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Vorschläge für soziale VerkehrswendeDienstwagen teurer, Bus billiger

Klimaschutz im Verkehr darf nicht zulasten Ärmerer gehen. Nabu und Sozialverband Deutschland legen Ideen vor, wie das gelingen soll.

Berufsverkehr in Berlin Foto: Sabine Gudath/imago

Berlin taz | Geht der Klimaschutz im Verkehr zulasten der Ärmeren? Im Gegenteil, sagt Jörg-Andreas Krüger, der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Es brauche nur andere Maßnahmen. „Heute leisten wir uns eine ganze Reihe von Anreizen und Subventionen im Verkehrssektor, die ein Umsteuern nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch sozialpolitisch erforderlich machen“, sagt Krüger.

Die Vizepräsidentin des Sozialverbands Deutschland, Ursula Engelen-Kefer, pflichtet ihm bei: „Die Faktenlage wird verkannt, wenn behauptet wird, dass ein umwelt- und klimafreundliches Mobilitätssystem zulasten der Ärmsten ginge.“ Die beiden berufen sich auf eine neue Studie, die das Ökoinstitut im Auftrag des Nabu gemacht hat – Titel: „Impulse für mehr Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in der Verkehrspolitik“.

Im Schnitt ist demnach jede und jeder Deutsche am Tag 38 Kilometer unterwegs. Doch das Einkommen macht einen Unterschied, bei den Reicheren sind es 50 Kilometer. Und: Das Gros der Haushalte in den oberen Einkommensklassen (2.500 Euro netto pro Person und mehr) hat zwei oder mehr Pkws, von jenen in den untersten Einkommensklassen besitzen hingegen mehr als 40 Prozent gar kein Auto. So profitieren Besserverdienende finanziell besonders von steuerlichen Vorteilen für Dienstwagen, von der Entfernungspauschale oder von Kaufprämien für Neuwagen.

Letztlich eine Umverteilung nach oben

Ruth Blanck und die anderen Autoren der Studie schreiben: „Es kommt letztlich zu einer Umverteilung von unten nach oben.“ Das wollen sie umkehren, zum Beispiel mit der Dienstwagenbesteuerung. Man sollte „auch die private Fahrleistung besteuern“, sagt Blanck. Zweites Beispiel: die Entfernungspauschale. Wer ein niedriges Einkommen hat, bekommt kaum etwas bei der Steuererklärung zurück und geht bei der Entfernungspauschale eher leer aus. Anders ist das bei jenen mit gutem Einkommen. Vorschlag: „Die Entfernungspauschale im Falle der Pkw-Nutzung halbieren – es sei denn, man benötigt mit dem öffentlichen Verkehr 60 Minuten länger als mit dem Pkw“, sagt Blanck. In Norwegen und Schweden sind schon heute Fahrtkosten mit dem Pkw nur absetzbar, wenn die Nutzung des öffentlichen Verkehrs 120 Minuten länger dauert.

Was sonst noch besser zu machen wäre? In München sind die Preise für eine ÖPNV-Monatskarte laut Studie zwischen 2003 und 2017 um 74 Prozent gestiegen, der Preis für eine Stunde Parken sei aber gleich geblieben. Das müsse sich ändern, Parken müsse teurer werden. Zudem solle es ein Bonus-Malus-System beim Kauf neuer Wagen geben – je klimaschädigender, desto teurer die Zulassung.

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80 Kommentare

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  • Letztens habe ich einen Bericht im Radio gehört. Die Pendler wollen den ÖPNV nicht nutzen, weil er zu teuer ist, also bleibt man beim Auto.

    Merkwürdig: Eine Monatskarte kostet z.B. 150€ im Monat, aber Sprittkosten, Versicherungen und Steuern sollen billiger sein? Kosten in der Werkstatt und neue Anbauteile für den Wagen machen den Wagen immernoch billiger? Führerschein auf BE erweitern, immernoch billiger?

    Aber gut, selbst wenn der Nahverkehr 0€ kosten würde, er wäre trotzdem zu teuer. Weil mehr Kosten vom Land oder Bund übernommen werden oder subventioniert werden müsste, und das müsste der Steuerzahler draufzahlen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Ich würde meinen, oftmals ist der ÖPNV günstiger. Ein Rechenbeispiel:

      Autokosten



      ------------------



      304 Werktage - 30 Urlaubstage - 11 Krankheitstage = 263 tatsächliche Arbeitstage



      38km * 2 = 76 km Buch-Wansee



      263 Werktage * 76km = 19988km pro Jahr / 12 = 1665km pro Monat



      Kleinwagen VW Polo 2017 = 0,36 €/km gesamte Unkosten laut ADAC (Versicherung, Wertverlust usw.)



      1665 km pro Monat * 0,36 € = 599,64= ca. 600€ pro Monat nur (!) für Arbeitswege



      19988 km pro Jahr * 0,36 € = 7195 € pro Jahr nur (!) für Arbeitswege



      ÖPNV-Kosten



      ---------------------



      84 € ABC (Buch-Wannsee) pro Monat, 1008 € pro Jahr für beliebig (!) viele Fahrten mit dem ÖPNV



      ==============



      7195 € pro Jahr Autokosten / 1008 ÖPNV-Kosten pro Jahr = 7,13



      ÖPNV ist 7 fach (!) günstiger und ermöglicht dazu beliebig viele Fahrten in der Freizeit



      Fahrtzeiten für Auto und ÖPNV sind ungefähr gleich lang: 45-60 Minuten

      Zu den Subventionen: Autoverkehr wird ebenfalls subventioniert und das nicht zu knapp. Das kann mensch auch in der TAZ nachlesen. ;-) Sicher, würde der ÖPNV im Kapitalismus bzw. einem Geldwertsystem etwas Kosten. 0 € hieße erst einmal wohl fahrscheinfrei. Finanziert würde er wohl über Steuern. Der Vorteil von Steuern sind, dass Einkommensunterschiede unterschiedlich besteuert und so der ÖPNV etwas gerechter finanziert werden könnte. Alternativ könnte mensch die Einkommen angleichen oder sich grundlegend auf ein alternatives, gerechteres System womöglich ohne Geld einigen ... ;-)

      • @Uranus:

        *Korrektur:



        Für die Strecke Buch-Wannsee braucht es nur Tickets mit der Tarifabdeckung A+B. Die korrekte Rechnung ginge also so:



        ----------------------------------------------------------



        Ticket A+B 761,00 € pro Jahr



        63 € pro Monat



        7195 € pro Jahr Autokosten / 761 € ÖPNV-Kosten pro Jahr = 9,45



        Für Buch-Wannsee ist der ÖPNV 9,45 (!!!) fach günstiger.



        Will mensch ein Auto/ÖPNV/Streckenrechenbeispiel zu 1008 € pro Jahr für die A+B+C Tarifbereiche haben, könnte mensch bspw. die Strecke Bernau-Wannsee nehmen. Das wären allerdings 11 km pro Strecke mehr, folglich 25774 km pro Jahr und für den Polo bei 0,36 € pro km Kosten von 9276,64 €. Der ÖPNV mit den 1008 € ist dann noch mal günstiger nämlich um das 9,2 fache (!) und ermöglicht dazu beliebig viele Fahrten in der Freizeit.



