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Umstrittenes Gedicht „avenidas“In Rehau nicht sexistisch

Das Gomringer-Gedicht, das die Alice-Salomon-Hochschule nicht mehr haben will, hat im fränkischen Rehau eine neue Heimat gefunden.

Statt in Berlin jetzt in Gomringers Heimat in Franken: das Gedicht „avenidas“ Foto: Nicolas Armer

Das Schöne am Aussortieren ist der Trost, dass eine unnütz gewordene Habseligkeit woanders noch ihren Zweck dienen möge. Das Gefühl kennt jeder, der mal einen Rührstab oder ein Rennrad verkauft oder Klamotten in die nächste Tausch­ecke gelegt hat. Bei einem, sagen wir, aus der Zeit gefallenen Gedicht, das nicht mehr an der Hauswand stehen soll, ist das natürlich etwas schwieriger. Man streicht weiße Farbe drüber, bis die Worte nicht mehr zu lesen sind. Fertig. Weiterzugeben gibt es da nichts. Vielleicht ist das der Grund, warum die Alice-Salomon-Hochschule so lange mit diesem Schritt gerungen hat.

Nun hat uns die oberfränkische Ortschaft Rehau eines Besseren belehrt. Dort nämlich ist seit Samstag jenes Gedicht öffentlich zu lesen, das Berliner Studierenden zu sexistisch war. Und statt feministischer Schelte bekam Dichter Eugen Gomringer dort demonstrativ den Kulturpreis des Landkreises Hof verliehen.

Zur Erinnerung: Das auf Spanisch verfasste Gedicht „avenidas“ des Halbbolivianers Gomringer beschreibt aus Sicht eines „Bewunderers“ das Geschehen auf Barcelonas Flaniermeile „Las Ramblas“. Und zwar: „Alleen und Blumen und Frauen“. Was viele an dieser Reihung stört: Frauen werden Objekten gleichgesetzt und sind offenbar nur dazu da, einem männlichen Flaneur zu gefallen.

Nach langem Hin und Her hat sich die Berliner Alice-Salomon-Hochschule entschieden, das Gedicht auf der Fassade zu übermalen und dort ein neues aufzutragen. Im Herbst sollen das Uni-Gebäude keine sexistischen Verse mehr zieren.

Touristenmagnet

In Rehau scheint man die Kritik nicht zu teilen. Dort hat Gomringers Gedicht nun an der Hauswand des lokalen Kunstmuseums eine neue Heimat gefunden. Vielleicht lockt es ja mehr Gäste in das Museum?

Mit dem „internationalen“ Werk zeige Rehau, trällert CSU-Bürgermeister Michael Abraham, dass es sich um eine „weltoffene Stadt“ handle. Zum Beweis gab’s zur feierlichen Eröffnung spanische Musik und Tapas. Davon können die Nachbarortschaften Oberkotzau und Döhlau sicher nur träumen.

Im Kern steckt aber wohl dahinter, dass Eugen Gomringer seit mehr als vier Jahrzehnten im Ort lebt – und dort das Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie gegründet hat. Die Rehauer zeigen sich solidarisch mit ihrem geschmähten Dichter. Gut so!

Denn erstens ist, was an einer Berliner Hochschule aufstößt, in einem Provinzmuseum gern gesehen. Und zweitens kann es auch nur im Sinn der Kritiker*innen sein, dass die Kontroverse um Gomringers Gedicht auch dort geführt wird, wo emanzipatorische Kritik offenbar weniger verbreitet ist.

Für Feminist*innen ist das doch eigentlich ein tröstlicher Gedanke.

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89 Kommentare

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  • (...)"Denn erstens ist, was an einer Berliner Hochschule aufstößt, in einem Provinzmuseum gern gesehen. Und zweitens kann es auch nur im Sinn der Kritiker*innen sein, dass die Kontroverse um Gomringers Gedicht auch dort geführt wird, wo emanzipatorische Kritik offenbar weniger verbreitet ist."(...)

     

    Wieso hat Bayern eigentlich seit 2007 die höchste Frauenerwerbsquote?

    Wieso ist die Frauenerwerbsquote fast überall in Deutschland auf dem Land grundsätzlich und zum Teil sogar deutlich höher als in den Großstädten?

    Warum ist die Frauenerwerbsquote überhaupt überall, wo ständig gaaaanz toll emanzipatorische Kritik geübt wird, grundsätzlich niedrig?

  • Die Studierenden der Alice-Salomon-Hochschule konnten seinerzeit nicht demokratisch darüber entscheiden, ob das Gedicht an der Wand bleiben darf.

    Darüber wurde nicht abgestimmt und das Gedicht von Gomringer war auch nicht unter den Vorschlägen zur Neugestaltung der Wand. Das wäre ja auch glatt zu viel Demokratie gewesen.

  • "Und zwar: ,Alleen und Blumen und Frauen'. Was viele an dieser Reihung stört: Frauen werden Objekten gleichgesetzt und sind offenbar nur dazu da, einem männlichen Flaneur zu gefallen."

     

    Woher wissen die Empörten, dass hier nicht die Alleen und Blumen personifiziert werden?

    Oder, noch wahrscheinlicher, könnte es sein, dass der Dichter einfach nur beschreibt, welche Schönheiten der Welt sein Auge treffen, ohne das eine zu personifizieren oder die anderen zu versachlichen?

