piwik no script img

Interviews mit Annalena BaerbockNicht zu fragen ist sexistisch

Simone Schmollack
Kommentar von Simone Schmollack

Ist es sexistisch, junge Politikerinnen kritisch nach ihrer Kompetenz zu befragen? Keineswegs. Umgekehrt wird ein Schuh draus.

Natürlich dürfen Jour­na­lis­t:in­nen das: Annalena Baerbock braucht keinen Welpenschutz Foto: Kay Niefeld/dpa

D ürfen Jour­na­lis­t:in­nen die grüne Kanz­le­r:in­nen­kan­di­da­tin Annalena Baerbock nach ihren Kindern, ihrer Regierungs­unerfahrenheit und ihrer Durchsetzungskraft fragen? Oder sollten sie es lassen, weil solche Fragen sexistisch sind? Letzteres suggerieren zahlreiche Kommentare in Medien, sozialen Netzwerken und nach Sendungen wie „Anne Will“.

Die Antwort ist glasklar: Natürlich dürfen Jour­na­lis­t:in­nen das. Und sie sollten das unbedingt tun. Aufgabe von Medienschaffenden ist es, kritische Fragen zu stellen – unabhängig vom Geschlecht der befragten Person. Warum sollte bei Annalena Baerbock eine Ausnahme gemacht werden? Weil sie sich als erste grüne Frau für dieses hohe Amt bewirbt und so wahnsinnig sympathisch ist?

Mit Verlaub, das ist frauenfeindlich und sexistisch. Es unterstellt, dass mit Frauen vorsichtiger umgegangen werden sollte und – das ist noch fataler – dass sich die Grünen-Chefin, die Kanzlerin werden will, nicht selbst zu wehren weiß.

Doch „Welpenschutz“ ist unangebracht. Ungeachtet der Tatsache, dass Baerbock auf alles eine Antwort haben muss, werden Fragen beispielsweise nach ihrem Geschlecht und ihrer Familie noch die harmlosesten sein, die sie als Kanzlerin oder Vizekanzlerin zu beantworten hat.

Bei Klima­gesprächen etwa, bei Verhandlungen mit Lobbygruppen oder mit chinesischen In­ves­to­r:in­nen spielt das Geschlecht auch keine entscheidende Rolle. In solchen Verhandlungen zählen Härte, Können, diplomatisches Geschick und Kommunikationsfähigkeit.

Bild von Spit­zen­po­li­ti­ke­r:in­nen hat sich längst gewandelt

Wären Vereinbarkeitsfragen auch einem grünen Kanz­le­r:in­nen­kan­di­da­ten Robert Habeck gestellt worden? Von manchen Medien ganz sicher, von anderen vermutlich nicht. Das Bild von Spit­zen­po­li­ti­ke­r:in­nen hat sich längst vom rein männlichen Verantwortungsträger zu mehr Geschlechtervielfalt gewandelt.

Dass Frauen es können, beweisen sie überall auf der Welt, ob als Regierungs- oder als Konzernchefinnen. Die dabei immer mitschwingende Frage, wie sie ihren zeitraubenden Job mit der Familie vereinbaren, zu unterschlagen, ist indes verlogen und rückwärtsgewandt. Das drängt Frauen in eine Rolle, die sie (und moderne Männer) nicht mehr einnehmen wollen: die der fernen Eltern.

Im Gegensatz zu früheren Spitzenpolitikern, deren Kinder vaterlos groß geworden sind, versuchen Politikerinnen wie Baerbock oder Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin im Norden, es anders zu machen. Das geht bei solchen Jobs natürlich nicht ohne emotionale Verluste. Das thematisieren zu können, ohne öffentlich Schaden zu nehmen, gehört zu einer offenen und ehrlichen Genderdebatte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
Mehr zum Thema

37 Kommentare

 / 
  • Liebe Frau Schmollack, ein Satz von Ulrich Schulte auf Seite Eins vom 27.4.21 hätte durchaus gereicht: Es tut mir leid, dass ich eine halbe Stunde lang auf TAZ-LAB eure Zeit vertan habe mit meinem sexistischen Verhalten gegenüber Frau Baerbock.