        Wohlgemerkt sind das Beispiele für einen Neuwagen allerdings für einen Kleinwagen. Bei einem Gebrauchtwagen oder einem größeren Auto würde das Ergebnis entsprechend abweichen.

      • @Uranus:

        In Ihrem Fall würde ich sofort den ÖV nehmen. Da ist er ja offensichtlich konkurrenzfähig.

        • @Luftfahrer:

          Nicht wahr!? Wenn auch die olle DB bzw. noch dessen Tochterunternehmen, die S-Bahn, mit kreativen Fahrservice involviert wäre ;-) Bezüglich der S-Bahn gibt es aktuell Überlegungen. Ich kann mir vorstellen, dass die im Rahmen der BVG und mit mehr öffentlichen Geldern besser funktionieren würde.

      • @Uranus:

        Jahaaa, das Auto wird subventioniert. Weiß jetzt aber nicht, ob der Autokauf künstlich 20% billiger gemacht wird, oder ob irgendwelche Steuern (KfZ, Mineralöl) vom Bund heruntergedrückt werden, um das Autofahren zu animieren. Aber das blendet der Autofahrer sowieso alles aus. Dafür ist er, gerade der Deutsche, zu stark aufs Auto sozialisiert (und in manchen Fällen leider drauf angewiesen).

        Du wirst aber lachen: Selbst mit deinen Rechenbeispielen geht der deutsche Autofahrer oft davon aus, dass Auto billiger ist, als U-Bahn, S-Bahn, Tram und Bus. Oder er will sich irgendeinen Luxus gönnen, der schädlich für seine Mitmenschen ist.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Ajo, irgendwie werden sich Autofahrer*innen das schon zurechtlegen, wenn auch nicht vernünftig und vorausschauend (Klimaentwicklung blablubb - Sie wissen schon). ;-) In obigem Beispiel sind ja nur die Arbeitswege inbegriffen. Freizeit- und Reproduktionswege (Einkaufen u.ä. wofür es ja meist auch verwendet wird) machen das Auto ja noch mal teurer. Naja, jüngere Menschen haben zum Glück häufiger nicht mehr so den Hang zum (eigenen) Auto. Wenn es insgesamt gesehen jedoch noch zu hoch im Kurs steht. Deswegen braucht es da noch viiiiiel mehr Sand im Getriebe ... ;-)

        • @Troll Eulenspiegel:

          Ich widerspreche ;). Mit Hinweis auf einen vorhandenen Beitrag von mir weiter unten, in dem mit Quellen die Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt werden. Ohne die Autofahrer wäre der ÖV deutlich teurer. Und die Autofahrer in meinem Bekanntenkreis (inklusive mir) sind sich durchaus bewusst, dass das private Blech deutlich teurer als das öffentliche Blech ist. Nur braucht es mit dem ÖV so lange, dass kaum noch Zeit für andere Dinge bleibt und ist damit Stand jetzt unbrauchbar.

          • @Luftfahrer:

            Gut, ich habe gelesen, 1.5h mehr Zeit würde die Benutzung des ÖPNVs veranschlagen, weiter unten. Könnte bedeuten, dass es viele Verpflichtungen gibt, die nachgegangen werden müssen, und dass der Zeitplan so straff ist, dass 1,5h mehr der Umwelt und der Gesundheit der Menschen vorgezogen werden. Gut, ich hätte ja die Zeit.

            Aber ich denke mal, die Autolobby greift auch ins Geschehen um die Infrastruktur ein, oder freut sich wie ein kleines Kind, wenn es Situationen gibt, die ein Auto erfordern. Ob man jetzt einen weiteren "Straßenbahnskandal" aufdecken kann, wie in den USA, ist fraglich, aber wenn man bedenkt, dass es früher sogar auf dem Land Schichtbusse gegeben hat, die einem zu den Arbeitsstätten und zurück nach Hause gebracht haben, aber irgendwann "zusammengestrichen" wurden, dann ist es schon erfreulich für die Autobauer, wenn stattdessen ihre Produkte verwendet werden, auf Kosten von Mensch und Umwelt.

            Denen wird es bestimmt auch gelegen kommen, wenn die Quadratmeter-Preise von Wohnungen höher liegen, wenn ein Bahnhof in der Nähe ist. Weil dann zieht man lieber in ein anderes Dorf und benutzt stattdessen das Auto.

            Lange Rede, kurzer Sinn: Auto schadet trotzdem. Auch wenn man gezwungen oder darauf angewiesen ist.

            • @Troll Eulenspiegel:

              ... mensch munkelt, dass es auch heute auf dem Land so etwas wie Schulbusse geben soll. Bloß viele der erwachsenen Arbeitenden meinen da rausgewachsen zu sein und fahren trotzig Auto, schimpfen über die Spritpreise, dann über den Stau, da ja komischerweise viele doch gleichzeitig zur Arbeit müssen ... ;-)

              • @Uranus:

                Dummerweise sind diese Schulbusse randvoll, fahren gewaltige Umwege (weil sie alles abklappern) und nicht in die Industriegebiete. Dazu nur einmal am Tag hin und einmal am Tag zurück. Wenn Arbeitsbeginn und -Ende nicht zusammenpassen. Und auf dem richtigen Land gibt es nicht mal zur HVZ Stau.

                • @Luftfahrer:

                  Evtl. missverständlich formuliert. Ich meinte, dass als Hinweis und Erinnerung, dass viele Arbeitende ja mal selbst Bus mitgefahren sind und Kinder und Jugendliche es jetzt auch noch tun. Insofern ist Bus eine Option. Die Menschen auf dem Land müssten sich für den Ausbau des ÖPNV allerdings einsetzen, wenn das aktuelle Angebot kaum auf sie zugeschnitten ist.

  • "Die Reichen" mit über 2.500 Euro Netto-Einkommen werden sich immer, soweit sie in diesem Land keine Kinder haben, irgendetwas mehr leisten können. Zur Not eben auch den Wegfall der Pendlerpauschale oder die Privatnutzung des Dienstwagens.

    Letzteres ist übrigens kein Privileg, sondern vielmehr die Besteuerung eines "geldwerten Vorteils", der nicht geleugnet werden kann.

    Dass Parken in München in den letzten 20 Jahren nicht teurer geworden wäre, halte ich für ein Gerücht.

  • "Dienstwagen teurer, Bus billiger"

    Also noch ein Grund, warm ÖPNV jährlich eine Preiserhöhung bekommt: Weil die Dienstwagen erst teurer werden müssen, damit Busse billiger werden?

    • @Rudolf Fissner:

      "Bus billiger" - Man kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören! - Wann wird da endlich geliefert?

      Seit bald Jahrzehnten haben wir rot-rot-grün regierte Städte, Großstädte und Bundesländer.

      "ÖPNV billiger!" ist zu einem abgedroschenen Wahlkampfslogan verkommen, der selbst dann nicht umgesetzt wird, wenn die Parteien, die jedes Jahr damit auf die Wahl gehen, sichere Mehrheiten haben. Heraus kamen immer nur Fahrpreiserhöhungen.

  • "Wer ein niedriges Einkommen hat, bekommt kaum etwas bei der Steuererklärung zurück und geht bei der Entfernungspauschale eher leer aus."



    Die Ursache liegt hier einzig und allein in der geringen Besteuerung von niedrigen Einkommen. Das ist doch gesellschaftlich POSITIV zu sehen!



