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Wahlen in Sachsen und BrandenburgDie Ergebnisse im Überblick

In Brandenburg müssen SPD und CDU jeweils starke Verluste hinnehmen. In neuen Koalitionen können sie aber voraussichtlich an der Macht bleiben.

Verteilten Denkzettel: die Wähler*innen Foto: dpa

Die hier angegebenen Ergebnisse sind von Sonntag, 1. September 2019 um 21 Uhr.

SPD und CDU haben bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen starke Verluste eingefahren. In Brandenburg bekommt die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke laut ersten Hochrechnungen rund 26,2 Prozent der Stimmen – sie bekommt rund 5 Prozent weniger als bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2014. In Sachsen landete die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer bei 32,4 Prozent – rund 6 Prozent weniger als beim letzten Mal. Rechnerisch könnten beide trotz der Verluste weiterregieren. Die Koalitionsbildung wird aber in beiden Ländern kompliziert. Offenbar braucht es jeweils drei Parteien oder mehr, um eine Regierung zu bilden. Der Trend zur Fragmentierung des Parteiensystems hält an.

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In Brandenburg, wo die SPD seit der Wiedervereinigung ununterbrochen den Ministerpräsidenten stellt, hat die bisherige rot-rote Koalition wie erwartet ihre Mehrheit verloren. Die Linkspartei, die hier einst den Status einer Volkspartei hatte, ist mittlerweile nur noch bei 10,6 Prozent. Die Grünen haben weniger stark zugelegt als erwartet und liegen bei 10,7 Prozent. Unklar war deshalb zunächst, ob es in Brandenburg zu einer rot-rot-grünen Mehrheit reicht. Wenn überhaupt, hätte eine Mitte-links-Regierung nur eine knappe Mehrheit. Falls nicht, wäre hier eine Kenia-Koalition mit SPD, CDU und Grünen am wahrscheinlichsten.

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Einer der Wahlgewinner in Brandenburg ist die AfD. Zuletzt geriet deren rechtsextremer Spitzenkandidat Andreas Kalbitz zwar wegen Verbindungen zu Neonazis in die Schlagzeilen. Trotzdem konnte auch die Rechtspartei ihr Ergebnis im Vergleich zu 2014 beinahe verdoppeln. Mit 23,6 Prozent der Stimmen landete sie Kopf an Kopf mit der SPD und deutlich vor der CDU, die auf nur 15,5 Prozent kam.

In Sachsen schnitt die AfD mit 27,9 Prozent noch besser ab. Trotzdem hat sie ihr Ziel verpasst: Eigentlich wollte sie stärkste Partei werden.

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Das verhinderten die CDU und deren Landesvorsitzender Michael Kretschmer. Gegen den Willen seiner Parteibasis und einiger Funktionäre hatte er sich im Wahlkampf klar von der AfD abgegrenzt – offenbar mit Erfolg, trotz der Verluste. Noch bei der Europawahl im Frühjahr war seine Partei bei gerade mal 23 Prozent gelandet. Hätte sich das bei der Landtagswahl wiederholt, hätte sich Kretschmer wohl kaum als Ministerpräsident halten können. Mit über 30 Prozent der Stimmen hat der Spitzenkandidat so gesehen ein respektables Ergebnis geholt.

Die Regierungsbildung wird trotzdem auch hier kompliziert. Das liegt unter anderem an der SPD, die ihr schwaches Ergebnis von 2014 mit nur 7,6 Prozent nochmal unterboten hat. Sie bleiben damit hinter den Grünen zurück, die auf 8,3 Prozent kommen und die in Sachsen ebenfalls weniger stark zugelegt haben als erwartet. Zu einer schwarz-rot-grünen Kenia-Koalition wird es voraussichtlich trotzdem reichen. Inhaltlich liegen die Grünen und die erzkonservative Sachsen-CDU allerdings weit auseinander.

Ein weiterer Verlierer ist wie in Brandenburg auch in Sachsen die Linkspartei. Nach heftigen Verlusten kommt sie voraussichtlich auf 10,4 Prozent. Die Zeit der Linken als starke Ostpartei scheint vorbei zu sein. Schlecht abgeschnitten hat in beiden Ländern auch die FDP, die in ersten Prognosen unter der 5-Prozent-Hürde blieb – in Brandenburg mit nur 4,2 Prozent. Eine gute Nachricht: Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu 2014 stark gestiegen – in Sachsen von 49 auf 65 Prozent, in Brandenburg von 48 auf 61 Prozent.

