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USA und GrönlandFatales Signal an US-Imperator Donald Trump

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

US-Präsident Trump will sich Grönland einverleiben. Die dänische Premierministerin Frederiksen schlägt vor, auf der Insel ein Nato-Kommando einzurichten.

Die US-amerikanische Pituffik Space Base (ehemals Thule Air Base) auf Grönland Foto: Thomas Traasdahl/Scanpix/reuters

K ann man einen wild gewordenen Elefanten davon abbringen, alles niederzutrampeln, wenn er erst einmal in Fahrt ist? Einige Europäer versuchen das jedenfalls. Zusammen mit Deutschland, Norwegen und Großbritannien will die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen vorschlagen, auf Grönland ein „arktisches Nato-Kommando“ einzurichten. Über diesen Plan berichtet die Süddeutsche Zeitung. Der Vorschlag soll US-Präsident Donald Trump davon abbringen, Grönland zu einem Teil der USA zu machen. Kompromisse gehören natürlich zur hohen Kunst der Diplomatie. Und vielleicht geht Trump ja tatsächlich darauf ein. Dennoch ist das Angebot, einen großen Nato-Stützpunkt zu errichten, um den Sicherheitsinteressen der USA entgegenzukommen, ein falsches, ja fatales Signal an den Imperator in Washington.

Trump hat an einen außenpolitischen Grundsatz gerührt, der im Völkerrecht verankert ist: der Unverletzlichkeit bestehender Grenzen. Indem man ihm entgegenkommt, bestärkt man Trump – und seinen Politikstil – nur in der Überzeugung, dass martialische Drohungen sich lohnen. Er dürfte das Angebot Dänemarks und seiner europäischen Unterstützer als ein Betteln um Gnade verstehen. Europa scheint noch immer nicht begriffen zu haben, dass Trump Kompromissbereitschaft als Zeichen der Schwäche auslegt. Und für „Schwächlinge“ hat er nur Verachtung übrig. Wenn Dänemark und seine Verbündeten schon jetzt einknicken, wo es mehr als Worte noch gar nicht gibt – warum sollte Trump dann nicht weitergehen?

Angesichts der ängstlichen Reaktion auf Trumps Grönland-Ansprüche dürften sich auch andere Länder dazu berufen fühlen, bestehende Grenzen noch mehr als bisher infrage zu stellen. Wenn Trump es schließlich tut und damit auch noch durchkommt – warum nicht auch andere Nationen mit Ausbreitungsfantasien?

Grön­län­de­r*in­nen wollen Grön*­län­de­rin­nen sein

Der Kompromissvorschlag schreibt darüber hinaus auch jenen Kolonialismus fort, der überhaupt erst dazu geführt hat, dass Grönland zu Dänemark gehört. Warum sollte Kopenhagen über das Schicksal eines 3.500 Kilometer entfernten Territoriums entscheiden? Tatsächlich wollen die Menschen auf der eisigen Insel nämlich weder dänisch noch amerikanisch sein, sondern Grönländer*innen.

Ein Nato-Militärstützpunkt existiert außerdem ohnehin bereits auf Grönland, bestehend aus vor allem amerikanischen und dänischen Truppen.

Auch die Ausbeutung der Bodenschätze bedarf keines „Deals“ im Trump’schen Sinne. Grönlands Premier hat bereits klargemacht, dass Lizenzen zum Abbau von beispielsweise seltenen Erden herzlich gern vergeben werden – auch an die USA. Bisher wurde aber keine beantragt. Im Kern also geht es Trump nur um die Einschüchterung seiner Bündnispartner und darum, die Grenzen auszutesten. Und er hat dabei einiges gelernt. Zum Beispiel, dass er von Europa nicht viel zu befürchten hat. Dazu ist nicht einmal ein Deal nötig.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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48 Kommentare

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  • Was sagen die Grönländer dazu? Sie wollen keine Amerikaner werden. Aber sie hoffen auf engere Kontakte mit den USA. Haben sie ein Angebot bekommen, das nicht abgelehnt werden kann, oder glauben sie, wie so viele rohstoffreiche Nationen zuvor, Geschäfte mit Industrieländern würden Wohlstand bringen?

    Was wird wohl aus Grönlands Eispanzer unter Donald "Drill, Baby, Drill" Trump?

