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Vor dem Klimastreik„Wir lassen uns nicht spalten“

Luisa Neubauer von Fridays for Future und Nike Mahlhaus von Ende Gelände sprechen über Klimafrust, Radikalität und die Zukunft der Bewegung

Nike Mahlhaus, 26, von Ende Gelände (.) und Luisa Neubauer, 23, von Fridays for Future Foto: Julia Baier
Kersten Augustin
Interview von Kersten Augustin

taz am wochenende: Frau Neubauer, Frau Mahlhaus, was planen Sie am kommenden Wochenende?

Luisa Neubauer: Wir planen Klimastreiks in ganz Deutschland und in vielen Ländern auf der Welt. Wir wollen unsere Entrüstung über das Klimapaket äußern und stellen die Frage, ob die Zeit für diese Regierung abgelaufen ist.

Nike Mahlhaus: Wir gehen in die Tagebaue, an die Orte der Zerstörung. Wir sehen das als gemeinsames Aktionswochenende: Freitags streiken, Samstag blockieren. Wir gehen diesmal in die Lausitz, weil der Kohlekompromiss hier keine Abschaltung bis 2030 vorsieht.

Man könnte denken, das ist eine gute Ausgangslage für Sie: Noch nie waren so viele Menschen für eine andere Klimapolitik auf der Straße, wissenschaftlich ist klar, dass das Klimapaket der Regierung nicht ausreicht, um die Ziele von Paris zu erreichen. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass der Streik nächste Woche kleiner wird.

Neubauer: Es ist eine schwierige Ausgangslage für uns. Wir sprechen ganz bewusst vom Klimaaktionstag, weil wir uns nicht am Streik im September messen lassen müssen. Es war eine andere gesellschaftliche Situation. Viele Menschen sind auf die Straße gegangen in der Erwartung, dass sie gehört werden.

Und sind jetzt frustriert.

Neubauer: Ich glaube trotzdem, dass beide Aktionen groß und schön werden. Aber ich nehme etwas wahr, was ich als kollektive Klimaerschöpfung beschreiben würde. Aber der Fatalismus ist trügerisch, denn es passiert etwas.

Im Interview: Luisa Neubauer

Luisa Neubauer, 23, ist Aktivistin und die bekannteste deutsche Vertreterin von Fridays for Future.

Wo denn?

Neubauer: Unter der Oberfläche. Immer mehr Städte beschließen ambitionierte Programme zum Klimaschutz.

Was tun Sie gegen diese Klimaerschöpfung?

Mahlhaus: Wir haben dieses Jahr extrem viel erreicht. Aber ich stimme Luisa zu, es gibt jetzt diese Erschöpfung bei Fridays for Future. Das ist ganz klassisch, so ein Aktivismus-Burnout. Da sind wir von Ende Gelände etwas weniger anfällig für, weil wir schon ein paar Jahre protestieren, weil wir wissen: Das wird ein langer Kampf. Wenn man sich den Atomausstieg anschaut, 30, 40 Jahre, das ist ein Lebensprogramm.

Neubauer: Ich sehe diese Erschöpfung aber nicht nur in der Bewegung, sondern überall in der Gesellschaft. Ich war gerade im Auswärtigen Amt, bei den Vorbereitungen des Klimagipfels in Madrid, und in jedes Gesicht, in das ich blicke, ob das ein Minister ist oder ein CEO, überall erlebe ich Menschen, die denken: Die Zeit war nie reifer für echte, angemessene Klimapolitik. Und trotzdem wird das nicht im Mindesten aufgenommen.

Im Interview: Nike Mahlhaus

Nike Mahlhaus, 26, ist Sprecherin von Ende Gelände. Um sich vor Strafverfolgung und Hasspost zu schützen, verwendet sie ein Pseudonym.

Spielt neben dem Frust eine Rolle, dass Sie die Protestformen wiederholen, also den Klimastreik und die Besetzung der Kohlegrube?

Mahlhaus: Wir haben deshalb in diesem Jahr zum ersten Mal die Automesse in Frankfurt blockiert und den Flughafen in Berlin. Das ist dasselbe Ziel, dieselben Methoden.

Aber die großen Proteste bleiben gleich. Braucht es nicht neue Bilder?

Mahlhaus: Wir führen natürlich diese Debatten, aber unser Fokus auf die Braunkohle ist richtig, weil sie alles verdeutlicht: Ein Drittel der Emissionen Deutschlands kommen aus der Kohle. Solange das so ist, machen wir auch weiter.

Nike Mahlhaus: „Wir wollen nicht immer nur Symptome bekämpfen, wir müssen nicht noch veganer werden“ Foto: Julia Baier

Ich würde gern über die Unterschiede zwischen Ihnen sprechen. Ende Gelände versteht sich als antikapitalistisch. Bei Fridays for Future ist das Ziel klar, die Klimaziele von Paris, aber nicht der Weg dorthin. Frau Neubauer, ist das eine Stärke oder ein Problem?

Neubauer (überlegt lange): Beides, aber mehr eine Stärke. Wir sind unserem Ziel treu, aber lassen den Raum für die Diskussion offen, wie das Ziel zu erreichen ist. Wir sind einladend für Menschen, die sich bisher nicht mit den großen Fragen beschäftigt haben. Aber langfristig ist uns bewusst, dass wir uns bei der Frage nach Klimagerechtigkeit auch mit dem Kapitalismus, mit Konzernmacht und Regulierung beschäftigen müssen.

Mit der Gefahr, dass Sie damit Menschen verlieren.

Neubauer: Ich glaube, der Effekt ist andersrum. Menschen, die sich mit der Klimafrage beschäftigen, stellen irgendwann auch die kapitalistische Wirtschaftsweise infrage. Aber das stellen wir hinten an. Wir orientieren uns an kurzen Zeiträumen. Wir denken in Halbjahren, an die nächsten Sommerferien. Ich dachte, wir streiken drei Monate.

Wenn ich das richtig verstehe, ist das aktuell eine Art Arbeitsteilung. Es braucht die Klima­streiks als Einstiegsdroge, aber auch Formen des zivilen Ungehorsams. Aber gibt es nicht einen Punkt, an dem das nicht zusammenpasst? Aktivisten von Ende Gelände werden auf Schadenersatz verklagt, Sie, Frau Neubauer, sprechen im Auswärtigen Amt.

Neubauer: Das ist kein Widerspruch, ich saß da auf einem Podium mit einem Klimawissenschaftler. Ich konnte da vor Menschen, die seit 20 Jahren für Deutschland zur COP fahren, infrage stellen, was sie da tun. Irgendjemand muss das in diesen Räumen aussprechen, da haben wir andere Zugänge als Ende Gelände.

Mahlhaus: Wir haben uns gegenseitig befruchtet. Als Ende Januar der Kohlekompromiss kam, war das für uns ein Schock. Wir hatten auf die Umweltverbände gehofft und gedacht, das gesellschaftliche Klima lässt es nicht zu, dass die so was beschließen. Das war der Moment, den ihr bei FFF nach dem 20. September hattet. Da war es gut, dass ihr da wart und weiter gestreikt habt. Im Juni gab es noch Berührungsängste, da dachten manche noch, wir von Ende Gelände seien zu radikal. Aber das ist jetzt anders.

Woran merken Sie das?