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Auf Bundesebene können die Regierungsparteien zunächst aufatmen – sowohl SPD als auch CDU hatten vor einigen Wochen noch schlechtere Ergebnisse gedroht. Durch das ordentliche Ergebnis in Sachsen kann vor allem in Berlin die neue CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer aufatmen.

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59 Kommentare

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  • Was ich nicht verstehe, ist, warum die Linken nicht argumentiert haben. Anstatt "Nazi, Nazi" zu schreien, wären vernünftige Gründe viel besser angekommen. Die Leute mit dem Rumgeschreie nur als Vollhonks zu diskreditieren, kommt eben superschlecht an, wie man sieht. Man darf nicht auf der Vorderseite Toleranz propagieren, dann aber abweichende Meiungen auf einmal nun doch nicht tolerieren. Die Leute merken das doch. Auf der Vorderseite steht "mit allen reden", auf der Rückseite heißt es "keine Bühne geben". Die Leute sind doch nicht blöd. Die merken doch, daß hier -höflich ausgedrückt- nach Belieben verfahren wird.

  • Diese Ergebnisse sind wirklich krass.



    Aber die SPD ist selber schuld, sie wird immer wieder für ihre merkwürdige Positionierung als Mitte oder Mitte-Rechts-Partei abgestraft. Offenbar aber ohne Wirkung. Inzwischen trifft es die CDU ähnlich hart.



    Aber das eigentliche Rätsel ist doch die AfD - eine Partei mit wenig Substanz, teilweise dubiosen Kandidaten und mit dünnem Programm. Aber das scheint keine Rolle zu spielen. Wenn die AfD weiter gewinnt, wird sie in zehn Jahren überall regieren - bei deren Programmatik ein Alptraum. Deutschland würde dann eine Mischung aus Salvini, Kohl, Trump, Reagan und Johnson - Chaos pur. Die SPD, CDU, CSU und die Grünen müssen sich mal fragen lassen, was sie eigentlich falsch machen, dass so eine Partei so erfolgreich sein kann, weil erfolgreich heißt in einem Parlament immer zu Lasten von - jemand verliert, damit diese Leute dazugewinnen können.

    • @Andreas_2020:

      Naja, die Grünen legen immerhin zu. Soviel falsch gemacht wie SPD und CDU haben sie wohl nicht, wenn auch nicht alles richtig.

    • @Andreas_2020:

      So ein Quatsch, in der ehemaligen SBZ vielleicht. Nirgends sieht es im Westen danach aus, als ob die AfD hier eine Mehrheit bekommen kann und wir sind mehr als 80% der Gesamtbevölkerung.

  • Wer Verteilungsgerechtigkeit verhindert/unterdrückt, der fördert zugleich WISSENTLICH die Nazifront von AfD und Co.

    Die Reaktionen der Parteien habe ich mir sehr genau angehört und durchgelesen. Und mein Eindruck ist, dass außer Worthülsen (zuhören, liefern, verstehen, Ost-Biographien anerkennen, sind keine Bürger zweiter Klasse,...) nichts passiert u



    verstanden wurde.

    Dabei ist es doch SOOOOOOO einfach!

    Wenn die Ressourcen knapp werden, streben alle nach dem "rettenden Ufer", und dies ohne Rücksicht auf Verluste. Die Interessen der Anderen interessieren dann den Bürger nicht mehr. Zugleich neigt vorzugsweise die untere Mittelschicht zum panik-bedingten politischen Ultrarechtsruck.

    Wenn aber die genannten Gruppen nicht unter (wirtschaftlichen) Druck geraten, wählen diese Wahlschafe auch nicht länger Nazi-Rechts, sondern "gemäßigt" neoliberal (also CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNE).

    Wer es also mit dem Zurückdrängen der Nazis in Deutschland wirklich ernst meint, der muss die

    VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT

    herstellen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Ergo: Und wer sich diesbezüglich verweigert, unterstützt wissentlich das (Wieder-)Aufkommen der Nazis in Deutschland!!!