  • Man kann mit Trump auch anders umgehen als dauer-schnappatmend Empörung und Fundamentalopposition zu zelebrieren. Zum Einen geht das ständige Hyperventilieren früher oder später auf die Sauerstoffzufuhr zum Hirn, zu Anderen spielt man Trump letztlich in die Hand, wenn sich von ihm provozieren lässt. Das ist seine Masche.

    Eine der Alternativen ist Sachlichkeit: Trumps elefantöses Annexionsanliegen kommt, nüchtern betrachtet, nicht von ungefähr. Sowohl China alsauch Russland laufen sich erkennbar aktuell warm, ihren Imperialismus auf die Arktik auszuweiten, und Grönland spielt dabei in der Tat eine wesentliche Rolle: Es ist gleichzeitig potenzieller Zankapfel und potenzielle Operationsbasis, von der aus andere Nato-Territorien verteidigt werden können. Darauf angemessen zu reagieren - nur halt nicht allein unter US- sondern unter Nato-Flagge - ist schlicht gute Politik. Von der sollte man sich durch Trump nicht abbringen lassen - zumal wenn er mit seinen Unverschämtheiten das Momentum für das Angehen unangenehmer Aufgaben liefert.

    • @Normalo:

      Und wenn man ihn ignoriert, "sich nicht abbringen lässt", dann sieht er in Europa einen Schwachmaten, wie er es sonst immer tut und annektiert Grönland umso schneller.

    • @Normalo:

      Danke für diesen besonnen Beitrag. Dem kann man nur zustimmen.

  • Die Erweiterung des Territoriums ist kein amerikanischer Traum, sondern historische Realität, mit Geld oder Krieg:



    "Parallel bemühte sich Washington, große Gebiete im Südwesten, darunter Kalifornien, von Mexiko zu kaufen, doch dessen Regierung lehnte ab. Die USA provozierten daraufhin einen Grenzzwischenfall am Rio Grande, der 1846 zur Kriegserklärung führte. Im Friedensvertrag von 1848 musste Mexiko gegen eine Entschädigung von 15 Millionen Dollar auf das riesige Gebiet der heutigen Staaten Kalifornien, Arizona, Nevada, Texas, Utah und Teile von New Mexico, Colorado und Wyoming verzichten. Die Expansion der USA erreichte damit zwischen 1845 und 1849 einen Höhepunkt."



    Quelle



    diercke.de/content...4-100380-2-211-4-1

    Bei geopolitischen und geostrategischen Entscheidungen gibt es eine interessante Vorgeschichte in den USA.



    Dazu gehört auch:



    Bei spiegel.de



    "Grenada-Invasion: »Ronald Reagans größte Stunde«



    Die Supermacht USA fiel über die Mini-Insel Grenada her - konnte aber den Widerstand auf dem Eiland keineswegs im ersten Anlauf brechen. Ronald Reagan meint, Außenpolitik mit dem Einsatz von Marines..."

  • Trump macht einfach das, was sein Boss ihm sagt.

  • Man sollte Trump ins Leere laufen lassen, indem man seine Äusserungen einfach ignoriert und zwar wirklich gar nicht beachtetet. Das sollten Canada, Mexico und Panama ebenfalls tun. Das würde ihn erst einmal so richtig ärgern, aber was könnte er tun? Grönland und den Kanal einfach besetzen? Zölle überall hochfahren?



    Das alles gleichzeitig würde die amerikanische Wirtschaft nicht verkraften, die Zivilbevölkerung verschrecken und dem Ansehen von Trump als sogenannter "Friedenspräsident" dermaßen schaden, das er es nicht wagen würde. Einfach politisch ignorieren,!

  • Das kann man mit einiger Berechtigung so sehen wie die Autorin.

    Man kann es jedoch auch so sehen:



    Frederiksen bietet Trump etwas an, was es schon gibt -



    und der wird das als Sieg deklarieren.



    Das ist schon fast wie Sieg des tapferen Schneiderleins über die Riesen.

  • Das ist doch ein Zeichen der Stärke, oder nicht?

    Die USA wollen aus der NATO austreten, oder treten laut Nordatlantikvertrag bei einem Angriff auf ein NATO-Mitglied automatisch aus.



    Dänemark will in Grönland einen NATO-Stützpunkt zur Abschreckung gegen die USA einrichten.

    Eine völkerrechtswidrige Annektion Grönlands würde also in jedem Fall den Bündnisfall auslösen.