Was passiert am kommenden Wochenende?

Fridays for Future

Am kommenden Freitag findet der nächste große Klimastreik statt. In Deutschland wird an über 400 Orten demonstriert. Beim Klimastreik im September demonstrierten in Deutschland laut den Organisatoren 1,4 Mil­lionen Menschen, weltweit 4 Millionen.

Ende Gelände

Das Bündnis Ende Gelände ruft für nächsten Samstag dazu auf, den Braunkohletagebau in der Lausitz zu blockieren. Die Aktion findet seit 2015 statt. Im Juni beteiligten sich im rheinischen Revier etwa 6.000 Menschen an den Blockaden.

Und die taz?

Die Erderwärmung bedroht uns alle. Die taz berichtet deshalb künftig noch intensiver über die Klimakrise: von den weltweiten Streiks, den Aktionen von Ende Gelände in der Lausitz und von der UN-Klimakonferenz.

Mahlhaus: Wir haben in der Lausitz das erste Mal die Anti-Kohle-Kidz dabei, da kommen viele Leute von Fridays for Future, die sagen: Wir haben die Schnauze voll. Wir demonstrieren seit einem Jahr, und die Regierung ignoriert uns. Deswegen müssen wir jetzt radikaler werden.

Was verstehen Sie unter radikal?

Mahlhaus: Wir wollen nicht immer nur Symptome bekämpfen. Warum denken denn so viele Leute, wir schaffen es nicht? Es liegt nicht daran, dass wir uns nicht genug anstrengen. Wir müssen nicht noch veganer werden oder Wattepads benutzen, die man wiederverwenden kann. Es gibt Gründe für die Klimakrise: Ein Kapitalismus, der auf fossilen Energien und auf Ausbeutung aufbaut – von Frauen, von Natur, von Menschen, des globalen Südens. Kapitalismus gab es nicht schon immer, und genauso kann er auch enden.

Neubauer: Ich werde gerade 15-mal am Tag gefragt, ob wir jetzt radikaler werden. Und dann blitzen die Augen, weil die Fragenden hoffen, dass wir jetzt Gewalt ankündigen, weil Menschen Radikalität mit Gewaltbereitschaft gleichsetzen. FFF steht für gewaltfreien Protest. Radikalität bedeutet für mich: Kompromisslosigkeit in der Verhandlung eines Emissionsbudgets, das nicht zur Verhandlung steht.

Was meinen Sie damit?

Neubauer: Bei anderen Themen wird gern verhandelt, bei so­zia­ler Ungerechtigkeit heißt es, ein bisschen Ungerechtigkeit ist doch okay. Bei der Klimafrage lösen wir uns von dem 1,5-Grad-Ziel, und es wird so getan, als wären 2 Grad auch in Ordnung. Aber das steht nicht zur Disposition. Das eine ist Leben, das andere ist Tod, für viele Menschen und Arten auf der Welt.

Mahlhaus: Bisher hatten unsere Probleme eine Linearität: Wir konnten an jedem Punkt handeln, wir konnten ein bisschen warten und dann eingreifen. Aber das Klima ist nicht linear. Es hat Kipppunkte. Das macht es so beängstigend. Wir können nicht sagen: Okay, das ist Demokratie, jetzt macht eine Regierung erst mal 14 Jahre lang nichts, dann macht es halt die nächste.

Sie haben am Anfang gesagt, die Zeit für diese Regierung ist abgelaufen.

Neubauer: Ja. Gestern habe ich gelesen, 48 Prozent der Deutschen sehen den Klimaschutz als politische Priorität. Trotzdem weigert sich die Regierung, ihre Verantwortung anzuerkennen.

Aber selbst wenn es jetzt Wahlen geben würde, würde es nach aktuellem Stand keine Mehrheit für eine radikale Klimapolitik geben. Ist die Demokratie zu langsam …

Neubauer: … ah, jetzt kommt diese Frage! Da haben Frau Merkel und Herr Steinmeier richtig was losgetreten. Jetzt wird so getan, als ob wir die Demokratiefeinde sind.

Merkel sprach von der „Kunst des Möglichen“ und betonte den Wert von Kompromiss. Steinmeier warnte Aktivisten davor, die Demokratie schlechtzureden.

Mahlhaus: Erst haben sie versucht, uns gegen die Arbeitsplätze auszuspielen, und jetzt sagen sie, wir sind undemokratisch!

Neubauer: Das ist ein Hilfeschrei von Regierungsmitgliedern, die sich nicht mehr anders zu helfen wissen. Was für eine absurde Unterstellung! Wir schrei­ben jeden Freitag einen Liebesbrief an die Regierung und sagen: Bitte handelt. Es hat etwas extrem Entwürdigendes, sich jede Woche vor Regierungsgebäude zu stellen und etwas zu fordern, was ihr verhandelt habt. Und jetzt werft ihr uns vor, wir hätten ein Problem mit der Demokratie! Der Protest, auch der zivile Ungehorsam sind unverzichtbar für die Demokratie.

Das bestreite ich nicht. Aber ich bin skeptisch, dass eine neue Regierung eine Mehrheit für eine andere Klimapolitik hätte.

Neubauer: Jede Partei, die 2019 gewählt werden will, muss eine realistische Klimapolitik anbieten. Wir erwarten, dass ein Wahlkampf und Koalitionsverhandlungen heute anders laufen würden und die Klimapolitik zentral wäre. Eine neue Regierung würde nicht all unsere Probleme lösen. Aber diese Regierung ist schuld an der entsetzlichen Stagnation, sie interessiert sich nur für ihr eigenes Klima.

Mahlhaus: Demokratie braucht Handlungsmöglichkeiten. Und gerade schließen wir ein Fenster nach dem anderen. Die Klimakatastrophe ist das Undemokratischste, was wir tun können.

Neubauer: Die Klimakrise ist die Kumulation von multiplen Krisen auf der Welt. Sie ist größer als die Frage unserer steigenden Emissionen. Es geht um unsere imperiale Lebensweise, die neokoloniale Entwicklungszusammenarbeit. Die Klimakrise ist auch eine Krise, die von Männern verursacht wurde.

Ist das der Grund dafür, dass die Gesichter der Klimabewegung Frauen sind?

Neubauer: Wirst du das auch immer gefragt?

Mahlhaus: Ja!

„Erst haben sie uns gegen die Arbeitsplätze ausgespielt, jetzt sagen sie, wir sind undemokratisch“ Foto: Julia Baier

Neubauer: Würden wir in einer Welt leben, die nicht so patriarchal wäre, wäre es nichts Besonderes, dass zufälligerweise Frauen etwas erzählen. Aber ich merke schon, dass viele Frauen aktiv werden, weil Frauen so präsent sind.

Mahlhaus: Es ist ja kein Zufall, dass Männer Frauen ausbeuten, der Mensch die Erde, der globale Norden den globalen Süden. Wir wollen in unserem Protest die Welt vorwegnehmen, die wir uns wünschen.

Frau Neubauer, Sie haben in einem Interview in der taz.futurzwei im September gesagt: „Links-rechts-Fragen lösen sich gerade auf.“ Jetzt sagen Sie, das Problem ist der Kapitalismus.

