Niina Sinkko steht in einer Ausstellung und liest in einem Buch

Foto: Joona Raevuori

Russlands Nachbar Finnland:Die zerrüttete Freundschaft

Auch Finnland als neutraler Staat kehrt Moskau den Rücken. Niina Sinkko will weiter Kontakt halten mit russischen Regierungskritiker:innen.

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Aus helsinki, 18.3.2022, 08:09  Uhr

Es ist der 14. Tag des Krieges gegen die Ukraine, als Finnlands Kulturministerium verkündet: Die Beziehungen zu Russland werden eingefroren. Neue Projekte gibt es nicht, bestehende werden vorerst ausgesetzt. Kein westliches Land hat traditionell ein so enges Verhältnis zu Russland wie Finnland, mit seiner Neutralität im Kalten Krieg, der langen gemeinsamen Grenze. Der Eiserne Vorhang war hier immer durchlässiger als anderswo. Doch in diesen Tagen vereist das Verhältnis ebenso schnell wie überall sonst.

Die Sonne strahlt hell auf den Schnee, der jetzt, Mitte März, noch geschlossen in den Straßen Helsinkis liegt. Gegenüber dem Kulturministerium, auf der anderen Seite eines kleinen Hafenbeckens, liegt das Kulturzentrum Albatross, ein langer Backsteinkomplex, in schmale Abschnitte unterteilt. In Nummer F hat die Finnisch-Russische Gesellschaft (SVS) ihren Sitz. Hinauf führt eine steile Treppe, durch schmale Fenster fällt der Blick auf die vereiste Ostsee, an der Wand hängt ein Bild des Roten Platzes.

Niina Sinkko, die Generalsekretärin, tritt aus ihrem Büro. „Ist es okay, wenn ich zu Mittag esse?“, fragt sie und stellt eine Plastikschale mit Risotto in die Mikrowelle. Sie schaffe es seit Tagen immer erst am Nachmittag, die erste Pause zu machen. Während die Mikrowelle läuft, führt Sinkko in eine kleine Bücherei: Tolstoi und Dostojewski stehen neben Büchern zu Pussy Riot, dem Dissidenten Alexei Nawalny („Putins schlimmster Feind“) und „Der Kreml und die Mafia“. Man wolle alle Seiten Russlands zeigen, sagt Sinkko. An den Wand hängen Radierungen des russischen Zeichners Stas Azarov. „Close Neighbours“ heißt die Ausstellung.

Seit 1944 bemüht sich die SVS um Freundschaft der beiden Staaten. Als sie gegründet wurde, war der Waffenstillstand zwischen Finnland und der UdSSR nach dem Winterkrieg (siehe Kasten S. 5) einen Monat alt. Die SVS hat den 1948 geschlossenen Freundschaftsvertrag zwischen den Ländern maßgeblich vorangetrieben. Finnland musste sich verpflichten, der UdSSR Beistand im Falle eines Angriffs durch den Westen zu leisten. So wollte es sich Neutralität im Kalten Krieg erkaufen. Das Ergebnis war ein eigentümlicher Zwitterzustand: Eine durch Krieg erzwungene „Freundschaft“ und formale Neutralität. Gleichwohl driftet Finnland, das bis vor 105 Jahren Teil des Zarenreichs war, kulturell und politisch immer weiter nach Westen.

Lediglich einen Nato-Beitritt scheute es. Im Jahr 2012 hatte Putin Finnlands Präsidenten Sauli Niinistö beim Eishockeyspielen gefragt, warum er „so erpicht darauf ist, Nato-Mitglied zu werden“. Niinistö antwortete, dass sein Land keine Mitgliedschaft, aber die „Partnerschaft“ mit der Nato weiterentwickeln wolle. Doch alles blieb im Ungefähren. Bis zum Angriff auf die Ukraine. Finnland stellte sich an deren Seite, lieferte 1.500 Panzerabwehrwaffen, 2.500 Sturmgewehre, 150.000 Patronen. „Eine historische Entscheidung für Finnland“, sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin.

