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04.08.2023 , 19:52 Uhr
www.drmodler.de/bu...noranten-sprechen/ Herr Modler übt seit Jahren in der Praxis mit Menschen, die „Wissen und Anstand“ haben, aber doch „oft Diskussionen verlieren“. In diesem Buch nimmt der den Wahlkampf Trumps vs. Hillary Clinton als explizites Beispiel und analysiert, was Clinton aus der Machtperspektive (Durchsetzen, Ideen umsetzen, andere mitreißen, sich gegen (Trumpsche) Idiotie whren …) alles falsch macht. Macht die „Linke / Gebildete / Progressive / an andere Gruppen Denkende“ leider oft. Täglich zu se-hen auf der Startseite von Youtube (aktuell: Reichelt, AfD-Fans, …) und an anderen Orten. Der Base Talk ist mächtiger als das Argument (High Talk), der Move Talk noch mächtiger als der Base Talk …).
zum Beitrag30.12.2022 , 02:04 Uhr
Da gibt es nur einen klaren Umgang mit dem Thema: Es sollte verboten werden, in den drei Monaten vor Silvester Böllerverbote zu fordern. Somit wäre dann auch dieser Artikel verboten und es gäbe einen Aufreger weniger. Was das alles an Umwelt schützt: weniger Herzinfarkte, weniger Strom für die Texte (speichern, abrufen, lesen). Zusätzlich sollten alle Menschen Calvinisten werden – oder zumindest alle, die es nicht sind, Straf-steuern zahlen.
zum Beitrag13.12.2021 , 00:35 Uhr
Ein weit verbreiteter Denkfehler scheint zu sein, dass „Linke“ irgendwie „allen alles verzeihen“ und mit „jedem ihr letztes (?) Brot teilen“ würden – oder müssten, sonst wären sie nicht links. Das sehe ich nicht so! In der Praxis sind Linke oft kämpferisch, fordernd, die Realität nicht als „gegeben“ hinnehmend. Aus meiner Sicht ist „links“ eher folgendes: aEmpathie für seine Mitmenschen haben. bVerstehen, dass die Welt ungleich ist, und das tendenziell ändern wollen, cfür andere und sich selbst (!) ein gutes Leben anstreben. Wenn man dazu noch weiß, dass diese Welt nicht vom Himmel fällt, weiß ich, dass ich aktiv dafür tätig sein muss. Eine Linke, die dazu noch Verstand & Vernunft hat, schließt daraus folgendes: 1die moderne Gesellschaft basiert auf Wissenschaft, Technik und Leistung (der Arbeitenden), 2auf Selbstdisziplin und Anerkennung der Rechte und Freiheiten der anderen. 3auf gegenseitiger sozialer Kontrolle – dass eben nicht jede machen kann, was sie will, insb. nicht, wenn sie damit anderen schadet. Und daraus wiederum schlussfolgert, dass man als richtig erkannte Dinge durchsetzt und als falsch erkannte Dinge verhindert. Und aus dieser Analyse folgt ganz banal: I Im ersten Schritt checke ich die Realität und prüfe, was überhaupt gegen Corona hilft (AHA, Impfen, …), erläutere das als Fachfrau möglichst neutral allen Menschen. II stelle Regeln auf und fordere zur Befolgung auf. III wenn das nicht reicht, wäge ab und prüfe, was ich verhindern muss und was dafür die sinnvollste Methode ist. Wenn der zu verhindernde Schaden hier „Tod von X und Schäden von Y Menschen“ ist (leicht ausrechenbar), dann mag bei den „Auch Vernünftigen“ schon die Ansprache reichen, damit sie AHA einhalten, bei dem nächsten das Bußgeld und den Dritten muss man vielleicht zu Hause einsperren. Das hängt ja nicht von mir, sondern von der Einsicht des Gegenübers ab. Vernünftig – und damit links – scheint mir hier, die jeweils am wenigsten einschneidende Maßnahme zu wählen.
zum Beitrag12.12.2021 , 23:59 Uhr
Liebe Wunderwelt (schöner Name :-)), das ist keine Wortklauberei. Auch wenn beide Wörter dieselbe Wurzel haben, bedeuten sie heute in D. völlig verschiedene Inhalte - darauf kommt es an. passt.
zum Beitrag09.12.2021 , 13:07 Uhr
Wo es hier gerade um Selbständige / Angestellte in Branchen geht, die massiv betroffen sind: ich verstehe (und finde selber gut), dass es Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona gibt. Aber ich finde genauso selbstverständlich, dass der Staat, wenn er mir das Geldverdienen verbietet (auf die ich und 98% aller Erwachsenen angewiesen sind), mir schnell und unbürokratisch Ersatzgeld gibt: wenn ich z.B. als Angestellt erkrank bin, erhalte ich 80% vom Netto (+ 100% des Bruttoteils für die SozialV). Also: Jeder, der Berufsverbot hat, erhält 80% vom Netto + 100% vom Bruttoanteil, gemessen an den passenden Steuererklärungen. Wer die nicht hat, erhält pauschal 3.000€ im Monat für Vollzeit, anteilig für Teilzeit. Punkt, aus, Ende. Antrag reicht, Bewilligung und Überweisung inerhalb 14 Tagen. Das Beamte mit lebenslang sicherem Einkommen inkl. SozialV und überdurschnittlicher staatlicher Pension beschließen dürfen, dass andere Menschen kein Geld mehr haben ... (so sieht es in der Praxis der Regeln leider oft aus) ... finde ich einer der typisch deutschen "Ungerechtigkeiten beim Versuch, es gerecht zu machen". Meine Freundin ist selbständige Künstlerin und muss jetzt im Dezember die korrekten Ausgaben (!) für die Hilfen 2020 nachweisen ... obwohl dies Hochkonjunktur ist (zum Glück hat sie viele s auf Online umgestellt und wird dann z.B. für digitale Weihnachtsfeiern gebucht).
zum Beitrag25.09.2021 , 00:09 Uhr
Die Tatsache, dass es Frauenturniere gibt, aber keine Männerturniere, bedeutet, dass die OrganisatorInnen die klare Ansicht vertreten, dass Frauen im Schach schützenswert sind. D.h. dass Frauen (als Gruppe) nicht in der Lage sind, mit Männern (als Gruppe) zu konkurrrieren.
zum Beitrag22.09.2021 , 19:20 Uhr
Eine Genossenschaft hat – unabhängig vom Gesetz – den Zweck, den Mitgliedern (!) Vorteile zu bringen und nicht den Nicht-Mitgliedern. Sie machen hier ein Problem auf, welches vielleicht noch nicht gelöst ist, aber eine Lösung existiert (den Vorschlag von Claran finde ich da einen guten Ansatzpunkt). Sonst ist es eben eine zusätzliche Aufgabe, dieses Problem sauber zu lösen: wo ein Wille ist, findet sich ein vernünftiger Weg. Der Rest ist halt politischer Kampf (wenn die Gegenseite zu mächtig ist … findet es halt nicht statt). Will sagen: Ihre Schreibweise lässt vermuten, dass Sie gedanklich „aufgegeben haben“. Genau das hat der Berliner Mieter, der die Zustände aber nicht hinnehmen will, nicht. Wie gesagt, ob die „Wohnungsnot“ lösbar ist, ist eine ganz andere Frage (siehe auch ihr Kommentar 22.09.21, 9:56). Vielleicht wollen die „Enteigner“ gar nicht die Wohnungsnot lösen, sondern selber geringere Mieten zahlen. Das ist übrigens ganz normaler Preiskampf in einer Marktwirtschaft (nennt man auch „Handeln“ oder „Lohnkampf - /verhandlungen“ oder „Lobbyismus“ oder „Mitarbeit in der DIN-Erstellung“ … alles normale Methoden, dafür zu sorgen, dass bei einem selber mehr hängen bleibt.
zum Beitrag22.09.2021 , 19:16 Uhr
Vor Bilden einer Meinung ist Wissen hilfreich: 1.Der Nominalzins für Wohnimmos ist schon für Normalos mit mittlerer Bonität unter (!) der Inflationsrate, d.h. man erzielt einen Gewinn, wenn man eine Wohnung auf Kredit kauft und sie vermietet. Eine staatliche / gemeinnützige Organisation, die 15.000 Wg auf Kredit kauft, zahlt sicher weniger. Somit sind heute 100%-Finanzierungen (= die Bank zahlt die komplette Wohnung, man selber die Nebenkosten von 6-8%) völlig normal und finanziell solide. Zu Inslot: Ihr Urteil ist also falsch. Zusätzlich neue Wg zu bauen, gerne ja! Zu Tom Farmer – fast genauso. @Pfanni: genauso. 2.Kaufen zum Marktpreis wäre kein Problem – der wird in Berlin nicht sinken, sondern steigen. 3.@ Alex Brode: Der Punkt bei der Enteignung ist, dass der Eigentümer die Macht hat. Die Überführung in Gemeineigentum ist also nur dann von Vorteil, wenn die Betroffenen gut damit umgehen: z.B. Mängel beheben, energetisch gut sanieren, aber nicht zu teuer. Und die Gewinne aus dem Wohnen ins Wohnen selber stecken bzw. durch geringere als marktübliche Mieten den Bewohnern Gewinne zurückgeben. Oder neue Wg bauen! 4.Die Wohnungs-„not“ wird nur sinken, wenn mehr Wohnungen dazu kommen als Leute nach Berlin ziehen wollen. Ob das bei einer Hauptstadt überhaupt möglich ist? Paris, London, Rom z.B. als Mega-Städte zentralistischer Länder sind (und bleiben) teu(r)er. Die Politik sollte ehrlich sagen, warum Mieten steigen, was möglich ist u was nicht. 5.In einer Stadt, in der alles teurer wird und für viele die Löhne nicht mitsteigen, ist eine geringer steigende Miete schon von Vorteil. (@Hunky Dory). Ich finde einen Unterschied, wenn Altberliner nicht wegziehen müssen oder Neue nicht kommen können / nur zu höheren Mieten. 6.Die Hauptkosten der Kaltmiete bestimmen sich durch a) Boden und b) Baukosten. Hier kann ein gewinnorientiertes Unternehmen wenig besser machen. Höchstens ein unerfahrener Eigentümer einiges schlechter. → Punkt 3.
zum Beitrag29.05.2021 , 15:31 Uhr
An der Stelle könnt ihr ruhig mal das Fairphone erwähnen. Nach Selbstaussage noch keine 100 Punkte, aber sicherlich das nachhaltigste Smartphone der Welt ... (ich kenne die Details zu wenig, um eine Prozentangabe zu machen ...). V.a. da das Modell 3 langsam dauereinsatztauglich ist ... Gruß, E. www.fairphone.com/de/
zum Beitrag15.01.2021 , 08:41 Uhr
Gerlach unterstützt die hier HERRSCHENDE Ideologie der Kapitalverwertung: „Geld hat das unbedingte Recht, zu mehr Geld gemacht zu werden.“ (Herrschend meint, dass ja wirklich 99% tatsächlich darauf angewiesen sind (oder auf „milde Gaben“). Die Vorschläge von ZeroCovid unterbrechen diese aus einem der wenigen akzeptierten Gründe – und Gerlach ist trotzdem dagegen. Das ist das Priestertum, was wir seit Jahrzehnten aus der FAZ kennen (wir haben als Studis immer taz und FAZ gelesen, weil die FAZ damals die Ideologie klarer, sauberer und überzeugter rübergebracht hat.) Das eigentlich (Un-)Lustige ist, dass mittlerweile auch viele taz-Autoren bekennende Kapitalverwertungsanhänger sind. PS: Für Künstler und Soloselbständige (und andere Gruppen) ist ihre Meinung (die von wenig Wissen getrübt herüberkommt) übrigens die totale Verarsche: die bezahlen die aktuelle Bekämpfungsstrategie jetzt schon mit massiven Einschränkungen bis hin zur Vernichtung der bürgerlichen Existenz (= massive Einkommensverluste OHNE genügenden Ersatz, Aufbrauchen der Reserven bis hin zum Rutschen in Hartz IV inkl. vorhersehbarer Altersarmut). Die sind ALLE eher für die ZeroCovid-Maßnahmen.
zum Beitrag23.04.2020 , 01:21 Uhr
Es ist nie angesagt, Religionen entgegenzukommen. Wie die anderen zum großen Teil beschrieben haben, sind Religiöse der Meinung, sie müssten ihre R.ität der Welt mitteilen und fragen nicht danach, ob sie nerven oder nicht. Die korrekte Schlussfolgerung in einer Gesellschaft mit a) verschiedenen R. und b) Menschen, die keine R. ausleben (unabhängig vom persönlichen Glauben) ist also nicht, dass die Muslime auch nerven dürfen, sondern dass die Christen damit aufhören müssen sollten! Des Weiteren verkennt Frau Zaheer leider, dass das weder eine r. noch eine „symbolisch aufgeladenen Scheindebatte“ ist, sondern eine handfeste kulturelle: die „Alteigesessene R.“ verteidigt ihre Pfründe, welcher Art auch immer. Und sie möchte einer „neuen“ das Wort reden und stellt eine Frage nicht: Was wäre denn mit keiner öffentlich ausgelebten? Und: alle sind von Corona betroffen u haben Einschränkungen. Und wer in digitalen Zeiten mit vollständiger Information keinen „Rückhalt“ ohne einen öffentlichen Schreier findet … scheint mir doch nicht sehr fest im Glauben zu stehen. Das eigentlich Schlimme finde ich: während die liberalen, rücksichtsvollen Menschen darüber debattieren, ob man den R. nicht doch etwas erlauben sollte, höre ich das von R. leider nie: Wo ist der erzkonservative Imam, der sagt, dass er es übertrieben findet, die Öffentlichkeit sowohl in mehrheitlich nicht-muslimischen Ländern als auch in den muslimischen mit Religionsgeräuschen zu nerven? Wo sind die den Islam als Religion auslebenden Eltern in D, die ihre Söhne und Töchter gleichberechtigt erziehen? Die ihnen Alkohol und andere normale Drogen erlauben, sie ermutigen sich auszuprobieren, leichte Kleidung anzuziehen, schwimmen zu gehen mit ihren nicht-musl. Freunden? Den Sommer in Shorts und T-Shirts zu genießen? Wo sieht man überzeugte Religiöse, die öffentlich schreiben, dass Religion eigentlich nicht so wichtig ist – nur sie selber finden Trost in ihrer Religion?
zum Beitrag05.04.2020 , 19:12 Uhr
1. Entweder begeben Sie sich getrennt von Sohn und Mann in eigene Quarantäne (wie für die Senioren = Risikogruppe) vorgeschlagen. 2. Oder Sie machen zu dritt Quarantäne. Dann muss ihr Sohn eben weiter Homeschooling und Ihr Mann Homeoffice (sofern möglich) machen, oder er kann eben nicht arbeiten gehen. Keine der beiden Varianten scheint mir schlimmer als 3. 6-12 Monate (Minimum) kompletter Shutdown. PS: Wenn Sie Risikopatientin sind (also schon krank?) - dann gehören Sie sowieso in eine passendes Krankenhaus; ich vermute aber mal, dass Sie "Mitglied einer Risikogruppe" meinen?
zum Beitrag03.04.2020 , 09:51 Uhr
(Papier-) Geld – auch des Staates – ist immer Kredit; seine ursprüngliche Aussage ist „Ich, der Unterzeichner, verpflichte mich Dir jederzeit auf Dein (!) Verlangen einen materiellen, nicht beliebig vermehrbaren Wert gegen dieses (materielle betrachtet wertlose) Dokument zu geben“ (ursprüngliche Edelmetalle). Der Staat will unterschiedliche Zwecke mit dem Zentralbankgeld (ZBG) und Geschäftsbankengeld (GBG) erreichen: ZBG soll das allgemein anerkannte Zahlungsmittel sein: A gibt ZBG (bar) an B und hat damit „sein Schuld beglichen“, so steht es im Gesetz, es muss (!) jeder annehmen. GB hingegen wollen (und sollen aus Staatssicht!) mit dem Kredit Geld verdienen: sie erschaffen Geld aus dem nichts (völlig richtig von Ihnen gesagt) durch Buchung = weggeben an einen Dritten D. Dieser muss MEHR (!) Geld zurückgeben. Solange das funktioniert, sind zwei Dinge erreicht: 1. ist das GBG „werthaltig“, weil D mit dem „Geld aus dem Nichts“ neue Werte = Wachstum geschaffen hat (welches er sonst nicht oder nicht heute hätte schaffen können). 2. hat die Bank Geld vermehrt (auf der Basis ihres viel geringeren Eigenkapitals) und damit Kapital erzeugt (Kapital ist nichts anderes als Geld, dessen Zweck ist, sich zu vermehren) und somit selber Wachstum geschaffen. Deshalb erlaubt der Staat den GB Geldschöpfung. Als „Pflicht“ bekommen Sie das wirtschaftliche Risiko: wenn D Pleite geht, hat die Bank ein Minus (und nicht der Staat). [Das Banken „systemrelevant“ sind und der Staat sie – aus Angst um SEIN Geld und seine RW – nicht Pleite gehen lässt, ist ein weiterer Punkt, der anderswo erklärt wird.]
