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Skandalisierung als „Klima-RAF“Klimaschutz ja, Protest nein

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt die Aktionen der Letzten Generation ab. CSU schwadroniert weiter von „Klima-RAF“.

Risiko Klimaprotest: Wütender Autofahrer in Berlin Foto: Florian Boillot

Um mehr Klimaschutz geht es ihnen nicht: Vielmehr forderten Politiker von Union und FDP am Wochenende erneut schärfere Strafen für Protestierende, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte der Bild am Sonntag, sein Ministerium werde genau beobachten, wie die Justiz mit den Angriffen von Kli­ma­de­mons­tran­t:in­nen auf Kulturschätze umgehe – und gegebenenfalls die Rechtslage verschärfen: „Sollte ich zu dem Ergebnis kommen, dass der rechtliche Rahmen nicht ausreicht, werde ich handeln“, sagte Buschmann.

Er und andere schauen bei ihren Aussagen genau auf die Umfragen. Ob es um Kartoffelbrei auf einem Monet in Potsdam oder um Autobahnblockaden geht: Die öffentlichkeitswirksamen Aktionen der Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen sind in der Bevölkerung mehr als umstritten: Während sich die Deutschen bei Umfragen für eine stärkere Klimaschutzpolitik aussprechen, lehnen sie die konkreten Aktionen der Ak­ti­vist:nnen mit noch größerer Mehrheit ab. Erst am Freitag waren es in einer repräsentativen ZDF-Umfrage 83 Prozent.

Bereits Anfang November hatte Buschmann gesagt: „Wer Kunstwerke bewirft, kann sich einer Sachbeschädigung strafbar machen. Eine Straßenblockade kann als Nötigung bestraft werden. Und wenn Rettungswagen ausgebremst werden, kommt auch eine Strafbarkeit wegen fahrlässiger Körperverletzung in Betracht.“ Politiker von Grünen und SPD sprachen sich indes wiederholt gegen eine neue Rechtslage aus. Die bestehenden Gesetze reichten aus.

Das sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder anders. Er bestärkte die Idee, die Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen könnten sich zu einer „Klima-RAF“ wandeln. „Es besteht immer die Gefahr, dass bei einer großen Bewegung ein kleiner Kern beginnt, aggressiver und radikaler zu werden“, sagte er der Funke Mediengruppe. „Das ist dummes Zeug, mit RAF hat das nichts zu tun“, widersprach der einstige Bundesinnenminister Gerhart Baum im Deutschlandfunk. Gesetzesverschärfungen lehnte Baum ab. „Hüten wir uns vor Übertreibung, bleiben wir nüchtern. Den jungen Leuten muss man allerdings sagen, ihr schadet eurer Sache damit mehr als ihr eurer Sache nützt.“

„Viel Falschberichterstattung“

Verständnis für die Ak­ti­vis­t:in­nen kam indes von der Kirche: Er habe „Sympathie für kreative Klimaaktivisten“, sagte Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz am Samstag in Dresden vor der Landessynode. Er „verstehe den Schmerz der jungen Generation, die sagen: Wir halten das nicht aus“.

Die Rolle der Medien bei den Aktionen der Letzten Generation kritisiert indes Journalismusforscherin Margreth Lünenborg von der Freien Universität Berlin: „Die Schuldfrage wurde blitzschnell beantwortet“, sagt sie zur taz – und bezieht sich auf die Debatte um den Tod einer Radfahrerin, die in der vorvergangenen Woche von einem Lastwagen überrollt wurde.

Ein Spezialfahrzeug, das helfen sollte, die Verletzte unter dem Lastwagen zu befreien, stand nach Angaben der Feuerwehr in einem Stau auf der Stadtautobahn. Dieser soll durch eine Aktion der Klimaprotestgruppe Letzte Generation ausgelöst worden sein. Dagegen betont die Notärztin, ein Spezialfahrzeug hätte nichts an der Lage geändert.

Bei der Berichterstattung habe es ein vorschnelles, „klassisches Muster von Skandalisierung“ der Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen gegeben, zusammen mit „viel Falschberichterstattung“, betont Lünenborg. „Den Medien war bewusst, wie konfliktiv diese Meldung ist. Es war ein extremes Politikum. Da wäre ein größeres Ausmaß an Quellenvielfalt sinnvoll gewesen.“

Risiken öffentlich diskutieren

Es sei wichtig, die Risiken eines solchen Protestes öffentlich zu diskutieren. „Proteste, die keinem wehtun, sind keine Proteste. Ziviler Ungehorsam, den die Polizei beklatscht, ist kein ziviler Ungehorsam“, erklärt Lünenborg. Und dies, so die Professorin, könne auch „unintendierte Folgen haben“.

