasselbe Geld in ihre zweite Eigentumswohnung stecken, profitiert erstmal nur ihr Makler. Auch wenn sich die finanzpolitischen Träume des Autors so vielleicht nicht umsetzen lassen, ist das erste Modell volkswirtschaftlich auf jeden Fall vorzuziehen.
zum Beitrag27.07.2021 , 07:12 Uhr
"Doch auch wer das Wort nutzt, um auf diskriminierende Inhalte aufmerksam zu machen, beleidigt, triggert und verletzt Schwarze Menschen." Diese Voldemordisierung des N-Worts hat nicht dazu geführt, dass das Wort verschwindet, sondern dazu, dass es mehr Macht bekommt. Und die Prämisse, dass Schwarze Menschen nicht unterscheiden könnten, ob das Wort in einer beleidigenden oder auf Diskriminierung aufmerksam machenden Absicht benutzt wird ist zutiefst rassistisch.
zum Beitrag08.07.2021 , 22:15 Uhr
„Im Gegensatz zu „Pao Pao“ wirkt Mimi Tea weniger hip, dafür so süß wie Bubble Tea." - „Manche nehmen zu viel Eis, das verringert den Geschmack. Mein Tipp lautet: Nehmt nicht zu viel Eis“ Ich hoffe, Louisa Zimmer hat für dieses klebrige Stück Investigativjournalismus ein lebenslanges Bubbletea-Abo bei Pao Pao bekommen. Und taz: ich dachte Anzeigen und redaktioneller Teil wären bei euch streng getrennt.
zum Beitrag10.05.2021 , 09:06 Uhr
Das Dilemma ist doch, dass Palmer einerseits ein aufmerksamkeitssüchtiger Troll ist, der sich mittlerweile auf einem Kreuzzug gegen die 'Diskurspolizei' wähnt, also mit seinen Provokationen wohl auch nicht aufhören wird. Andererseits ist er halt in der grünen Kernkompetenz Umwelt- und Klimaschutz ein ziemlicher Überperformer (Tübingen klimaneutral 2030). Mit diesem Dilemma umzugehen ist für die Grüne Partei natürlich schwierig. Dass das Berliner Spitzenpersonal ziemlich unsouverän sofort losgetwittert hat, anstatt erstmal die Klappe zu halten und intern mit Landesverband und Palmer selbst zu kommunizieren, lässt für den kommenden Wahlkampf aber Böses erwarten.
zum Beitrag04.03.2021 , 09:16 Uhr
Einfach machen sie es sich aber auch: Die NSDAP hatte im November 1932 keine parlamentarische Mehrheit, auch nicht mit ihrem späteren 'Koalitionspartner' DNVP zusammen. Hitler konnte nur Reichskanzler werden, weil ihn Hindenburg dazu ernannte. Diese Ernennung war eine Entscheidung Hindenburgs und von dieser Verantwortung können weder Sie noch seine Fans bei der Northeimer CDU ihn freisprechen.
zum Beitrag04.03.2021 , 09:03 Uhr
Hier hat niemand behauptet, dass Konservativismus = Nationalsozialismus ist. Nur, dass "Teil unserer Geschichte" zu sein keine ausreichende Begründung ist, um eine Straßenbenennung zu rechtfertigen. Bei der allseits bekannten deutschen Geschichte ist diese Begründung nahezu absurd.
zum Beitrag01.02.2021 , 08:43 Uhr
Da bewegen sich Robinhood et al. aber auf extrem dünnen Eis. Wie wollen sie ihren einzelnen Kunden denn nachweisen, dass diese sich abgesprochen haben und nicht einfach einen Trend hinterhergelaufen sind? Schon um nicht selbst in den Verdacht der Marktmanipulation zu geraten hätten sie das Problem dann an die dafür zuständige SEC weiterleiten müssen anstatt selber auf höchst dubiose Weise (wir sperren euch nicht komplett, verkaufen könntet ihr schon noch) tätig zu werden.
zum Beitrag30.01.2021 , 23:57 Uhr
Es hat aber nicht die Aufsicht eingegriffen - die hätte dann ja auch den Handel für alle Beteiligten unterbinden müssen. Es hat ein Dienstleister seinen eigenen Kunden verboten weiterzukaufen, während die verzweifelten Fonds schön weiterhandeln konnten - das würde ich als Manipulation bezeichnen, oder um einen Texanischen Staatsanwalt zu zitieren: "Das stinkt nach Korruption."
zum Beitrag29.01.2021 , 20:15 Uhr
Puh, ganz schön arroganter Ton. Sie wissen doch über die Motive der investierenden Kleinanleger gar nichts. Vielleicht ging es den meisten davon tatsächlich um die Genugtuung, in diesem System Selbstwirksamkeit des eigenen Handelns zu erfahren. Und das haben sie allemal. Melvin Capital kurz vor der Pleite, Robinhood u.a.. versuchen panisch, den Markt zu manipulieren und in den USA gibt es einen politischen Aufschrei, der Ted Cruz AOC zustimmen lässt. Das muss man als 'naiver Kleinanleger' erstmal hinkriegen.
zum Beitrag15.12.2020 , 12:31 Uhr
Werwill daswissen so
"Hört endlich auf, die auslöschung des "jüdischen staates" zu fordern"
und bds und linksdeutsche so
"das fordern wir doch gar nicht"
und Werwill daswissen
"Tut ihr wohl. Hört auf damit!"
und bds und linksdeutsche
"Wie sollen wir mit etwas aufhören, was wir gar nicht tun?"
und Werwill daswissen so:
"Sie lügen! Es stimmt einfach nicht, ist faktisch falsch und wird auch durch wiederholung nicht "richtig""
So sehr und andauernd wie sich die Katze an dieser Stelle in den Schwanz beißt hat so schon längst keinen Schwanz mehr.
zum Beitrag13.12.2020 , 14:25 Uhr
Ich bestreite nur, dass die Forderung nach der Rückkehr dieser Flüchtlinge (die ich nicht teile) mit dem Begriff "antisemitischer Vernichtungswunsch" treffend beschrieben ist. Da leiert der Begriff 'Vernichtungswunsch' so ein bisschen aus.
zum Beitrag13.12.2020 , 09:55 Uhr
Tu ich.
Einen schönen dritten Advent und bleiben Sie gesund.
zum Beitrag12.12.2020 , 22:47 Uhr
@ Werwill daswissen: Also mir sind die bpb oder das Goethe-Institut bisher nicht als Einrichtungen aufgefallen in denen antisemitische Vernichtungswünsche artikuliert werden.
Ich fände es ja besser, Menschen wie Jill Stein, Elia Suleiman oder Githa Hariharan weiter zu Veranstaltungen einzuladen und dann mit Ihnen darüber zu sprechen, wie schwer erträglich gewisse Mitglieder, Äußerungen und Verhaltensweisen im BDS-Kontext sind und wie sie dazu stehen.
Die Gleichung „Alle die was mit dem Laden zu tun haben hegen antisemitische Vernichtungswünsche“ ist mir doch ein bisschen zu simpel.
@Jim Hawkins: Eine Menschengruppe, zu der unter anderem auch Hedy Epstein und Desmond Tutu gehören als „Gesocks“ zu bezeichnen, das kann man natürlich machen, man könnte es aber auch lassen.
zum Beitrag11.12.2020 , 12:40 Uhr
Nein, ich diskutiere nicht mit Holocaustleugnern, aber:
Erstens ist Holocaustleugnung in Deutschland ein Straftatbestand und BDS wurde meiner Kenntnis nach noch nicht als kriminelle Organisation definiert.