zum Beitrag27.03.2020 , 19:09 Uhr
Die Basis dafür, dass die Wirtschaft nach der Coronakrise wieder anspringen kann, ist das Bestehen / Überleben der wirtschaftlichen Strukturen (hier: Unternehmen mit Know-How, Angestellten, Lieferanten, Kunden, …). Diese „Realwirtschaft“ (RW) zu erhalten, ist sehr sinnvoll. Die RW verdient im Normalfall Geld (= als Ergebnis von Arbeit / Produktion und Verkauf mit Gewinn), jetzt können das große Teile nicht mehr. Ohne Hilfe zerbrächen diese Firmen / Selbstständigen / … und wären weg. Die Menschen und Unternehmen, die noch Geld verdienen, können das nicht auffangen, sie müssen selber darauf achten, noch genug Geld zu haben. Dies kann nur der Staat: er kann Geld aus dem Nichts schöpfen (über die Zentralbank, bei uns die EZB) oder Schulden machen, WEIL die Geldgeber glauben, dass er die Coronakrise überlebt und sie ihr Geld zurückerhalten können (es geht um das können, nicht das zurückbekommen). Dieses zu tun, um seine RW zu erhalten, ist also für jeden Staat sinnvoll. Wenn ein Staat mit uns seine Währung teilt, sind wir mit ihm ökonomisch verbunden (selbst wenn es sonst keine wirts. Beziehungen gäbe): wenn in einem Staat (z.B. I) keine Unternehmen mehr Gewinne erwirtschaften, ist das dort genutzte Geld eigentlich wertlos (so in vielen Dritte-Welt-Staaten), aber in diesem Fall betrifft es den Euro als Ganzes und senkt seinen Wert entsprechend dem anteiligen Verlust der RW. Deshalb ist es im Interesse D´s, den Absturz in JEDEM Staat der Eurozone zu verhindern. Hinzu kommt: mit jedem EU-Staat ist D massiv wirts. verbunden und durch die EU-Ausgleichszahlungen noch dazu politökonomisch. Das verstärkt D´s Interesse massiv. PS: Wenn ein Staat die Schulden nicht zurückzahlen kann … kommt zur Not die Inflation. Macht GB seit 350 Jahren: 406,5g Silber waren mal „1 Pfund Sterling“. Heute kosten diese ca. 150 Pfund Sterling (GBP). Heißt: Die Inflation seit Einführung des Papiergeldes 1688 hat dieses um 99,3% entwertet. Dafür nie eine Hyperinflation.
zum Beitrag27.02.2020 , 20:29 Uhr
Auch wenn es Herr Rath einen Kommentar schreibt, stimmen inhaltlich einige Sachen nicht: 1. ist das Thema nicht Rassismus (so der Schwerpunkt), sondern Religion. Das ist deshalb wichtig, weil man seine Religion oder auch sein religiös begründetes Verhalten (und das ist das Thema!) ändern kann. Fast alle Religionen (meist im Zusammenhang mit Kulturen) begründen so ziemlich jeden Mist und stehen deshalb auch weltweit in der Kritik. Und die Tatsache, dass man das Recht hat, den Glauben an ein höheres Wesen grundsätzlich auszuleben, begründet überhaupt nicht, dass in jedweder Situation tun zu dürfen. Es gibt auch andere, wohlbegründete Situationen, in denen andere Gründe höher stehen als „religiöse Pflichten“. 2. Das Kopftuch selber ist gar nicht religiös begründet, sondern kulturell (sorry, muss man anscheinend so oft wiederholen wie es falsch behauptet wird). 3. Ist das Verhüllen der Haare bei erwachsenen (fruchtbaren) Frauen eine Aussage sowohl über erwachsene Frauen wie Männer. Zu den Männern: Du hast Deine Sexualität nicht im Griff (Du wildes Tier!), deswegen muss ich mich vor Dir schützen. Zu den Frauen: Wenn Du Deine Haare nicht verhüllst, bist Du Freiwild, Du bist also sozial gesehen nicht ernst zu nehmen. Soweit die Aussage, die die Kopftuchbefehler / -trägerinnen selber machen. Ich empfinde 3. mir gegenüber als Beleidigung, so dass ich Menschen, die diese Aussage mir gegenüber machen, versuche, zu meiden. Und ich würde auch keinen in meine Nähe lassen, der meint, dass bei einer engeren Beziehung (z.B. Geschäftspartner, Freunde, …) mir Gegenüber diese Aussage aufrecht zu erhalten ist. Wenn der Staat mir einen Menschen mit dieser Haltung aufzwingt (egal welchen Geschlechts), als Richterin, Staatsanwalt, Lehrerin oder … würde ich mich dagegen wehren, da ich mich durch die Beleidigung unterdrückt fühle.
zum Beitrag24.02.2020 , 10:53 Uhr
@R&B und Hannes Hegel: Ihr habt ja beide recht! Das ist leider auch ein Problem an uns Linken: wir haben (oft leider) recht – aber niemand will es hören! Menschen sind gut darin, die Wahrheit nicht hören zu wollen, insb. dann, wenn es weh tut! Deswegen bin ich mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, eine positive Idee rüberzubringen, statt „Die anderen machen nur Schrott – dass will ich nicht.“ lieber „Ich will …“. Im Hamburg bringen SPD und Grüne jeweils von den Wählern positiv bewertete Ideen rüber; natürlich sind diese im kapitalistischen Rahmen, natürlich kann es gut sein, dass die Ideen nicht ausreichen, Grüne und SPD in Hamburg nicht die Welt retten. Aber CDU, FDP und AfD werden das auch nicht tun. Die rot-grüne Regierung muss Sie beide ja nicht davon abhalten, in HH mehr zu tun in die richtige Richtung (ich wünsche viel Erfolg dabei und freue mich auch über Ihre Unterstützung 😊). Liebe Grüße E.
zum Beitrag05.02.2020 , 22:53 Uhr
Zu kurz gesprungen: eine sehr schlaue CDU hätte sich absprechen können, dass 5 Abgeordnete Ramelow wählen, dann hätte er seine Mehrheit gehabt. Und eine willige (!) FDP hätte die Wahl nicht angenommen oder könnte noch dafür sorgen, dass Kemmerich zurücktritt. So leicht kann eine AfD auch nicht willige und fähige Politiker anderer Parteien austricksen. Da sie (auch FDP und CDU in Absprache) noch zurück können, ist ein Nicht-Handeln somit eindeutig ein Nicht-Wollen.
zum Beitrag23.01.2020 , 22:03 Uhr
Jaaaah!, ich bin ja so bei Dir! Das ist unser Traum! :-)))
zum Beitrag23.01.2020 , 19:09 Uhr
Gleichberechtigung der Geschlechter (w/m/d) ist sicherlich wichtig. Darüber hinaus finde ich, dass – gerade der Bundestag – die Gesellschaft viel paritätischer abdecken sollte: Es sind anteilig a) viel weniger Junge Menschen (unter 30) und viel weniger Alte (über 60) im Bundestag als in der Bevölkerung. Ebenso Angestellte und kleine Selbstständige, dafür viel zu viel Beamte: Ich fordere daher den Staat auf, alle notwendigen Maßnahmen ergreift, damit Selbstständig nicht mehr benachteiligt werden! Die Fortführung meines Geschäfts für 5 Jahre kostet jährlich ca. 100-150.000€ - aber das ist notwendig für Gleichberechtigung! Wie viele Bäcker, Reinigungsfirmen (-angestellte oder -inhaberInnen), , DachdeckerInnen, Maurer … und andere Handwerkerinnnen sitzen eigentlich im Bundestag? Und JournalistInnen? Sicherlich gibt es weitere Gruppen, die deutlich unterrepräsentiert sind. Meine Bitte an die taz: schreiben Sie doch mal darüber! Wer bei Gleichberechtigung nur an Geschlechter denkt, hat aus meiner Sicht eine viel zu enge Brille auf – sonst bleibt es beim Kampf einer Mehrheitsgruppe (Frauen) gegen die Minderheit, aber es kommt zu keiner gesellschaftlichen Zusammenarbeit, weil alle (oder zumindest alle relevanten) Gruppen ihren Teil einbringen können!
zum Beitrag01.12.2019 , 23:00 Uhr
Ich behaupte das genaue Gegenteil.
Und zum Muskelkater: Meiner heilt IMMER innerhalb von 2h-4h – ohne jede Globuli, nehme ich nie: Sehr gut heilt mein Muskelkater mit Chilichips – die enthalten hohe Mengen an Capsaicin und Salzen (Paprikachips helfen da sehr viel weniger gut). Selbstgeschossenes Wild (insb. Hirsch) blutigroh gegessen hilft mir auch sehr gut. Wichtig ist aber das selber schießen!, einfach mitgebrachtes oder tiefgefrorenes hilft da gar nicht. PS: meine Chips zahle ich auch immer selbst und meinen Hirsch (und das drumherum) auch. Bisher bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, das von meiner Krankenkasse bezahlen zu lassen, aber die Idee gefällt mir. Liebe Grüße an alle,E.
zum Beitrag13.11.2019 , 23:05 Uhr
Liebe Frau Krüger, 1,5t bis 2t Material (Tara) zu bewegen, um 130 kg Nutzlast (1,3 Menschen oder einen Menschen mit Gepäck ...) zu transportieren, ist unter hiesigen Produktions- und Nutzungsbedingungen NIE öko, somit ist ein Standard-Tesla-E-Auto oder dasselbe von Daimler oder Porsche kein Öko-Auto. Ökologisch sinnvoller wäre es, das Gewicht des Tara auf 100 bis 200 kg (Motorrad, Roller) oder 20kg (E-Rad) zu senken.
zum Beitrag08.11.2019 , 23:40 Uhr
Guten Abend Herr Leiberg, Sie machen es Wagenbär aber auch (nicht) einfach: warum sagen Sie nicht in zwei Sätzen ihr Problem: 1. Sie wohnen auf dem Land und sind 2. aufgrund von Armut, Alter und eingeschränten körperlichen Fähigkeiten nicht mobil. Deswegen können Sie leider nicht containern. Das verstehe ich sehr gut - und wenn Sie es Wagenbär mitteilen, dann versteht er Sie möglicherw. auch. Falls ... Sie ein wenig mehr verraten möchten (wo Sie wohnen z.B.) - vielleicht gibt es sogar liebe Mitmenschen, die bereit wären, Ihnen zu helfen. (Ein Versuch - auch wenn er keine Erfolgsgarantie bietet - kostet nicht viel mehr als ein paar Worte). Liebe Grüße nach ...?? Eokd.
zum Beitrag23.07.2019 , 22:25 Uhr
Statt also Intoleranz durch Polemik zu unterstützen, stünde es (m.M.n) einer linken (?) Zeitung eher an, sich z.B. für Gleichberechtigung in der Ausübung von Religion zumindest im Einzugsbereich einzusetzen (z.B. zu fordern, dass das Priesteramt in allen Kirchen auch Frauen offenstehen muss …). Und wie Intolerenz zu einem gedeihlichen Zusammenleben beitragen soll, verstehe ich nicht: Anstatt Verbote auszusprechen „Kein Lebensmittel X für niemand!“ wäre es doch besser, intern zu klären: wer ist davon betroffen? Wer findet das wie wichtig? Wie kann man die Situation klären, ohne Verbote auszusprechen? (Alles Punkte, die Sie in jedem Kommunikationsseminar lernt oder vielleicht in basisdemokratischen Zusammenhängen, in denen mancher Linker seine Jugend verbracht hat). Übrigens: wenn man in die „Zeit“ oder „FAZ“ guckt, ist der Eritreer genauso groß oder größer zu sehen wie die Kita-Story. Insgesamt also (und jetzt auch ein hartes Urteil): Der Artikel ist für Intoleranz, gegen tolerantes Miteinander, setzt sich nicht mit den Argumenten der Befürworter und Gegner auseinander. Aber auch nicht als „Polemik“ oder „Meinung / Kommentar“ gekennzeichnet. Somit rückt er gefährlich nahe an die verkürzte Darstellung, die Rechten dann oft vorgeworfen wird. Durchgefallen – noch mal schreiben!
zum Beitrag23.07.2019 , 22:21 Uhr
Liebe Frau Werhahn, meiner Ansicht nach haben Sie den Kernpunkt nicht getroffen: es geht nicht um Schweinefleisch an sich, sondern um die Aussage, die die Kita macht: "Weil ein Teil der Kinder – aus ideologischen Gründen – ein Lebensmittel nicht essen will, müssen alle anderen darauf verzichten.“ Solange privat in einer WG dies gemacht wird – in Ordnung. Solange die Kinder verzichten und anderen ihre Lebensweis nicht aufoktroyieren – in Ordnung. Sogar eine Konsensentscheidung (alle sind dafür) würde ich bei einer öffentlichen Einrichtung akzeptieren. Aber in einer öffentlichen Einrichtung (die man sich nicht frei aussuchen kann, da zu wenig) geht es hier um eine Unterwerfung der Mehrheit unter eine Minderheit auf der Basis religiöser Intoleranz (also auf der Basis der Einbildung eines höheren, oft als unfehlbar angesehenen Wesens, welche den Menschen das Leben vorschreibt – und weil die vermeintlichen Aussagen des Wesens als absolut angesehen werden, machen viele Echt Religiöse eine Unterscheidung zwischen „Wir Gläubigen, die richtig leben“ und den anderen. Religionen und Kirchen haben leider (oft) die Eigenschaft (ebenso wie Staaten), Macht anzuhäufen und diese mit Gewaltmitteln zu verteidigen und Nicht-Gläubige zu unterwerfen (und Schlimmeres). In Europa hat es Jahrhunderte gedauert, Aufklärung und den Machtfaktor „Staat“ und die Hauptreligion zu entwaffnen. In anderen Ländern sind Kirchenherrscher weiterhin an der Macht. Für die Freiheit der Essenswahl einzutreten (unabhängig davon, ob man das Essen möchte) ist somit ein Akt der Toleranz und einer Demokratie würdig; somit auch der Unfreiheit entgegenzutreten. Übrigens: Sawsan Chebli hat sich dagegen ausgesprochen.
zum Beitrag27.05.2019 , 08:51 Uhr
Lieber Sven2000, ich begebe mich mal auf Ihr Niveau und antworte im selben Stil (eine Behauptung, die ohne jede Begründung daher kommt): „Sven2000 schreibt unbedachten, unüberlegten Müll. Die Partei ist macht klare, direkte und vernünftige Politik mit den Mitteln der Satire. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikern nimmt er sich nicht wichtig, sondern hat kein Problem damit, sich für die Sache zum Affen zu machen. Er und Die Partei stärken somit das Vertrauen in die EU-Bürokratie (und in die deutsche). Sehr viel Ergebnis für einen einzigen Abgeordneten. Wenn man sieht, wie viel er leistet, dann erscheinen die anderen Abgeordneten als deutlich überbezahlt.“ Jetzt zurück auf meines: Ihr Beitrag zeugt davon, dass Sie die politische Arbeit der Partei Die Partei nicht kennen oder nicht verstehen. Vermutlich noch nicht mal das Prinzip, welches Herr Sonneborn selber deutlich sagt: „ernsthafte Politik mit den Mitteln der Satire“. Ein Mittel etablierter Politik großer Parteien ist z.B. das „aktive Totschweigen“ von Themen oder Meinungen, die nicht passen. Die Partei schafft es, bestimmten Themen (natürlich nur sehr wenigen) Raum zu geben (z.B. die Art der Parteienfinanzierung, siehe Beitrag von UVW und den Link) und schafft damit (natürlich nicht immer) nachweislich Veränderungen. Leider sehe ich noch keine Möglichkeit, mit Ihnen eine Diskussion zu führen, da dieses ein Mindestmaß an Wissen voraussetzt, welches ihr Beitrag leider nicht zeigt. Nur für den Fall, dass Sie eine Empfehlung möchten (sonst bitte nicht weiterlesen) – informieren Sie sich gründlich. mit freundlichen Grüßen Eokdipl
zum Beitrag10.05.2019 , 09:40 Uhr
Kein Drama aus dem Thema zu machen, finde ich eine gute Haltung (wer über solche Themen sich zu sehr emotionalisieren lässt, der macht sich selber nur unglücklich. Das gilt insb. auch für konservative Familienmütter und -väter, ja sogar Geschwister, die ein arges Problem damit haben, wenn die Tochter ihre Haare nicht verhüllen will – aber auch für alle, die krampfhaft das Gegenteil sehen). Sinnvollerweise empfehle ich eine enstspannte, aber klare Haltung (vor der ich dann die anderen auch nicht verschonen würde): 1.Ist das Verhüllen der Haare eine Aussage über die Nichtverfügbarkeit der weiblichen Sexualität von fruchtbaren Frauen. Wer dieses also schon für seine noch nicht fruchtbaren Töchter fordert, sagt also selber aus, was er über Sexualität von (und mit?) Kindern denkt. 2.Ist das Verhüllen der Haare bei erwachsenen (fruchtbaren) Frauen eine Aussage sowohl über erwachsene Frauen wie Männner. Zu den Männern: Du hast Deine Sexualität nicht im Griff (Du wildes Tier!), deswegen muss ich mich vor Dir schützen. Zu den Frauen: Wenn Du Deine Haare nicht verhüllst, bist Du Freiwild, Du bist also sozial gesehen nicht ernst zu nehmen. Soweit die Aussage, die die Kopftuchbefehler / -trägerinnen selber machen. ------- Ich empfinde diese Aussage mir gegenüber als Beleidigung, so dass ich Menschen, die diese Aussage mir gegenüber machen, versuche, zu meiden. Und ich würde auch keinen in meine Nähe lassen, der meint, dass bei einer engeren Beziehung (z.B. Geschäftspartner, Freunde, …) mir Gegenüber diese Aussage aufrecht zu erhalten ist. ------- Und ich empfehle, diese klare Haltung – sowohl die neutrale Haltung als auch mein persönliches Gefühl dazu – klar und deutlich nach außen zu kommunizieren. ------------------ Wenn jemand darüber hinaus das Bedürfnis hat, andere Menschen in ihrer Haltung und ihrem daraus folgendem Verhalten zu beeinflussen (dieses Bedürfnis verspüre ich auch des öfteren ), dann hilft Gespräch und Aufklärung sicherlich mehr als Verbote.