    Wir Europäer haben Putin klar gemacht, dass Landesgrenzen zu respektieren sind. Das wird wohl auch Trump vernommen haben.

    • @Limonadengrundstoff:

      Entschuldigung aber was haben WIR Putin klargemacht?



      Gar nichts. Putin kuscht vor den USA.



      Die Bundeswehr hat Munition für ein paar Tage Krieg.



      Tage. Kein Witz.



      Wen wollen wir beeindrucken?



      Deutschland mag mit zu den größten Waffenexporteuren gehören (und zu den größten Prothesenherstellern - eine Kuh zwei- und dreimal melken, das können wir), aber militärisch lachen uns alle aus.



      Unser einziges Glück ist das die Amis seit dem 2. Weltkrieg die Hand über Europa halten.



      Natürlich nicht uneigennützig, umsonst ist nichts - aber Europa sich selbst verteidigen?😅



      Womit?



      Wir sind wie einst Karthago - zu faul zum Krieg, zu geil auf Gewinn. Russland zieht seinen Stiefel gnadenlos durch, egal wie sehr die Wirtschaft leidet, egal wie hoch der Blutzoll ist - und die Bevölkerung? Hält trotzdem still.



      Die Bundeswehr berichtete stets am Limit zu sein da hatten wir keine 10.000 Mann unter Waffen - ein Häufchen in Afghanistan, da wurde schon geplärrt das wir unmöglich Mali noch abdecken können...



      Europa braucht einen Türsteher. Sicherheit wollen wir nicht selber machen, ist uns zu schmutzig, zu aufwendig, zu unbequem. Wir sind ja die Guten, die Fortschrittlichen - die eingebildeten Schnösel🤷‍♂️

      • @Farang:

        "Gar nichts. Putin kuscht vor den USA."

        Wo?

      • @Farang:

        Ich stimme Ihnen in weiten Teilen zu. "Zu faul zum Krieg" ist schon reichlich zynisch.



        Vielleicht darf ich dran erinnern, dass Krieg eine Katastrophe ist und dass man schwere psychische Störungen hat, wenn man "geil" auf Krieg ist.

        • @decaflo:

          Können Sie. Aber dass Krieg schrecklich ist, macht ihn nicht generell vermeidbar, weil es nunmal genug Leute gibt, die ihn als politisches Mittel sehen (ob man das nun mit einem psychiatrischen Befund belegen muss oder nicht, sei mal dahingestellt). Europa und insbesondere Deutschland hat bislang in solchen Fällen den Krieg einfach von den USA ausfechten lassen bzw. die USA die Drohkulisse aufbauen lassen, die den Krieg verhindert. Das war schon ziemlich bequem.

          • @Normalo:

            Welche Kriege hat Deutschland von den USA ausfechten lassen? Mir fällt da kein einziger legitimer Konflikt ein. Im Gegenteil - D und Europa haben sich in Völkerrechtswidrige Kriege der USA hereinziehen lassen, Achse der Willigen - man erinnert sich.



            Und das Europa nicht wehrfähig ist, ist schlicht und ergreifend Blödsinn - das Fest zu machen an der Produktion von Artilleriemunition, die im Ernstfalls ohne Probleme skalierbar wäre ist unendlich. Warum sind sie so scharf auf Ausrüstung? Putin hätte gegen ein geeignetes Europa keine Schnitte - der beißt sich gerade unter rießigen Verlusten durch ein 30 Mio Einwohner Land ohne funktionierende Wirtschaft. Was ist ihre Begründung? Was sagen sie zu dem Konnex, dass Aufrüstung Kriegsbereitschaft evoziert? Warum brauchen Atommächte gleichermaßen mehrfach überlegene konventionelle Armeen zur Verteidigung - oder geht es ihnen doch gar nicht um den Verteidigungsfall?

            • @Sav:

              Dass Sie mit den Kriegen nicht einverstanden waren und/oder Russland aus Prinzip gegen jede "Einmischung" in seinen alten Einflussbereich Vetos eingelegt hat, egal was da los war, ändert nichts daran, dass außer beim zweiten Irakkrieg die Einsätze absolut im Sinne der jeweiligen deutschen Regierung waren. Es war auf dem Balkan auch nicht so, dass die USA irgendwen reingezogen hätten sondern eher andersherum. Dazu kommen dann noch etliche Konflikte, die dadurch verhindert wurden, dass die USA einfach da waren und sich für "gravely concerned" erklärten. Wenn das ein deutscher Außenpolitiker tut, ist das für die (Möchtegern-) Feldherren dieser Welt eher eine amüsante Randnotiz.