Finnland fühlte sich bedroht – und wurde aktiv. Niinistö reiste ins Weiße Haus, Finnlands Truppen nehmen am „Cold Response“-Manöver der Nato in Norwegen teil. Verteidigungsminister Antti Kaikkonnen bestellte israelische Flugabwehrraketen. 62 Prozent der Finnen wünschen sich laut einer Befragung vom Montag einen Beitritt zur Nato – ein absoluter Rekordwert.

Russland will das unbedingt verhindern. Eine Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato hätte „ernsthafte militärische und politische Folgen“, die Russland zu „Vergeltungsmaßnahmen“ zwängen, sagte Russlands Europa-Direktor im Außenministerium, Sergej Beljajew, am Samstag. Die Neutralität der beiden Staaten sei „ein wichtiger Faktor, um die Sicherheit in Europa zu garantieren“. Aber wie neutral kann Finnland jetzt noch sein? Und welche Freundschaft ist möglich, wenn der große Nachbar andere Staaten in Schutt und Asche legt?

Sinkko gabelt das Risotto aus der Plastikschale und berichtet von den vergangenen Tagen, die die Arbeit von Jahrzehnten in Trümmer gelegt haben. Noch am Morgen des 24. Februar verurteilte sie Putins Angriffskrieg öffentlich. Die Konsequenz für sie selbst ist klar: „Ich kann nicht mehr dahin.“ Sonst reiste sie ein- bis zweimal im Monat nach Russland.

Matti Pitkäniitty, finnischer Grenzschutz

„Im Moment reisen in der Woche etwa 10.000 Russen in Finnland ein. Aber das kann sehr schnell steigen“

„In normalen Zeiten haben wir an fast jedem Tag im Jahr irgendwo eine Veranstaltung“, sagt Sinkko. Der Nordische Rat und die EU sponsern den Kulturaustausch. Während Corona lief der online weiter. Jetzt, nach dem Abflauen der Pandemie, hatte Sinkko für das Frühjahr große Pläne: Konzerte, Tourneen, Theater für 24 Künst­le­r:in­nen waren gebucht. Alles abgesagt.

Über 100 finnische Gemeinden, jede Dritte, hat eine russische Partnerstadt. Die SVS organisiert dazu regelmäßig den Twin-Cities-Kongress. Doch auch der fällt nun aus. Denn Partner dafür auf russischer Seite ist eine Regierungsagentur. „Wir hatten in der Vergangenheit viele Beziehungen zu den russischen Kulturbehörden. Die Zusammenarbeit war schwierig, aber ergiebig“, sagt Sinkko. Aber jetzt weiter mit der Regierung zusammenzuarbeiten – unmöglich. Einer ihrer Partner in Russland sei schon verhaftet worden. „Mitten am Tag.“

Sinkkos Telefon steht nicht mehr still. Künst­ler:in­nen, mit denen sie in Russland gearbeitet hat, Exilierte, alle seien geschockt. Viele ihrer russischen Kontakte hatten mit westlichen Organisationen kooperiert, manche gegen Putin protestiert. „Sie rufen an und wissen nicht, wie es weitergehen soll.“

Medien fragten nach Interviewpartnern. „Aber wir können niemand vermitteln. Alle haben Angst, um sich selbst und die Familie in Russland.“ Andere würden fragen, was sie noch in sozialen Medien posten können. „Ich antworte: Finnland ist ein freies Land.“ Doch in der russischen Minderheit sagten die Alten den Jungen: „Postet nichts, sonst kommen sie.“ Es sei traurig, dass selbst im Westen Menschen Angst bekämen zu sagen, was sie denken, sagt Sinkko.