    Ich würde auch gerne auf die Entfernungspauschale im Tausch für Steuerfreiheit verzichten.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Der geldwerte Vorteil von Dienstwägen wird jetzt schon versteuert.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    "Im Schnitt ist demnach jede und jeder Deutsche am Tag 38 Kilometer unterwegs. Doch das Einkommen macht einen Unterschied, bei den Reicheren sind es 50 Kilometer. Und: Das Gros der Haushalte in den oberen Einkommensklassen (2.500 Euro netto pro Person und mehr) hat zwei oder mehr Pkws, von jenen in den untersten Einkommensklassen besitzen hingegen mehr als 40 Prozent gar kein Auto."

    Aha, vielleicht fahren aber auch die, die mehr verdienen, einfach häufiger bzw längere Strecken zu ihren Arbeitsstellen? Die höheren Arbeitslosenzahlen in den Städten im Vergleich zum Land spielen da sicher auch hinein.

    Aus den mit Kosten verbundenen ein/zwei Autos im Haushalt, die man oft zwingend braucht, um zur Arbeit zu gelangen, ein unanständigs Privileg der "Reichen" (Reichtum beginnt scheinbar schon bei 2500 netto) abzuleiten, ist schon ein verquerer Gedanke.

    • 0G
      02881 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      "Aha, vielleicht fahren aber auch die, die mehr verdienen, einfach häufiger bzw längere Strecken zu ihren Arbeitsstellen?"

      Na ja, ich kenne mies bezahlte Kräfte in der Pflege die fahren jeden Tag 50 -60 km (hin + zurück) zur Arbeit. Einfach weil die Familie auf dem Land wohnt...

      Aber das die sogennannten "Mehrleister" gerne und viel Auto fahren ist mir schon lange klar. Nur so kommt man auf Arbeitszeiten von angeblich 70-80 Stunden wöchentlich. Das durch die Gegend kutschieren wird da großzügig mit reingerechnet. Ein Luxus den sich der obengenannte Pfleger natürlich nicht erlauben darf.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Keiner in diesem Land braucht zwingend ein Auto um in die Arbeit zu kommen.



      Das mag in Südamerika in der Pampas so sein oder in Sibirien, aber in diesem Land ist das Auto ein netter Luxus.

      • @Oliver Lange:

        Da muss ich widersprechen, ich bin ein konkretes Gegenbeispiel. Mit dem ÖV brauche ich täglich mindestens 1,5h länger als mit dem Auto. Wenn ich alle Wege berücksichtige, die ich unter der Woche zurücklege, bin ich bei 20h/Woche zusätzliche Fahrtzeit. Und das sind schon Großstadtverhältnisse, vom Land fange ich gar nicht erst an.

  • Ganz nüchtern betrachtet ist das Auto für mich ein wichtiges Element meiner persönlichen Freiheit. Gegen das Auto zu sein mag einfach und en Vogue zu sein, ist aber nicht wirklich zielführend und lässt Viele vor den bezeichneten Wunschträumen eines OPNV bis vor die eigene Haustür außen vor.

    • 0G
      05838 (Profil gelöscht)
      @Flocke:

      Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit mit ÖPNV nicht viermal so lange brauchen würde und nicht viermal so viele Erkältungen hätte, dann wäre das eine Alternative zum für mich sechsmal so teuren Auto in die Arbeit.

    • @Flocke:

      Sie kennen das Prinzip? Die eigene Freiheit endet da, wo die der Anderen beginnt. Warum sollen Andere Ihr Auto-Hobby finanzieren? Was ist mit CO2 Emissionen? Was ist mit den tatsächlichen Kosten des Autoverkehrs? Was ist mit Klimaerhitzung? Was ist mit dem Massensterben der Tiere?

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Innerorts ist pro gefahren Kilometer die CO 2 Belastung um 70% höher als auf der Autobahn, weil auf rote Ampeln gesteuert wird.

      • @Uranus:

        Alles richtig, darüber kann man in den Diskurs treten und Lösungen erarbeiten die ALLE Beteiligten mitnehmen. Problem ist nur, dass Diskurs zu diesem Thema kein Diskurs sondern nur noch ein lautes Ausrufen von Parolen ist, ohne dem Gegenueber zuhören und seine Argumente hören zu wollen. Das ist nach meinem Verständnis einseitig, intolerant und undemokratisch.

        • @Flocke:

          Die Schärfe im Diskurs würde ich mir u.a. daraus herleiten, dass zum einen die Menschen in der Summe und das Gro der Politiker*innen sehentlich und wissentlich aktiv am Status Quo festhalten, der die Existenz von Mensch und Tier gefährdet und zum anderen, dass es keine Zeit zu verlieren gibt und schnell radikale Maßnahmen ergriffen werden müsssen. Allerdings geht es auch hier in den Kommentarspalten oft darüber, warum eine Autoreduzierung nicht funktionierte. Da sind die Autofürsprecher*innen recht laut. Wo aber sind deren Lösungen, die Klima-/Umwelt-/Existenz-Problematiken in deren Tiefe berücksichtigen? Wobei Sie hier konkret nicht einmal Details/Schwierigkeiten auf dem Land anführen, sondern von "persönlicher Freiheit" sprechen. Das klingt eher nach einem Luxusproblem und erscheint mir gegenüber dem Argument der Existenzerhaltung lächerlich und absurd.

          • @Uranus:

            Lösungsansätze gibt es einige. Against vorne für mich das Projekt Desertec mit der umweltfreundlichen Produktion von Energie (e Fuels) und Wasserstoff, weitere Dezentralisierung der Energieversorgung mit Photovoltaik und damit Vor-Ort Strom für Heizung, Klimatisierung und e Mobilität. Ich weiß dass das nicht in die “Verbotslogik” passt, die hierzu aus linken und grünen Kreisen so gerne propagiert wird. Im Gegenteil bin ich aber davon überzeugt, dass wir als Menschheit mit Intelligenz und Technologie auch die anstehenden Klimafragen lösen werden. Die konsequente Umsetzung der o.a. Projekte wäre ein guter Schritt dahin.

            • @Flocke:

              Wie realisitsch ist die Umsetzung ihrer Vorschläge? Desertec wurde, meine ich, zwischenzeitlich verworfen. Der Bau insbesondere die Leitungen zu den Verbraucher*innen nach Deutschland sind offenbar nicht zeitnah realisierbar.



              Aktuell heißt es aus konservativeren Kreisen, dass es angeblich Gas-/Atom für die Erzeugung von Strom für einen Übergang zu regenerativen Energien bräuchte. Dann heißt es von konservativer Seite, dass sparsamere Autos bzw. E-Autos Lösungen darstellten, wobei wenn überhaupt E-Autos Sinn machten. Damit kämen also neue Stromverbraucher dazu. Wie aber wird derzeit die Energiewende angegangen? Da wird sich kräftig in die eigene Tasche gelogen. Wie auch immer - E-Autos bedeutet Neuanschaffungen. Derzeit gibt es 50 Millionen Autos in Deutschland. Weltweit sind es zig Millionen. Diese sollen alle abgewrackt und durch neue ersetzt werden? Was ist mit dem Ressourcen- und Energieaufwand für die Neuproduktion? Was ist mit den jetzt bereits hohen Aufwand für Autoverkehr? Siehe auch hier:



              taz.de/Subventione...ndustrie/!5684798/



              Wie gehen Autos und Klimaziele zusammen? Beziehen Sie ein, dass jetzt schnell und radikal gehandelt werden muss?