     

    Und wer sagt, dass die besagten Frauen nur dazu da seien, einem (singular) männlichen Flaneur zu gefallen. Es war bestimmt im Sinne des Dichters, dass sie auch anderen Beobachtern gefallen würden. Unterstellte er, dass kein anderer Mensch begreifen / erahnen könne, von welcher Schönheit oder wovon überhaupt er da schreibt, dann hätte das Schreiben keinerlei Sinn. Und gewiss hätte der Dichter nichts dagegen - unterstelle ich jetzt mal - dass die Attraktvität von Fauna, Architektur (die man ja auch nicht gleich setzen darf, pfui...!) und weiblichen Menschen auch homosexuellen Frauen ins Auge stäche.

     

    Ich fürchte, wo man partout etwas Verwerfliches entdecken will, da findet sich auch was.

     

    Ansonsten gestehe ich, dass mir im Frühling auch manche junge Frau gefällt (die ich dennoch für einen Menschen halte), mancher Sportwagen (den ich dennoch für ein Auto halte) und manches Blümelein (das ich ungeachtet des gerade Gesagten dennoch nicht für einen Menschen oder ein Auto halte, sondern für eine Pflanze).

    • @Ingo Flam:

      Der Kommentar trifft und das eigentlich Frauenfeindliche ist die Kritik. Sie besagt nämlich, dass ein weiblicher Mensch, eine Frau, die als Frau mit Schönheit wahrgenommen wird, dadurch den Status, den Besitz des Menschseins verliert, während eine graue oder hässliche Frau, die man man nur als Mensch, aber nicht als Frau wahrnehmen würde, den Status des Menschseins behält.Man kann also nicht gleichzeitig als Frau und als Mensch wahrgenommmen werden, nur entweder-oder, und das heißt, Frausein und Menschsein schließen sich gegenseitig aus.. Damit fallen die Kritikerinnen noch weit hinter das christliche Mittelalter zurück, als man noch darüber stritt, ob die Frau eine Seele besäße. Schande!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Ingo Flam:

      "Oder, noch wahrscheinlicher, könnte es sein, dass der Dichter einfach nur beschreibt, welche Schönheiten der Welt sein Auge treffen, ohne das eine zu personifizieren oder die anderen zu versachlichen?"

       

      -So habe ich dieses Gedicht, das mir immer besser gefällt, je öfter ich es lese, auch interpretiert.

       

      Was nun neuerdings schlimm daran sein soll, Frauen schön zu finden, weiß ich auch nicht so recht? Ich habe auch nicht dagegen wenn es andersrum läuft und Frauen manche Männer schön finden

  • "Denn erstens ist, was an einer Berliner Hochschule aufstößt, in einem Provinzmuseum gern gesehen. Und zweitens kann es auch nur im Sinn der Kritiker*innen sein, dass die Kontroverse um Gomringers Gedicht auch dort geführt wird, wo emanzipatorische Kritik offenbar weniger verbreitet ist."

     

    Kulturimperialismus im Kleinen. Arrogant wäre noch höflich formuliert...

    • @DerFrank:

      Gottchen, bewahre! Die Studentinnen (generisches Femininum) dürfen selbst entscheiden, welches Gedicht an ihrer Hochschule steht? Sowas nennt man eigentlich Demokratie.

      • @Klempschwester:

        Nochmal lesen - nachdenken an wen’s gerichtet ist - schreiben.

         

        Gilt generell fuer Ihre Antworten auf meine Posts.

         

        Danichfuer!

      • @Klempschwester:

        Demokratie ist eine Staatsform, aber keine probate innere Organisationsform für öffentliche Einrichtungen oder Betriebe. Außerdem ändert sich die Zusammensetzung der Studenten permanent.

        • @Trango:

          Schon mal was von AStA, StuPa und studentischer Mitbestimmung gehört? Klar ändert sich die Zusammensetzung der Studierendenschaft permanent, aber auch die Bevölkerung eines Landes ändert sich stetig. Wo steht das demokratischen Entscheidungsprozessen im Weg? Die Studierenden der Alice-Salomon-Hochschule haben in einem geregelten, rechtmäßigen Prozess entschieden, dass das Gedicht für sie nicht zum Charakter der Schule passt und übermalt werden soll. Das ist ein demokratischer Vorgang im Rahmen der Hochschulpolitik. In Rehau hat man sich entschieden, das Gedicht an ein Museum zu schreiben, was auch legitim ist. In Betrieben gibt es übrigens auch Mitbestimmungsrechte für die Belegschaft, die sich dann ggf. in Gewerkschaften und einem Betriebsrat organisiert um diese wahrzunehmen. Das alles sind Bausteine unserer staatlichen Demokratie und die Prozesse selbst orientieren sich an demokratischen Prinzipien. Von daher ist es durchaus zulässig hier zu sagen, es wurde demokratisch über den Umgang mit dem Gedicht bestimmt.

  • "Garota de Ipanema

     

    Hochgewachsen und sonnengebräunt

    Und jung und reizend

    Geht das Mädchen von Ipanema spazieren

    Und wenn sie vorbei kommt,

    Macht jeder, an dem sie vorüber geht:

    "Aahhh!"

     

    Wenn sie geht, ist sie wie ein Samba,

    Der so gelassen swingt und sich so sanft wiegt,

    Dass, wenn sie vorbei kommt

    Ein jeder, an dem sie vorüber geht

    "Aahhh!" macht

     

    Oh, doch er betrachtet sie so traurig.

    Wie kann er ihr sagen, dass er sie liebt?

