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Vertreibung von PalästinensernEine Stadt im Schatten der Offensive

Die israelische Armee führt unter dem Namen „Eiserne Wand“ Angriffe auf Dschenin durch. Tausende Palästinenser wurden zur Flucht gezwungen.

Fahrzeuge der israelischen Armee während der Militäroperation in der Stadt Dschenin im Westjordanland Foto: Alaa Badarneh/epa

Dschenin taz | Nawal Abu Salah wollte nicht gehen. Nicht als die israelische Armee Flugblätter abwarf, das Flüchtlingslager von Dschenin im Norden des besetzten Westjordanlands zu verlassen. Auch nicht als die Schüsse näher kamen oder sie aus den Fenstern sahen, wie gefesselte Palästinenser mit verbundenen Augen an ihrem Haus vorbeigeführt wurden. Doch als die Armee zwei Tage nach dem Beginn der Offensive aus Lautsprechern mit Luftangriffen drohte, blieb der 65-Jährigen keine Wahl. „Wir hatten Angst, dass sie das Haus über unseren Köpfen abreißen würden.“ Die 25-köpfige Familie, die Hälfte von ihnen Minderjährige, machte sich auf den Weg aus dem Lager heraus.

Seit dem 21. Januar geht die israelische Armee unter dem Operationsnamen „Eiserne Wand“ in Dschenin vor, das als Hochburg des Widerstands gegen die israelische Besatzung gilt. Dort leben rund 25.000 Menschen auf einem halben Quadratkilometer. Mittlerweile seien laut der UNO fast alle geflüchtet. Wenig später begannen ähnliche Offensiven in Tulkarm und Tammun.

„Es hat schwer geregnet an diesem Tag und wir mussten meinen Bruder im Rollstuhl durch den Schlamm tragen“, sagt Abu Salah. Mehr als eine Stunde habe die Familie für die wenigen hundert Meter aus dem Camp heraus gebraucht. „Wir warten seit 13 Tagen auf die Rückkehr, doch ein Nachbar hat mir erzählt, dass unser Haus ausgebrannt ist.“

Die Gewalt im Westjordanland eskaliert seit Jahren, mehrfach ist die Armee seit dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 in großen Operationen in Dschenin eingedrungen. Noch nie aber so zerstörerisch wie diesmal. Der Bürgermeister von Dschenin, Mohammed Dscharrar, nannte es gegenüber dem US-Sender CNN „vergleichbar mit Gaza im Kleinen“.

Beobachter sehen die Offensive als politisch motiviert

Israels rechtsreligiöser Finanzminister Bezalel Smotrich bezeichnete die „Sicherheit im Westjordanland“ vor Kurzem als zusätzliches Kriegsziel. Beobachter sehen die Offensive als politisch motiviert, um ihn und andere Gegner der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe im Gazastreifen in der Regierung zu halten.

Auch in Dschenin ist nun ständig das Surren israelischer Drohnen zu hören. Immer wieder gibt es Luftangriffe. Am Sonntag sprengten Soldaten 23 Gebäude im Camp in die Luft, Szenen, die so bisher nur im Gazastreifen und dem Libanon zu beobachten waren. Laut der UNO wurden mehr als 100 Gebäude zerstört oder beschädigt. Die Sprengungen sollen offenbar aus dem jahrzehntealten, dicht bebauten Flüchtlingslager eine übersichtlichere Kampfzone machen. Das berichtete die Zeitung Haaretz unter Berufung auf eine hochrangige Quelle. Die „Veränderung der physischen Struktur des Lagers“ lasse sich zudem auf andere Orte im Westjordanland übertragen.

In Dschenin sind laut dem Bürgermeister die Wohnungen Hunderter Familien betroffen. Manche der vertriebenen Bewohner haben genug von der Spirale der Gewalt, wie der 22-jährige Ahmed Nada. „Meine Mutter, ich und die Bewohner des Camps: Wir sind des Hin und Hers zwischen den Militanten und der Armee müde“, sagt er. Er studiere, wolle Buchhalter werden, war aber seit zwei Monaten nicht mehr in der Universität. „Vor den Israelis haben wochenlang die Sicherheitsleute der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Razzien im Camp gemacht.“

Die Worte von Israels Verteidigungsminister Israel Katz bei einem Truppenbesuch vergangene Woche lassen kaum auf ein Ende der Gewalt hoffen: Demnach sollen israelische Soldaten auch nach Abschluss der Operation im Lager bleiben. Dort werde „nichts mehr sein, wie es einmal war“. Indes reißen Bulldozer die Straßen des Camps auf und zerstören die Wasser- und Stromversorgung, laut Armee auf der Suche nach Sprengfallen.

25 Menschen starben seit dem Beginn der Operation

25 Menschen starben allein in Dschenin seit dem Beginn der Operation, unter ihnen immer wieder auch unbeteiligte Zivilisten. Eine von ihnen ist die zweijährige Leila al-Chatib. Sie wurde am Samstagabend vor einer Woche im Dorf Schuhada nahe Dschenin durchs Fenster am Esstisch ihrer Familie erschossen, als Soldaten das Dorf stürmten. Auch zu Angriffen bewaffneter Palästinenser auf Soldaten kommt es regelmäßig. Am Dienstag stürmte ein palästinensischer Kämpfer einen Militärstützpunkt und erschoss zwei Soldaten, bevor er getötet wurde.

