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NDR-Journalist bekam Geld aus RusslandJede Menge Kohle vom Oligarchen

NDR-Journalist Hubert Seipel war einer der gefragtesten Putin-Kenner in Deutschland. Recherchen zeigen nun: Er hat viel Geld aus Russland kassiert.

Hubert Seipel im Jahr 2016 mit Wladimir Putin bei der Präsentation eines seiner Bücher Foto: Mikhail Klimentyev/Sputnik Kreml

Berlin afp | Der deutsche TV-Journalist und Putin-Biograf Hubert Seipel soll laut Medienberichten hunderttausende Euro aus Russland erhalten haben, ohne dies dem Sender NDR als seinem Arbeitgeber mitzuteilen. Wie Der Spiegel und das ZDF-Magazin „Frontal“ am Dienstag unter Berufung auf vertrauliche Dokumente aus Zypern berichteten, geht es um 600.000 Euro, die im Rahmen eines sogenannten Sponsorenvertrags gezahlt worden seien.

Seipels Vertragspartner war demnach offiziell eine Briefkastenfirma namens De Vere Worldwide Corporation mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln. Diese gehöre augenscheinlich zum Firmengeflecht des russischen Oligarchen und langjährigen TUI-Großaktionärs Alexei Mordaschow, den die Europäische Union nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Sanktionen belegte. Es gebe Hinweise darauf, dass es zuvor eine zweite, ähnliche Vereinbarung gegeben habe, hieß es.

Seipel hatte Russlands Präsident Wladimir Putin mehrfach interviewt. 2015 erschien seine Biografie „Putin. Innenansichten der Macht“. 2021 folgte das Buch „Putins Macht. Warum Europa Russland braucht“. Beide Bücher wurden vom Hamburger Verlag Hoffmann und Campe veröffentlicht. Der Verlag und auch der NDR erklärten, nichts von den Zahlungen gewusst zu haben, und kündigten eine Prüfung der Vorgänge an.

Laut Spiegel und ZDF wurden die Zahlungen im Rahmen von „Cyprus Confidential“ aufgedeckt, eine internationale investigative Recherche, bei der es um fragwürdige Geschäfte des EU-Landes Zypern geht.

Seipel räumte gegenüber dem Investigativ-Start-up Paper Trail Media ein, dass Mordaschow ihm Geld bezahlt habe, verteidigte aber die Legitimität seiner Arbeit. „Die Bücher haben zu lebhaften Diskussionen und ideologischen Auseinandersetzungen geführt“, sagte Seipel. Auf die Frage, ob er seinen Verlegern seine Beziehung zu dem Oligarchen offengelegt habe, betonte Seipel, dass ihn niemand gefragt hätte, ob er „im Auftrag ausländischer Mächte“ arbeite.

Seipel galt als einer der gefragtesten Russland-Kenner und einer der wenigen Journalisten, die direkten Zugang zu Putin hatten. Er drehte mehrere Filme über den russischen Präsidenten und war häufig in deutschen Medien und Talkshows vertreten.

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13 Kommentare

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  • Für so eine Art bezahlter Propaganda gibt es keinen Straftatbestand?



    Kann man ihn denn wenigstens wegen Steuerhinterziehung dran kriegen?

  • Taschen voll ist doch auch ganz nett...

  • Wie man den Karren schmiert, so läuft er.

  • "Auf die Frage, ob er seinen Verlegern seine Beziehung zu dem Oligarchen offengelegt habe, betonte Seipel, dass ihn niemand gefragt hätte, ob er „im Auftrag ausländischer Mächte“ arbeite."



    Dass er das nicht offengelegt hat, dürfte wohl eher daran gelegen haben, dass der "Sponsorenvertrag" eine Vertraulichkeitsklausel enthält.



    Wen es interessiert, die russischen Journalisten von Important Stories, die auch zum Rechercheverbund gehören, verlinken das Dokument:



    static.istories.me...84dfeecb9867b7.pdf



    Da gibt es auch einen handschriftlichen Eintrag, der darauf hindeutet, dass er auch für seine Putinbiografie von 2015 kassiert hat.

  • Wahrscheinlich eine Gratifikation für Seipels Witz während des 2014 mit Putin geführten Interviews, das die Raketenabwehrschirme der NATO nicht gegen Russland, sondern gegen den Iran gerichtet sind.

    Ich habe Putin noch nie so herzlich lachen sehen.