Zweitens bin ich keine staatliche Institution zu deren Aufgaben es gehört auch kontroverse Diskussionsveranstaltungen zu verschiedenen Themen zu organisieren.
Der Vergleich ist also etwas apfelbirnig.
zum Beitrag11.12.2020 , 09:12 Uhr
Die wollen weiterhin mit Personen reden können, die irgendwann gesagt haben: „Ich teile die Ziele von BDS“. Damit unterstützen sie erstmal noch gar nichts außer ihrer eigenen Arbeit. Der Bundestagsbeschluss greift in diesem Zusammenhang ziemlich weitreichend in die Arbeit dieser Institutionen ein. Dass die das nicht gut finden, ist nachvollziehbar.
@Jim Hawkins: Wenn es einen vergleichbaren Bundestagsbeschluss zur AfD gäbe, dürfte das Goetheinstitut keine Menschen mehr einladen, die zugegeben haben, AfD-Wähler zu sein (weil sie dann ja deren Ziele unterstützt hätten). Bei aller Verachtung für die AfD fände ich das, gelinde gesagt, problematisch.
zum Beitrag06.12.2020 , 13:20 Uhr
Heißt das, man wird als Religionsgründer schneller Terrorist als als Verteidigungsminister?
zum Beitrag04.12.2020 , 23:00 Uhr
Das hat man jetzt davon, wenn man sie füttert. Nach ihrer von wem auch immer losgetretenen Definition sind wohl auch Barack Obama und Peter Struck Terroristen - welchen Sinn hat dieser Begriff dann noch?
zum Beitrag04.12.2020 , 22:50 Uhr
Hab ich in der Tat, umso mehr verwundert mich, wie unreflektiert die 'Werte der Aufklärung' hier auch von Ihnen hoch und runter fetischisiert werden. Und ob etwas Appeasement oder Entspannungspolitik war, kann man leider immer nur hinterher feststellen.
zum Beitrag04.12.2020 , 11:12 Uhr
Ich habe zum Thema Riegelgender nicht viel zu sagen und wollte nur kurz meiner Bewunderung ob der Schönheit dieses Textes Ausdruck verleihen. Chapeau für diese Sternstunde des Riegeljournalismus!
zum Beitrag04.12.2020 , 07:53 Uhr
Eine sympathisch friedliebende Einstellung. Dann ist aber auch Karl der Große Terrorist - oder sie weniger Pazifist als rassistischer Troll.
zum Beitrag03.12.2020 , 14:45 Uhr
Das mit der Meinungsfreiheit habe ich unterstellt. Ich meinte, es aus den bisherigen Kommentaren herausinterpretieren zu können, habe mich da wohl geirrt.
Ich finde übrigens nicht, dass Sie oder ich uns in Zukunft häufiger von Vergewaltigungen distanzieren müssen. Dass die Gesellschaft solange annimmt, dass wir gegen Vergewaltigungen sind, bis wir Anlass zu anderweitigen Vermutungen geben – das ist für mich ein guter und gesunder Zustand. Ich würde dieses Privileg nur gerne auch unseren Muslimen angedeien lassen.
„Ich unterstelle doch nicht Millionen eine Affinität zum Terrorismus.“ Tun Sie nicht, habe ich auch nicht behauptet. Aber die verlinkte Karikatur von Kurt Westergaard tut es. Und ich meine, das diese Karikatur menschenfeindliche Ka**sch**ße ist (sehe ich bei den meisten Hebdo-Karikaturen übrigens nicht so) und das die konservative Jyllands-Posten sie veröffentlicht hat, mit dem Ziel, Menschen zu provozieren uns zu verletzen. Sie durfte das zweifellos. Ich finde aber nicht, dass diese Karikatur als Nagel taugt, an dem wir die Werte der Aufklärung aufhängen sollten.
Um mich kurz selbst zu zitieren „Ich denke, dass die schmerzhafte Debatte, was Islamismus mit dem Islam zu tun hat und was nicht, von Muslimen geführt werden muss, ich kann das aber als Nichtmuslim nicht verordnen.“ Ich plane also kein „Multi-Kulti-Straßenfest“ (übler Griff in die CDU-Propagandabegriffs-Mottenkiste btw. ; ) ), ich sehe, dass da ein Problem ist. Was ich nicht sehe ist, dass das „Wir-gegen-die“, „Aufklärung oder Barbarei“, „Kein Fußbreit dem...“ das hier von einigen Foristen bemüßigt wird (nicht explizit Ihnen), uns bei der Lösung dieses Problems weiterhilft.
Um aus dem sehr schönen von ihnen verlinkten Interview zu zitieren: „Es geht nicht um einen Kampf gegen die Muslime, sondern um einen Kampf um die Muslime.“
zum Beitrag03.12.2020 , 11:46 Uhr
Ja nicht wahr, köstlich diese postkolonialen Kitschköpfe mit ihrer verrückten Idee, dass die Universalsetzung europäischer Werte in den letzten paar Jahrhunderten eine Menge Unheil angerichtet hätte.
zum Beitrag03.12.2020 , 11:04 Uhr
@Jim Hawkins, 03.12., 08:36
Zu 1: Für viele Liberale außerhalb Deutschlands ist das Recht, den Holocaust zu leugnen, eine von der Meinungsfreiheit gedeckte Nachtigall, für die meisten von uns Deutschen eher eine strafbare Eule. Auch der Volksverhetzungsparagraph greift in die Meinungsfreiheit ein – ich finde, zu Recht. Will sagen: So universell, wie sie glauben, sind ihrer Menschenrechte vielleicht gar nicht. Und deshalb empfinde ich die Parole: „Für die universellen Menschenrechte!“ in einem deutschen taz-Forum eher als das: www.youtube.com/watch?v=HHDKmASkSrc Stattdessen fände ich es hilfreich, konkret zu bleiben: Wo gefährden die im Artikel geäußerten Gedanken denn die Meinungsfreiheit?
Zu 2: Sie müssen nicht auf eine Widerauferstehung der RAF warten. Stellen sich einfach die Frage, warum sie noch nie einen Artikel mit der Überschrift „Dröhnendes Schweigen der Deutschen Männer nach Vergewaltigung in XY“ gelesen und noch nie eine Talkshow mit dem Thema „Ist Testosteron mit dem Grundgesetz vereinbar?“ gesehen haben. Wie halten sie es mit der öffentlichen Distanzierung zu der Gewalt, die vom Rand unserer Gruppe „Mann“ ausgeübt wird?
Zu 3: Finde ich ein bisschen böswillig, Mörder und Terrorsiten werden rechtstaatlich verfolgt und bestraft, ich erinnere mich nicht, irgendwo gefordert zu haben, daran etwas zu ändern. Auch habe ich niemandem Hass unterstellt und lediglich meiner Meinung Ausdruck verliehen, dass es bessere Möglichkeiten gibt, religiöse Vorstellungen oder von mir aus Kopftücher zu kritisieren, als so brightsblog.files....ed_karikatur_7.jpg Millionen Gläubigen eine Affinität zum Terorismus zu unterstellen.
zum Beitrag02.12.2020 , 14:38 Uhr
Vorschlag 1: Wir sollten weniger über Werte reden. Das ist ein schwammiger Begriff. Und gerade bei der Meinungsfreiheit ist da dem einen sin Uhl was dem anderen sin Nachtigall. Wir haben ein Problem mit radikalen Verbrechern und wir haben Angst, dass uns unser Staat vor diesen nicht beschützen könnte. Das ist okay und hoffentlich größtenteils unbegründet.