Einen Plan, der über militärische Härte hinausgeht, gibt es bisher nicht. Die jüngsten Vorschläge von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens lassen aber ohnehin befürchten, dass weder die israelische noch die US-Führung die Palästinenser bei der Frage nach einer Lösung einbeziehen wollen. Dessen Vorschläge für einen US-geführten Umbau des Gazastreifens zur „Riviera des Nahen Ostens“ ohne Palästinenser sind nicht nur rechtlich problematisch, kommen sie doch einem Aufruf zur ethnischen Säuberung gleich. Sie sind auch praktisch kaum umsetzbar.

Zunächst ist eine Realisierung der Pläne des selbsternannten „Friedensstifters“ Trump ohne eine Fortsetzung des Gazakriegs kaum vorstellbar. Der Großteil der erst vor wenigen Tagen in den zerstörten Norden zurückgekehrten Palästinenser wird nicht von allein gehen.

Bisher zeigen sich zudem weder Ägypten noch Jordanien willens, als Aufnahmeländer zur Verfügung zu stehen. Angesichts ihrer Abhängigkeit von den USA in wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht könnte Trump sie womöglich durch Druck zum Einlenken bewegen. Doch ein Einknicken hätte für beide Länder dramatische politische Folgen. Innere Unruhen in Kairo oder Amman, die seit Jahrzehnten Friedensabkommen mit Israel haben, könnten die gesamte Region destabilisieren. Auch Saudi-Arabien erteilte dem Plan noch in der Nacht eine Absage.

Viele jüdische Israelis unterstützen die Umsiedlung

Positiv aufgenommen wurden die Pläne vor allem in Israel. Offenheit für den Vorschlag kam neben rechtsextremen Siedlern auch von den Oppositionsführern Jair Lapid und Benny Gantz: Gantz begrüßte den Vorschlag als „kreativ“.

Acht von zehn jüdischen Israelis unterstützen die Umsiedlung der Palästinenser in andere Länder laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts JPPI von Montag, auch wenn nur gut 50 Prozent sie für praktikabel halten.

Zu den erwartbaren Folgen eines solchen Schritts hilft auch ein Blick in die Geschichte: Im Zuge des Krieges nach der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 sind rund 700.000 Palästinenser aus dem heutigen Israel geflohen oder wurden vertrieben, unter anderem nach Dschenin. Frieden hat es der Region nicht gebracht.

Mitarbeit: Abed Omar Qusini

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44 Kommentare

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  • Ich habe es nicht verstanden.

    Sind die Familien jetzt wirklich von den Israelis vertrieben worden oder vor den Kriegshandlungen geflüchtet?

    Davon, dass beispielsweise Israelis ihnen konkret die Anweisung gegeben haben, sie müssten jetzt ihr Haus verlassen, steht nichts so richtig im Artikel.

    Doch nur Framing?

    Hinterlässt mich ratlos.

    • @rero:

      Framing.



      Die Aufforderung das Kampfgebiet zu verlassen ist ein Mittel, den Anteil der zivilen Opfer zu reduzieren. Offenbar berechtigt, da lt. Artikel viele Wohnungen beschädigt und auch das Haus der Familie ausgebrannt sein soll; und effektiv denn damit wurden Leib und Leben der Familienmitglieder geschont. Zu beanstanden ist daran also nichts, zumal Isr. damit in diesem Fall zum Wohle der Zivilisten einen militärischen Nachteil auf sich nimmt, denn diese Vorwarnung nehmen natürlich auch die Gegner zur Kenntnis, die so Zeit gewinnen sich (und Sprengfallen) vorzubereiten – für die isr. geht der Überraschungseffekt verloren.



      Es hat ein antisemitisches Geschmäckle, wenn man Isr. Dinge vorwirft, die man anderen nie vorwerfen würde. Wer würde denn der Bundeswehr vorwerfen, wenn sie Zivilisten auffordert, das Kampfgebiet zu verlassen?



      Die Geflüchteten sind somit erst mal nur Vertriebene in dem Sinne, wie es vom Hochwasser vertriebene sind.



      Dies kann wirklich nahtlos in eine „Vertreibung“ im Sinne einer ethnischen Säuberung / Zwangsumsiedlung übergehen, nämlich wenn den Geflüchteten auf ewig die Rückkehr verweigert wird – dafür bestehen nach jetzigem Stand aber keinerlei Anhaltspunkte.

      • @Socrates:

        " ... zum Wohle der Zivilisten einen militärischen Nachteil auf sich ..." ?



        Den Krieg führen und beherrschen die Zivilisten nicht. Das Kriegs"recht", das Sie als Mittler angeblicher Wohltat ins Feld führen, ist trotzdem existenzielle Bedrohung bis Existenzvernichtung für die Zivilbevölkerung. Stellen Sie sich vor, Sie würden unvorbereitet gezwungen, ihren existenziellen Lebensmittelpunkt zu verlassen. Nicht unter dem "Schatten der Offensive" - verharmlosender Titel -, sondern ihrem grausam existenzbedrohlichen Druck (Drohnen, Luftalarm, näherrückender Gefechtslärm).