    HALLOOOOO!!! Selbst das Handelsblatt(!) fordert aus (gesellschaftlichen) Gerechtigkeitsgründen die Wiedereinführung der Vermögensteuer!!!!!

    Statt dass wir also das AfD-Nazi-Problem wirkungsvoll angehen, und die Verteilungsgerechtigkeit endlich angehen und herstellen, buttern wir jetzt worthülsenartig weitere Milliarden an Steuergelder in den Osten, lösen das Problem weiter nicht und FÖRDERN stattdessen das Erstarken der Nazis im Osten weiter, inkl. der damit verbundenen Verhinderung von industrieller Neuansiedlung im Osten, WEGEN DER NAZIS im Osten!

    WACHT endlich auf und kümmert Euch ernsthaft und wirkungsvoll um die Zurückdrängung der Nazis.

    Dies wissentlich zu unterlassen ist doch angesichts des 80ten Jahrestages des WW II-Angriffs einfach nur UNERTRÄGLICH!!!

    • @tazeline:

      Volle Zustimmung!



      Langsam wird|ist es brandgefährlich.

    • @tazeline:

      Volle Zustimmung!

  • Ich sach's mal so - die Saat der Biedenkopf-CDU im Osten ist inzwischen voll aufgegangen, nur mit der Ernte gibt's hier und da noch Probleme.



    Man kann den Wählern in Brandenburg und Sachsen jedenfalls nicht vorwerfen, sie hätten unüberlegt und beliebig gewählt, denn dann wäre auf jeden Fall auch die FDP über 5% gekommen. (;-))

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Hallo taz,

    wurde das Forum bereits von Rechtsaußen besetzt?

    Die taz als neue Plattform für wirre und konfuse "patriotische" Auswürfe?

    Mal die eigene Netikette anschauen - und ggf, überarbeiten. Danke.

  • Endlich sind die Balken und Tortenstücke in den Diagrammen für die AfD in der Farbe dargestellt, die sie am besten charakterisiert. Braun.



    Danke taz.



    Das Ergebnis ist m. E. mehr als erschreckend, wenn es auch erwartbar war.







    Ich versteh's echt nicht. Hat's von '33 bis '45 nicht gereicht?!

  • Eins Vorweg, ich mag die AfD nicht!

    Ich wähle keine Partei die den Klimawandel leugnet oder die menschliche Ursache. Auch wähle ich keine Partei die den Individualverkehr weiter fördern möchte und ihn zum Zentrum der Mobilität ernennt.

    Ich möchte aber eine Einwanderung nach kanadischen Vorbild. Ich möchte mir die Einwanderer aussuchen können. Die offenen Grenzen lehne ich ab.

    Flüchtlinge müssen natürlich unterstützt werden, aber jemand aus Syrien ist in der Türkei oder Jordanien ein Flüchtling, nicht mehr in Griechenland oder gar in Deutschland. Hätte unsere Bundeskanzlerin 2015 gesagt wir brauchen 50 Mil. Euro um die Flüchtlinge in der Türkei und Jordanien zu unterstützen, ich hätte das Geld sofort und gerne gegeben.

    Die Aussage von Stefanie von Berg unterstütze ich in keinster Weise.



    correctiv.org/fakt...mmer-wieder-online



    Drohungen verurteile ich natürlich.

    Straffällig gewordenen Migranten sind konsequent abzuschieben. Auch nach Afghanistan.

    Des weiteren möchte ich ein Zeichen setzen gegen die "Bahnhofsklatscher"

    Auch möchte ich ein Zeichen setzten gegen Menschen die eine Abneigung gegen die Deutsche Flagge haben. Insbesondere gegen diejenigen die bei WM und EM deutsche Flaggen klauen.

    Des Weiteren möchte ich endlich einen normalen patriotischen Nationalstolz in Deutschland haben, wie er in jedem anderem Land normal ist und wie wir ihn 2006 bei der WM in Deutschland hatten.

    Eine Demo wie Unteilbar würde in anderen Ländern mit der Nationalflagge kombiniert werden. Selbst hier bei der Taz war zu sehen wir auf Demos in der Türkei die Türkische Nationalflagge gezeigt wurde, keine AKP. Warum nicht die Deutsche Flagge bei Unteilbar.