    Ja, so gern würde er ihr sein Herz schenken

     

    Doch jeden Tag, wenn sie ans Meer geht,

    Schaut sie geradeaus

    Und nicht zu ihm

     

    Hochgewachsen und sonnengebräunt

    Und jung und reizend

    Geht das Mädchen von Ipanema spazieren

    Und wenn sie vorbei kommt,

    Dann lächelt er,

    Doch sie sieht es nicht

     

    Oh, doch er betrachtet sie so traurig.

    Wie kann er ihr sagen, dass er sie liebt?

    Ja, so gern würde er ihr sein Herz schenken

     

    Doch jeden Tag, wenn sie ans Meer geht,

    Schaut sie geradeaus

    Und nicht zu ihm"

     

    Wer kennt es nicht, wer nicht die Saudade. Wie anders kann man die Sehnsucht, den Schmerz, die stille Hingabe ausdrücken, die nur das Objekt des Begehrens mit samt seiner erotischen Ausstrahlung erzeugt. Ich fühle mich gern als die von Ipanema und welche Frau das verleugnet, muss wohl auf´s Sofa und ihren Hass auf alles männliche therapieren lassen.

    Wie weit kommen wir noch von der Natur ab?

    • @lions:

      Mal ganz abgesehen davon, dass auch die bossa nova (nicht Saudade) - Autoren alles andere als frei von Sexismus waren, mal ganz abgesehen davon, dass dennoch der Text der Garota de Ipanema eine ganz andere Perspektive einnimmt als der Text von Gomringer... und ganz abgesehen davon, was man von der studentischen Kritik am Berliner Gedicht und (in der Diskussion hier gerne unterschlagen) seiner Anbringung an einem öffentlichen Gebäude halten mag :

      Was für einen CSUAfD-Clown muss man eigentlich gefrühstückt haben, um letztere als "Hass auf alles männliche" oder gar "Abkommen von der Natur" zu titulieren??

       

      Sie schreiben immer wieder mal schlaue Dinge, doch dann kommen solche Hämmer wie die Bezeichnung von Kritik an (Hetero) sexismus als widernatürliche (!) Entartung, die einen mit Verlaub an Ihrem Geisteszustand zweifeln lassen, sofern kein Gauland oder niederbayrischer Dorfpfaffe Ihr Account gekapert hat. Erschreckend, dass solche Entgleisungen gerade bei Frauen-bzw. Geschlechterthemen im taz - Forum mittlerweile zum guten Ton gehören.

      • @kami:

        Ach, es ist Bossa Nova? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.

        Die Parallele zu Gomringers Gedicht ist das weibliche Objekt, welches fehlinterpretiert als sexistisch aufgefasst werden kann. Und zwar nur dann, wenn aus der reinen Betrachtung des Objektes Frau ein Übergriff verbaler oder körperlicher Art geschlussfolgert würde.

        Zum Missverständnis Gomringer:

        Der Frau ist es also nur unangenehm, wenn sie der überwiegenden Männerwelt unterstellt, es bestünde ein hohes Risiko, dass letztgenannter Übergriff passiert. Dem widerspreche ich schon allein deshalb, weil mit der lyrischen, objektbezogenen Phantasie eines Verehrers die Gefahr des Übergriffs durch distanzlose Männer nicht verringert wird. Der Künstler soll also seine Betrachtung, die wohl viele Männer haben dürften, für sich behalten, um damit Null Effekt zu erzielen. Admirador ist der Bewunderer, der Verehrer, also eine Respekt erweisende männliche Person.

        Soviel zu Männerhass, denn zu obiger Unterstellung gehört schon einiges davon.

        Die Antwort auf Gomringer müsste also ein ähnlich objektbezogenes Werk zur Männlichkeit sein und diese Phantasie existiert; jedenfalls für eine Latina. Ich empfinde solche Art des feminist. Kritik und als peinliche Fehlentwicklung, naturfremd verkopft.

        Btw. Was Saudade auch bezüglich Garota de Ipanema bedeutet, haben Brasilaner/Portugiesen schon vergeblich versucht zu erläutern. Versuchen Sie es herauszufinden!

      • @kami:

        Ok. Mal davon ab. Nachdem sich mein Gelächter gelegt hat. Für dess Dank!;))

         

        Aber mal im Ernst. Lesen hilft!;))

        Gern&Dannichfür!;)

        • @Lowandorder:

          btw - im Nachklapp doch - Ohje!

          Wenn ich Ehrns - ”heute 13:41“ - Seh!

          Nu. Da denk ich glatt - ”Ja i draum!“

          ‘s liegt am Vorm Mund Ehrn Schaum!;(

          • @Lowandorder:

            ???

            Unverständlichkeit is ja nich immer Poesie...

            • @kami:

              Klar - nicht alles was in Reimen steht -

              Ist ein Gedicht!

              &

              Nicht alles - was zwei Backen hat -

              Ist ein Gesicht!;)

               

              Doch den Schaum vorm Mund.

              Denn leider - hob i net erfund!;(

    • 9G
      97546 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Den Text von "Girl from Ipanima" fand ich auch schon immer super... so traurig und wahr.

    • @lions:

      ;) - Na - da sei doch Earl Okin vor!;))

      https://www.youtube.com/watch?v=6pUWoHovacs

      Earl Okin - Jobim's Garota De Ipanema (Girl From Ipanema)

      &

      ”So ganz - nett isse ja nun auch nicht!“

      Wie meine in Brasilien aufgewachsene Kollegin anzumerken wußte!;) Newahr.

