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Tierheime, Arten- und TierschutzKastriert Katzen!

Tier­schüt­ze­r:in­nen befürchten eine Katzenschwemme in Tierheimen und fordern, Freigängerkatzen zu kastrieren. Auch dem Artenschutz würde das helfen.

Millionen Vögel werden von freilaufenden Katzen getötet Foto: Peter Schatz/Action Pictures/imago

D er Deutsche Tierschutzbund warnt vor einer „anstehenden ‚Kätzchenschwemme‘ im Frühjahr“. Das klingt ein bisschen so, als warne der Wetterdienst vor ergrünenden Bäumen im April, aber der Hintergrund ist ernst. Es geht um „unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und Straßenkatzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen“, besonders jetzt im Frühling. Folge: „In den ohnehin überfüllten Tierheimen schießt die Zahl gefundener, abgegebener oder ausgesetzter ungewollter Kitten in die Höhe.“

Nicht nur für die Tierheime, auch für die Katzen ist die Situation unerfreulich. Das Leid der Straßenkatzen habe sich zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme in Deutschland entwickelt, schreiben die Tierschützer. Im Freien geborene Jungkatzen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Erkrankungen und Unterernährung, sie sterben häufig früh.

Noch früher allerdings sterben all die Vögel, Eidechsen, Klein­säuger und sonstigen Tiere, die von freilaufenden Katzen alljährlich hundertmillionenfach getötet werden. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen dazu – und die schlichte Alltagserfahrung: Wo Katzen auftauchen, ist es fix vorbei mit der Eidechsenpopulation.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert nun eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Zu Recht! „Nur so können der unkontrollierten Vermehrung der Tiere Einhalt geboten, ihr Leid beendet und die Tierheime entlastet werden“, sagt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder.

Katzenknast, Katzen-Lockdown und Hausarrest

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Merkwürdigerweise aber hat derselbe Tierschutzpräsident sich im Frühling letzten Jahres mit dem schillernden Satz „Wer Katzenschutz missachtet, der ist kein Tierschützer, ich behaupte, nicht einmal Artenschützer“ vehement dagegen verwahrt, dass es in Baden-Württemberg aus Artenschutzgründen zum Äußersten kam: Zum „Katzenknast“ (Stuttgarter Zeitung), „Katzen-Lockdown“ (Bild), zum „Hausarrest“ (Südkurier) beziehungsweise zur „Ausgangssperre für Katzen“ (B.Z.). Mehrere Wochen in der Brutzeit der hoch bedrohten Haubenlerche durften Katzen dort das Haus nicht mehr verlassen. Prompt gab es einen Sturm der Entrüstung gegen diesen Versuch, den Vogel vor der Ausrottung zu schützen.

Statt Katzen von der Straße zu holen, füttern Tierschützer sie draußen sogar noch gezielt und multiplizieren so Tierleid

Dabei ist es ganz einfach. Erheblich wirkungsvoller als jede Kastration wäre es für den Schutz von Katze, Mensch und eben auch Maus, Schlange und Haubenlerche, Katzen erst gar nicht draußen herumlaufen zu lassen. Und es glaube doch bitte niemand den vermenschlichenden Unsinn von der besonders freiheitsliebenden Katze! Katzen fühlen sich in Haus und Wohnung, Entschuldigung, pudelwohl. Wer ihnen unbedingt frische Luft gönnen möchte, kann auch den Balkon mit einem Netz katzensicher gestalten, ein Gehege im Garten errichten, oder seine Katze an die Leine gewöhnen. Statt aber Katzen von der Straße zu holen, füttern „Tierschützer“ sie draußen sogar noch gezielt und multiplizieren so Tierleid.

Freilaufende Katzen sind übrigens auch Überträger der Toxoplasmose, ausgelöst durch einen auf Katzen spezialisierten Parasiten, der einen absurd komplizierten Entwicklungszyklus im Körper von anderen Tieren durchläuft, in deren Gehirn er sich einkapselt. Nager werden davon so manipuliert, dass sie ihre natürliche Scheu vor Katzen verlieren.