        Angesichts Trumps und Netanyahus zynisch lächelnd vorgetragener umsiedelnder Immobilienspekulation für Gaza und der Tatsache, dass die rechts- und religiös- extreme Lobby der illegal im Westjordanland weiterhin agressiv Land besetzenden, verdrängenden israelischen Siedler in Israel regiert und einen Verteidigungskrieg zum Zerstörungskrieg gewandelt hat, kann niemand der aus Dschenin Vertriebenen mit Rückführung in ihre gesicherte Existenzgrundlage rechnen.



        Also kein "Framing" und entgegen Ihrer (frame'nden!) Unterstellung null Antisemitismus in der Kritik.

    • @rero:

      Ja, vertrieben worden: u.a. mit Flugblättern und Lautsprechern dazu aufgefordert. Ist im 1. Absatz eindeutig beschrieben.

  • Machtdemonstration eines imperialistischen Staates - gegenüber der Weltgemeinschaft !

  • Nehme Trump beim Wort, sich der Sache Palästinas annehmen zu wollen, schlage aber eine nachhaltig friedliche, die Rechte der Bevölkerung dauerhaft achtende, s.g. "4-Staaten-" Lösung vor:

    1. Israel zieht sich aus den besetzten, großteils zerstörten Gebieten zurück.



    2. USA unterstützen die Umsiedlung der illegalen israelischen Siedler aus dem Westjordanland in die USA, sofern sie nicht zurück nach Israel wollen. UN, internationale Initiativen, meinetwegen auch die USA garantieren und überwachen den Frieden in Israel und den palästinensischen Gebieten und unterstützen den Wiederaufbau.



    3. Das Westjordanland kommt als autonome palästinensische Region an ein föderales Jordanien.



    4. Der Gazastreifen kommt als autonome palästinensische Region an ein föderales Ägypten.

    Historische Beispiele:



    In der Schweiz leben 3 verschiedensprachige Kulturen friedlich miteinander.



    In D grenznah dänisch- und französischsprachige Minderheiten, umgekehrt deutschsprachige in diesen Nachbarländern.



    Tirol ist Teil I's und A's.



    Deutschsprachige Bürger sind mehrheitlich und mit vielen Konfessionen auf D, A, CH verteilt und es gibt dort keine diesbezüglichen nachbarlichen oder zwischenstaatlichen Probleme.

    • @Lichtenhofer:

      Zu Nr. 3 und Nr. 4:

      Den Vorschlag gab es vor geraumer Zeit schon mal.

      Von israelischer Seite.

      Die Jordanier und die Ägypter wollen nicht.

      Sie haben bereits selbst genügend Islamisten, die Ihnen Probleme bereiten.

      Unter den Palästinensern ist Ihnen die Quote an Extremisten und Unruhestiftern zu hoch.

      Ägypten wollte ja nicht mal einen vorrübergehenden Rayon für die Gazaer.

      Im angrenzenden Sinai saß der IS.

      Noch immer ist dort wohl nicht alles unter Kontrolle der ägyptischen Regierung.

      Das Letzte, was beide Staaten wollen, sind weitere militante Islamisten.

      • @rero:

        Im Prinzip haben Sie Recht, aber so ist man ja nicht weitergekommen. Ein in sich getrenntes Palästina beidseits Israels, das sich noch dazu schon lange illegal in das östliche Palästina erweitert, hat nicht funktioniert und wird nie konfliktfrei funktionieren. Mindestens müsste Israel im Sinai mit Zugang zum Golf wieder Palästina verbindendes Land abtreten; ohne selbst dabei geteilt zu werden.



        Stattdessen fühlen sich auch die nicht radikalen Palästinenser durch diesen seitens Israel von einer legitimen Verteidigung in eine zerstörende Eroberung eskalierten Krieg sicher über Generationen ihrer - auch territorialen - Existenz beraubt. Was den Terrorismus weiter bestärkt. Von daher sehe ich eine friedliche Zukunft nur in einer Verhandlung unter Einbindung der Nachbarstaaten (und vsl. externer Garantiestaaten im Ramen der UN) für eine föderale, arabisch-palästinensische Struktur ähnlich der EU nach WK2.



        Zukunftsorientierte Verhandlungslösungen mit perspektivisch auch wirtschaftlicher Eigenständigkeit Palästinas.

    • @Lichtenhofer:

      Das Recht auf Selbstbestimmung haben die Palästinenser nicht?

      • @Ulrich Hartmann:

        Doch, ihr Recht auf Selbstbestimmung setze ich voraus, z.B. unter "2."



        Allerdings wird man das der Hamas nicht überlassen können, nach dem was sie an Terror angerichtet und dann an Zerstörung mitangerichtet hat. Und ein 2-geteilter Staat mit Israel dazwischen hat nie funktioniert und wird daher vsl. auch in Zukunft nicht ...



        Was spricht gegen eine Integration in Ägypten und Jordanien unter Garantie gewisser Autonomie?

    • @Lichtenhofer:

      "In der Schweiz leben 3 verschiedensprachige Kulturen friedlich miteinander."

      Ich befürchte das kann man nicht vergleichen. Es gibt einen ideologisch und "religiös" (damit meine ich von Fanatikern religiös verzerrt) bedingten Vernichtungswillen gegen Juden von fast allen Nachbarn.