              Dass Europa bei allem theoretischen Potenzial es eben nicht gebacken bekommt, einen Putin in die Schranken zu weisen, stellen Sie selbst schön dar. Das spart mir die Erläuterung. Und wenn Rüstung Kriegsaffinität steigert, dann gilt das für Diktaturen weitaus stärker als für Demokratien. Für erstere ist Krieg dann halt eine NOCH attraktivere Option, wenn die Demokratie auf der Gegenseite nicht nur Krieg verabscheut, sondern sich netterweise auch noch außerstande gesetzt hat, ihn effektiv zu führen.

              • @Normalo:

                Und noch kurz und grundsätzlich zu Ihren Abschlussfragen: Würden Sie es für zielführend halten, die auch Vladimir Putin oder XI Jinping zu stellen? Falls nein, haben Sie da schon Teil 1 der Antwort.

                Der zweite Teil ist, dass eine Macht, die sich nur nuklear verteidigen könnte, ein Spielball derer wäre, die es darauf ankommen lassen, wie weit sie sie in Bedrängnis bringen können, bis sie dann wirklich den ganz dicken Hammer auspackt. Wer seine Atomwaffen NICHT wirklich einsetzen will, meidet so ein Szenario durch konventionelle Abschreckung.

        • @decaflo:

          Mit "zu faul zum Krieg" meine ich, dass wir nicht mal für unsere Werte einstehen wenn sie vor unseren Augen vernichtet werden - siehe Ukraine.



          Ds werden dann Alibihilfen geschickt...



          Die NATO hätte locker und leicht die Kraft Russlands Vernichtungskrieg zu stoppen - das muss gar nicht mit Einsatz von Leben sein, aber was geben wir denn der Ukraine... - gerade so viel das sie nicht fällt, aber viel zu wenig um sich und ihre Bürger schützen zu können.



          Wer den Krieg aktiv nicht unterstützen will, kein Problem, legitime Meinung, aber warum haben wir nicht seit Jahren bitte wenigstens jeder Stadt eine ordentliche Luftverteidigung zukommen lassen?🤷‍♂️🤷‍♂️🤷‍♂️



          "Zu faul zum Krieg" heißt nicht zähnefletschend mit dem Blut triefenden Messer dazustehen, aber für das was man propagiert im Zweifel dann auch einzustehen.

      • @Farang:

        Ihr Vergleich mit Karthago ist Unfug. da ist die spätrömische Dekadenz a la Lindner nicht weit.



        Karthago war keine Territorialmacht die auf Landbeherrschung aufgebaut war, es war eine Handelsmacht, gänzlich anders strukturiert als Rom. Das war keine Faulheit!

        • @nutzer:

          Bitte die Feindbilder sortiert halten! Das mit der Dekadenz war Westerwelle. ;-)

          Und Karthago war vielleicht an Land keine Territorialmacht war, übte aber bewusst Seeherrschaft und damit Hegemonie über den westlichen Mittelmeerraum aus, als Rom auf den Plan trat. Das sollte man schon als den Aufbau einer (gegebenenfalls militärisch zu verteidigenden) Machtposition werten dürfen, ohne den Vergleich gleich unflätig um die Ohren gehauen zu bekommen.

          • @Normalo:

            stimmt das war Westerwelle (Lindner hatte meiner Erinnerung nach aber eine ähnliche Schote rausgehauen, aber egal... Sie haben natürlich Recht)



            Karthago war eine Handelsmacht und eher eine Polis als ein Reich. Die Armeestruktur war dem entsprechen anders als Rom. Als die Flotte zerstört war, war Karthago verloren, es war eine Seemacht. Nennenswerte Landstreitkräfte gab es nicht.



            Meine Empörung bezog sich darauf Karthago als zu faul zum Kämpfen zu bezeichnen, es war die Staatsstruktur und damit die anders organisierten Streitkräfte, die den Römern unterlegen waren.



            Und insgesamt den unsinnigen pseudohistorischen Vergleich.