Neubauer: Ich will nicht verharmlosen, dass wir ein Pro­blem mit Nazis und Antisemitismus haben. Dass die AfD im Bundestag sitzt. Ich erlebe aber, dass die Klimafrage eine neue Qualität hat als politische Herausforderung. Es reicht eben nicht mehr zu sagen: Die Grünen kümmern sich ums Klima, die CDU um die Wirtschaft. Keines unserer Probleme kann gelöst werden, wenn wir uns nicht der Klimakrise annehmen. Ob wir das in einer konservativen, liberalen oder linksökologischen Weise machen, ist dann eine andere Frage. Man kann die Frage nicht den Linken unterschieben und fröhlich weitermachen mit der neoliberalen Party.

Sie sind sich so einig.

Mahlhaus: Wir stehen auf derselben Seite und kämpfen für die gleiche Sache. Es gab Versuche, uns auseinanderzutreiben. Warum? Es ist doch super, wenn es viele Formen von Protest gibt. Wir lassen uns nicht spalten!

Luisa Neubauer: „Die Zeit dieser Regierung ist abgelaufen“ Foto: Julia Baier

Ein Problem der Klimabewegung ist die mangelnde Diversität. Ende Gelände ist nicht gerade niedrigschwellig. Viele AktivistInnen verkleben ihre Fingerkuppen mit Sekundenklebern, man muss sportlich sein. Die meisten studieren, sind jung und weiß.

Mahlhaus: Das stimmt, darüber machen wir uns Gedanken. Wir sagen vorab: Die Aktion ist voraussetzungsvoll, macht Aktionstrainings, wir geben eine Packliste aus. Solange RWE im Rheinland und die LEAG in der Lausitz sagen, es wäre Hausfriedensbruch und die Polizei uns aufhält, ist es kein Spaziergang, in die Grube zu gehen. Beim letzten Mal hatten wir aber eine Gruppe, die nicht in die Grube gegangen ist, da liefen Familien mit, die blieben am Grubenrand und haben da eine Straße blockiert. Aber unsere Proteste sind ein Privileg. Man muss erst mal eine Zukunft haben, damit sie einem weggenommen werden kann. Wenn Menschen jeden Monat schauen, wie sie über die Runden kommen, können sie sich schwer beklagen, dass Deutschland 2020 seine Klimaziele nicht erreicht.

Neubauer: Die Erwartung kann nicht sein, dass jeder Mensch auf die Straße geht. Aber ich finde, ein Privileg kommt mit einer Verantwortung.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Es gab in den vergangenen Wochen viele Berichte über PolitikerInnen, die Hasspost bekommen. Betrifft Sie das auch?

Mahlhaus: Ich bin kaum bei Face­book und Twitter unterwegs. Es gibt dort aber Menschen, die schreiben: Kommt ihr mal zu uns in die Lausitz, dann zeigen wir es euch. Persönlich bin ich aber nicht bekannt genug, allein schon weil ich ein Pseudonym benutze.

Neubauer: Ich erlebe sehr viel Hass, zum Glück muss ich mir das nicht durchlesen. Hate­Aid verklagt Menschen, die absurde Dinge über mich sagen. Ich habe Morddrohungen bekommen und gehe mit Polizeischutz streiken. Ich fühle mich gut aufgehoben, aber ich weiß, dass viele diesen Schutz nicht haben. Ich bin auch auf der Liste, auf der Mike Mohring stand, als er an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Mahlhaus: Dieser Hass ist so anstrengend und lenkt uns ab von dem, wofür wir kämpfen. Niemand muss Angst vor uns haben. Aber anscheinend bewirken wir etwas. Das ist die traurige, positive Botschaft.

Neubauer: Die erste Person, die ich bei einer Veranstaltung treffe, ist die Polizei. Die kommt zu mir und sagt: Wir sind da, Frau Neubauer. Shoutout an der Stelle, dass darauf Verlass ist. Aber es ist absurderweise ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, in einer merkwürdigen, verqueren Logik.

Gibt es zum Schluss etwas, wovon Sie denken, das klappt bei den jeweils anderen besser?

Mahlhaus: Dafür sind wir zu unterschiedlich. Aber ich finde es toll, dass ihr es schafft, jeden Freitag weiterzumachen, ohne euch vereinnahmen zu lassen. Ihr seid höflich und lasst euch nicht beirren.

Neubauer: Ich glaube, ihr seid heterogener als wir, und ich finde es beeindruckend, dass ihr euch mit so vielen Menschen auf etwas einigt. Ihr folgt Ghandi, Habermas, Böll, Arendt: Dass die Pflicht, Gesetze einzuhalten, von der Pflicht überwogen wird, gegen Ungerechtigkeit aufzubegehren.

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87 Kommentare

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  • Die Damen sollten ihre Zeit und Kraft besser für das einsetzen, was jetzt schon machbar wäre:



    Eine Vekehrswende im Güterverkehr von der Straße zur Schiene oder aufs Binnenschiff wäre so eine Sache. Das würde die Straßen entlasten und die Umwelt schonen.



    Auch die Energiewende weg von der Verschandlung der Landschaft durch Groß-Windkraft-Anlagen hin zu Klein-Windkraft-Anlagen, die nahezu überall installiert werden können, ohne die landschaft oder Tier- und Pflanzenwelt zu stören oder zu gefährden wäre etwa, was technisch heute schon möglich wäre und für das es sich zu kämpfen lohnt.



    Einen ensprechenden Link habe ich allen technisch interessierten angehängt.

    de.wikipedia.org/wiki/Savonius-Rotor

    Die weitere und beschleunigte Steigerung der Energieeffizienz - insbesondre bei Gebäuden und im Bereich der Lichtechnik ist auch so eine Sache, die schon heute technsch machbar ist, sich vergleichsweise zügig umsetzen ließe und für die es sich zu kämpfen lohnen würde. Schließlich ist nur nicht verbrauchte Energie wirklich gesparte Energie.



    Was die beiden Damen sich als Ziele gesetzt haben, nämlich den Ausstieg aus der Verstromung fossiler Rohstoffe, ist sowieso längst beschlossene Sache und wirtschaftliche Notwendigkeit. In vielen Punkten ist das aber aus technischen Gründen gegenwärtig noch nicht umsetzbar.



    So verlockend die Stromversorgung aus Windkraft und Sonnenenergie klingt - es gibt Dunkelflauten, die für eine sichere Energieversorgung aus Wind und Sonne überbrückt werden müssen. Und an der dafür notwendigen Speichertechnik mangelt es eben momentan noch.



    Man arbeitet zwar daran, wann sie aber tatsächlich zur Verfügung stehen wird, kann heute noch keiner sagen.



    Und herbeireden oder herbeiprotestieren kann man sie eben auch nicht!



    Man sollte seine Zeit und seine Kraft daher für das Machbare einsetzen und einen Schritt nach dem andere gehen.



    Die Damen hingegen wollen das Ziel ohne Weg erreichen. Und das hat meines Wissens noch keiner geschafft.

  • "Ein Kapitalismus, der auf fossilen Energien und auf Ausbeutung aufbaut – von Frauen, von Natur, von Menschen, des globalen Südens."

    Richtig müße der Satz lauten:

    "Ein Kapitalismus, der auf fossilen Energien und auf Ausbeutung aufbaut – von Frauen und Männern, von Natur, von Menschen, des globalen Südens."