zum Beitrag16.04.2019 , 08:49 Uhr
Liebe Frau Kefah Ali Deeb, mein Text ist der Versuch einer Beschreibung (möglichst ohne Bewertung), um Ihnen (und anderen) eine Integration leichter zu machen und den Blick (gerade auch für links denkende Menschen) auf vorhandene Gegebenheiten zu schärfen. Wenn Sie tiefergehendes Interesse an einer Diskussion haben, schreiben Sie gerne etwas dazu unter meine Texte. Mit freundlichen Grüßen E.
zum Beitrag16.04.2019 , 08:41 Uhr
… wenn der Job wegfällt, will man (im Durchschnitt / Normalfall), dass Sie wieder gehen. 3.Wenn Sie Geld mitbringen (z.B. deutsche Rentner auf Mallorca) und ggfs. für alle Dienstleistungen (inkl. Übersetzung deutsch – castellano) bezahlen, sind Sie auch „angesehen“ – aber oft noch nicht integriert: wenn es zu viele Deutsche werden oder Sie kein Geld mehr haben, sind Sie plötzlich gar nicht mehr erwünscht (ein Merkmal ist dann, dass Beamte plötzlich catalan mit Ihnen sprechen – ein regionaler Dialekt, den auch viel Spanier (sprechen castellano) nicht verstehen. 4.Wenn Sie hingegen als armer Mensch aus einem armen Land kommen und ihr – wie gesagt zugesprochener Status, nicht unbedingt tatsächlicher! – ganz unten angesiedelt ist, dann wird von Ihnen Anpassung in höchstem Maße verlangt: dann sollen sie alles tun, um den Eindruck (!) zu erwecken (was anderes können die Menschen auf der Oberfläche nicht beurteilen), dass sie ein echter Teil der Gesellschaft werden möchten: Deutsch reden, arbeiten, sich unterordnen, es hilft auch, hier verbreiteten Hobbys nachzugehen: Sportverein, Kleingarten, Feuerwehr oder andere Ehrenämter. Suchen Sie sich deutsche Freunde, z.B. bei den genannten Hobbys. Gehen Sie keiner Religion nach, die in Deutschland ungern gesehen wird. Betonen Sie, dass Sie Werte, die Vertreter unerwünschter Religion propagieren (wie z.B. die tatsächliche Unterordnung unter einen Gott oder die der Frau unter den Mann), ablehnen. Üben Sie eine erwünschte Religion aus oder gar keine. Bedenken Sie aber: Deutschland ist ein Stressland (Burn-Out-Rate steigt seit Schröders Regierung massiv), auch den Deutschen fällt es sehr schwer, die gewünschten Anforderungen zu erfüllen, viele scheitern daran! Andererseits ist es ein sehr beliebtes Land, heißt: anderswo ist es nicht besser. Kaum jemand teilt gerne seinen Reichtum, kaum jemand mag armen Menschen aus fremden Ländern mit ihm unbekannter Kultur. Überlegen Sie sich also gut, ob Sie hier überhaupt leben wollen.
zum Beitrag16.04.2019 , 08:39 Uhr
Kernmerkmal von I. ist die Bildung einer Gruppe / Gemeinschaft anhand von Gemeinsamkeiten wie z.B. Verhalten, Werten, Status (wozu wiederum Habitus oder Statussymbole (Haus, Auto, Garten, …) gehören) oder auch Sprache. Wenn durch eine Mehrheit (-sgesellschaft – quantitativ gemeint) diese Merkmale schon vorhanden sind, dann ist I. v.a. die Anpassung an diese Merkmale. Integriert ist man dann, wenn die vorhandene Gesellschaft einen als ihr Mitglied anerkannt. Diese Anerkennung kann verschiedene Gründe haben (weitere sind möglich): 1. Ist hier geboren = gehört dazu. 2. Ist für einen bestimmten Zweck hier und erfüllt diesen. 3. hat sich angepasst und den I.-prozess erfolgreich durchlaufen. Eine ähnliche Situation, die ich von I. trennen würde, ist die „Anerkennung“, die m.E.n. an eine Funktion geknüpft ist (insb. Punkt 2 fällt darunter).
Welche Form der Integration / Anpassung zur Anerkennung von Ihnen gefordert wird, hängt sehr von ihrem – zugesprochenen – Status ab: 1.Wenn Sie (Bio-)Deutsche sind, hier aufgewachsen, Eltern seit Generationen hier, deutsche Vor- und Nachnamen, seit Generationen im Dorf wohnen, dann beweisen Sie Ihre Zugehörigkeit dadurch. Aber auch hier gilt: Sie müssen das tun, was Deutsche tun müssen: ordentlich sein, arbeiten, Haus, Garten und Auto (bzw. das Pendant in der Stadt) haben, Samstag den Bürgersteig kehren …. Sonst sind Sie zwar „immer noch einer von uns“, aber „einer, der Probleme macht“. Wurde von mir verlangt, da meine Mutter (Geschäftsfrau auf dem Dorf) abweichendes Verhalten als geschäftsschädigend empfand. 2. Wenn Sie z.B. japanische Gastarbeiterin sind – also schon mit einem Job und wegen des Jobs herkommen – dann wird verlangt, dass Sie ihren Job machen und nicht weiter stören. Wenn sie sich dann noch auf ihre Kosten Schulen, Kindergärten, Restaurants, … organisieren und nicht weiter auffallen, dann haben Sie alle Anforderungen zur Anerkennung erfüllt. (siehe Sven Günther vom 15.04.19). Aber integriert sind Sie damit noch nicht
zum Beitrag09.01.2019 , 10:40 Uhr
Lieber Herr Blaschke, [1] ich habe ichts dagegen, wenn Handball in Schulen und Kindergärten geht und neue Spieler gewinnt. Und wo die Spieler (bzw. ihre Vorfahren) herkommen, ist für das Handballspiel ja egal. [2] Nur: Könnten Sie mir (die ernstgemeint Frage!) beantworten, warum Handball die Aufgabe hat, Diversität abzubilden?
[3] Aus meiner Sicht … ist Zweck eines Sports immer erst mal der Sport: es ist ein Freizeitvergnügen, um des Vergnügens willen. Und weil einige Freizeitvergnügen von genügend vielen Menschen geteilt wird – und diese anderen dabei zusehen wollen – gibt es in einigen Sportarten Menschen, die davon leben können. Punkt. [4] Alles andere hat mit dem Sport erst Mal nichts zu tun, sondern wird von Menschen hinzugedichtet. Hier Nationalisten, die die Tatsache lieben und nutzen, dass eindeutig definierte Gruppen in einer ebenso eindeutig definierten Konkurrenz aufeinandertreffen und eine Rangliste unter sich erstellen. Dass die N. dann auf NATIONAL-Mannschaften kommen, die den WELT-Besten unter sich ausspielen … ein kurzer Schritt. Dieser Vorgang passiert ja offensichtlich bei den allermeisten Sportarten. Und jetzt kommen Sie Auch-Nationalist an und werfen dem Handb. vor, dass er seiner National-Rolle, die Noch-Ausländer in Deutschl. zu Echt-Inländern zu machen, nicht ausreichend nachkommt. (Aus meiner Sicht: schon krasser N.ismus.)
[5] Wenn „Bodenst., Ehrl., Auth.“ als „typisch deutsch“ gelten, unterstellen Sie damit, dass „Migranten“ diese Eigenschaften nicht haben oder nicht gut finden: Ihrer Argumentation nach schließt das Werben mit diesen Eigenschaften Migranten aus und zieht (Bio-)Deutsche an. ] Damit fördern Sie, lieber Herr Blaschke, Rassismus. [6] Was Sie mit dem 2. Absatz aussagen wollen, erschließt sich mir auch nach längerem Nachdenken nicht. Falls Sie möchten, freue ich mich über eine Erklärung. (Sorry für meinen nicht so ausgefeilten Text, aber ihr Artikel lässt mich etwas ratlos zurück; ich finde den roten Faden nicht.)
zum Beitrag29.12.2018 , 21:24 Uhr
Lieber Reale Günni, wenn Sie jemand anderem einen „schwachen Artikel“ vorwerfen (ich möchte nicht das Gegenteil behaupten, sondern stelle ich anders dazu), dann sollten Sie besser argumentieren: „weil ich mich gern frei bewege, und wenn ich das nicht mehr kann, ist meine freiheit beschraenkt“. Sie fordern für sich die Freiheit, die Sie wollen („unbeschränkte F. für mich“). Aber Freiheit ist aber immer dann beschränkt, wenn sie mit anderen in Kontakt treten. Ihr Konzept „Die anderen dürfen nicht mehr böllern (oder Auto fahren oder …), weil das meine Freiheit einschränkt.“ funktioniert nicht für eine Gesellschaft, in der die anderen auch mitreden dürfen. Also widersprüchlich und damit untauglich. Leuchtet also nicht ein, Diskussion nicht begonnen, Zurück auf Start und richtiges Argument nennen.
zum Beitrag29.12.2018 , 20:57 Uhr
Lieber Reale Günni & lieber Euromeyer, Vielen Dank für eure beiden Kommentare; habe gerade herzhaft gelacht: zeigen Sie beide doch die Bandbreite der Meinungen auf.
zum Beitrag29.12.2018 , 20:46 Uhr
Lieber Dhimitry, ich stimme Ihnen darin zu, dass es faire Konkurrenz (fK) (z.B. als „die Beteiligten halten sich an die Regeln und akzeptieren das Ergebnis“) von EINIGEN Menschen geben kann. Aber die Diskussion läuft auf der (gesamt-) gesellschaftlichen Ebene: Sie müssten also argumentieren, wie eine K-Gesellschaft aussieht, an der sich ALLE an eine fK halten. Und dann, warum sich die real existierenden K-Ges.en so massiv von der von Ihnen gedachten fK unterscheiden. (Und bitte Argumente, und im Indikativ: „aus der fK folgt …“. „Vielleicht ...“ ist kein Argument, der Satz sollte raus.) Und (mind.) eine Basisphänomen sehe ich (auch in der f) K ungelöst: Wenn (in ökonomisch relevanten Kriterien wie Gesundheit, Intellekt, Kraft) ungleiche Menschen in einer – für alle gleichen – Konkurrenz antreten, gibt es notwendigerweise Gewinner und Verlierer. Einige Verlierer erhalten so wenig, dass sie dahinvegetieren (z.B. in den USA) oder verhungern (Entwicklungsländer). Die Gesellschaft ergreift dann Nicht-Markt-Methoden, um dieses Elend abzumildern (nicht abzuschaffen!), wie z.B. Mitleid, religiöse Pflichten oder Sozialhilfe). Wie sehen Sie das? Als Problem? Als Eingriff in die fK? Als natürlich gegeben und zu erhalten? Lieber Dhimitry, leider finde ich in Ihrem Kommentar keine Argumente, sondern nur Behauptungen. Das ist erst Mal in Ordnung. Nur dass Sie meinem (Achtung: Selbsturteil!) wohldurchdachten Kommentar, mit dem ich den Mitlesern in eine der großen Fragen unserer Zeit eine Denkeinstieg geben möchte, als erstes mit einem aussagefreien Urteil disqualifizieren, ärgert mich. Das ist keine Diskussion, sondern Meinungsabsonderung. Ich meine das Ihnen gegenüber auch nicht böse, da ich die ganze Zeit den Eindruck habe, dass Sie sich Gedanken machen; aber mit unbewiesenen Behauptungen können „Wir“, die wir uns (hoffentlich) als die progressive Ecke der Gesellschaft verstehen, kein Problem auch nur erörtern.
zum Beitrag29.12.2018 , 10:39 Uhr
Zu 1: Freiwillig: ich schrieb extra „Bedingung“: wenn die Menschen miteinander leben (z.B. in manchen Familien, in Sport- / Vereinen, …) dann brauchen sie sich nicht gegenseitig zu überwachen, mißtrauen; nicht überprüfen, ob der andere „mehr abbekommt“. Wenn Menschen nicht miteinander, sondern gegeneinander leben / arbeiten, dann müssen sie dieses alles tun: Im Gegeneinander (auch Konkurrenz genannt) geht die Umsetzung des eigenes Interesses oft mit der Schädigung der anderen einher. Die „fühlen“ sich angegriffen oder benachteiligt oder sind es auch (s. Kommentar Frederik Andersen) und reagieren entsprechend. Schon ist das ingang gesetzt, was wir alle täglich erleben: Zu 1: Konkurrenz In der Konkurrenz (dt: um die Wette laufen) muss ich mich gegen andere durchsetzen, um meine Ziele zu erreichen / Bedürfnisse zu befriedigen. Darin liegt die Ursache für Übervorteilung, Ausbeutung … usw. Gleichzeitig muss ich mit anderen auskommen, bin auf sie angewiesen; darin liegt die Ursache für Gesetze (äußerer Zwang, dem anderen nicht zu doll zu schaden) und Moral (innere Haltung, von außen kommen, dem andere nicht (zu doll?) zu schaden). In (!) diesem Widerspruch müssen wir alle praktisch unser Leben leben. (Das, was es „im Osten“ gab, löst dieses Problem auch nicht, diese Systeme gingen nur anders damit um als die Länder „im Westen“).
Zu 2: Überwindung des Mangels Ja, Bedürfnisse sind endlich. Zu einem Bedürfnis gehört nämlich auch immer der Aufwand seiner Befriedigung. Wer seine 10 Superluxusvillen selber putzen muss (weil er in einer kooperativen Gesellschaft niemanden mehr zwingen kann), braucht plötzlich 9,75 davon nicht mehr. … Unendliche „Bedürfnisse“ kann mensch nur „haben“, wenn man a) einen abstrakten „Wunsch“ nach etwas hat („will am meisten Villen besitzen“) und b) abstrakte anderen Menschen, bei denen man sich vorstellt, dass diese alle diese Wünsche erfüllen.
zum Beitrag29.12.2018 , 10:34 Uhr
@Wellmann Jürgen und alle anderen. „Wie soll es ohne die von Frederik Andersen und anderen beschriebenen Probleme gehen?“ Bitte nur lesen, wenn Sie an einer sachlichen Debatte daran interessiert sind!!! Welche Vor- und Nachteile die jeweiligen aktuellen und vergangenen politökonomischen Systeme haben, ist woanders nachlesbar. Der Beitrag soll kurz [2000 Z] anreißen, welche Bedingungen (!) mindestens (!) notwendig (!) sind, um die Probleme zu lösen: 1. Miteinander wirtschaften (die bisherigen großen Sys: gegeneinander). Miteinander bedeutet, dass Menschen gemeinsame Ziele vereinbaren und gemeinsam darauf hinarbeiten. Dies tun sie dann freien Willens, weil ihr Bedürfnis darin genauso vorkommt wie das jeden anderen Menschens diese Gruppe; ein „Wir“ ist erzeugt und besteht. Dazu scheint mir notwendig: 2.Überwindung des Mangels Solange ein Mangel besteht, gibt es Grund zu Streit: Menschen haben Angst, zu wenig zu erhalten und kämpfen drum, mit allen Folgen & Aufwand. Wenn es genug gibt, fällt der Grund weg. Es ist dann auch nicht mehr sinnvoll, Menschen von irgendwas auszuschließen (dies ist in dieser Gesellschaft die Grundlage dafür, um vom „Ausgeschlossenen“ die Gegenleistung zu erhalten / erpressen (meistens: Arbeitskraft oder Geld oder Ware). 3.Technische Weiterentwicklung? Auch wenn bisherige Techniken oft unschöne „Auch-Wirkungen“ haben, scheinen mir Techniken grundsätzlich notwendig: nur eine zielgerichtete – und damit planbare – Landwirtschaft scheint dauerhaft & weltweit Hunger verhindern zu können (!). Deswege nicht „zurück zur Natur“ sondern „In Richtung einer Technik, die im Einklang mit den Menschen und der Natur ist“.