      • @Lowandorder:

        Oh ja, just for laughs; Besser geht nicht und Earl hat trotzdem i-was vom J. Gilberto

         

        Nicht nett? Nee er traut sich ja nicht; Kann se ja nix dafür.

        • @lions:

          Baby - du sitzt nie allein am Tisch.



          Da hat meine kluge Freundin schon fein beobachtet.

          unterm——>



          es braucht nicht das runterfallende Taschentuch - aber ich glaub wir beide wissen gut wovon wir reden -;)



          &



          Er erst ~> https://www.youtub...atch?v=6pUWoHovacs



          & hier erst ~> https://www.youtub...atch?v=6pUWoHovacs



          ;))

          • @Lowandorder:

            Gewiss nicht allein am Tisch, doch Mut wird belohnt und der Korb ist keine Bettpfanne.

            • @lions:

              ;)) - Bei Tucho - heißt es “Beim Happy End - wird abjeblend!“

               

              Vinícius de Moraes - der’s verfasst hat - setzt aber früher an!

              Ihm gehts offensichtlich ums Suadade.

              Hätt er‘s um Tisch Mut Korb & Bettpfanne ”angereichert“ - wär‘s a

              Schmarrn!;( - & kein großes zeitloses Kunstwerk.

               

              kurz - Er läßt die Ambivalenz stehen -

              Ums auf den Punkt zu bringen.

              & das führt gut weiter ~>

              Wer (nicht Sie!;) aber - wie hier ja zum inkriminierten Gedicht im übrigen -

              Mit der feministisch angehauchten - ;)

              Kategorien-Schere im Kopf ”dranrum schnibbelt“ - hat schon verloren!

              Nothing Else.

               

              kurz - Blockwarte - aber der feinsten -;) Holzkopfquali&mentalität!;)((

              • @Lowandorder:

                Sorry - Mist!

                 

                ”Lohn“ - ;) - glatt vajessen - wa!

          • @Lowandorder:

            Anfang der 90. im Bel Air Kohlenstraße

             

            Upp! ”Einer von uns beiden hat sich verlaufen!“

            Diese Haare zu Raufen -

            Doch. Gepfiffen - Siehste Scheiße aus!

            Nu. Scheiß drauf! So what!

            Yes. Mach was draus!

            &

            Yeah. Was ein unvergeßlicher Abend!;))

            Quel homme. Quel musician&entertain.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Alles in allem muss man sagen, dass die Aufregung, die die Studentinnen und Studenten des WasWeißIch-Studiengangs beim Lesen dieses Gedichtes empfanden, ordentliche Wellen geschlagen hat.

  • Der Autor lässt im Artikel auch nur die männliche Bevölkerungshälfte etwas fühlen (Das Gefühl kennt jeder...") und auch im geschmähten Ort erwähnt er nur die männliche Bevölkerung ("Die Rehauer zeigen sich...").

    Wie sollen die Leser*innen das nun interpretieren?

  • Schöne Frauen lyrisch zu besingen ist also sexistisch. Fundamentalismus. Wir entwickeln uns kulturell und ästhetisch zurück.

    • @Nicky Arnstein:

      Nö. Sie dürfen weiterhin Ihre Frau, Ihren Schäferhund oder Ihr Auto besingen, genauso wie Ihrer Frau und allen anderen dieselbe Besingungsfreude auch zustehen sollte. Nur durften alle anderen an der Berliner Fassade eben nicht singen, sondern es gab da nur einen einzigen Blick auf die Welt: den des Typen als Bewunderer, Besinger und Macher, mit der Frau in der Rolle als Objekt der Begierde in einer Reihe mit hübschen Blümelein.

      Dass diese einseitige Weltsicht für alle Zeiten auf die Fassade gebannt sein sollte, gleichsam als öffentliches Bekenntnis, wofür diese öffentliche Institution stehen soll, dagegen richtete sich der Protest mit der Anregung, mal Platz auch für ein paar andere Blicke auf die Welt zu machen. - und nicht gegen das Gedicht per se, wenn es irgendwo in einer Anthologie mit Kaleko und Adrienne Rich gestanden hätte.

       

      Sie verdummen den Punkt und die Diskussion und projezieren das dann auf die angeblichen pöhsen Genderfeminazifundamentalistinnen.

       

      Wissen Sie, wer die Positionen seiner angeblichen Gegner dermaßen verdreht und verblödet in etwas verkehrt, was so überhaupt nicht der Punkt war, dessen Kritik an deren angeblicher Blödheit weist doch eher auf seine eigene Blödheit wenn nicht gar mutwillige Boshaftigkeit hin. Das gilt übrigens auch für alle anderen Herren (und ein paar bemitleidenswerte Damen), die sich nun schon seit Wochen und Monaten über das Thema "Kritik an der Gomringer-Fassade" und anderen Artikeln mit feministischen Themen ausgeifern.

      Das ist dummpopulistischer Geifershitstorm auf Bildzeitungs- und Trump-Tweet-Niveau, und wer selber so agiert, sollte sich mit Empörung über Fundamentalismus und Niedergang zivilisierten Denkens mal ganz schwer zurückhalten bzw. an die eigene Nase fassen. Wahlweise auch andere Körperteile, die Sie zum Denken benutzen.

    • @Nicky Arnstein:

      Auch das geht vorüber.