              • @Uranus:

                Realisierbar ist vieles, auch kurzfristig, es muss nur gewollt sein. Desertec läuft nicht im ursprünglichen Rahmen, hat aber kleinere und sehr interessante Nachfolgeprojekte nach sich gezogen. Analog zur Entwicklung und den enormen Fortschritten in der Medizin der letzten 20 Jahre ist technisch sehr viel möglich. Man muss man nur den Schalter im Kopf umlegen und das Potential der unglaublichen Energiemengen der Sonne in geeignete Energieträger übersetzen. Technik (z.B. power to liquid der AVL List in Graz). und riesige nutzlose Wüsten gibt es ist an vielen Orten der Welt. Darüber hinaus können auch ärmere Wüstenlaender als Energie Produzenten weitere Einnahmen zum Wohl ihrer Bewohner generieren. Vor dem Hintergrund ist das Abwracken von Autos gut vermittelbar und vor allem mit regenerierbaren Energien zu bewältigen. Das ist meine Sicht der Dinge im Hinblick auf das Machbare und nicht immer mit dem Blick was alles nicht geht.

                • @Flocke:

                  Es braucht kein Desertec. Wenn auf jedes Dach eine Solaranlage gebaut werden würde, ergäbe das schon mal viel Strom. Dann noch Windenergieanlagen bauen ... Volker Quaschnig, Ingenieurwissenschaftler und Professor für Regenerative Energiesysteme, Mitbegründer von Science for Future, schlägt bspw. vor, bisherige für Lieferprobleme gebaute Gasspeicher als Energiespeicher zu nutzen. Hier gibt es ein interessantes Interview mit ihm:



                  www.youtube.com/watch?v=z3EoCKgzLo4



                  Dort äußert er sich auch zu Desertec und macht Vorschläge zur Umsetzung der Energiewende.



                  Inwiefern wäre ein Abwracken für neue Autos vermittelbar? Warum nennen Sie nicht ÖPNV und Fahrrad als Alternativen? Nochmal:



                  Wie gehen Autos und Klimaziele zusammen? Beziehen Sie ein, dass jetzt schnell und radikal gehandelt werden muss?

                  • @Uranus:

                    Anmerkung: Volker Quaschnig äußert sich KRITISCH zu Desertec. Er bezeichnet es u.a. als Feigenblatt für das reiche Europa, dass so für eine Weile zeigen konnte, dass es große Pläne zur Energiewände gehabt hätte, hinter deren Umsetzung aber letztlich kein ernsthafter Willen bestand ...

                  • @Uranus:

                    Zu ihrer letzten Frage. In 2 Jahren wäre das für mich und meine Familie zu schaffen mehr Strom selber zu produzieren Und per e Auto damit energieneutraler zu werden. Reichweite langt in 90% der Fälle, den Rest (Urlaub) machen wir per carsharing

                  • @Uranus:

                    Super, wir nähern uns an! Genau das mache ich hier im privaten mit Photovoltaik am Dach und Energie Speicher. ÖPNV und Fahrrad sind Teile des Verkehrs aber eben nicht alles. Das Auto hat schon viele Vorteile, die ich nicht über Bord werfen möchte. Technologischer Wandel klares ja, Abschaffen nein.

                    • @Flocke:

                      Super, dass Sie Photovoltaik auf Ihrem Dach installiert haben!



                      Das Auto hat so lange Vorteile, wie ihm die Dominanz eingeräumt und finanziert wird. Wird es aus guten Gründen aus Städten zurückgedrängt und gibt es stattdessen ein dichtes Haltestellen, Verbindungsnetz und gute Fahrradinfrastruktur, sieht es anders aus.



                      An sich sehe ich schon die Vorteile des Autos (Illusion eines kleinen Privatraumes, Witterungsschutz, Transportkapazität (hat ein Lastenrad auch ;-)), direkte Verfügbarkeit, individueller Fahrtweg (hat Fahrrad auch ;-)) usw.). Denen Gegenüber stehen aber die gravierenden Nachteile wie Umweltschädigungen, CO2-Emissionen und die hohen Kosten - und das in Zeiten der Klimaerhitzung. Die Nachteile überwiegen hier doch massiv, finde ich. Sie wollen auf E-Autos hinaus - was ist denn mit dem Energie-, Ressourcenverbrauch (E-Autos wiegen mindestens 1,5 Tonnen und benötigen ein Vielfaches an Rohstoffen) und Emissionen für die Herstellung und Unterhalt (einschließlich der Akkus)? E-Autos sind teuer - was ist mit der Mobilität der ärmeren Leute, die sich E-Autos also nicht leisten können?

                      • @Uranus:

                        Wie oben angemerkt. Die Sonne brennt jeden Tag auf die Erde und liefert Unmengen ungenutzter Energie, die es nur umzuwandeln gilt. Damit rückt auch dann das Thema der CO2 Last der Industrie in den Hintergrund. Akkus der e Autos scheinen sehr lange funktional zu bleiben, so dass auch hier der Ressourceneinsatz in einem guten Verhältnis steht. Wer sich kein Auto leisten will oder kann , kann sich wie heute schon per carsharing oder auf dem Gebraucht Markt versorgen.

  • Die Pendlerpauschale war schon immer ungerecht.



    Wenn frau / man außerhalb der Stadt wohnt wird gewöhnlich viel weniger Miete oder Grundstückspreise gezahlt. Dafür hat sie / er dann mehr Fahrtkosten. Das gleicht sich doch eh schon aus.



    In der Stadt am Arbeitsplatz zu wohnen ist teurer, dafür sind die Fahrkosten günstiger. Also was soll die Pendlerpauschale.



    Die Pendlerpauschale sollte in einen Ökozuschuß verwandelt werden. Wer umweltfreundlich zur Arbeit fährt wird belohnt. Stattdessen bekommen auch SUV- Fahrer, die billig auf dem Land wohnen die Pendlerpauschale. Das ist doch völlig absurd.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Traverso:

      Ja, vorsicht mit dem, was/wie man argumentiert!

      Was geschieht, wenn noch mehr Landvolk in die Städte drängt? Die Mieten steigen noch schneller! Also subventioniert, so könnte man sagen, die Pendlerpauschale als Stadtfernhalteanreiz die Mieten der Großstädter, die sich zudem ein teures Auto sparen können, weil der ÖPNV gut ist.

    • @Traverso:

      Wenn jemand ausserhalb wohnt und pendelt kann das auch sehr gut daran liegen, dass es vor Ort keine Arbeitsplätze (mehr) gibt und ein Verkauf/Umzug vollkommen unwirtschaftlich/unrealistisch ist.

      Und wenn Pendler angeblich dank niedriger Mieten/Grundstückspreise profitieren, warum denn dann ein "Ökozuschuss"?

      Ein Ökozuschuss nützt im Übrigen gar nix, wenn es keine Verkehrsmittel gibt, mit denen das Pendeln umweltfreundlich möglich ist. Busse, die zweimal am Tag und auf Umwegen fahren, so dass sie ein mehrfaches der Zeit benötigen oder Bahnen, die nur alle paar Stunden im Dorf halten sind nicht geeignet, Bewohner strukturschwacher Regionen aus dem Auto zu holen.