zum Beitrag29.12.2018 , 10:02 Uhr
Lieber Christian Jakob, ich habe zwei Fragen zu Ihrem Artikel: 1.Wieso „versagt“ Europa? Was ist denn das Kriterium, das den „Erfolg“ definiert? (Im „Schwerpunkt Flüchtlinge“ schreibt die taz, dass „Europa auf Abschottung setzt“. Diesem Kriterium nach scheint Italien erfolgreich zu sein.) 2.Wen meinen Sie mit „Europa / EU“ in der Überschrift? (Im Text darunter ist hauptsächlich von italienischem Handeln die Sprache. Ist diese mit der EU-Kommission abgestimmt?) Freue mich über eine Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen
zum Beitrag29.12.2018 , 09:51 Uhr
Ups, sollte Antwort auf "The Real Günni" vom 29.12.18; 1:37 sein. "in 30 minuten boellerei ... feinstaub ... verkehr ... in 2 monaten." PS: Mein Kommentar ist kein ernst gemeinster Beitrag zur Umweltdebatte.
zum Beitrag29.12.2018 , 09:46 Uhr
Liebe Mitlesis*, [* die Endung -i, Pl -is soll eine geschlechtsneutrale alle meinenden Form sein.] wie viele von euch stellt auch Frau Aydemir „nur“ ihr persönliches Befinden in Textform dar: sie wünscht sich Anarchie in einem als „überreguliert“ empfundenen Deutschland und findet diese Anarchie im Böllern. So what? [Ich habe Böllern noch nie mit Anarchie in Verbindung gebracht, bei uns war das ein Spaß und ein Ritual wie der Weihnachtsbaum oder die Ostereier.] Und statt entspannt lächelnd darauf zu antworten, beginnen viele eine Verbotsdebatte auf der Basis ihrer persönlichen Befindlichkeiten. Für eine echte „Umweltdiskussion“ (was bringt wieviel?) ist diese Kolumne nicht der passende Ort; wenn, dann könnte mensch darauf hinweisen, dass Böllern (so wie es stattfindet: 1x jährlich für 2-3h) kein passender Ansatz ist, um die Umweltdiskussion zu führen (was Frau Aydemir am Ende darlegt). Allerdings fällt mir schwer, Anarchie im Böllern zu sehen; gerade da es so stark reguliert ist. Ich sehe darin einen „Schein-“ Grund [1] zum Feiern, wie viele andere „Schein-“ Gründe auch: Weihnachten, Ostern, Jahrmärkte, Sportereignisse, Geburtstage: Menschen feiern gerne und schaffen Rituale, an denen viele Menschen gleichzeitig Zeit zum Feiern haben. [1 Den Begriff benutze ich beschreibend, nicht wertend.] Mir scheint das (versteckte) Kernthema der Diskussion „Toleranz“ im wörtlichen Sinne (erdulden, ertragen) zu sein: etwas aushalten, was ich persönlich doof finde, weil es nun mal gesellschaftlich akzeptiert ist, dass es viele gut finden. Das müssen (vermutlich wir) alle und ist m.E.n. die Basis für eine vernünftige Gemeinschaft / Gesellschaft. In diesem Sinne: auf ein trotz aller Scheiße lebenswertes 2019 euch allen! ;-)
zum Beitrag29.12.2018 , 09:25 Uhr
Super, heißt also, im gesamten Verkehr in D wird sech Mal so viel Feinstaub freigesetzt wie an Silvester. Also verbieten wir einfach die Hälfte des Verkehrs und haben drei Mal so viel gewonnen! Konkret: Alle Individualfahrzeuge, die pro tatsächlich transportiertem Mensch (= im täglichen Durchschnitt) mehr als 100kg wiegen, werden pro Mehr-kg mit einer drastisch steigenden Steuer belegt. (Solange die Idee weiterhin ist, für 100kg Mensch (inkl. normales Gepäck) 1000kg Material (Tendenz steigend) zu bewegen, ist das Öko-Problem des Individualverkehrs nicht zu lösen (es sei denn, die „abfallfreie Energiequelle in der gesamten Produktions- und Verbrauchskette“ wird erfunden). Mir fällt noch ein Vorteil Böllern vs. Autoverkehr ein: Da der Feinstaub beim Böllern so punktuell erzeugt wird, kann man ihm gut entgehen: einfach vor Silvester in den Urlaub fliegen, äh fahren, nee … wandern und erst am 7. Januar wiederkommen. (Ich hoffe, es wird deutlich, dass der Vorschlag nur halb ernst gemeint ist.)
zum Beitrag29.12.2018 , 09:12 Uhr
Liebe Frau Graebert, ihr erstes Argument ist keines: den radioaktiven Fallout bekam jede(r) ab, die zu der Zeit draußen warn, ob bei Rhein in Flammen oder bei einem Fußballspiel oder im Garten oder … . Und Sie sagen es danach auch: Sie haben ein persönliches Problem; möglicherweise weil Sie nicht gewarnt wurden. Den Frust sollten Sie korrekterweise gegen Atomkraft richten. Und zum „sinnlosen umweltschädlichen Kapitalismusauswuchs“ (suk)? Was ist denn kein suk? In den Urlaub fliegen? Mit individueller Mobilität Städte verpesten, Platz verbrauchen, Klima schädigen (Autoverkehr)? Fleisch essen? Reich sein? Reich werden? Klamotten tragen (die nicht öko sind)? Das „falsche“ Soja oder Palmöl essen? Jeder hier von uns könnte Dutzende von Tätigkeiten aufzählen, die schon aufgrund dessen, dass sie nicht einmal im Jahr gefrönt werden, sondern ständig, viel umweltfeindlicher sind. Ich persönlich bewerte Böllern als viel sinnvoller als vieles anderes, was hier „normal“ ist. Wenn „ich“ aber alles, was mir persönlich nicht gefällt, als „gesellschaftlich schädlich“ klassifiziere und verbieten will, wird es unmöglich, zu einem „Wir“ (also gemeinsamen Entscheidungen und Handlungen) zu kommen, die Sie in Ihrem Kommentar sogar unterstellen.
zum Beitrag26.11.2018 , 23:10 Uhr
Vor allen Dingen, da die meisten gesellschaftlichen Prozesse mittels Gewalt durchgesetzt werden. ... Ihre Aussage ist leider falsch: Gewalt ist ein sehr gut geeignetes Mittel, um Interessen durchzusetzen.
zum Beitrag22.10.2018 , 00:36 Uhr
Teil 2 (Neue Anforderungen an neue AKW, Nachrüstung alter), aber immer so, dass die Betreiber weiterhin Geld mit AK verdienen können (so der Plan – AK ist offensichtlich so schwierig in den Griff zu bekommen, dass es a) der Plan nicht immer aufgeht und b) manche Staaten ihre grundsätzliche Bewertung überdenken. Beim von Ihnen zitierten Auto sieht man an der Dieseldiskussion gerade wunderbar, dass der Staat will (!), dass die Autokapitale weiterhin Geld verdienen können). Und ja, Elektroauto – ein Super Beispiel von Ihnen. Ich bin kein Ingenieur und habe nicht die Lösung für die Frage nach „individueller Mobilität“. Aber ein Punkt ist so klar, dass ihn heute schon jeder sehen kann, der will: Wenn für 100kg Mensch (also inkl. Kleidung, Aktentasche oder Einkäufe) 1000kg (oder heute mehr!) an Tara bewegt wird, ist das – egal mit welcher Antriebsart – eine ineffiziente Fortbewegung (und Produktion des Autos). Nur, egal wen ich frage (und ich kenne einige Ingenieure(sstudenten), deren Fachgebiet das ist: die Effizienzsteigerung durch relevante Gewichtsreduzierung ist kein Thema nirgends (ein E-Fahrrad mit Fahrgeschwindigkeiten zwischen 50 und 80 km/h wiegt sicherlich keine 50kg). So, und zum Ende: Ich und „Wir“ (die Menschen, die über AK genauso denken wie ich) haben AK nie befürwortet, keine AKW gebaut, nutzen AK so wenig wie möglich und tragen keine Verantwortung für AK. Wir arbeiten dagegen! „Die“ (AKW-Unternehmen, der Staat, Befürworter, …) haben AKW gebaut, betreiben sie, produzieren Atommüll, sind z.T. im Jahr 2018 immer noch dafür. „Wir“ haben die Aufgabe, „denen“ das AK-Leben schwer zu machen, „Die“ haben die Aufgabe, die (unseres Erachtens nach tendenziell unlösbaren) Probleme zu lösen. Wenn „Die“ zum Schluss kommen, dass sie AK nicht mehr wollen – herzlich willkommen bei uns! Dann können „wir alle“ gemeinsam überlegen, wie wir deren Geld & Einfluss nutzen, um den Schaden zu begrenzen.
zum Beitrag22.10.2018 , 00:36 Uhr
Lieber Demokrat, Sie haben ja recht, dass eine Technik nicht menschheitsverachtend sein kann, das können nur Menschen. Nur, das Thema ist nicht NT in der Medizin oder nicht; sondern AK in großem Stil über Jahrzehnte hinweg ohne eine Entsorgung (obwohl diese lustigerweise laut Gesetz in D vorgeschrieben ist). Nur der Kern, auf den ich hinweisen möchte, ist folgender: wenn der Autor (hier: Sie) nicht Subjekt Handlung Objekt nennt, bleibt seine Aussage schwammig „Am Anfang der Nutzung wurden die Risiken unterbewertet“ – Wer hat diese unterbewertet? Warum? Was ist geschehen, als wer die Bewertung geändert hat? Sind diejenigen, die AK nutzen, dieselben, die bewerten? Warum gibt es weiter AK, obwohl jemand [wer alles genau?] die Bewertung geändert hat? … Wenn Sie diese Fragen beantworten, nennen Sie Roß und Reiter: der Staat Deutschland [genau wie viele andere Staaten auf der Welt] hat ein Interesse an Atomwaffen. Unabhängig vom Besitz (die einigen Staaten untersagt ist), ist die AW-Fähigkeit sehr interessant: die Fähigkeit, AW innerhalb kürzester Zeit bauen zu können. Dazu ist eine funktionsfähige Atomindustrie inkl. der Ingenieure und Wissenschaftlerinnen notwendig. Die wiederum ist billiger (und nicht so offensichtlich), wenn es in dem Staat eine zivile Nutzung der AK gibt und nicht „nur“ eine wiss. oder militärische. Auch gibt es ein Kapital, welches Interesse hat, Geld zu verdienen – gerne auch mittels Atomstrom. Hierzu dürfen die AKW, die Herstellung des Brennstoffs und die Entsorgung nicht zu teuer sein, sonst verdient das Kapital kein Geld (Fukushima wurde aus Kostengründen so nah und tief am Meer gebaut und nur gegen Erdbeben bis Stufe 8 geschützt). Die Reaktorkatastrophen sind also ein Teil der kapitalistischen Kostenkalkulation (das gilt auch für alle übrigen Bereiche, nur das die Unfälle dort häufiger und kleiner sind). Und wenn Nuklearexperten die Risiken neu und dabei höher bewerten, dann wird das schon berücksichtigt … (Teil 2 folgt)
zum Beitrag21.10.2018 , 13:04 Uhr
Welche Parteien genau meinen Sie, die das von Ihnen beschriebene Verhalten zeigen?
zum Beitrag21.10.2018 , 12:25 Uhr
Lieber Demokrat, vielen Dank für Ihre Antwort; gerne ebenso: 1. Zu 9:36: Mit Bayern ist der Staat gemeint, nicht die Menschen in Bayern. Bezügl. der Menschen haben Sie recht. Aber der Staat ist die letzten 60 Jahre insgesamt sehr dafür. Und 2. sind die Bayern besser als alle anderen, geiler, holen sich rücksichtslos gegenüber allen anderen, was sie wollen; immer muss ein CSU-Fraggle in vorderster Linie stehen (nicht meine Meinung, ist deren offizielle Sicht- und Handlungsweise). Also ist das erste, was man in einer Konkurrenzgesellschaft machen muss, wenn man das eindämmen will, sich geschlossen gegen solche Egos stellen. 2. Zu 9:38: Ein gemeinsames Handeln braucht vorher eine gemeinsame Entscheidung. Ich habe mich nie für AK entschieden, ich bin nie gefragt worden. Somit halt ich „unsere Politik“ für nicht existent. Ich halte für den besseren Ansatz, die Handelnden in die Verantwortung zu nehmen: als ein Vorschlag muss z.B. jedes AKW ganz normal versichert werden. Falls sich Versicherer finden (was nicht sicher ist), dann würde eine kWh Atomstrom ca. 2€ kosten (jedenfalls so viel, dass er völlig unrentabel wäre und die AKW morgen früh abgeschaltet). Oder allgemeiner ausgedrückt: ich halte es für einen Fehler, sich auf das Spielfeld von Menschen / Regierungen / Unternehmen zu begeben, die solch menschheits(!)verachtende Technologien nützen. Ich bin der Ansicht, dass ich als Menschheitsbefürworter sie auf unser Spielfeld ziehen muss: Dazu gehört die gemeinsame Haltung, AK so schnell wie möglich zu beenden, die Veranntwortung komplett den Handelnden zu geben, sie alle Kosten tragen zu lassen, etc. Wenn wir da angekommen sind, dann können „Wir“ mit „Denen“ (die dann vielleicht auch anfangen, wie wir zu denken), über die praktische Umsetzung diskutieren. Und dann erscheint mein Lösungsvorschlag aus 9:14 plötzlich in einem anderen Licht.
zum Beitrag21.10.2018 , 09:14 Uhr
Und noch ein Punkt, der gerne untergeht: Da wirklich NIEMAND begeistert schreit, dass er ein „Endlager“ in der Nähe haben will, schlage ich vor, die Entscheidungsfindung zu ändern: 1. Das endgültige Aus der Atomkraft muss beschlossen und politisch so fest wie möglich eingetütet werden (Konsens so ziemlich aller Entscheidungsträger Bund, Länder, Gemeinden, Firmen, …, Aufnahme ins Grundgesetz). 2. Die Gegend, in die es kommt, muss eine Kompensation ohne Ende erhalten (z.B. dass alle in der Gegend Wohnenden mindestens den Wert ihrer kompletten Liegenschaften in Geld geschenkt erhalten plus kostenlosen Nah- und Fernverkehr, plus Schwimmbäder, plus alle Straßen renoviert, alle Schulen mit doppelter Lehrerschaft und Steuerfreiheit solange das Endlager besteht – um mal die Minimalforderung zu stellen). Diese Kompensation zieht einen weiten Kreis mit geringer werdender Stärke gemäß der Gefahrenzone (ich denke an ein Minimum von 300km, lasse mich aber gerne eines besseren belehren). Wenn das steht und gesetzlich verankert ist … dann melden sich vielleicht von alleine Gegenden, die wollen. Dann wird aber auch klar, dass Atomkraft Geld kostet.
zum Beitrag21.10.2018 , 09:07 Uhr
Gibt ja nur eine sinnvolle Antwort: Der Atommüll muss nach Bayern! Und die Antwort ist durchaus ernst gemeint: Bayern war einer der größten Verfechter der Atomkraft und ist immer noch tendenziell positiv eingestellt; Bayern stellte die einzigen beiden Atomminister Deutschlands. Und die bayerische Regierung steht sowieso am meisten darauf, Sachen mit Gewalt durchzusetzen. Auch wenn die obige Aussage ironisch klingt, ist sie ernst gemeint: es gibt kein Endlager, in welchen Menschen den Müll für 100.000 Jahre aufbewahren können, nicht aus geologischen, sondern aus gesellschaftlichen Gründen: keiner kann vorhersagen, was die Menschheit die nächsten 100.000 Jahre macht. Aber auch nicht, was die Geologie innerhalb eines Endlagers so treibt. Die Niederländer bauen oberirdische Bunker und planen ihr Lager für 300 Jahre – vielleicht weiß die Menschheit dann besser damit umzugehen. Dies scheint mir zz. sinnvoller. Und diese „Langzeitlager“ kann man super in Bayern und auch bei Dir, lieber Demokrat, bauen.