        • @nutzer:

          Der Erste Punische Krieg ging Karthago deutlich zu lange. Die Römer haben drei- oder viermal ihre komplette Flotte verloren und immer wieder unglaublichen Blutzoll erlitten, trotzdem machten sie immer weiter, während in Karthago immer mehr die Ungeduld einsetzte und man des Kriegs leidig war, weil man zurück zum Seehandel wollte - die Handelsschiffe waren ja im Krieg mitgebunden...



          Spätestens nach der Katastrophe vor Kamarina hat Karthago sich als überlegen gesehen und die Kriegswirtschaft wieder auf Handel umgestellt, die Römer nicht mehr für voll genommen, Ausgang bekannt.



          Die parallelen zur EU heute sind unübersehbar, wir verklären die Russen als technisch rückständig, das Militär als veraltet, die Wirtschaft als kurz vor dem Zusammenbruch - alles nur um uns selbst im Spiegel beruhigend sagen zu können, ein paar Sanktionen und ein bisschen Munition sind locker ausreichend.



          Denn wir wollen ohne schlechtes Gewissen weiter ganz normal unserem Hobby Wirtschaft, Export, Geld scheffeln nachgehen können, der Ukrainekrieg ödet uns längst an.

          • @Farang:

            Ihre Analyse Karthagos ist eindeutig moralisch wertend.



            Der Vergleich mit der EU, nicht stichhaltig.

            • @nutzer:

              ceterum censeo ist in diesem Konflikt die Beharrlichkeit sprichwörtlich geworden

              • @Kommen Tier:

                Das hat Cato immerzu gesagt und damit den Senat wohl ganz schön genervt. Cato war beharrlich, aber Rom war es eher nicht... kleiner Unterschied.

        • @nutzer:

          Danke!

    • @Limonadengrundstoff:

      "Wir Europäer haben Putin klar gemacht, dass Landesgrenzen zu respektieren sind. Das wird wohl auch Trump vernommen haben."

      Das Problem ist, dass Beide über "die Europäer" herzlich lachen. Besonders wenn diese sofort überlegen, wie sie zu Diensten sein können, sobald Trump nur ein klein wenig zuckt.

  • Eine grösserer Natostützpunkt ist genau die richtige Antwort auf Trumps Kollonialismus, da er doch immer von mehr finanzieller Teilhabe der anderen Natostaaten spricht. Sollte Triump Amerika tatsächlich in einen Krieg gegen Dänemark führen, kann der Bündnisfall - ohne USA - Dänemark beistehen. Das überlegt sich Onkel Trump zweimal ob er diesen Schritt machen wird.



    Wenn dann in einem zweiten Schritt noch wesentliche Teile von Grönland durch die EU ein Naturschutzprivileg erhalten, sollte die Eroberung Geschichte sein. Wichtig dabei ist nur, dass alle EU-Mitglieder und Nato-Staaten da mitmachen. Das würde auch gegen Russland und China schützen und die Natur und den Lebensraum der Einheimischen bewahren.

    • @Sonnenhaus:

      "Das überlegt sich Onkel Trump zweimal ob er diesen Schritt machen wird."

      Gegenüber von Staaten, die er für schwach hält, weil sie sofort angefangen haben zu buckeln?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        das ist sicher zu kurz gedacht, auch wenn die Argumente von trump oftmals sehr pupertär rüber kommen. Warum hat er in seinre ersten Amtszeit die Zölle zurückgenommen, als die "buckelnden" ihm mit Zoll auf Harley Davidson gedroht haben? Gleichfalls stehen nur wenig mehr als die Hälfte der Bürger hinter ihm. Er wird spätestens nach einem halbe Jahr seine Durchsetzungskraft verlieren, da seine eingesetzen unerfahrenden Minister an Ihrer Aufgabe scheitern werden.

        • @Sonnenhaus:

          "Warum hat er in seinre ersten Amtszeit die Zölle zurückgenommen, als die "buckelnden" ihm mit Zoll auf Harley Davidson gedroht haben?"

          Genau das ist es doch. Bekommt er energischen Gegenwind, zieht er schnell den Schwanz ein. Aber was er z.Z. bekommt, ist eben kaum Gegenwind, sondern man sucht nach Wegen, ihn zufrieden zu stellen. Man buckelt also.

          PS: Er hat nicht alle Zölle zurückgenommen. Biden übrigens auch nicht.