  • Derweil, im uneigenständigen Rehau:„Allmääächdd, du horch, über uns hams woss gschriiiem, in derer TAZ!“ - „In derer was?“

    • @Heide Gehr:

      TAZ? Wohl eher DADS... ;-)

      Die DADS schreibd mer mied haddem D

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich letztens mal wieder auf einer komischen Party gelandet, da lief Cro. Für die Älteren, das ist dieser Rapper und Mädchenschwarm mit der süßen Pandamaske.

    Nett formulierter Sexismus geht heute so:

     

    "Baby bitte mach dir niemehr Sorgen um Geld

    Gib mir nur deine Hand ich kauf dir Morgen die Welt

    .....Sie will Kreditkarten

    Und meine Mietwagen

    Sie will Designerschuhe und davon

    Ganz schön Viel haben

    "MANOLO BLAHNIK, PRADA, GUCCI, und LACOSTE"

    Kein Problem dann kauf' ich halt

    Für deine Schuhe gleich ein ganzes Schloss

    Sie will in Geld baden

    Und sie will Pelz tragen

    Sie will schnell fahren

    Einmal um die Welt fahren

    Sie kann sich kaufen was sie wollte doch nie hatte

    Denn ich hab jetzt die American Express und zwar die schwarze

    Also komm..."

     

    ^^Die Tanzfläche füllt sich mit Frauen und ich stehe am Rande und denke nur so:„Alleen und Blumen und Frauen“. Danach lief Peter Fox:

     

    "Mama – zeig mir dein Gepäck

    Baby - Komm, schüttel Bug und Heck

    Perle – dein Tisch ist gut gedeckt

    Schüttel deinen Speck, schüttel deinen Speck"

     

    ^^ Niemand störte sich daran, alles ganz normaler neuer alter Zeitgeist. Es sind alle beruhigt das kein Bushido läuft und niemand "F.tze" rappt und damit ist es auch gut mit dem feministischen Verständnis der Frauen auf dieser Party.

     

    Jetzt aber doch mal anders, ein spanisches Gedicht soll daran glauben. Spanische Gedichte an deutschen Häuserwänden kommen den meisten Menschen spanisch vor.

    Schön das man es immerhin noch hinbekommt sich an alten Dichtern und migrantischen Straßenrappern abzuarbeiten, dann kann man den großen Mittelklasse-Haufen ignorieren, der in den letzten Jahren in jedes Kinderzimmer gesetzt wurde.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Genauso ist das!

       

      Allerdings, auf einer Party auf der Cro läuft bin ich noch nie gelandet.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Vielleicht Ihre Kinder ?

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Partys auf denen Cro, Peter Fox und Helene Fischer laufen, sind leider deutscher Mainstream auf der durschnittlichen Weihnachstfeier.

        Ich persönlich bewege mich privat auch nicht in solchen Party-Kreisen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          Auf der letzten Party auf der ich war, lief Guggenmusik:

          https://www.youtube.com/watch?v=Oz1V8LgH4Zo

           

          :-)

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Mir gefällt das Gedicht. Mir hat es in Berlin gefallen und jetzt gefällt es mir eben in Rehau.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Alle Gedichte, die sexistisch sind bitte aus den öffentlichen Bibliotheken verbannen, auch aus Schulbüchern und Seminaren...

     

    Der männliche Flaneur erfreut sich an das Schöne, an die Schönheit dessen, was er sieht. In der Poesie gibt es bekanntlich schwimmende Grenzen zwischen Objekt und Subjekt, deshalb kann man die Aussage des Poeten als Vergegenständlichung der Frau, aber auch die Blumen und Alleen, im weitesten Sinne Bäume, als Personifizierung deuten. Je nach dem, was man dem Autor unterstellen möchte. Im feministischen Sinne, dürfte Goethes Heideröslein überhaupt nicht mehr gesungen, aufgesagt oder veröffenticht werden.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Herrlich - was ein beschwimmender Text an das Schöne, an die Schönheit dessen, was er sieht!;) - an den Grenzen zwischen Objekt und Subjekt!

      Als Vergegenständlichung der Frau, aber auch die Blumen und Alleen, im weitesten Sinne Bäume, als Personifizierung deuten.

      kurz&unterstellt - ” Im feministischen Sinne, dürfte Goethes Heideröslein überhaupt nicht mehr gesungen, aufgesagt oder veröffenticht werden.“

      Aber Hallo! Das walte Emma - die wie die meisten Möven aussehen!

       

      Jau. Ich muß gestehn - Schön gesagt!

      &

      Guten Tag.

  • Lächerlich, lächerlich, total lächerlich.

    • @Thomas Schöffel:

      Wen oder was meinen Sie?

  • Mittlerweile sind Begriffe wie Sexismus, Rassismus, Antisemitismus ziemlich ausgelutscht. Warum? Weil ein jeder und eine jede meint, alles mögliche als sexistisch, rassistisch oder antisemitisch zu bezeichnen, sobald es nicht in das eigene politische Weltbild passt oder die eigene Befindlichkeit stört. Damit sind Sexismus, Rassismus, Antisemitismus alles und auch - nichts!

    • @Novemberverbrecher:

      Im Anglo-amerikanischen Sprachraum ist folgende Aussage der Feministin Anita Sarkeesian unvergessen: "Everything is sexist, everything is racist, everything is homophobic - and you have to point it all out."

       

      Willkommen in der schönen neuen Welt wo Wörter ihren Sinn verlieren.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Hat mal jemand die Blumen gefragt, wie die sich fühlen?