      Hier nur ein paar Kriege, die die Auslöschung Israels und der Jüdinnen und Juden bedeutet hätten

      Nov. 1947−Juli 1949: Palästinakrieg



      Juni 1967: Sechstagekrieg



      Okt. 1973: Jom-Kippur-Krieg vierter arabisch-israelischer Krieg

      Natürlich haben sich auch Katholiken und Protestanten bekämpft. Aber Sie müssen sich einmal die Zeit anschauen wann es stattgefunden hat

      "In der MENA-Region, die Nordafrika, die arabische Halbinsel, Iran und die Türkei umfasst, stimmen 74 Prozent der Befragten antisemitischen Stereotypen zu – ein erschreckend weit verbreitetes antisemitisches Gesellschaftsklima, das weltweit seines gleichen sucht."

      www.bpb.de/themen/...tte-notwendig-ist/

      Das traditionelle "jüdische Feindbild" in der arabischen Welt muss zunächst einmal gewandelt werden damit es Frieden geben kann.

      • @Pawelko:

        "Ob die Religionszugehörigkeit für die Empfänglichkeit antisemitischer Ressentiments wirklich der springende Punkt ist, bleibt umstritten. Arnold und Kiefer argumentieren, dass die geografische Nähe zum Nahostkonflikt und die antizionistische Sozialisation in den Gesellschaften der MENA-Region entscheidender sind. Der angedeutete Konformitätsdruck der sozialen Umgebung macht auch vor Christ:innen in der Region keinen Halt: Ihre Zustimmung zu antisemitischen Stereotypen (64 Prozent) übertrifft die Zustimmungswerte ihrer Glaubensgenoss:innen in Westeuropa (25 Prozent) tatsächlich um ein Vielfaches. Dieser Befund legt nahe, dass der Herkunftskontext von Menschen prägender sein könnte als ihre Religionszugehörigkeit."

        Mit dem obig eingefügten Text Ihres Links möchte ich beispielhaft illustrieren, wie Sie wiederholt nur "Ausschnitte" verwenden, die Ihrer "Agenda" nützlich sind.

        Mir ist egal, welcher Ethnie, welchem Geschlecht, welcher Religion oder keiner Religion jemand zugehörig ist. Nur Wahrheit und Gerechtigkeit, für alle, ist relevant.

        Im Link unten, alle Konflikte der Levante 1050 v.Chr.-2024

        en.wikipedia.org/w...Levant?wprov=sfla1

      • @Pawelko:

        Nun widerlegen die von Ihnen selbst angeführten Beispiele ihre vereinfachte und einseitige Darstellung des NO-Konflikts: der Sechstagekrieg begann mit einem Angriff Israels, der Jom-Kippur-Krieg war ein Versuch Ägyptens und Syriens, sich die ihr eigenes Staatsgebiet im Sinai und auf den Golanhöhen zurückerobern wollten (und auch die Konflikte vor und nach der Staatsgründung Israels sind durchaus von beiden Seiten ausgegangen). Dass inzwischen mehrere arabische Staaten Friedensverträge mit Israel geschlossen haben und die übrigen (sowie auch der Iran!) seit 2002 anbieten, die Beziehungen im Gegenzug für die Gründung eines Palästinenser-Staates zu ermöglichen, blenden Sie ebenfalls aus. Statt die (ohnehin grenzwertig rassistische) Mär vom fanatischen Araber zu beschwören, wäre es vielleicht angebracht, auch die Rolle Israels (und ganz besonders Besatzung der palästinensischen Gebiete) zu thematisieren, wenn man den NO-Konflikt verstehen will. „Traditionelle Feindbilder“ gibt es nicht nur in der arabischen Welt, sondern auch in westlichen Leserforen…

        • @O.F.:

          "..im Gegenzug für die Gründung eines Palästinenser-Staates.."



          Ihre Meinung hierzu interessiert mich sehr:



          Ich bin nicht ganz auf dem aktuellen Stand,wie bei diesem Palästinenser-Staat die Grenzen verlaufen sollen und nehme infolgedessen an,das Westjordanland,Gaza und Ostjerusalem sollen den Pro-Palästinensern überlassen werden,die Golan-Höhen erhält Syrien.Ist das soweit korrekt oder gibt es Gebiete,die ich vergessen habe?



          Sogar für mich als Nicht-Militärfachfrau sieht das so aus,als wäre die jüdische/israelische Bevölkerung dann relativ schutzlos.Wenn es am 07.10.23 gelungen ist,mit dem Durchbruch an einem relativ kleinen Grenzstück so furchtbare und viele Morde,Vergewaltigungen und Entführungen zu begehen(sofern Sie davon ausgehen,dass diese Taten stattfand.),denke ich,wenn alle die von mir o.g. Gebiete Pro-Palästinensern zugesprochen werden und ihnen die Kontrolle obliegt,dann ist die jüd./isr. Bevölkerung,nur meine subjektive Meinung,der Vernichtung preisgegeben.Die Führung der Regierung Gaz. macht ja sehr deutlich,dass es eben nicht nur um einen eigenen Staat,sondern um die Vernichtung jüdischer Mensch. weltweit(!) geht.Bitte um Korr. und Literat-Hinweise, gerne auch taz-Art

          • @*Sabine*:

            Wenn ich meinen Senf dazugeben dürfte...



            Ganz schutzlos wäre die Bevölkerung wohl nicht. Aber es ist doch ein Sicherheitsrisiko. Nach jetzigem Stand würde mit dem isr. Rückzug aller Wahrscheinlichkeit nach Hamas & Co die Macht im Pal. Staat übernehmen, und dasselbe machen wie in Gaza, schlimmstenfalls mit iranischen Truppen in Pal. Selbst dagegen könnte sich mit US-Hilfe Isr. dagegen behaupten, aber es würde wahrscheinlich tausende isr. Tote kosten, anstatt 3-400 auf 10 Jahre verteilt wie vor dem 7. Okt. (und das zehnfache an Pal.)