Auch wenn niemand ein solches Unfallopfer bezwecke, gebe es ein Risiko, dass auch in Zukunft Menschen real gefährdet werden könnten. „Aus diesem Dilemma gibt es kein Entkommen“, so Lünenborg. Denn die Dringlichkeit des Anliegens der Ak­ti­vis­t:in­nen könne „niemand ernsthaft infrage stellen“ – und so würden die Ak­ti­vis­t:in­nen Risiken eingehen. „Aber Ambivalenz können Medien schlecht kommunizieren“, so Lünenborg.

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26 Kommentare

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  • Ich habe zum Beitrag schon einen Kommentar geschrieben, jetzt möchte ich nur noch mal auf den nach meinen Erfahrungen zu negativen Eigennamen der Aktivist*innen hinweisen - er lässt sensible Menschen eher an Weltuntergang denken, statt an etwas positives zum Mitmachen !

    Mit z.B. "Gemeinsam für eine bessere Welt" oder "Gemeinsam für unsere Zukunft" würden sie den Menschen ein positives Selbstporträt geben, was zum Mitmachen motiviert.

  • "Eine Mehrheit der Deutschen lehnt die Aktionen der Letzten Generation ab. "

    Ich lehne nicht die "letzte Generation" ab und finde deren Ziele richtig. Aber der Weg den sie einschlagen ist zwar spektakulär aber nicht Zielgerichtet.



    Alle reden nur von ihren Aktionen, kaum einer von ihren Zielen.



    Also haben sie etwa grundlegend falsch gemacht.



    Und dass sie nun die Mehrheit der Bürger gegen sich haben, lässt sie eher scheitern statt erfolgreich sein.

    Es liegt an der "letzten Generation" alleine, ob sie die Bürger mitnehmen, oder nur vor den Kopf stoßen will.

    • @Rudi Hamm:

      ...Die Bürger könnten ja als GG - "Generation Gegenwart " ach mal den Mund aufmachen und sich laut Mitteilen, was sie von Politik, Industrie & Wirtschaft z. Z. halten...



      So ängstlich und zurückhaltend ist unsere Generation der



      B. B. doch sonst auch nicht...

    • @Rudi Hamm:

      "Alle reden nur von ihren Aktionen, kaum einer von ihren Zielen." (Rudi Hamm)

      Das mag schon sein.



      Alle plappern halt das nach, was die Medien vorklappern. Ein alter Hut.

  • Hier wird alles bunt durcheinandergemischt. Man kann es auch anders sehen. Zum Beispiel, dass es nicht "die junge Generation" ist, wie Sachsens Landesbischof meint, sondern ein kleiner Teil der jungen Generation - und auch von Alten. Diskurs wird von den Lauten bestimmt, egal von welcher Seite die kommen, wobei die Medien kräftig bei der Wirklichkeitskonstruktion mitmischen.

  • Hallo,



    dann wäre es doch ein Vorschlag, die Klimaaktivisten würden sich ausdrücklich distanzieren von dem, was Tazio Müller mehrfach als „grüne RAF“ ankündigte ?

    Thomas Dräger, D-67098

    • @Thomas Dräger:

      Es gibt doch längst ein eindeutiges Bekenntnis zur Gewaltfreiheit.



      letztegeneration.de/mitmachen/

      • @Ingo Bernable:

        Tadzio Müller ist ein Selbstdarsteller, ein abschreckendes Beispiel, das natürlich von den business-as-usual-Medien liebend gern als der offizielle Repräsentant einer Protestbewegung präsentiert wird, der er nicht ist.

        Man sollte das Prinzip eigentlöich seit dem Aufstieg und Niedergang der Piratenpartei Deutschland kennen, wo nicht diejenigen, die Sachpolitik machten, in den Vordergrund geschrieben wurden (das Ausnahmetalent Weisband als Ausnahme der Regel), sondern die größten Knallchargen.

        • @Ajuga:

          Anders als sie habe ich es bislang nie so wahrgenommen, sondern lediglich so, dass er sich über, aber eben nicht für, die Letzte Generation äußert.

        • @Ajuga:

          Tazido Müller ist! Mitbegründer von Ende Gelände und Sprecher derselbigen.