    Zum Objekt degradiert, geflückt, abgeschnitten, verwelkt und alles nur um Frauen zu beeindrucken!

  • Da ist aber jemand pampig verärgert. Warum muss emanzipatorische Kritik immer zur Vernichtung von Kunst am Bau kommen. Vielleicht sah das Ergebnis der emanzipatorische Kritik in Rehau einfach nur anders aus.

     

    Für Feminist*innen ist das doch eigentlich ein tröstlicher Gedanke, dass es nicht überall Einheitsentscheidungen gibt.

  • Nun gut.

     

    Im tiefsten Bayern dürften in Spanisch geschriebene Gedichte genauso unverständlich sein wie die in Hochdeutsch.

    • @Age Krüger:

      Ok, Rehau ist der Wohnort Gomringers, liegt in Franken und nicht "im tiefsten Bayern" und die Deutsch- und Spanischkenntnisse der Bewohner sind mit Sicherheit besser entwickelt als Ihr Geographieverständnis.

      Das "alle Bayern sind Hinterwäldler-Seppel" Geschwafel macht Ihren Post auch nicht intelligenter.

      • @Saccharomyces cerevisiae:

        Und Sie meinen, dass man eine Form wie Lyrik interpretieren kann ohne in der Sprache sehr gut verwurzelt zu sein?

         

        Wenn das das Ziel von Gomringer ist, dann soll er Texte für Julio Iglesias schreiben, wenn dies eben "Konstruktive Kunst und konkrete Poesie" ist.

        Ich gebe allerdings zu, dass ich mich vorab nicht informierte, wo das Kaff liegt. Ich würde auch niemanden übelnehmen, wenn er Emsland oder Oldenburger Münsterland durcheinanderwirft.

        Letztendlich sind die Bewohner es selber schuld, wenn die ihre regionale Eigenständigkeit an irgendeine dominantere Region verlieren.

        • @Age Krüger:

          "Und Sie meinen, dass man eine Form wie Lyrik interpretieren kann ohne in der Sprache sehr gut verwurzelt zu sein?"

           

          Und Sie meinen beurteilen zu können, wer sprachlich gut verwurzelt ist, nur weil Sie den bayerischen Dialekt nicht mögen und den auch noch mit Fränkisch verwechseln. Bayerisch im eigentlichen Sinne wird traditionell nur im sog. Altbayern gesprochen.

           

          Mal abgesehen davon: meine Kinder sprachen, als sie Sprechen lernten, eher erstmal Hochdeutsch. 3 Jährige z.B. sprechen Stein häufig Sstein aus, so wie erwachsene Hamburger. Das "sch" in Stein erweitert den Horizont ungemein.

           

          "Letztendlich sind die Bewohner es selber schuld, wenn die ihre regionale Eigenständigkeit an irgendeine dominantere Region verlieren."

           

          Oh Mann...das heutige Bayern entstand nach Napoleon. Bayern hatte mit Napoleon geklüngelt in der Hoffnung seine Gebiete zu erweitern und Königreich zu werden... und konnte nach der Gebietsreform (Wiener Kongress usw.) den heute sog. bayerisch-schwäbischen Teil (wo ich herkomme) und Franken behalten. Daher spricht Herr Seehofer in Bierzeltreden auch gern Mal von den 3 Stämmen. Heute sogar 4 (da die Böhmen als eingewanderter Stamm erklärt wurden) und vor allem: weil nicht alle damit glücklich waren...bis heute. Der bayerische König hatte mit Widerständen zu kämpfen, vor allem aus Franken. Also er will damit die Seele dämpfen...

        • 8G
          83663 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Ich habe zwei Semester Spanisch an der Vokshochschule gehabt und verstehe das Gedicht.

          Besonders verwurzelt zu sein ist hier wohl nicht notwendig!

        • @Age Krüger:

          Franken hat seine Eigenständigkeit unter Napoleon verloren.

          • @Sven Günther:

            Manche Franken haben deswegen heute noch eine Rechnung mit Bayern offen... Darum sind sie in der CSU auch immer stark vertreten. Demnächst bayerischer Ministerpräsident...

            • @Grmpf:

              Was ist mit Günther Beckstein?

        • @Age Krüger:

          Btw:

          Danke an meine frühere Englischlehrerin, dass wir nur Texte von Bob Dylan interpretieren mussten in Klassenarbeiten. Leonatd Cohen hätte mich damals z.B. völlig überfordert.

          • @Age Krüger:

            Und Latein habt's ihr da oben sowieso nicht...viel zu kompliziert.

          • @Age Krüger:

            ;)) Darauf ne Cervisia aus Franken.

             

            „Ex iisdem fiunt et potus, zythum in Aegypto, caelia et cerea in Hispania, cervesia et plura genera in Gallia aliisque provinciis, quorum omnium spuma cutem feminarum in facie nutrit.“ (Plin. 22, 164) - zu Danken!;)

             

            Kelten *¿* Sind halt hück ehr‘ selten!;)

            Aber - Auch die Bauern in Soest!

            Sagen dir - ”Prost!“

            • @Lowandorder:

              Das Vogtland war keine römische Provinz.

            • @Lowandorder:

              Darauf ein mentula conatur, pipleum scandere montem. Musae furcilis, praecipitem eiciunt.

               

              Catull zur Belustigung über einen anderen Dichter...

              • @Grmpf:

                Hab koa Ahnung - was dess heißt!

                Interessierte mich aach - ein Scheiß!