zum Beitrag09.08.2018 , 00:05 Uhr
Man kann sich ja darüber streiten, ob es eine Lösung für das im Artikel beschriebene Problem gibt und wenn ja, wie sie aussieht. Man kann auch gegen Gemeineigentum und gegen eine auf Kooperation basierende Gesellschaft sein. Aber zu behaupten, die genannten Beispiele – Staaten, die starke Hierarchien haben, mit ihren Untertanen noch beschissener umgeben als die kapitalistischen, die jene Scheisse fabrizieren, die Sie beschreiben – hätten irgendwas mit einer Gesellschaftsordnung zu tun, die Reinhold Schramm fordert, zeugt zum einen von größter Dummheit: das sind gerade keine Projekte für eine klassenlose Solidargemeinschaft! Sie müssen schon zwischen dem Etikett und dem Inhalt unterscheiden (die Grünen sind auch keine Pazifisten, die SPD nicht die Partei des kleinen Mannes, die FDP nicht liberal und die katholische Kirchenregierung lebt nicht das, was laut Bibel Jesus fordert). Zum anderen zeigen Sie Ihre Ideologie: „Weil der Mensch sowieso in jeder Gesellschaftsordnung die Umwelt zerstört, ja weil er gar nicht anders kann – kann ich mich gemütlich in meiner einrichten und muss mir keine Gedanken machen.“ Sagen Sie das doch gleich so: „Ich halte die Menschen insgesamt für zu dumm [resp. gierig / ignorant / … ], ihrem Schicksal zu entgehen; Beispiele dafür sind: UdSSR, Nordkorea, USA, Brasilien, Deutschland, ich selber, … .“ Korrekt hingegen ist: Es gibt keine Garantie, dass Menschen sich nicht ändern, dass sie nicht die Kurve kriegen, dass sie nicht aufhören, die Umwelt zu zerstören oder Mitmenschen ausbeuten und unterjochen. Es gibt aber auch keine Garantie dafür, dass sie all das tun! Sondern es ist eine willentliche Entscheidung, die Anstrengung, sein eigenes Verhalten und das einer Gesellschaft zu ändern, an sich zu arbeiten und daran, Mißstände zu verringern oder abzuschaffen! Und: ob Sie dabei sind oder es lassen, ist ihre Entscheidung! Ihre Handlung! Ihre Verantwortung!
zum Beitrag17.03.2018 , 03:07 Uhr
Lieber Velofisch,
die Lohnsteuer ist eine Vorauszahlung und kann (in manchen Fällen muss!) durch eine Einkommensteuererklärung abgeschlossen werden. Durch die Anwendung, die Sie vermutlich meinen (Mann in III zahlt geringe LS, Frau in V zahlt hohe), wird nur die Vorauszahlung berechnet. Dies lässt sich durch einfache Berechnung ausgleichen. Zweitens werden Arbeitslosengeld und Rente vom Bruttoeinkommen – also VOR Steuern – berechnet. Der „Verheiratetenzuschlag“ ist das Ehegattensplitting, welches die Annahme trifft, dass beide Ehepartner gleich viel verdienen, dadurch zahlen Verheiratete meist weniger Steuern als unverheiratet Paare – also das Geld kommt beiden (!) zu gute (wenn also ein „Verheiratetenabschlag“). Aber es hat den Effekt, dass sich im „Alleinverdienermodell“ die – oft geringer bezahlte, weil weniger qualifizierte – Tätigkeit der Ehefrau und Mutter sich ökonomisch nicht lohnt: die „neuen“ Steuern auf das hinzuverdiente Geld sind mit Ehegattensplitting höher als ohne, weil ihr Einkommen nicht mehr rechnerisch bei Null beginnt, sondern auf sein Einkommen raufgerechnet wird.
zum Beitrag17.03.2018 , 02:56 Uhr
Teil 2: Fortsetzung …
→ Eine höhere Lebenserwartung hat in (fast) allen direkten Vergleichen (Reich – Arm, Schwarz – Weiß, Gebildet – ungebildet, …) immer die Gruppe, die auch sonst als privilegiert angesehen wird. Nur bei Männern und Frauen wird das Gegenteil behauptet.
→ Eine gleiche gesetzliche Rente für Männern und Frauen bedeutet bei durchschnittlich 20 Jahren Rentenbezug für Frauen 22/18 = 1,22 ca. 22% mehr Rente bei gleicher Einzahlung.
→ Individuelle Erfahrungen sind gerade KEIN Argument für allgemeine Aussagen.
Ich verstehe, warum jemand die Schnecke als sexistisch betrachtet und ich empfinde das Bild zumindest als unangenehm (und finde es ekelhaft, wenn kapitalistische Firmen mir mittels sexueller Reize Geld aus der Tasche ziehen wollen, dort kaufe ich mit Absicht nicht); aber auf der ökonomischen Ebene halte ich die Geschlechterfrage für viel schwieriger zu beantworten (und ehrlich gesagt auch viel weniger wichtig als „Vorstand erhält das 100-fache Gehalt der Facharbeiterin, obwohl vielleicht 2-fach okay wären.“)
zum Beitrag17.03.2018 , 02:54 Uhr
Liebe Frau Kirschgrün und Antwortende,
zu einer guten Argumentation gehören zuerst möglichst korrekte Beschreibungen.
1. Die in der Einkommensstatistik erfassten Frauen erhalten 21% weniger Gehalt als die erfassten Männer. Stimmt soweit.
2. Dies liegt zum allergrößten Teil daran, dass sie a) weniger lohnarbeiten und b) Berufe wählen, in denen sie einen geringeren Stundenlohn erhalten und c) öfter Lohnarbeitspausen einlegen (meist wegen Mutterschaft), so dass ihre „Gehaltskarriere“ mehr Unterbrechungen hat und sie auf die Dauer weniger Berufserfahrung erlangen. Dieses erklärt die Differenz von 21% bis auf geringe Unterschiede von 2-3%, die statistisch nicht relevant sind.
3. Leider – und hier hören die Beschreibungen auf – gibt es weitere Eigenschaften der Arbeit, die nicht gut statistisch erfasst sind: Bereitschaft, für den Job umzuziehen, Überstunden und andere leistungsrelevante Merkmale, aber auch Verhandlungserfolg (dazu gehört auch die Einstufung in unterschiedliche Gruppen trotz ähnlicher bis gleicher Arbeit!) und mehr …
Bis dahin sollte eigentlich (durch Nachlesen…) halbwegs Einigkeit erzielt werden. Aber jetzt beginnen erst die eigentlichen Probleme:
4. Wichtiger als 3% Lohnunterschied ist z.B. die Freiheit, sich das Leben so einrichten zu können, dass es nicht nur aus Lohnarbeit besteht (in der Praxis eher Frauen als Männern möglich). Oder die finanzielle Abhängigkeit, in die der Partner gerät, der längere Zeit nicht lohnarbeitet (passiert eher Frauen als Männern). Gut belegt sind auch a) Arbeitsunfälle (80% (nicht tödliche) bis 95% (tödliche) Männer), b) Lebenserwartung (Frauen vier Jahre höher) und c) Kriegszwangsdienste (euphemistisch „Wehrpflicht“, oft mit Todesfolge - auch fast nur Männer). Auch hier bestimmt noch weitere Merkmale …
Teil 2 folgt
zum Beitrag05.10.2017 , 00:56 Uhr
Positiv ist, dass der Autor das „Wir“ demaskiert, was man so oft liest: es gibt kein „Wir“ in der Gesellschaft, sondern verschiedene Gruppen, von denen einige tendenziell profitieren (hier die Aktienbesitzer) und andere nicht.
Negativ hingegen ist, dass der Autor unterstellt, Kapitalismus sei dazu da, denjenigen, von denen er geade feststellt, dass sie nicht profitieren, zu helfen (was einen merkwürdigen Widerspruch darstellt): Die Deutschen profitieren nur zu 35 Prozent (scheint ein Problem zu sein?!?). „Das … größte Problem …, dass Notenbanken … Geld in die Märkte pumpen“ ja, aber für wen ist das ein Problem? Für die Notenbanken mag es eins sein, aber die meint der Autor wohl nicht. Für die Aktienbesitzer ist es auch kein Problem und für die Unternehmen auch nicht. Und für den „kleinen Mann“ ist das Geld der Notenbank genauso wenig gedacht wie der Kapitalismus allgemein positiv ist. Und die kein Geld für Geld haben, das sich selbst vermehrt, haben das weder wenn die deutschen Konzerne Gewinne einfahren noch wenn sie Verluste machen.
Noch mal langsam zum mitschreiben: Kapitalismus sorgt grundsätzlich dafür, dass investiertes Geld sich vermehrt (das ist, was Geld zu Kapital macht), oder anders ausgedrückt: wer Geld hat, kommt leicht an mehr Geld oder die Reichen … . Auf der anderen Seite benötigt es Menschen, die mit ihrer dauerhaften Arbeit die Geldvermehrung am Laufen halten, dafür müssen sie in der Mehrheit dauerhaft arm bleiben oder: Wer arm ist, bleibt arm.
Lieber Herr Arzt, dass sollten sie in Ihrem Artikel schreiben! Damit geben Sie links denkenden Menschen Argumente und schüren keine Hoffnungen darauf, dass es innerhalb des Kapitalismus anders liefe, wenn nur … ja wenn nur ... was geschähe?
zum Beitrag03.10.2017 , 21:14 Uhr
Sehr geehrter Hannibal C,
ich habe in meinem Kommentar nur versucht, darzulegen, warum ich den Begriff „Terrorismus“ an dieser Stelle für falsch halte und es auch wichtig finde, weil der Begriff so inflationär gebraucht wird.
Wenn man sauber unterscheiden will (möchte ich gerne, aber dazu reichen Kommentarspalten nicht aus und mittlerweile halte ich sie auch nicht für die richtige Stelle), muss man natürlich vorher ansetzen und klären, was „Gewalt“ ist, welche Formen es gibt, welche Art der Gewalt aus welchem Grund wo Anwendung findet … . Dann lassen sich auch verschiedene bewaffnete Aus¬ein¬an¬der¬set-zun¬gen und die jeweils Beteiligten sauber voneinander unterscheiden; das halte ich für sinnvoller, als Krieg/Militär, Polizei, Massaker … und weiteres in einen Topf zu werfen.
Es tut mir leid, dass meine Definition ihre Gedanken dahin gelenkt hat, ich habe mir nicht die Mühe gemacht, für einen Zeitungskommentar eine passende und sauber trennende Bestimmung herzuleiten.
zum Beitrag03.10.2017 , 21:04 Uhr
Sehr geehrt® Matthist,
mir ging es in dem Kommentar erst Mal nur um saubere sprachliche Unterscheidung von verschiedener Arten von Gewalt. Korrekte Benennung halte ich für sehr notwendig, um ein Problem überhaupt erst als solches erkennen zu können; als Grundlage dafür, dass man es danach verstehen, dann hoffentlich erklären und vielleicht auch verhindern zu können (langer Weg, für deren weitere Ausführung der Kommentarplatz nicht reicht). Ihre und HC Kommentare zeigen sehr deutlich die Unterschiede im Verstehen auf: während HC sich Gedanken zum Begriff macht und durchaus richtig bemerkt, dass ich Terrorismus nicht sauber bestimmt habe (aufgrund des Platzmangels habe ich eine kurze Definition versucht, um aufzuzeigen, dass Frau Hahn den Begriff unpassend benutzt), bringen Sie ein ganz anderes Thema („Was könnte ein Grund für diese Gewalttat sein?“) und unterstellen einer Gruppe („in unser aller Köpfen“), von der ich mich eindeutig abgrenzen möchte, dieselben Gründe für Gewalttaten zu haben? (An der Stelle verstehe ich Sie nicht). (Die Polizei weiß nach Angaben der taz noch nicht, warum der Täter so gehandelt hat wie der gehandelt hat; übliche Gründe, die man zuerst überprüft, scheinen nicht vorzuliegen.)
„Nein zu Gewalt.“ in einer Weltgesellschaft, die fast nur auf Gewalt basiert (Polizei, Militär, regelmäßige Kriege als Mittel der Politik, Handelsverträge und Produktionspraktiken, die Armut, unwürdige Lebensverhältnisse bis zu Sklaverei und Tod beinhalten) finde ich ein hehres Ziel und teile ich, aber da sind Sie dem „AUFMERKSAMKEITS-Bias“ anheim gefallen (dazu auf Youtube sehr schön erklärt von Jan Böhmermann: https://www.youtube.com/watch?v=1ZaJEEvMkXc). Dieses Massaker auf einem anderen Kontinent ist irrelevant, der Menschenhandel auf diesem ist es! Luftverschmutzung, Drohnenangriffe und Hunger auch.
zum Beitrag03.10.2017 , 12:11 Uhr
Sehr geehrte Frau Hahn,
auch wenn Sie in einem Kommentar Ihre Meinung ausdrücken, ein Amoklauf, der ein Massaker anrichtet, ist kein Terrorismus. Terrorismus ist eine „Gewaltaktionen gegen Menschen … zur Erreichung eines politischen, religiösen oder ideologischen Ziels“ soweit schließe ich mich Wikipedia an und füge hinzu, dass in der Praxis hinzu kommt „von einer fremden Gruppe gegen uns“ (denn die eigenen Gewaltaktionen haben schöner klingende Namen). Insofern fehlen bei diesem Amoklauf alle Merkmale von Terrorismus.
Warum ich das bemerke? Erstens wird der Begriff so inflationär benutzt, dass es nicht leicht ist, (in den Medien) T. von anderen Gewaltaktionen zu unterscheiden. Zweitens hoffe ich weiterhin, dass Journalisten Sachen darlegen, erklären, verständlicher machen und nicht durch falsche Sprache verschleiern.
zum Beitrag27.08.2017 , 23:51 Uhr
Vielen Dank für einen wohlüberlegten Kommentar mit Argumenten. Hoffentlich liest Herr Weinspach diesen auch.
zum Beitrag21.02.2017 , 00:10 Uhr
Ich kann dieses allgemeine, abstrakte „Wir“ nicht mehr hören, lieber Christian Jakob und andere taz-Reporter, bitte schreiben Sie doch, wer genau das Handelnde Subjekt Ihres Kommentars ist!
Wenn ich auf derselben Ebene zurückschreibe, komme ich zu einem anderen Ergebnis: „Wir“ Durchschnittsbürger mögen objektiv „Gewinner“ der Globalisierung sein, aber wir bezahlen dieses mit le-benslangem Schuften, - gefühlt ?!? oder objektiv – immer unsicheren werdenden Einkommenslage, mit Altersarmut (immerhin ein gutes Drittel von „uns“), mit psychischen Krankheiten, … und „Wir wollen – wenn überhaupt – selber bestimmen, was wir abgeben, oder wen wir an unserem hart erarbeitetem Lebensmitteln teilhaben lassen wollen.“ Wir haben Angst, nach unten zu fallen, wir haben Angst, nicht dass ein Flüchtling kommt, nicht 1000, wir haben Angst, dass so viele kommen, dass wir darunter zusammenbrechen. Und geschlossene Grenzen nehmen uns diese Angst ein bisschen, offene nicht. Und deswegen finden wir es gut, dass die Afrikaner nicht über die Grenzen kommen! Persönliche Schicksale mögen uns betroffen machen, und der nette Eriträer mit seinem Restaurant mögen wir auch, aber die Idee, dass jeder kommt, der kommen will, macht uns schaudern!
Und wir haben überhaupt nicht vergessen, dass es um Menschen geht, aber gerade weil es um Menschen geht, die eben „die anderen“ sind und nicht zu „uns“ gehören, wollen wir sie nicht hier haben!
Und ich glaube, dass geht auch vielen Linken so (und nicht nur dem Durchschnitts-Europäer).
Und wenn überhaupt, kann man Probleme nur durch echte Lösung lösen (Abschaffung der Ungleich-heiten und Machtunterschiede, Herrschaftsstrukturen, globaler Ausbeutung .. kurz das böse K-Wort. …) in der Welt und nicht durch Symptomkurierei.
zum Beitrag18.02.2017 , 08:52 Uhr
Sie haben völlig recht darin, dass gewaltsame Versuche, den Diskurs zu verhindern, nicht gerade davon zeugen, überzeugende Argumente zu haben.
Aber: Es gibt ja eine vernünftige und richtige Kritik am Kapitalismus. Man muss sie nur kennen und verbreiten. Das große Teile von denen, die sich „links“ nennen, diese nicht kennen, ist doch ein Ansatzpunkt für Ihre politische Arbeit: Bringen Sie ihnen bei, wie Kapitalismus funktioniert und – erst wenn diese mit ihnen in der Kritik einig sind – zeigen Sie ihnen auf, welche bessere Gesellschaftsform es geben kann.
zum Beitrag18.02.2017 , 08:47 Uhr
Frau Bossong, Ihr Kommentar ist auf einer abstrakten Ebene durchaus richtig, nur, wenn es konkret wird, fehlt alles. Hier nur 2 Bsp:
1.„Wir“ unterstellt eine Gemeinsamkeit. Aber wo ist diese Gemeinsamkeit? „Wir“ Autoren und Leser der taz sind uns vielleicht darin einig, dass ein „Miteinander“ besser ist als ein „Gegeneinander“, also eine EU besser als nur Nationalstaaten. Aber faktisch ist die EU ein Projekt von konkurrierenden Nationen, die sich zusammen tun, um gegen andere Nationen zu konk. und dabei gleichzeitig und weiterhin gegeneinander zu konk.
Deswegen stimmt ich gerade noch zu: Ja, die EU ist besser als ein Europa der Nationalstaaten. Aber: … und jetzt kommt die Kritik daran, was alles anders werden soll.
