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Was tun gegen AfD und Rechte?Die Ampel ist kein Gegenentwurf

Menschen wählen die AfD nicht aus Protest, sondern aus Überzeugung. Der Staat sollte das ernst nehmen, sonst wird er womöglich unterwandert.

Proteste gegen AfD-Parteitag in Magdeburg Foto: M. Golejewski/Adora

V or Kurzem sind in Magdeburg etwa 2.500 Menschen aus Protest gegen die AfD auf die Straße gegangen. Das hat mich gefreut, denn zum Beispiel an der Sonntagsfrage lässt sich ablesen, dass die rechtsextreme Partei eine der beliebtesten Parteien des Landes ist. Dafür gibt es aber insgesamt zu wenig Widerstand gegen sie.

Woran liegt das? Sind alle im Urlaub? Ist man klammheimlich mit dem völkischen und unsozialen Programm einverstanden? Hofft man darauf, dass es bei den Wahlen am Ende doch nicht so dicke kommt?

Die These, dass AfD-Wähler*innen die Partei aus Protest wählen, ist widerlegt: Jede dritte Person, die die AfD wählt, hat ein geschlossen rechtsextremes Weltbild, knapp drei Viertel geben an, ihre Grundüberzeugungen seien denen der AfD nah. Die Partei schafft es zu vermitteln, wie eine Gesellschaft in ihrem Sinne aussehen soll. Offenbar reinrassig, wenn sie von „Remigration“ und Pushbacks an den EU-Außengrenzen spricht.

Während ich mir vorstellen kann, wie eine Gesellschaft aussehen soll, die die AfD sich wünscht, weiß ich nicht, was für eine Gesellschaft sich die Ampelkoalition vorstellt. Sie zeichnet kaum Gegenbilder zu den rechtsextremen Vorstellungen der AfD.

Im Juni hat sie für ein restriktives EU-Asylrecht gestimmt. Jetzt plant sie Einsparungen bei der Digitalisierung, aber vor allem auch im Sozialbereich. Was soll mir das sagen? Sind arme und bedürftige Menschen ihr nichts wert? Wofür steht die Ampel und was tut sie gegen die AfD?

Wie könnte eine solidarische Gesellschaft aussehen?

Die inzwischen verstorbene Holocaust-Überlebende Esther Bejarano sagte, dass man sich im Kampf gegen Nazis nicht auf den Staat verlassen könne. Doch bei einer so starken AfD muss auch er gegen sie kämpfen, statt sich unterwandern zu lassen.

Die Ampelkoalition kann aber kein Gegenbild zum Rechtsextremismus zeichnen, da die Verachtung von behinderten, armen oder trans Menschen Teil der Ideologie Rechtsextremer ist und die Politik der Bundesregierung das Gegenteil dessen verkörpern müsste. Selbstverständlich gibt es in der Regierung keine Rechts­ex­tre­mist*innen.

Dennoch ist ihre Politik nicht das Gegenstück zu rechter Politik, das sie sein müsste, um zu zeigen, wie eine solidarische Gesellschaft aussehen könnte, um so gegen rechts zu wirken. Das lässt sich beispielsweise an der Ausländer- oder der Sozialpolitik festmachen. Die geplanten Einsparungen im Bundeshaushalt können zu mehr Armut führen und die Situation prekär lebender Menschen kann sich verschlimmern. Ein Bild einer Gesellschaft, in der alle in Wohlstand leben, kann die Regierung so nicht glaubwürdig aufzeigen.

Sie ist keine treibende Kraft gegen rechts und will es vielleicht auch nicht sein. Dabei wäre es wichtig, den Weg für eine Zukunft zu ebnen, in der diejenigen, die der Faschismus töten will, ein gutes Leben führen können. Dafür zu kämpfen wäre der zurzeit ausbleibende Widerstand gegen rechts.

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28 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • die rassistischen und rechten Gedanken bei einem erheblichen Teil der Bevölkerung sind nicht neu, auch in dieser Größenordnung nicht. Nur vorher gelang es, dass andere Fragen im Vordergrund standen und diese Menschen gar nicht auf die Idee kamen eine rechtsextreme Partei zu wählen, die Auswahl gab es schon immer (NPD, REPs etc.) die CDU reichte für die meisten aber auch und bei einigen sogar SPD.