            Jene die einen bedingungslosen isr. Rückzug fordern scheinen dem keine Rechnung zu tragen, oder es ist ihnen egal oder hoffen, dass ein Rückzug irgendeinen Sinneswandel in der Pal. Bevölkerung auslöst, welches das oben skizzierte Szenario verhindert. Ich sehe wenig bis gar keine Rechtfertigung für diese Annahme. Beteuerungen, dass dann plötzlich die Absicht zum dauerhaften Frieden da sein würde, kann ich leider keinen Glauben schenken. Darum kann ich auch diesen Friedensplan von 2002 nicht wirklich ernst nehmen. Ich kann den isr. deswegen auch nicht verübeln, dass sie nicht darauf eingehen.

          • @*Sabine*:

            Mir ist nicht ganz klar, wie Sie sich ein Staatsgebiet für die Palästinenser vorstellen, wenn Sie ihnen das WJL und den Gazastreifen absprechen.



            Vielleicht lesen Sie sich einmal genau den Wikipedia-Artikel über die Geschichte des UN-Teilungsplans durch; eine sehr interessante Lektüre:



            de.m.wikipedia.org...BCr_Pal%C3%A4stina

            Man kann Menschen nicht wie Bauern auf einem Schachbrett hin- und herschieben.

            • @Klabauta:

              "Mir ist nicht ganz klar, wie Sie sich ein Staatsgebiet für die Palästinenser vorstellen, wenn Sie ihnen das WJL und den Gazastreifen absprechen."

              Ich spreche es ihnen weder ab noch zu, sondern wollte etwas über die Konsequenzen erfahren.

              Danke für den Literaturhinweis. Es gibt ja wirklich viele Informationen, aber ich weiß aktuell eben nicht, was noch gilt, da so viele Kriege, hin und her, Verhandlungen, Absprachen usw. stattfanden. Deswegen habe ich nach dem aktuellen (!) Stand hinsichtlich des gewünschten Grenzverlaufes gefragt.

              • @*Sabine*:

                Sie schreiben: „(…) wenn alle die von mir o.g. Gebiete Pro-Palästinensern zugesprochen werden und ihnen die Kontrolle obliegt,dann ist die jüd./isr. Bevölkerung,nur meine subjektive Meinung,der Vernichtung preisgegeben.“

                WJL, Gaza und Ostjerusalem werden nicht ‚zugeschrieben‘, sondern *sind* nach UN-Resolution palästinensisches Gebiet. Wenn Sie schreiben, Israel sei in diesem Falle der Vernichtung preisgegeben, ist meine Frage, was Sie sich stattdessen vorstellen berechtigt und von Ihnen nicht beantwortet.

                • @Klabauta:

                  "WJL, Gaza und Ostjerusalem werden nicht ‚zugeschrieben‘, sondern *sind* nach UN-Resolution palästinensisches Gebiet."

                  Sie haben Recht. Dann werden ihnen die Gebiete nicht zugesprochen, sondern wurden ihnen zugesprochen. Da war ich nicht sorgfältig genug und bitte um Entschuldigung.



                  Die UN-Resolution gilt ja aber vermutlich nur für die Parteien, die sie anerkennen. Die Regierung Gazas beispielsweise tut das nicht, auch viele andere arabische Regierungen haben UN-Resolutionen nicht anerkannt und sich deshalb für Krieg entschieden. Genau deshalb weiß ich eben nicht, was jetzt noch gilt und was neu verhandelt werden muss.

                  "Wenn Sie schreiben, Israel sei in diesem Falle der Vernichtung preisgegeben, ist meine Frage, was Sie sich stattdessen vorstellen berechtigt und von Ihnen nicht beantwortet."

                  Genau das ist der Punkt. Ich weiß es nicht, deswegen frage ich. Und deshalb kann ich Ihre Frage auch leider nicht beantworten.

                  Ich weiß, was ich mir wünsche, friedliches Zusammenleben in Sicherheit, Wohlstand und Freiheit für alle.

                • @Klabauta:

                  Welche UN-Resolution?

                  Wobei ich anmerken muss, dass m.W. UN-Resolutionen keine Rechtsgrundlage dafür schaffen, wem welches Gebiet gehört. Ich wüsste nicht, dass die UN-Generalversammlung ein Gebiet einfach der einen oder anderen Seite zuschlagen könnte.

          • @*Sabine*:

            Alle Gebiete jenseits der grünen Linie, d.h. Gaza, OJ und das WJL sind von Israel besetzt und für einen Palästinenserstaat vorgesehen. Über einen Gebietstausch zur Intergration grösserer Siedlungsblöcke kann man natürlich verhandeln.



            Angriffe wie den 7.10. verhindert man nicht, wenn man die Palästinenser weiterhin elementarer Rechte beraubt, sondern in dem man diesen Konflikt politisch löst - und das heisst eben auch: die Besatzung beendet.



            Zu den Einseitigkeiten dieses Diskurses gehört auch, dass man zwar Sicherheit und Frieden für Israel fordert, aber gleichzeitig erwartet, dass sich die Palästinenser mit einer fortwährenden Entrechtung abfinden.