2.Grundlage fast aller Länder der Erde ist eine Gegeneinander-Ökonomie, bei der es auf die Maximierung des Gewinns in Geld ankommt, sowohl „Marktwirtschaft“ als auch „Kapitalismus“ genannt. Dieses Gegeneinander verursacht viele Schäden, die wir täglich beobachten können. In dieser Konkurrenz (K) ist es rational, sich in Gruppen (G) zusammenzutun, um innerhalb d G die K auszuschalten. Dabei schadet man dann anderen G, nicht als Zweck, sondern als normale Folge der K. Genau das ist die Grundlage von Nationalismus und durchaus rational!!
Und jetzt werfen die normalen Medien Trump / Le Pen / AfD … diese rationale Haltung zur Welt vor, weil sie sie übertrieben finden. Dabei ist es die Grundlage jeder nationalistischen Partei (also auch der CDU, SPD, Grüne, …) die Interessen der eigenen G – also des eigenen Nationalstaates – zu vertreten. Die Differenzen liegen also nicht im Ziel, sondern in den Ansichten darüber, was zu tun wäre, um die eigene G nach vorne zu bringen! (und in der Art und Weise, wie sie für ihr Anliegen werben).
Stattdessen ist eine Kritik der K und ihrer Folgen angebracht und Werbung für Besseres.
Ich dachte mal, dass die taz genau dafür angetreten war. Aber leider kann ich das in den heutigen Texten kaum noch erkennen.
zum Beitrag03.02.2017 , 09:08 Uhr
Liebe Hanne,
ich poche nicht darauf, dass Frauen keine höhere Rente verdienen, sondern ich poche auf sachliche Darstellung (und zwar in der taz und nicht in der faz, weil ich als jahrzehntelanger taz-Leser immer noch hoffe, hier solchenes zu finden; siehe dazu auch meine Antwort auf Dhimitry vom 03.02.17 8:56): Die DRV hat nun mal eine Grundlage, wer warum wieviel einzahlen muss und wer warum wieviel bekommt. Und wenn man die sauber darstellen würde – anstatt immer einen Kampf zwischen „Männern“ und „Frauen“ aufzumachen – würde sehr schnell sehr klar werden, dass die DRV so „gerecht“ sein kann, wie sie will, sie IMMER eine Aussage hat: wer heute Lohnabhängiger ist, und keine 50.000€ brutto oder mehr verdient, ist im Alter ARM DRAN.
(Meine politische Forderung / Ziel ist übrigens nicht Gerechtigkeit – denn sie ist nur dann notwendig, wenn ein Mangel herrscht – sondern gesellschaftliche Abschaffung des Mangels! (denn technisch ist er schon abgeschafft, zumindest für alle Grund- und Mittelbedürfnisse)).
zum Beitrag03.02.2017 , 08:54 Uhr
Lieber Tazti,
1. die durchschnittliche Rentenbezugsdauer für Frauen in Deutschland liegt bei ca. 21 Jahren, bei Männern bei ca. 16 Jahren (alles plus minus 1 Jahr, Daten aus 2012, neuere habe ich so schnell nicht gefunden). Dies macht für Frauen ca. 30% länger als Männer; nicht aber doppelt so lange.
2. Witwen erhalten eine Witwenrente, die sich nach dem Einkommen des Mannes richtet; umge-kehrt gilt aber das gleiche! Dies ist dem alten Modell geschuldet, dass der Mann das Einkommen erzielt, und die Frau die notwendige Haus- und Erziehungsarbeit unentgeltlich entrichtet (und vor 100 Jahren war Hausarbeit ein Vollzeitjob!).
3. Wenn man die Gruppe „Männer“ und „Frauen“ gegenüberstellt (und darum geht es in diesem Artikel), dann stimmt das: Männer erhalten letztlich 30% weniger Rente (durch die kürzere Ren-tenbezugsdauer) als Frauen bei gleicher Einzahlung.
zum Beitrag03.02.2017 , 08:47 Uhr
Ich benutze Leistungsgerechtigkeit hier in dem zenralen Merkmal: erledige ich eine Arbeit, die direkt Gewinn für ein Unternehmen bringt. Mit der genannten Darstellung will ich nicht sagen, dass ich diese Form des Leistungs- oder Gerechtigkeitsdenkens teile, sondern darstellen, dass es die Form ist, die grundsätzlich gilt und die auch der zentrale Maßstab der DRV ist. Wenn man das sieht, stellt man als nächstes ja richtigerweise fest, dass (Gerechtigkeit hin oder her), von der gesetzlichen Rente viele Menschen nicht (halbwegs vernünftig) leben können, obwohl sie ihr ganzes Leben gearbeitet und geleistet haben (nur eben nicht genug nach marktwirtschaftlichen (MW) Kriterien. Und da kommt ihr Einwand genau an der richtigen Stelle, lieber Dhimitry: ja, reale MW funktioniert so, dass sehr viel unentgeltliche Arbeit geleistet wird, die aber faktisch notwendig ist für die Aufrechterhaltung der MW-lichen Gesellschaft. *
Oder allgemeiner ausgedrückt: Wenn man etwas ändern will, dann muss man es zuerst verste-hen. Zum verstehen ist zunächst ein objektiver Blick auf die Dinge notwendig. Ich kritisiere mit meinem Beitrag die taz, da sie (wie viele andere Zeitungen, Autoren, Professoren, … auch) die Welt immer aus ihrer Sicht der Dinge betrachtet, anstatt Darstellung und persönliche Meinung sauber zu trennen.
Hier konkret: die Überschrift suggeriert, als würden „Männer“ in der DRV grundsätzlich gegen-über „Frauen“ bevorzugt. Damit verschleiert sie (die Überschrift!) die eigentlichen Gründe für die Differenz in den monatlichen Rentenzahlungen.
* In „Die Töchter Egalias“, einem feministischen Roman, wo es ein Matriarchat gibt, erhalten die Frauen Geld fürs Kinder kriegen (und im Parlament gibt es eine Diskussion über die Erhöhung der Sätze, da diese Arbeit ja sehr hart ist!) und die Männer haben die Pflicht, sie großzuziehen (unentgeltlich als Ehepartner natürlich). Schönes Buch, welches ich jeder/m zu lesen empfehle.
zum Beitrag01.02.2017 , 22:28 Uhr
Liebe taz,
und dazu sollten Sie schreiben: ja, und das ist richtig (im Sinne von leistungsgerecht): die Gesetz-liche Rente ist grundsätzlich proportional zum während des Arbeitslebens eingezahlten Beitrags. D.h. wenn westdt. Männer 42% mehr erhalten als Frauen, dann haben sie vermutlich 42% mehr eingezahlt (da es noch weitere Faktoren gibt, lässt sich das nicht 1:1 übertragen, aber die Dau-menrichtung stimmt.). Wenn dann Frauen auch noch im Schnitt mindestens 4 Jahre länger leben als Männer (manche Studien sagen 5 bis 6, hier mit Absicht nur 4 genommen), erhalten sie bei pro eingezahltem Euro 22% mehr Rente. Eine Überschrift, die ideologisch in die andere Rich-tung biegt, wäre also:
„Studie zum „Gender Pension Gap“: Deutlich weniger Rente für Männer.
Rentner im Westen erhalten für ihre Leistung 22 Prozent weniger Rente als Rentnerinnen …“
Oder neutraler:
„Studie zum „Gender Pension Gap“: Leistungsgerechtigkeit der gesetzlichen Rente funktioniert unabhängig geschlechtsbezogenen Merkmalen.
Da Frauen im Westen 42 Prozent weniger einzahlen, erhalten Sie pro Monat 42 Prozent weniger Rente als Männer. Betrachtet man die gesamte Rentenbezugszeit, erhalten Frauen durch ihre län-gere Lebenszeit 22 Prozent mehr pro eingezahltem Euro.“
Und dann könnte sich der Artikel damit auseinandersetzen, warum weniger einzahlen, welche Faktoren davon gesellschaftlich bedingt sind, welche die Frauen und Männer freiwillig wählen und warum Frauen 4-6 Jahre länger leben als Männer, obwohl es dafür keinen biologi-schen Grund gibt.
(Das ist mein Wunsch an eine qualitativ hochwertige tageszeitung; bisher kenne ich aber keine, die diesen erfüllt.)
zum Beitrag31.01.2017 , 20:00 Uhr
3.1Ein mögliches Vorgehen wäre, alles zusammen zu legen: dann entscheiden alle Euroländer zusammen, wer wieviel Schulden machen und Geld verleihen kann, Steuernzahlen muss. Dann sollte aber auch die Lohnentwicklung zusammen entschieden werden (→ 2). Das wollen die EU-Länder aber nicht. Und ein Mittelding muss Probleme bereiten.
3.2Im Moment gilt formell aber: No Bail out. Eine Vereinbarung, für die es auch noch gute Gründe gibt, als „Fiktion“ zu bezeichnen, zeugt nicht gerade von Sachkenntnis.
4.Es gibt aber einen Grund, warum die Staaten Banken nicht pleite gehen lassen wollen: Die Währung ist der Stoff, indem der Reichtum eines Landes bilanziert, aufbewahrt, eingenommen und ausgegeben wird. Gleichzeitig dürfen und sollen Banken diesen Stoff durch Kreditvergabe „schöpfen“ (= aus dem nichts erschaffen) können. Wenn aber der Kredit nicht zurückbezahlt wird, ist das Geld zwar in der Welt, aber kein Gegenwert. Somit wird die Währung entsprechend der Menge des verlorenen Kredits entwertet. Deswegen findet es der Staat nicht schlimm, wenn eine kleine Bank pleite geht, hat aber ein Problem, wenn er seine Währung gefährdet sieht; diese Banken erhalten dann die Bezeichnung „to big to fail“ (insb., wenn diese mit vielen anderen Banken eng verwoben sind).
Dieser Kerngrund ist Frau Herrmann anscheinend unbekannt (dies gilt allerdings für viele Menschen, die behaupten, Ahnung von Ökonomie zu haben).
5.Eine Bad Bank mag ja vorübergehend Linderung verschaffen, aber solange 2. nicht gelöst ist, bleibt die „Bankenkrise“ nur ein Sympton; d.h. sie wird immer wieder auftauchen oder auch gar nicht lösbar sein. Ist also nicht der relevante Punkt.
(Diese Aufzählung unterstellt keine Vollständigkeit!)
(Liebe taz, die 2000 Zeichen Beschränkung steht im Widerspruch zu guter Argumentation und fördert somit, dass Lesende eher kurze und unüberlegte Kommentare schreiben. Könntet ihr die nicht aufheben?)
zum Beitrag31.01.2017 , 19:55 Uhr
1.Zweck einer Bank ist es, Geld zu verdienen. Das tut sie, indem sie (eigenes und) anderer Geld vergibt, um es mit mehr zurück zu erhalten; dies ist IMMER mit Risiko behaftet, weil die Bank eine Werthaltigkeit unterstellt, die sich in der Zukunft noch beweisen muss. Wenn sie Unternehmen Geld leiht, die dann Pleite gehen, war es ein schlechtes Geschäft – egal ob man das „Investition“ oder „Spekulation“ nennt. Wenn also I-Banken I-Unternehmen Geld leihen, die dann pleite gehen, hat die Bank halt Pech und müsste in einer reinen Marktwirtschaft (MW) untergehen. Anders: es ist – nach MW-lichen Kriterien nicht „umsichtig“, Unternehmen Geld zu leihen, die in einem schwächelndem Umfeld agieren.
2.Wenn eine Währungsunion dauerhaft funktionieren soll, muss eine Grundbedingung gegeben sein: die Preise müssen sich (volkswirtschaftlich betrachtet) in jedem Teilgebiet auf einen längeren Zeitraum gemäß der Produktivität des Gebietes (+ vereinbarter Inflationsrate) entwickeln. In der Eurozone hat sich nur F daran gehalten. D liegt massiv darunter, E, I, GR liegen massiv darüber. Das ist ein wichtiger Grund für Wachstum in D und Rezession in I (vergleiche „Heiner Flassbeck Passau“ auf youtube ab min 20).
3. Wenn in einer Gesellschaft Entscheidungsmacht, -fähigkeit und Verantwortung ausei-nander fällt, dann kann A Entscheidungen fällen, die B mit auszubaden hat. Heißt hier: I-Banken (A) vergeben Kredite, wenn sie pleite gehen, muss (?) der Staat I (B) Verantwortung übernehmen. Wenn jetzt noch C = alle anderen Euroländer die Kosten tragen, kann es für den Einzelfall ein aktuelles Problem lösen. Mittelfristig hat es den Effekt, dass sowohl A als auch B Schulden machen, weil es einfacher ist. Langfristig kommen auch die C auf die Idee, es genau so zu tun und … [hier der Euro] bricht zusammen.
Dieses haben schon die Einzelstaaten der USA und der Bund erlebt und deswegen galt lange striktes No-Bail-Out: kein Einzelstaat und auch der Bund übernehmen die Schulden eines anderen.
zum Beitrag25.01.2017 , 08:25 Uhr
Lieber Ich2, mit dem Geldmechanismus (GM) meine ich gerade, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen – somit sind wir uns einig.
Und wenn der Geldmechanismus „pur“ gilt (was ja in einer MW oft gefordert wird!), dann würde genau das passieren. Denn da, wo der GM weniger gezügelt wird, passiert genau das: Anomalie (24.01. 13:26) bringt das Beispiel China „In China reißt man Letztere einfach ein und einverleibt werden diese zu Schlafsvorstädten umgebaut.“. In den USA – wo viele gerne Einfamilien-häuser haben wollen, gibt es qkm-weise Einfamilienhäuser und in Innenstädten Wohntürme (wenn die Wohnungen chic sind, wollen da sogar die Superreichen wohnen). Und falls (!) eine Nachfrage für 50 Wohnungen besteht, findet sich auch eine Bank, die bereit ist, diese zu finanzieren (gerade für München!). Und wenn auch noch die öffentliche Hand den GM gut findet, dann wird sie auch das machen (viele Städte haben ihr Wohnungseigentum verkauft, auch München, die Folgen sind bekannt!). Und in Städten „Megatstädten“ wie Paris, London, Singapur, … sind die Leute bereit, Unsummen für Wohnklos auszugeben. Also erstens wollen offensichtlich viele in Wohntürmen wohnen. Und zweitens – und das ist der Kern meines Beitrags - habe ich nur versucht, Ihre Frage zu beantworten: was passiert, wenn man MW-Prinzipien konsequent durchzieht:
Dort wo die MW-Prinzipien für Wohnen gelten, geschehen lauter Sachen, die in D viele nicht wollen. Da Boden in beliebten Gegenden immer ein Mangelware ist (das ist der Inhalt von „beliebte Gegend“), werden sie, egal wie der Verteilungsmechanismus ist, den Mangel nicht beseitigen können, auch nicht durch freies Spiel von Angebot und Nachfrage.
Wenn Sie zusätzlich den Mangel als Voraussetzung postulieren „Wichtig: es gibt mehr potenzielle Mieter, als Wohnungen.“, dann haben Sie eine Lösung von vornherein ausgeschlossen (deswegen der Hinweis auf den Widerspruch).
zum Beitrag24.01.2017 , 02:13 Uhr
Lieber Ich2, mir ist gerade aufgefallen, dass Wohnungsbau gerade nicht dem Geldmechanismus gehorcht (ich weiß nicht, was Sie genau unter MW-Prinzipien verstehen, deswegen der genauere Name): ginge es nur dem Geld nach, könnte ein Eigentümer auf seinem Grundstück ein Gebäude mit möglichst viel Wohnraum – also hohe Wohntürme – errichten, so hoch, wie es der Untergrund zulässt. Dann gäbe es auch genug Wohnraum. Weniger gewinnbringende Sachen wie z.B. Theater, Kindergärten, Schulen etc. würden zugunsten von Wohnraum abgeschafft (oder in die EG der Wohntürme eingebaut wie z.B. heute schon Supermärkte). Wenn die Stadt dann immer weniger lebenswert wird, ziehen die Leute freiwillig weg und das Problem wäre gelöst.
zum Beitrag24.01.2017 , 02:05 Uhr
In der Marktwirtschaft (MW) sind die Untergrenze für den Preis (hier Wohnungskauf oder -miete) die Herstellungskosten. Wenn es aber einen Mangel gibt, können die Eigentümer einen Gewinn aus der höheren Nachfrage erzielen: sie verkaufen / vermieten ihr Gut an die Zahlungskräftigeren, die anderen gehen leer aus (so soll das in einer MW auch sein: wer kein Geld hat, soll sich auch nichts leisten können! wer MW will, will das auch!)
Der Mangel ist hier die Fläche, auf der Wohnungen gebaut werden können in einem bestimmten Umkreis; der kommt daher, dass in der modernen MW sowohl die Arbeitsplätze (zu denen die Menschen hin müssen!) als auch das, was für viele das Leben lebenswert macht, in Städten sind (Ärzte, Einkaufzentren, Kultur, …); deswegen wollen in allen Weltgegenden, in denen Gesellschaften sich entwickeln, Menschen in die Städte.