    Ich möchte ein Zeichen setzen gegen Demonstrationen in Deutschland bei denen die Deutsche Flagge unerwünscht ist.

    Ebenso lehne ich jegliche Vereinigte Staaten von Europa ab.

    • @Katharina Müller:

      Fortsetzung

      Außer der AfD bleibt mir da wenig übrig, auch wenn ich die nicht wählen will.

      Und nein, das ist nicht Migrantenfeidlich. In Einwanderungsländern sind Migranten oft besonders patriotisch, weil sie ihr neues Land lieben.

      Ich würde gerne eine andere Partei als die AfD wählen, bisher habe ich dieses auch getan.

      Nur werden die genannten Gründe immer größer. Wo ich bei der nächsten Wahl meine Stimme mache weiß ich derzeit noch nicht.

      • @Katharina Müller:

        Ich kann ja manche Ihrer Aussagen unterschreiben, aber ist es wirklich eines Ihrer aktuellen Hauptprobleme, dass in Deutschland der Patriotismus zu wenig ausgeprägt ist? Ich habe auch nichts gegen einen gesunden, entspannten Patriotismus, aber da hat sich in den 15 Jahren schon viel getan und gefährlich ist letztlich immer zu viel, nicht zu wenig Patriotismus. Zudem gibt es aktuell wirklich drängender Probleme als dieses.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lockenkopf:

          Na Loggeköppsche,

          wächst da zusammen, was lange zusammengehört?

          "Gesunder, entspannter Patriotismus": oh lala, der sprechend-schreibende Marktliberalismus.

          Ich sehe auch drängendere Probleme: mehr neue Fassadenanstriche über die wabernde und ausufernde Kulisse der Hässlichkeit, so called Realität.

          Flott ans Werk, Sie werden gebraucht!

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ihr Bemühen, den Liberalismus für alles in Ihren Augen Schlechte auf dieser Welt verantwortlich zu machen, grenzt schon an Verzweifelung.

            Ach ja: Sie wollten doch gestern Abend ein Glas Wein auf die Wahlergebnisse trinken und dabei schadenfroh an mich denken. Hat's geschmeckt?

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lockenkopf:

              Da gebe ich mal den Adenauer: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?

              Bei einer so netten Frage kann ich nicht widerstehen: was Sachsen angeht, habe ich härtere Sachen vorgezogen. Das hat mir wenigstens eine wunderbare Nacht beschert. ^^

            • @Lockenkopf:

              "Ihr Bemühen, den Liberalismus für alles in Ihren Augen Schlechte auf dieser Welt verantwortlich zu machen, grenzt schon an Verzweifelung."

              Wo immer der Kampf verzweifelt und aussichtslos erscheint, ich bin dabei. :-)

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Gerhard Krause:

                Wundervoll.

                Wir stehen zusammen schon auf vier Beinen. Und mit Herbert Achterbusch: Du hast keine Chance, also nutze sie.

                Venceremos!

  • Was aber auch einfach mal angesprochen werden muss, das Thema Klima scheint bei den Wahlen praktisch keine Rolle gespielt zu haben.

    • @Sven Günther:

      Jemandem, der in Gefahr steht, seinen Job zu verlieren, der wird sich kaum für´s Klima interessieren. Wer als Jugendlicher kaum aus seinem Kaff rauskommt, wird sich nicht für´s Klima interessieren, höchstens für´s Wetter am Badesee. Wer Angst hat, daß der Braunkohletageabbau schließt, hat andere Sorgen, ob irgendwo irgenwelche Glettscher irgendwie nich mehr so doll da sind.

    • @Sven Günther:

      Die wahren Wahlsieger sind die Grünen, weil sie in beiden Ländern jetzt mitregieren werden. Es wird zukünftig kaum eine Regierungsbildung ohne Grüne geben, egal wo. Es klingt absurd, aber die AfD ist das Beste, was den Grünen passieren konnte. Je stärker die AfD irgendwo ist, was zu Lasten von Union, SPD und Linke geht, desto eher kommen die Grünen an die Macht, auch bei schwachen Ergebnissen.

      • @Jan:

        Eine Regierungsbeteiligung der Grünen in Sachsen wäre für die Grünen schlecht.