      • @flip flop:

        Das wären doch allerdings Argumente für einen Ausbau des ÖPNV und weniger eines gegen eine Verteuerung des Autoverkehrs. Wenn es einen guten ÖPNV gib, dann gibt es damit doch eine gute Alternative für das Auto. ÖPNV ist ja jetzt bereits günstiger als das Auto. Eine Verteuerung des Autos würde noch stärker für die Nutzung des ÖPNV motivieren. Veränderungen wie eine ökologische Verkehrswende müssen angesichts voranschreitenden Klimaerhitzung und Massensterben von Tieren beschleunigt werden, will mensch das schlimmste verhindern.

        • @Uranus:

          Natürlich wäre es das.



          Aber das war ja nicht Traversos Thema.

          Im Übrigen muss dann ebem allgemein auhc akzeptiert werden, dass ÖPNV Daseinsvorsorge und damit ein Zuschussgeschäft ist -- je bürgerfreundlicher desto mehr.

          Und es muss ausgebaut werden -- von Bushaltestellen, Busspuren bis zu neuen/reanimierten Bahngleisen.

          Das führt dann aber direkt in die bekannte "Finde ich super, aber nicht vor meiner Tür"-Problematik ...

          • @flip flop:

            Ich dachte, ich erwähne das vorsichtshalber mal ;-)



            Schließe mich da an und würde noch eine realpolitische Forderung hinzufügen, nämlich dass der ÖPNV fahrscheinlos zugänglich gemacht werden sollte. Dann wäre er einfach für alle zugänglich und würde von mehr Menschen genutzt werden. Das wäre eine gute sozialökologische Lösung.

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          ÖPNV wird dann ökologisch und ökonomisch sinnvoll, wenn sie eine kritische Masse an potentiellen Benutzern für eine Strecke haben. Daran scheitert in der Fläche, was in Städten und Ballungsräumen gut funktioniert. Das können sie auch nicht durch höhere Preise fürs Autofahren hinbiegen. Es sind einfach zuwenig Menschen mit gleichen Wegen zu gleichen Zeiten. Da kriegen sie nie einen Bus halbwegs voll. D. h. Man fährt entweder ein viel zu großes Gefährt leer durch die Gegend, oder man nimmt kleinere Fahrzeuge. Dann sind sie praktisch wieder beim Autoverkehr.

          • @80576 (Profil gelöscht):

            "Gut funktioniert" es nur für jene, die an den Endhaltestellen im morgendlichen Berufsverkehr noch einen Sitzplatz finden. Halb volle Buse werden Sie da nur selten finden.

            Soll heißen: auch in den Städten ist noch viel Musik drin. Mehr werden auch dort nich durch teurere Autos geschaffen.

          • @80576 (Profil gelöscht):

            Sicher gibt es Flexibilisierung von Arbeit. Schichtarbeitende werden es schwerer haben. Dennoch sind Hauptarbeits- und damit Fahrtzeiten weitverbreitet. Deswegen heißt es auch Rushhour, zu der es immer zu Staus kommt. Arbeitsplätze bestehen meist in größeren Orten. Zu diesen gibt es bereits jetzt Verbindungen. Diese müssten erweitert und an den Bedarf angepasst werden bspw. mehr Verbindungen in Stoßzeiten, Expresslinien.



            Selbst auf dem Land ist da also etwas machbar. An sich geht es darum, nach Lösungen zu schauen, nicht danach, warum dies oder das nicht ginge. ÖPNV-Ausbau usw. ist keine neue Idee. Schulbusse gibt es doch auch bereits lange. Und doch gibt es neue Möglichkeiten durch Digitalisierung wie Bus on demand.

          • @80576 (Profil gelöscht):

            Schon in Großstädten kann der ÖV vorne und hinten nicht alles abdecken. Ich wohne am Rande einer Großstadt, mein Arbeitsplatz ist am Rande einer anderen Großstadt. Mit dem Auto fahre ich direkt Ortsrand-Ortsrand. Mit dem ÖV fahre ich Ortsrand-Stadtmitte-Stadtmitte-Ortsrand. Macht einen Umweg von 1,5h/Tag im Vergleich zum Auto. Zudem gehen wir gerne Freunde besuchen, auch mehrmals die Woche. Diese leben ebenfalls in der Regel am Ortsrand oder in den Dörfern um die Großstadt, sodass sich in der Summe auf 20h/Woche zusätzlich unterwegs komme, sofern ich aufs Auto verzichte (mit anderen Problemen fange ich gar nicht erst an). Nur damit wir uns richtig verstehen: wenn ich mit anderen Verkehrsmitteln mein Ziel in vergleichbarer Zeit zu vergleichbarem Preis bei tolerierbarem Komfort (also keine stoffbespannten Plastikstühle im Bus und Foltersitze in der Bahn) erreiche, steige ich sofort um. Aber einfach das Auto teurer machen, bis genug es sich nicht mehr leisten können, sehe ich nicht ein. Genauso wie Geisterbusse und -Bahnen, die dann alibimäßig leer durch die Gegend fahren, weil sie dem Bedarf nicht gerecht werden.

            • 8G
              80576 (Profil gelöscht)
              @Luftfahrer:

              Meine Worte! Sehe ich genauso. Ich bin 14 Jahre ausschließlich ÖPNV gefahren und würde es auch weiterhin tun. Es gibt aber Konstellationen, da funktioniert es nicht.

            • @Luftfahrer:

              # ÖPNV ist jetzt bereits günstiger als das Auto.



              # Für den ÖPNV spricht, dass Sie nicht durch das Autofahren gestresst sind. Sie können entspannt mitfahren, dösen, lesen, arbeiten ...



              # Für das Fahrrad spricht, dass mensch sich sportlich an der (hoffentlich bald besseren) Luft betätigen kann. Was im durschnittlich bewegungsarmen Alltag sehr von Vorteil ist.



              # Diese Optionen kann mensch mixen. Bspw. mit dem Fahrrad zur Haltestelle. Oder sich womöglich ein Leihrrad vor Ort holen. Beide Optionen haben den Vorteil den Alltag zu entschleunigen.



              Sehen Sie eigentlich ein, dass der Verkehr rund ein Viertel der Emissionen verursacht, dass massive negative Folgen durch Klimaerhitzung entstehen und es bereits jetzige Generationen schwerer haben werden, wenn nicht jetzt radikal Maßnahmen ergriffen werden? Was erzählen Sie eigentlich den Kindern, sei es den eigenen oder denen von Verwandten und Freund*innen?

              • @Uranus:

                "# ÖPNV ist jetzt bereits günstiger als das Auto."



                Dank der Quersubventionen ist das korrekt.



                "# Für den ÖPNV spricht, dass Sie nicht durch das Autofahren gestresst sind. Sie können entspannt mitfahren, dösen, lesen, arbeiten ..."



                Nicht wenn man mehrfach umsteigen muss und zeitweise 1/3 ausfällt und 1/3 mindestens 30min verspätet ist (habe damals akribisch Pünktlichkeitsstatistik geführt). Da ist defensives, entspanntes Autofahren angenehmer.



                "# Für das Fahrrad spricht, dass mensch sich sportlich an der (hoffentlich bald besseren) Luft betätigen kann. Was im durschnittlich bewegungsarmen Alltag sehr von Vorteil ist."