Gegenmaßnahmen innerhalb der MW müssen immer „anti-MW“ sein, und dem Geldmechanismus in die Quere kommen (Mietobergrenzen, Zuteilung, …). Gleichzeitig hat der Wohnungsmarkt den Widerspruch, dass die Städte Flächennutzungen politisch bestimmen und somit selber dem Geldmechanismus in die Quere kommen. Reine MW wäre, dass jeder bauen darf, wie er will. Dann gäbe es in Städten wie München nur noch Mietskasernen, bis die Leute München so wenig lebenswert fänden, dass sie freiwillig wegzögen.
zum Beitrag24.01.2017 , 01:52 Uhr
Ihre Aussage enthält zwei Widersprüche, die eine Lösungsvorschlag verhindern: 1. wenn es Mieter gibt, gibt es also auch Vermieter, die mit Geld bezahlt werden müssen, gelten also marktwirtschaftliche (MW) Prinzipien (hier: Geld). 2. Wenn es mehr potenzielle Mieter als Wohnungen gibt, herrscht ein Mangel; dann kann jeder Vorschlag nur eine Mangelverwaltung sein und keine Lösung darstellen.
Also muss ein Vorschlag mindestens einen ihrer beiden Voraussetzungen ändern:
Zu 1: Bei Verwaltung von Mangel, egal mit welchem Mechanismus (Geld, Zuteilung, Windhund / Großvater, Bestechung / Korruption) kommt erstens immer jemand zu kurz (der Mangel wird ja nicht behoben!) und zweitens kritisiert immer irgend jemand den Zuteilungsmechanismus.
Zu 2: Mangel abschaffen – also eine entsprechende Menge an Wohnungen bereit stellen oder den Zuzug (-swunsch) begrenzen. Hier gibt es in der modernen MW das Problem, dass Arbeitsplätze und weiteres, was Menschen wollen, in Städten ist. Eine Möglichkeit wäre also, mittelgroße Städte (z.B. zwischen 50T und 500T) stark zu fördern, um viele lebenswerte Mittelzentren zu haben.
Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass Probleme, die die MW schafft, mittels MW gelöst werden können.
zum Beitrag04.01.2017 , 20:54 Uhr
@ Hulle, 15:19: Ja, hier haben Sie recht; es ist Rassismus, wenn nur nach Aussehen kontrolliert wird. Und in einer idealen Welt würde ich Ihnen sofort zustimmen. Aber in einer realen Welt muss eine reale Polizei mit begrenzten Mitteln eine Ordnung aufrecht erhalten, in einer gegebenen gesellschaftlichen Situation (ich z.B. würde für das Geld zu dem Zeitpunkt diesen Job nicht machen). Und in der habe ich noch nicht den Beweis gelesen, dass die Polizei nur nach Aussehen kontrolliert hat, sondern einiges anderes (siehe andere Kommentare). Und Pärchen begehen ihre sexuellen Übergriffe gerade nicht auf dem Hbf in Köln – da muss die Polizei schon andere Maßnahmen ergreifen. Und in der realen Welt haben in linken Zusammenhängen in einigen Städten D´s Frauen die „Definitionsmacht“ – dies meint, dass wenn eine Frau der Ansicht ist, dass sie von einem Mann sexuell belästigt worden ist, er den Zusammenhang zu verlassen hat (das ist Sexismus pur, nur andersherum). Will damit sagen: auch Linke haben noch keine wirklich gute Methode gefunden, sexuelle Belästigungen am besten zu verhindern, wenn aber der Vorwurf da ist, ihn mit hoher Zuverlässigkeit korrekt zu verifizieren und dann einen angemessenen Umgang damit zu finden.
zum Beitrag04.01.2017 , 20:53 Uhr
Zu 15:03: Ihr Kommentar ist keine Antwort, sondern ein unqualifiziertes Dazwischenblöken; das hilft einer Diskussion nicht weiter. Die Kommentarfunktion ist mit 2000 Zeichen leider zu kurz für eine intensive Diskussion, deswegen habe ich – wie viele hier – verkürzt dargestellt. Für Sie noch zur Erläuterung: Ja, an einem anderen Ort schon, zu einer anderen Zeit Silvester feiern geht natürlich nicht.
Und meine Frage haben Sie auch nicht beantwortet. Diese habe ich deshalb gestellt, weil andere Menschen in D eine ganz andere Einstellung haben als Sie und ich, und ganz andere Sachen für wichtig befinden – unabhängig davon, ob es uns gefällt oder nicht. Deswegen habe ich in meinem Kommentar von 13:24 Don Alfonso zitiert (einen reichen, konservativen Blogger, mit dem ich selten übereinstimme, aber der hier m.E.n. wichtige Fragen stellt).
(In einer idealen Welt blökten Sie ihre Diskussionspartner auch nicht an, wenn sie anderer Meinung sind als er, selbst wenn sie diese für hirnrissig hielten).
zum Beitrag04.01.2017 , 13:37 Uhr
Ja, natürlich dürfen „nordafrikanische aussehende“ Menschen im öffentlichen Raum feiern. Aber warum müssen sie dieses in der Silvesternacht am Kölner Hbf tun, nachdem was vor einem Jahr passiert ist? Das ist mindestens sehr, sehr, sehr ungeschickt. Sie können sich einen anderen Ort, eine andere Zeit aussuchen; sie können eine eigene Veranstaltung anmelden, sie können dafür sorgen, dass an ihrer Party kein Gedränge herrscht.
Was soll die Schwarz-Weiß-Frage? Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zwischen „auf engem Raum in einer bestimmten Situation negative Verhaltensweisen ausleben“ und „dauerhaftes Verbot des Feierns im öffentlichen Raum“. Und die Polizei hat auch den kontrollierten Menschen nicht das Feiern verboten, sie hat sie kontrolliert und danach die allermeisten gehen lassen.
zum Beitrag04.01.2017 , 13:24 Uhr
Der Text ist ein Kommentar, somit stellt er die persönliche Meinung von Daniel Bax dar und ist in Ordnung.
Unabhängig davon stört mich aber eine Sache, die Grundlage einer Gesellschaft, wie ich sie mir wünsche, ist: Wer eine vernünftige und in der Folge herrschaftsfreie Gesellschaft möchte, muss sich als erstes selber beherrschen! Das schaffen sicherlich auch viele in einem grundsätzlichen Maße auch in dieser G., aber nicht alle. Will also jemande in einer G leben, so muss sie also die Grundregeln akzeptieren. Wer das nicht tut, mit dem kann ich keine G begründen, d.h. wir müssten uns trennen. Die Lehre aus jahrzehntel. Zusammenarb. in basisdemokr. Zusammenhängen ist, dass jeder seinen Teil beitragen muss, damit es funktioniert.
Denkt man das konsequent zu Ende, ist die Folge – leider, da ich sehr ungern Sachen verbiete – mindestens die Überprüfung jeder Pegida-Demo, intensivere Verfolgung von Straftaten und natürlich ein Verbot von Pegida-Demos, falls „aus der Demo heraus“ Straftaten begangen wurden, wie Daniel Bax dies aufzeigt. Ebenso ist die Folge die Überprüfung von Menschen, die sich Silvester in Köln am Hbf aufhalten. (Vom Zoll werden bestimmte Autos a d Grenze CH-D angehalten, die nach Bargeldschmuggel aussehen: eher alte weiße Männer in teuren Autos!)
Für Silvester in Köln zitiere ich hier Don Alfonso (einen reichen, konservativen Blogger, dessen Meinung ich sehr oft nicht teile!):
Sehr populistische Fragen an den Nafri, Politik und Polizei nach Köln“ 01.01.17. http://blogs.faz.net/deus/2017/01/01/sehr-populistische-fragen-an-den-nafri-politik-und-polizei-nach-koeln-3996/
In dieser realen Ges. gibt es aber einen Unterschied zwischen In- u. Ausländern, den man auch als Linker zur Kenntnis nehmen sollte: Manche Menschen sind qua Aufwachsen hier Mitglied, ob es mir gefällt oder nicht und ich kann sie nicht ausschließen. Andere kommen hierher, weil sie etwas von uns wollen, von ihnen kann ich die Einhaltung von Regeln verlangen oder mich von ihnen trennen.
zum Beitrag26.12.2016 , 00:29 Uhr
Liebe Les- und Schreibende,
könnt ihr mir mal erklären, worum die Debatte geht? Ich verstehe es nicht.
Da beschreibt eine Redakteurin ihr Verhältnis zu ihren Eltern und sortiert diese politisch ein und beschreibt, dass aus einer bestimmten sozialen Stellung keine bestimmte politische Haltung folgt, obwohl diese notwendig zu sein schieint (ist es das, was Sie meinen, Frau Akrap?).
Und manche Lesende beschweren sich, dass Frau Akrap so eine Geschichte hat, weil sie andere Geschichten kennen, wo andere Menschen andere Schlüsse gezogen haben??
Freue mich über Rückmeldungen, …
Peter
zum Beitrag30.11.2016 , 09:40 Uhr
Wir leben in einer Marktwirtschaft, die auf freier Konkurrenz basiert: Die Eigentümer von Lufthansa wollen möglichst viel Gewinn – dazu müssen die Personalkosten möglichst gering sein. Der Manager will möglichst viel verdienen, und das tut er, in dem er die Interessen der Eigentümer durchsetzt (Personalkosten unten halten). Und gerade wenn er die Personalkosten unten hält, hat er aus Sicht der Eigentümer schon mal viel richtig gemacht und hat deshalb mehr verdient (so sehen die meisten Verträge von leitenden Angestellten aus: „Gewinn nach oben, Dein Gehalt auch“). Und die Piloten wollen auch möglichst viel verdienen. Weil Sie als einzeln wenig ausrichten können, tun sie sich zusammen.
Da jetzt die verschiedenen Interessen gegeneinander gehen (Konkurrenz), kämpfen sie gegeneinander. Eine Methode des Kampfes ist der Streik. (Die Eigentümer kämpfen auch gegen die Arbeiter – nur meist nicht so öffentlich). Und jetzt können die am besten kämpfen, die am stärksten sind: Also Piloten, Ärzte, Juristen, … . Und diejenigen, die in Deutschland sowieso am unteren Ende sind, können halt nicht so gut kämpfen: Flugbegleiter, Reinigungspersonal, ….
Der Kampf wird mit „Kampfgeschrei“ begleitet: Die Eigentümer schreien „böse“ „gesellschaftsschädigend“, die Piloten schreien „angemessenes Geld für hohe Leistung“, andere, die Angst haben, weniger zu bekommen, schreien „ungerecht“ und die Medien schreien auch mit (z.B. die taz im Kommentar von Pascal Beucker: „Management moralisch inkorrekt“).
Was ich persönlich schön fände, aber nicht mehr glaube, ist, dass die taz die Sachen durchblicken und über die Fakten und ihre Erklärung berichten würde und nicht moralisch auf die eine oder andere Seite stellen würde (hier auf die Seite des „Allgemeinwohls“). Zeitungen, die dies tun, gibt es genug und die taz ist mal mit dem Anspruch gegründet worden, sich zumindest auf die Seite derjenigen zu stellen, die ihre Lebenszeit als Arbeitskraft gegen Geld verkaufen müssen.
zum Beitrag29.10.2016 , 04:33 Uhr
Lieber EF, für die Gegenwart hast Du sicherlich recht. Ein wichtiger Grund ist, dass die meisten es gelernt haben, im Gegeneinander (Konkurrenz) zu denken und zu handeln, da Konkurrenz das Grundprinzip des Handelns in allen entwickelten Gesellschaften darstellt. In der Konkurrenz schlagen sich die Menschen aber auch die Köppe ein (siehe Kriege, siehe Branchen mit harter Konkurrenz, siehe Mobbing, …). Daneben gibt es noch das Grundprinzip der Kooperation, welches auch in allen entwickelten Gesellschaften notwendig ist, weil sonst keine Produktion möglich ist, bei der man mehr als einen Menschen braucht (sei es eine Firma, eine Fußballmannschaft, eine Familie, oder auch eine ganze Stadt): Menschen halten sich an Regeln (= beschränken sich selber), weil sie selber einen Vorteil davon haben (und wenn es nur der ist, dass sie ihren Mitmenschen weniger Streß bereiten und selber weniger Streß abbekommen). Das auszuweiten auf immer mehr Teile der Gesellschaft ist eine Frage des Wollens und des (Um-)Lernens (was natürlich anstregend ist!) und hat mit Glauben wenig zu tun. Will sagen: Wenn (und nur wenn!) ein genügend großer Anteil an Menschen einer Gesellschaft beschließen, die wichtigen Teile des Zusammenlebens in Kooperation zu organisieren und (um des eigenen Vorteils willen) freiwillig einen Teil der Arbeit übernehmen, dann klappt vieles. Dann benötigen sie Bürgermeister, Senat, Polizei und Justiz immer weniger … .
zum Beitrag29.10.2016 , 03:57 Uhr
Versuche, von außen zu sehen – stell Dir vor, Du kommst vom Mars und besuchst als erstes Europa und Nordamerika. Dann stellst Du fest, dass es in den Gesellschaften viel Reichtum gibt, aber nicht alle Zugang haben: Es gibt alles, aber 10 bis 20 % kommen an das, was ein „gutes Leben“ darstellt, nicht ran! Und weitere 60-80 % Prozent arbeiten jeden Tag 8 Stunden dafür, damit sie rankommen. Und der Rest … wird immer reicher. Dann stellt man fest: der Zweck des Produzierens ist Geld verdienen! Deshalb kommt man nur an Produkte, wenn man das Geld hingibt (was die meisten vorher „erwerben“ müssen d. Arbeit). Damit die Geldbesitzer aus Geld mehr Geld machen können, benötigen sie e. stabilen pol. Rahmen: Das gilt nach innen (e Polizei, die das Eigentum durchsetzt), und nach außen (verläßlicher Rahmen für Geld verdienen in anderen Staaten). Diese Rolle übernahmen die politischen Herrscher der einzelnen Territorien – und zwar freiwillig: wenn ein dt Kapital im Ausland Geld verdient, dann wird a) D insgesamt reicher und mächtiger und b) kann sich der dt Staat von dem „Kuchen“ mehr nehmen, da derselbe Prozentsatz (Steuern) bei einem größerem Kuchen ein größeres Stück bedeutet. Deshalb hat der Staat und „sein“ das Kapital / die Wirtschaft hier ein gleichgerichtetes Interesse, ebenso andere Staaten.
Ein Klimaabkommen hingegen hindert die Wirtschaft (d. K.) grundsätzlich am Geldverdienen, da es die Produktionsmöglichkeiten einschränkt. Hier wird überhaupt nur gehandelt, wenn sich die Staaten grundsätzlich einig sind, dass der angerichtete Schaden so groß ist, dass er das Geldverdienen massiv beeinträchtigt (z.B. Ozonloch – ging dann relativ schnell). Wenn aber Staat wie Norwegen, Deutschland, Saudi-Arabien und China und … an einem Tisch sitzen, sind die Interessen gegeneinander gerichtet. Hier wird also so lange um einen Ausgleich gefeilscht, bis alle Seiten das Gefühl haben, GLEICH STARK GESCHÄDIGT zu werden, und somit den anderen keinen Wettbewerbsvorteil zu geben.
zum Beitrag29.10.2016 , 03:28 Uhr
Lieber Generator, es ist auch nicht besonders demokratisch, wenn von den 510 Mio Europäer mindestens 509 Mio nicht mitentscheiden können. Zusätzlich gibt es hier – aus machtpolitischer Sicht – ein Grundproblem: Abkommen wie CETA, TTIP, … sind grundsätzlich nicht kündbar (außer in Einstimmigkeit) und nicht änderbar (außer in Einstimmigkeit), man kann nicht mal eben austreten, wenn einem die Bedingungen nicht mehr passen. Sie sind wie ein Korsett, was man sich anzieht und nicht mehr alleine ausziehen kann. Deshalb wird auch wie wild im Vorhinein verhandelt, deshalb sind alle Seiten erpicht, das in den Vertrag reinzuschreiben, was ihnen wichtig ist und deshalb ist die Angst (berechtigterweise) groß, dass man (als Staat) etwas unterschreibt, aus dem man nachher nicht rauskommt. Unter diesen Rahmenbedingungen ist das Verhalten der Wallonier keine Blockade, sondern nur fehlendes Einverständnis ihrerseits (wie aus dem Artikel hervorgeht, haben sie es schon lange angekündigt). Andersrum wird ein Schuh draus: weil die mächtigste Partei in den Verhandlungen (die EU-Kommission) den Vertrag unbedingt will (unabhängig davon, wie viel Prozent der Europäer diesen Vertrag so wollen / anders wollen / nicht wollen), übt sie so lange Druck auf die Wallonen, bis diese nachgegeben haben.
zum Beitrag07.04.2016 , 03:00 Uhr
Hi Daniel,
ich stimme Dir beim Solidarsystem zu – so ist es definiert. Wichtiger als die Frage, was man gerne hätte, ist aber die Frage, was tatsächlich ist: In der Marktwirtschaft ist es Zweck der Produktion, das vorhandene Kapital zu vermehren. Dies macht sich dann daran bemerkbar, dass die Protagonisten (also die Kapitaleingentümer, seien sie Unternehmer, reiche Familien, irgendwelche Fonds oder Versicherungen oder Banken), immer reicher werden, während diejenigen, die den Reichtum erarbeiten, nur Bruchteile davon abbekommen (wenn der Kuchen um 5% oder mehr wächst, dann wächst sogar das Stück, was die unteren bekommen – aber bei 1-2 % Wachstum wie zz. in Europa, wird deren Stück immer kleiner). Oder anders ausgedrückt: solange Du nicht selber ausreichend Kapital besitzt (so ab 1 Mio Euro aufwärts …) Du in diesem System immer arbeiten und buckeln musst.