        Außer das beide demokratische Parteien sind, gibt es programmatisch kaum Überschneidungen.

        Eine Koalition führt entweder bei den Grünen und/oder der CDU zu massiver Unzufriedenheit.

        Das ist einfach keine Grundlage für eine Regierungsbildung.

    • @Sven Günther:

      Doch. Das politische Klima.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        32,4% CDU und 27,9% für die Schmocks, das ist kein langsamer Klimawandel mit 3 Grad mehr bis 2050, das ist Eiszeit 2019.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          So gerne ich Ihnen gelegentlich widerspreche, so gerne stimme ich Ihnen hier zu. (Davon ausgehend, wenigstens zu ahnen, was "Schmocks" für Sie sind.)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Schmock hat verschiedene Bedeutungen, ich meine hier die auf das Altpolnisch zurückgehende Bedeutung.

            Smok=Ringelnatter, kann im jiddischen für ein Körperteil stehen, welches Frauen nicht haben...

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Danke. Meine Ahnung wird zur Gewissheit.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Manchmal muss der hebräische und jiddisch Unterricht meiner Großeltern positiv sein, zumindest beim fluchen ist es nie verkehrt wegen der Netiquette...

        • @Sven Günther:

          Stimmt ja. Der Klimawandel wird im Osten noch weniger ernst genommen, wie im Rest der Republik.

          Und offensichtlich spielte der Kohleausstieg eine Rolle. Im Braunkohlerevier ist die AfD stark. Die Menschen haben Angst, dass sie wie nach der Wende wieder die großen Verlierer sind. Das nutzt der AfD.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Gegen Angst vor neuem und Veränderungen nutzen eher Kreativität und Ideen.

            Es wird doch immer so gerne von Resilienz gesprochen, die müsste ja vorbildlich im Gebiet der ehemaligen DDR ausgeprägt und vorhanden sein.

            Leute macht was draus!

  • Geht jetzt, wo sie trotzdem die NSAfD gewählt haben, die Strukturhilfe Kohle wieder in den Westen?

    • @Weidle Stefan:

      Der Kommentar war eher so gemeint, dass dieser plumpe „Erstmal mit für in Jahrzehnte versprochenem Geld zuscheißen versuchen“, wohl nicht gefruchtet hat. Ist für mich die interessanteste Randnotiz, dass das Wahlvolk der Politik nicht mal mehr 40Mrd als positives Signal ernsthaft abkauft. Hatte der Woidtke schon im Urin, aber einen Staatsvertrag gab es dann doch nicht.

    • @Weidle Stefan:

      Lasst uns den "antifaschistischen Schutzwall (2.0)" wieder hochziehen und den NSAfDlern ihr Ost-Krabbelstube in voller (wirtschaftlicher und rechtlicher) Alleinverantwortung, und ohne die Einmischung der bösen Wessis selbst verwalten!!!

      Wie von mir schon wiederholt geschrieben bin ich dafür, dass wir NSAfD-versessenen Bürgern der bekannten Bundesländer sämtliche Kohle-Strukturgelder ersatzlos streichen sollten. Gemeint ist dabei, wenn zukünftig die NSAfD mittelbar oder unmittelbar an den Landesregierungen beteiligt sein sollten.



      Dann soll doch mal die NSAfD beweisen, was sie für die Bürger im Osten wirklich unternimmt; und was ohne dem schmutzigen Geld der bösen Wessis tatsächlich geht, bzw. nicht geht.

      Außer politischer Vergiftung, Fremdenhass und Opfer-Ossi-Pflege nämlich nichts!

    • @Weidle Stefan:

      Strukturhilfen sind nur Finanzspritzen für grosse Dax Unternehmen so ala: Du willst ein neues Werk bauen VW? Dann Bau es in der Lausitz dort bezahlen wir die Hälfte!

    • @Weidle Stefan:

      Nein, das bedeutet man schiebt noch mehr rüber...

      • @Sven Günther:

        Das Geld hing aber an einem Gummiseil. Es kam meist in den Westen zurück. Nur in andere Taschen.

  • Es stünde der taz gut an, die Wahlbeteiligung in Prozent zu nennen. Über die Motive der Nichtwähler kann man trefflich spekulieren, im Zweifel werden sie eher nicht gegen die Neue Rechte stehen.