            Die Andeutung, ich würde am 7.10. begangene Verbrechen leugnen, verbitte ich mir; für Fachliteratur, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, verweise ich auf den OPAC.

            • @O.F.:

              ".. den 7.10. verhindert man nicht,.. Palästinenser weiterhin elementarer Rechte beraubt,.."



              Da Gaza nicht besetzt war und zumindest zu Beginn(damit meine ich 2005)die Chance auf einen Stadt-Staat (?)bestand,bin ich mir unsicher,ob sich die gegnerische Seite mit mehr Land und/oder einem eigenen Staat befrieden lässt.Nach dem Krieg wäre es evtl. sinnvoll,Gaza als Staat Palästina zu installieren,mit Ch. Jun.,Raf. oder Ga-Std. als Hauptstadt.Diejenigen,die Palästina anerkennen,könnten dann Botschaften einrichten,was auch Arbeitsplätze schaffen und vielleicht die Sicherheit erhöhen würde.Damit wäre ein Anfang gemacht und weitere Regionen könnten dann nach und nach durch Verhandlungen und Rechtsanwälte dazu "erstritten" werden.

              "Zu den Einseitigkeiten .. Sicherheit und Frieden für Israel .., ... die Pal. ..mit einer .. Entrechtung ..."



              Diese Einseitigkeit liegt meiner Einschätzung nach daran,dass die propalästinensische/iranische Seite Israel auslöschen und alle jüdischen Menschen,auch weltweit,töten will.Umgekehrt ist das meines Wissens nach nicht so.

              "..verbitte ich mir.."



              Prima, das ist leider nicht selbstverständlich.

              "OPAC" ist vermutlich Online Public Access Catalogue?

              • @*Sabine*:

                Ich wünsche mir, dass Sie sich den Werken der neuen israelischen Historiker widmen. Es ist einfach unmöglich, diese immense Anzahl an "Unwahrheiten" richtig zu stellen.

                • @Buchfan:

                  Weshalb schreiben Sie Unwahrheiten in ""? Entweder ich schreibe die Unwahrheit oder nicht. Dass ich nur über Teilwissen verfüge und auch durch Kriegspropaganda manipuliert werde, wie die meisten in diesem Konflikt, ist mir bewusst. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass viele von uns Kommentatoren auf der Basis identischer Informationen zu unterschiedlichen Schlüssen kommen.



                  Ich persönlich verzichte darauf, anderen dann mangelndes Wissen oder Unwahrheiten zu unterstellen, weil es unterschiedliche Blickwinkel, Loyaliäten und Erfahrungen mit Protagonisten beider Kriegsparteien gibt.

                  Zur Anschaulichkeit ein Beispiel:



                  Die tatsächliche oder vermeintliche Besetzung Gazas. Es gibt Kommentatoren die sagen, Gaza war besetzt, ich bin gegenteiliger Ansicht, da dort keine Juden lebten, außer sie wurden entführt. Ebenso die Blockade. Die einen sagen, die gazanische Bevölkerung hat dies und das nicht erhalten, ich sage, schaut Euch die Fotos von vor dem Krieg an, die Einkaufsmalls, das olympiafähige Schwimmbad, lest die Gaza-Tagebücher, was die Menschen erzähen usw., aber auch im Besonderen, die Anzahl und Art der Waffen,die im Krieg verwendet wurden,die Tunnelbauten Keine Zeich mehr.

              • @*Sabine*:

                Gaza war - auch laut dem deutschen AA - selbst nach dem israelischen "Rückzug" weiterhin besetzt, weil Israel das Gebiet weiterhin von Außen kontrolliert hat. Ohnehin ist es nicht separat von OJ und dem WJL zu behandeln: die Palästinenser haben einen Anspruch auf einen eigenen Staat in den ihnen rechtlich zustehenden Gebieten, nicht nur auf ein selbstverwaltetes Bantustan in Gaza. Noch einmal: es ist einseitig, nur über den Radikalismus der einen Seite zu sprechen, aber Besatzung und Rassismus auf der anderen Seite auszublenden.

                • @O.F.:

                  Jener Standpunkt, welches den Gazastreifen als vollständig besetztes Gebiet betrachtet, ist aber falsch.



                  Standpunkt des IGH ist, dass bei dem Rückzug in Teilbereichen Kontrolle behalten wurde, und damit auch Verantwortung für diese Teilbereiche verblieb – aber eben nur für diese, und nur in dem Verhältnis, wie tatsächliche Kontrolle ausgeübt werden kann.



                  www.icj-cij.org/si...9-adv-01-00-en.pdf



                  (Absätze 90-94)

                  Das war nach dem Rückzug im Wesentlichen der höhere Luftraum, das Meer, die Nähe der Grenzübergänge.



                  Richtig müsste es heißen „teilweise, in Randbereichen besetzt, unbesetzte Teile unter Blockade“.

                  • @Socrates:

                    Lesen Sie den von Ihnen verlinkten Text noch einmal: der IGH hat sich zu der Frage, ob Gaza weiterhin besetzt ist, gar nicht geäußert, sondern nur geklärt, welche Pflichten Israel in der gegenwärtigen Konstellation noch hat. Und davon abgesehen, dass ich davon ausgehe, dass das AA (im Einklang mit fast allen entsprechenden Ministerien auf diesem Planeten) hier mehr Urteilskompetenz hat als ein Leserforum: Selbst wenn man sich Ihre Auffassung zu eigen macht, ändert das ja an dem Grundproblem nichts – dem nämlich, dass der „Rückzug“ aus Gaza nur ein bedingter war und die Menschen dort seitdem weiter unter den Auswirkungen der israelischen Kontrolle über ihr Leben leiden. Die auch hier gerne beschworene Mär vom potentiellen Singapur am Mittelmeer ist eben nur plumpe Apologetik.