Vorschlag 2: Wir sollten mit diesem Bekenntniszwang aufhören. Wir sollten aufhören zu fragen „Wie viele Muslime waren denn auf der Gedenkdemo, wie viele muslimische Verbände haben denn dazu aufgerufen?“ Ich denke, dass die schmerzhafte Debatte, was Islamismus mit dem Islam zu tun hat und was nicht, von Muslimen geführt werden muss, ich kann das aber als Nichtmuslim nicht verordnen. Ansonsten gilt, wer nicht davor mit Verbrechern sympathisiert hat, muss sich von deren Verbrechen auch nicht distanzieren. Die Grundannahme, dass man Verbrechen ablehnt, gilt auch für Muslime.
Vorschlag 3: Wir machen ansonsten so weiter, blasen uns dabei aber nicht immer so auf. Karikaturen dürfen ja veröffentlicht und Kopftücher kritisiert werden. Wir stehen dabei aber nicht auf den brennenden Barrikaden der Meinungsfreiheit, wir stehen in einem ziemlich reichen, satten und sicheren Land, in dem mehr Menschen bei Autounfällen als bei der Verteidigung ihrer Werte sterben. Diese Entspanntheit könnte es uns ermöglichen, unsere Kritik zu formulieren, ohne dabei beleidigen zu wollen – zwingen kann und sollte uns dazu natürlich niemand.
zum Beitrag02.12.2020 , 09:50 Uhr
Wow, da sind aber wieder eine Menge Clash of Cultures-Krieger im Forum am Start. Klar, kann man das alles als epischen Kampf zwischen uns tapferen wertegeleiteten Europäern gegen die religiöse Intoleranz sehen. Man blendet dabei aber zwei Dinge aus:
1. Wir Europäer haben eine lange Tradition darin, unsere Werte universell zu setzen (gerade der Kampf gegen religiöse Rückständigkeit ist eine klassische Begründung des Kolonialismus). Und diese Tradition hat letztendlich mehr Menschen das Leben gekostet als der moderne islamistische Terror. Das sollte uns zumindest vorsichtig machen.
2. Es leben in Europa mehrere Millionen Menschen, die Terrorismus verwerflich finden und sich von solchen Karikaturen zutiefst verletzt fühlen. Wir brauchen diese Menschen um den Kampf gegen die Terroristen zu gewinnen, aber wir verlieren sie mit knallharter Kulturkämpfer-Rhethorik. Darauf macht der Artikel zu recht aufmerksam.
zum Beitrag19.11.2020 , 22:34 Uhr
Naja, wir werden hier nicht den Nahostkonflikt lösen. Aber ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: ein Ende des Siedlungsbaus würde Israels Existenz nicht gefährden. Und es würde unabhängig von der ganzen Komplexität dieses Konfliktes doch die Gesamtsituation verbessern. Außer für die religiöse Rechte in Israel und für all die oben genannten Antisemiten.
zum Beitrag19.11.2020 , 16:03 Uhr
Alles wahr, Israel ist dabei, diesen Konflikt zu gewinnen. Umso weniger verstehe ich ihre "Es ist unlauter Israel für seine Siedlungspoltitk zu kritisieren"-Haltung.
Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass die Siedlungen das einzige Problem auf dem Weg zum Nahostfrieden darstellen. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass Hamas und korrupte Palästinenserführung die einzigen Probleme darstellen. Wenn die morgen weg wären, hätten wir immer noch einen ungelösten Territorialkonflikt. Und in dem gibt es keine Guten und keine Bösen.
zum Beitrag19.11.2020 , 14:35 Uhr
Ihre Argumente mit den Doppelstandards greifen ja auf ganz vielen Ebenen, nur eben nicht bei der Siedlungspolitik. Dass sich da Antisemiten drüber freuen, mag sein. Es ändert aber nichts daran, dass die israelische Regierung, wenn sie wöllte, morgen mit dem Bau neuer Siedlungen aufhören könnte.
Neue Siedlungen zu bauen und Gebiete zurückzugeben ist nicht dasselbe. Die Sache mit den schlechten Erfahrungen ist ein schwieriges Argument, da der Gaza-Rückzug unter Scharon jetzt auch keine wirklich strategisch ausgearbeitete, politisch durchdachte Meisterleistung war. Sowas kann man besser machen, wenn man verhindern will, dass dabei ein Machtvakuum entsteht, welches die Hamas mit Handkuss zu füllen weiß.
zum Beitrag19.11.2020 , 13:14 Uhr
Das stimmt ja, aber das der UN-Menschenrechtsrat eine Witzveranstaltung ist, sagt noch nichts über den Internationalen Gerichtshof aus, oder? Und wenn doch, dann müssten sie den Zusammenhang erst noch erklären. Ein simples "ist doch alles UN und damit schlecht" bringt sie in sehr ungute Gesellschaft.
Staaten wie Saudi Arabien und der Iran können keine legitimen Aussagen zur Menschenrechtslage im Nahen Osten treffen. Und die israelische Siedlungspolitik ist mit keinem sinnvollen Argument verteidigbar. Beide Sätze stimmen.
zum Beitrag11.11.2020 , 19:43 Uhr
Wie unangenehm für ihr simples Weltbild, dass am Samstag hier in Leipzig Dortmunder Nazis zusammen mit Stuttgarter Verschwörungshanseln demonstriert haben. Wenn der Westen also seine Pfeifen für sich behalten hätte, hätten wir hier im Osten ein entspannteres Wochenende gehabt.
zum Beitrag10.11.2020 , 19:38 Uhr
Als Leipziger macht mich dieser Kommentar ziemlich wütend. Wir haben hier tiefenentspannte Nazis auf der Straße und wir haben eine große Anzahl an Menschen die finden, dass so ein bisschen Nazi sein jetzt doch auch nicht so schlimm ist (dass diese Menschen plötzlich aus Stuttgart und nicht aus Chemnitz kommen ist allerdings neu). Sagen sie uns doch bitte, wie wir mit diesem Problem umgehen sollen, wenn Wasserwerfer außerhalb von Connewitz Tabu sind. Denn das Modell 'Auch zu Nazis einfach mal nett sein' fährt unserer sächsische CDU + Polizei schon seit Jahrzehnten, das hat die Sache eher schlimmer gemacht.
zum Beitrag08.11.2020 , 16:55 Uhr
Sorry, I don't get you point. Weiter unten haben andere schon ausgeführt warum sich das für Coronaleugner und Nazis als absoluter Triumph angefühlt haben muss. Wo setzt ihre Sprachkritik jetzt eigentlich an?
"Nur - weil die Bullerei - rechtsstaatlich sauber - nicht den Hammer rausholt?!" Ab wann wäre es denn ihrer Meinung nach rechtstaatlich sauber den Hammer rauszuholen? Fragt ein interessierter Leipziger, der vor Nazis in der Innenstadt mehr Angst hat als vor brennenden Mülltonnen in Connewitz.
zum Beitrag27.10.2020 , 09:47 Uhr
Der verlinkte Artikel ist eine sehr ausgewogene und kenntnisreicher Beitrag zu Thema - Danke dafür.