Frauen mit einer Protestfahne #Mothers for Peace in den Farben der Ukraine gelb-blau

Gegen Putins Angriffskrieg: Demonstration in Helsinki am 12. März 2022 Foto: Lehtikuva via reuters

Knapp 90.000 Menschen mit russischen Wurzeln leben in Finnland. Im Jahr 2012 gaben 27 Prozent der Befragten Rus­s:in­nen an, aufgrund ihrer Herkunft in Finnland diskriminiert zu werden. Timo Haapala, Redakteur bei der Boulevardzeitung Ilta-Sanomat, schrieb nach Kriegsausbruch auf Twitter, Finnland sollte von Russen „gesäubert“ werden. Nach heftiger öffentlicher Kritik entschuldigte er sich. Doch die Angst vor dem antirussischen Ressentiment ist da. Die Verwaltung von Helsinki bat alle Schulen per Brief um besondere Aufmerksamkeit gegenüber möglichem Mobbing von Schü­le­r:in­nen mit russischen Wurzeln. Dagegen müsse „sofort vorgegangen werden“.

Minna Hulkkonen war einst Analystin bei der finnischen Botschaft in Moskau, jetzt leitet sie die Ukraine-Koordinierungsgruppe der Regierung. Die wichtigste Botschaft sei: „Die Russ:innen, die hier leben, haben nichts falsch gemacht. Sie trifft keine Schuld“, sagt Hulkkonen der taz. „Der Präsident und die Ministerpräsidentin haben das ausdrücklich gesagt.“ Dass innerhalb der russischen Minderheit „Desinformation“ verbreitet werde, hat sie wahrgenommen. „Wir beobachten das.“

Niina Sinkkos SVS arbeitet seit Jahren mit Memorial zusammen, dem Netzwerk zur Aufarbeitung des Stalinismus, das Putin kürzlich zerschlagen ließ. Auch viele finnische Familien hatten durch Memorial mehr über das Schicksal ihrer Angehörigen erfahren. Doch die Arbeit mit russischen Partnern sei für SVS immer schwieriger geworden. Seit 2012 können politische Organisationen, die Geld aus dem Ausland erhalten, in Russland als „ausländische Agenten“ eingestuft werden – mit erheblichen Folgen. Nach einiger Zeit traf es Memorial. Dann kam die Besetzung der Krim 2014 und die Verfassungsreform von 2020. „Jedes Mal ist unsere Arbeit schwieriger geworden“, sagt Sinkko.

Sie wolle nun alles tun, um der russischen Zivilgesellschaft zu helfen. „Das Beste, das wir tun können, ist, über ihre Gedanken zu sprechen“, sagt sie. Diese Gedanken aber seien nun vor allem „im Untergrund,“ wie in Sowjetzeiten. „Die Russen sind clever. Sie haben schon damals Wege gefunden, ihre Frustration zu zeigen. Sie werden wieder Wege finden.“ Doch noch ist es nicht so weit. Im Augenblick seien viele einfach still. „Am Telefon sagen manche, ich soll sie besser nicht anrufen, weil ich mich gegen den Krieg gestellt habe.“

Ein Mann mittleren Alters hat in Begleitung einer Frau das Zentrum betreten. Die beiden sitzen auf einer Couch. „Er ist gerade aus Russland gekommen“, sagt Sinkko. „Ich kann ihn fragen, ob er ein Interview geben möchte.“ Nach kurzer Zeit kommt sie zurück, kopfschüttelnd. Er will nicht. „Er hat ein Kind“, sagt sie, als müsse sie die Ablehnung rechtfertigen. „Wir warten darauf, dass die Angst, die die Menschen überkommen hat, vorübergeht. Dass die Sanktionen die Stimmung verändern und die Menschen merken, dass etwas passieren muss.“ Doch das kann dauern. Immer öfter hört Sinkko die Frage: „Wie bekomme ich Asyl in Finnland?“

Schon jetzt sei ein Anstieg der Einreisen zu beobachten, sagt Minna Hulkkonen, die Krisenkoordinatorin im Innenministerium. Sie rechne mit weitersteigenden Zahlen. „Das war seit Kriegsbeginn klar.“ Bisher seien es vor allem Rus­s:in­nen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder Visum für die EU, die ins Land kommen. Doch grundsätzlich dürften alle Rus­s:in­nen für einen Asylantrag einreisen, auch ohne Corona-Impfung, sagt Hulkkonen.