                    • @O.F.:

                      Ich habe den Abschnitt mehrfach gelesen. Der IGH hat sich zur Frage geäußert: ein Staat ist dort Besatzungsmacht, wo er effektive Kontrolle ausüben kann; wo dies nicht der Fall ist, kann er nicht als solcher betrachtet werden.



                      Folglich ist jeder Standpunkt, welcher Gaza pauschal als besetztes oder unbesetztes Gebiet bezeichnet falsch, und deswegen hat auch der IGH keine derartige Aussage getätigt, sondern differenziert jene Bereiche aufgezählt, wo Isr. nach 2005 weiterhin Kontrolle behielt und folglich Besatzungsmacht blieb: Grenzübergänge, See- und Luftfahrtgrenzen Personen- und Warenverkehr, Zollerhebung, sowie militärisch die Pufferzone. Mehr nicht. In der Praxis ist das kaum mehr, als eine effektive Blockade, wie sie auch besteht, wenn ein Gebiet im Kriegsfall vollständig umzingelt ist – das Gebiet selbst kann deswegen aber noch lange nicht als besetzt bezeichnet werden.



                      Wenn schon der IGH nach Prüfung nicht behaupten konnte, das Gaza besetztes Gebiet sei, können Sie (und das AA) es auch nicht tun. (Die Stellungnahme des AA trägt das Datum 4.1.2024 – das war noch vor der IGH-Stellungnahme. Dort ist nicht mehr Urteilskompetenz als im Leserforum, sondern Trägheit.)

                      • @Socrates:

                        P.S. Dass das AA seit dem Urteil seine Stellungnahme nicht widerrufen hat, ist kein Ausdruck von Trägheit, sondern schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass man dort Ihre Einschätzung nicht teilt.

                      • @Socrates:

                        Ich kann mich nur wiederholen: der IGH hat sich zum Status Gazas gar nicht geäußert, sondern nur darüber, welchen Verpflichtungen Israel dort nachkommen muss. Dass damit der Status als besetztes Gebiet in Frage gestellt wird, ist eine Interpretation dieses Urteils, die der Auffassung praktisch aller Regierung auf dieser Welt wiederspricht - und damit nicht nur juristisch fragwürdig, sondern auch praktisch irrelevant.

                      • @Socrates:

                        Wenn Sie meinen, Blockade ist der richtige Begriff, dann meinen Sie sicherlich nachstehende Definition, und irgendwie finde ich das "passender" für die Zeit von 2007-2023...

                        "Eine Blockade ist ein strategisches Mittel in der Kriegsführung. Bei einer Blockade wird versucht, die Versorgung des Gegners mit Gütern aller Art (vor allem Waffen und Lebensmittel) zu unterbinden, um den Gegner so zu schwächen, dass er zur Kapitulation gezwungen ist oder seine Stellung mit militärischen Mitteln eingenommen werden kann."

                        • @Buchfan:

                          "... für die Zeit von 2007-2023..."

                          Bereits 2006 hat sich die Hamas, nach gewonnenen palästinensischen Wahlen und somit, meiner Ansicht nach, legitime Vertretung der Palästinenser (ab 2007 bis jetzt dann nur noch Vertretung der gazanischen Bevölkerung) geweigert, auf Gewalt zu verzichten und/oder Israel anzuerkennen.

                          Dass Israel in dieser Situation versucht hat, die Lieferung von Waffen und waffentauglichen Produkten zu unterbinden, ist für mich nachvollziehbar.



                          Dass die Blockade nicht erfolgreich und/oder ernst gemeint war, ist meiner Meinung nach nicht nur an der Durchführung des 07.10.23 zu sehen, sondern auch daran, dass Gaza über ein Jahr lang Krieg führen, Raketen abschießen kann, das Tunnelsystem entstand und auch die "properen" Kämpfer bei den Geiselübergaben mit ihren Waffen, der Ausrüstung, das Streuen der Rosenblätter vor den Kämpfern, wirken auf mich nicht so, als wäre die Blockade auch nur annähernd gelungen.

                          Ob die jüdische/israelische Kriegspartei zu nachlässig und/oder nachsichtig ist oder die Gaza-Hamas-Iran-u.a.-Kriegspartei zu einflussreiche Verbündete haben bzw. zu schlau waren, kann ich nicht einschätzen. Die Fehlersuche wird wohl nach dem Krieg beginnen u

        • @O.F.:

          Da ist überhaupt nichts "widerlegt"

          Der 6 Tage Krieg war ein präventivschlag weil a.A. Ägypten Israel angreifen wollte. Dabei verloren sie Sinai welches sie sich im Jom Kipur Krieg zurückerobern wollten. Aber da sie ja immer gerne gegen Israel schießen. Wie genau hat Ägypten wieder die Kontrolle über den Sinai erhalten?

