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meine Kommentare
loco15
[Re]: Aber ist es denn ueberhaupt altes Unrecht was wir da zu kitten versuchen? Oder einfach heutiges Unrecht? Soll heissen: es geht doch darum, dass wir Strukturen, die auch heute noch zu Ungleichbehandlung fuehren, durchbrechen & veraendern. Das heisst, die Quote ist dazu da, dem Vorteil den Sie als Mann haben entgegenzuwirken. Wenn der Chef Sie bei gleicher Qualifizierung also eher einstellen wuerde als die Frau, die sich auch beworben hat, einfach weil Sie ein Mann sind, dann soll dem jetzt entgegengewirkt werden. Wenn Sie einen guten Vorschlag haben, wie man das machen kann ohne Quote, faende ich das auch gut. Aber wenn es ohne nicht geht, ist es dann zu vertreten, dass den Normen, die zu der Benachteiligung von Frauen & Menschen mit Migrationshintergrund fuehren, nichts entgegengesetzt wird? Kann ja sogar sein, dass die Quote auch mal ungerechte Auswirkungen hat: aber ohne Quote bleiben eben auch Ungerechtigkeiten--wie kann man dann rechtfertigen, dass man die nicht effektiv bekaempft?
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[Re]: Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Herkunft am Arbeitsmarkt ist ja sozialwissenschaftlich zur Genuege nachgewiesen. Und wenn Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund diskriminiert werden, dann heisst das doch, als Mann werden sie bisher bei gleicher (und oft bei geringerer) Qualifikation trotzdem bevorzugt = Privileg, wuerde ich sagen.
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[Re]: Ja, die Sorge kann ich verstehen. Aber ich glaube, sie beruht auf einem Missverstaendniss: Es geht nicht darum, zu sagen: Die Maenner von heute sind an der Diskriminierung von gestern schuld. Waere ja auch Quatsch. Es geht darum festgefahrene gesellschaftliche Normen aufzubrechen, die dazu fuehren, dass Maenner als Maenner auch heute noch bevorzugt behandelt werden.
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[Re]: Okay, fair point: dann eben Argument zur historischen Ungerechtigkeit.
Aber was den Bewerber satt macht oder ihn beruhigt--was tut das jetzt zur Sache? Es geht ja nicht darum, dass weisse Maenner jetzt diskriminiert werden sollen, sondern darum, die Vorteile des Mann-seins & des Weiss-seins abzuschaffen: also bestehende Privilegien bzw. bestehende Benachteiligungen auszuräumen. Wenn ein Mann also bisher immer den Vorteil genossen hat, bei gleicher Qualifikation Frauen vorgezogen zu werden, dann soll das jetzt nicht mehr so sein. Weil sich aber festgefahrene Strukturen nicht immer dadurch aendern lassen, dass man alle nett drum bittet, jetzt doch bitte mal das Diskriminieren sein zu lassen, muss man eben manchmal nachhelfen, bis sich neue gesellschaftliche Normen zu Gleichberechtigung durchgesetzt haben. Und dafuer braucht man dann die Quote, oder?
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[Re]: Aber da kommt es jetzt sehr darauf an, wie man Bevorzugung & Benachteiligung interpretiert. Ist Unterscheiden schon Benachteiligung? Oder darf man Merkmale, aufgrund derer benachteiligt wird (Frau-sein, z.B.) dazu benutzen um "bestehende Nachteile" zu beseitigen?
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[Re]: Finde ich eigentlich nicht so schwer zu glauben.
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Ich wuerde gern noch mehr ueber die Proteste in Belarus lesen, besonders aus der Perspektive Beteiligter. Hier hoert es sich ja danach an, als sei die Protestbewegung am Ende & als gebe es nicht mehr viel Hoffnung. Teilen andere diese Meinung?
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[Re]: Geht ja darum, Diskriminierung entgegenzuwirken; also stellt sich die Frage, wie man die heutigen Diskriminierungsmuster am besten einfängt. Deshalb finde ich es Quatsch von 17.5% Quote zu reden oder anders zu versuchen, das ins Absurde zu ziehen. Und was ist an dem historischen Argument falsch? Präziser ausgedrückt heisst es ja nur: Privilegien, die auf Mann-sein oder Weiß-sein beruhen, abschaffen.
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"Insgesamt 21 Millionen Quadratmeter landeseigener Grund und Boden, eine Fläche von der Größe des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, verscherbelte die Stadt Berlin in der Zeit von 1989 bis 2017 für lächerliche 5 Milliarden Euro an private Investoren, inklusive eines beachtlichen kommunalen Wohnungsbestands. Es war der Berliner Senat, vorneweg Finanzsenator Thilo Sarrazin, der die Stadt der Deutschen Wohnen übereignet hat." Aber war das nicht unter Druck der Bundesregierung? Ein bisschen mehr Hintergrund dazu waere super gewesen.
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[Re]: Wir haben doch ueber neue Vorgaben gesprochen--warum ist das fuer Sie das gleiche wie "deficit spending"? Und die Bazooka-Metapher verstehe ich nicht.
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[Re]: Das wuerde mich auch interessieren. Ich wuerde mal vermuten, dass das Problem weniger ausgepraegt ist--schliesslich gibt es nicht zum gleichen Ausmass eine traditionelle Rollenverteilung, in die man verfallen kann, oder?