    Und dann wäre ein Absatz zu den 2 Billionen Rüstungsausgaben in 2020 der „Jungs“ gekommen, die damit in der weltweit notwendigen Stärkung der Gesundheitssysteme fehlen.



    Ohne kritisch feministische Solidarität werden wir gegen die Lebenszerstörer nichts ausrichten. Baerbock hat Applaus verdient. Mir scheint, wir brauchen nicht nur neue Politiker*innen, sondern auch neue Journalist*innen.



    Machen Sie sich keine Sorgen um die Kinder von Frau Baerbock, die sind bestimmt gut versorgt durch ihren Vater!

    KPK, Vater und Feminist!

  • "Dürfen Jour­na­lis­t:in­nen die grüne Kanz­le­r:in­nen­kan­di­da­tin Annalena Baerbock nach ihren Kindern, ihrer Regierungs­unerfahrenheit und ihrer Durchsetzungskraft fragen? Oder sollten sie es lassen, weil solche Fragen sexistisch sind?"

    Nach dem 'Tricks der Desinformation' - Schema PLURV (Abkürzung für: Pseudo-Experten, Logik-Fehler, Unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpickerei, Verschwörungsmythen) baut Schmollack hier einen hübschen Strohmann.

    1. Es hat überhaupt niemand ein Problem damit, wenn Baerbock nach ihrer Regierungs(un)erfahrenheit befragt wird. Niemand.

    2. Auch die Frage nach den Kindern würde niemanden stören - wenn sie nicht frauenspezifisch wäre, also gegen die grundsätzliche Eignung von Frauen für Topjobs zielte.



    Merkels Eignung wurde übrigens auch durch das Kinder-Argument in Frage gestellt, bloß andersrum: Sie hat keine Kinder.



    Warum wird der frisch gekürte CDU-Kandidat Laschet nicht nach Job und Kindern befragt?



    Weil Laschets Kümmern um 'Masken-Joe' mit der traditionellen Vaterrrolle im Einklang steht?.

    Zum Vergleich:



    Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern wurde ohne Regierungsverantwortung ins Amt gewählt. Im 1. Amtsjahr nahm sie eine Babypause. Sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Neve kehrte sie ins Amt zurück.

    Willkommen im 21. Jhdt, liebe taz.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Neuseeland ist aber nicht das größte Land Europas und eine der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt. Kein Mensch fragt als erstes die Premierministerin von NZ, wenn irgendwo die Hütte brennt.

      Deutschland kann seiner Bedeutung nicht entrinnen, und seine Bundeskanzlerin nicht der Bedeutung ihres Postens.

      • @Suryo:

        :-)



        Deutschland ist ja nu auch nicht das größte Land Europas



        :-)

        Davon ab: Klar!

        • @MontNimba:

          Das Land mit der größten Bevölkerung der EU und das mit der größten Wirtschaft. Angela Merkel, so unangenehm es mir ist, das Schreiben zu müssen, wird weltweit als eine der wichtigsten Politikerinnen der Welt betrachtet und galt sogar während der Amtszeit Trumps einigen als Anführerin der freien Welt. Tatsache ist, dass Deutschland, ob es will oder nicht, eines der wichtigsten Länder der Welt ist und seine Regierungschefin damit eine der wichtigsten Frauen der Welt. Die kann sich ihre Zeit eben nur begrenzt selbst einteilen.

          • @Suryo:

            Das beantwortet immerhin schlüssig die Frage, weshalb es bei Merkel ein Problem war (und bei Einigen noch ist), dass sie keine Kinder hat.



            Nicht.

            Es geht bei diesen Fragen der Journalist:innen an Politikerinnen NICHT um tatsächlich vorhandene Kinder. Sondern auch um virtuelle (wenn SIE nämlich keine Kinder hat). Zeitmanagement oder Familie ist also nur der Aufhänger.