                Die 80km hin und zurück zur Arbeit ist mit dem Fahrrad einfach zu weit. Und der ÖV momentan zeitlich keine Option.



                Wie geschrieben: ich hänge nicht am Auto, aber die Alternativen sind momentan für mich nicht tragbar. Falls die Akkus alltagstauglich werden, kann ich mir ein Elektroauto vorstellen (wenns bezahlbar ist). Und wenn extra wegen mir ein Bus fährt oder Schienen für die Bahn verlegt werden, nehm ich den/die. Ein Gedanke zuletzt: In der definitiv nicht autofreundlichen Schweiz mit einem hervorragenden ÖV, werden trotzdem 2/3 der Wege mit dem PKW zurückgelegt. Das wird schwerlich zu unterbieten sein, von daher müssen Wege gefunden werden, den MIV umweltfreundlicher zu gestalten.

                • @Luftfahrer:

                  Das Auto wird auch subventioniert. Hierzu verlinkte und zitierte ich bereits folgenden TAZ-Artikel:



                  taz.de/Subventione...ndustrie/!5684798/

                  Okay, ich fand Ihren formulierten Anspruch/Mitbedingung "Sitzpolsterungen" zu provokativ/albern. Die Klimafolgen erwähnen Sie gar nicht ...



                  Letztlich sagt Ihre beschriebene Situation doch nur aus, dass jetziger ÖPNV für SIE nicht adequat ist. Das wäre dann ein persönliches Beispiel. Ich bin allerdings auf der gesellschaftlichen Ebene. Wie dem auch sei - sowohl gesellschaftlich gesehen und auf Ihre Situation bezogen würde ein Ausbau von ÖPNV von Vorteil sein. Das kann mensch wunderbar querfinanzieren: Autos teurer, ÖPNV ausbauen und billiger.



                  MIV? Sie meinen Motorisierten Individualverkehr? Nun, dass Auto wird bisher zum einen bequem auf Kosten der Gemeinschaft (Umgefahrene Menschen, Macht durch Schadstoffe und lärm krank, klaut/privatisiert öffentlichen Raum), gemacht. Das ließe sich schnell dadurch ändern, dass dem Auto zugestandenen Nutzungsräume wieder entzogen werden bspw. via autofreie Stadt, Rückbau von Parkplätzen. Der freiwerdende Platz, zuvor quasi privatisiert, kann nun gemeinschaftlich genutzt werden - Spielplatz, Grünflächen, Fahrradwege. Wenn ich mit meinem Auto nicht mehr dahin komme, wohin ich wollte, es nicht abstellen kann, suche ich mir spätestens dann Alternativen. Zum anderen geht es um die Kosten durch die Klimaerhitzung, die weiter ansteigen werden, wenn nicht schnell, radikal gehandelt wird. Wie gesagt - der Verkehr trägt an den Emissionen rund einen Viertel Anteil ...

                  • @Uranus:

                    Ja, die Sitzpolsterungen waren provokant :D. Wenn Sie einmal mit ner Baureihe 422 bis 425 gefahren sind, können Sie hoffentlich nachvollziehen, was ich überspitzt beschrieben habe (Die Kleinwagen der 90er hatten bessere Sitze, von denen bekommt man immerhin keine Rückenschmerzen). Und in dem Artikel geht es um die Subventionen für die Autoindustrie, die auch ich ablehne, nicht ums Autofahren an sich, welches für den Staat eine lukrative Einnahmequelle ist. Womit ich ein Problem habe: wenn Leute, für die der ÖV keine brauchbare Alternative darstellt und der Weg mit dem Fahrrad zu weit oder gefährlich (Glätte, Nässe, ...) ist, die Mobilität derjenigen finanzieren, die das Privileg haben, gute ÖV-Anschlüsse zu haben. Die wird es immer geben, denn irgendjemand wird immer "besonderen" Weg zurücklegen müssen. Und liege es daran, dass in den deutschen Mittelgebirgen so manche Straße so eng und kurvig ist, dass schon zwei Kleinwagen Mühe haben, aneinander vorbeizukommen, sodass ein Bus erst recht nicht durchpasst. Zudem ist dann das Problem, dass der ÖV erst recht auf die Geldquelle Auto angewiesen ist und den Autoverkehr braucht, um zu funktionieren. Also praktisch das heutige System, nur noch extremer. Wo ich ganz bei Ihnen bin: der ÖV könnte einen deutlich größeren Verkehrsanteil abdecken. In Anbetracht der Tatsache, dass er über das doppelte wie der MIV an Steuergeldern bekommt und trotzdem einen so kleinen Verkehrswegeanteil hat, gibt zu denken. Ich wüsste gern, wo die jährlichen 30 Mrd € liegenbleiben, bei den Fahrgästen kommt offensichtlich kaum was davon an.

                    • @Luftfahrer:

                      Mh, wahrscheinlich bin ich mit den noch nicht mitgefahren. Manche Sitze mögen nicht so bequem sein. Bei der BVG/S-Bahn gibt es auch teils nicht so bequeme Sitze. Dramatisch fand ich es bisher allerdings nicht.



                      Okay, vielleicht sind wir uns näher, als ich denke. Also, ich fände es äußerst legitim und unterstützenswert, wenn vom Land Protest kommt, dass sie bezüglich der öffentlichen Mobilitätsversorgung abgehängt werden und entsprechend einen adäquaten ÖPNV einfordern. Schwierig hingegen finde ich hingegen, wenn sich bloß gegen teurere Auto/nutzung eingesetzt würde. Die Autonutzung kann doch teuer sein und muss es auch angesichts der Emissionen und Klimaerhitzung. Es braucht allerdings eine ökologische, günstige Alternative.



                      Schmale Straßen im Mittelgebirge - sind Sie mal in Norwegen Bus gefahren? Die fahren dort auch auf Serpentinenstraßen ins Gebirge, aufsteigender Berg auf rechter Seite, linke Seite steil abfallender Berghang und Fluss. Bei Gegenverkehr muss mal ein Auto warten. Die Leute fahren umsichtig. Kein Problem. Nun, nehme ich nicht an, dass Deutsche ein "kann nicht im Gebirge Auto/Busfahren"-Gendefekt haben ;-)

                      • @Uranus:

                        "sind Sie mal in Norwegen Bus gefahren?"



                        Nein, war noch nie dort. Meine Fernreisen beschränken sich seit Jahren auf Deutschland und seine Nachbarländer. Genau die von Ihnen beschriebenen Straßen meine ich, die gibts auch bei uns. Da gibt es halt Kurvenradien von 10m und darunter. Da fahren zwar nicht viele, aber ein paar schon. Dann einfach zu sagen: Sorry, wir verbieten euch das Auto, aber ein Bus kommt da nicht um die Kurve, wäre schon ziemlich dreist.

                        • @Luftfahrer:

                          Naja, in Norwegen kommt der Bus um die Kurve ;-) Das ist ja mein Einwand. Strecken kann mensch ausbauen oder umplanen, würde ich meinen. Andererseits sind so etwas eben auch die Ausnahmen, würde ich meinen.



                          Nach Norwegen bin ich jedenfalls ab und zu mit Bus und Bahn gereist und vor Ort eben auch teils mit Linienbussen.

  • @BOLZKOPF

    Friedrich Merz? Mit 'ner Friedenstaube drauf? Das will ich sehen!