Hätten sie ihren Beitrag nicht auch so ausgewogen halten können? Das Thema des Artikels hat nichts, aber auch gar nichts mit den Schüssen israelischer Soldaten auf einem türkischen Schiff vor zehn Jahren zu tun. Im deutschen Schulunterricht werden antisemitische Karikaturen behandelt. Das ist auch gut so, weil es in diesem Land eine lange antisemitische Tradition gibt und Schüler in der Lage sein sollten, deren Zeichen- und Bildsprache zu erkennen. Dann erkennen sie vielleicht auch die argumentativen Absichten von Leuten, die unter Artikel über Laizismus-Debatten in Frankreich doch wieder eine "Aber eigentlich ist Israel schuld"-Volte unterbringen.
zum Beitrag06.10.2020 , 08:28 Uhr
"Israel ist auf geraubten (sic) Land aufgebaut" - Da sie hier bewusst nicht von den Siedlungen sondern von Israel als ganzem sprechen, muss man ja wohl davon ausgehen, dass sie genau zu jenen Menschen gehören, die Israel das Existenzrecht absprechen. Was das für Menschen sind, haben sie ja schon selber geschrieben.
zum Beitrag05.10.2020 , 12:10 Uhr
"Make Israel, the West Bank an the Gaza Strip one country and you will resurrect the Jewish-Arab conflict of the 1930s, [...] The result won't be liberal democracy; it will be civil war." Diese düstere Dianiose klingt für mich nicht wie eine Empfehlung der Einstaatenlösung. Hat sich da seit 2012 etwas in seiner Analyse geändert?
zum Beitrag04.10.2020 , 20:32 Uhr
Und hat er auch irgendeinen Ausweg aus diesem Dilemma vorgeschlagen? Ansonsten klingt das nämlich nach einer fundierten Begründung der aktuellen israelischen Regierungspolitik: Wenn ich mich zwischen Bürgerkrieg und Apartheit entscheiden muss - da weiß ich doch, was ich wähle.
Die Briten als referee find ich ja niedlich. Das wäre dann wohl ein Schiedsrichter, der vor Beginn der Partie beiden Mannschaften verspricht, dass sie gewinnen werden, sich dann wundert, wenn gegen Ende der zweiten Halbzeit Chaos ausbricht, sich schließlich in die Kabine zurückzieht und die FIFA bittet, das Spiel doch zu Ende zu pfeifen.
zum Beitrag02.10.2020 , 09:01 Uhr
Wird wohl das gewesen sein: juedischerundschau...-marx-strasse.html Der Verdacht ist hier wohl eher, dass der CDU-Mann seinen Antikommunismus mit Legitimität aufpumpen will, indem er betont, dass diese Forderung "aus der jüdischen Gemeinde" kommt.
Die jüdische Gemeinde selbst hat mal wieder niemand gefragt, was sie von einem offenen Brief in der Jüdischen Rundschau hält.
zum Beitrag16.09.2020 , 08:50 Uhr
Puh, ganz schön westdeutscher Artikel. Wenn Rostocker kein Lübzer trinken ist das Zeichen ihrer Verbohrtheit. Wenn Kölner kein Alt trinken ist das Lokalkolorit. Wenn Werner Schulz Wunderlichkeiten über die fehlende deutsche Sprache im Grundgesetz salbadert, ist das ein Symptom ostdeutscher Dauerbeleidigtheit. Mit solchen Artikeln und dieser Haltung verliert ihr die Jungen auch.
zum Beitrag10.09.2020 , 00:32 Uhr
Huch, das wird ja alles immer verwirrender ich muss jetzt mal ein paar klärende Fragen stellen:
Sie legen Wert darauf, dass sie dem deutschen Michel lediglich knuteliebenden Untertanengeist unterstellt haben, den Islamisten jedoch konkreten Faschismus?
Sie würden gerne die Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen national und nicht global anhand der Diskussionen im taz-Forum diskutieren??
Sie glauben, dass die Täter von Halle und Hanau gemordet haben, weil HY in ihrer Kolumne die Polizei beleidigt hat???
Ich meine, ich weiß mittlerweile wirklich nicht mehr worüber wir reden, sie kommen ständig von Stöckchen auf Zweigchen und machen an jeder Ecke das nächste große Fass auf.
Um die Sache noch mal einzufangen: mein ursprünglicher Kommentar war eine scherzhafte Replik auf ihr “der untertan liebt seine knute, ohne geht es schließlich nicht, weil es schon immer so war”. Ich fand das ein bisschen over-the-top, weil mir einfach ein paar Gründe einfallen, die HY-Kolumne eher doof zu finden, die nichts mit “ich werde gern beherrscht” zu tun haben. Hätte ich gewusst wie sehr sie mein noch-ein-bisschen-weiter-over-the-top-heben zu “sind doch alles Faschisten” trifft, hätte ich es sein lassen - ganz ehrlich.
zum Beitrag09.09.2020 , 20:16 Uhr
Da ich mich an keine deutschen Mohammed-Karikaturen erinnern kann und mir in diesem Kontext nur dänische und französiche einfielen, war ich an der Stelle auf Internationalisierung angewiesen. Dass sie, der die Karikaturen ja ins Spiel gebracht hat, nun leicht besserwisserisch auf einem essentiellen Unterschied zwischen national und global bestehen, lässt mich etwas ratlos zurück.
Meistens haben Form und Inhalt ja etwas miteinander zu tun aber wenn sie hier auf Trennschärfe bestehen, bittesehr: Die islamistische Wut über die Karikaturen speiste sich ja immer aus dogmatisch-religiösen Quellen, welche für solcherlei Tun (Darstellung und Verhöhnung des Propheten) die Ermordung des Übeltäters als legitime Konsequenz darstellen.
Die Empörung über die Kolumne hingegen speist sich nun aus den unterschiedlichsten Quellen und eine davon mag sicher auch die obrigkeitsanbiedernde Weltsicht, dass man so mit der guten Polizei keinesfalls umgehen darf, sein. Die dogmatische Konsequenz, dass es folgerichtig und notwendig ist, die Verfasser solcher Beleidigungen schnell und grausam ins Jenseits zu befördern, die kann ich aber beim besten Willen weder im deutschen Strafrecht noch im Weltbild hiesiger Spießer erkennen.
Und nein, sie haben niemanden als Faschisten bezeichnet. Sie haben nur allen, die aus unterschiedlichen Gründen die Kolumne eher nicht so gut finden, einen masochistisches Untertanengemüt unterstellt.
zum Beitrag09.09.2020 , 14:23 Uhr
(...)
Und ich erläutere gerne: Nach den Karikaturen haben in mehreren Ländern Fahnen und Botschaften gebrannt, wenn ich mich recht erinnere, Kurt Westergaard musste wegen recht konkreter Mordpläne mehrfach umziehen und bei Charlie Hebdo wurden 11 Menschen umgebracht.
Der deutsche Michel kommt hingegen auf Eingaben beim Presserat, einen herumeiernden Innenminister und Morddrohungen im Internet - das ist schlimm genug aber dennoch ziemlich leicht erkennbar nicht die gleiche Liga.
Ich hoffe dass diese Drohungen ernstgenommen werden und HY entsprechend geschützt wird, aber wir haben auch nicht jedes Mal, wenn beispielsweise Renate Künast im Internet Morddrohungen erhält eine staatsbürgerliche Erregungskrise.Beitrag wurde bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Moderation
zum Beitrag09.09.2020 , 13:58 Uhr
Der Gaus- und Reinecke-Artikel haben die Kolumne inhaltlich kritisiert, der Hödl- und Eisenberg-Artikel haben sie inhaltlich verteidigt. Wo wurde hier verfolgt, kriminalisiert und geshitstormt? Keiner dieser Texte reichte in der stilistischen Härte an eine durchschnittliche HY-Kolumne ran.
Es gibt und gab haufenweise inhaltliche Kritik an der Kolumne, der Eindruck, dass Menschen als Abfall bezeichnet werden ist naheliegend, wenn auch nicht zwingend. Und HY hat mit ihrer Formulierung ganz sicher nicht versucht, diesen Eindruck zu vermeiden. Wenn man so schreibt, muss man Kritik (auch scharfe) aushalten können.