            Es geht um das Aufrechterhalten des traditionellen Frauenrolle:

            Shut up! Stay at home. Kümmer dich um die Kinder. Hast du keine, dann schäm dich zumindest.

            • @Vorstadt-Strizzi:

              Das stimmt doch gar nicht.

              Es geht darum, eine Kandidatin, die sich selbst in dieser Frage weit aus dem Fenster gelehnt hat, mit der Realität zu konfrontieren.

              Passt übrigens gerade bei den Grünen an vieler Stelle gut. Wie hält AB es zum Beispiel mit Abschiebungen nach Afghanistan? In Hessen hat ihre Partei nämlich kein Problem damit. Ob das den ganzen Leuten, die in ihr die neue Jacinda sehen, eigentlich klar ist?

  • Wer für sich mit seiner Mutterschaft Werbung macht und die Rolle als berufstätige Mutter stets betont, der wird auch darauf angesprochen.

    Ich hätte natürlich interessanter gefunden, wenn man aufgezeigt hätte, dass Baerbock durch die Erziehung der Kinder genauso wenig eingeschränkt wird, wie jeder andere Berufspolitiker und jede andere Berufspolitikerin.

  • Also, jetzt mal kuerzer formuliert, ist dieser Artikel ja nun eigentlich eine Aufforderung, maennliche Politiker endlich mal oefter nach ihren Kindern zu fragen, oder?

    • @loco15:

      Oder Herrn Baerbock, ob er gedenke, seiner Frau maximal den Rücken freizuhalten.

      • @Suryo:

        Genau Genau.

        Früher. Damals in den Ardennen.



        Hieß sojet Klimbim in Volkers 👄:



        “Hinter jedem bedeutendem Mann.



        Steht eine noch bedeutendere Frau.



        Die ihm den Rücken freihält!



        & Jetzt gilded halt endlich genderneutral



        Vice versa* ~ Ein Krebskanon - 😘 -

        unterm——-Koboltza mal —



        “Ein Krebskanon oder retrograder Kanon ist ein musikalisches Palindrom, das heißt ein Kanon, der rückwärts gleich klingt wie vorwärts. Eine Stimme trägt die Melodie vorwärts, die andere Stimme trägt sie rückwärts, im Krebs, vor. Wikipedia



        & *



        Bitte nicht wie einst -



        Björn IkeaKlappstuhl Engholm english aussprechen. 🤩 -



        “ BILDUNGSSPRACHLICH - 🤣 -



        umgekehrt genauso, in der gleichen Weise zutreffend (in Bezug auf einen Sachverhalt, ein Verhältnis) v. v.“

        kurz - Otto oder Anna - 😥 - lena -;) - 🤫 -

    • @loco15:

      ...tut nur Keiner, also geht Frau Schmollacks "Kritik an der Kritik" insoweit fehl.

  • Ich würde gar nicht darauf kommen, nach dem Geschlecht zu fragen. Wohl aber nach mangelnder Erfahrung. Deutschland ist nun mal nicht Finnland oder Neuseeland. Wenn in Brüssel die Hütte brennt und Präsidentin Marine Le Pen die EU demontiert, muss die Bundeskanzlerin Deutschlands leider sofort handlungsfähig sein und kann sich nicht einarbeiten. Geschweige denn, statt auf den EU-Gipfel zum Kindergeburtstag gehen. Nichts gegen die Vereinbarkeit von Job und Familie, aber speziell bei DIESEM Job wird die Familie leider garantiert nicht gleichberechtigt neben den Anforderungen der Arbeit stehen.

    • @Suryo:

      Oh ja, wie viel besser wäre ein starker Mann wenn die Hütte brennt,



      Dessen Stärke darin besteht sich nicht einmal die Frage nach den Kindern zu stellen weil er zuhause ein Heimchen am Herd für so "Gedöns" wie Familenarbeit hat.