  • Die Pendlerpauschale sollte generell für alle Verkehrsmittel abgeschafft werden, da es besser ist, wenn man nicht weit von seinem Arbeitsplatz wohnt. Dafür braucht es dann natürlich auch genug Wohnungen, weshalb die Bauvorschriften gewaltig entschlackt werden müssen, damit das Bauen finanziell erträglich wird. Kompensieren ließe sich das mit einer deutlich gesenkten Einkommenssteuer für untere und mittlere Einkommen.



    "Zudem solle es ein Bonus-Malus-System beim Kauf neuer Wagen geben – je klimaschädigender, desto teurer die Zulassung."



    Gibts schon. Nennt sich Kfz-Steuer, Mineralölsteuer, Ökosteuer, neuerdings auch CO2-Steuer und darauf kommt noch die Mehrwertsteuer. Das Teurermachen funktioniert offensichtlich nicht.



    Zuletzt bin ich verwundert, warum der ÖV trotz massiver Quersubventionen von Seiten der Autofahrer zum Einen so teuer und zum Anderen so einen geringen Anteil an den Verkehrswegen hat. Vom finanziellen Verhältnis müsste es da eigentlich 50% sein.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Luftfahrer:

      Bauvorschriften entschlacken also. Wo wolle Sie ansetzen? Sehr teuer wird das Bauen z. B. durch die EnEV Anforderungen. Sollen Neubauten also wieder mehr Energie verbrauchen dürfen? Oder wollen Sie beim Brand- und Lärmschutz in Mehrfamilienhäusern sparen?



      Und wenn dann mal tatsächlich jemand bauen will, dann kommen Aktivisten, denen die Bodenversiegelung nicht passt, oder das Zubauen von Frischluftschneisen. Nachverdichtung ist ein großes Reizwort für die, die schon da sind. Und die Mieten sollen, am Besten gesetzlich bestimmt, so niedrig sein, dass eine Wirtschaftlichkeitsbewertung nur dazu dienen kann, vom Bauen abzulassen.

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Ich habe tatsächlich auch an die EnEV gedacht. Schon eine leichte Reduktion der Anforderungen würde viel Geld einsparen. Wir haben vor kurzem neu gebaut, von daher kenne ich mich da leider etwas aus. Es ist verrückt, dass die Häuser so dicht sein müssen, dass man ohne aktive Belüftung da drin erstickt. Da wird eine dermaßen große technische Komplexität notwendig, dass bildlich geschrieben mir als Luftfahrer schwindlig wird.

    • @Luftfahrer:

      Teuermachen würde schon funktionieren. Allerdings bräuchte es da stärkere Erhöhungen. Die bisherigen Preise bilden aktuell ja nicht einmal die tatsächlichen Kosten wider. Auch die Taz berichtete bereits darüber:



      " Subventionen für die Automobilindustrie: Staatliche Beatmungshilfe



      Mit Milliardenbeträgen sollen die Autobauer wieder fit gemacht werden. Dabei zahlt der Steuerzahler jetzt schon für das Autofahren viel Geld."



      "taz.de/Subventione...ndustrie/!5684798/

    • @Luftfahrer:

      "wenn man nicht weit von seinem Arbeitsplatz wohnt. Dafür braucht es dann natürlich auch genug Wohnungen"

      Oder Arbeitsplätze in der Nähe bestehender Wohnungen?

      In den Ballungszentren neu zu bauen, uum anderswo leerstehen und verfallen zu lassen ist auch keine sinnvolle Lösung -- weder ökonomisch noch ökologisch.

      • @flip flop:

        Das ist auch eine (wohl bessere) Option. Ändert leider nichts daran, dass wir einen Wohnungsmangel haben, auch aufgrund irrsinniger Bauvorschriften. Aber erspart viel Strecke.

        • @Luftfahrer:

          Wir haben Gegenden mit bis zu 15% Wohnungsleerstand. Besonders in Ostdeutschland. Grund: fehlende Arbeitsplätze und Wegzug. Wohin pendeln oder ziehen die Leute hin: in die Boomtown Berlin. Der Wohnungsmangel in Berlin/Großstädte Pendeln. Wohnungsleerstand und Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland sind alles Bilder der gleichen Medaille.

          Bauvorschriften sind sicher nicht der Grund. Die sind eine Konstante in dem Spiel.

    • @Luftfahrer:

      Das mit dem Bauen funktioniert nicht immer.



      Ganz konkret hier in Mainz: seit der Frankfurter Flughafen erweitert wurde und deshalb die Einflugschneisen verlegt, liegen diese jetzt in Mainz nicht mehr über Industrie- und Gewerbegebieten, sonder ausnahmslos über Wohngebieten. Und im Tiefflug über allen Mainzer Krankenhäusern!



      Der Lärm über den Wohngebieten und ihren möglichen Erweiterungsflächen ist dermaßen laut, dass hier jeglicher Wohnbau gesetzlich untersagt ist. Laut Immissionsschutzgesetz.



      Uuuups! Und nun?



      Müssen die Menschen wohl doch einpendeln. Leider.

    • @Luftfahrer:

      Wo erkennen Sie Quersubventionen von Autofahrern zu öffentlichen Verkehrsmitteln?



      Der ÖPNV ist fast überall in kommunaler Hand. Da kommen keine Steuergelder aus Maut etc. an.

      • @Mainzerin:

        Die Regionalisierungsmittel von mittlerweile 9 Mrd € pro Jahr werden vollständig aus der Mineralölsteuer finanziert. Von den restlichen rund 50 Mrd €, die die Autofahrer dem Staat einbringen, landen gerade einmal 37 Mrd € im BMVI. Von diesen werden über 20 Mrd in den Schienenverkehr gesteckt (Vergleich: die Straße bekommt nicht einmal 12 Mrd €). Man vergleiche dieses dann mit dem Verkehrswegeanteil, wenn man Lust dazu hat.



        www.bundeshaushalt...einzelplan/12.html



        de.wikipedia.org/w...nalisierungsgesetz

        • @Luftfahrer:

          Bezogen auf Autos kommen noch mehr Kosten dazu:



          Siehe hier:



          "Für Deutschland sind die direkten Hilfen für die Autokratie gut belegt. Das Umweltbundesamt (UBA) führt regelmäßig Buch über „umweltschädliche Subventionen“. Darin finden sich mit Stand von 2019 die Vergünstigung für Diesel (7,5 Milliarden weniger Steuereinnahmen), die Entfernungspauschale (5,1 Milliarden), die Steuervorteile für Dienstwagen (3,1 Milliarden) und die Förderung von Biokraftstoffen (eine Milliarde). Die Bilanz des UBA: Allein der Bund gibt für die Umweltzerstörung durch das automobile System pro Jahr 16,7 Milliarden Euro aus.

          Dazu kommen die Zahlungen für Bau und Unterhalt der Straßen. Im Bundeshaushalt 2020 hat der Verkehrsminister mehr als 9 Milliarden Euro dafür eingeplant. Aus den Ländern kommen weitere Gelder, allein das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg gibt im laufende Jahr 1 Milliarde für die Auto-Verkehrswege aus."



          taz.de/Subventione...ndustrie/!5684798/



          und hier:



          www.vcd.org/themen...hrheit-im-verkehr/

          Dann kommen noch die Kosten durch CO2-Emissionen dazu. Diese steigen an, je mehr das Klima aufgeheizt wird. Die Folgen wie Dürre, Stürme usw. werden massiv. Besonders dramatisch wird das bezüglich Trinkwasser- und Nahrungsmittelversorgung.