Auch Menschen nutzen die Erreger als Zwischenwirt. Bei Schwangeren können sie den Embryo schädigen. Was sie in unseren Gehirnen genau anstellen, wissen wir nicht. Aber wenn man die irrationalen Reaktionen mancher auf die Forderung, Katzen nicht frei herumlaufen zu lassen, betrachtet, könnte man glatt einen Verdacht bekommen.

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Heiko Werning
Autor
Heiko Werning ist Reptilienforscher aus Berufung, Froschbeschützer aus Notwendigkeit, Schriftsteller aus Gründen und Liedermacher aus Leidenschaft. Er studierte Technischen Umweltschutz und Geographie an der TU Berlin. Er tritt sonntags bei der Berliner „Reformbühne Heim & Welt“ und donnerstags bei den Weddinger „Brauseboys“ auf und schreibt regelmäßig für Taz und Titanic. Letzte Buchveröffentlichung: „Vom Wedding verweht“ (Edition Tiamat).
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35 Kommentare

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  • Ziemlich pragmatisch und unaufgeregt der NABU:



    www.nabu.de/tiere-.../katzen/15537.html

    Dort weiter verlinkt geht es zu den sehr viel entscheidenderen Gründen für Rückgang von Singvogelarten.

  • Mein freiheitsliebender, dominanter Kater wurde "gerettet" und seiner "Retterin" Männlichkeit beraubt, also zwangssterilisiert.



    Jetzt ist er etwas ruhiger. Er und seine ebenfalls sterilisierte Nachbarin treffen sich immer noch auf der Strasse und fangen ab und zu mal einen Vogel.

  • Katzen im Haus zu halten ist möglich und bei vielen auch ohne das Tier damit zu quälen.



    Allerdings nicht bei allen.



    Unsere Katze hätte kein Problem damit gehabt, weiterhin nur im Haus zu leben. Der Kater dagegen hat sichtbar gelitten.



    Jetzt dämmen die beiden die Rattenplage im nachbarlichen Hühnergehege ein. Nicht wirklich ein Grund sie einzusperren. Unsere Fenster sind ein weit größeres Problem für die hiesige Vogelwelt, auch wenn ich mir reichlich Mühe gebe, sie nicht zu putzen, um den Spiegeleffekt zu verringern.

    Von daher: Kastrationspflicht, ja!



    Ausgangssperre: Nein. Obwohl ich jedem Katzenliebhaber empfehlen würde, es erstmal mit Wohnungshaltung zu versuchen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)
  • Ich bin absolut für die Kastration von Katzen. Es gibt genügend. Um die Population von Vögeln, Eidechsen und Wildtieren zu schützen, wäre es aber sehr hilfreich keine weiteren Autobahnen zu bauen, unseren Flächenhunger einzudämmen und keine Ausnahmen für geschützte Gebiete zu genehmigen. Freigängige Katzen halten sich in Siedlungsgebieten auf. Das sich mittlerweile der größere Artenreichtum INNERHALB von Städten finden lässt, finde ich erschreckend und bedenkenswert. Wir sollten unsere Schuld an der Situation nicht auf eine andere Art, hier die Katzen, abwälzen. Kastration zum Schutz der Katzen selbst: ja. Ausgangssperre zum Schutz der gefährdenden Wildtiere: nein - außer wir machen mit. Denn die einzige Art, die wirklich gefährlich ist, sind wir selbst.

    • @MaTaBe:

      Danke für diesen Kommentar.

  • Vielleicht ist mein Ironie-Detektor endgültig kaputt gegangen, aber… ist das ernstgemeint, dass sich Wohnungskatzen in der Wohnung pudelwohl fühlen? Ich finde man kann schon in Frage stellen, ob Katzenhalten überhaupt ethisch vertretbar ist (also den potentiellen Beutetieren gegenüber, aber auch für die Katzen), aber die Idee, dass irgendwelche Tiere (inklusive Menschen) ohne Natur auskommen können und sie das nicht negativ beeinflusst, finde ich ehrlich gesagt schon ein wenig schräg.