„Wir lassen alle rein, die einen Asylantrag stellen wollen“, sagt auch Matti Pitkäniitty, Abteilungsleiter beim finnischen Grenzschutz, der taz. In der Region Sankt Petersburg leben mehr Menschen als in ganz Finnland, sagt Pitkäniitty. „Früher hatten wir hier 10 Millionen Grenzübertritte im Jahr, 80 Prozent waren Russen.“ Viele kamen samstags zum Shoppen, fuhren abends zurück. Corona hatte den Grenzverkehr um 90 Prozent einbrechen lassen. Der Wertverlust des Rubels brachte nun auch den Shoppingtourismus zum Erliegen. Gleichzeitig aber gibt es kaum noch Flüge aus Russland. Und so reisen nun viele, die ein Visum für den Westen haben, mit dem Auto ein. „Im Moment sind es etwa 10.000 in der Woche. Aber das kann sehr schnell steigen.“ Für Asylsuchende ist die Einreise mit dem eigenen Auto einer der wenigen verbliebenen Wege. Doch wer über Finnland in die EU kommt, darf nur hier einen Asylantrag stellen. „Russland ist ein großer Nachbar“, sagt Pitkäniitty. „Es gab immer die Möglichkeit, dass plötzlich viele Rus­s:in­nen kommen. Sich darauf einzustellen, war normal für Finnland.“

So einfach aber wird es nicht. Denn es kommen auch viele Ukrainer:innen. Finnland hat 27 Aufnahmeeinrichtungen, bald soll es dort 3.000 Plätze geben. Doch in den ersten beiden Wochen seit dem Angriff kamen schon 7.300 Ukrai­ne­r:in­nen ins Land. Diese arbeiten oft in der finnischen Landwirtschaft. „Noch hat die Saison nicht begonnen, aber teils sind die Arbeiter bereits eingereist, um dem Krieg zu entkommen“, sagt Annu Lehtinen, die Direktorin des finnischen Flüchtlingsrats, der taz. Wenn es zu einer innereuropäischen Umverteilung kommt, dürften Finnland Zehntausende Ukrai­ne­r:in­nen zugewiesen werden, glaubt sie.

Einer der letzten verbliebenen Wege, Russland zu verlassen, ist der „Allegro“-Schnellzug von Sankt Petersburg nach Helsinki. Fast zwei Jahre lang war die Verbindung wegen der Pandemie unterbrochen, erst seit dem 12. Dezember rollt wieder zweimal am Tag ein Zug aus Sankt Petersburg in Helsinki ein.

Fernsehteams aus Deutschland, Schweden und Spanien stehen schon früh am Gleis, warten auf die Ankommenden. In Sankt Petersburg kommt nur in den Zug, wer ein Schengenvisum hat und mit einem westlichen Impfstoff gegen Corona immunisiert ist. Asylsuchende, die das nicht haben, können den Zug also nicht benutzen.

Niina Sinkko, Generalsekretärin der Finnisch-­Russischen Gesellschaft

„Am Telefon sagen manche, ich soll sie besser nicht anrufen, weil ich mich gegen den Krieg gestellt habe“

Unter den Ankommenden ist Timur, ein junger Mann mit grünem Rucksack und sanftem Bart. Seit Englisch sei zu schlecht, wehrt er die fragenden Reporter ab. Dann erzählt er doch: Er kommt für ein Bewerbungsinterview an der Uni in Joensuu. Wenn die Uni ihn nicht nimmt – geht er dann zurück? „Ich glaube nicht.“ Was will er dann tun? „Ich weiß es nicht.“

Eine junge Frau namens Olga hat ein Visum für Indien. Dort will sie nun hin. „Die Grenzpolizisten haben gefragt, warum ich ausreise. Aber dann haben sie mich gehen lassen“, sagt sie. Andere wollen nach Tschechien, Norwegen oder Deutschland. Alle haben entweder ein Visum oder einen Pass dieser Länder.