    • @Weber:

      Ihr "richtiger" Satz ist für mich Kleinklauberei



      Buchempfehlung:



      "Frauen, die letzte Kolonie".



      Dass viele von Euch Männern immer so beleidigt reagieren, wenn Frauen als Opfer von Strukturen und Machtverhältnissen genannt werden…



      Gäbe es keinen Unterschied in Ausbeutung und Gleichberechtigung, hätten wir eine wirklich gleichbrechtigte Gesellschaft. Davon kann ich weder etwas sehen noch spüren.



      Ich kann nur sagen: "Heul' doch."



      Wollten (viele) Männer wirklich Gleichberechtigung, würden sie sich auch auf die Seite der Frauen stellen und gemeinsam für Gleichberechtigung sorgen.



      Da Männer aber trotz allem immer noch im Vorteil gegenüber Frauen sind, ziehen viele Männer lieber weiterhin Vorteile aus diesen Unterschieden, als sich auf eine Stufe mit Frauen zu stellen.



      Ohne Männer geht Gleichberechtigung nicht. Leider aber nur mit Männern, die selbst nicht über Frauen stehen wollen – und das wollen die wenigsten; wie leider auch hier in den Kommentarspalten nicht selten zu lesen ist.

      • @Frau Kirschgrün:

        Ich bin ein Mann und stimme Ihnen zu 100 % zu. Danke, dass Sie trotz der Ungerechtigkeit sehr differenziert formulieren ("viele Männer" und nicht nur "Männer").

        Frauen begehren jetzt auf. Dass die Klimabewegung so stark von Frauen getragen wird, ist ein Glücksfall für die Menschheit.

        • @Kakaobutter:

          :)



          Die Gefahr bei dieser "Differenzierung" ist allerdings, dass sich gerade die falschen Männer wieder zurücklehnen und sagen, "ich bin doch schon anders|besser" … wirklich besser kann nie zu viel sein :) .

  • Danke Luisa Neubauer! Danke Nike Mahlhaus! Ende Gelände und FFF stehen solidarisch zusammen. Ich erlebe es selbst. Wir sehen es heute in der Lausitz!

  • „Frau Neubauer, Frau Mahlhaus, was planen Sie am kommenden Wochenende? Luisa Neubauer: Wir planen Klimastreiks in ganz Deutschland und in vielen Ländern auf der Welt.“

    Streiken am Wochenende? Nach den Strapazen des Black Fridays? Und wer wird bestreikt? Der Partner, die Eltern beim wochenendlichen Hausputz?

    Das ist allenfalls verbale Radikalität. Mit „Streiks“ hat das nichts zu tun.

    • @Rudolf Fissner:

      Natürlich sind das Streiks. Schülerinnen und Schüler verweigern sich der Schulpflicht. Und war aus guten Gründen.

      Ist Ihnen eigentlich klar, welche Konsequenzen diese jungen Menschen in Kauf nehmen müssen dafür? Repressionen heißen die Konsequenzen.

      Erwachsene können einfach Urlaub nehmen. Jugendliche nicht! Deshalb ist ein Schulstreik umso mutiger.

  • 7G
    75064 (Profil gelöscht)

    Die Rechten und die Neoliberalen lassen die jeweils abweichenden Interessengruppen in aller Ruhe arbeiten - die Linken und die ökologisch Bewegten zerlegen einander.



    Wer wird wohl gewinnen?



    O.k., dem Klima ist die Beantwortung dieser Frage egal.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @75064 (Profil gelöscht):

      Ach, ich vergaß: Dem Klima ist auch egal ob die Spezies Mensch überlebt - Ignorant, dieses Klima!

  • Mit Peter Altmaier hätten Sie solche Bilder wohl nicht gebracht.



    Ist das jetzt Sexismus?

    • @RRunkel:

      Richtig unangebracht. Wieso schreiben Sie sowas? Wieso reagiert ihr anderen so drauf? Es ist ein prekäres Thema und ihr tretet es mit Füßen. Ich bin für Humor.. aber bitte mit angemessenem Raum und Kontext.

      Grüße

      ein Mann

    • @RRunkel:

      Auch an @alle, die hier @RRunkel geantwortet haben:



      Auch die Frage:



      "Ist das jetzt Sexismus?"



      ist in diesem Kontext der Antworten hier – ja, was wohl – sexistisch.



      Aber das wissen die Herren ja.



      Es gibt "Witze", die macht mann einfach nicht, auch wenn's schwerfällt.



      Es bleibt ein "Witz" auf Kosten anderer – und ein sehr flacher noch dazu.



      Grüße von der Spaßbremse, die Männern nunmal ^^gar nichts^^ gönnt… … und sich ein Mindestmaß an geschlechts-respektvollem Niveau wünscht. 😎 .

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @RRunkel:

      Finden Sie die Bilder so sexy?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        .



        Die Bilder sind in der hier gebotenen geringen Auflösung völlig ungeeignet als Posterausdruck. Nix Halbes und nix Ganzes

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @61321 (Profil gelöscht):

          Wir brauchen den guten alten Bravo-Star-Schnitt.

          Die taz-Werbung sollte das mal als Kundenbindungs-Maßnahme prüfen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Dann wäre es ja Sexysmus.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @RRunkel:

          Der war gut.

  • „Wir lassen uns nicht spalten“

    Kostet denn die "Weltbürger*innenversammlung" nicht 29,95 EUR pro Ticket und wer nicht eins in der Lotterie bekommt, bleibt draußen?

    • @Sven Günther:

      *und wer sich das nicht leisten kann oder nicht eins in der Lotterie bekommt, bleibt draußen?

  • 9G
    93441 (Profil gelöscht)

    Ich kann nicht auf die Straße gehen und dafür demonstrieren, dass der Großteil unserer Energiequellen verboten wird ohne dass es Alternativen gibt.



    Konkret würde das nämlich bedeuten, dass Heizen und Beleuchtung verboten werden.



    Wie sollen wir das überleben?

    • @93441 (Profil gelöscht):

      Sie können ja dafür auf die Strasse gehen, dass Ihre Lieblingsenergiequelle erlaubt bleibt.

      Äh -- welche ist das denn?

    • @93441 (Profil gelöscht):

      So wie unsere Vorfahren auch überlebt haben – wenn sie das Glück hatten das Überleben zu schaffen.



      Eins ist doch klar, die Klimarettung muss schnell, schneller, am schnellsten gehen.



      Rumjammern muss schnellstens durch Phantasie und echte Zusammenarbeit für GERECHTE Lösungen ersetzt werden.



      Und – Überraschung – ohne tiefe Einschnitte geht es nicht.



      Das ist doch wohl inzwischen eine Binse – passives Rumgejammer kostet viel zu viel Zeit, Zeit die wir nicht mehr haben.

      • @Frau Kirschgrün:

        Lach... ab aufs Feld, den ganzen Tag lang Unkraut zupfen, und dann Kartoffeln auskriegen. Und Holz hacken... DAS möchte ich sehen.



        Wobei ich mal anmerke, daß dieses Lebensmodell bei einer Erdbevölkerung von über 8 Milliarden eh nicht funktioniert. Da klappts nur mit Energie und viel Chemie (Gentechnik haben wir ja verpennt...)

        • @Der Erwin:

          Woher wissen Sie, dass es für alle 8 Milliarden überhaupt "klappen" SOLL?