          Er ist kein einsamer durchgeknallter Selbstdarsteller.

  • Ich teile die Sorgen der Klimaaktivist*innen, sicher wie die meisten Menschen und Politiker in unserem Land - es ist von unserer Politik auch schon viel auf den Weg gebracht, oder mit Datum für die Zukunft beschlossen worden.

    Die Klimaziele, die man bei uns und weltweit erreichen will, sind aber eine Riesen-Aufgabe, die nicht "mal schnell" gelöst werden kann.

    Dazu ist es sehr gut, wenn von Klimaaktivist*innen und Wissenschaftler*innen, außer erlaubt zu demonstrieren, auch möglichst viele Kontakte mit Politik und Parteien zustande kommen - denn nur so kann man bei uns etwas bewegen.

    Greta Thunberg und viele Aktivist*innen haben eine schnelle Lösung angestoßen, und werden hoffentlich dabei bleiben, und wir können alle froh darüber sein.



    Danke

    PS :



    Im Frieden und mit gutem Miteinander überall und weltweit können wir gemeinsam jedes Problem lösen oder wenigstens verkleinern.

    Die Welt besteht schon lange, und Probleme gab's immer wieder, "wie im richtigen Leben".

  • Die Mehrheit der Bevölkerung ist nicht für Klimaschutz, wie ihr Fleischkonsum hinreichend zeigt. Alles so weitergehen wie bisher. Nur folgerichtig, dass sie auch ausgerechnet gegen diejenigen sind, die wenigstens versuchen, Widerstand gegen eine globalen und massenhaft tötende Umweltzerstörung zu leisten. Wir haben es mit einer in großen Teilen indifferenten Bevölkerung zu tun. Die Bevölkerung in Deutschland ist ungefähr ebenso indifferent gegenüber dem Krieg gegen die Natur wie die russische Bevölkerung (mehrheitlich) gegen den Krieg gegen die Ukraine. Was im Übrigen gleichzeitig deutlich macht, wie überheblich es ist, kollektive Sanktionen gegen die russische Bevölkerung bis hin zur Bestrafung von Deserteuren durch Grenzschließungen zu fordern.

  • Gerade die CSU hat es nötig von „Klima-RAF“ zu sprechen.



    Gerade die ! Ich erinnere nur an den Spruch von der "Verspargelung der Landschaft",



    dem Debakel um die Nord-Süd-Stromtrassen und jetzt aktuell an die Haltung der C*U zu Thema Bürgergeld.

    Wer es immer noch nicht begriffen hat:



    Die C*U ist Teil des Problems. Nicht Teil der Lösung.

    Um nicht zu sagen: Die C*U ist das Problem - sicher nicht allein, aber zum allergrößten Teil.

    • @Bolzkopf:

      Nun, die haben 16 Jahr lang das Land in eine Sackgasse gefahren, um die Pfründe ihrer Großspender zu sichern.

      Dass die es jetzt mit dem Prinzip Trump versuchen, ist also nur vorhersehbar.

  • Leider hat die Politik und die Wirtschaft zu wenig auf die katastrophalen Entwicklungen bezüglich der Klimaveränderung reagiert.



    Die "Bevölkerung" auf die die Politik schaut sollte sich deshalb genau überlegen, wie sie hier reagiert.



    Denn nicht die Reichen werden den Preis zahlen, die werden Sich-Wohlfühl- Bereiche für sich erhalten, sondern die „Bevölkerung“ wird den ganzen Schaden tragen und ertragen - wie im Ahrtal.



    Gerne kann jeder aus verschiedenen Gründen diese Protestform der Blockaden für sich nicht gut finden, aber lauthals ablehnen sollte sie keiner, der verantwortungsvoll in die Zukunft schaut, sondern laut von Politik und Wirtschaft endlich angemessene Lösungen fordern. Diese Form der Ablenkung und big-Trump-Show mäßiges Agieren von Leuten wie der CSU soll nur deren politische und wirtschaftliche Fehlhandlungen verschleiern.



    Also auch ein Wort an die Presse: Nicht über die tatsächlichen, angeblichen oder möglichen Fehler der Klimaktivisten so viel schreiben, sondern über die realen Fehler in Politik und Wirtschaft. Das mein ich ist gute journalistische Arbeit.