      Und so ein Kerl hat auch qua Schwanz die natürlich Autorität mit ungezogenen Kindern wie MarineLeNazi umzugehen.

      • @Bouncereset:

        "Oh ja, wie viel besser wäre ein starker Mann wenn die Hütte brennt,"

        UU - unnötig unfair.



        Das hat Suryo doch gar nicht suggeriert...?!

    • @Suryo:

      "ber speziell bei DIESEM Job wird die Familie leider garantiert nicht gleichberechtigt neben den Anforderungen der Arbeit stehen"

      Warum soll eine Frau nicht in der Lage sein Ihre Kinder zu vernachlässigen... um einmal in Ihrem Weltbild zu bleiben?

      und das was man vielleicht Finnland oder Neuseeland verstanden hat: Man kann Verantwortung auch delegieren! Wirklich gute Manager machen sowas.

      • @danny schneider:

        Na, viel Spaß, wenn dann regelmäßig Vizekanzler Laschet regiert.

        Nochmal: NZ und Finnland sind kleine Lichter. Deutschland ist nun mal eines der wichtigsten Länder der Welt und man kann diese Bedeutung nicht delegieren. Meinetwegen kann sich Herr Baerbock Vollzeit um die Kinder kümmern. Aber tun wir doch nicht so, als ob eine Bundeskanzlerin frei über ihre Zeit verfügte. Die Vorstellung, Deutschland mit seinen 83 Millionen Menschen und seiner enormen Bedeutung könne eine Art großes Neuseeland sein, wo man die Regierungsgeschäfte auch mal entspannt angehen kann, ist naiv.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    so gut sie sich schlug, diese art von ein-personen-kreuzverhör zur grundsätzlichen, politischen daseinsberechtigung passiert wohl kaum einem männlichen politiker.



    aktuell müssen frauen doppelt so fit sein für den gleichen job. und dann noch sympathische begründungen finden. ob diese, abverlangte performance wirklich gut für die auswahl der besten volksvertreter*innen ist scheint mehr als nur zweifelhaft.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Einfach nur nein.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Was mir fehlt ist ein klares Sicherheitspolitisches Konzept, gegen bewaffnete Drohnen aber für Auslandseinsätze geht nicht. Man kann nicht Transatlantiker und Pazifist oder pro-russischer Pseudo-Pazifist zu gleich sein und da kommt mir zu wenig von den Grünen das die Dinge durchdringend diskutiert und erklärt.



    Schickt man Soldaten in Krisenregionen brauchen die Luftnahunterstützung und das leisten bewaffnete Drohnen am Besten.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Für was brauchen wir noch mal Auslandseinsätze? Genau! Problem ist lösbar.

      • @danny schneider:

        Was passiert, wenn diese beendet werden: siehe Afghanistan. Nach dem Rückzug der Auslandstruppen ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Taliban das Land wieder voll im Griff haben.

        • @Luftfahrer:

          Auch dieses Argument kann man rumdrehen: Dann hätte ma es auch gleich lassen können, oder?



          Kleine Einschränkung: Bin Laden war da. aber Sie hatten Afghanistan ja auch nur als pars pro toto genannt.

          • @MontNimba:

            Nun stellt sich die Frage, ob man einfach zusehen sollte, wenn Leute irgendwo terrorisiert oder gar einfach abgeschlachtet werden. Und ja, ich weiß, dass die Auslandseinsätze hauptsächlich durch politische Interessen motiviert sind (um es vorsichtig zu formulieren). Aber wer idealistisch genug ist, um die Beendigung aller Auslandseinsätze oder gar die Abschaffung der Bundeswehr zu befürworten, sollte auch diese Frage beantworten.

  • Die nicht Kompetenz - oder sagen wir der Mangel an vorherigen Ämtern - man kann ja trotzdem kompetent sein, ist doch nicht das Problem.

