dm attackiert Alnatura erneut vor Gericht: Ich hab dich großgemacht, Baby
Der Streit zwischen den Gründern eskaliert. Denn die Drogeriekette dm verlangt nun auch noch die Markenrechte vom Biohändler.
Beim ersten Konflikt geht es um einen Kooperationsvertrag zwischen den beiden jahrzehntelang verbundenen Unternehmen. Beim nun öffentlich gewordenen zweiten juristischen Streit steht offenbar sogar die Existenz von Alnatura auf dem Spiel.
dm-Gründer Werner verlangt nämlich von Rehn die Markenrechte an Alnatura. Er argumentiert damit, dass Alnatura erst durch dm erfolgreich geworden sei. Das Landgericht Frankfurt bestätigte am Donnerstag einen Bericht des Handelsblatts, wonach Werners Klage in erster Instanz abgewiesen wurde. Der dm-Gründer hat dagegen aber bereits Berufung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt eingelegt. Ein Termin steht nicht fest.
Die beiden Manager waren nicht nur 30 Jahre lang erfolgreiche Geschäftspartner, Rehn ist auch Werners Schwager. dm hat parallel dazu Alnatura auch noch vor dem Landgericht Darmstadt verklagt: In diesem Verfahren geht es um einen Vertrag zwischen den beiden Unternehmen, an den sich Alnatura nach der Auslistung seiner Produkte bei dm nicht mehr gebunden fühlt.
dm pocht dagegen auf Einhaltung des Vertrags, der der Drogeriekette unter anderem Mitspracherechte bei der Auswahl neuer Vertriebspartner zusichert.
dm hat eine eigene Bio-Linie gestartet und Ende vergangenen Jahres rund 200 Produkte des langjährigen Lieferanten Alnatura aus den Regalen genommen. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich der Karlsruher Drogeriewarenhändler durch die Eigenmarke offenbar eine höhere Marge verspricht, dm selbst kommentiert dies nicht. Laut Alnatura werden bis April 70 Prozent der Produkte bei dm ausgelistet.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Alleingang des Finanzministers
Lindner will Bürgergeld kürzen
Putins Brics-Gipfel in Kasan
Club der falschen Freunde
Deutsche Asylpolitik
Die Hölle der anderen
Kritik an Initiative Finanzielle Bildung
Ministeriumsattacke auf Attac
Linke in Berlin
Parteiaustritte nach Antisemitismus-Streit
Investitionsbonus für Unternehmen
Das habecksche Gießkannenprinzip