    • @tinygrassisdreaming:

      Mein Freilaufkater aus früheren Zeiten rotiert noch im Grab... wenn der mal 3 Tage drin bleiben musste, ist er darüber hoch erbost gewesen und hat sich selbst als Schwerkranker lieber draußen als drinnen aufgehalten. Vögel übrigens hat er sehr selten gejagt, obwohl massenhaft ums Haus rum vorhanden - Mäuse waren einfach viel leichter zu kriegen, alles andere war uninteressant.

      Abgesehen davon: Warum nicht die grundsätzliche Bedingung, Haustiere zu kastrieren/sterilisieren, sofern sie nicht nachweislich (ja, mit Verbandszugehörigkeit und so Krams) als Zuchttier gehalten werden.

      Straßenverkehr, Fensterscheiben, industrielle Landwirtschaft mit Riesenfeldern und Insektizideinsatz sowie die Vergrauung noch des letzten bisschens Vorgarten durch Schotter und Gabionen sind für Vogelpopulationen sehr viel gefährlicher als i.d.R. gut gefütterte Hauskatzen.



      Aber es ist natürlich auch viel schwieriger, diese ganzen Baustellen politisch abzugrasen, wenn man das alles so fein bei den Katzen abladen kann.



      Ich hab keine Haustiere mehr, ich halte Haustierhaltung auch nicht für ein Grundrecht und ich glaube, dass viele Leute besser weder Hund noch Katze noch Kaninchen "besitzen" sollten - um der Tiere Willen - ich glaube aber auch nicht, dass die reine Haushaltung von Katzen den Rückgang von Singvogelpopulationen aufhält.

      • @hierbamala:

        Ob die Hauskatze viele Vögel tötet hängt nicht davon ab, ob diese gut gefüttert wird, oder nicht.

        Der Jagdinstinkt ist einfach unterschiedlich stark ausgeprägt, meiner eignenen Erfahrung nach bei Katzen stärker als bei Katern.

        Das kann so weit gehen, dass die Katze im Sprung nach dem Vogel auch vom Balkon stürzt, wenn dieser nicht gesichert wird.

        Das zeigt doch, dass der Instinkt zur Jagd nichts unbedingt mit der Ernährung verbunden ist.

        • @sociajizzm:

          Der Jagdinstinkt ist vorhanden und betrifft alles, was sich bewegt, aber der Hunger fällt weg. Katzen liegen einfach sehr gern die meiste Zeit irgendwo rum.



          Ich weiß von einer Wohnungskatze, die auf dem Balkon regelmäßig Grünfinken fing. Von denen muss es dort viele gegeben haben und anscheinend waren sie vergleichsweise behäbig.

      • @hierbamala:

        "... sofern sie nicht nachweislich (ja, mit Verbandszugehörigkeit und so Krams) als Zuchttier gehalten werden."



        Es wäre gut, Zucht zu verbieten. Auch die gezielte Vermehrung ist problematisch, gerade wenn Haltung in der Wohnung und Freilaufen ethisch (einsperren) und ökologisch (Katzen jagen bedrohte Arten) problematisch ist. Außerdem ist die vegane Ernährung von Katzen schwierig und somit ist es nicht vertretbar, für mehr Katzen zu sorgen, für deren Futter diverse andere Tiere getötet werden müssen.

        • @Uranus:

          Solange es die Billigfleischindustrie gibt, können die Katzen problemlos mit durchgefüttert werden. Da sollen doch bitte erstmal die Menschen mit dem Fleischkonsum aufhören, bei denen es dadurch gesundheitlich nur Vorteile gibt.

        • @Uranus:

          vegane Ernährung von Katzen ist nicht schwierig sondern nicht möglich soweit ich weis.

          Bei Hunden sieht es anders aus.

    • @tinygrassisdreaming:

      Die Wohnung sollte natürlich eine gewisse Mindestgröße haben und einen gesicherten Balkon. Meine Katzen haben sich mit diesem Minimal-Auslauf immer wohl gefühlt, auch die, die ich als halbverhungerte Streunerin aufgelesen habe. Endlich Ruhe, endlich in Sicherheit.

      • @Sophie Löffler:

        "Die Wohnung sollte natürlich eine gewisse Mindestgröße haben"

        Das Durchnittsrevier einer kastrierten Hauskatze hat ca. 2000 m² 😉

  • Volle Zustimmung!