    Die Prioritäten haben sich verschoben, die Frage ist: Wieso rückt bei diesem latent rechtem Klientel, diese Frage jetzt in den Vordergrund? Wieso gelang es vorher diese Kräfte einzubinden? In den Jahrzehnten nach dem Krieg wimmelte es nur so von Ex-Nazi, Tätern und Mitläufern, das Land war voll davon, nur gewählt wurde dennoch CDU. Die war zugegebenermaßen rechter als heute, aber nie rechtsextrem. Heute kann es nicht extrem genug sein...

  • Ich kann nicht erkennen, dass sich die Leute massenweise offen zur AfD bekennen. Deshalb gehe ich davon aus, dass deren aktuellen Umfragewerte in Wirklichkeit höher sind. Das Phänomen kannten die Wahlforscher schon bei der Linken nach der Wende, wo auch die Medien massiv gegen die Partei polemisierten. Da wagen es deshalb einige nicht, sich offen zu bekennen.

  • es sei hier daran erinnert, daß z.b. gewerkschaftsmitglieder zu mehr als 1/4 rechtsradikale ansichten hegen. 1/4 der gesamtbevökerung hat rechtsradikale ansichten. deswegen wundert die derzeitigen werte für die afd eigentlich nicht.



    sog. antifa-arbeit bleibt marginal. die große mehrheit müßte sich deutlicher gegen rechte ansichten aussprechen.

    faeser (spd) macht grade das gegenteil + bestärkt die xenophobie der rechten bevökerungsteile + damit die afd.

    kluge politik gegenüber rechten sieht anders aus. spd hat bezüglich rechts (u.a.) eine eigene, böse vergangenheit: #

    s. die berufsverbote ab 1972.



    bin 1976 selbst ein opfer dieser verfolgung geworden.

    mensch, sei vorsichtig. spd ist nicht ganz sauber. grüne wehren sich nicht gegen eine solche innenministerin. fdp sowieso nicht.



    ampel - hilflos gegen afd, weil hilflos gegenüber der rechtsaffinen innenministerin. wer hätte das von faeser erwartet? ich (entsetzt!!!) nicht.

  • Nur mal ne Randbemerkung zur Sorge über den sog. Erfolg der afd:

    erstens: es handelt sich nur um Meinungsumfragen.

    und

    zweitens: schaut man sich die grundsätzlichen Eischätzungen der Menschen zum Thema Demokratie an, so zeigt sich überall eine überwältigende (grundsätzliche) Zustimmung zum Gesellschaftsmodell der Demokratie. Sogar in Thüringen, Sachsen und Brandenburg finden die Menschen die Demokratie mit 86% bis 89% gut.!

    Heißt sobald man sich ernsthaft mit den Vorstellungen der Antidemokraten auseinander setzt, fällt dieser Haufen an Möchtegerndiktatoren in sich zusammen..

    Es kommt also vor allem darauf an, den selbstherrlichen Kameraden, zum richtigen Zeitpunkt, die Maske vom Gesicht zu reissen und den Leuten klar zu machen womit sie es eigentlich zu tun haben...

    • @Wunderwelt:

      Auf welche Studie beziehen sie sich denn da? Decker et al. kamen jüngst etwa zu dem Ergebnis, dass nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung in den neuen Bundesländern mit der Demokratie zufrieden ist und sich 2/3 den Autoritarismus der DDR zurückwünschen.



      recentglobe.uni-le...schland-2023-06-28



      "die Maske vom Gesicht zu reissen und den Leuten klar zu machen womit sie es eigentlich zu tun haben..."



      Welche Maske denn? Die sagen doch längst ganz offen und unmaskiert was sie denken und wollen und die Leute wissen auch wen sie da wählen und wollen auch ganz genau das. Die Vorstellung diese Leute seien im Grunde ihres Herzens eigentlich ja doch alle überzeugte Demokraten und würden auch wieder so wählen wenn ihnen - ja wie denn eigentlich konkret? - nur klar würde wie die AfD denn 'wirklich' ist ist naives Wunschdenken um die eigene Untätigkeit zu rechtfertigen, für das es aber keinerlei Belege gibt und das auch anderswo nicht funktioniert.