    • @Ignaz Wrobel:

      Es stünde Ihnen ganz gut an, Artikel zu ende zu lesen.

  • Entschuldigung, aber solange Ihr den AfD-Balken braun statt blau abbildet kann ich die Taz leider nicht ernst nehmen :-(

    • @Saile:

      Ich finde die Balkenfarbe sehr treffend! Umso mehr in Brandenburg: Gesicherte rechtsextreme Vergangenheit des Spitzenkandidaten, starker und einflussreicher völkischer „Flügel“ (Prüffall des VerfSchutzes), Verstrickungen mit der rechtsextremen IB, (vom VerfSchutz beobachtet), sogar Mitarbeiter im Landtag etc.

    • 0G
      0371 (Profil gelöscht)
      @Saile:

      Ich schon :-)))

    • @Saile:

      Wieso? Ist doch gut, dass die TAZ nicht verschleiert.

  • Herbe Verluste für Die Linke im Vergleich zu 2014. Aber mit ihrem derzeitigen Programm scheint sie die Belange der Menschen in Sachsen und Brandenburg nicht richtig verstanden zu haben. Mal sehen ob sich etwas ändern wird...

    • @Lisa Reuther:

      Das Programm war nicht das Problem.

      Die Regierungsbeteiligung hat nur gezeigt, was hinter dem Programm steht.

      Das scheint wohl enttäuschend für viele gewesen zu sein.

    • @Lisa Reuther:

      Das Erfreulichste an den Wahlergebnissen ist, dass die Linken so stark verloren haben.

    • @Lisa Reuther:

      Warum sollte man die auch noch wählen ohne Gysi oder Wagenknecht?

    • @Lisa Reuther:

      Ich halte das für eine Plattitüde.



      Nehmen wir mal ein 20% der Menschen in Deutschland würden sich dafür einsetzen, dass Vergewaltigung straffrei wird, oder dass man seinen Nachbarn erschlagen darf.



      Dann würde man doch auch nicht sagen: Das geht an den Belangen der Menschen vorbei, wenn man das nicht ins Programm aufnimmt.

      Ich finde es viel problematischer, dass es der Linke früher nicht gelungen ist den Menschen, die heute AfD wählen offen zu sagen, sie sollten sich ihre Stimme dahin stecken, wo die Sonne nicht scheint.

  • Immerhin ist dem rechten Lager die FDP abgekackt.....



    Man muss sich auch über die kleinen Dinge des Lebens freuen.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @Michael Garibaldi:

      👍😄

    • @Michael Garibaldi:

      naja in beiden Bundesländern + und in Brandenburg mehr als verdoppelt ist nicht unbedingt abgekackt........

      es fehlt halt noch die Wohlhabende Wählerbasis da.Und FDP CDU würden wohl eher die Stimmen der AFD Wähler bekommen als Grüne SPD Linke. Also sollte selbst wenn mann grundsätzlich Links eingestellt ist es bevorzugen wenn die Wähler da ihr Kreuz machen als bei der AfD Der große Gewinner der AfD Stärke sind aber die Grünen da ohne sie keine Regierungsbildung machbar ist solange AfD Stark ist wenn die Afd schwächelt ist es auch mit der Grünen Regierungsbeteiligung vorbei da dann CDU/FDP evtl mit Freien Wählern als rechte Flanke reichen würde.Das Linke Lager erreicht ja nicht mehr Stimmen die verschieben sich bloss innerhalb und das Konservative Lager verliert an AfD.

  • über 60% für CDU und AFD in Sachsen. Tut mir leid aber Sachsen ist jetzt offiziell die rechts-konservative Herzkammer der Republik. Good job

  • "Die Linke kam auf 10,5 Prozent. Damit reichen die Stimmen voraussichtlich, um in Brandenburg erneut eine die rot-rot-grüne Koalition zu bilden."

    Tatsächlich? Und ich dachte, in Brandenburg regiert die SPD mit der Linken alleine. Man lernt eben nie aus.

    • Lalon Sander , Autor*in , Datenjournalist
      @pitpit pat:

      Dank für den Hinweis, wir haben die Stelle geändert.