    • @StefanMaria:

      Also das Industrie und Wirtschaft nicht ausreichend auf den Klimawandel reagiert haben, da wird Ihnen Herr Söder sicher, anhand des Familienbetriebs seiner Ehefrau Karin , Mitinhaberin der Baumüller GmbH & Co KG mit Stammsitz in Nürnberg und 40 Standorten in 28 Staaten, mit fast 2.000 Mitarbeitern, gerne kompetent aufzeigen können, was da alles Vorausschauend, unternommen wurde.



      Schließlich werden, unter anderem Automatisierungsanlagen, im Hause Baumüller, hergestellt.

  • "Ziviler Ungehorsam, den die Polizei beklatscht, ist kein ziviler Ungehorsam“

    Vielleicht sollte sich die LG doch noch mal überlegen, ob sie den richtigen Adressaten hat.

    Die Polizei wird nicht mehr für den Klimaschutz tun können. Nur Polizei ärgern, befridigt das eigene Ego, iust aber hochgradig ineffektiv.

    "Auch wenn niemand ein solches Unfallopfer bezwecke, gebe es ein Risiko, dass auch in Zukunft Menschen real gefährdet werden könnten. „Aus diesem Dilemma gibt es kein Entkommen“, so Lünenborg."

    Tadzio Müller hat es kürzer formuliert:"Shit happens." Inhaltlich ist es das Gleiche.

    Dass es kein "Entkommen" (Was für ein absurdes Framing.) gäbe, ist eine glatte Lüge.

    LG weiß auch genau, wie.

    Deshalb haben sie sich ja danach erstmal an Parteizentralen geklebt.

    Die letzte Generation vermasselt es gerade. Schade.

  • "Denn die Dringlichkeit des Anliegens der Ak­ti­vis­t:in­nen könne „niemand ernsthaft infrage stellen“"



    Das Anliegen mögen viele theoretisch verstehen und auch Klimaschutz wie auch die konkreten Forderungen wie Tempolimit und 9€-Ticket wollen. Aber die Dringlichkeit und die vielen Erhitzungsursachen verstehen dann doch weniger Menschen, würde ich meinen. Die meisten verändern ihr persönliches wie politisches Verhalten zu langsam und zu wenig.



    Die Stimmungsmache und ein Teil vorhandener Stimmung ist fatal. Bedient werden kleinbürgerliche Ressentiments. Die eigentliche Krise, die Klimakrise und die eigentlichen Hauptverursacher*innen, die Industrie und ihre Eigentumer*innen, werden außenvor gelassen bzw. wird von jenen durch das Werfen der Law-and-Order (bezüglich Akivistis)-Nebelkerze abgelenkt.

    • @Uranus:

      Ich bin immer wieder erstaunt, wie komplett die Industrie und ihre Eigentümer von Klimaaktivisten außen vor gelassen wird.

      Die will ja keiner anfassen.

      • @rero:

        Ja. Und ich gebe zu, dass das Anfassen in einer kapitalistischen Gesellschaft ein schwieriges Unterfangen ist. Es gibt eben auch Abhängigkeiten, Widersprüche u.ä., die viele Menschen einbinden.. Diese Abhängigkeiten u.ä. lassen sich leicht adressieren und rationalisieren. Also bspw. die Autoindustrie samt den Zulieferer*innen als zwar nicht riesige Branche aber eine doch recht große, die noch dazu für diese Gesellschaft bisher übliche Mittel für die Umsetzung einer recht bequemen Mobilität produziert hat. Sowohl auf Arbeitnehmer*innenseite als auch auf Konsument*innenseite gibt es also eine Sicht der Dinge als scheinbare Notwendigkeit bzw. als etwas, das, würde es abgebaut viele Menschen in Erwerbslosigkeit stürzen könnte. Und das alles wird von mächtigen Diskursakteur*innen zur Wahrung von System-/Privilegieninteressen ausgenutzt. Viele Menschen verharren in dem, was normal ist und erkennen nicht, wie fatal die ökologischen und existenzfeindlcihen Folgen sind, die daraus entstehen ... so ein paar meiner Gedanken zu den Hintergründen.

        • @Uranus:

          Sie haben auf jeden Fall recht, Wolfsburg oder Ingolstadt werden nicht das Zentrum des Klimaaktivismus werden.

          Aber diverse Klimaktivisten sind ja auch antikapitalistisch unterwegs.

          Früher hatte man sich gerade als Addressat von Demonstrationen große Unternehmen ausgesucht.

          So konnte man die kleinen Leute auf der Straße gut mitnehmen.