Ich hab immer noch nicht verstanden, was sie in diesem Zusammenhang mit Solidarität meinen wenn nicht, dass HY in dem Moment, als der Bundeshorst laut über Anzeigen nachdachte, über jede Kritik an ihrer Kolumne erhaben zu sein hatte.
zum Beitrag09.09.2020 , 08:20 Uhr
Liebes Publikum, wie haben es mal wieder geschafft: Die Unterstützer der Kolumne sind Reichstagsstürmer, ihre Kritiker sind stiefelleckende Untertanen! Der rock-bottom jeder deutschen Internetdiskussion ist erreicht: Alles Faschisten, außer Mutti (und mir natürlich)!
zum Beitrag08.09.2020 , 20:53 Uhr
und @Werwill daswissen: Jetzt hätte ich es aber doch schon gerne ein bisschen konkreter. Sie empfinden ja beide die Herangehensweise der taz – kritische inhaltliche Auseinandersetzung bei gleichzeitiger rechtlicher Unterstützung und Anforderung von Polizeischutz bei Bedrohung – als eher unsolidarisch (oder verstehe ich Sie da falsch?).
Wenn Dieter Nuhr jetzt morgen in seinem Programm beispielsweise erzählen würde, muslimische Männer hätten Spaß daran, Frauen zu verprügeln und übermorgen bekäme er Morddrohungen von Islamisten, wie sähe sie dann denn aus, ihre 100%ige Solidarität? Ist dann Nuhrs Aussage okay und über jede Kritik erhaben, sind wir dann auf einmal alle Dieter Nuhr?
zum Beitrag08.09.2020 , 12:07 Uhr
In meiner Erinnerung hat die taz zwei Artikel kontra Yaghoobifarah-Kolumne (Gaus und Reinecke) und zwei Artikel pro Kolumne (Hödl und Eisenberg) und dann einen ausgeglichenen, den Konflikt skizzierenden Artikel (Jakob) veröffentlicht.
Hinzu kam die (selbstverständliche) juristische Vertretung durch den eigenen Justiziar. Da die taz von Mitarbeitern verursachte Bußgeldforderungen bisher übernommen hat (siehe Deniz Yücel) konnte man davon ausgehen, dass sie das in diesem Fall auch getan hätte.
Ich finde das nicht den schlechtesten Umgang mit einem die Redaktion offenbar polarisierenden Thema und einer/m Mitarbeiter*in, der/die sich alle Mühe gibt, polarisierend zu sein.
Klar kann man das natürlich auch anders machen – intern ausgeben: „Alle halten dazu die Klappe“ und extern sendet die CR „Wir stehen komplett hinter Hengameh Yaghoobifarah.“ Da hätten dann halt Andere von mieser Konfliktkultur und Maulkorbmentalitiät statt von fehlender Solidarität gesprochen.
Und dann hätte ich noch eine Frage: Was meinen Sie mit „Den Rest kennen wir ja“? Yaghoobifarah schreibt doch weiter in der taz und zensiert oder tonal runtergetunt scheinen mir ihre letzten Artikel auch nicht zu sein.
zum Beitrag07.09.2020 , 23:00 Uhr
„Hat es nun und Sie können sicher sein, dass sich das in der Form niemand mehr traut. Wer will schon so einen Hassel gegen seine Person. Niemand. So haben wir eine Art stummen Zwang der Verhältnisse. Alles in allem ist das ein bitteres Beispiel für den Umgang mit der Meinungs- und der Pressefreiheit““
Mit Verlaub – das ist genau der gleiche weinerliche „Cancel Culture“-Ton, mit dem Dieter Nuhr Lisa Eckhart verteidigt.
Hengameh Yaghoobifarah hat eine provokante und bitterböse Kolumne geschrieben, das hat eine Menge Leute wütend gemacht und ich denke das war genau so beabsichtigt. Meinungsfreiheit heißt immer auch, die Meinung der Anderen zur eigenen Meinung aushalten zu müssen. Stattdessen mit „Da soll jemand zum Schweigen gebracht werden“-Mimimi zu reagieren, bringt einen in wirklich ganz komische Gesellschaft.
zum Beitrag03.09.2020 , 22:52 Uhr
Was ist Minteis? Wird das in der von ihnen beworbenen YouTube-Doku aufgeklärt? Finden sie Minteis konstruktiv?
zum Beitrag02.09.2020 , 22:35 Uhr
Eine wirklich schöne Pointe dieser Nachricht wurde hier bisher unterschlagen: Die versöhnende Kraft des Geldes. Für 5 Mio Petrodollars mehr im Monat kann die Hamas ihren brennenden Hass auf den Todfeind auch eine Zeit lang vergessen. Das eröffnet doch Möglichkeiten: Könnten die Kataris nicht der ganzen Hamas-Führungsriege ein paar Luxusimmobilien in Doha finanzieren. Und parallel dazu stiften die neuen Buddies aus den VAE jedem Siedler, der sein Baugrundstück im Jordantal gegen eins in Galiläa tauscht, wahlweise einen Maserati oder eine 10-Meter Yacht im Hafen von Akko.
zum Beitrag02.09.2020 , 14:12 Uhr
Ich verstehe Ihre Argumentation nicht. Welches Interesse hätte Israel daran, diesen Waffenstillstand zu brechen? Der einzige Fakt, den Werwilldaswissen oben 'auftischt' ist, dass die Waffenstillstände bisher immer von der Hamas gebrochen wurde. Das trifft doch zu - oder sehen sie das anders?
zum Beitrag02.09.2020 , 13:55 Uhr
Verstehe ich nicht. Welches Interesse sollte Israel daran haben, diesen Waffenstillstand einseitig zu brechen?
zum Beitrag19.07.2020 , 20:17 Uhr
Hui, Nazivergleiche – immer ein deutliches Zeichen dafür, dass man gute Argumente am Start hat. Ich finde ja, dass das Ziel, Israel als jüdischen Staat zu erhalten, evtl doch kategorisch von dem Ziel unterschieden werden kann, bestimmte Staatsbürger aus Berufen, der Gesellschaft und letztlich der eigenen Existenz zu entfernen (á la Nürnberger Gesetze).
Grundsätzlich wäre es eine spannende und in diesem Kontext durchaus diskutierbare Frage, inwieweit Israels Selbstdefinition als jüdischer Staat gewissen Grundansprüchen, die man so an modere liberale Demokratien hat, zuwiderläuft. Und ob diese Ziel (Israel als dringend notwendiger jüdischer Staat) gewisse Verstöße gegen liberale Überzeugungen nicht rechtfertigt.
zum Beitrag19.07.2020 , 19:53 Uhr
Diese Argumentationsstrategie ist sowas von ermüdend. Egal welches konkrete Thema im Rahmen des Nahostkonflikts angesprochen wird, immer kommt irgendwein Schlaumeier und sagt, „ja aber die haben doch auch...“. Wenn wir über Hamas-Raketenangriffe reden, kommt garantiert jemand vorbei und sagt, „aber im Unabhängigkeitskrieg wurden doch so viele Palästinenser vertrieben“ wenn wir über radikale Siedler im Westjordanland reden kommt jemand und sagt „Aber der Iran will Israel vernichten“ - Dann haben wir in den Kommentaren schnell die Fronten geklärt, die einen sind pro-Israel bzw. imperialistische Kriegstreiber, die anderen sind pro-Palästinenser bzw. hinterhätlige Antisemiten und wir könne uns alle noch eine Weile anschreien.