                 

                Aber wie schön dasser derehrn Humor wiedergefunne habt!;)) die Hääre!

                 

                kurz - Verbissen is Beschissen! Newahr.

                Ooch wieder wahr!

                No.Es geht um ein Gedicht! Mehr nicht!

                May. Sicher viel! Aber mehr auch nicht!

                Stripp Strapp Catull - is des Eimerchen!

                Plein!;) - ”&…dere!;))

  • Ich bin da zwiegespalten. Der admirador verändert die stimmung, von harmloser szene zu aufdringlich und abschreckend, una admiradora ändert das sofort, das gab mir zu denken, eigentlich wollte ich das Gedöns doch doof finden :)

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @siri nihil:

      Der "admirador" kann auch ein Kind und sogar unbestimmt gemeint sein.

    • @siri nihil:

      Was ist daran aufdringlich oder abschreckend, dass diese Szene einen Bewunderer findet?

       

      Bewundern allein ist eine völlig passive, harmlose Tätigkeit. WAS genau bewundert wird, bleibt ohnehin der Phantasie des Lesers überlassen. Ich stimme mit Vulkansturm überein, dass die Interpretation dieses Gedichtes weit mehr über den Leser aussagt, als dass sie sich aus dem Gedicht selbst aufdrängen würde.

    • @siri nihil:

      Es wird nicht dargestellt, wofür und weswegen der Bewunderer die Frauen bewundert. Wenn er sie wegen ihrer stolzen Haltung und ihres selbstbewussten Auftretens bewundert, wäre das auch sexistisch? Scheint mir eher so, dass jeder seine Phantasien in dieses minimalistische Gedicht hineininterpretiert.Wenn allein schon die Beschreibung, dass ein Mann Frauen bewundert, sexistisch ist, dann ist ein Grossteil unserer literarischen Werke sexistisch.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @vulkansturm:

        Es steht in dem Gedicht nirgends, dass "er" Frauen bewundert. Allenfalls kann man "ihn" als den Bewunderer der Szenerie sehen.

      • @vulkansturm:

        Zum einen stimme ich dir zu, dass ein großer Teil der Literatur sexistisch ist. Dabei geht es jedoch weniger um das Beschreiben, sonder viel mehr um die Einordnung. Auch im Artikel wird ja die Aufzählung Alleen, Blumen, Frauen kritisiert. Zum anderen ist die immer wieder wiederholte Rollenzuschreibung weiblich gleich geliebt, bewundert, ... (passiv) und mänlich gleich Liebhaber, Bewunderer (aktiv) sehr fragwürdig.

        Für mich sehe ich das literarische Werk deswegen sowieso eher als Müllkippe, wo ich ja auch gerne hingehe und mir schönes zum upcycling suche, es also wieder nutze und an meine Lebensrealität anpasse. Wäreauch von der Alice-Salomon-Hochschule ein schöner Zug gewesen, das Gedicht so upzucyclen. Wahrscheinlich aber schwieriger mit dem Urheberrecht.

  • "Was viele an dieser Reihung stört: Frauen werden Objekten gleichgesetzt und sind offenbar nur dazu da, einem männlichen Flaneur zu gefallen."

    Weder wird "gleichgesetzt" noch sind sie "nur dazu da". Und nein, nein, nein, es ist nicht "sexistisch" Warum schreibt jemand solch penetranten Unsinn?

    Als Provinz offenbart sich eher Berlin, nicht Rehau.

    • @Laurenz Kambrück:

      Berlin ist in vielem sehr provinziell.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Justin Teim:

        Genau. Aber dennoch hat Laurenz voll und ganz und zudem auch objektiv Recht. Fake News und Fake Interpretation sind zwei Seiten ein und derselben Medaille.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Zustimmung.

  • Soll der Eugen Gomringer jetzt auch den Alice Salomon Preis für Poetik (2011) zurückgeben, weil er doch so sexistisch schreibt?

    Vielleicht lesen die Mitglieder*innen der Asta, die Autor*innen und die Leser*innen erst einmal, was Gomringer über seine "Konstellation" sagt, bevor das große Zetern wieder losgeht.

  • Es ist eben Alles eine Frage der Perspektive.

    • @Nikolai Nikitin:

      Genau - da könnense sich ja mal endlich mit Rudolph Fissner die Hand geben. Woll.

       

      Ja - Na - Sicher dat. Da mähtste nix.

      Normal!;))

      have a look at ~> http://www.taz.de/!5509827/

       

      Jau. Zumindest auf eine Zigarette - wa!

      &

      Da wär ich gern Mäuschen - so perspektivisch gesehen!;) Newahr.

      Dank im Voraus!;)) Gellewelle.

      • @Lowandorder:

        Das war für Sam Hawkins dem ollen Cowboy.

      • @Lowandorder:

        Prima. Der Artikel hat auch mir sehr gut gefallen.

  • Das Gedicht ist nicht aus der Sicht des Bewunderers geschrieben. Blumen, Alleen, die Frauen und der Bewunderer stehen gleichberechtigt auf derselben Ebene, sie sind gleichermaßen Objekte der Beobachtung des Autors.

    • @vulkansturm:

      Das ist doch mal ein sehr bedenkenswerter und intelligenter Einwand inmitten des "die blöden Mädels sollen doch mal froh sein angestarrt zu werden" - Geschwurbels hier.