          Sitzen Sie mit am Tisch, bei den weltweiten "Demokraten"|Wirtschaftsbossen, die z. Zt. über das Schicksal bzw. die Lebensgrundlagen von diesen 8 Milliarden Menschen entscheiden bzw. so tun, als gäbe es kein Problem mit "Weiter-so"?



          Woher wissen Sie, dass Sie – falls es nicht "klappen" sollte – zu den Überlebenden gehören werden?



          Wenn Sie trotzdem – sollte das, woran Sie glauben, doch irgendwie schief gehen – überleben sollten, dann dürften Sie sogar froh sein, wenn Sie einen Acker für Kartoffeln zum Bebauen Ihr Eigen nennen könnten.



          Abwarten.



          In der heutigen Situation können nicht hunderttausende Menschen irgendwohin auswandern, wenn die Kartoffelernte ausbleibt – wohin sollten sie denn auswandern? Es trifft die ganze Welt.



          Und eins können Sie mir glauben, sollte ich total danebenliegen (und es noch erleben, wovon bei dem Tempo der Veränderungen ausgehe), dann bin ich die Erste, die sich ein Loch in den Bauch freut, dass alles nochmal gut gegangen ist.

    • @93441 (Profil gelöscht):

      Quatsch

      • 9G
        90118 (Profil gelöscht)
        @fly:

        selber

  • Ende Gelände sollte dringend an die junge Generation appellieren, keine Klassenfahrten mehr mit dem Flugzeug nach Shanghai, Neu Delhi oder Rio de Janeiro zu machen!

    Wer sich ein mal daran gewöhnt hat, dass dank der CO2-Schleudern exotische Länder ganz nah sind, macht auch als Erwachsener gerne weiter Fernreisen. Die Schüler sollen sich deshalb für ein Verbot von Flügen und Kreuzfahrten einsetzen!

    Es ist erschreckend, wenn "Klimaschulen" wie das Gymnasium Süderelbe in Hamburg fast die Hälfte der Klassenfahrten als "Fliegendes Klassenzimmer" gemacht haben:



    www.mopo.de/hambur...xotischer-33490228



    www.welt.de/politi...-dem-Flugzeug.html

    Schämt euch!



    Schämt euch!



    Schämt euch!

    • @Elroy Banks:

      Sorry, aber es geht nicht um Klassenfahrten.

      Sondern Schüleraustausch und Städtepartnerschaften. Das betrifft nur wenige, aber viele haben etwas davon.

    • @Elroy Banks:

      Nun, wenn Sie es noch nicht verstanden haben: mein Schwiegervater (Vielflieger) redet da Tacheles - "Die Richtigen sollen fliegen". D.h. Gymnasiasten schon (Reisen bildet), Mallorca-Prolls nicht...

      • @agerwiese:

        Es klingt für mich ziemlich nach Nazi-Ideologie, wenn jemand meint, er selbst sei es wert, mit dem Flugzeug zu fliegen, acht Milliarden anderen Menschen solle man es aber verbieten, damit sie dem Klima nicht schaden.

        Greta Thunberg hat verstanden, worum es geht und verdient dafür, falls sie standhaft bleibt, den nächsten Friedensnobelpreis.

      • @agerwiese:

        "



        "Die Richtigen sollen fliegen". D.h. Gymnasiasten schon (Reisen bildet), Mallorca-Prolls nicht...



        "

        Das ist elitäres Zweiklassendenken, welches nichts mit linker oder grüner Politik zu tun hat.

        @FLY



        Kulturellen Austausch kann man auch per Skype betreiben. Dazu muss man nicht 10.000 Kilometer weit die Atmosphäre mit CO2 verschmutzen.

        Klassenfahrten mit dem Flugzeug müssen allgemein verboten werden!

  • "Menschen, die sich mit der Klimafrage beschäftigen, stellen irgendwann auch die kapitalistische Wirtschaftsweise infrage." - Hat ja toll geklappt bei den Grünen.

  • "Ein Kapitalismus, der auf fossilen Energien und auf Ausbeutung aufbaut – von Frauen, von Natur, von Menschen, des globalen Südens."

    Was soll die besondere Betonung der Ausbeutung von "Frauen des Südens"?

    Angesichts der vielen menschen die dort, ob Mann oder Frau, Junge oder Mädchen an Hunger verecken oder in Kriegen verheitz werden, halte ich dies für eine ziemlich beschränkte Sichtweise, die allenfalls ein westliches situiertes Klientel Honig um den bart schmieren will.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ist jetzt nicht zu hundert Prozent das Thema, aber weil wir es neulich von Blut-Ritualen hatten. Die finden das offensichtlich richtig geil:

      www.cambridgeindep...e-gallery-9088561/

    • @Rudolf Fissner:

      Es geht darum, dass



      - Frauen häufiger ausgebeutet werden als Männer



      - die Natur durch den Menschen ausgebeutet wird



      - arme Menschen durch reiche Menschen ausgebeutet werden



      - der globale Süden durch den globalen Norden ausgebeutet wird.

      • @Christian Köhler:

        Ich halte den Vergleich von Unterdrückung von Frauen, der zudem vor allem auch mit die gut situierte weiße Industrielandfrauen mit meint mit der Unterdrückung des Südens welcher Hunger, Tod, Ausbeutung für ganze Bevölkerungen für absolut deplatziert.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich zitiere ihr Zitat: „von Frauen Komma von Natur Komma von Menschen Komma des globalen Südens Punkt“

      Steht also nicht da drin. Aber wie schön Sie aber Ihre Klientel-Diffamierung diesmal formuliert haben, Chapeau!

      • @Volker Maerz:

        Danke.



        Dass manchen Menschen der Sinn von Geschriebenem so gerne im Verborgenen bleibt, wo's doch dem eigenen Rumstänkern dienen soll…

        • @Frau Kirschgrün:

          „ Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen leiden rund 821 Millionen Menschen weltweit an Hunger (Stand 2017), also etwa jeder neunte (11 %). Nach Angaben der FAO ist die Zahl der Hungernden zwar von 1990 bis 2015 um 216 Millionen zurückgegangen, in den folgenden Jahren aber wieder signifikant gestiegen.[3] An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben mehr Menschen als an HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Jedes Jahr sterben etwa 9 Millionen Menschen an Hunger, was einem Todesfall rund alle drei Sekunden entspricht (Stand 2007).[4] Häufig sind Kinder unter fünf Jahren betroffen. Jedes siebte ist weltweit untergewichtig (Stand 2014) und jedes vierte ist chronisch unterernährt (Stand 2012). Unterernährung trägt jährlich und weltweit zum Tod von 3,1 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei, was mehr als 45 % aller Sterbefälle von Kindern unter fünf Jahren entspricht (Stand 2013).[5]“ (Wikigedöns)

          Es ist in dem Zusammenhang einfach nur schäbig, wenn weiße Frau sich angesichts solcher Zahlen in den medialen Vordergrund drängeln.

          Aber das werden Sie nie verstehen können.

    • @Rudolf Fissner:

      Wie wahr, so ist die Realität und an einer Marktwirtschaft in der weniger Öl verbraucht wird für Plastikmüll und Benzin arbeiten wir ja trotzdem. Für den Exxon-Aussenminister Pompeo war es wichtiger, nach Nordirak zu den Ölquellen zu fliegen, als seinen Termin in Deutschland einzuhalten. Das war diplomatisch deutlich. Wir werden Elektro-Land.