„Die Hamas ist eine relevante Gruppe“ ja sicher – der Likud, die israelische Bäckerinnung, der palästinensische Brauereiverband, die Siedlerbewegung, die judäische Volksfront und die Homosexuellenszene in Tel Aviv sind sicher auch alles relevante Gruppen. Sie müssten mir aber schon erklären, warum diese Gruppe im konkreten Zusammenhang (also dem Thema des Artikels) relevant ist. Ansonsten betreiben sie schlichten Whataboutismus.
zum Beitrag19.07.2020 , 10:51 Uhr
Here we go again. Auf die Frage, wie der israelische Staat mit der Bevölkerungsgruppe der Palästinenser, für die er ja wohl mittel- bis langfristig zuständig bleibt, rechtlich umgehen kann und soll, kommt als Antwort: "Die Hamas ist voll fies."
zum Beitrag22.06.2020 , 14:29 Uhr
Ich bin davon zwar etwas überrascht, aber letztlich scheint es doch eine Geschmacksfrage zu sein.
zum Beitrag22.06.2020 , 12:47 Uhr
Dann erkläre ich es halt doch: AfD-Politiker haben sich entschieden, eine Partei zu vertreten, deren Ziele und Verlautbarungen für jeden erkennbar menschenverachtend sind. Polizisten haben dies nicht getan.
Ich gebe Ihnen den knallharten-Formalismus-Punkt, dass theoretisch Jemand, der die Kolumne wegen "Verletzung der Menschenwürde" angreift (z.B. Bettina Gaus), auch den Sotschek Text kritisieren müsste. Aber finden Sie nicht, dass dieses Argument und die damit einhergehende Forderung des Schutzes von AfD-Politikern doch einen relativ hohen Preis fordert um diesen Punkt zu machen. Und gerade weil die Yaghoobifarah-Verteidiger ja auch gerne textexegetische Winkelzüge vornehmen kann ich mir den hier nicht verkneifen: Sotschek setzt in seinem Text das Einladen eines AfD-Politikers in eine Talkshow mit dem Schnuppern an einer Mülltonne gleich. Sein vergleichbarer Aspekt ist, dass man in beiden Fällen vorher weiß, was dabei herauskommen wird. Im strengen Sinne vergleicht er also nicht den AfD-Politiker mit Müll, sondern die Vorhersagbarkeit seiner Äußerungen mit der Vorhersagbarkeit von Müllgestank.
zum Beitrag22.06.2020 , 12:31 Uhr
Ja sicher, Seehofer und Wendt ist der Diskurs, zu dem sie diese Kolumne zwingt, total unangenehm. Deshalb haben sie wahrscheinlich auch mit ihren Anzeigen nochmal extra Aufmerksamkeit auf sie gelenkt.
zum Beitrag22.06.2020 , 12:04 Uhr
Nein, es ist, weil Polizisten keine AfD-Politiker sind. Ich könnte das jetzt erklären, aber Sie sind intelligent genug, um das selbst zu wissen. Wenn Sie die Kolumne und Hengameh Yaghoobifarah verteidigen wollen, ist das das falsche Argument.
zum Beitrag22.06.2020 , 11:58 Uhr
Stellen wir uns doch diese Woche ohne das Erscheinen der Kolumne vor: Berlin hat sein Polizeigesetzentwurf vorgestellt, Seehofer findet ihn erwartbarerweise schrecklich und kritisiert ihn, höchstwarscheinlich mit durchaus angreifbaren Argumenten. Die Position "ich will aber nicht, das ihr das Handeln meiner Polizisten besser kontrollier- und nachvollziehbar macht!" könnte gerade vor einer interessierten Öffentlichkeit dekonstruiert werden. Was passiert stattdessen: Ein Großteil dieser interessierten Öffentlichkeit denkt entweder darüber nach, wie sich Polizisten fühlen, wenn man sie als Müll bezeichnet oder meint, die Pressefreiheit mit Solidaritätsadressen verteidigen zu müssen.
zum Beitrag22.06.2020 , 10:34 Uhr
Das ist eine absolut legitime Meinung. Zu sagen, der Müll-Vergleich überschreitet eine Grenze, die die taz verteidigen sollte, ist ebenfalls legitim. Und zu sagen, diese zweite Position wäre üble Nachtreterei und eine absurde Empathieübung mit diskriminierten SEK-Beamten ist zumindest argumentativ unsauber.
Was die Zukunft von Hengameh Yaghoobifarah bei der taz angeht sehen Sie vielleicht auch etwas zu schwarz. Deniz Yücel hat die taz mit seiner Sarrazin-Nummer immerhin 20.000 Euro gekostet und durfte danach weitertrollen und für Presseratrügen sorgen.
zum Beitrag22.06.2020 , 09:00 Uhr
Sie gehen nicht wirklich auf Hans aus Jenas Argument ein sondern bauen Pappkameraden auf. Es geht den meisten hier nicht primär um die Gefühle von SEK-Beamten. Es geht um journalistische Standards. Und wenn die taz auf diese pfeift, wird sie irgendwann als Krawallblatt á la BILD in links wahrgenommen. In einem Land, in dem Franz Josef Wagner veröffentliche darf, darf natürlich auch Hengameh Yaghoobifarah solche Texte veröffentlichen. Die Frage ist, ob die taz dafür der richtige Ort ist. Und darüber wird hier und in der Redaktion gestritten. Und zu den zwei Herren angeht, die sie ständig aus dem Hut holen: Drosten war meiner Erinnerung nach klarer die Wahrheit-Autor und Yücel ist nach seiner Krawallnummer, Sarrazin den Tod zu wünschen, ebenfalls heftigst kritisiert worden.
zum Beitrag22.06.2020 , 08:38 Uhr
Nur, dass es bei diesem Diskurs eben nicht um Inhalte geht. Der Text war ein Geschenk des Himmels für Wendt und Seehofer, um eben nicht mehr über Inhalte reden zu müssen, sondern sich in ihre Mimimi-Ecke zurück zu ziehen und dabei auch Unterstützung großer Teile der Öffentlichkeit auf ihrer Seite zu wissen. Und das exakt dies der Preis fürs Publizieren dieses Textes sein würde, hätten Yaghoobifarah und Hödl wissen können, ja müssen. Wenn sie es wussten und okay fanden müssen sie jetzt die Kritik von Leuten, die das anders sehen, aushalten. Wenn sie es nicht wussten, und jetzt überrascht sind, dann sind sie nützliche ... für Wendt, Seehofer und alle Rassisten in der Polizei.
zum Beitrag16.06.2020 , 14:32 Uhr
Puh, wo fangen wir da an? Nein, für Volksverhetzung muss nicht ein bestimmtes Volk herabgewürdigt werden (was wäre das auch für ein seltsamer Straftatbestand). Einfach hier nachlesen: dejure.org/gesetze/StGB/130.html dann klärt sich vielleicht einiges.
zum Beitrag16.06.2020 , 12:13 Uhr
[...] Der Tag an dem ihr [das] durchgewunken habt war keine guter Tag für diese Zeitung. Ein richtig guter Tag war es für alle Menschenfeinde da draußen in der AFD und anderswo, die in Zukunft wann immer aus der taz Kritik an ihren Äußerungen erklingt genüsslich auf diese Stück Journalismus verweisen können und euch – völlig zu recht – Doppelmoral vorwerfen werden.
Kommentar gekürzt und bearbeitet. Die Moderation
zum Beitrag10.06.2020 , 18:56 Uhr
Aber das biologische Geschlecht ist deterministisch = festgelegt, nicht frei wählbar. Das unterscheidet es ja gerade vom sozialen Geschlecht.