          Deren Bewusstseinsveränderung war quasi ein Nebeneffekt.

          Heute scheint es mir geradezu umgekehrt.

          Es ist ja nicht nur die Autoindustrie, die für viele Emissionen sorgt.

          Verschiedene Industriezweige agieren sehr klimaschädlich und könnten mehr tun.

          Die Betonindustrie ist da nur ein Beispiel. Alle Industriezweige mit hohem Energieverbrauch gehören dazu.

          • @rero:

            Früher war der notwendige Grad an Geschwindigkeit und Radikaltität bezüglich der Umsetzung von Maßnahmen gegen Umweltzerstörung und Klimakrise noch etwas geringer. Heute muss er wesentlich höher sein, um überhaupt noch etwas positives bewirken zu können. Früher war es eher eine allgemeine Position für Klimaschutz, die vorgetragen wurde. Heute müssen konkrete Veränderungen erzielt und Maßnahmen ergriffen werden. Dies bedeutet große gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen aber auch Veränderungen im Alltag bei den



            allermeisten Personen. Wie zu beobachten ist, passiert das aber nicht. Nicht nur quasi Ingolstadt oder Wolfburg sind Blockier*innen. Wie ich schrieb sind nicht bloß die Arbeitnehmer*innen auf Autos "fixiert" sondern auch die Konsument*innen und hierunter auch viele, die eigentlich für eine Mobiltätswende sind. Aber viele denken bzw. vielen wird weiß gemacht, dass das bloße Ersetzen der alten Autos durch neue eine Lösung wäre. Das ist es aber nicht, wenn mensch die dafür benötigten Ressourcen und Energie hinzuzieht. Und geht es um weitere Industriezweige wie bspw. die von Ihnen genannte Betonindustrie und deren Arbeitnehmer*innen und auf der anderen Seite um Konsumwünsche wie bspw. die nach Eigenheim, große Wohnung ...

  • 3G
    33556 (Profil gelöscht)

    Die Regierungsparteien der letzten 50 Jahre ((seit dem ersten Bericht bzw. der ebenso düsteren wie (Achtung Paradox) glasklaren und weitsichtigen Projektion des Club of Rome)) haben das angerichtet, was jetzt die Welt so sehr und so dramatisch bedroht, wie nie zuvor.



    Durch Ignoranz, Besserwisserei, Kapilisten und Neoliberalisten-Lobbyismus oder ein Gemenge davon.



    Haupsache, die reiche Klientel konnte weiter den Reibach scheffeln - um die Probleme sollte sich dann gefälligst die nächste Generation kümmern.



    Wie weit dabei Naivität und Ignoranz gehen kann, das konnte man letzte Woche bei Lanz sehen (ich hab's nur nachgelesen, weil ich diese unsägliche Besserwisser-Moderation seit Monaten nicht mehr ertrage). Da sagte der Mann doch tatsächlich (sinngemäß), indem er seinen "Gast" in gewohnter Manier niederquasselte, der Mensch habe bisher jedes Probem gemeistert.



    Dabei ist das letzte Jahrhundert, für jeden offesichtlich, eine einzige Ära des akzellerierenden Versagens und der Umweltvernichtung.



    So - und nun komt diese"letzte Generation", hält Politik und Gesellschaft den Spiegel vor, stört und klagt an.



    Und in schlechtester BILD-Manier gehen Politiker wie Dobrinth, Merz, Buschmann, Söder etc. auf die Aktivisten los. Diffamieren sie gar als "Klima-RAF" - klar, mit der Terror-Keule kann man sie leichter stigmatisieren (und verhöhnt zugleich die RAF-Opfer). Drehen den Anklage-Spieß um, der auf sie gerichtet ist und wollen die Störenfriede wegsperren oder tun das schon, wie ihn Bayern, wo ein angebliches Abwehrgesetz gegen Terroristen dazu missbraucht und verbogen wird, die Ankläger mudtot zu machen.



    So läuft das.



    Die Verantwortlichen, die Schuldigen haben die politische Macht und wollen sie missbrauchen, um die missliebigen Ankläger in den Knästen verschwinden zu lassen.

    • @33556 (Profil gelöscht):

      Den Bezug zur RAF haben die Aktivist:innen bzw. zumindest einer ihrer "Oberen" (Müller) selbst hergestellt. Aber nein, jetzt sind die politischen Gegner:innen (Dobrinth et al.) Schuld.

    • @33556 (Profil gelöscht):

      👍