Gruß, Peter
zum Beitrag07.04.2016 , 02:42 Uhr
Solange das nicht geändert wird, ist und bleibt die Wahl der Altersvorsorge zweitrangig: Wer kein Kapital besitzt, welches ihm Erträge bringt oder nicht mindestens einen deutlich über dem Durchschnitt liegendes Arbeitseinkommen, der wird ein arges Problem bekommen, weil der Reichtum nicht für ihn vorgesehen ist.
zum Beitrag07.04.2016 , 02:41 Uhr
6. Wie „hoch“ die Gewinne sind und wie „mickrig“ die Renten, schreiben Sie auch nicht. Stattdessen zeigen Sie deutlich ihre nichtvorhandenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse: „Der Gewinn der Gesellschaften ist aber deshalb nicht geschmolzen, wie das Beispiel Allianz zeigt: 31 Milliarden Euro hat die Lebensversicherungssparte des Marktführers an Beitragszahlungen von Kunden verbucht, ebenfalls weniger als im Vorjahr. Der Gewinn ist trotzdem um 4 Prozent gestiegen, auf stolze 2,7 Milliarden Euro – das Unternehmen hat die Ausgaben gedrückt.“ Erst schreiben Sie von Gewinn, dann von Einnahmen eines Jahres. Der Gewinn wiederum resultiert bei einer Versicherung nicht aus den Einnahmen eines Jahres, sondern von dem Ertrag der angelegten Gesamtgeldsumme.
7. Und: wer in Deutschland 2.500€ oder weniger verdient, wird m.E.n. auf alle Fälle altersarm sein, egal ob mit privater / Riester / sonstwas RV: Das Geld reicht hinten und vorne nicht (es sei denn, ich lege es mit einer Durchschnittsrendite von 8-10% an …), und wenn ich genug fürs Alter beiseite legen wollte, bin ich jetzt arm!
8. Der Kernpunkt ist ein anderer: Seit Beginn der Industrialisierung steigt die Produktivität, d.h. das, was ein Arbeiter im Schnitt pro Zeiteinheit produziert (in D in 100 Jahren ca. um das 6-fache) . Würde dieser wachsende Reichtum (im Sinne von Gütern und Dienstleistungen wie Häuser, Autos, Klamotten, … und Urlaub, Kunst, Ärzte, …) gleichmäßig in der Bevölkerung ankommen, würde es sowohl für eine Erhöhung des Lebensstandards, als auch für eine Arbeitszeitverkürzung pro Jahr und als Anteil vom Leben reichen (also z.B. weiterhin mit 60 in Rente, auch wenn die LE steigt): Wenn die Erwachsenenzeit von 60 um 20 Jahre auf 80 steigt, reicht 1,5-fach. Wenn die Arbeitszeit um ein Viertel sinkt, kann der Lebensstandard noch aufs 3-fache steigen. Das dem nicht so ist, zeigt, dass der Reichtum zum großen Teil nicht bei den Arbeiten ankommt, sondern bei den Unternehmern.
zum Beitrag07.04.2016 , 02:41 Uhr
4.3 Die Riester-Rente hat pro eingezahlten 100 Euro deutlich höhere Kosten als andere private RV: erstens, weil sie aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen höhere Verwaltung verursacht, zweitens weil die einzelnen Verträge deutlich geringere Summen aufweisen als die Durchschnitts-RV. Das kann man dem Modell Riester-Rente anlasten, nicht aber den Versicherungsgesellschaften (für das andere siehe 4.1). Für bestimmte Gruppen lohnt sich eine Riester-Rente sehr wohl (Mütter mit mehreren Kindern), für andere nicht!
4.4 Menschen, die sich nur auf die GRV, so wie sie heute existiert, verlassen, werden altersarm sein! Man kann vielleicht keine Angst haben, aber dies ändert die Tatsachen nicht. Und es gibt a) keine Alternative in Deutschland und b) (innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft) keine effektivere Methode der Absicherung als über ein Kollektiv (und somit ist man bei einer Versicherung). Ob das ein Riester oder eine eine andere private RV gut machen oder nicht, ist eine andere Frage. Aber Alternativen gibt es heute nur für Reiche; was Sie von „sehen“ schreiben, bleibt für mich ohne Sinn.
4.5 Den Fakt wiederum, dass eine Riester-Rente (wie auch jedes andere Vermögen) auch auf eine mögliche Sozialhilfe im Alter angerechnet wird, somit sich für weite Teile der Zielgruppe „untere Einkommensklassen“ gar nicht rentiert, den erwähnen Sie oder auch Birkwald gar nicht. Diesen halte ich hingegen für praxisrelevant, da er eine klare Aussage trifft, wir heute eine Riester-Rente eher nicht abschließen sollte!
5. Den Fakt, dass die GRV – in der jetzigen Form – ein Riesenproblem mit dem demographischen Wandel hat, erwähnen Sie auch nicht. Das ist ja überhaupt erst der Grund, dass der Staat die Ansprüche so zusammenstreicht: da die Menschen immer länger Rente beziehen, es aber tendenziell immer weniger Einzahler geben wird und das eingezahlte Geld sofort ausgegeben wird, muss die Leistung pro Monat sinken (und das wird die heute 30-J viel härter treffen als die heute 60-j).
zum Beitrag07.04.2016 , 02:40 Uhr
2.3 Einen deutlichen Unterschied in der LE gibt es zwischen den Armen und Reichen – hier liegt die Differenz bei ca. 10 Jahren an den Extremen! Dies ist eine Folge von a) Wissen über Gesundes Leben + Lebensweise, b) Geld, was für Gesundheit / medizinische Leistungen ausgegeben werden kann sowie c) die unterschiedlichen Auswirkungen der jeweiligen Arbeit, die Ärmere deutlich mehr zusetzt (um mal die wichtigsten drei zu nennen). Dies finde ich eine gesellschaftliches Phänomen, was herausgehoben werden sollte: Armut ist lebensverkürzender als Herzinfarkte o.ä.!
3. Das ein BT-Abgeordneter keine private RV braucht, ist auch klar – er ist vom Staat im Alter hinreichend abgesichert.
4.1 In jeder (!) Branche stehen die Interessen der Firma an erster Stelle: ein privates Unternehmen muss Gewinn erwirtschaften, wenn es das dauerhaft nicht tut, wird es mit Untergang bestraft (wenn Sie als Wirtschaftsredakteurin dieses nicht wissen, dann sollten sie nicht in einer (möglicherweise) linken Zeitung schreiben!), dazu werden möglichst hohe Einnahmen erzielt (durch hohe Preise, viele Verkäufe, Produktion schlechter Qualität, die als gute suggeriert wird) und möglichst gerine Kosten (die dann die Umwelt und die Arbeitnehmer durch Leistungsdruck tragen). Sie erwecken hingegen den Eindruck, als sei dies in der Versicherungswirtschaft etwas besonderes.
4.2 Hinzu kommt, dass nur der eine gute Beratung erhält, der entsprechend Geld dalässt – das tut der durchschnittliche Riester-Rentner nun mal nicht, da dies explizit eine Rente für die Ärmeren sein soll. Das ist aber beim Steuerberater, Arzt, Anwalt, … nicht anders, ebenso bei Autos, Wohnungen, Lebensmitteln, etc. …
zum Beitrag07.04.2016 , 02:39 Uhr
Sehr geehrte Frau Krüger,
ob die private oder Riester-Rente eine gute Idee ist oder nicht, ist eine durchaus diskutierbare Frage. Schön wäre es, wenn Sie an dieser Stelle recherchierten und etwas mehr Fakten beitrügen und weniger Ideologie – das ist es, was ich von einer linken Zeitung erwarten würde:
1. Zweck einer jeden Rentenversicherung (RV) ist immer in erster Linie die Absicherung der Langlebigkeit – also dafür zu sorgen, dass das Geld nicht ausgeht, bevor das Leben zuende ist. In diesem Prinzip steckt mit drin, dass einige mehr erhalten als der Durchschnitt und als sie einzahlen und andere weniger. Dies gilt auch für die Gesetzliche RV (DRV).
2.1 Die Lebenserwartung (LE) aller Deutschen (D) (und aller Menschen in entwickelten Ländern) steigt seit mindestens einem Jahrhundert linear um ca. 2 bis 2,5 Jahre pro Jahrzehnt an – als Daumenregel werden wir ca. 10-12 Jahre älter als unsere Großeltern; die Wahrscheinlichkeit, dass Herr Birkwald über 90 wird, ist so gering nicht.
2.2 Nun ist es aber so, dass Menschen, die früh sterben und kranke Menschen, die erwarten, keine 65 zu werden, vermutlich keine private Rentenversicherung abschließen – also werden die anderen im Schnitt ein bisschen älter als die LE D, dies muss eine Versicherung berücksichtigen – sie darf von Gesetzes wegen nicht aufhören zu zahlen, auch wenn ihre Versicherten plötzlich älter werden als vor 60 Jahren (!) berechnet (und bei Neuberechnungen des Statistischen Bundesamtes wurde festgestellt, dass die LE zum Zeitpunkt der Geburt tendenziell unterschätzt wurde).
zum Beitrag27.10.2015 , 02:22 Uhr
Lieber Jost Maurin,
die Kommentare der Leser finde ich passend zu Ihrem Artikel: selbst wenn die Aussage der IARC richtig ist (was ich nicht beurteilen kann: auch für wenige Fälle kann eine stichhaltige Aussage getroffen werden, wenn die Daten eindeutig genug sind), ist die Frage, ob sie relevant sind: liest man bei Wikipedia auf der Seite „Todesursachen“ nach, sind alleine die 10 häufigsten Infektionserkrankungen eine 10er-Potenz häufiger (von 3,9 Mio bis 200.000, darunter auch Ma-sern mit 800.000). Darüber hinaus gibt es weitere sehr häufige Todesursachen, wie Kriege, Ver-kehr, Arbeit, … die gesellschaftliche Gründe haben (wo also, grob gesagt, sich nicht die Men-schen selber umbringen, sondern für gesellschaftliche relevante Gründe (wie z.B. einen Herr-scher stürzen, der mit dem Ölgeld nicht nur Sachen macht, die die Mächtigen ihm erlauben) ster-ben müssen). Dann bringen sich Leute auch selber um, z.B. durch Konsum von legalen Drogen wie Tabak, Alkohol (weltweit auch eher im Millionenbereich als zwischen 10 und 50.000). Ir-gendwo dazwischen liegen gefährliche, aber oft unvermeidbare Lebensweisen wie Wohnen in belasteten Städten (Feinstaub – Lungenerkrankungen oder Flughafeneinflugschneisen – Lärm oder … ).
Vor diesem Hintergrund ist Fleischkonsum wirklich nicht relevant und 34.000 sind nicht völlig, aber ziemlich egal; und das Fehlen dieser Relativierung kritisieren ja einige der Kommentatoren.
Mich würde mal eher interessieren, welche Lebensweisen welche konkreten Auswirkungen auf die Lebenserwartung haben; also ein Artikel nach dem Muster: Ein Sonnenbrand verkürzt das Leben statistisch / im Durchschnitt um x Tage, 10 Zigaretten pro Tag um y Monate, Wohnen im Stuttgarter Kessel um z Wochen, … . Das fände ich interessanter, weil ich als Leser dann selber einschätzen kann, welches Verhalten ich weglassen sollte, ohne mich einschränken zu müssen.
Würd mich drüber freuen, ihr P. Maier
zum Beitrag28.07.2015 , 00:52 Uhr
Liebe Frau Herrmann,
da Sie die Antwort klar wissen „Der Grexit wäre die teuerste Lösung, und zwar nicht unbedingt für die Griechen, sondern für die Deutschen“, wüsste ich gerne, wie sie auf diese kommen:
1.Können Sie bitte die Kausalkette / Zahlen / Fakten für die Kosten des Grexits benennen?
2.Da sie sagen, dass der Grexit die teuerste Lösung wäre, muss es mindestens noch zwei andere geben. Welche Lösungen haben sie noch im Sinn? Wie sind hier die Kosten (und Kausalkette / Zahlen / Fakten …)?
3.Bei einem Grexit hat – so die Definition, wie ich sie verstehe - Gr. keinen Euro mehr. Warum gibt es ökonomische Kettenreaktionen? Wieso würde der Euro von innen gesprengt? Warum ist das der ökonomische Untergang (impliziert zumindest ihre Vokabel „rettet“ in „Deutschland rettet die Griechen, um sich selbst zu retten.“
4. Gibt es einen speziellen Grund, warum Sie ein Urteile fällen („ teuerste Lösung“, „Diese Strategie war immer falsch …“ ohne einen Zusammenhang zu nennen? (Ich habe jedenfalls keinen gefunden, nur eine isolierte Behauptung „deutscher Nationalismus“ – ich sehe da nicht den notwendigen Schluss auf Grexit; mir fallen mehrere andere Gründe ein, warum man für einen Grexit sein könnte.)
Liebe Frau Herrmann,
ich freue mich auf Ihre Argumente!
Ihr Eokdipl
zum Beitrag28.07.2015 , 00:36 Uhr
Teil 2
4.Oder ist Ihnen nicht klar, was der Zweck des Euro ist und warum die Mächtigen Gr. nicht einfach aus dem Euro entlassen und die Schulden streichen wollen? Dann ist hier der Ansatzpunkt für eine Erklärung.
5.Und was hat die Meinung von „vielen Deutschen“ mit der Politik zu tun? Und wieso unterstellen Sie diesen indirekt, dass diese Ahnung von Ökonomie hätten („glauben an eine Art schwarze …“), um dann andersherum zu behaupten, dass sie es nicht hätten („…halten es für völlig normal …“ – Sie sehen es also offensichtlich völlig anders.)
6.Übrigens: Der Zweck der Sparvorgaben kann nicht sein, die gr. Wirtschaft / den gr. Staat zu unterstützen. Sie sollen die Gläubiger und den Euro (und somit alle Eurostaaten, die kapitalistisch erfolgreich sind) schützen. Den Aufbau von Staat und Wi. wollte man mit anderen Mitteln („Strukturreformen“) erreichen, aber der Glaube kommt den Gläubigern langsam abhanden – deswegen finden sie es langsam opportun, Gr. aus dem Euro zu … loszuwerden.
Liebe Frau Herrmann, ich freue mich über eine Antwort, was Sie mit dem Artikel aussagen möchten.
Ihr Eokdipl
zum Beitrag28.07.2015 , 00:35 Uhr
Liebe Frau Herrmann,
ihr Artikel ist so unausgereift und sie vermischen Ihre politischen Ansichten so mit den Fakten, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll:
1.Sind Sie für Kapitalismus (Marktwirtschaft)? (Sie scheinen das Überleben des gr. K. zu fordern: „Die eigentlichen Verwüstungen …in der griechischen Wirtschaft angerichtet.“). Dann wäre die bürgerliche Antwort: Der griechische Staat ist kein „moderner“ Staat, der eine Bevölkerung hat, die M. vorbehaltlos teilt und sich dem Staat unterwirft, so dass sie für Zwecke von Staat und Wirtschaft reibungslos zur Verfügung steht. Als Folge ist Gr. ökonomisch arm und nur aufgrund eines glücklichen Umstands (Euro) zu einem Reichtum gekommen, der – im eigentlichen Sinne des Wortes – nur geliehen ist. Nun sind die Verleiher nicht mehr willens, den Reichtum auf Pump zu bezahlen und Gr. stürzt ab.
2.Sind Sie dafür, dass Gr. im Euro bleibt? („ …EZB-Bürokratie …, Gr. …werfen“). Dann sei Ihnen gesagt, dass eine Währungsunion mit freiem Faktorenverkehr (Produkte, DL, Menschen, Kapital, …) immer dazu führt, dass einige Regionen reicher werden und andere ärmer und dass deswegen einer der folgenden Effekte IMMER NOTWENDIG wird: dauerhafte Transfers (z.B. Länderfinanzausgleich in D), Zerbrechen der Währungsunion, dauerhafter Schuldenzuwachs mind. einer Region. Natürlich können die mit Macht eines davon als gewollt beschließen, aber die Eurostaaten wollen keines davon (da sie 1 und 2 verboten haben (und es trotzdem machen), ist Effekt 3 am stärksten). [Argumentation gerne auf Nachfrage – 2000 Zeichen reichen nicht.]
3. Oder steht ihr Urteil („dt. Politik in Gr. ein Verbrechen“. letzter Absatz) schon am Anfang fest? Dann ist der Artikel vorher nur überflüssige Bebilderung, die ihr Vor-Urteil den Anschein einer kausalen Argumentation geben soll?
Teil 2 folgt...
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