          Die Friedensabkommen zweifel ich ja gar nicht an. Diese werden jedoch von Gruppen wie der Hamas ständig torpediert

          "stimmen 74 Prozent der Befragten antisemitischen Stereotypen zu –"

          Das ist keine Mär oder mein "Wunschdenken" wie Sie geschmacklos unterstellen. Das ist Statistik. Eine Statistik die Ihnen nicht gefällt, deshalb müssen Sie sich in beleidigende Spitzfindigkeiten und Unterstellungen flüchten.

          • @Pawelko:

            Dass Ägypten vor dem Sechstagekrieg einen Angriff auf Israel geplant hat, wird von der überwältigenden Mehrheit der Historiker inzwischen bestritten (die Streitfrage ist eher, ob Israel sich dessen bewusst war oder tatsächlich einen Angriff befürchtet hat). Auf die Ambivalenzen des JK-Krieges weisen Sie ja selbst hin.



            Sie machen es zu einfach, wenn Sie die Verantwortung dafür nur einer Seite zuschieben und die problematische Rolle Israels und seiner Ansprüche auf Gebiete jenseits der grünen Linie ignorieren. Die Friedensinitiative von 2002 ist jedenfalls nicht an Hamas gescheitert, sondern auch an dem Unwillen der israelischen Regierung, die Besatzung zu beenden.



            Übrigens: es ist ein Unterschied, ob man Ressentiments in einer Menschengruppe feststellt oder diese pauschal als fanatische Wilde beschreibt.

          • @Pawelko:

            Und Israel ist verantwortlich für die Ermordeten vom 7. Oktober?!?!

      • @Pawelko:

        Auch wenn die Täter von heute früher auch Opfer waren, bleiben sie Täter.



        Nur wenn beide Seiten sich das eingestehen, ist an Frieden zu denken.



        Bis dahin gilt das Recht des Stärkeren.

        • @Jemandzuhause:

          Richtig. Aber wäre mit Israel passiert wenn es in den ganzen Jahrzehnten nicht "Stärke" gehabt hätte? Ich sehe natürlich auch das Leid der Palästinenser. Nur weil ich ein Herz für den einzigen Staat der Welt habe in denen Jüdinnen und Juden sicher leben können, bedeutet es nicht, dass ich empathielos gegenüber anderem Leid bin. Mir wird nur zu oft so getan, als wenn Israel keine Angriffe zu befürchten hätte wenn sie sich zurück ziehen.

          Hier ein Auszug aus der Hamas Charta der auf eine islamische Überlieferung (Hadith) beruht:

          Der Gesandte Gottes ... sagt: ´Die Stunde (der Auferstehung) wird nicht kommen, bis die Muslime gegen die Juden kämpfen. Die Muslime werden sie töten, bis sich der Jude hinter Stein und Baum verbirgt, und Stein und Baum dann sagen: Muslim, Oh Diener Gottes! Da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn´, außer der Gharqad-Baum, denn er ist ein Baum der Juden" (S. 211, Artikel 7).

          Glauben Sie Menschen, die solchen Lehren folgen werden Israel in Frieden lassen, nur weil diese sich zurück ziehen?

          • @Pawelko:

            Ich glaube, dass Menschen, die anderer Menschen "Unrecht" etc legitimieren, einfach "Unmenschen" sind.

            • @Buchfan:

              Ich stimme Ihnen insofern zu, dass ich es auch entsetzlich finde, wie die Taten des 07.10.23 und die Parade der Geiseln durch Gaza etc. legitimiert, relativiert und beschönigt werden, möchte die Menschen die das tun allerdings nicht als Unmenschen o.ä.. bezeichnen. Diese Menschen haben eine andere Sichtweise, andere Loyaliäten, verfolgen andere Interessen. Es ist eine der "Unannehmlichkeiten" eines Erwachsenen-Lebens, zu lernen damit angemessen umzugehen.

          • @Pawelko:

            Bitte um Einordnung des nachstehenden Zitats und um Beantwortung, ob mit Menschen, die solchen Lehren folgen, ein friedliches Zusammenleben/Nebeneinander möglich ist:



            "Denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen.“

  • Es braucht dringend eine demokratische Gesellschaft für Palästina, die ohne Rückkehrromatik in längst verlorene Gebiete für das Recht auf Freiheit, Frieden und Wohlstand in Gaza und im Westjordanland eintritt. Nur so lassen sich die Radikalen auf beiden Seiten bremsen, indem eine Mehrheit sich mehr vom Miteinander, als vom Gegeneinander verspricht.

    • @vieldenker:

      Anderenfalls dürfen die Palästinenser vollends aus dem Land vertrieben werden, oder wie ist das zu verstehen? Denn das hat man derzeit offenbar im Sinn, erst im Gazastreifen, dann im Westjordanland.

  • Ja. Die Faschisten in jedweder Gestalt sind auf dem Vormarsch. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, auch USA genannt, in vorderster Front. Immer getreu seines ersten Intim-Beraters Bannon: flut die Öffentlichkeit mit Bullshit. Und mach dann was du willst.



    Die demokratische Weltgemeinschaft hat es in der Hand, diesem Egomanen einen Nasenstupser zu verpassen.



    Für ein bisschen Verzicht, es geht auf den Sommer zu, geht uns Herr Trump am Popo vorbei.

  • Wenn Trump die Meinung der Israelis völlig uneingeschränkt übernimmt ist es plötzlich in Ordnung diese Haltung zu kritisieren?



    The Art of Trump.