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[Re]: Die Bedenken, dass das der Wirtschaft noch mehr schaden koennte, sind sehr verstaendlich. Allerdings fordert der Autor ja Homeoffice als Regelfall zu ermoeglichen--und das hiesse ja, das Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet wuerden, zu begruenden warum es nicht moeglich ist. Also muss das ja nun nicht zwangslaeufig zu grossen wirtschaftlichen Schaeden fuehren. Und dann kommt ja noch dazu, dass es eben auch grossen wirtschaftlichen Schaden anrichtet, wenn der Lockdown immer weiter verlaengert werden muss. Wenn der Autor also Recht hat, dass man die Pandemie nicht in den Griff kriegen kann, ohne mehr Vorgaben fuer die Arbeitswelt zu machen, dann gaebe es durchaus auch wirtschaftliche Gruende, dass jetzt in Angriff zu nehmen.
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[Re]: Ja, Sie werfen da einige interessante Fragen auf. Aber mein Kommentar bezog sich konkret auf die Behauptung des Vor-Kommentators ("Gleichstellungsbeauftragter"), dass seit Jahrzehnten alles dafuer getan wird, eine Gleichstellung in MINT Faechern zu erreichen--er hatte da auf "girls days" hingewiesen. Das find ich duenn, so als Beleg.
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[Re]: Da machen Sie es sich jetzt doch recht einfach--die Diskussion um Maennerberufen, die sie hier beklagen, hat mit dem Artikel wenig zu tun. Susan Djahangard argumentiert doch, dass man sich mal ueberlegen sollte, ob es man den gender pay gap dadurch beheben kann, dass Frauen in den gleichen Berufen/in der gleichen Weise arbeiten wie Maenner--ob das ueberhaupt ein gesellschaftlich tragfaehiges Modell waere. Oder ob wir vielleicht mal darueber nachdenken sollten, wie man (i) verschiedene Arbeiten/Aufgaben entlohnt/entwertet und (ii) man die Rolle von Arbeit gesellschaftlich neu denken sollte, um Gleichstellung zu ermoeglichen. Das ist jetzt schon etwas ambitionierter als ein "Girls Day" (aber davon abgesehen, ist die Existenz von Girls Days ein ziemlicher duenner Beleg dafuer, dass seit "Jahrzehnten alles versucht wird" um Gleichstellung in MINT Berufen hinzubegkommen.)
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Es ist vielleicht noch etwas frueh, um festzustellen, dass die Demokratie Trump standgehalten hat. Es sieht ja nicht so aus, als wuerde Trump von der politischen Buehne verschwinden--und immerhin fast 3/4 aller Republikaner glauben nicht, dass die Wahl Bidens legitim war. Das koennte noch ein ziemliches Nachspiel haben.
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Danke, dass hier nochmal ein ausführlicher ueber das FSI berichtet wird.
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[Re]: Ja, natuerlich birgt sowas auch politische Risiken, aber damit hat sich die Frage noch nicht erledigt, ob man diese Risiken auch mal eingehen muss, um eine breitere Diskursverschiebung anzustossen.
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Vielen Dank fuer einen guten Artikel. Die Schlagzeile finde ich allerdings etwas unpassend polemisch--schiesslich geht es ja in dem Artikel darum wie man mit Risiken umgehen sollte, waehrend die Schlagzeile suggeriert, hier wuerden neue Risikofaktoren aufgedeckt.
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[Re]: Ich finde, Annalena Baerbock hat das Verhältnis zwischen Gruenen und der Klimabewegung auf der Strasse ganz gut charakterisiert, indem sie sagt, dass die Klimabewegung eine etwas andere Aufgabe hat: Druck zu machen, und ambitionierte Ziele zu formulieren --auch mal abseits von realpolitischen Ueberlegungen. Sowas kann ja auch den Diskurs in der Gesellschaft verschieben, und dass koennte den Gruenen auch durchaus auch zu Gute kommen. Deswegen sehe ich hier keine Zersplitterung, sondern eine Erweiterung.
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Ich finde, man müsste hier ein bisschen ausfuehrlicher und genauer berichten--ich bin gerne bereit, zu glauben, dass das FSI antifeministisch agiert, aber die dazu angefuehrten Belege im Artikel reichen dazu nicht aus. Da macht man es sich ein bisschen einfach--und damit auch denen, die diesen Antifeminismus dann verleugnen.
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[Re]: Also erstmal fordert Dr. Frey ja, dass die Auswirkungen der Coronamassnahmen (und des Haushalts darüber hinaus, würde ich annehmen) auf die Gleichstellung von Frauen und Männern analysiert & offengelegt werden. Und wenn es Branchen gibt, die im Moment männerdominiert sind, dann hat das natürlich Auswirkungen auf die wirtschaftliche (Un)Gleichstellung. Damit ist natürlich noch nicht geklärt--da wuerde ich Ihnen recht geben--wie man am besten darauf reagiert. Aber die Tatsache erstmal feststellen, und eine Diskussionsgrundlage schaffen, wäre doch super, oder?
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Schon ziemlich absurd--angeblich herrscht unter Linken immer Cancelculture, Debattenverweigerung etc., und dann diese anti-wissenschaftliche Haltung von ganz oben, die die Fakten lieber gar nicht erst wissen moechte, damit man sich auch bloss nicht damit auseinandersetzen muss.
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Eine ausfuehrlichere Berichterstattung ueber die Polizeigewalt in Frankreich--und auch die franzoesische Debatte darueber--waere spannend. Man kriegt in vielen deutschen Medien doch recht viel "both-sides-ism" ohne Aufdroeselung wie sich verschiedene Teile der Zivilgesellschaft dazu verhalten etc.
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