Dimitri und Margarita stammen aus Sotschi, leben aber in Kanada. „Die Nachrichten aus der Ukraine waren der absolute Horror“, sagt Margarita. „Eigentlich wollten wir noch eine Weile bei meiner Familie bleiben, aber wegen der Situation sind wir ausgereist.“ Einfach war das nicht: „Es gab nur noch Flüge in die Türkei und nach Dubai“, sagt Dimitri. Die Tickets kosten normalerweise 300 Dollar, jetzt seien es über 2.500 Dollar. Also sind sie mit einem Inlandsflug nach Sankt Petersburg und von dort mit dem Zug nach Helsinki gereist. Von hier aus wollen sie nach Kanada fliegen.

In den letzten Tagen haben die beiden noch Geld mit der Kreditkarte abgehoben. „Seit heute Nacht geht das nicht mehr“, sagt Dimitri. Angesichts der befürchteten Verhängung des Kriegsrechts und der Repression zu fliehen, sei für viele nicht leicht. „Wer ein Visum hat wie wir, geht. Für alle anderen ist es sehr schwierig.“ Den meisten in Russland sei gar nicht klar, was in der Ukraine geschehe. „Die schauen nur das staatliche Fernsehen. Bis die verstehen, was los ist, wird es dauern.“

Menschen mit Gepäck laufen über einen Bahnsteig, eine Frau hat sich einen Pelz umgeschlungen

Der Bahnhof von Helsinki: Der Schnellzug aus St. Petersburg ist einer der letzten Wege aus Russland Foto: Markku Ulander/Ehtikuva via ap

Das sieht auch Niina Sinkko von der SVS so. „Manche denken über den Krieg: Okay, das musste jetzt sein“, sagt sie. Das komme nicht von ungefähr. Putin habe Stabilität und Wirtschaftswachstum gebracht. „Die Menschen in Russland können westliche Kleidung und Autos kaufen, reisen. Jetzt verlieren sie das alles durch die Sanktionen.“ Ihr sei unklar, was von Putins Popularität nun übrig bleiben werde. Die Freundschaft zwischen Finnland und Russland, der sie und ihre Organisation sich seit so langer Zeit verschrieben haben, die gebe es noch, sagt Sinkko. Aber sie sei schwer zu behaupten, gerade in der jungen Generation. „Die militärische Erziehung ist sehr stark, vor allem in der Schule. Der Militarismus, das ‚Wir gegen die‘ kommt heute so von den Jungen zu den Alten.“

Vor Kurzem hat Sinkko das staatliche Waffenmuseum im zentralrussischen Tula besucht. Die Stadt ist ein wichtiger Rüstungsstandort, die AK-47 wird dort hergestellt. Es gab dort einen Trickfilm für Kinder: Der Krieg der Russen gegen den bösen Westen. „Ein Propaganda-Cartoon“, sagt Sinkko. „Sollen Kinder so was sehen?“ Das Heroische, das dort beschworen wurde, gebe es nicht. „Im Krieg gibt es keine Helden, nur Trauer.“

Und so sei die Beziehung von Russland und Finnland kompliziert. „Wir wollen Freundschaft, aber wir müssen verstehen, dass die Gesellschaft sehr anders ist, auch in normalen Zeiten.“ Sie stammt aus Lappeenranta, ganz im Osten Finnlands. „Mein ganzes Leben habe ich an der Grenze zu Russland verbracht.“ Schon als Kind habe sie Freunde in Russland gehabt. „Wir haben zusammen gespielt, das war normal.“ Die Armut auf der anderen Seite der Grenze, die hat sie noch in Erinnerung. „Damals war es die Grenze mit dem größten Wohlstandsgefälle der Welt. Heute ist es das größte Freiheitsgefälle“, sagt Sinkko. „Hier kann jeder tun und sagen, was er will. Drüben ist die totale Stille.“

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