      • @Ingo Bernable:

        Ihre Antwort macht einmal mehr deutlich, dass wir es hier mit einem sehr komplexen Thema zu tun haben..deshalb ein paar Antworten auf Ihre Fragen:

        -"Auf welche Studie beziehen sie sich denn da?" - Leider kann ich Ihnen die Quelle ncht nennen, ich meine es sei im mdr Fernsehen erwähnt worden.



        Der Link den Sie anführen ist interessant, wenn man aber den Zustimmungswerten nachgeht, kann man erkennen, daß es sehr deutliche Schwankungen nach oben oder unten gibt. Heißt die momentanen Zustimmungswerte sind in jedem Fall auch dem Hype geschuldet, der derzeit grassiert.



        Ich glaube daher: wenn man die Ostdeutschen in Zeiten ohne Hype fragt ob sie lieber in der jetzigen Welt oder der SED Diktatur leben wollen, werden tatsächlich die besagten (grundsätzlichen) Zustimmungswerte von 86 - 89% für die Demokratie heraus kommen.

        - "welche Maske denn?" - also daß die afd "Kreide gefressen hat" haben Sie ja schon mal selber so formuliert, weiter gibt es aktuell reichlich Artikel, die zu dem gleichen Schluss kommen, z.B.:

        taz.de/AfD-Strategie/!5952546/

        Ich denke allerdings, dass die Vorstellungen des "harten afd Kerns" sogar noch weit darüber hinaus gehen, denn wer SPALTUNG als Politikstil betreibt, wird prinzipiell niemals zufrieden sein. (Schaun Sie sich die Aktivitäten des Hitler Regimes an, dort werden Sie genau das wider finden) .

        wenn wir die den "Spuk" der afd beenden wollen, müssen wir ihn geistig und emotional durchdringen und die darin liegende SPALTUNG nicht nur entlarven, sondern auch gezielt unterbinden. Nach meinem Dafürhalten, muss die afd sobald sie vom VerFS als geschlossen Rechtsextrem eingestuft wird, verboten werden..ebenso wie man heute schon einem erwiesenen Rechtsextremen wie Höcke den Status als Fraktionsvorsitendem entziehen sollte.

        Das Thema SPALTUNG ist bei der afd von zentraler Bedeutung. Deshalb sollten wir vor allem gründlich analysieren welche (psychologische) Dynamik hinter ihrer Maske verborgen ist..

        ..alles andere wäre naiv..

        • @Wunderwelt:

          Die Kreidefresserei und der Versuch wenigstens eine bürgerliche Fassade aufrecht zu erhalten war tatsächlich lange Zeit meine Einschätzung der AfD-Strategie, inzwischen würde ich diese Analyse so aber nicht mehr tätigen und stimme darin auch nicht dem verlinkten Artikel zu weil man mittlerweile wohl meint den ohnehin nie besonders glaubhaft sitzenden Schafspelz komplett ablegen zu können und vollkommen offen von Deportationen, dem Gebären fürs Vaterland, gerade heute der Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung, ... sprechen zu können. Die sagen inzwischen so brutal offen was sie denken und wollen, dass es da absolut nichts mehr demaskieren oder zu psychoanalysieren ist. Und ehrlich gesagt ist es mir auch sowas von egal ob der kleine Björn eine schwere Kindheit hatte oder die kleine Alice Minderwertigkeitskomplexe, solange man sie nur von der Macht fernhält.

          • @Ingo Bernable:

            "und vollkommen offen von Deportationen, dem Gebären fürs Vaterland, gerade heute der Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung, ... sprechen zu können. Die sagen inzwischen so brutal offen was sie denken und wollen"

            nun ich denke, dass zwar erst der Anfang..im Sinne von: das sind die Ziele der afd..womit noch nichts über die konkreten politischen Umsetzungen gesagt wäre..

            aber ich stimme Ihnen ansonsten ganz klar zu..und hoffe Ihre Schnörkel lose Beschreibung erreicht die politischen Entscheider, die dann bitte die richtigen Konsequenzen daraus ziehen.

            Danke für die klaren Worte.!