Und man kann den Satz „Alle Menschen die menstruieren sind Frauen.“ aus unterschiedlichen Gründen kritisieren. Was er allerdings nicht beinhaltet ist die Aussage „Menschen, die nicht menstruieren sind keine Frauen.“ - wer das behauptet ist entweder böswillig oder hat in Logik nicht aufgepasst.
zum Beitrag10.06.2020 , 18:29 Uhr
Aber das ist ja letztendlich banal: Jede Kategorie ist ein Produkt menschlichen Wissens über die Welt und somit sowohl sozial als auch zeitgebunden. Nach dieser Definition ist die Kategorie ‚Planet‘ sozial, weil Pluto vor zwanzig Jahren noch einer war und es jetzt nicht mehr ist. Die Unterscheidung zwischen Geschlecht als sozialer und biologischer Kategorie hat eine Menge Vorteile um Phänomene erkenn-, erklär- und unterscheidbar zu machen. Ich erkenne keinen Vorteil darin, diese Unterscheidung einzustampfen. Und finde auch in keinem der hiesigen Kommentare einen guten Grund dafür.
zum Beitrag07.06.2020 , 20:25 Uhr
Wow, Sie sind ja wirklich unermüdlich. Ich wollte an dieser Stelle nur mal der Beharrlichkeit, Ausführlichkeit und Ruhe, mit der Sie in dieser überhitzten Debattenknallerei kommentieren, meinen Respekt zollen.
zum Beitrag07.06.2020 , 10:18 Uhr
Ähm nein. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sie auf den Gedanken kommen, das eine würde das andere implizieren. Ich denke mittlerweile, dass die Kommentare unter Artikeln mit Nahost-Bezug ein automatiertes "Und was ist mit ...?"-Phrasenschwein brauchen. Wann immer in Zukunft jemand israelischen Siedlungsbau mit "Der Iran ist aber auch böse" kontert oder findet, die Israelis sollten mal ein bisschen toleranter gegenüber Terroranschlägen sein, immerhin hätten sie ja auch viele schlimme Dinge getan - schwupps - überweist er automatisch 5 Euro an die taz.
zum Beitrag06.06.2020 , 10:25 Uhr
Na das "Argument" musste ja irgendwann kommen. Es gibt EU-Sanktionen gegen den Iran, gegen Israel sind mir keine bekannt. Und ich verstehe nach wie vor nicht, was jenseits von schlichtem Whataboutism das eine mit dem anderen zu tun hat. Israel baut doch keine Siedlungen, weil der Iran so böse ist oder die Hamas Raketen schießt. Herr Asselborn kritisiert im Interview nicht die israelischen Reaktionen auf Raketenbeschuss oder Atomprogramm, sondern die Annexionspläne im Jordantal.
zum Beitrag05.06.2020 , 22:55 Uhr
Keine Ahnung, ich fände es auch unangenehme, wenn in meiner Nachbarschaft ab und zu schlecht gebaute Raketen einschlagen würden. Den Umstand zu ignorieren, dass in Israels Nachbarschaft sehr wohl einige Leute sitzen, deren Ziel es ist, möglichst viele Israelis zu töten, ist irgendwie ähnlich geistreich wie so zu tun, als wären die religiösen Betonköpfen, die unbedingt in der Altstadt von Hebron siedeln müssen, legitime Vertreter des israelischen Existenzrechts.
zum Beitrag05.06.2020 , 22:46 Uhr
Naja, die haben seit der Staatsgründung schon in größeren Bedrohungssituationen Leute gewählt, die ich persönlich erheblich besser geeignet fand. Aber es ist sinnlos, mit demokratisch legitimen Wahlentscheidungen zu hadern. Ich weiß wovon ich spreche, ich wohne seit 14 Jahren in Sachsen.
zum Beitrag05.06.2020 , 22:12 Uhr
Dass Israel den Sechstagekrieg gewonnen hat ist auf jeden Fall ein Grund zum feiern. Bibis Politik, oder dass dieser grundseriöse und integere Politiker weiterhin Premierminister von Israel bleibt, wohl eher weniger.
zum Beitrag05.06.2020 , 21:55 Uhr
Verstehe ich nicht, was hat der Sechstagekrieg mit dem Inhalt des Interviews zu tun?
zum Beitrag22.11.2019 , 12:33 Uhr
Ist der Umstand, dass Klaus Hillenbrand am Anfang seines Artikels mit „Bedienung von Ressentiments“ einen weit gefassten Antisemitismus-Begriff verwendet und später nur noch von „Judenhass“ sowie „von der Bösartigkeit der Juden überzeugt“ (ziemlich enger Antisemitismus-Begriff) schreibt, eigentlich Ungenauigkeit oder Perfidie? Man kann doch nicht beides machen. Einerseits sagen: „Ich definiere Antisemitismus weit genug, dass auch Holocaust-Relativierung und Israel-als-Apartheitsstaat-bezeichnen darunter fallen. – Man muss nicht Juden umbringen wollen um Antisemit zu sein.“ Und andererseits doch implizit behaupten, dass jeder dieser so bezeichneten Antisemiten Juden hasst und von ihrer Bösartigkeit überzeugt ist.
zum Beitrag21.11.2019 , 23:56 Uhr
Ich habe keine Ahnung, wie man eine Distanzierung klarer und konsequenter vollziehen soll, als in dem zitierten Tweet. Aber Nöö, hier weiß man es mal wieder besser: "Möchte man eine Strategie des zivilen Ungehorsams mittragen, die von einem Antisemiten, Sexisten und Rassisten maßgeblich mitgestaltet wurde?" Ja gute Frage, haben sie eine Antwort drauf, Herr Sales Prado? Oder ist das hier nur ich-habe die-geilste-Gesinnung-und-postcolonial-studies-gelesen-und-bin-deshalb-viel-schlauer-als ihr-alle-von-der-Palme-Wedelei?
zum Beitrag21.11.2019 , 23:46 Uhr
Ich empfinde diesen Reflex als geradezu charakteristisch links. Während man auf der anderen Seite sagt "ob besorgter Bürger oder strammer Nazi, alle sind willkommen bei unserem Projekt, die liberale Gesellschaft zu demolieren" schaffen es Genossen wie der Artikelautor so Großartigkeiten wie "Ich rette das Klima nur mit Leuten zusammen die exakt dieselbe Haltung ich Oberchecker habe" zu Papier zu bringen. Und damit ist er unter Linken leider leider in verdammt guter Gesellschaft.
zum Beitrag21.11.2019 , 22:41 Uhr
Kann mir bitte einmal jemand erklären, was „Klimaaktivismus für Weiße“ bedeuten soll. Ich würde wirklich gerne verstehen, wie XR plant, das Klima nur für Weiße zu schützen. Auch die Argumentationskette mit den Schwarzen, der Poliziegewalt und dem Klimawandel erschließt sich mir nicht wirklich. Meint Herr Sales Prado etwa: Die Polizei ist böse zu Schwarzen, der Klimawandel ist böse zu Schwarzen. Also muss, wer gegen den Klimawandel ist, auch gegen die Polizei sein???? Insgesamt atmet dieser Artikel den ganzen besch***enen linken Reflex, „wer nicht 100%-meiner Meinung ist kann nicht Teil meiner Bewegung sein“. Und Herr Sales Prado macht sich damit zum nützlichen Idioten derer, die wirklich Klimaaktivismus für Weiße machen. Das bedeutet nämlich „bitte nichts ändern, solange die Naturkatastrophen größtenteils im globalen Süden stattfinden.“ Diese Aktivisten finden sich aber nicht bei XR, sondern bei Ölmultis, der Automobilindustrie, der AFD, ...