    Das Problem ist - und das werden die Grünen noch merken - ist das man als nicht Partei-Fanboy nicht nachvollziehen kann welchen Grund man haben sollte Frau Baerbock sonst die Stimme zu geben.

    Das Gute aus Sicht der Grünen ist, die Gegenkandidaten sind natürlich genau so mies.

    Außerdem muss ich sagen, als Wähler und Zielgruppe der Grünen: schwarz grün - egal in welcher Reihenfolge - ist für mich keine Perspektive sondern ein weiteres Stillstandsmodell.

    also etwas mehr als "wir sind Realos" und es ist gut wenn wir an der Regierung sind, muss es da schon sein.

  • Eigentlich ganz hübsch.

    ” Interviews mit Annalena Baerbock



    : Nicht zu fragen ist sexistisch



    Ist es sexistisch, junge Politikerinnen kritisch nach ihrer Kompetenz zu befragen? Keineswegs.



    Umgekehrt wird ein Schuh draus.“

    Schonn. Aber - mit Verlaub - liest sichs doch sehr wie “Rinn inne Kartoffeln - un jetzt ma wieder raus ausse Kartoffeln!



    Anders gewendet - werte Frau Simone Schmollack - könnte es nicht sein.



    Daß dafür - daß sich jetzt alle irgendwie die Finger im Hosenstall abbrechen - sie mit Ihren ach so progressiven - ach so feministischen Beiträgen in der Vergangenheit Ihr gerüttelt Maß dazu beigetragen haben?! Und jetzt - mittels schwer auf dufte & Durchblickerpose - eben genau davon abzulenken suchen?

    kurz - Ohne Ihre - und einiger anderer tazis - Beiträge - wäre ich echt nie auf die Idee gekommen - sojet von Ihnen angeführte Fragen - könne frauman - ohne Vorwurf des Sexismus & weiterer Dreibastigkeiten eine Frau nicht fragen!



    Sorry - Aber rundum - Ein ausgemachter Schmarrn • Gellewelle&Wollnichwoll.

  • leider geht Frau Schmolack auf den Aspekt nicht näher ein, dass man selbstverständlich immer Männer auch nach der Vereinbarkeit mit ihrer Familie befargen sollte.

    Das wird aber nie getan.



    Ich habs jedenfalls noch nie gesehen.

    Und solange das so ist ist es zumindest fragwürdig bei jeder Frau sals erstes damit anzufangen.

    • @Friderike Graebert:

      Wie viele 40jährige Männer mit relativ kleinen Kindern waren denn bislang Bundeskanzler?

      • @Suryo:

        Also, er war damals shcon ueber 40 aber Gerhard Schroeder hatte junge Kinder waehrend er Bundeskanzler war.

        • @loco15:

          Er hatte allerdings nie erklärt, sich Kanzler- und Vaterschaft mehr oder weniger gleich aufzuteilen. Baerbock hat sich dahingehend aber schon geäußert.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Bei Klima­gesprächen etwa, bei Verhandlungen mit Lobbygruppen oder mit chinesischen In­ves­to­r:in­nen spielt das Geschlecht auch keine entscheidende Rolle. In solchen Verhandlungen zählen Härte, Können, diplomatisches Geschick und Kommunikationsfähigkeit.""

    ==

    1.... Ob die oben angeführten Fragen berechtigt sind oder nicht: Mit Sexismus hat das nichts zu tun - das ist ein Begriff der in diesem Zusammenhang vorne und hinten nicht passt wie ich finde. Oder ist die Frage nach den Kiddies an die Direktorin während einer Nachtsitzung in der Verhandlungspause sexistisch? Das zeigt doch nur wie überdreht oder wie verschwurbelt ""schuldkomplexbeladen"" diese Diskussion derzeit ist.

    2....Härte, Können, diplomatisches Geschick und Kommunikationsfähigkeit sind Attribute die etwas selbstverständliches von nützlichen Eigenschaften in Leitungspositionen erzählen wollen - aber in dieser Aufzählung an dieser Stelle so ähnlich klingen wie "mein Haus, mein Auto, mein Pferd und meine Finca."