  • Ein Kommentar aus der moralischen Perspektive, in einer Zeit in denen die Moral von vielen politischen Machthabern an den Rand gedrängt wird und Vereinbarungen und Verträge unter Staaten oder politischen Konkurrenten nur noch wenig zählen.

    Zu begutachten u.a. diese Woche im Deutschen Bundestag der sich damit von der jahrzehntelang geltenden, parteiübergreifenden Konsenspolitik verabschiedet hat.

    Unter diesen Gesichtspunkten ist es der richtige Schritt, die Initiative zu ergreifen und Trump ein Angebot zu unterbreiten. Für Trump zählen Deals, nicht Lösungen. Ein guter Deal ist ein solcher, indem sich Trump als Macher den Amerikanern präsentieren kann. Ein Natostützpunkt für die Sicherheitsinteressen und die Aussicht auf Lizenzen zur Gewinnung von Seltenen Erden für die Wirtschaft könnten die Voraussetzungen für diesen Deal eventuell erfüllen.

    Aber auch die Interessen der Staateninitiative werden nicht von selbstlosen Motiven geleitet. Die Strategie des "De-Riskings" zielt ja auf die Unabhängigkeit des Kontinents von Ländern die es mit demokratischen Werten nicht so genau nehmen. Da kommen Norwegens know how als Fördernation und die Industrienation BRD als Abnehmer ins Spiel.

  • Man kann es auch anders sehen: ein verstärkter NATO Stützpunkt könnte auch bedeuten: Lass es sein!!! Denn würde er tatsächlich angreifen, dann wäre der Beitrittsfall da.



    An all diesem gespenstischen Gezerre hat einer diebische Freude: Wladimir in Moskau.

  • Ich verstehe auch nicht und halte es für einen Fehler Trump hier entgegen zu kommen. Warum nicht einfach abgewarten hat ob es nur heiße Luft ist?



    Vielleicht ist es aber auch Angst der Europäer denn:



    -"Trump hat an einen außenpolitischen Grundsatz gerührt, der im Völkerrecht verankert ist: der Unverletzlichkeit bestehender Grenzen."



    An diesem Grundsatz haben doch die Amerikaner mit kräftiger Unterstützung Europas schon lange an einem anderen Ort dieser Welt gebrochen: Israel! Völkerrechtswidrige Besatzung von: Golanhöhen + zusätzlich neues syrisches Staatsgebiet, Sheeba Farmen, Westjordanland und Ost-Jerusalem und mittlerweile sogar völkerrechswidrige Annexion der Golan-Höhen und Ost-Jerusalems mit Absegnung der USA. Da hat man eben mit europäischer Absegnung seit langem sicherheitspolitische Interessen eines Landes (die nicht völkerrechtlich verankert sind) über territoriale Integrität gestellt.



    Wieso sollen sich die USA und "andere Länder (nicht) dazu berufen fühlen, bestehende Grenzen noch mehr als bisher infrage zu stellen"? Blöd wenn man internationales Recht so untergräbt indem man es nicht für alle gleich anwendet und die Konsequenzen einem dann auf die eigenen Füße fallen

  • Ist das so?



    Wollen Sie suggerieren, dass wir ebenjenen toxischen Umgang der Herren Trump, Putin, etc. kopieren sollen?

    Ich denke nicht. Ich denke sogar, dass dieser Schritt sehr klug ist. Ja, Trump ist a priori erstmal unberechenbar.



    Europa aber hat geostrategisch großes Interesse, weiterhin mit den USA militärisch verbunden zu bleiben. Wenn man Trump jetzt "billig" ein Angebot macht, kann er sich auf andere Gegenden konzentrieren. Der einzige "Preis" für ihn, ist es weiterhin im Rahmen der Nato gebunden zu bleiben.



    Wenn er nicht darauf eingeht, stehen die Europäer auch nicht schlechter da, als wenn sie gleich auf Konfrontation gegangen wären. A propos Konfrontation: wie soll die seitens Europa gegen die USA eigentlich aussehen?



    Man muss ja auch realistisch bleiben...

  • Stoppt diesen US-Imperator



    Wenn Europa jetzt nicht zusammenhält und Dänemark zur Seite steht, dann brauchen wir keine EU mehr. Dänemark ist EU, wir alle sind EU.

    • @Hans Dampf:

      Dann brauchen wir wohl keine EU mehr

      Die EU wird nicht zusammenhalten gegen die USA.