    • @Wunderwelt:

      Nuja, wenn fast 90% in den Failed States im Osten Demokratie gut finden, gleichzeitig aber 35% einen Führerstaat haben wollen

      www.spiegel.de/pol...-bdb1-88ee86b62a97

      Muss man wohl konstatieren, dass mindestens 25% dort keinen blassen Schimmer haben, was Demokratie überhaupt ist.

      • @Kaboom:

        "Muss man wohl konstatieren, dass mindestens 25% dort keinen blassen Schimmer haben, was Demokratie überhaupt ist".

        das sehe ich so ähnlich. Demokratisches Bewusstsein braucht ganz offensichtlich Zeit um sich in einer Gesellschaft zu entwickeln. Und da nach dem Zusammenbruch des dritten Reichs ja alle über Nacht zu Sozialisten wurden..und es auch keine 68er Bewegung in der DDR gegeben hat, ist das demokratische Bewusstsein offenbar nur wenig entwickelt..

        Schaut man sich die Widersprüche an, von wegen "wir sind das Volk" (Pegida)..fordern aber im gleichen Atemzug eine Renaissance der Diktatur, muss man tatsächlich konstatieren: viele im Osten haben eben noch rein gar nix verstanden..

        ..umso unverständlicher, dass Fr Faeser nun das Geld für die politische Bildung kürzen will..

        • @Wunderwelt:

          die afd ist kein Ostphänomen...

  • Da möchte ich mal gerne wissen, in welchem Umfeld die AgD Wähler leben oder in wie die ihre Umwelt wahrnehmen. Ich wohne auf dem Land, arbeite in der Stadt und interagiere beruflich viel mit Mittelständlern, um die Einschätzungen der AgD zu Migration etc. zu teilen müsste ich mir unmittelbar nach dem Aufstehen was in die Ohren stopfen und mir eine Tüte über den Kopf stülpen. Da geht es doch bei vielen um komplette Realitätsverweigerung.



    ... aber Rettung naht, wenn die AgDler jetzt gemäß Chrupalla alle ganz viele Kinder bekommen, dann beginnt sich in ca. 18 Jahren das Arbeitskräfteproblem zu lösen, da machen wir halt Pflegeheime, Krankenhäuser und Baustellen bis dahin zu.

    • @Axel Schäfer:

      Realität spielt bei diesen Leuten keinerlei Rolle, das sollte doch wohl klar sein.



      Klimawandel existiert im Kopf von diesen Leuten nicht, die "Diktatorin" Merkel ist freiwillig in Rente gegangen, die Millionen, die durch die Corona-Impfung sterben sollten, leben fröhlich weiter, weder die EU noch der Euro sind zusammengebrochen, etc. pp.



      Diese Leute haben schlicht ein Problem mit der realen Welt, so einfach ist das.

  • Gut erkannt, dass Rechtsextremismus ein Gesellschaftsproblem ist. Die AFD WählerInnen, bzw. deren Befürworter, kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Es geht hier nicht um den Aufstand der Proletarier, sondern um Rassismus.



    Der ist unabhängig vom Geldbeutel weit verbreitet, im Übrigen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.



    Daher hilft auch kein Sozialprogramm.



    Die AfD vertritt auch gar keine Arbeiterinteressen.



    Sie hat neoliberale Ansichten.



    Daher kommt ein großer Teil der AfD Sympathiesanten aus dem Mittelstand. Die sind nicht an Politik für sozial Schwache interessiert. Die AfD Wähler aus dem Mittelstand haben nur Angst vor einem potenziell eigenen sozialen Abstieg.



    Rassismus ist ein weltweites Problem und ich kenne keine Pille dagegen.



    Aber Andere für Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen, trägt schon den Keim des Schubladendenkens, letztlich Rassismus, in sich.



    Bei der Redewendung " den schwarzen Peter zuschieben" wird das gleich zweifach offenbar.



    Die Regierung für den Rechtsruck verantwortlich zu machen, ist leicht.



    Die Gesellschaft positiv zu verändern ist schwierig und langwierig.



    Die permanente Kritik an der Regierung stärkt die Demokratie im Übrigen nicht .



    Den Spruch, dass " die da Oben" Schuld sind, tragen die Nazis gleichfalls im Mund.



    Vielleicht denkt der Eine , oder die Andere mal wieder darüber nach, was er/ sie machen kann, statt Andere verantwortlich zu machen.