  • "Wir müssen nicht noch veganer werden oder Wattepads benutzen, die man wiederverwenden kann."

    Doch müssen wir!

    Nicht real und erst recht nicht über WattepadfusselfleischwurstVeganPermakulturdiskussionen.

    Aber Mental. Jeder für sich. Die einzelne Diskussion drumrum ist nicht das Wesentliche wenn eine allgemeine Bereitschaft und Aktivität zur Änderung vorhanden ist.

    Deshalb ... haben die langweiligen WattepadfusselfleischwurstVeganPermakulturdiskussionen und all die anderen Diskussionen eben doch ihre Berechtigung.

  • Richtig so! Es gibt verschiedene Wege ans Ziel. Diese müssen nicht gegenläufig sein, sondern können parallel laufen, sich kreuzen, teils die gleichen sein usw..



    "Warum denken denn so viele Leute, wir schaffen es nicht? Es liegt nicht daran, dass wir uns nicht genug anstrengen. Wir müssen nicht noch veganer werden oder Wattepads benutzen, die man wiederverwenden kann."



    Sicherlich ändern individuelle Konsumänderungen für sich genommen nicht viel und der Schwerpunkt muss auf strukturelle Änderungen liegen. Allerdings wird im Interview zurecht die imperiale Lebensweise als Problem genannt und die spiegelt sich eben auch in Konsumentscheidungen hierzulande wieder. Klar ist, dass der Ansatz dabei nicht sein sollte, dass die paar Veganer*innen von Veganer*in Level 1 auf Level 7 kommen sollten und sich am Ende womöglich von der unveganen Gesellschaft zu isolieren, sondern, dass viele Menschen davon zu überzeugt werden sollten, vegan zu leben, statt Auto, Flugzeug und Kreuzfahrtschiff Bahn, ÖPNV, Fahrrad zu nehmen oder zu Fuß zu gehen, usw..

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Ich finde es großartig, dass sich die beiden Bewegungen aufeinander beziehen und dass es keine Distanzierungen gibt.

      Nur so kann die Klimabewegung stark sein und anziehend wirken. Das große Vorbild ist und bleibt die Anti-AKW-Bewegung.

      Ich weiß natürlich in welchem Land wir leben, aber dennoch finde ich es erschütternd, dass eine junge Frau wie Frau Neubauer ihren Aktivismus nur unter Polizeischutz ausüben kann.

      Wofür man Wattepads überhaupt braucht, das weiß ich jetzt nicht so genau. Scheint una cosa de mujer zu sein.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Dito! Polizeischutz finde ich auch krass. Angesichts der Hasskommentare, Angriffe, Morde und Listen durchaus nachvollziehbar. Auch wenn das wohl anders und nicht über die Polizei organisiert werden könnte.



        Ach, um Wattepads zu nutzen, muss mensch keine Frau sein sondern kann jegliches Geschlecht haben. Allerdings ist eine Hinterfragung der Menge, der Materialen, Wiederverwendbarkeit ... nicht ganz verkehrt aber auch nicht das allerwichtigste Thema, finde ich.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Die Antifa fährt in die Lausitz. Erklärtermaßen um Schutz vor angedrohtem Nazi-Attacken zu bieten.

          ura-dresden.org/au...fa-in-die-lausitz/

          Antifa ist Klimaschutz.

          Und ich habe mir die erste vegane Paste gekauft.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Wieviele Hundertschadten Antifas sind denn da unterwegs?

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Insgesamt wohl acht. Zwei davon mit schwerem Gerät.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                :-)

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Ja, das habe ich gehört. Bei der (Fascho)Polizei wollten sich sicher nicht mal mehr die letzen Naiven von selbigen schützen lassen.



            www.neues-deutschl...r-nazi-banner.html

            Bon appétit!

      • @88181 (Profil gelöscht):

        :)



        de.wikipedia.org/wiki/Wattepad

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Danke schön.

          Beim Schminken und Abschminken bin ich selten zugegen.

          Ich bewundere nur das jeweilige Ergebnis.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Vollkommen ausreichend. 💄 💅 :)

  • "Ein Kapitalismus, der auf fossilen Energien und auf Ausbeutung aufbaut – von Frauen, von Natur, von Menschen, des globalen Südens. "

    Also Moment mal. Kapitalismuskritik ist sehr wichtig - aber so billig geht das ins Gegenteil.

    Erstmal hat der Kapitalismus all die Fortschritte ermöglicht - das hat keine andere Wirttschaftsform hinbekommen. Kapitalismus war ein zentraler Baustein, um hunderte Millionen Chinesen aus der Armut zu holen. Indien, Indonesien etc. folgen. Auch für Afrika ist es die größte Chance.

    Klar, man muss das unbedingt steuern. Aber pauschale Verurteilungen helfen höchstens dabei, dass auch die Extreme leicht durchkommen.

    Und was mir persönlich sehr aufstößt: da gibt es Begriffe, die breiter negativ besetzt sind und dann nutzen Leute das, um ihre persönliche Abneigungsliste da reinzukippen (Kapitalismus zerstört Umwelt, Frauen .... meine Liste). Durch solche persönlichen Feldzüge wird nichts besser. Man sollte versuchen da, wo es wirklich stinkt, einen Hebel anzusetzen, der auch etwas bewegen kann.

    • @Markus Michaelis:

      „Ein Kapitalismus, der auf fossile Energie und Ausbeutung aufbaut“, kann als Gegensatz ebensogut einen „Kapitalismus, der auf erneuerbare Energie und Kreislaufwirtschaft / nachhaltige Wirtschaft / Wirtschaft, die die ökologischen und gesellschaftlichen Begleiterscheinungen ausgleicht“ haben. Ihre Interpretation setzt die heutigen Rahmenbedingungen als alternativlos. Warum sollten sie das sein?

    • @Markus Michaelis:

      Als Ergänzung zu KONTEXT ein paar Beispiele zur Frage "Wer profitiert wie davon und was für negative Auswirkungen gehen mit den Fortschritten einher? Welche Fortschritte für wen?":



      Die zerschundenen Arbeiter*innen, die die Eisenbahn bauten, die Afrikaner*innen, die von Afrika in die Amerikas verschleppt wurden und als Sklaven auf Plantagen arbeiten mussten, die Kohlebergbauarbeiter*innen mit kaputter Lunge, die Kinder, die aus Platinen Edelmetalle ätzen, die Bäuer*innen heute in Südamerika, die von ihrem Land vertrieben werden und zu Hungerlöhnen auf Plantagen arbeiten müssen ...



      Apropos China. Lesen Sie doch mal folgende Seite:



      "The poetry and brief life of a Foxconn worker: Xu Lizhi (1990-2014)"



      libcom.org/blog/xu...onn-suicide-poetry



      Da kann mensch noch zig Beispiele nennen. Haben Sie all das vergessen/verdrängt?



      Dann noch: Das, was Sie dazu als "persönliche Abneigungsliste" bezeichnen kann durchaus als Diffarmierung und als Versuch der Entpolitisierung von Frauen gesehen werden. Diese beiden Frauen vertreten hier POLITISCHE Standpunkte - und offenbar welche, mit denen Sie nicht übereinstimmen. Ihre Haltung scheint das Problem zu sein und nicht angebliche persönliche Feldzüge.