    • @Hans Dampf:

      Die EU war schon immer in erster Linie ein Wirtschaftsbündniss.

      Es geht um den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen.

      Der Rest war schon immer eher dürftig.

  • Dänemark hat keine eigenen Atomwaffen. Die USA haben welche.

    Vor Atomwaffen hätte Trump Respekt, aber Dänemark hat keine.

    Dänemark hat schon verloren. Leider.

    Wenn Atomwaffen in die Hände von Menschen wie Trump oder Putin fallen, wird es leider eng für die Länder ohne Atomwaffen.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Dänemark hat Verbündete mit Atomwaffen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        niemand würde den USA militärisch entgegentreten. Es ist reine Psychologie, wenn Trump Truppen schickt, reichen symbolische Truppenzahlen. Es reicht die Symbolik dies zu wagen.

        • @nutzer:

          Es geht hier um Balzgehabe von Alphamännchen. Und da ist wegducken gleich verlieren. Ein wirklicher Kampf ist unwahrscheinlich. Aber Beim gegenseitigen Muskeln zeigen, sollte sich die EU nicht unter Wert verkaufen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            das ist das was ich sagen will, in der EU gibt es (zum Glück) kein Alphatierchen... deshalb der Vorschlag mit der NATO Basis, das ist nämlich kein Muskeln zeigen, sondern der Versuch diplomatische Zwänge zu erschaffen, um Trump einzuhegen. Genau das, was Trump grundsätzlich ignoriert.



            Es gibt auch bereits eine US Basis in Grönland. US Militär wäre sogar schon dort.

            • @nutzer:

              In der EU gibt es genug Alphamännchen. Macron hat sogar Atomwaffen 😉

              Bevor man Männern wie Trump mit Diplomatie kommen kann, ist erst mal Kamm aufstellen angesagt. Wer gleich verhandeln will und auch noch Lösungsvorschläge hat, ist für ihn ein Schlappschwanz, den man nicht ernst nehmen muss. Also sollte man die Herangehensweise dringend überdenken...

              PS: Mit "Einhegen" sind wir in D schon mal kräftig auf die Nase gefallen.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                hm, wir reden aneinander vorbei.



                Der Punkt ist doch, niemand in der EU stellt den Kamm auf.



                Nicht dass ich das gutheißen würde, aber es geschieht ja auch gar nicht. Der Vorschlag eine NATO Basis, ist eben kein Kamm aufstellen. Deshalb wird Trump darauf auch gar nicht reagieren. Genau wie Sie sagen.

  • Was für Putin gilt gilt genau so auch für Trump, Verbrecher darf man nicht gewinnen lassen.

  • was diesem Beitrag noch fehlt, Trump hat Dänemark, damit der Eu, militärische Intervention angedroht falls sie ihm die Insel nicht überlassen. Also so wie Putin und die Krim.



    Ein NATO-Stützpunkt wäre eine gute Intervention, um ihm seine Argumente zu nehmen. Ein europäischer Stützpunkt würde das auch, ohne Amis. Das brächte den Einwohnern von Grönland großen wirtschaftlichen Aufschwung.



    Abgesehen von ein paar hundert Inuit die auf Grönland lebten als es an die Dänische Krone viel, sind die restlichen 3ooo nach ein dänisches, europäisches Grönland gezogen. Das sie jetzt sagen wir wollen unabhängigkeit, oder gar der 51te Staat der USA werden, ist wieder nur Populismus, um Eigeninteressen voran zu bringen. Grönland ist im Interesse Europas. Somit sollte Europa auch für ihr Interesse eintreten.

    • @Ramaz:

      ein bisschen Anschauung wie es in Grønland ist:



      da können sie einen eindruck bekommen, wie dänich oder eben nicht Grønland ist

      www.dr.dk/drtv/ser...ster_waldau_107410

  • "Er dürfte das Angebot Dänemarks und seiner europäischen Unterstützer als ein Betteln um Gnade verstehen. Europa scheint noch immer nicht begriffen zu haben, dass Trump Kompromissbereitschaft als Zeichen der Schwäche auslegt. Und für „Schwächlinge“ hat er nur Verachtung übrig."

    Sehr richtig. Mal sehen, ob das unsere Politiker auch irgendwann bemerken. Seit Trump gewählt wurde, versuchen ja die Meisten nur noch zu kuscheln.