Überprüfung der Bremer Bamf-Affäre: Nur 165 falsche Bescheide ausgestellt
Im Bremer Bamf sind weniger falsche Asylbescheide ausgestellt worden als gedacht. So geht es aus einem vertraulichen Abschlussbericht hervor.
Wie die Bild am Sonntag unter Berufung auf einen bisher vertraulichen Abschlussbericht meldet, bemängelten Prüfer des Bundesamtes von 18.315 positiven Bescheiden, die die Bremer Außenstelle seit 2000 erlassen hat, in nur 165 Fällen ein „grobes Hinwegsetzen über Vorgaben“.
Zwischenzeitlich war von mehr als 1.100 Asyl-Betrugsfällen die Rede gewesen. Seit Jahresbeginn ermittelt die Bremer Staatsanwaltschaft gegen die ehemalige Außenstellen-Leiterin Ulrike B. und mehrere Anwälte wegen Korruption. Als Folge der Affäre hat das Bundesamt seine Qualitätssicherung verschärft. Zudem entließ Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Bundesamtspräsidentin Jutta Cordt.
Wie die Bild am Sonntag weiter berichtet, will das Bundesamt den internen Bericht vorläufig nicht kommentieren. Derzeit erfolge die finale Auswertung, wird ein Sprecher zitiert. Laut der Zeitung enthält der Bericht keine Aussage dazu, wie viele der 165 falschen Bescheide zurückgenommen werden müssen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Merz will Straftätern Pass entziehen
Heimat ist bedingungslos
Anklage gegen Linke Maja T. erhoben
Ungarn droht mit jahrelanger Haft
Grünen-Pläne zur Krankenversicherung
Ohne Schutzschild aus der Deckung
Erneuerbare Energien
Die bizarre Aversion der AfD
Polizeigewalt beim AfD-Parteitag
Unverhältnismäßig und unnötig
Streit um Bezeichnung
Gericht verbietet Aldi Süd Verkauf seiner Dubai-Schokolade