      • @Uranus:

        Ähm ... ist das jetzt ihr Ernst?! Sie wollen wirklich Sklaverei als ein freies Spiel der Märkte als freies Spiel von Angebot und Nachfrage bezeichnen?. Sklave hatten diese Freiheiten nicht!

    • @Markus Michaelis:

      Das ist doch Legendenbildung: "Kapitalismus ... um hunderte Millionen ... aus der Armut zu holen." Nehmen Sie bitte Mike Davis zur Kenntnis: "Die Geburt der Dritten Welt. Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter." Hat auch ein ausführliches Kapitel zu China.



      Nein, Kapitalimus braucht Landlosigkeit der Massen und Massenarmut, um Menschen in seine Fänge zu bekommen und ihre Arbeitskraft zur Mehrwertproduktion ausbeuten zu können. Und wo die Menschen nicht arm sind, werden sie verarmt um sie arbeitswillig zu machen: in den großen Kapitagesellschaften.

      • @Kontext:

        So isses.

      • @Kontext:

        @KONTEXT warum braucht Kapitalismus Massenarmut? Ich will den Kaitalismus hier überhaupt nicht heilig sprechen. Aber konkrete Fragen in D wären doch, welche Schritte man konkret etwa mit VW oder Energiekonzernen angeht, wo es Geld in Startups für neue Technologien braucht - was der Staat steuern muss und wo man Personen (als Investoren und geschäftsleute) mal machen lassen muss. Gesellschaftlich arbeiten manche Leute (auch Frauen) lieber in interessanten Firmen als in sozialen Kooperativen (die auch gut sind).

        Welche relevante Frage wird vorangebracht, wenn man Listen mit Ungerechtigkeiten aufstellt und die mit irgendwelchen pauschalen Feindbildern verknüpft?

      • @Kontext:

        Wie läuft es den im gegenteiligen System des Kapitalismus??



        Gibt es sowas überhaupt?



        Früher wurden die Menschen in den Monarchien ausgeplünder, dann im Feudalismus, im Kommunismus, dann war da noch der Steinzeitmensch. Ich überlege und überlege, war es irgendwann und irgendwo schon mal anders?? Man kann über den Menschen und dem Leben schlechthin den Kopf schütteln, aber deshalb beleidigt sein paßt nicht. Dabei fällt mir ein hit ein : live is live tra la la la



        Sorry manchmal hilft nur Humor.

      • @Kontext:

        Aha, Legendenbildung...dann bin ich ja froh, dass es den Menschen mit "Sozialismus-Experimenten" als Staats-/Wirtschaftsform so unglaublich gut geht.



        Aber ich weiß, diese Länder haben natürlich alle nichts mit Sozialismus/Kommunismus zu tun, selbst wenn sie sich so bezeichnen. Komisch nur, dass es niemand schafft die Theorie in die Praxis umzusetzen ohne dass es der Bevölkerung scheiße dreckig geht.

      • @Kontext:

        Das sehe ich auch so!

    • @Markus Michaelis:

      Tja, es haben sich schon einige Arten - wie die Dinos - groß aufgeblasen und sind genau deswegen verschwunden.

    • @Markus Michaelis:

      Im Übrigen ist auch nicht nachvollziehbar, weshalb der Kapitalismus für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird. Haben sozialistische Staaten irgendwann mal etwas gegen den Klimawandel oder für den Umweltschutz getan? Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssysten, dem der Umweltschutz naturgemäß völlig gleichgültig ist, was übrigens genauso für den Sozialismus gilt. Allerdings kann nur ein funktionierendes Wirtschaftsmodell eine technische Entwicklung gewährleisten, die Klima- und Umweltschutz überhaupt erst ermöglicht, und dem Staat finanzielle Mittel an die Hand geben, mit denen Klima- und Umweltschutz finanziert werden kann. Und funktionieren tut halt nur der Kapitalismus, der natürlich einer sozialen Flankierung bedarf.

  • Lustiges Posing. Zwei Engel für Charlie?

  • Morgen demonstrieren!

  • China hat gerade in der Pipeline neue Kohlekraftwerke von der Kapazität der ***gesamten EU***. Die beiden Damen engagieren sich an der falschen Front...

    • @agerwiese:

      China hat einen CO2-Ausstoß pro Kopf von 7,95 Tonnen im Jahr 2018 gehabt. Die BRD hatte einen von 9,15.

      Das China insgesamt mehr CO2 produziert liegt daran, dass es 17mal so viele Einwohner hat wie die BRD. Und man kann China nun wirklich nicht vorwerfen, eine Politik zu betreiben, die auf hemmungsloses Bevölkerungswachstum hinausläuft.

      de.wikipedia.org/w...-Emission_pro_Kopf

    • @agerwiese:

      Genau. ^^China ist der Verursacher!^^



      China produziert den (Billig)Scheiß, den wir hier kaufen.



      Aber den Dreck verursachen sie alleine.



      Das ist Ihre Logik?

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    demokratiefeinde?



    die demokratie ernst nehmende menschen als demokratiefeinde zu verunglimpfen ist die übliche methode rechter und wirtschaftsliberaler "denker".



    kapitalismus ist jedoch nicht gleich demokratie!

  • Danke, für dieses spannende Interview! Ich hoffe sehr auf die guten Synergien der beiden/Gruppen am WE. Und natürlich, dass es weiter, und weiter, und weiter geht...

  • Super, dass Sie sich nicht auseinanderdividieren lassen! Steinmeier, der dafür verantwortlich war, dass Murat Kurnaz noch weiter in Guantanamo schmoren musste, als die USA ihn schon an Deutschland überstellen wollet, soll uns mal was von Demokratie erzählen.



    Und Merkel, die als Umweltministerin die radioaktiver Kontamination der Außenhaut von Castor-Behältern damit rechtfertigte, dass doch auch beim Backen mal etwas Backpulver daneben gehen würde, soll uns was von Umweltschutz erzählen? Die Frau, die als Bundes-Umweltministerin dafür verantwortlich war, dass in Morsleben (Sachsen-Anhalt) die unterirdische Atommüll-Deponie auch in den 1990er weiterbetrieben wurde, so dass dort jetzt mehr westdeutscher als ostdeutscher Atommüll liegt? Die Regierenden hoffen wohl auf das schlechte Gedächtnis der Regierten?

  • Das wird dann wohl Ende Gelände für FfF wenn sie sich mit Linksextremisten verbünden. (www.verfassungssch...maschutz-proteste)

    Unsere Demokratie ist Gott sei Dank stabil genug, dass sie auch diese Demokratiefeinde überleben wird.

    • @NN:

      Don't feed that troll

    • @NN:

      [...]



      Was meinst Du, dass die Demokratie diese "Demokratiefeinde" überleben wird? Verwechselst Du vielleicht Demokratie und Kapitalismus?



      Liberalismus ist nicht Demokratie. Demokratie ist der Wille der Menschen in dieser Gesellschaft. Und wenn die Regierung die Gesellschaft ignoriert, was bleibt dann, außer Streiks und Geländebesetzung. Das ist in meinen Augen keine Gewalt, sondern Notwehr.