    • @Philippo1000:

      ja, die rassistischen und rechten Gedanken sind nicht neu, auch in dieser Größenordnung nicht. Nur vorher gelang es, dass andere Fragen im Vordergrund standen und diese Menschen gar nicht auf die Idee kamen eine rechtsextreme Partei zu wählen, CDU reichte auch und bei einigen sogar SPD. Die Prioritäten haben sich verschoben, die Frage ist: Wieso rücken bei diesem latent rechtem Klientel, diese Frage jetzt in den Vordergrund? Wieso gelang es vorher diese Kräfte einzubinden. In den Jahrzehnten nach dem Krieg wimmelte es nur so von Ex-Nazi, Tätern und Mitläufern, das Land war voll davon, nur gewählt wurde dennoch CDU. Die war zugegebenermaßen rechter als heute, aber nie rechtsextrem. Heute kann es nicht extrem genug sein...

  • Unsere Politik steht dem ganz offenbar völlig hilflos gegenüber.



    Das ist schade und gefährlich.



    Aber es spricht Bände über die Qualität und die Fähigkeiten der Politiker:innen.

  • Ich gehe bei diesem Artikel an recht vielen Punkten mit. Das vollkommen unsinnige Argument, dass die AfD-Wähler mehrheitlich Protestwähler seien, ist ja schon in Hinblick darauf fragwürdig, dass es sich dann doch wohl um eine ganz spezifische Form des Protests handelte. Es gibt keine schlechtere Form des Protests als eine faschistische Partei zu wählen.



    Die AfD-Wähler wählen diese Partei nicht obwohl sie rassistisch, antisemitisch und frauenfeindlich ist, sondern genau deswegen. Diese Partei bringt sehr deutlich zum Ausdruck was sie ist, das wird schon genau verstanden. Da sollte man auch einfach mal aufhören diejenigen zu behandeln wie kleine, unmündige Kinder, die nicht wissen was sie tun.



    Wenn nun die bevorzugten Lösungen der demokratischen Parteien zur Bekämpfung der AfD darin bestehen, die Bedrohung zu verharmlosen oder zumindest teilweise AfD-Inhalte zu übernehmen, dann ist auch das kein Zufall. Und auch da sollte man dann nicht anfangen zu rationalisieren und absurde Entschuldigungen zu finden.

    • @Taugenichts:

      "Protestwähler" ist doch das Feigenblatt dass sich die Politiker immer vorhalten - um die eigenen Fehler nicht zugeben zu müssen.



      "Protestwähler" sind schuld.



      Und blöd natürlich.

      An der Politik liegt es nicht. I wo !

  • "Jede dritte Person, die die AfD wählt, hat ein geschlossen rechtsextremes Weltbild"



    das sind bei 30% Zuspruch zur afd 10%. Genau der Bereich an Wählern den man ungefähr als rechtspopulistisch bic extrem erwarten kann.



    Der Rest, die anderen 2/3 der Wähler sind bestimmt keine Linken, aber eben wohl auch keine gefestigten Rechtsextreme.

    • @nutzer:

      und der zweite Teil des zitierten Satzes:



      "knapp drei Viertel geben an, ihre Grundüberzeugungen seien denen der AfD nah."

    • @nutzer:

      "knapp drei Viertel geben an, ihre Grundüberzeugungen seien denen der AfD nah."



      Wie würden sie denn jemanden bezeichnen der sich einer Partei nahe fühlt, deren Mitglieder Deportationen fordern, Antisemitismus und Verschwörungstheorien verbreiten, den NS verharmlosen oder wollen, dass deutsche Grenzer das Feuer auf Menschen (incl. Kindern) in Not eröffnen? Denken sie also, dass jemand der einer derartigen Agenda nahe ist, damit noch auf dem Boden von Demokratie und Grundgesetzt steht? Und was wenn nicht derartige Positionen definieren ihrer Ansicht nach den gefestigten Rechtsextremismus?

      • @Ingo Bernable:

        ""knapp drei Viertel geben an, ihre Grundüberzeugungen seien denen der AfD nah."



        Wie würden sie denn jemanden bezeichnen der sich einer Partei nahe fühlt, deren Mitglieder (...)"



