Nach Plagiatsvorwürfen: Giffey verzichtet auf Doktortitel
Nach Plagiatsvorwürfen und neuen Gutachten: Familienministerin Franziska Giffey (SPD) verzichtet auf ihren Doktortitel.
BERLIN dpa/taz | Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verzichtet auf das Führen ihres Doktortitels. Das teilte die stellvertretende Vorsitzende des Berliner Landesverbands, Iris Spranger, am Freitag auf Anfrage mit.
Zuvor hatte die Berliner Morgenpost darüber berichtet. Die Freie Universität Berlin (FU) hatte angekündigt, das Plagiatsverfahren um Giffeys Doktorarbeit neu aufzurollen. Zuvor wurde ein bis dahin geheimes Gutachten zur Arbeit veröffentlicht.
Giffey selbst akzeptiert die Entscheidung. In einem Pressestatement teilt sie mit: „Ich bin nicht gewillt, meine Dissertation und das damit verbundene nun neu aufgerollte Verfahren weiter zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen zu machen.“ Weiter schreibt sie: „Wer ich bin und was ich kann, ist nicht abhängig von diesem Titel. Was mich als Mensch ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet.“
Im Herbst 2019 hatte sich die FU gegen eine Aberkennung des Doktortitels entschieden, Giffey aber eine Rüge erteilt. Sie wolle „weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei“ abwenden, erklärt Giffey in der Pressemitteilung. Und fügt an, den „am 16. Februar 2010 von der Freien Universität Berlin mit der Gesamtnote „magna cum laude“ verliehenen Titel Dr. rer. pol. ab sofort und auch zukünftig nicht mehr zu führen.“
Giffey will beim digitalen Parteitag am 27. November für den Landesvorsitz der Berliner SPD kandidieren.
Leser*innenkommentare
Clara Kreuzer
SPDler gehen wahrscheinlich gerade panisch durch ihre ganzen Feeds, um ihre Tweets mit den Rücktrittsforderungen zu Guttenberg zu löschen. Hier in Beispiel :
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, attackierte Guttenberg scharf. „Ich finde es unerträglich, dass die Bundeskanzlerin die Entscheidung getroffen hat, dass ein akademischer Hochstapler und Lügner weiterhin dem Kabinett angehören darf“.
Rudolf Fissner
Ene weise Entscheidungen. Sie nimmt hoffentlich jenen die Luft, die denken, das dieses Eine Jahr Studium und wissenschaftliches Arbeiten das alles entscheidende Etwas st.
Lowandorder
@Rudolf Fissner Nee - klar - Sowieso.
Nö. Da muß noch die lebenslange Wanderung durch die Fissnersche -
Rechtsschreib- & Worthülsenwüste!
Dazukommen. Sonst wird das Nix!
Da bleibt dir einfach glatt die Luft weg!
Normal • Aber so was von.
kurz - Das walte Rudolf. Amen.
Rainer B.
Das eigentliche Problem liegt - zumindest aus meiner Sicht - darin, dass so viele Leute offenbar glauben, nur weil sie einen Doktortitel haben, wären sie auch für die Politik besonders geeignet. Schwer zu sagen, ob das bei Frau Giffey auch so war, aber aufgefallen ist sie mir in den letzten Jahren eigentlich nur durch ihren Politikstil und nicht etwa durch ihren Doktortitel, von dem ich bis vor kurzem ja noch gar nichts wußte.
Bolzkopf
Zurücktreten! Sofort! Wer die ganze Welt belügt um sich persönliche Vorteile zu verschaffen darf solch ein Amt nicht bekleiden! Das gilt im Übrigen für alle Dr.ex !!!
Und der Doktortitel muss aberkannt werden wenn er erschlichen war. Denn die Nennung des Titels ist nur eine Seite der Medallie - die andere Seite ist die damit verbundene Berufsqualifikation die sie nur mit Aberkennung des Titels auch verliert.
Und dann wird es auch Zeit mal den Promotionsausschüssen auf die Füße zu steigen !!!
stadtlandmensch
Der Doktortitel ist ein Verwaltungsakt der Universität.
Der Betroffene kann den Abschluss nicht durch "Verzicht" zurücknehmen, das kann nur die Universität.
04369 (Profil gelöscht)
Gast
Bei annähernd 40% Schummelei steht Posten und Kandidatur in Frage. Warum tritt sie nicht zurück?
Ringelnatz1
.....Was mich als Mensch aus macht,..... liegt AUCH in der Art und Weise des Erlangens eines Doktortitels.
Bei Frau Giffey ist bestes Wissen und Gewissen eine sich ständig, anpassende(verändernde) Variable*!
*Politisches Amt
*Partei
Vorhang auf!
3 Akt(Es erscheint die Hauptdarstellerin)
Die Opferrolle
....Sie wolle „weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei“ abwenden.......
Lowandorder
@Ringelnatz1 Ergänz mal - “ sich ständig, anpassende(verändernde) Variable*!“
Es ist doch tolle: - Geändert hat sich in der Reinfolge - “meiner Partei“ ihr Rolle.
Drum machmer - gar nicht mal dumm.
Nen ollen Besenbinder drum! - 😱 -
& - 🤫 -
Schon wird alles fein - geKehrwocht sein
- 😂 - •
Argonaut
Im Grunde hat sie mit dem Verzicht auch eingestanden dass ihre Doktorarbeit zumindest teilweise ein Plagiat ist.
Der freiwillige Verzicht mindert nicht ihre Schuld.