    Persönlichkeit und Überzeugungen sind die entscheidenden Eigenschaften neben der Fähigkeit, Argumente wirkungsvoll angepasst in er gegenwärtig herrschenden Verhandlungsatmosphäre einzusetzen.

    Und in der Frage die ""Persönlichkeit zu akzentuieren"" nutzen Frauen eine erheblich breitere Palette an Möglichkeiten der Darstellung, als man das normalerweise von Männern gewöhnt ist.

    Der Punkt:



    Alles auf allgemeine Eigenschaften herunterzubrechen, die früher Männern zugeschrieben wurden sind als Einstiegsvorausetzungen in Leitungspositionen unter Umständen hilfreich - hilft aber Frauen auch nicht weiter, ihre eigenen Fähigkeiten erfolgreich zu entwickeln -- und diese mehr oder auch weniger selbstbewußt einzusetzen.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      "während einer Nachtsitzung"

      Für mich sind Nachtsitzngen Politikversagen. Mal abgesehen das ich nicht dem Sitzfleisch eines "Spitzenpolitikers" ausgeliefert sein möchte.

      Wenn es wirklich um sinnvolle Entscheidungen und Einigungen geht, muss man auch vertagen können!

      • @danny schneider:

        Da haben Sie sicher recht. Bis zur tagesschau sollte in Deutschland alle Krisen, Notfälle und Katastrophen vom Tisch sein und in die Glotze gebannt sein.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @danny schneider:

        ""......"während einer Nachtsitzung"............""



        ==



        1.. MPK`s waren nicht explizit gemeint - wobei wenn tatsächlich Politikversagen ein Problem verursacht welches unter Umständen Leben kostet - wüste ich kein Argument warum eine Nachtsitzung nicht versuchen sollte das Problem zu lösen.

        2..Abgesehen von Notfallinstitutionen



        wie Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Technischer Notdienst etc. gibt es viele Betriebe & Organisationen die nachts und an Feiertagen arbeiten - darüber hinaus gibt es genügend Vorfälle, die nachts passieren - aber den Betrieb oder das Betriebsziel auf absehbare Zeit in Frage stellen.

        Verantwortlichkeiten sind hierarisch gegliedert - das bedeutet: Wenn jemand in diesen Fällen seine Verantwortung nicht wahr nimmt - nur weil es dunkel ist oder das Frühstücksei am Sonntag Morgen noch nicht verspeist ist - hat nicht verstanden warum er sein Gehalt bekommt und vor allem was Mitarbeiterverantwortung bedeutet.

        • @06438 (Profil gelöscht):

          Ja, Leute die Nachts arbeiten haben deswegen auch vorgeschriebene Ruhezeiten.

          "normale" Menschen müssen hierzulande nach 10 Stunden den Hammer fallen lassen. Sonst macht die BG dem Betrieb die Hölle heiß. Aber Politiker mit 4-5 Stunden Schlaf entscheiden sicher und bedacht für 90 Mio Bürger - ja ne, schon klar!

          • @danny schneider:

            Ja, ich stimme Ihnen grundsätzlich zu.



            Ergänzend: Und Ärzt*innen operieren uns noch nach 24h-Schichten...

            Da ist struktuerell noch Luft nach oben.

        • @06438 (Profil gelöscht):

          & …nicht zu vergessen - wa. - 🤫 -

          Daß die Legaldefinition für - Sitzung - lautet:



          “Sieg des Hintern über den Geist!“ - 👻 -

          unterm—— btw aus dem Skat —



          Wie oft ich mit meinem Brüsseler Weggefährten - Freitags dess abends verabredet war & gegen frühen Abend der Anruf kam: “Du - tschuldige - das Zieht sich. Müssen uns vertagen. Hemd hab ich schon einmal gewechselt!;)“



          Kann ich gar nicht sagen.

          So geht das