zum Beitrag20.11.2019 , 00:23 Uhr
Äußerst schräger Vergleich. Ich kann mir auch in Frankreich einen Bauernhof kaufen. Dann kommt aber nicht die deutsche Regierung vorbei, baut eine Mauer um meinen Hof, richtet Zufahrtstraßen ein, die nur ich und meine deutschen Freunde benutzen dürfen und stellt in Frankreich deutsche Soldaten an Checkpoints auf, die französische Bauern auf dem Weg von der Kneipe zum Markt kontrollieren.
zum Beitrag16.11.2019 , 23:32 Uhr
Ich bin ebenfalls weit davon entfernt zu glauben, der Richtige zu sein, um Israel fundierte Tipps für seine Politik zu geben. Im Westjordanland leben nun mal aber ein paar Millionen Palästinenser. Wenn die keinen eigenen Staat bekommen (siehe forcierter Siedlungsausbau) muss irgend etwas anderes mit ihnen geschehen. Israelische Staatsbürger werden sie wohl auch nicht – dann ist Israel kein jüdischer Staat mehr.
Was bleibt ist dann eine Weiterführung der Besatzungssituation, mit der die israelische Seite anscheinend einigermaßen gut leben kann (verständlich und erschreckend zugleich). Die meisten Israelis haben wahrscheinlich auch für sich drängendere Probleme als die Lage in den besetzten Gebieten.
Das Dumme ist ja nur, dass auch den Oberantisemiten in der Region nichts Besseres passieren kann als ein Fortbestehen des Territorialkonfliktes mit möglichst viel Hass und Ungerechtigkeit.
Welche Spielräume es da auch gibt, bei den Palästinensern liegen sie jedenfalls momentan nicht. Ob aus Washington, Jerusalem, Teheran, oder Riad die nächste große Veränderung für diesem Konflikt kommt und ob die dann positiv sein wird (momentan eher schwer vorstellbar) – keine Ahnung.
zum Beitrag16.11.2019 , 22:32 Uhr
Ich persönlich finde es ziemlich anstrengend, dass es bei diesem Themenkomplex (nicht nur in taz-Artikel-Kommentarlisten) immer nur die Wahl zwischen Pro-Israel und Pro-Palästinensern zu geben scheint. Ich kann verstehen, dass der Staat Israel mit Militäroperationen auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen reagiert, weil er als Staat die Pflicht hat, seine Bürger zu schützen. Ich kann auch verstehen, dass Palästinenser, die begreifen, dass sie ihren eigene Staat wohl nicht mehr bekommen werden, dass sich Israel mit der andauernden Besatzung wohl arrangiert hat, frustriert, wütend und verzweifelt sind.
Ich verstehe nicht, warum wir hier, die ja gerade nicht persönlich betroffen sind, so oft Extrempositionen einnehmen. Ich löse diesen Konflikt nicht, aber ich kaufe meine Trauben lieber aus Israel als aus Ägypten. Ich kaufe sie aber nicht so gern aus den besetzten Gebieten, weil der Drang, dass Westjordanland zu besiedeln, zu den Dingen in diesem komplexen Konflikt gehört, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.
zum Beitrag16.11.2019 , 21:46 Uhr
Dass der UN-Menschenrechtsrat eine ziemlich freakige Veranstaltung ist, in der Abgeordnete aus Diktaturen gerne die persönlichen Rechnungen ihrer sauberen und stramm antisemitischen Chefs begleichen, beweist jetzt nochmal genau was?
Ich kriege irgendwie beides in meinem Kopf unter: Zu wissen, dass die Delegationen aus Ägypten oder dem Iran nicht wirklich glaubwürdige Kritiker israelischer 'Menschenrechtsverletzungen' sind und gleichzeitig einen Unterschied zwischen dem Staat Israel (Funktionierende Demokratie, Existenzrecht, Recht auf Selbstverteidigung etc.) und den Siedlungen im Westjordanland (völkerrechtswidrig, Riesenproblem in jedem irgendwie gearteten Friedensprozess etc.) zu machen.
zum Beitrag16.11.2019 , 21:13 Uhr
Na das ist doch eine schöne Bestätigung meiner Behauptung: Ihr Kommentar erklärt mir in keinster Weise, was an dem Urteil inhaltlich falsch oder ungerecht ist. Und wenn Sie – nachvollziehbarerweise – die chinesische Besetzung Tibets so umtreibt, warum kaufen Sie dann chinesische Biobohnen? Da muss es doch Alternativen geben.
zum Beitrag16.11.2019 , 20:40 Uhr
Interessanterweise kritisieren weder Herr Nabert noch die anderen antisemitismuswitternden Kommentator*innen das Urteil inhaltlich. Gehören die Siedlungen im Westjordanland zum Staatsgebiet Israels? Nein. Ist es dann nicht irreführend, den Herkunftsort von Waren aus diesen Siedlungen mit „Israel“ anzugeben? Und ist es nicht richtig, so korrekt wie möglich anzugeben woher die Waren stammen und es dem Verbraucher zu überlassen, wie er mit dieser Information umgeht?
Solange Herr Nabert und die hiesigen Kommentator*innen nicht erklären, was an dieser Argumentation fehlerhaft ist, betreiben sie lediglich simplen Whataboutism und versuchen das hinter dem Antisemitismus-Vorwurf zu verstecken.
Das @Sammystein die Herkunftsbezeichnung „Siedlungen im Westjordanland“ als Stigmatisierung bezeichnet ist dabei übrigens ziemlich entlarvend. Warum sollte diese Herkunftsangabe denn stigmatisierend sein? Klar kennen wir alle den Grund, aber der liegt nicht im Verantwortungsbereich des EUGH.
zum Beitrag19.07.2018 , 16:19 Uhr
Was heißt hier Doppelstandards? Israel nimmt zu recht für sich in Anspruch, die einzige rechtstaatliche, pluralistische Demokratie in der Region zu sein. Natürlich habe ich an die andere Ansprüche als an korrupte Diktaturen und theokratische Monarchien. Ich finde, das Argument, die anderen Staaten im Nahen Osten, bzw. Russland und China (im Artikel) würden genauso Schlimmes und Schlimmeres tun, kann bei genauer Betrachtung wiederum israelfeindlich interpretiert werden: Als ob die rechtstaatlich und demokratisch in der selben Liga spielen würden.
zum Beitrag28.04.2014 , 15:58 Uhr
Hach, ist das aufregend. Da kommt ein ganz trenderprobter Society-Experte aus der Hauptstadt herübergezogen und erklärt uns mal kurz die Stadt. Felix Dachsel darf gerne in seine unsanierte Leipziger Altbauwohnung ziehen, leere Leinwände bemalen und sich unbeobachtet fühlen. Er darf für sich das Gefühl genießen, mal wieder 'zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein' (er war ja anscheined auch schon vor zehn Jahren in Prenzlauer Berg, der alte Trendfuchs). Aber bitte, bitte, bitte nicht nach kurzem Aufenthalt Leipzig zum neuen Berlin hochjazzen. Das ist einfach nur der Blödsinn, den die anderen die über irgendwas schreiben müssen aber nichts Spannenderes finden halt auch schreiben. Richtig, wenn der Hype kommen will, kann ihn wohl niemand verhindern, aber es bleibt zu hoffen, dass man ihn auch nicht mit solchen 'Ich bin voll toll und hab den totalen Durchblick'-Texten herbei schreiben kann.
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