  • Immerhin wurde Herr Seipel auch bezahlt für seine Arbeit. Und ganz bestimmt hat er das Honorar auch bei seiner Steueerklärung angegeben.

  • Find ich gar nicht so verkehrt diese Geschichte, zeigt sie doch, auf welcher Klaviatur Russland spielt. Lügner durch und durch dieses Regime und Helferlein, so called Oligarchen.



    Dass ein (eitler) Journalist das aber nicht durchschaut, sobald er von diesen Lügnern und Tricksern bezahlt wird, ist eher ein Fall für Psychologen, denn ein Zeichen mangelnder Intelligenz. Der Typ ist fertig, es steht ein Jobwechsel an.

    • @Tom Farmer:

      In einem Radio-Interview hat er auf die Frage, ob er für die Bücher Geld aus Russland bekommen habe, geantwortet: "Geht´s noch?" Der Moderator hakte nach, und wieder: "Geht´s noch?"



      Also: Die sog. "Lügenpresse" ist die, die von Russland bezahlt wird und Seipel ist einer ihrer Lügen-"Journalisten" ...

    • @Tom Farmer:

      Woher wissen Sie, dass er es nicht durchschaut hat? Ich glaube er hat es, und es war im schnurzegal, oder er fühlte sich sogar wichtig genommen und gebauchfeudelt.

      • @TheBox:

        anschließe mich - hab sehr gelacht



        “anfüttern“ im Mopmster-Jargon

  • Ganz einfache Regel. Wer immer öffentlich agiert, muss seine Einkünfte offenlegen.

  • Das wird nur einer unter vielen gewesen sein, dazu kommen Trollfarmen und Bots die Social Media fluten, Aktivisten, Politiker, Wissenschaftler und vermutlich der eine oder andere Beamte etc. etc.

  • Ach was! ©️ Vagel Bülow

    “Auf die Frage, ob er seinen Verlegern seine Beziehung zu dem Oligarchen offengelegt habe, betonte Seipel, dass ihn niemand gefragt hätte, ob er „im Auftrag ausländischer Mächte“ arbeite.“

    “Der Wahrheit und nur der Wahrheit verpflichtet!“



    Da wird ja Karl Wienand - einst rechte Hand von Onkel Herbert Wehner!



    Noch nachträglich blaß vor Neid! Woll.



    “Im Jahr 1993 brachte eine Agenten-Beschreibung aus der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) Ermittler der Bundesanwaltschaft auf Wienands Spur als DDR-Spion. Seit Juni 1959 hatte das MfS zu Wienand einen IM-Vorlauf „Streit“ geführt. 1971 wurde „Streit“ in einen IMA-Vorgang umgeschrieben und Wienand im Statistikbogen als „Kontaktperson“ bezeichnet. 1988 wurde er zu einer Objektquelle umregistriert.[11] Die Bundesanwaltschaft warf ihm vor, von 1970 bis 1989 bewusst geheimdienstlich mit der HVA des MfS zusammengearbeitet zu haben. Das Oberlandesgericht Düsseldorf bewertete Wienands DDR-Kontakte erst ab 1976 als strafbar, da er bis dahin ein Mandat für offizielle Gespräche gehabt habe, und verurteilte ihn 1996 wegen Spionage zugunsten der DDR zu zweieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe in der Höhe der Zahlungen, die Wienand vom MfS erhalten hatte: eine Million DM. Nach den Erinnerungen des HVA-Chefs Markus Wolf stand Wienand seit Ende der 1960er Jahre in Kontakt zur DDR-Auslandsspionage. Der Bundesgerichtshof verwarf am 28. November 1997 die von Wienand eingelegte Revision, wodurch das Düsseldorfer Urteil rechtskräftig wurde. Daraufhin setzte Bundespräsident Roman Herzog durch einen Gnadenakt wegen Wienands Herzerkrankung die Haftstrafe für fünf Jahre zur Bewährung aus. Wienand bestritt die Vorwürfe bis zu seinem Tod.“



    Den hatte auch niemand gefragt “ob er „im Auftrag ausländischer Mächte“ arbeite.“



    Dafür hatte er fein korrekt Quittungen unterschrieben!



    Und hier ist ja auch korrekte Buchführung zu konstatieren! Woll



    de.wikipedia.org/wiki/Karl_Wienand

    Na dann isses ja gut •