      [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank, die Moderation

      • 9G
        93441 (Profil gelöscht)
        @nun_aber_mal_halblang:

        "Demokratie ist der Wille der Menschen in dieser Gesellschaft."

        Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte ohne jeglichen statistischen Nachweis, dass die Menschen in dieser Gesellschaft heizen und Licht anschalten können wollen.



        Wer Aktionen betreibt, die auf die Sabotage von Energielieferanten hinausläuft, ohne dass es flächendeckende erreichbare Alternativen gibt, wird vermutlich nicht "das Volk" hinter sich haben, wenn die Aktionen Erfolge verzeichnen und das Stromnetz zusammenbricht.

      • @nun_aber_mal_halblang:

        Ich fühle mich ja ganz stark an eine Gegendemo in Dresden erinnert, wo mir von der anderen Seite entgegengebrüllt wurde, "Wir sind das Volk."

        FFF oder Ende Gelände sind nicht "die Gesellschaft," sie sind ein Teil davon. Wenn Sie eine Änderung herbeiführen wollen, bitte gerne, dafür gibt es Wahlen.

        Aber per Selbstakklamation wird das nach hinten losgehen.

      • @nun_aber_mal_halblang:

        Wie wärs Engagment in politischen Parteien oder auch der Gründung einer neuen Partei.

        Das kleine Grüppchen mit ein paar Tausenden oder Zehntausenden Mitgliedern glauben die Weisheit gepachtet zu haben und dann meinen sie könnten sie der Mehrheit mit Gewalt und "zivilem Ungehorsam" aufzwingen verbindet die politischen Extremisten beider Ränder mehr als die Linken als auch Rechten selbst wahrhaben wollen.

        • @NN:

          Eigentlich habe ich keine Lust, die Demokratie zu verteidigen. Es gibt aus antiautoritärer Position heraus nämlich gute Gründe gegen Parlamentarismus (und Staat). Allerdings ist mir dann die Kritik, wie Sie sie formulieren zu stocksteif-spießig, obrigkeitstreu, Rechtsstaatfanataisch, dass ich hierzu doch etwas schreiben will: Sogar von Demokratiefans wird Ziviler Ungehorsam befürwortet und dieser unbedingt zur Demokratie dazu gezählt. Es gibt eben auch berechtigte Gründe für Widerstand gegen Regierungspolitik und Gesetze, nämlich wenn sie den Gemeinwohl zuwider laufen. Die absichtsvolle, geplante Verfehlung der Klimaziele und damit die Gefährdung der Existenz von Mensch und Tier ist so etwas. Lesen Sie hierzu doch mal den folgenden Beitrag aus dem Deutschlandfunk zu diesem Thema:



          "Ziviler UngehorsamExtinction Rebellion „auf jeden Fall legitim“



          In demokratischen Gesellschaften gebe es eine lange Tradition des zivilen Ungehorsams, sagte der Philosoph Robin Celikates im Dlf. Typisch daran sei, dass er den Gesetzesbruch mit einschließe. Demokratien seien jedoch auf diese Form des Protestes angewiesen, um sich selbst zu regulieren ..."



          www.deutschlandfun...:article_id=460639

          • @Uranus:

            Na, dann nennen Sie mir mal eine Regierungsform, die die größtmögliche Freiheit für einen Menschen gewährleistet? Da wird es dann aber eng. In wohl jeder anderen Regierungsform hatten wir diese Möglichkeiten des Meiningsaustauschs und der vielseitigen Mitbestimmungsmöglichkeiten wohl nicht. Verwechseln Sie bitte auch nicht Demokratie mit Kapitalismus. Beides kann man voneinender trennen und Kapitalismus kann auch in anderen Regierungsformen bestehen und seine negativen Auswirkungen entfalten s. China.

            • @Pia Mansfeld:

              Z.B. Rätedemokratie. Wie erwähnt, will ich aber hier eigentlich nicht für den Staat argumentieren.



              Ihren differenzierenden Ausführungen zu Diktatur, Demokratie und Kapitalismus würde ich zustimmen und hinzufügen wollen, dass es einen bürgerlichen Staat mit entsprechenden Machtungleichheiten und materiellen Ungleichheiten gibt. Da bliebe dann die Frage, wie groß die Freiheit ist und auf wen sie zutrifft.

              • @Uranus:

                Rätedemokratie "als Regierungsform, die die größtmögliche Freiheit für einen Menschen gewährleistet?"

                Wäre das dann Superneoliberalismus? Null Einschränkungen mehr für den einzelnen menschen? Freies sozialdarwinistisches Gemetzel?

                Abgesehen davon. Die bisherigen Rätedemokratien waren alle ein blutiger Schuß in den Ofen - am heftigsten bei den Sowjets - Der Begriff ist als ein Synonym für Parteidiktatur nicht mehr sinnvoll verwendbar.

              • @Uranus:

                Und wen ziehen Sie denn dann zu Rate, in Ihrer Rätedemokratie, Forscher, Wissenschaftler, die klügsten Köpfe? Um bei dem Joke nicht Schnappatmung zu bekommen, blicke ich auf den Rat in meinem Wohnort, dann kann man den wohl ernst gemeinten Spaß besser weglachen! Das Volk hat seine Besten basisdemokratisch erwählt, damit sie es ins Licht führen. Meist kommt es dahinter raus.

                • @Weidle Stefan:

                  Ich weiß nicht, wo Sie wohnen, aber wenn es, wie Sie behaupten, einen Ort in der BRD gibt, der durch gewählte Räte regiert wird, dann würde mich das interessieren.

                  Um mal ein klein bisschen politische Bildung zu vermitteln:



                  Sie meinen wahrscheinlich einen Stadtrat oder sowas. Der wird genauso gewählt wie ein Bundes- oder Landtag in der BRD. Die Parteieliten stellen Listen auf, wer in das Parlament kommt, dies wird durch Parteigremien abgenickt und anschließend dürfen Sie als Wähler sich zwischen verschiedenen so entstandenen Listen entscheiden.

                  Bei einer Rätedemokratie würden aus jedem Ort oder aus jeder Straße oder irgendwelcher Einheit die RepräsentantInnen der Einheit direkt gewählt, man kann diesen Weisungen erteilen über ihr Stimmverhalten bei der nächsten Ratssitzung und ggf. sie auch jederzeit abwählen.



                  Unterschiede zur unseren repräsentativen parlamentarischen Demokratie wären in der Abwählbarkeit und in der Weisungsbefügnis.Und natürlich, dass eine Rätedemokratie dadurch von Unten nach oben organisiert ist und nicht andersrum. (Das letztere ließe sich aber auch bei einer anderen Gesetzgebungsordnung erreichen, z:B. wenn die konkurrierende Gesetzgebung andersrum funktionieren würde.)

      • @nun_aber_mal_halblang:

        Wie kommen Sie darauf, dass die Regierung "die Gesellschaft ignoriert"? Meinen Sie mit Gesellschaft die Mehrheitsmeinung? Dann müssten Sie belegen, dass die Mehrheit eine ambitioniertere Klimapolitik will. Daran zweifelt ja sogar die TAZ im obigen Artikel. Im Übrigen gibt es in einer Demokratie kein wie auch immer geartetes Widerstandsrecht, wenn die Regierung nicht das tut, was man möchte.