       

      Bleibt natürlich immer noch die Frage, ob das nun als alleinige Aussage unbedingt auf ewig an die Fassade einer öffentlichen Schule gehört, aber derlei Diskussionen scheinen ja unmöglich in eiem Forumsklima, wo die breite Masse sich nur noch tumb über blöde Feminazigutmenschendiktaturen ereifern will. Diese vermeintlichen zwei Seiten gehören leider zur selben Medaille.

  • Nein das Gedicht war und ist nicht sexistisch. Aber gleichsam passt der Kontext nicht. Die Schönheit von Menschen zu bewundern ist kein Verbrechen. Die Schönheit dort zu bewundern, wo der Intellekt blühen soll, passt nicht und kann - wenn man danach sucht - als sexistisch begriffen werden.

    Aber wir haben offensichtlich keine anderen Probleme. Keine Korruption bei Asylverfahren, keine außer Kontrolle geratenen Geheimdienste, die uns totalitär überwachen und Terroristen unterstützen und haben auch nicht den Anschluß an die Digitalisierung verloren. Hauptsache dieses Gedicht, ist nicht, wo es nicht sein soll.

    • @Velofisch:

      Es wird ja gar nicht davon gesprochen, ob eine (körperl.) Schönheit bewundert wird. Davon ist im Gedicht keine Rede. Der Gedanke indes, dass einem Bewunderer von Frauen nur ihr Äußeres interessieren könne, der erscheint sexistisch.

    • @Velofisch:

      "Die Schönheit dort zu bewundern, wo der Intellekt blühen soll, passt nicht und kann - wenn man danach sucht - als sexistisch begriffen werden."

       

      Ähhm - Die Schönheit, die es an dem Gedicht zu bewundern gibt, sollte primär die des Gedichtes sein. Die ASH mag zwar eher sozialwissenschaftlich ausgerichtet sein, aber sie fühlte sich immerhin berufen, dem Urheber der strittigen Zeilen einen Poesie-Preis zu verleihen - wohlgemerkt ihm, nicht etwa den bewunderten Frauen, den Straßen oder den Blumen. Wovon das Gedicht konkret handelt und ob und auf welche Weise dieses wirklich schön ist, darf daher in dieser Situation getrost als sekundär zum künstlerischen Wert der lyrischen Beschreibung betrachtet werden.

       

      Wenn es vornehmlich um die Schönheit des jeweiligen Motivs ginge, könnten wir alle Kunst außer der rein dekorativen/ unterhaltenden vergessen. Denken Sie z. B. an Munchs Schrei oder das Gesamtwerk von Keith Haring - bewundert man an DENEN die schönen Motive?

    • @Velofisch:

      Ich halte das Gedicht ebenfalls nicht für sexistisch. Es wurde zum Opfer einer Personengruppe, welche Sexismus um jeden Preis thematisieren wollte und will. Frei nach dem Motto "Jede Presse ist gute Presse". Bei einer solchen Diskussion wird dann keine Rücksicht auf Verluste genommen.

    • @Velofisch:

      Nein, wir haben keine Korruption im Asylverfahren. Wir haben eine Intrige gegen eine Frau die alles richtig gemacht hat: Nämlich verfolgten Menschen schnell Schutz zu bieten.

      • @Eike:

        Doch wir haben vermutlich schon Korruption im Asylverfahren. Wenn wir Entscheide bezahlt wird, nenne ich das Korruption. Wir haben da durchaus noch das tieferliegende Problem, dass nicht richtig geprüft wird und viele Anträge ohne richtige Prüfung abgelehnt wurden und werden. Doch Korruption ist es auch, wenn jemand das Asyl, auf was er eigentlich Anspruch hat, nur gegen Bares erhält.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Velofisch:

          Jede*r Entschei*derin wird für ihre*seine Tätigkeit beim BAMF bezahlt. Dass Geld für Gefälligkeiten geflossen sein soll, ist hingegen nicht bekannt. Auch wenn die Staatsanwaltschaft in diese Richtung ermittelt, ist bisher noch kein Indiz in diese Richtung aufgetaucht.

      • @Eike:

        ... wozu ja auch ein paar Islamisten gehören sollen. Genau genommen 118, sagt der BND heute. Ist ja auch logisch, der IS hatte ja genug Geld ...

    • @Velofisch:

      "Nein das Gedicht war und ist nicht sexistisch. Aber gleichsam (...) kann - wenn man danach sucht - als sexistisch begriffen werden."

       

      Ich glaube wenn man etwas als sexistisch begreifen kann, ist dies auch sexistisch.

       

      Sie betreiben im zweiten Absatz "Whataboutims".

      https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

      • @syle x:

        In meinem Zitat haben Sie die wichtige Differenzierung des Kontexts unterschlagen. Etwas nicht sexistisches im falschen Kontext kann sexistisch wirken. Trotzdem bleibt es in anderen Kontexten nicht-sexistisch.

        Zudem hängt es immer von der Interpretation des Betrachters ab. Absolutismen helfen da nicht weiter. 50% der feministischen Literatur lässt sich auch - wenn man will - als sexistisch begreifen. Das spricht nicht gegen diese Literatur, sondern sagt etwas über die Breite der möglichen Interpretation aus.

        Zum Whataboutism: Ich lenke nicht ab, sondern sage, dass ich das Problem für unwesentlich halte. Vielleicht hätte ich die anderen Beispiele nicht bringen sollen und Sie hätten dann diese Nachricht selbst aufgenommen und wären nicht durch Ihren Whataboutism-Trigger abgelenkt worden?