          • @Uranus:

            Für die Abschaffung von Dienstwagenprivilegien bin ich auch.



            "Allein der Bund gibt für die Umweltzerstörung durch das automobile System pro Jahr 16,7 Milliarden Euro aus." + 12 Mrd € für den Straßenunterhalt. Demgegenüber stehen jährliche Einnahmen von ca. 60 Mrd €.

            • @Luftfahrer:

              Ok, notiert. :-) ;-)

  • Die Problematik mit der niedrigeren Steuergutschrift von Schlechtverdienern ließe sich durch Einführung eines pauschalen Steuersatzes leicht bekämpfen. Wenn jedes Einkommen vom ersten Euro an mit 25 oder 30 Prozent besteuert werden würde, wäre die entfernungsabhängige Gutschrift bei jedem gleich.

    • @DiMa:

      ... wenn Sie in Ihrem Vorschlag gleichzeitig die Einkommen gleichhoch gestalten, wäre das eine gerechte Sache, sonst nicht.

    • @DiMa:

      Sie verkennen, dass es da noch staatliche Zwangsabgaben gibt, die in anderen Ländern unter Steuer fallen, in Deutschland aber wohlweislich anders bezeichnet werden, da man sich hier ab einer gewissen Einkommenshöhe davon befreien - und somit die Solidargemeinschaft - verlassen kann: verpflichtende Rentenversicherung, gesetzliche Krankenversicherung und Pflegeversicherung wären da solche Kandidaten. Diese erzeugen erhebliche Abzuge zusätzlich zum angeblich so geringen Steuersatz der unteren Einkommensklassen während sie gar nicht erhoben werden zusätzlich zu den angeblich so hohen Steuersätzen der höheren Einkommen. Und jetzt erzählen Sie mir nicht, die Beiträge zu privaten Krankenkasse wären so hoch - im Vergleich zum Einkommenanteil, den niedrige Einkommen zahlen, sind private Krankenkassen zum Schleuderpreis zu haben UND auch noch mit einer massiv viel besseren Versorgung verbunden.



      Die Bevorzugung von Menschen mit hohem Einkommen geschieht auf vielen Gebieten - und das nicht, weil sie diese höheren Einkommen verdient hätten, weil sie was besseres sind. Schließlich haben wir ja alle gerade mitgekriegt, welche Arbeitsplätze wirklich systemrelevant sind - und wie krass unterbezahlt!

      • @Mainzerin:

        "Und jetzt erzählen Sie mir nicht, die Beiträge zu privaten Krankenkasse wären so hoch..."



        Ich bin mit 1600€/Monat dabei (2 Erwachsene + 2 Kinder). Den Schleuderpreis suche ich noch.



        Und aufgrund des hohen Selbstbehalts war ich die letzten 20 Jahre nicht beim Arzt.

      • @Mainzerin:

        Das einzige was ich offensichtlich verkenne ist ein innerer Zusammenhang zwischen Ihrem Kommentar als Antwort auf den meinigen.

        Und btw. ungeachtet meines persönlichen Einkommens bleibe ich freiwillig gesetzlich verpflichtet.

  • Das Auto Thema ist mehr als reine Umwelt-Diskussion.



    Allein Ökonomie ist ein riesiges Thema... Mir ist egal was reiche Managers oder Lobbyisten sagen..



    Auf andererseits muss jeden bewusst sein, weder Elektroautos noch Wasserstoff Autos werden so viel Ecosystem schaffen, damit die ähnliche Anzahl von Arbeitnehmer*innen deren verdienst kriegen in Zukunft....



    Stellenazahl werden SICHER viel viel weniger sein.

    Ich würde gern wissen welce Ökonomische Pläne NaBu, FFF oder ähnlichen haben...



    Ohne reine ideologiesche Ansichten bitte...

    • @H B:

      Komisch, warum wird die Arbeitsplatzkeule immer nur geschwungen, wenn es sich gegen Umweltschutz und Sozialverträglichkeit geht?



      Es hat sich niemand daran gestört, dass die vielen Arbeitsplätze, die im Bereich Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufgebaut wurden, durch die Bundespolitik zugunsten der 4 großen Energieerzeuger und GEGEN dezentrale ökologische Energie-Lösungen zerstört wurden.



      Es hat sich niemand daran gestört, dass damals noch Bundeskanzler Schröder für seine militärischen Abenteuer im Ausland die Steuern so umverteilt hat, dass der Bund nun wesentlich mehr Steuergelder erhält auf Kosten der Kommunen, die dadurch zum großen Teil pleite gingen. Seither können die Kommunen kaum noch die ihnenen auferlegten Funktionen wahrnehmen wie z.B. erhalt der öffentlichen Infrastruktur, Erhalt und Bau der Gebäude von Schulen und Kindergärten, öffentlicher Verwaltung und öffentlichen Heimen und Krankenhäusern... Haben Sie eine Ahnung, wieviele Arbeitsplätze das bundesweit im Tiefbau, Hochbau etc. gekostet hat? Und nicht zu vergessen die Arbeitsplätze in den Behörden, die als erste zusammengestrichen wurden wie: Sozialarbeit, Jugendarbeit - nur damit man sich wenige Jahre danach anfing über gestiegene Jugendkriminalität zu beschweren, denn die Jugendarbeit und Sozialarbeit war natürlich nur überflüssiger Luxus...



      Rechnen sie diese Arbeitsplätze mal bundesweit flächendeckend zusammen und die Autoindustrie hat jämmerlich wenige Arbeitsplätze!



      Das Schöne: man könnte all diese Arbeitsplätze wieder neu erzeugen, wenn man die Steuer wieder so verteilen würde, dass der Bund weniger zurückhält und die Kommunen wieder vernünftige Anteile der Steuern bekommen würden. Wenn es politisch gewollt wäre.



      Kann man von den C-Parteien und der ursprünglichen Auslöserkoalition rot-grün natürlich nicht erwarten...

  • Wie gesagt: Eher als das Schwarz-Schwatz da irgendwie dran dreht, lassen sich die C-Parteigranden eine Friedenstaube auf die Stirn tätowieren.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Dienstwagenbesteuerung?



    Ja schön, macht es. Das Problem wird dadurch nicht gelöst.

    Gerade machen die Tesla-Autos Furore. Aber die benötigen genauso viel Platz wie Verbrenner und die CO2-Bilanz ist, wenn man den Berichten trauen kann, für die ersten x-tausend Kilometer nicht besser als beim Verbrenner. Also was ist dadurch gewonnen? Gut, bessere Luft in den Städten und mehr Geld im Umlauf und Steigerung des BSP.

    Ich warte immer noch auf die Meldung, dass die Zementwerke ihre CO2-Emissionen deutlich senken. Die haben weltweit einen ordentlichen Anteil an den Treibhausgasen. Die CCS-Brückentechnologie wäre dazu gut geeignet. Aber die vielen Halbwissenden schlagen ja Rabatz. Wir haben das nun seit 10 Jahren verpennt.



    Aber die Uhr tickt und der Permafrost tröpfelt.