    Meine 2 Kater kommen mit 50 qm Wohnung blendend aus. Ab und an gibts 'nen Spaziergang im Garten - an der Leine. So habe ich es mit allen Katzen gehalten, mit denen ich zusammen gelebt habe. Balkon mit Katzenschutz reicht vollkommen.

  • Viel mehr Luchse und UHUs oder andere Fressfeinde der Katzen wären auch nicht schlecht.

    In der ausgeräumten Natur in menschlichen Besiedlungen haben sich die wohlstandsverwahrlosten Katzen ja zu Top-Preadatoren gemausert.



    Da braucht es Gegengewicht. Viel davon.

    Zusätzlich würde eine empfindliche Katzensteuer die gedankenlose Anschaffung der Streichelmonster eindampfen.

  • Katzen zu kastrieren ist ein Muss - schon um das massenhafte Katzenelend zu vermeiden. Der Rest ist die übliche Hysterie. Der Vogelexperte des NABU hat schon geäußert, dass es bereits keine Singvögel mehr gäbe, wenn die immer wieder von Katzenhassern vorgebrachten Zahlen auch nur annähernd stimmen würden. Was "Kleinsäuger" betrifft - das sind Mäuse, Schädlinge. Wer will eine Mäuseschwemme?



    Die "Alltagserfahrung" lehrt, dass Reptilien verschwinden, wo Katzen sind? Sonst laufen uns allen Reptilien permanent über die Füße, dann nicht mehr?



    Jäger, die Katzen abschießen, bringen auch immer gern vor, wie viele "Wirbeltiere" diese töten würden - dass dies hauptsächlich Mäuse sind, wird auch dann unterschlagen.



    Meine Alltagserfahrung, die durchaus Anforderungen an eine Studie erfüllt: Ich kann das Jagdverhalten zweier Katzen seit sechs Jahren täglich beobachten, da sie mir ihre Erfolge präsentieren. Das sind täglich bis zu sechs Mäuse pro Katze, alle paar Monate ein Vogel (ja, trotzdem nicht gut), nie Reptilien.

    • @BUBU:

      Bei uns gibts auch nur Mäuse. Vögel hatten wir bisher nur 2. Viel häufiger gehen Vögel bei unserem Nachbarn drauf, wenn sie mit Höchstgeschwindigkeit gegen die Scheiben des Wintergartens knallen. Hab den Verdacht, dass unsere Katze sich ihre Vögel da auch nur abgeholt hat. Unser Nachbar beobachtet sie häufig bei sich auf dem Grundstück, wo sie es sich vor dem Wintergarten bequem macht. (ja, unsere Katze ist selbstverständlich kastriert).

    • @BUBU:

      Also ist die Tatsache das wir noch überall Vögel sehen ein Hinweis darauf das Katzen garnicht soviel davon fangen und die Tatsache das man kaum Reptilien findet auch?

      • @Blechgesicht:

        Die Population von Vögeln ist im urbanen Raum stabil. Wohingegen sie im Ländlichen zurückgeht. Was ziemlich gute Hinweise darauf liefert, dass Katzen nicht die Rolle spielen, die Katzenhasser ihnen andichten.

  • Das ist wirklich ein Ärgernis!



    Wir haben einen Naturnahen Garten, der vielen Vögeln ein Zuhause bietet.



    Klar, kommt da jede Freigangerkatze vorbei - auf dem Schotter und den Rasenflächen Ihrer Besitzer ist es eben unschön.



    Da bin ich mit den Katzen schon einer Meinung,



    allerdings bin ich von Ihrer Vogeljagd weit weniger begeistert.



    Machen kann man/frau da leider nix, nicht einmal ein Hund hält die "süßen Kätzchen" auf Dauer von ungebetenen Besuchen ab.



    Das einzig Gute daran ist, dass meine mangelnde Katzenbegeisterung bisher erfolgreich verhinderte, irgendwelche Kätzchenvideos anschauen zu dürfen.

    • @Philippo1000:

      Pflanzen Sie strategisch geschickt einige Opuntia fragilis in der Nähe der Futterplätze der Vögel. Das wirkt überraschend effektiv gegen jeden bodengebundenen Eindringling. Die Nachbarskatzen meiden unseren Garten jedenfalls äußerst konsequent.