        Völlig berechtigte Frage, dennoch würde ich davon ausgehen, dass in dieser Gruppe sich ein recht großer Teil befindet, der nur _glaubt_, seine Grundüberzeugungen seien denen der AfD nah, aber nicht wirklich weiß bzw. es nicht sehen will, wie die so drauf sind.



        Und wenn Sie antworten, das ist unübersehbar, unterschätzen Sie die Möglichkeit des Menschen zur Selbstillusion.

        • @Encantado:

          Sehe ich nicht so. Müsste man allerdings nicht, wenn man sich dieser Sichtweise anschließen würde und also davon ausgeht, dass ein derart großer Teil der Wahlberechtigten so fundamental nicht dazu fähig die ideologische Einordnung und Ziele der von ihnen Gewählten korrekt einschätzen zu können, als Konsequenz nahezu zwingend zu der Einschätzung gelangen, dass die Voraussetzungen für ein demokratisches System mit einer solchen Bevölkerung schlicht nicht gegeben sind weil diese mehrheitlich einfach zu dumm dazu ist vernünftig durchdachte und verantwortliche Entscheidungen treffen zu können? Bräuchte es dann nicht eher ein paternalistisches System, dass diesen Leuten zu ihrem eigenen Besten Obhut und Vormundschaft angedeihen lässt?



          Wie gesagt, ich sehe das nicht so und denke schon, dass diese Leute ganz genau wissen für wen und was sie da stimmen und auch, dass man sie deshalb dafür zur Verantwortung ziehen muss.

    • @nutzer:

      Der Begriff "geschlossen rechtsextremes Weltbild" sorgt regelmäßig für Missverständnisse. Er bedeutet, dass Menschen mit einem solchen Weltbild "geschlossen" rechtsextrem denken, also jedem einzelnen Aspekt rechtsextremen Denkens zustimmen.

      Dies bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass die anderen nicht rechtsextrem sind. Sie mögen dem einen oder anderen Aspekt rechtsextremer Ideologie nicht zustimmen, aber trotzdem in Summe rechsextremen Ideologien oder Vessatzstücken daraus zuneigen.

    • @nutzer:

      Mag sein, hilft aber nicht. So wie die AFD drauf ist, setzen sich die Rechtsextremen leider durch.

      • @Grauton:

        @alle



        man kann sich den Gegner auch übergroß reden. Dann gruselt es sich besonders schön und der eigene Abwehrreflex kann so richtig groß ausfallen....



        Falls 30% der Wähler rechtsextrem wären, dann hilft nur noch Koffer packen, dann ist der Drops gelutscht.



        Ich glaube das nicht. die Lage ist nicht harmlos, sie ist prekär keine Frage, aber ich glaube, dass ein Gros der Wähler von der afd abkehren kann, weil sie eben nicht rechtsradikal sind, das Problem ist das die afd Führung geschlossen rechtsradikal ist, wie @grauton richtig bemerkt.



        Es fehlt eine Politik von Links die den Frust einsammelt, auch den nicht-PC Frust, gerade den. Es braucht eine Zukunftsperspektive für die Menschen und keine Zukunftssorgen. Das Angebot von Links heißt Verzicht und korrektes Verhalten, damit reißt man nichts.



        Und ein Verbot der afd ist auch notwendig, wenn eine Partei, diesen Staat, die Demokratie abschaffen will und sich in Größenordnungen bewegt wo dies mittelfristig erreichbar scheint, wann wenn nicht dann?



        Moralreden a la Steinmeyer und eine Politik wie bisher werden niemanden von der afd zurückholen. Mit überzeugen und werben, wird das nichts.

  • "Was tun gegen die Rechte?"



    Leider wird diese wichtige Frage auch hier wieder zu unkonkret behandelt.



    Daher meine Frage an die Community: Was tun gegen die AfD?



    Denn der Zuwachs macht mir echt Angst und Bange.

  • DAS stimmt so nicht mit der Behauptung, Leute würden nicht aus Protest die AfD wählen.



    Das ist fatal, eine solche Behauptung in den Raum zu stellen!

    Ich komme tagtäglich mit sehr vielen Menschen zusammen bei meiner ehrenamtlichen Arbeit. Da höre ich immer das Gegenteil.



    Sie wählen AfD aus Protest,



    Wer das nicht politisch begreift wird die Nazis noch mehr stärken.