      • @Šarru-kīnu:

        Danke für den Tipp!

  • Leute, die meisten Vögel sterbven weil die Bauern und Stadtgärtnere4ien alles kurz und klein spritzen.

    Keine Insekten - keine Vögel.

    Die restlichen Vögel flüchten sich in die bvewohnten Gebiete und damit zu den Katzen.

    Mit sehr weitem Abstand der grösste Vernichter von freilebenden Tieren und Natur ist und bleibt der Mensch.

    Alles andere sind Ablenkungsmanöver.

     

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • Zunächst, ich bin durchaus für eine Kastrationspflicht, dass sollte eine grundsätzliche Verpflichtung für alle Katzenhalter sein. Leider werden die Rassekatzenzüchter dies aus verständlichen Gründen anders sehen...



    Ich habe selber 3 Katzen, die Freigänger sind, eine ist bereits 18, die anderen beiden geschätzt 16 Jahre alt. Ich habe über ihre "Jagderfolge" über die Jahre Buch geführt, und auch wenn es vermutlich nicht die Regel ist, bestand doch der überwiegende Teil der Beute aus Hausmäusen, (zu mindestens 95%), die tatsächlich auch gefressen wurden. Einige wenige bedauernswerte Ausnahmen waren Spitzmäuse, eine Fledermaus, ein Eichhörnchen und 2 Amseln. Über einen Zeitraum von über 15 Jahren gesehen, halte ich das Ergebnis für nicht allgemein repräsentativ, aber zumindest für meinen Teil vertretbar. Anbetracht der Tatsache, dass Vogel -, Insekten - und Reptilienbestände doch zu einem Haupteil der Flächenversiegelung, der Flurbereinigung, dem Bau von Industriegebieten auf der grünen Wiese, der Abholzung von Hecken/Randstreifen, Urbarmachung von Brachflächen, Gifteinsatz der industriellen Landwirtschaft zum Opfer fallen...

    • @Nichtsalsverdrus:

      Wie prüfen Sie die Jagderfolge? Doch hoffentlich nicht anhand dessen was die Katzen Ihnen mitbringen

    • @Nichtsalsverdrus:

      Ihre Buchführung in Ehren: die meisten Griffe / Kills werden Sie vermutlich gar nicht mitbekommen.

      • @Anidni :

        Vielleicht nicht alle in Summe, aber das Mengenverhältnis der erlegten Spezies zueinander dürfte stimmen. Es sei denn man unterstellt Katzen, dass sie nur erlegte Mäuse nach Hause bringen und den Menschen zeigen, während sie erlegte Vögel verheimlichen. Aber warum sollten sie das tun?

  • Wenn schon ein Auslaufverbot regelmäßig am Starrsinn der Katzenbesitzer scheitert, sollte wenigstens das Tragen von Glöckchen und anderen Jagderschwernissen verpflichtend sein. Grundsätzlich bräuchten wir für jede Form der Haustierhaltung einen Sachkundenachweis, regelmäßige Kontrollen und deutlich höhere Abgaben.

    • @Šarru-kīnu:

      Auch für Katzen gilt das Verbot der Tierquälerei.

    • @Šarru-kīnu:

      Glöckchen sind für tapsige Flatter-Jungvögel vollkommen wirkungslos, sie bieten keinen Schutz. Zur Brut- und Jungvogelzeit gehören Katzen ins Haus bzw. nur unter Aufsicht in den Garten. Ja klar, das macht Arbeit.

  • "Auch Menschen nutzen die Erreger als Zwischenwirt. Bei Schwangeren können sie den Embryo schädigen. Was sie in unseren Gehirnen genau anstellen, wissen wir nicht. Aber wenn man die irrationalen Reaktionen Mancher auf die Forderung, Katzen nicht frei herumlaufen zu lassen, betrachtet, könnte man glatt einen Verdacht bekommen."



    Herrlich!

    • @Trabantus:

      In der Tat wird bei nicht wenigen Menschen vermutet, dass riskantes Verhalten oder Draufgängertum auf Toxoplasmose zurück zu führen sei.